Beiträge von Tiberius Prudentius Scipio

    Scipio war sauer, verdammt sauer. Weder der Optio noch der Strategos war pünktlich erschienen. Noch schlechter war das der Optio nich da gewesen war, denn damit saße er und infolgedessen auch sein Chef informationstechnisch auf dem trockenen. Dann meldete man ihm doch den Optio, zumindestens eine Stunde vor dem Termin.


    "Endlich!"


    entfuhr es ihm recht laut

    "Schickt ihn sofort rein."

    Der Scriba nickte und eilte nach draußen um den Optio reinzubitten.


    "Salve Optio, ich war der Meinung dich einen Tag vor der Audienz eingeladen zu haben."


    Mann konnte Scipio den Zorn im Gesicht ablesen, doch er hatte keine Zeit sich lange herum zu streiten oder Höflichkeiten auszutauschen. Schließlich musste er noch die Audienz vorbereiten. Deshalb ließ er sich auch auf keine lange Diskussion ein sondern fragte sofort nach:

    "Also was ist der Stand der Ermittlungen?"

    "Sie sind offizieller Natur"


    antwortete Scpio zunächst knapp um dann zu erklären:


    "zunächst möchte ich dir mein Beileid über den Tod deiner Verwandten aussprechen. Ich soll hier Beileidschreiben des Statthalters an deine Gens versenden. Da ich aber nicht weiß wo deine Gens überall lebt hatte ich daran gedacht das du mir dabei eventuell weiterhelfen könntest."


    Er lebte die versiegelten Briefe dem Iunier auf den Tisch


    An die Gens Iunia
    Casa Iunia
    Roma
    Provincia Italia


    Es ist stets eine traurige Angelegenheit Familien über den Tod eines guten Sohnes oder einer guten Tochter Roms informieren zu müssen, doch leider ist dieser Brief ein solcher den keine Familie erhalten will. Es ist meine traurige Aufgabe euch über den Tod der Iunia Urgulania informieren zu müssen. Sie war eine gute Bürgerin Roms die ihren Dienst hier in Alexandria für das Imperium zu verrichten versuchte, auch wenn sie dabei den ausergewöhnlichen Weg der griechischen anstatt der römischen Verwaltung beschritt.
    Urgulania wurde Opfer eines feigen Attentats auf ihr Leben und erlag ihren schweren Verwundungen auf der Stelle. Auch wenn es ein schwacher Trost sein mag, doch kann ich euch versichern das sie nicht hatte leiden müssen.
    Noch sind die Umstände und die Verwantwortlichen des Attentats zu meinem Bedauern noch nicht aufgeklärt, doch seit euch gewiss das ich und meine mir Untergebenen alles daran setzen werden diesen feigen Anschlag aufzudecken und zu sühnen.


    Abschließend möchte ich euch auf diesem Wege mein tiefst empfundenes Beileid aussprechen und euch und der Seele der Verstorbenen das Wohlwollen der Götter erbitten.


    Der Statthalter der Provincia Alexandria et Aegyptus
    Appius Terentius Cyprianus


    Es war nur noch außen die Adresse einzufügen. Lediglich das Schreiben nach Rom war schon adressiert.

    Scipio kam mit den Beileidsschreiben für die Gens Iunia in die Poststube. Er wusste lange Zeit nicht so recht wo er die alle hinschicken sollte, bis ihm dann einfiel das doch ein Iunier hier in der Poststelle arbeitete. Darum trat er ein und begann erst ganz normal:


    "Salve, ich hätte einige Briefe aufzugeben."

    Scipio marschierte ins Vorzimmer des Strategos und sprach einen Schreiber von oben herab an:


    "Salve, ich bin Magister Officiorum des Praefectus Alexandriae. Ich habe hier einen Termin für den Strategos beim Praefecten. Er sollte möglichst erscheinen."


    Dabei hielt Scipio dem Mann das Schreiben hin. Ob er nun selber dem Strategos die Einladung überreichen sollte oder ob es der Schreiber tat konnte dieser nun selbst entscheiden. Dabei beobachtete Scipio einen anderen Schreiber der gerade damit beschäftigt war Scherben eines Kruges zusammen zu fegen. :D




    Salve Strategos,


    der Praefectus wünscht deine Anwesenheit bei einer Besprechung zu den Vorgängen in der Stadt in der letzten Zeit. Besonderes Augenmerk wird dabei auf den Fall Iunia Urgulania fallen. Die Besprechung findet am ANTE DIEM X KAL FEB DCCCLX A.U.C. (23.1.2010/107 n.Chr.) zur zehnten Stunde in der Regia statt. Gegen dieses Schreiben wird man dich zu meinem Officium geleiten. Sei pünktlich und und bringe möglichst die neuesten Informationen der Stadtverwaltung mit.


