Nachdem unser erster Anlaufpunkt ergebnislos verblieben war, folgten wir Iustus zu einem Schuppen, wo Louan auch angeblich hin und wieder zu finden war.
Nachdem Iustus geklopft hatte, öffnete uns eine ziemlich abgerissene Gestalt die Tür, mit der Iustus einige Worte wechselte.
Diese Person sah nicht besonders vertrauenswürdig aus und man erkannte deutlich das Messer, was er bei sich trug.
Dies erinnerte mich an die Warnung vor Banditen, die hier in der Gegend angeblich ihr unwesen treibten.
Nachdem das kurze Gespräch zwischen Iustus und der besagten Person ebenfalls ergebnislos verlaufen war, wandten wir uns wieder zum gehen, als wir plötzlich eine weitere Stimme aus dem Schuppen vernahmen, die um Hilfe rief.
Vielleicht Louan?
Dies wurde uns durch den überraschten Gesichtsausdruck von Iustus bestätigt.
Ich versuchte mich etwas im Hintergrund zu halten und überlegte angestrengt, was es nun zu unternehmen galt.
Vorhin hatten wir mehrer Stimmen aus dem Schuppen vernommen, also mussten mir wohl oder übel davon ausgehen, dass es mindestens zwei Banditen seien mussten, die Louan festhielten.
Jetzt einfach dort reinzumarschieren, ohne genau zu wissen was dort auf uns warten würde, würde uns wahrscheinlich mehr kosten, als ein paar Schnittwunden. Außerdem hatten sie Louan als Geisel, dass ihnen einen weiteren Vorteil verschaffte.
Es gab also nur zwei Optionen!
Entweder wir überwältigen den Mann an der Tür so schnell, dass die anderen im Schuppen keine Chance hatten ihm zur Hilfe zu eilen und stürmten dann den Schuppen oder wir ziehen uns erstmal zurück und überlegen dann das weitere Vorgehen. Aber dann würden sie zumindest vorgewarnt seien.
Eine verdammte Zwinkmühle!
Während mir diese Gedanken so durch den Kopf gingen, vergingen nur einige Sekunden und ich ließ langsam die Hand unter den Mantel wandern, bereit für einen Angriff, da ich nicht wusste, wie Maecenas oder Iustus reagieren würden.
Da ich halb im Schatten des Schuppens stand, bestand eine gute Chance, dass dieser Typ dort in der Tür, meine Handbewegung nicht mitbekam.
Ich spannte ein wenig meinen Körper an und mein Herz begann schneller zu schlagen, doch ich atmete noch ruhig. Meine Augen auf das Ziel fixiert!