Es funktionierte besser, als Bashir erwartet hatte. Doch ganz konnte Hektor natürlich seiner angeborenen Gefräßigkeit nicht widerstehen. Rusticus schien es erstaunlich gelassen zu nehmen, daß er nicht vollständig die Kontrolle über sein Reittier hatte. Was Bashir doch ziemlich erleichterte, er hatte schon halb mit einem Donnerwetter gerechnet.
Sie machten ganz gut Tempo und es war Bashir vergönnt, hin und wieder einen Schluck zu trinken. Rast machten sie auch in erfreulicher Regelmäßigkeit. Ganz so übel schien Rusticus also doch nicht zu sein. Bashir redete und redete. Nachdem er von der Schlacht berichtet hatte, kam seine Verwundung dran. "Ich wurrde bewußtlos, was vielleicht eine Gnade warr. Als ich aufwachte, warr ich gefangen. Meine Wunde warr verrsorrgt worrden, aberr die Schmerrzen in meinem Bein warren höllisch." Er war nicht der einzige verwundete Gefangene. Und er mußte mit ansehen, wie immer wieder gute Männer starben, weil sie nicht gut genug gepflegt werden konnten. Die Reise nach Rom kostete wieder einige Leben. Es war mehr ein Wunder, daß Bashir überlebte. "Von Rom hatte ich nicht mehr gesehen als die Straße zum Sklavenmarkt und den Markt selbst. Drei Tage lang versuchte der Händler, mich zu verkaufen. Dann verkaufte er den kläglichen Rest - und dazu gehörte ich - für wenig Geld an einen Händler, der in Germanien sein Glück versuchen wollte. Ich erinnerre mich mit Grrauen an die Rreise dorrthin. Es ging mirr nicht gut, mein Bein schmerrzte furrchtbarr. Trrotzdem mußte ich laufen. Mehrr als einmal dachte ich, das ist das Ende. Aberr immerr ging es doch irrgendwie weiterr." Aber auch in Germanien wollte ihn zunächst niemand kaufen. Erst eine junge Frau zeigte Interesse an ihm, weil er nicht viel kostete. "Sie warr nicht rreich, aberr sehrr frreundlich. Ich warr ihrr einzigerr Sklave und sie warr gut zu mirr. Sie ließ sogarr einen Medicus kommen wegen meines Beines. Leiderr mußte sie mich dann doch wiederr verrkaufen. Sie wollte aberr, daß ich in gute Hände komme, daherr ging sie nicht einfach mit mirr zum Marrkt. Dein Vaterr hörrte davon, daß ich zu verrkaufen warr und sprrach mit meinerr Herrrin. So wechselte ich also wiederr den Besitzerr. Ich diene Deinem Vaterr gerrne. Wirr Sklaven werrden gut verrsorrgt und err forrderrt nichts unmögliches."