Beiträge von Appius Decimus Drusus

    "Vale".


    Drusus sah dem seltsamen eques nach.


    Wenn schon der decurio eine Erklärung für das Lahmen des Schulpferdes hatte, was wollte der eques überhaupt?


    Der Mann hatte in ihm den Eindruck erweckt, als würde er es aus Langeweile darauf anlegen, ihn mit nach Streit ausgerichteten Fragen belästigen und dadurch auf sich aufmerksamen machen zu müssen.


    Aber es gab bestimmt auch andere equites!

    Zitat

    Original von Marcus Terentius Lupus
    Salve, Kamerad,...bist du dieser Decimer der alles kann und alles weiß?


    Drusus sah auf. Der Hohn in der Stimme seines Gegenüber war nicht zu überhören.


    Das Gesicht kam ihm bekannt vor, und er brauchte nicht lange um sich zu erinnern: Das war doch bei dem unliebsamen Zusammentreffen mit dem decurio. Das war doch der eques, der ihn vom Pferd herab mit seinem verächtlichen Blick abzustraften versuchte.


    Mit dem sich anlegen? Der Mann war immerhin bereits eques. Drusus verwarf den Gedanken. So entgegnete er lakonisch.


    "Salve. Ich bin ein Decimer, der nicht behauptet, alles zu können und der weiß, daß er nichts weiß, eques."

    Zitat

    Original von Gaius Terentius Primus
    Wegtreten Decimus Drusus,...melde dich bei deinem Ausbilder.


    Drusus machte eine korrekte Kehrtwendung.


    Enttäuscht, daß die Reitausbildung, von der er sich nicht nur Reiten sondern auch Ausbildung erhofft hatte, bereits ihr Ende gefunden haben sollte, machte er sich auf den Weg zu seinem Ausbilder.


    Vor diesem nahm er Grundeinstellung ein.


    "Probatus Decimus meldet sich auf Befehl des decurio Terentius, centurio."

    Zitat

    Original von Gaius Terentius Primus
    Deine Feststellung, daß Danos lahmt trifft zu!
    Jedoch wird es nichts nützen, wenn du ihn dir jetzt ansiehst. Er ist fast 10 Jahre alt und leidet neben den Folgen zahlreicher Verletzungen durch die Kämpfe in die er verwickelt war, seid dem letzten Jahr an tiefer Schale.
    Wir konnten zwar eine Verknöcherung vermeiden aber er wird wohl immer ein wenig lahmen oder eine Gangart wählen welche ihn entlastet.


    Auf eine derartige Antwort war Drusus vorbereitet, er hatte sie erwartet. Seiner Meinung nach hatte dieses Lahmen des Pferdes zwar nichts mit seinem allgemeinen Lahmen zu tun, aber ...


    ... ein probatus, der Ratschläge abgibt und auch noch Vorschläge macht!


    ... für einen Vorgesetzten untragbar!


    Wieder einmal unbeeindruckt wandte er sich an den decurio.


    "Probatus Decimus bittet um die Erlaubnis wegtreten zu dürfen."

    ... und der begann ohne Umschweife.


    "Ich wollte vom mittleren in den schnellen Trab wechseln. Das Pferd ging statt dessen sofort in den Galopp über. Im linken Hinterschenkel bemerkte ich ein Zucken und beim leichten Trab vor dem Absitzen lahmte es. Ich bin mir sicher, daß es sich mit der linken Hinterhand etwas eingetreten hat und erbitte die Erlaubnis diese vor Ort ansehen zu dürfen und vielleicht weiteren Schaden abzuwenden, decurio."


    Drusus war sich bewußt, daß er mit seinen ansinnenden Vorschlägen gegenüber einem Vorgesetzten wieder einmal Anlaß zur Wertung weiterer negativer Charaktereigenschaften seinerseits bot.


    Aber hier ging es in erster Linie nicht nur um ein Tier, sondern vielmehr um einen vierbeinigen Kamerden, der womöglich sogar einem seiner Reiter das Leben gerettet hat.

    Zitat

    Original von Gaius Terentius Primus
    Sehr schön Probatus,...ich denke du hast hiermit bewiesen, daß du dich mit einem Pferd auskennst. Du darfst wegtreten.


    Drusus behielt die Grundstellung bei.


