Am heutigen Tage würde der römische Name seines Enkelsohns verkündet werden - der dies lustricus. Zusammen mit seinen Verwandten war Phelan zur Casa Helvetia gekommen, um mit seiner Tochter und seinem Schwiegersohn diesen Akt zu feiern. Natürlich waren schon einige Gäste anwesend, als die Duccii die Casa erreichten, verpasst hatten sie aber noch nichts. Allen voran eröffnete Witjon mit seiner Gattin und Tochter die Begrüßungsrunde, welcher sich der duccische Pontifex sowie die anderen anschlossen.
Als Runa den Raum mit Leif betrat, reckten sich die Häupter, um einen Blick auf das Neugeborene zu werfen. Nach einigen Beglückwünschungen wurde allmählich um Ruhe gebeten, man versammelte sich um den Hausaltar, wo nun die Zeremonie vonstatten gehen würde. Dass dies der Hausherr und nicht der Pontifex übernahm, war auf der einen Seite völlig normal und auf der anderen auch dankbar, wenn man dabei an Phelans Zustand dachte, der noch immer vom Tod seiner Frau aber mit der Zeit mehr und mehr durch den Zwist mit bzw. vom Zweifel an die Götter geprägt war.
Bezeichnend war es, dass er die Zeremonie ohne jegliche Gänsehaut, wie er sie sonst oft bei den sowohl römischen als auch germanischen Opfern hatte, verfolgte und das Opfertier als eben jenes sah, was es eben war, Fleisch, dass unter einem zeremoniellen Vorwand getötet wurde und letztendlich auf dem Teller landete. Bezeichnend war auch, dass ihn diese Tatsache, diese rationale Sichtweise auf die Götter bzw. die Religion überhaupt, völlig kalt ließ, weshalb sich bei ihm auch keine Regung der Verwunderung zeigte. Als Runa die einzelnen Gottheiten anbetete und sie um ihren Schutz für Leif bat, wurde ihm immer deutlicher, wie abstrus der Gedanke an diese höheren Mächte doch eigentlich war. Flüchtete man sich dabei nicht in irgendwelche Wunschvorstellungen, die man in etwas höheres projizierte, da man diese nicht selbst erreichen konnte?
Letztlich wurde Phelan durch die Verkündigung des römischen Namens seines Enkelsohns aus seinen Gedanken gerissen. Decimus Helvetius Cornutus. Dass sein Enkel den selben Praenomen trug, wie sein Großvater, war sicherlich eine nette Geste, für die er sich sicherlich erkenntlich zeigen würde. Allerdings war der Praenomen in der römischen Welt letzten Endes doch der unwichtigste der drei Bestandteile eines römischen Namens. Dass für Ulf diese Zeremonie noch nicht vollzogen wurde und dieser somit auch noch keinen römischen Namen trug, wurde ihm am heutigen Tage noch einmal in Erinnerung gerufen, was bei ihm allerdings kein schlechtes Gewissen verursachte.
Phelan befand sich zwar immer noch in diesem besagten Zustand, aber dennoch hatte er dabei nicht aus dem Blick verloren, was seine Pflichten waren, zumindest nicht was seinen Sohn betraf. So begann er als Erster zu klatschen, worauf die restliche Gesellschaft mit einstimmte, und warf erst Curio ein anerkennendes und gratulierendes Nicken zu, bevor er den Blick seiner Tochter suchte und ihr ein für seine momentanen Verhältnisse herzliches aber kurzes Lächeln zuwarf. Weitere persönliche Beglückwünschungen würden nach dem offiziellen Teil folgen.
Sim-Off:Da ich hier viel zu spät poste, übergehe ich einfach mal die persönlichen Begrüßungen und simme diese als bereits vollzogen.