Beiträge von Manius Aurelius Orestes

    Zitat

    Original von Titus Aurelius Ursus
    "Nur Gutes, soso", lachte Ursus und schaute zu Orestes, als würde er das ganz schwer anzweifeln. Er lachte, als die beiden Mädchen ganz begeistert von der Aussicht auf den Ausflug in die Stadt waren. Er konnte es gut verstehen. Es mußte für sie wie eine Reise in eine ganz andere Welt sein, nach Rom zu kommen. "Ich denke, ich werde mir schon irgendwie Zeit freischaufeln können für euren Ausflug. Manius will euch seine Lieblingsplätze zeigen? Was sind denn Deine Lieblingsplätze, Manius?", fragte Ursus neugierig und schaute seinen Vetter verschmitzt grinsend an.


    Orest nahm den Ball auf, den Ursus ihm metaphorisch zugeworfen hatte: "Meine Lieblingsplätze... hm da werde ich natürlich erst einmal überlegen müssen, welche dieser Plätze für junge Damen geeignet sind...", dabei lächelte er mit einem lächeln, das irgendwo auf dem Weg von verschmitzt zu charmant steckengeblieben war, "zunächst wären da sicherlich die Tempel zu nennen, dann - aber nur wenn Tragödien gespielt werden das Theatrum Balbi, dann vielleicht auch die Regia des CD, und wenn uns der Ausflug dann zu anstrengend wird, lassen wir die beiden einfach im Atrium Vestae, oder was meinst Du, Titus?


    Der letzte Satz war natürlich gewagt, eingedenk dessen, dass Orest es ja wirklich als eine gut zu bedenkende Möglichkeit ansah, mit einer der beiden zu überlegen, ob sie nicht unter Umständen diesen Weg wählen könnte.

    Orestes nickte, es war eine reine Formsache, dass ihm Brix bei der Vorbereitung helfen konnte, doch dann merkte er auf. Siv, das war durchaus nicht selbstverständlich. Gut - wenn sie erstmal da waren, würden auch die Blümchen sicher mithelfen wollen, so dass im Vorbereitungsteam zumindest einige Frauen sich um Stil und ähnliches kümmern konnten. "Gut, wenn Du meinst, wann wird Siv eigentlich niederkommen?" Die Frage, warum Corvinus sie freigelassen hatte, erübrigte sich, es war ein großes Geschenk, das er ihr irgendwann einmal sowieso gemacht hätte, nun wäre aber auch ihr Kind ein freigeborenes, dass dies auch etwas mit dem Vater des Kindes zu tun haben könnte, darüber machte sich Orest keine Gedanken.

    Als Corvinus sich Wein nachschenkte, antwortete Orestes: "Das ist eine gute Idee, ich hoffe Prisca kann sich etwas Zeit für die beiden nehmen."


    Die andere Frage war aber dies, was ihn zum Nachdenken brachte: "Ein konkreter Termin ist noch nicht ins Auge gefasst, wir werden dies aber demnächst tun, wenn wir unsere Verlobung eintragen lassen. Denn schließlich wird man frühzeitig planen müssen. Es wäre mir nur wichtig, dass es noch während meiner möglichen Amtszeit als Quästor geschieht. Denn schließlich wird mir die Dos für den Senatscensus nützlich sein." Dies war der politische Grund, auch die Tradition, die zwar nicht mehr von allen befolgt wurde, von erstaunlich wenigen eigentlich, dass die Senatoren auch der Pflicht zu heiraten schon gefolgt sein sollten, stand im Hintergrund.

    Orestes war richtig froh, dass Ursus zufällig in die Bibliothek gekommen war, es würde wichtig sein, wenn die beiden schnell einige Familienmitglieder kennen lernen würden. Orestes selbst, das konnte man absehen, würde nicht immer für die beiden Zeit haben, und so war es gut, wenn sie noch andere kannten.


    "Eben, wollen alleine würde die Modalität dieses Besuches in der Stadt nicht richtig ausdrücken.", sagte er grinsend. "Es wird sicherlich nicht in allzu ferner Zukunft die Gelegenheit geben, diesen Plan in die Tat umzusetzen.". Dann hörte er allerdings eher zu und beobachte wie sich die Zwillinge und Ursus kennenlernen würden.