    "Probatus Decimus bittet um die Erlaubnis eine Meldung machen zu dürfen, decurio."


    An dem Pferd, das er gerade geritten hatte, war ihm etwas aufgefallen, das er seiner nach Meinung melden mußte.

    Drusus ging auf das ihm zugewiesene Pferd zu. Für ihn stand fest, daß es sich bei diesem um ein ausgebildetes und für die Ausbildung brauchbares Militärpferd handelte. Schließlich benötigte die Armee auch equites und das nicht nach dem Motto: Das Glück aller Pferde ist der eques auf der Erde!


    Ein kurzes "Zu Befehl, decurio!" und schon war Drusus aufgesprungen:


    Er ergriff mit der linken Hand die Mähne des Pferdes, gleich hinter den Ohren, mit der rechten Hand faßte er die Zügel und die untersten Haare am Widerrist.


    Mit dem rechten Bein nahm er Schwung, schnellte sich mit dem linken ab, zog sich mit dem linken Arm an der Mähne hoch, stemmte sich mit dem rechten Arm auf den Widerrist ab, senkte den Oberkörper über den Widerrist und den Hals des Pferdes, brachte das angewinkelte rechte Bein über den Pferderücken auf die rechte Seite und richtete sich auf.


    Es sah so aus, als stünde Drusus aufrecht mit gespreizten Beinen, denn in dieser Position hatte er mit den Oberschenkeln mehr Halt auf dem Pferd.


    Drusus gab dem Pferd eine leichte Parade, was dieses veranlaßte im Schritt vorwärts zu gehen. Da schon der Schritt gleichmäßig war und auch der folgende schnelle Schritt willig vom Pferd angenommen wurde, trabte Drusus an.


    Er ließ seine Unterschenkel und Füße locker herabhängen; seinen Oberkörper nahm er leicht zurück, hielt ihn aber flexibel. Die zügelführende linke Hand hielt er tief und ruhig.


    Drusus ritt auf der linken Hand: Er hatte die Zügel locker, ohne zu ziehen, an der Außenseite des Pferdehalses, also rechts, angelegt, sein Gewicht nach links verlagert und trieb so das Pferd mit dem Außenschenkel, dem rechten.


    Zum Glück hat der decurio keine Gangart vorgegeben, dachte Drusus.


    Noch ein leichter Druck und der Vierbeiner ging in den Mitteltrab über. Drusus nahm den Schenkel etwas höher und das Pferd galoppierte an.


    Vor der Kurve ließ Drusus dem Pferd etwas die Zügel, so daß das Pferd die Kurve selbst austarieren konnnte.


    Auf dem Rückweg machte Cursor einen fliegenden Galoppwechsel, sodaß er nun auf der rechten Hand ritt. Ohne jegliche Schwierigkeit war das Pferd den Hilfen seines Reiters gefolgt.


    Nachdem Drusus in den leichten Trab übergegangen war, parierte er das Pferd kurz vor dem decurio zum Stand durch.


    Drusus sprang ab: Er schwang sein rechtes Bein über den Kopf des Pferdes nach links. Dann ließ er sich von seinem Rücken gleiten, kraulte es hinter dem linken Ohr und fuhr ihm mit dem Handrücken einige Male entlang des Pferdhalses. Mit den Zügeln des Pferdes in der zur Faust geballten rechten Hand nahm er Haltung an und meldete unbeeindruckt:


    "Befehl ausgeführt, decurio."

    Drusus hatte bereits viel mit Pferden zu tun gehabt; er war förmlich mit und bei ihnen aufgewachsen und traute sich zu, aus einem kurzen "Gespräch" auf seine Art mit ihnen über sie urteilen zu können.


    Er hatte das große Pferd, dessen kurzes Flähmen ihm nicht entgangen war, beobachtet und zog daraus seine Schlüsse. So hielt er es für angebracht, seine Erfahrungen für sich zu behalten und beantwortete die Fragen des decurio wie sie gestellt waren.


    "Ich habe Erfahrungen mit einem Pferd und bin schon mal geritten, decurio."

    Drusus ging auf den decurio zu. Er sah dessen Pferd, aber nur dieses!


    Alle möglichen Gedanken schossen dem probatus durch den Kopf.


