Beiträge von Iunia Axilla

    Axilla hatte nun bestimmt schon 4 Männer gefragt, wo sie dieses verflixte Lagerhaus finden würde. Die, die nicht einfach an ihr vorbeistapften, schüttelten nur den Kopf, als wüssten sie nicht, wovon sie sprach. Es war zum Mäuse melken! Gerade wandte sich Axilla an einen weiteren Hafenarbeiter, als sie einen Pfiff hörte. Es war reiner Instinkt, dass sie sich umsah, woher der gekommen war, denn er war recht nahe gewesen. Sie glaubte zwar nicht, dass er ihr galt, aber die instinktive Neugier war nunmal bei so einer Aktion wie bei jedem Menschen geweckt. Und als sie sich kurz umgesehen hatte, sah sie auch den Ursprung des Lautes.
    Eine Sekunde versteinerte sie überrascht in ihrer Bewegung, ehe sich ein ehrliches und freudiges Lächeln in ihre Züge schlich. “Vala? Was...?“ Verwirrt trat sie auf ihn zu, als sie seine Worte hörte. Sie war spät? Wie konnte sie denn spät sein, wenn sie gar nicht gewusst hatte, dass er hier war? Als die Erkenntnis eine Sekunde später schlagartig einsetzte, war es wohl zu spät, so zu tun, als hätte sie es von Anfang an gewusst. Dafür stand ihr die Überraschung zu offensichtlich ins Gesicht geschrieben. Aber Axilla hatte ja auch keinen Grund, diese zu verbergen.
    Ihr Lächeln wurde verlegener, als sie bis direkt zu ihm heran kam. Sie kam sich gerade unglaublich naiv, um nicht zu sagen blöde, vor. Wenn sie so die Nachricht rekapitulierte, hätte es ihr vielleicht auffallen müssen. Zumindest bei dem Namen in der Unterschrift. Aber die Freude, ihn zu sehen, überwog das Bedürfnis, im Boden zu versinken angesichts der Tatsache, so offensichtlich überrumpelt worden zu sein. “Wir müssen uns dringend über die Schreibweise meines Namens unterhalten“, meinte sie schließlich noch immer etwas aufgeregt, aber verschmitzt.

    Cassius
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    Ein Schlag, ein zweiter, ein dritter. Cassius ließ nicht zu, dass sein Gegner diesen verdammten Speer zwischen sich und ihn brachte. Jetzt war er am Zug, und er war sauer. Wut war zwar meistens ein sehr schlechter Ratgeber, was das Kämpfen anging, aber sie hatte auch angenehme Nebeneffekte. Er spürte seine Schulter nicht, und Bona Dea, seine Reflexe waren im Moment besser, als er es bewusst je hätte steuern können. Er schob den Hoplomachus mit Schlägen vor sich her, drosch geradezu auf seinen Speer und auf ihn ein und gab ihm keine Gelegenheit, einen Gegenangriff zu starten. Die Rufe der Zuschauer stachelten ihn noch weiter an.


    Doch mit einem kräftigen Stoß zwang sein Gegner ihn gerade so weit zurück, dass er seine Hasta wieder greifen konnte. Zwar setzte Cassius noch einen Schlag nach, aber vor der brachte sein Gegner sich geschickt in Sicherheit. Und dann war da wieder dieser verfluchte Speer, und sein Gegner ging natürlich nur auf seine verletzte Seite los. Cassius aber war nun zu wütend, um sich zurückzuziehen und zu sammeln, nein. Er ging das Risiko ein, ließ den Speer an seinem Armschutz abgleiten und mit einer schnellen Drehung aus dem Handgelenk zuckte seine Klinge im Bogen hoch. Er fühlte, dass er seinen Gegner getroffen hatte, freute sich einen Augenblick über die Revanche für den Kratzer auf seiner sChulter, ehe er registrierte, wie sehr er ihn getroffen hatte. Und wo.
    Es war nur ein winziger, ungeschützter Bereich. Genau da, wo der Helm aufhörte und der breite Lederriemen nicht den Hals schützte, knapp vorbei am Halsschutz der Manica. Die Chance, den Gegner dort zu erwischen, war verschwindend gering, da dieser letale Bereich eben aus guten Grund so geschützt lag. Und doch sah er das Blut von dort hervorsprudeln, und blieb ganz erstarrt stehen.
    Das war keine Absicht gewesen. Er hatte schon Gegner getötet, und hatte damit auch keine Probleme. Der Beruf war gefährlich. Er hatte auch schon Gegner getötet, die vor ihm gekniet und um Gnade gebeten hatten, weil die Zuschauer das so wollten. Aber dennoch war das hier keine Absicht gewesen, und er stand einen Moment erschrocken da, während sein Gegner sich an den Hals fasst und versuchte, dem Blut Herr zu werden.