    gez.
    Tiberus Prudentius Scipio

    Scipio kam mit dem Brief für den Optio der die Untersuchungen im Falle Iunia U. an die Porta Praetoria des Castellums. Dort meinte er knapp zu den Männern die ihn mittlerweile wohl kannten:


    "Salve, ich habe hier einen Brief für den Optio der die Untersuchungen im Todesfall Iunia Urgulania leitet. Gebt ihm diesen bitte, es ist wichtig."


    dabei überreichte er das gerollte und versiegelte Schreiben:




    Salve Optio,


    Der Praefectus wünscht deine Anwesenheit bei einer Besprechung zum Falle der Iunia Urgulania. Bei diese Besprechung wird auch der Strategos der Stadt Alexandria anwesend sein, bereite dich also entsprechend vor. Der Praefectus wünscht keine blamablen Neuigkeiten, darum unterrichte mich am Tag zuvor über den Stand der Ermittlungen.


    Die Besprechung findet am ANTE DIEM X KAL FEB DCCCLX A.U.C. (23.1.2010/107 n.Chr.) zur zehnten Stunde statt. Sei pünktlich. Die Wachen werden dich gegen dieses Schreiben zu meinem Officium geleiten.


    gez.
    Tiberius Prudentius Scipio

    Erst beim zweiten Hinsehen erkannte Scipio den Mann vor ihm. Etwas, aber nur etwas freundlicher antwortete er:


    "Ah, Alexandros. Entschulige, ich habe dich nicht sofort erkannt, ich war gerade dabei ins Bad zu steigen. Ich bin gerade eben erst von der Arbeit gekommen. Aber bitte folge mir ins Atrium, dort lässt es sich leichter reden als hier zwischen der Porta."


    sagte und marschierte schon los. Nebenher fragte er:


    "Dich schickt also Balbus, was hat er denn auf dem Herzen?"

    Scipio verließ das Officium und kehrte nach nicht all zu langer Zeit zurück. In den Händen hielt er das Beileidschreiben für die Gens Iunia. Es war nicht sonderlich lang, aber dennoch nach der Meinung des jungen Magister Officiorum ausreichend.


    "Salve Patron, ich habe das Beileidschreiben fertig."


    Gespannt hielt er Cyprianus das Schreiben hin:




    An die Gens Iunia
    Casa Iunia
    Roma
    Provincia Italia


    Es ist stets eine traurige Angelegenheit Familien über den Tod eines guten Sohnes oder einer guten Tochter Roms informieren zu müssen, doch leider ist dieser Brief ein solcher den keine Familie erhalten will. Es ist meine traurige Aufgabe euch über den Tod der Iunia Urgulania informieren zu müssen. Sie war eine gute Bürgerin Roms die ihren Dienst hier in Alexandria für das Imperium zu verrichten versuchte, auch wenn sie dabei den ausergewöhnlichen Weg der griechischen anstatt der römischen Verwaltung beschritt.
    Urgulania wurde Opfer eines feigen Attentats auf ihr Leben und erlag ihren schweren Verwundungen auf der Stelle. Auch wenn es ein schwacher Trost sein mag, doch kann ich euch versichern das sie nicht hatte leiden müssen.
    Noch sind die Umstände und die Verwantwortlichen des Attentats zu meinem Bedauern noch nicht aufgeklärt, doch seit euch gewiss das ich und meine mir Untergebenen alles daran setzen werden diesen feigen Anschlag aufzudecken und zu sühnen.


    Abschließend möchte ich euch auf diesem Wege mein tiefst empfundenes Beileid aussprechen und euch und der Seele der Verstorbenen das Wohlwollen der Götter erbitten.


    Der Statthalter der Provincia Alexandria et Aegyptus




    Zusätzlich fügte er noch an:


    "Die Schreiben für den Optio und den Strategos sind ebenfalls fertig, diese werde ich morgen in der Frühe selbst bei den entsprechenden Stellen abgeben, das ist sicherer als mit einem Kurier."

    Scipio war gerade erst von der Arbeit gekommen und sah ziemlich fertig aus. Die letzten Tage und MOnate waren nicht spurlos an ihm vorbeigezogen. Er war gerade dabei gewesen ins Bad zu steigen als er verlangt wurde. Er zog sich wieder an und schlurfte missmutig zur Porta. Dort angekommen öffnete er diese und fragte etwas grob:


    "Ja, was gibt es."