    Ich würde in meiner Schafszucht, lieber mehr auf Milchwirtschaft gehen und die armen frierenden Tierchen nicht so oft zum Scheren schicken wollen...


    Die Marktbeobachtung zeigt mir, dass sowohl Wolle, als auch Lämmer (wo der Staat übrigens einziger Abnehmer ist und der seit Anfang 2009 im Schnitt 0,08 Lämmer pro Runde gekauft hat; ein Konkurrent auf dem Markt, der übrigens 557 Lämmer auf Halde hat, kaufte weitere 15 Lämmer von mir - was an meinem Preis auf staatlicher Preisempfehlung liegt,...), in so großer Zahl vorhanden sind, und auch faktisch keine Abnehmer findet, dass sich der Betrieb eines Schäfers nicht nur kaum lohnt, sondern gar nicht.


    Vorschlag - mehr Schafskäse, weniger Wolle. Z.B.: 120 Käse und 10 Wolle pro Stufe, oder 90 / 15. Allerdings ist bei diesen Konfigurationen nur mit Hilfe des Staates eine Rentabilität möglich, jedenfalls bei Standardpreisen, was theoretisch bei der jetzigen Verteilung nicht der Fall war (praktisch aber ebenso.)

    Sim-Off:

    So nu aber. Sorry, RL ist momentan einfach zu "interessant"...


    Orestes war mit den anderen neuen Magistraten im Auguraculum erschienen, also jedenfalls mit den Quästoren und Viginitviri, die an diesem Tag dran waren das Wohlmeinen der Götter zu erfragen für ihre Amtsübernahme. Später am Tag wären auch noch die anderen dran, jetzt aber die 20-Männer und die Quästoren.


    Natürlich war es nicht Orestes der mit dem Einholen und Deuten der Zeichen beauftragt worden war, sondern ein anderer Kollege aus der Zahl der Auguren. Zuerst waren auch die 20-Männer dran. Der Augur würde den alten Ritus vollziehen, den auch Orest nun schon so viele Male vollzogen hatte, nachdem die 20-Männer, oder vielmehr zwei von ihnen, die ausgewählt waren als pars pro toto, vorgetreten waren. Und wie immer würde alles vorbereitet sein.

    Gerade wollte Orestes die literaturspezifischen Fragen beantworten, da tauchte Ursus in der Bibliothek auf. "Oh, Titus, großartig, dass wir Dich treffen, ich habe schon von Dir erzählt, das sind übrigens, wie Du Dir wahrscheinlich schon gedacht hast, Flora und Narcissa, meine kleinen Schwestern." Beim Nennen der Namen deutete er jeweils auf die richtige Schwester.


    Das "unsicher machen" überhörte er nicht etwa, sondern schaute gespielt streng und räusperte sich übertrieben laut.

    Nach dem Herein-Ruf, taten sie auch das, was der Ruf ihnen erlaubte, nämlich eintreten. Die etwas merkwürdige Stellung des Beamten, deutete zumindest darauf hin, dass er sich noch bewegen konnte, also nicht in die Beamten-Winter-Starre gefallen war.


    "Öhm, salve! Wir wollen unsere Verlobung eintragen.", sagte Orestes einfach, kurz angebunden.

    Er nickte. Er versuchte die Reaktionen der beiden einschätzen zu lernen, was nicht gerade einfach war. Beide schienen nicht übermäßig müde, aber - so dachte er bei sich - vielleicht ist es besser bevor das Gespräch ins Stocken gerät und die gute Anfangstimmung dadurch verflacht, einen Orstwechsel einzuschieben, so dass Narcissens Vorschlag ihm durchaus taugte. "Eine gute Idee, Narcissa, die Bibliothek ist eigentlich ziemlich genau nebenan. Da könnten wir uns hinbewegen, schließlich habt Ihr ja wohl im Wagen auch schon etwas gesessen, oder?


    Nach diesem Satz stellte er den Becher zur Seite und erhob sich, um - so die beiden ihm folgten, wovon er freilich ausging, mit diesen in die Bibliothek zu gehen.

    Den Vorschlag seinen beiden Schwestern ein wenig das Haus zu zeigen, hatte ihm gefallen. Natürlich würden sie es selbser mit der Zeit entdecken, aber ein Raumwechsel, würde dem Gespräch sicherlich gut tun. Die Bibliothek fiel dabei schon deswegen an den Anfang des Zeige-Aktes, weil das kleine Tablinum quasi Nebenan war. Dies war auch der Grund, warum Orestes häufig im tablinum minor zu finden war, so auch als Narcissa und Flora vor nicht allzulanger Zeit ankamen.