    Zwei Augenblicke später realisierte er seinen Sieg. Er wandte sich dem Publikum zu, noch ehe der Veranstalter da war und ihn offiziell zum Sieger kürte, und riss seine Arme nach oben. Jubel brandete auf, während sein Gegner in sich zusammensackte. Hierfür lebte Cassius! Dieser Moment des Sieges! Er ließ sich feiern, als hätte er gerade ganze Barbarenhorden niedergemäht. Das hier war sein persönlicher Triumphzug, und den kostete er aus.

    Axilla hatte die Nachricht sicher fünf Mal gelesen, ehe sie sie verstanden hatte. Allein, dass sie die Nachricht bekommen hatte bei der etwas eigenwilligen Schreibweise ihres Namens, war schon erstaunlich. Wie konnte man den guten Namen der Iunii nur so falsch schreiben? Nunja, schließlich hatte sie doch soviel verstanden, dass sie zum Tiberhafen gehen sollte, weil dort Wolle für sie lagerte. Zumindest glaubte sie, dass das in der Nachricht gestanden hatte.
    Also war sie nun am Hafen, hatte ihren Levi aus Alexandria als Begleitschutz dabei. Immerhin musste vielleicht jemand auch gleich die Wolle tragen, wobei Axilla je nach Menge wohl eher ein paar Tagelöhner hier vom Hafen dafür anstellen würde. Aber ganz allein traute sie sich nicht mehr in solche Gegenden wie den Aventin. Auf der anderen Seite wollte sie auch nicht diesen Leibwächterschwarm, den Archias am liebsten an ihrer Seite gesehen hätte, um sich haben. Nein, da reichte ihr der 14 Jahre alte Levi. Der konnte auch geschickt mit einem Messer umgehen, und sie vertraute ihm.


    Hier am Hafen war wie immer das rege Treiben, das einen solchen Umschlagplatz ausmachte. Axilla sah nochmal auf die Wachstafel. Wo war wohl dieses Lagerhaus?
    “Entschuldigung?“ Der erste Hafenarbeiter ging grunzend an ihr Vorbei, ohne auf sie weiter zu achten. Sie versuchte ihr Glück beim nächsten. “Entschuldige? Weißt du, wo Das Lagerhaus von Torquantinimus.... ist....?“ Der ging auch einfach weiter. Axilla knurrte einmal wütend und ballte die Fäuste. Woher sollte sie denn wissen, wem hier welches Lagerhaus gehörte? Sie drehte sich leicht im Kreis und sah dabei wohl recht verloren aus. “Also gut, Levi. Du fragst mal da hinten nach, und ich frage mich hier durch.“
    “Domina, ich sollte dich nicht allein lassen...“
    Axilla atmete einmal kurz durch und sah sich die Leute hier an. Solange sie hier mitten am Hafen unter Menschen blieb, sollte ihr nichts passieren. Und sie hatte nicht vor, in irgendwelche Gassen zu gehen. “Schon in Ordnung. Ich bleib hier am Platz, und du kommst gleich wieder her. Aber ich will nicht ewig viel bezahlen für falsch gelieferte Wolle.“
    Levi schaute nochmal unsicher, machte sich dann aber brav auf und ging in die Richtung einiger Lagerhäuser, während Axilla weiterhin ihr Glück bei den vorbeilaufenden Hafenarbeitern versuchte.

    Mitnichten ignorierte Axilla irgendwelche Blicke, und sie wollte ja auch schon antworten, kam nur überhaupt gar nicht dazu. Warum Archias mit einem mal so ungeduldig war, war ihr ein Rätsel. Ansonsten war er doch von eher gemütlicher Natur. Jetzt aber schien es ihm mit einem Mal nicht schnell genug zu gehen, und dann schaute er sie auch noch an, als erwarte er von ihr nun Wunder weiß was. Axilla schaute nur verwirrt zurück und zuckte mit den Schultern. Das wussten nur die Götter, warum er jetzt so guckte.
    Axilla wandte sich ganz Perisander zu. “Ja, das wäre toll. Also, wenn es dir nichts ausmacht. Ist schon lange her, dass ich mich da unterhalten konnte.“