    Scipio dachte kurz nach und erwiderte dann seinem Chef sachich und kühl:


    "Nun, wir müssen Stärke zeigen. Die Mörder des Tribunen kamen schon ohne gerechte Strafe davon. Wenn wir dies jetzt wieder so zulassen, dann glauben die Alexandriner bald sie können uns auf der Nase herumtanzen. Ich würde vorschlagen wir untersuchen den Vorfall mit großem Tamtam damit wirklich die ganze Stadt mitbekommt das wir uns darum kümmern. Festnahmen auf offener Straße mit Verhören der "Verdächtigen". Zum schluss sollten wir den Schuldigen den Prozess machen, öffentlich zugänglich für alle. Ob die Angeklagten dann schuldig sind ist zweitrangig. Wir brauchen dann harte Urteile mit Kreuzigungen, das dürfte den Einwohnern dann doch zu denken geben."

    Scipio hatte sich lange umgesehen, doch dann hatte er endlich einen geeigneten Ort gefunden um sein neuestes Projekt zu verwirklichen. Er warf dem alten Eigentümer die versprochenen Sesterzen hin und bat diesen dann höflich aber bestimmt vor die Türe. Dann sah er sich mit in die Hüften gestemmten Händen um und meinte zu seinem Sklaven:


    "Na dann an die Arbeit. Es ist hier so einiges zu erledigen bevor wir eröffnen können."


    Es sah noch wirlich furchtbar aus, doch vor seinem inneren Auge sah er schon wie es hier fertiger aussehen würde....

    Scipio war momentan ziemlich von der Rolle, er wusste selber nicht woran das so genau lag. Er zuckte merklich zusammen als ihn sein Patron ein weiteres mal zum sprechen aufforderte:


    "Ähm, ja. Hast du dich schon eingelebt hier im Palast?"


    fragte er erstmal recht ausdruckslos, kam dann aber auch gleich mit der Sprache heraus um was es ging:


    "Wegen dieser Iunierin, Urgulania, was gedenken wir in diesem Fall zu unternehmen? Es ist schon der zweite römische Bürger binnen kurzer Zeit der in dieser verfluchten Stadt ermordet worden ist."


    Mittlerweile begann Scipio sogar daran zu glauben das auf diese Stadt ein Fluch lag....

    Scipio war etwas nervös. Der wechsel an der Provinzspitze war noch nicht lange her und nun die ganze Geschichte mit dieser vermaledeiten Iunierin. Scipio hätte am liebsten ausgespuckt wenn er an sie dachte, doch das konnte er hier schlecht.


    Vielmehr interessierte ihn wie es nun weitergehen sollte. Deshalbe kam er hierher und trat vor seinen neuen Chef, welcher gleichzeitig auch sein Patron war:


    "Salve Patronus. Kann ich dich kurz sprechen?"

    - Ein Scriba -


    Der Scriba kratzte sich kurz am Kopf und dachte eifrig nach. Nach kurzem aber intensiven Überlegen kam er dann zum Schluss das dies eine etwas zu große Nachricht für ihn war. Deshalb lächelte er den Legionarius beamtisch an und verwies ihn wie es sich gehört an die nächst höhere Stelle:


    "Ähm, dafür ist glaube ich der Magister Officiorum zuständig. Einfach durch diese Porta da."


    Dann sah der Scriba wieder auf sein Blatt und tat besonders beschäftigt....

    "Du möchtest der Priesterschaft beitreten?"


    fragte Scipio beinahe schon etwas verwundert. Er hatte noch nie verstanden wie ein junger Mann das tun konnte, aber naja seine Entscheidung war es ja nicht.


    "Verzeih im übrigen meine Manieren. Ich bin Tibierus Prudentius Scipio, Magister Officiorum der Regia hier in Alexandria. Erstmal herzlich willkommen in dieser wunderbaren Stadt."


    In diesem Moment kam der neokoros hinzu und der Teil von Scipios Gehirn welcher für Gesichter zuständig war begann zu arbeiten. Er hatte diesen Mann schon einige Male gesehen und dann fiel ihm auch der Name ein. Ja, auch Scipio hatte seine Hausaufgaben gemacht.


    "Wenn du einen Priesert suchst, dann dürfte dir mit diesem Mann wohl geholfen sein."


    Scipio drehte sich zu Eustakhios


    "Salve werter neokoros Eustakhios."


    den Rest des Namens wusste er nicht mehr, doch das sollte erstmal reichen.