    Der wird doch wohl nicht voraussetzen, daß ich reiten kann und mich auf sein Pferd setzen? Soll ich schon nach dem Aufsitzen, falls mich das sein Pferd überhaupt läßt, wieder unfreiwillig absitzen, vielleicht zum gaudium maximum nicht nur meiner Kameraden?


    Mit sichtlichem Unbehagen in der Magengrube nahm Drusus drei Schritte vor dem decurio Haltung an.


    "Probatus Decimus meldet sich zur Reitausbildung, decurio."

    Fast andächtig hatte Drusus der einführenden Ansprache des decurio gelauscht. Das ungute Gefühl, das in beschlichen hatte, war mit einem Mal wie weggeblasen!


    Er sah sich die equites mit ihren Pferden an und war gerade im Begriff, auf einen ihm Vertrauen erweckenden eques mit seinem Vierbeiner zuzugehen als er die Stimme des decurio vernahm.


    Zitat

    Original von Gaius Terentius Primus
    Appius Decimus Drusus werde ich selbst einweisen.


    Das saß!


    Drusus war im Ungewissen wie er sich verhalten sollte. War es nun eine Ehre, die er sich hoch anrechnen konnte, vom decurio persönlich ausgebildet zu werden oder wurde er auf diese Art und Weise mangels ausreichender Leistungen abgestraft?

    Drusus hatte sich auf das Reiten, den letzten Teil der Grundausbildung, gefreut. Und mit diesem Gefühl sah er den sich nähernden equites entgegen ...


    Wie hieß es doch so schön? Das Glück dieser Erde liegt auf dem Rücken der Pferde. Und wie hatte dem noch ein Spaßvogel hinzugefügt? An der Gesundheit des Leibes und am Herzen des Weibes.


    ... als er deren nicht zu übersehenden Vorgesetzten erkannte. Das war nicht ein decurio, das war der decurio!


    Drusus` Vorfreude wich einem unguten Gefühl. Er versuchte erst gar nicht sich auszumalen, was ihn nun erwarten würde, sondern beruhigte sich mit der Tatsache, daß er probatus war und demzufolge schlimmstenfalls vom Dienst in der Armee ausgeschlossen wurde, falls er während der Grundausbildung keine ausreichende Leistungen zeigte.

    Vielsagend wandte sich Drusus an Natator.


    "Einmal nicht geschimpft ist schon zuviel gelobt!"


    Der sah verständnislos zurück.


    "Verstehe ich nicht. Wie meinst Du das ?"


    "Ganz einfach: Der centurio sagte hier stinkt`s ja fürchterlich, daß wir stinken, davon hat er nichts gesagt!"


    Natator schien das Denken noch immer Schwierigkeiten zu bereiten. Drusus legte tröstend seinen Arm um ihn und meinte:


    "Laß`gut sein! Beherzigen wir den Rat des centurio und gehen in die thermae".


    Gemeinsam gingen die beiden zu den Unterkünften um ihre Utensilien für die thermae zu holen.

    Drusus und Natator lieferten ihr scorpio im horreum ab.


    In voller Überzeugung sah Natator Drusus an.


    "Das Schießen mit dem scorpio hat so richtig Spaß gemacht. Und daß wir so gut im Treffen waren ist einzig und allein nur Dein Verdienst. Wir waren die Besten, stimmt doch, oder?"


    Drusus beschwichtigte seinen Partner.


    "Mal langsam, Natator. Angenommen, ich hätte das mit den Zielbeschreibungen nicht gewußt, ich weiß nicht, ob wir so gut mit unseren Treffern gelegen wären. Ganz zu schweigen von den Markierungen am Geschütz. Und außerdem, hätten unsere Kameraden die Verfahren zur Zielbeschreibung gekannt, ich bin der festen Überzeugung, so gut wären wir bestimmt nicht gewesen."


    Natator brummelte vor sich hin.


    "Du hast ja recht, aber wir waren doch die Besten. Was können wir dafür, daß sich die anderen um nichts kümmerten."


    Danach stellten sie sich die Beiden wieder in Reih und Glied.

    Drusus brachte seinen Brief in das officium des cursus publicus und legte das Porto mit auf den Tisch.