    Nachdem das geklärt war, hatte sie eigentlich hier nichts mehr zu tun. Dafür aber in ihrem Zimmer, wo noch eine Abrechnung ihrer Betriebe für den vergangenen Monat wartete. Also erhob Axilla sich und lächelte den beiden Männern kurz zu. “Aber ihr kommt jetzt auch ohne mich zurecht, ja? Ich muss noch ein paar Kleinigkeiten erledigen.“
    Sie wandte sich an ihren Mann, hauchte ihm einen kurzen Kuss auf die Wange. “Ich seh dich dann später.“ Und dann entschwand sie auch schon aus dem Zimmer.

    Cassius
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    Hah! Da hatte er den alten Speerschwinger tatsächlich in Bedrängnis gebracht! Cassius grinste unter seinem Helm, als er dem davonspringenden Hoplomachus einen Streich hinterherschickte, der diesen jedoch komplett verfehlte. Doch das war ihm gleich, er sonnte sich auch in dem kleinen Triumph, den er erfahren hatte, und setzte zum nächsten Angriff an.
    Doch ganz so weit kam er damit nicht, denn sein Gegner war alles andere als untätig. Cassius fühlte den ersten schlag auf sein Schild, ohne dass er ihn hatte kommen sehen. Idiot, Idiot, Idiot! schalt er sich selbst in Gedanken, da er das ganze zu leicht genommen hatte. Unaufmerksamkeit konnte er sich nicht leisten, und doch war er wie ein blutiger Anfänger in die Attacke seines Gegners gelaufen. Und schon setzte es weitere Angriffe. Cassius blieb nicht viel übrig, als zu versuchen, sie alle abzuwehren. Gegen den verdammten Speer kam er auf die Entfernung so nicht an. Dessen spitze prasselte auf seinen Schild, versuchte sich daran vorbeizuschmuggeln, so dass er sie mit dem Schwert beiseite stoßen musste, züngelte nach seinem Kopf über den Schild hinweg. Verdammter Esel! dachte Cassius grollend und meinte damit seinen Gegner, der ihn wirklich in arge Bedrängnis brachte. Er versuchte einen Ausfallschritt, um die Entfernung zu verringern, und wurde postwendend bestraft, als er das Kratzen auf seiner manica hörte. Schmerz biss ihn in die Halsbeuge, und mit einem verteidigenden Schlag sprang er noch einmal etwas zurück. Er warf dem Schiedsrichter kurz einen Blick zu und sein Gegner verstand, ließ vom Angriff ab. Er fühlte kurz nach dem Schmerz mit seiner Schwerthand, fühlte klebriges Blut. Aber nur wenig, es war nur ein Kratzer, und am schlimmsten war wohl sein Stolz verletzt. Dennoch knurrte er einmal missmutig. Es gefiel ihm nicht, dass es sein Blut war, dass hier als erstes floss.
    Er machte sich wieder bereit, griff Gladius und Schild fester und nickte dem Schiedsrichter einmal zu. Dieser gab nach den Regeln den Kampf wieder frei und der Hoplomachus durfte wieder angreifen. Nur diesmal war Cassius besser gewappnet. Er fing den Schlag des Speeres geschickt ab und vollführte eine kraftvolle, dennoch leichte Drehung. Ziel seines Angriffes war diesmal nicht sein Gegner, der ohnehin außer Reichweite stand, sondern sein Speer. Er traf die Waffe mit so viel Wucht, dass dessen Spitze Sand aufwirbelte, als sie zu Boden gerissen wurde. Die Selbstsicherheit kam zurück, und jetzt war Cassius daran, seinen Gegner zurückzudrängen.

