Beiträge von Sergia Calvina

    Die Gäste gingen nun zu dem frisch getrauten Paar um ihnen zu gratulieren. Ich wartete etwas ab, bis die meisten Gratulationen überbracht wurden. Dann ging ich langsam zu dem Paar.


    "Einen schönen Tag euch beiden. Ihr kennt mich nicht, ich bin auf Einladung meiner Cousine Sergia Severa hier. Mein Name ist Sergia Calvina und ich möchte euch herzlich gratulieren und alles Glück für die Zukunft wünschen."


    Zuerst gab ich dem Bräutigam lächelnd die Hand, dann der Braut.

    Die oberste Vestalin schien nicht ganz bei der Sache zu sein, aber sie hatte keine Einwände und so machte ich weiter.


    "Ich lese einfach die Opfergaben vor, die ich aufgeschrieben habe:
    Als großes Opfer würde ich eine Kuh wählen, ein weibliches Tier, da auch die Göttin weiblich ist und eine Kuh da Rind als wertvollstes Tier und somit wertvollstes Opfer gilt. Möglich wäre auch ein weibliches Schwein oder ein weibliches Schaf.
    Als Trankopfer würde ich Wein wählen. Zu dem Voropfer würde ich dann noch Obst und Früchte wählen. Und nicht zu vergessen den Weihrauch, der vor der Opfergabe benötigt wird."

    Ich nickte und nahm die Rolle Papyrus vor mir und las vor was ich darauf geschrieben hatte:



    Vesta, Beschützerin des römischen Staates, die du Wohlergehen und Heil garantierst dem Reich sowie seinen Bürgern. In den vergangenen Zeiten hast du uns und diese Stadt mit all deiner Macht beschützt. Auch über mich hast du deine Hand gehalten und mich mit Heil gesegnet.
    Ich, eine junge Vestalin, die dir und nur dir dient, opferte und dankte dir stets um weiter deinen Schutz zu bekommen.
    Und auch nun bitte ich dich Vesta, dieses Opfer als mein Opfer an dich anzunehmen und mich mit deinem Heil, deinem Segen zu beschenken.


    Mein Dank sei dir, wie mein Dienst für dich, sicher auch in den Tagen die noch vor mir liegen. Stets werde ich dir opfern und danken in sicherem Wissen um deine Gunst.


    Als ich fertig war, machte ich eine Pause und blickte Pomponia Pia an.


    "Soll ich mit den möglichen Opfergaben weitermachen?" fragte ich, unsicher ob die oberste Vestalin erst etwas über das Gebet sprechen wollte.

    "Nun außer als Opferhelferin war ich bisher nur als Zuschauerin bei Opferungen dabei. Aber ich habe ja vieles gelernt und gesehen. Angst habe ich nicht...aber ich hoffe wirklich nichts falsch zu machen. Hast du ein paar Ratschläge für mich?"


    Eigentlich hoffte ich sogar sehr dass die Papiria ein paar Ratschläge für mich hatte. Schließlich war ich noch nie selbst Opferherrin gewesen und eine eigene Prozession zum Auguraculum hatte ich auch noch nicht gehabt.


    "Gibt es etwas wichtiges über die Prozession zu wissen?"

    Am nächsten Morgen saß ich bereits früh in der Camera und wartete auf Pomponia Pia. Vor mir lag das Opfergebet, dass ich vorbereitet hatte. Ich hoffte alles richtig aufgeschrieben zu haben und las mir immer wieder durch, was ich geschrieben hatte.


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    Sim-Off:

    ich nehme an du möchtest die Opfergaben genannt haben und nicht tatsächlich im Raum?

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    Gemeinsam mit Lupus ging ich zum Buffet. Nach kurzer Zeit begann die eigentliche Feierlichkeit bereits.


    Die Opferung beobachtete ich genau, schließlich war ich gerade erst genau über Opferungen und besonders die Leberbeschau geschult worden.
    Der Haruspex schien gewissentlich zu arbeiten, er schaute sich die Innereien genau an. In einem kurzen Augenblick kam mir aber doch etwas sonderbar vor. An einer Stelle hatte er sehr schnell die Unterseite der Leber wieder auf den Tisch gelegt, als ob er etwas verbergen wollte. Ich runzelte etwas die Stirn und hoffte inständig dass die Götter, insbesondere Iuno, dieses Opfer tatsächlich anerkannten.
    Ansonsten würde das kein gutes Licht auf die Hochzeit werfen und ebensowenig auf dieses Haus. Ich nahm mir fest vor das Ehepaar und auch die Bewohner meines Heimathauses noch darauf anzusprechen und ihren zu raten möglichst bald den Tempel der Iuno aufzusuchen, um ihr erneut zu opfern.

    "Oh da habe ich mich wohl etwas vertan" sagte ich lachend.


    Etwas erleichtert nahm auch ich Platz auf einem Stuhl der genau gegenüber von Occia stand.