    "Das hier - unschwer zu erkennen - ist die Hausbibliothek. Sie ist ganz gut sortiert. Philosophisch, historisch und auch juristisch-politisch. Bei anderen Fachgebieten eher weniger. Aber auch da lässt sich natürlich immer wenigstens etwas finden. Neuanschaffungen sind immer möglich - wenn sie es denn wert sind.", sagte er und deutete auf die Regale mit Schriftrollen und anders dargebrachten Lesewerken.


    Er wandte sich direkt an Narcissa - er konnte sie heute wenigstens auseinander halten, da er sich die Farben der Kleidung gemerkt hatte. "Wer ist denn Dein Lieblingsautor, meiner ist Tullius Cicero." - um so die Vorstellung gleich weiter voranzutreiben.


    Sim-Off:

    An alle die hier im Haus wohnen, wer die koboldhaften Blümchen kennenlernen möchte, kann dies natürlich, z.B. hier in der Bibliothek tun...

    "Malleola, richtig.", schien er sich zu erinnern. "Nun, meine Mutter hat in ihrem Brief nichts verlauten lassen, was einigermaßen taktvoll war, schließlich hätte ein Brief, hier ich schicke Dir Deine Schwestern unterhalte sie und mache die eine zur Vestalin, und die andere verheirate mit dem Sohn des Kaisers, zwar sehr zu ihrer durchaus bestimmerhaften Art gepasst, aber meine Vorfreude auf das Ankommen der beiden allfällig gemindert. Es wird sicherlich gut sein, mit den beiden in Ruhe zu reden, und bevor ich eine Entscheidung treffe auch ihre Mutter noch einmal mit hineinzunehmen. Aber da wird noch einiges an Wasser den Tiber hinabfließen. Bis da Dinge spruchreif sind, meine ich."


    Zur Wahl war eigentlich nichts weiteres zu sagen, also begann Orestes das Gespräch zu beenden. "Bene, Marcus, von mir wäre das dann alles - für heute - hast Du noch etwas, was wir besprechen müssen? Ansonsten..."

    Ein Lächeln huschte über Orests Gesicht, als Arvinia ihm mitteilte, dass ihr kalt war. Er widerstand aber der Versuchung seinen Arm wärmend um die zu legen, da es eine einfachere Möglichkeit gab, diesem Umstand abzuhelfen - hineinzugehen. Arvinias neue Leibsklavin schien sehr zurückhaltend und schüchtern zu sein. Das war ja heutzutage eine seltene und doch wertvolle Eigenschaft bei Sklaven, jedenfalls wenn sie nicht im Übermaß vorlag. Auf die Vorstellung reagierte er nur mit einem kurzen Nicken und einem beiläufigen "Salve, Esther". Ein Windzug erinnerte ihn aber daran, dass es kalt war in Rom.

    Also hielten sie sich nicht länger auf, sondern gingen in die Regia hinein.

    Auch diesem Orestes schien es so als habe man nun lange genug, oder vielleicht sogar ein wenig zu lange gewartet. Als nahm er seine Hand vom Kopf des Flaviers und ließ die andere sinken. Nachdem er einen Schritt vorging sagte er vernehmlich:


    "Die Vorzeichen lassen keinen Zweifel offen, dass dieser Aulus Flavius Piso zur Schar der Siebenmänner gerechnet werden soll.", dann wandte er sich dem Flavier zu: "Meine Glückwünsche Septemvir Flavius Piso!"

    "Nein, nein. Ihr stört mich überhaupt nicht. Schließlich werden wir diesen Moment vielleicht nie wieder vergessen.", sagte er und meinte es auch so. Natürlich hatte er auch anderes zu tun, aber nichts was wichtiger war, als seine Schwestern in Empfang zu nehmen. Klar, sie würden sich auch bald von selbst zurückziehen wollen, das müsste er ihnen schon gewähren, und dann könnte er auch einiges erledigen. Aber man musste, wichtiges von unwichtigem trennen können. "Wisst Ihr die Dinge haben alle ihre Zeit, wo man sie erledigen muss, aber das wichtigste, was heute ansteht ist, dass Ihr angekommen seid. Wir können hier also so lange zusammensitzen, wie Ihr wollt, wenn Ihr müde seid, oder auspacken wollt, sagt es ruhig, aber von mir aus besteht keine Eile!"