    Eben noch von rechtschaffener Wut erfüllt wurde Axilla jetzt immer kleiner und kleiner. Er wollte gar nicht...? Er wollte nur Geld? Sie sollte ihn bestechen?
    “Oh, ich... es tut mir leid, ich wollte nicht... Ich hab nur gedacht, weil du es so gesagt hast und... ich... tut mir leid.“
    Konnte sie ja nicht ahnen, dass er Geld wollte! Natürlich war es jetzt doppelt peinlich, da es so aussah, als hielte sie sich für so unwiderstehlich, als hätte er einfach körperliche Vergünstigungen meinen müssen. Und dabei hatte er nur die Hand aufgehalten und das gemacht, was wohl die allermeisten Amtsinhaber machten, um ihr Gehalt aufzubessern. Axilla fühlte sich gerade unglaublich dämlich.
    Auf der anderen Seite aber: War der Gedanke so abwegig gewesen? Stimmte etwas mit ihr nicht, fand er sie denn nicht hübsch? Nichtmal so ein bisschen? Axilla merkte, wie sie sich ein ganz klein wenig gekränkt fühlte. Verdammtnocheins, er hätte sie doch hübsch finden müssen! Dass er daran offenbar nicht dachte, war nicht unbedingt ein Kompliment für sie und nagte ein wenig an ihr, zusätzlich zu ihrem schlechten Gewissen.
    “Ich dachte nur... also... ach, egal. Wieviel wäre das denn?“ Hatte sie eine Ahnung von Bestechung? Nein. Zumindest nicht von solcher, bei der Geld floss und keine süßen Versprechungen, die sie ohnehin nie einzuhalten gedachte. Und vor allem, wo war dann der Unterschied dazu, diese vermaledeite Steuer zu entrichten? Irgendwie fühlte Axilla sich gerade leicht gekränkt und wusste nicht einmal so genau, warum.


    An Board unterdes erschienen zwei Matrosen, die zwischen sich eine Kiste über den Steg an Land schleppten. Es war eine ziemlich große Kiste, aber immerhin enthielt sie auch 8 Tontöpfe mit Farben, dazu noch jede Menge Stroh als Füllmaterial. Die Kiste wurde vor Sermo und Axilla abgesetzt, und an der Reling erschien der Kapitän des Schiffes. Er war Ägypter, aber entgegen seiner Landesgepflogenheiten trug er einen Bart und langes, wirres Haar.
    “Da ist Kiste, 'err. Alles gut, Fra'cht gelöscht. Alles, wie derr 'err Magistrrat es wünscht.“ Das 'und jetzt ist der Herr Magistrat hoffentlich zufrieden und geht anderen Kapitänen auf die Nerven', das dem ungeduldigen Blick zu entnehmen war, sprach der Mann nicht aus. Axilla schenkte ihm ihr unschuldigstes und bezauberndstes Lächeln, aber auch das half diesmal nichts. Wobei der Kapitän – und sie kannte ihn ja jetzt auch schon eine ganze Weile – sonst durchaus empfänglich dafür war. Nur der Magistrat schien ihm nicht so ganz zu passen.
    “Gut, da sind meine Farben. Ähm... willst du die hier direkt anschauen?“ Axilla hatte zwar nichts dagegen, aber so direkt am Hafen sah das vielleicht komisch aus. Und es behinderte wohl alle anderen rundherum.

    Er war Magistrat? Axilla rettete sich in ein charmantes Lächeln bei seinen Worten und hoffte, damit ihre Unkenntnis zu überspielen. Sie hatte nicht einmal gewusst, dass in Ostia Wahlen gewesen waren. Aber andererseits, sowas interessierte sie auch nicht unbedingt. So sah sie es einfach als Glück an, dass Sermo hier Magistrat war und sie sich kannten. Dann sollte das ganze weitaus unkomplizierter gehen. Dachte sie zumindest.
    Sermo ging also zu dem nächstbesten Arbeiter auf dem Schiff und schnauzte ihn an, er solle die Ladung löschen. Dass diese bereits bis auf die Kisten der Iunia gelöscht war, wollte der zwar anbringen, unterließ es dann aber, als er das Wort Magistrat hörte. Statt dessen lief er über das Deck und brüllte lauthals nach dem Kapitän.


    Während auf Deck Bewegung ausbrach, gesellte sich Sermo wieder zu Axilla. “Ja, sicher, du kannst sie dir gerne ansehen. Ist ganz normale Farbe. Naja... es ist sehr gute Farbe. Die beste überhaupt.“ Axilla lächelte Sermo freudig zu und wirkte fast etwas schüchtern dabei, wie sie ihre Ware bei ihm anpries. "Aber trotzdem sicher nicht extra besteuernswert.“
    Und dann raunte er ihr etwas zu, was sie nicht so ganz verstand. “Entgegenkommen...?“ echote sie fragend und man konnte es hinter ihrer Stirn arbeiten sehen. Bis sie schließlich zu einem Schluss kam und Sermo fast entrüstet ansah. Ihr Mund ging auf, als sie im ersten Moment mal Luft holen musste. “Quintilius Sermo, ich bin eine verheiratete Frau. Mein Mann ist Aelius Archias, und ich glaube, der wäre ganz und gar nicht begeistert, wenn ich anderen Männern freundlich entgegenkomme. Sie zischte ihm ihre Antwort geradezu entgegen und sah ihn entgeistert an. Wie konnte er sowas denn nur vorschlagen?
    Dass er dabei wohl eher monetäre Bestechung gemeint hatte, kam ihr natürlich nicht in den Sinn. Vermutlich, wenn sie einen Augenblick länger darüber nachgedacht hätte, wäre ihr das durchaus einleuchtender erschienen als ihr Gedankengang, er könne mit ihr schlafen wollen. Aber sie hatte eben nicht so viel nachgedacht und übte sich in rechtschaffener Entrüstung. Dabei hatte sie Sermo ja eigentlich furchtbar nett und witzig gefunden.