    [brief]An:


    Faustus Decimus Serapio
    _____


    Italia
    ROMA
    Cohortes Urbanae



    Von:


    Appius Decimus Drusus
    _____


    Provincia Germania
    Mogontiacum
    Legio II Germanica


    ~~~~~~~~~~~~~~~



    Geliebter kleiner Bruder,


    Du glaubst nicht, welche Freude mir Deine Zeilen aus der fernen Hauptstadt bereiteten. Es ist schon wieder eine lange Zeit her seit mir uns in der casa wiedersahen. Auch ich stimme mit Dir überein: Wir dürfen uns keinesfalls mehr aus den Augen verlieren. Bereits jetzt kommt es einem wieder zum Bewußtsein, daß auch der kleine (ist nicht böse gemeint!) Bruder ein Gesprächspartner ist, bei dem man sich ohne Bedenken aussprechen kann und den man braucht!


    Ich habe nun einige Zeit wieder die germanische Luft "genossen" und ich muß gestehen, sie tut mir nicht nur gut, sondern sie ist auch aller Wahrscheinlichkeit nach dafür verantwortlich, daß ich mich wieder gefangen habe. Das mit Aeala hat mich ganz schön mitgenommen, doch nun glaube ich sagen zu können: ich denke zwar ab und zu an sie, aber es ist lange nicht mehr so intensiv und demzufolge lange nicht mehr so schlimm.


    Noch bin ich probatus und somit den damit verbundenen "Annehmlichkeiten" unterworfen. Wie die aussehen hast Du selbst erlebt, da sie in der I Traiana nicht anders gewesen sein dürften. Gleich beim ersten Stubenappell bin ich aufgefallen und weil ich meinen Mund nicht halten konnte auf Strafwache gegangen.


    Seiana in Aegyptus?! Das habe ich nicht gewußt. Ob da nicht die Liebe im Spiel ist? Vielleicht werden wir uns in nächster Zeit auf einer Hochzeit wiedersehen!


    Das Wetter meint es mit uns in der Germania recht gnädig. Hier am Rhenus herrscht ein mildes Klima, das den Weinbau sehr begünstigt. Bleibt nur zu hoffen, daß uns auch im Winter der Schnee verschont. Weiter ostwärts soll es da anders aussehen.


    Langsam fällt mir der Griffel aus der Hand. Ich bin hundemüde, Faustillus, so müde wie nur ein probatus nach einem Ausbildungstag sein kann.


    Alles in Allem, Du fehlst mir sehr. Wie gerne würde ich am Abend ein wenig mit Dir plauschen und in unseren Erinnerungen an unsere Jugend schwelgen.


    Viele liebe Grüße
    Dein Appius[brief]


    Sim-Off:

    Porto bezahlt

    Drusus und Natator gingen zu ihrer Zielscheibe und begutachteten das, was von ihr übrig geblieben war. Die beiden hatten hatten sie im wahrsten Sinne des Wortes zusammengeschossen.


    "Alle Achtung", meinte Natator, "ohne Deine Spezialverfahren zum Treffen hätten wir das nie geschafft".


    "Na ja," entgegnete Drusus, "im Endeffekt war das eigentlich keine Kunst. Wir haben das Ziel getroffen und haben dadurch gewußt, wie die weiteren Schüsse liegen müssen. Danach haben wir uns gerichtet. Und zudem haben wir lediglich auf stehende Ziele geschossen. Ich glaube nicht, daß wir es bei sich bewegenden Zielen ebenso geschafft hätten."


    Enttäuscht sah Natator Drusus von der Seite an.


    "Du kannst einem auch alles verderben! Ich war so stolz auf unsere Treffer."


    Die beiden brachten die Überbleibsel ihrer Zielscheibe zurück, sammelten die Bolzen ein und stellten sich neben ihr scorpio.

    Drusus und Natator taten wie ihnen befohlen wurde. Sie befestigten die loricae und das scutum an der Zielscheibe und begannen mit dem Schießen.


    Von den fünf verschossenen Bolzen hatte alle ihr Ziel getroffen.


    "Und jetzt," meinte Drusus, "probieren wir das ganze mit einer anderen Zielbeschreibung und zwar mit der Daumenbreite."


    "Was ist denn das schon wieder? Was willst du mit einem breiten Daumen? Was hast du denn noch alles auf Lager?"