    Dann wandte er sich Narcissas Frage zu: "Das ist nicht immer einfach zu beantworten, wer hier wohnt. Familienmitglieder gehen ein und aus, manche sieht man häufig, andere wiederum selten. Aber mal sehen, vielleicht bekomme ich ja alle zusammen. Er zählte im weiteren Verlauf mit den Fingern mit, nicht weil er nicht anders zählen konnte, sondern weil er tatsächlich etwas überlegen wollte, damit er wirklich alle aufzählte. "Zunächst einmal Marcus - Corvinus - mit seiner Frau Flavia Celerina, dann Titus - Ursus -, der auch schon Senator ist, dann Avianus dessen Quästur zuende geht, Publius - Imbrex - habe ich schon genannt, dann auch noch Cotta, aber von dem sieht man nicht viel. Und natürlich Prisca, die Euch in die Damenwelt einführen kann. Hm. Dann natürlich eine Menge Sklaven, manchmal auch Gäste. Es ist schon ein ziemliches Gewusel hier - manchmal."

    "Oder vielleicht treffen wir uns lieber aus neutralem Terrain, naja wir können das ja die nächsten Tage noch einmal besprechen, ich frage sie auch einmal was sie sich vorstellen könnte...", sagte er zum Arvinia-Thema.


    Ihre Antworten waren im großen und ganzen sehr aufschlussreich. Niedlich fand er die Art, dass jeweils die andere etwas über die eine sagte. "Zum Glück haben wir hier eine Bibliothek, Narcissa, und wenn etwas fehlt - es gibt auch einige gute Buchhändler in der Stadt. Kleider werden für Flora wohl auch zu finden sein. Und wenn es um Neues sehen geht, ich selbst kenne noch nicht alle Ecken Roms, obwohl ich schon einige Zeit hier bin. - Aber achtung: Es gibt auch Orte Roms, die man besser nicht kennenlernt. - Bene, mein Rom? Ja, das könnten wir einmal machen."


    Das Angebot, das sie ihm machten, bei Wahlkampf zu helfen, freute ihn wirklich. Er hatte allerdings kurz überlegen müssen, weil es ihn auch ehrlich überraschte, bis er auf eine Idee kam. "Mir helfen, tatsächlich gäbe es da etwas... Vielleicht kennt Ihr ja die gute Sitte, die eigentlich weder gut noch im strikten Sinne eine Sitte ist, jedenfalls den Brauch, dass an wichtigen Stellen in Rom an privaten und öffentlichen Wänden Sprüche oder ähnliches geschmiert ich meine geschrieben werden. Für die Wahlen ist dies auch üblich. Die Texte müssen kurz, prägnant und doch am besten witzig sein. Von uns kandidieren nun Corvinus zum Aedil, ich zum Quästor und Euer Cousin Imbrex zum Vigintivir. Falls Euch da gute Werbesprüche einfallen wäre uns echt geholfen" - Kreativität war nämlich nicht immer Orests Stärke.

    "Caelum meum!", hätte er ihr beinahe entgegen gerufen, da sich dies aber trotz ihres Status als Verlobte nicht schickte, wartete er bis sie nahe heran war. Ihr flüchtiger Kuss - wenn man vom rituellen Kuss bei der Verlobung absieht - war der erste in Öffentlichkeit. Und er fühlte sich gut und richtig an. Sie war mit einer Wolke aus Sklaven erschienen, wie es üblich war. Orestes dagegen hatte die letzten Tage, da er noch unerkannt durch Rom laufen konnte, nutzen wollen um dies auch zu tun.


    "Ich freue mich auch, ich dachte mir, dass wir vielleicht gleich hinein gehen, aber wenn Du nachher noch Zeit hast, könnten wir ja eine Kleinigkeit essen, ein bisschen was planen und ein paar Neuigkeiten austauschen, was denkst Du?"




    Sim-Off:

    Besten Dank für die Korrektur! Solche Fehler passieren durch die Abhängigkeit von automatischen Korrektursystemen. Wenn diese einmal nicht funktionieren, sieht es echt schlecht aus.