Zitat
Original von Duccia Silvana
„Heute wirst du ihn nicht sprechen können. Das Messer des Angreifers hat seine Lunge verletzt. Wir müssen sehen ob er die Nacht übersteht.“ Wieder sah sie nachdenklich aus. „Meinst du es war ein gezielter Anschlag?“ Fragte sie nun ihren Vater direkt. „Ich haben den Männer übrigens gesagt, wenn sie die Leiche finden sollen sie sie verschwinden lassen. Um so weniger wissen, dass der Angreifer tot ist um so besser... dachte ich zumindest. Wer weiß vielleicht nützt es was, wenn einige glauben, das er noch lebt?“
Runa wusste nicht ob es richtig war, was sie den Männer angewiesen hatte. Sie war einfach einer Eingebung gefolgt.
„Zwei unserer Männer und einer von Malleus Leuten bewachen das Haus und die Umgebung. Hier drinnen ist Lima für die Casa und die Sicherheit zuständig. Obwohl ich irgendwie nicht glaube, dass die Angreifer nochmal kommen... Ich hoffe es zumindest.“
"Hm." entgegnete der duccische Pontifex, "Ich will ihn sprechen, sobald er wieder wohlauf ist. Der Tatverlauf spricht für einen gezielten Anschlag. Taschendiebe werden es wohl kaum gewesen sein und irgendwelche Hallodris ebenso wenig, ich meine, wer ist so lebensmüde und greift auf offener Straße einen Würdenträger der statt an?" Auf diese rhetorische Frage wollte er natürlich keine Antwort. "Wir werden es schon herausfinden." schloss er dann fürs Erste die Akte.
Zwischendrin verabschiedete sich Kasel, was Phelan aber nicht wirklich beachtete oder mitbekam.
Als seine Tochter dann noch einmal die Sache mit dem Verschwindenlassen der Leiche ansprach, fuhr er diesmal aus der Haut, als sich nur den Handballen vor die Stirn zu schlagen.
"Was hast DU dir eigentlich DABEI gedacht? Vermutlich gar nichts." er hielt kurz mit geschlossenen Augen inne und beschloss, sich halbwegs im Zaum zu halten, da völliges Ausrasten der Lage nicht zuträglich wäre. Trotzdem sprach er mit ernstem und ärgerlichen Tonfall weiter. "Die duccischen Gefolgsleute wurden geschickt, um aufzupassen, dass niemand in die Casa eindringt, nicht um irgendwelche Leichen verschwinden zu lassen oder erkundigungen einzuholen. Wie hast du dir das vorgestellt? In der Öffentlichkeit tragen duccische Gefolgsleute eine Leiche weg und bringen sich somit in schlechtem Licht in Verbindung mit dem Anschlag?" Manchmal musste er echt daran zweifeln, ob seine Tochter in solchen Situationen, wo sie emotional labil war, einen kühlen Kopf bewahren konnte. "Zudem wird es schon lange keine Leiche mehr geben, da sich die Truppen der statt schon darum gekümmert haben werden." Dass eine Leiche nicht stundenlang zur Beunruhigung der Leute rumliegen würde, lag doch klar auf der Hand. Als er von den Truppen der Stadt sprach, drehte er sich zu Acanthos. "Es würde mich nicht wundern, wenn wir gleich noch Besuch bekämen." Und DAS könnte heikel werden. Der duccische Pontifex wollte alles dafür tun, damit die Sache nicht in der Öffentlichkeit breitgetreten wird und sich die Leute irgendwelche Fragen stellten, die Geschehnisse an sich reichten ja schon. Sobald sich städtische Ermittler einschalteten, war das ganze offiziell.
"Ja, behalte das so bei." bestätigte er Acanthos Vorgehen. "Und sieh zu, dass die duccischen Gefolgsleute hier bleiben, wenn sie zurück sind." vermittelte er rechten Hand seines Klienten mit Nachdruck.
Auf die letzte Frage hin entgegnete er "Es ist besser, wenn du mich benachrichtigst. Es ist zu auffällig, wenn ich hier täglich ein und aus gehe." und drehte sich zu seiner Tochter. Nachdem alles soweit besprochen war und sich die Gemüter wieder beruhigt hatten, fragte er Runa mit so viel Empathie, wie es ihm eben möglich war "Soll ich noch bleiben?"