    "Hör` zu: Dazu wird ein Arm ausgestreckt, Daumen nach oben, und ein Auge geschlossen. Mit einer Kante des Daumens wird das Ziel anvisiert. Die Fläche, die der Daumen deckt, ist die Daumenbreite. Das Verfahren kannst du auch mit einem Finger oder der Hand anwenden, dann nennt man es eben Finger- und Handbreite."


    Die nächsten Bolzen schossen sie auf diese Weise ab.


    Und auch so verfehlte keiner sein Ziel.

    Das "mittite", der Schießbefehl, war noch nicht verklungen, da verließ der erste Schuß das Geschütz.


    ... links daneben.


    "Genauso habe ich mir das gedacht", brummte Drusus.


    Dann wandte er sich an Natator.


    "Während du die Zielscheibe aufgestellt hast, habe ich den Rahmen des Geschützes untersucht. Siehst du am oberen Rahmen die Kerben?"


    "Ja, jetzt, wo du das sagst, und was ist mit denen?"


    "Das sind Markierungen für den Daumensprung."


    "Ich kenne einige Sprünge, haha, aber für was für ein Sprung soll das sein?"


    "Der Daumensprung. Er dient der Zielbeschreibung. Paß` auf:
    Dazu wird der rechte oder linke Arm ausgestreckt, Daumen nach oben, und mit dem rechten oder linken Auge unter Schließen des linken oder rechten Auges das Ziel über eine Kante des Daumens anvisiert. Dann wird das geöffnete Auge geschlossen und das geschlossene Auge geöffnet. Der Daumen springt dann um den Daumensprung je nachdem nach rechts oder links. Das sind dann z.B. auf M pass Entfernung etwa C pass."


    "Und woher weißt Du das alles? Und sind diese Kerben an allen Geschützen?"


    "Neulich war ich mit einigen legionarii zusammen. U. a. sind wir darauf gekommen, daß bei uns Belagerungsgeräte im Ausbildungsprogramm stehen. Und da hat mir einer den Hinweis mit den Markierungen am scorpio mit der Nummer II gegeben und mir das mit dem Daumensprung verraten, und das werden wir nun ausprobieren."


    Drusus streckte den rechten Arm aus, Daumen nach oben, und visierte die Zielscheibe mit dem rechten Auge unter Schließen des linken Auges über die Kante des Daumens an. Dann brachte er die entsprechende Markierung am Geschütz mit der Mitte der Zielscheibe in Verbindung und richtete danach das Geschütz aus.


    "So, Natator, und nun muß der Schuß sitzen!"


    Spannen, Bolzen in die Schiene und Schuß ... und Treffer!


    Und so erzielten die beiden einen Treffer nach dem anderen und meldeten sich, nachdem alle Bolzen verschossen waren, mit erhobenem Arm.

    Während Natator die Zielscheibe in der befohlenen Entfernung aufstellte kümmerte sich Drusus um das scorpio. Er versuchte es so zu richten, daß es die Zielscheibe nicht verfehlen konnte.


    Anschließend gingen sie zu den Kisten um sich mit Bolzen zu versorgen.


    "Wieviele sollen wir mitnehmen?" fragte Natator.


    "Soviele wie wir tragen können," entgegnete Drusus, "jetzt schießen wir endlich auf Ziele. Und wenn wir schon mal richtig schießen dürfen, dann wollen wir das auch ausnützen. Und denk` daran: Die Besten sind wir!"


    Nachdem die beiden die herangeschafften Bolzen ordentlich neben dem scorpio aufgestapelt hatten warteten sie auf die Freigabe des ersten Schusses.

    Drusus und Natator hatten sich aufeinander eingearbeitet.


    Mit Eifer richteten und schossen sie abwechselnd was das Zeug hielt resp. bis sie sämtliche Bolzen verschossen hatten.


    Noch benötigten sie kein Erfolgserlebnis durch einen Treffer; so machte den beiden ihre Tätigkeit umso mehr Spaß. Aber wie sie sich jetzt fühlten, konnte nur noch eine Zielvorgabe durch den optio den Reiz des Schießens erhöhen.


    Nach dem letzten Schuß stellten sie sich neben ihr Geschütz und warteten auf den optio.