    "Wie läuft dieser letzte Test ab? Kannst du mir etwas darüber erzählen?"

    Zitat

    Original von Titus Sergius Lupus
    Als Calvina auf ihn zu kam, erkannte er sie nicht gleich auf Anhieb, doch als sie ihn ansprach, verflog auch der letzte Zweifel


    Salve Calvina, schöne dich mal wieder zu sehen


    "Ich freue mich auch dich zu sehen. Geht es dir denn gut?"


    Die meisten Gäste gingen bereits zu den Tischen auf denen etliche Speisen und Getränke angerichtet werden.


    "Schau das Essen ist angerichtet. Möchtest du speisen?"

    Es freute mich das zu hören und auch dass Papiria Occia sich scheinbar auch sehr darüber freute. Ich lächelte und antwortete sichtlich glücklich


    "Das ist schön! Sehr sogar. Aber ich muss doch noch einen Test schreiben nicht wahr?"

    Nun war ich an der Reihe etwas zu überlegen. Aber so sehr ich überlegte, mir fiel nicht ein was Pomponia Pia von mir wissen wollte.


    Wahrscheinlich war ich gerade ein wenig zu müde, jedenfalls kam mir nichts über die Lippen.


    "Es tut mir leid. Vielleicht bin ich gerade etwas unkonzentriert. Aber ich bin mir nicht sicher was ihr meint."


    Etwas peinlich berührte blickte ich Richtung Boden.

    Im Atrium angekommen, sah ich mich erst einmal um. Nirgends sah ich auf den ersten Blick mir bekannte Gesichter. Der Raum war bereits gut gefüllt, aber ich konnte keine Braut sehen und auch keinen Bräutigam.


    Noch einmal suchte ich den Raum nach Gesichtern ab, die mir bekannt vorkamen. Schließlich sah dich doch noch jemanden. An einer Säule stand Lupus und schaute ebenfalls umher. Ich ging auf ihn zu, um ihn zu begrüßen.


    "Salve Lupus!"

    Zu den Hochzeitsfeierlichkeiten die in meiner alten Heimat, der Casa Sergia stattfanden war auch ich eingeladen. Ich hatte die Erlaubnis an diesem Tag nach den wichtigsten Arbeiten im Haus der Vestalinen die Feierlichkeiten zu besuchen.
    Ich war schon früh am Morgen aufgestanden und hatte das Wasser für den Tempel geholt. Nach getaner Arbeit hatte ich meine stola angezogen, die Infulae, die Vittae sowie auch den Schleier. Natürlich würde ich so auffallen, aber ich hatte mich mittlerweile an die Blicke gewöhnt. Letztendlich waren es meistens Blicke des Respekts, nicht des Zorns oder des Neids. Als ich nun also die Vestalinentracht angezogen hatte, machte ich mich auf den Weg zur Casa.


    Erst wollte ich zu Fuß laufen und einen Liktor mitnehmen, doch dann besann ich mich und ließ mich mit dem vierrädrigen pilentum zur Casa bringen. Dort angekommen erkannte mich gleich einer der Sklaven.


    "Herrin! Es freut uns dass ihr gekommen seid. Tretet ein und geht ins Atrium. Ihr kennt ja den Weg."


    Ich nickte lächelnd und trat ein.

    Das war meiner Meinung einer sehr allgemeine Frage, also antwortete ich auch erst einmal recht allgemein.


    "Nun für uns als römische Bürger ist das Collegium Pontificium sehr bedeutungsvoll. Schließlich ist es für die Beaufsichtigung des religiösen Lebens zuständig. Senat, Beamte und Privatleute werden über den richtigen Ablauf kultischer Handlungen informiert und beraten. Alles Wissen über Kultsprache und kultische Handlungen ist im Besitz des Collegium, ebenso die richtige Reaktion auf Prodigien. Ganz allgemein sind sie auch für die Organisation von sakraler und profaner Zeit verantwortlich. Für viele Aspekte des religiösen Lebens ist also das Collegium verantwortlich. Außer denen natürlich für die andere Priesterkollegien ausdrücklich verantwortlich sind."


    Nachdem ich gesprochen hatte, wartete ich ob die Antwort Pomponia
    Pia ausreichend war.

    Ich dankte für das Lob mit einem Nicken und wartete etwas bis alle Vestalinen das Lararium verlassen hatten. Dann machte ich mich daran alles an seinen Platz zu räumen.
    Penibel achtete ich darauf alles an die richtige Stelle zu stellen und es zu säubern.


    Nach einiger Zeit war ich fertig und zufrieden mit meiner Arbeit. Ich lächelte und war glücklich solche wichtigen Aufgaben bereits zu bekommen. Und natürlich war ich noch glücklicher alles richtig gemacht zu haben.


    Schließlich wand ich mich ab und verließ das Lararium, um meiner Tagesarbeit nachzugehen. Ich überlegte was auf dem Dienstplan für mich stand.