    Cassius
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    Und los ging der Tanz. Cassius liebte es jetzt schon, die Gefahr, die Spannung, das Knistern der Anspannung. Dafür war er gemacht. Natürlich hatte er auch Angst, er wäre ein Idiot, hätte er keine. Aber das machte das Ganze nur umso aufregender. Hierfür lebte er!
    Der erste Streich des Speers traf sein Schild, und er ließ ihn nach oben daran abgleiten, duckte sich leicht dahinter. Sein großer Helm mit dem auffallenden Kamm darauf verhinderte, dass er den Luftzug des Speeres fühlte, aber er hörte das Murmeln, als dieser die Luft über ihm durchschnitt. Er grinste und kam hinter seiner Deckung wieder hervor. Gerade wollte er zum Gegenangriff übergehen, als sein Gegner bereits den zweiten Schlag anbrachte. Diesmal war es nicht mehr Spiel, und Cassius drehte seinen Schild leicht, um den Speer von seinem Körper weggleiten zu lassen und gleichzeitig den Abstand zu seinem Kontrahenten zu verringern. Ein gezielter, gerader Stoß schließlich war seine Antwort auf diesen Angriff. Weit ausholende Bewegungen sahen zwar toll aus, waren aber doch eher unwirksam und öffneten dem Gegner Tür und Tor in der eigenen Verteidigung.

    Cassius
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    Cassius sonnte sich diesen ersten Moment im Jubel der Zuschauer. Das genoss er am meisten von allen Augenblicken, dieser erste Jubel, der einen immer erwartete, ganz gleich, ob man gewann oder verlor. Dafür liebte er seinen Beruf, trotz all der Knochenbrüche, trotz all der Wunden und Kratzer. Er hielt sein Schwert hoch und grüßte damit alle Ränge, besah sich die jubelnde Meute durch die Schlitze in seinem schweren Helm und grinste vor sich hin, wenngleich niemand es sehen konnte.


    Bereits gestern hatte er mit seinem Gegner ein wenig trainiert, sie hatten ein paar kunstvolle Stöße probiert. Den Zuschauern sollte ja etwas geboten werden! Sie hatten sich zwar nicht abgesprochen, aber einige Finten sollte man zeigen können. Ansonsten verkam dieser Kampf zu einem stupiden Aufeinander-Einstochern, bis irgendjemand die Deckung des anderen durchbrach. Cassius hatte den größeren Schild, der Hoplomachus dafür die höhere Reichweite.
    Der Kampf begann, und Cassius ging in eine verteidigende Stellung. Das Schild war schwer, und er wollte sich nicht gleich zu Anfang verausgaben. Sollte doch der Massilianer sich ein wenig verausgaben. Zumindest für den ersten Streich.

    Axilla fieberte bei jedem Stoß und jedem Streich mit. Sie versuchte, darauf zu schauen, was nur Show und was ernst war. Ihr fehlte die Erfahrung dazu, aber sie bildete sich ein, dass die Übungen mit ihrem Vater als Kind ihr da etwas beigebracht haben sollten. Natürlich war das nüchtern gesehen vermutlich verträumte Illusion, aber Axilla betrachtete das nunmal nicht nüchtern. Und so beobachtete sie fasziniert die Beinarbeit der Kämpfer in der Arena, das hin und her, das Spiel mit den Reichweiten. Ab und an stand sie von ihrem Platz auf, wie so viele andere um sie, um besser sehen zu können, wenn es besonders spannend war. Insgesamt war das für sie tausendmal interessanter als jedes Pferderennen je sein konnte, und völlig verzückt betrachtete sie das Schauspiel, als wäre es nur für sie gemacht worden.


    “Oh nein!“ seufzte sie auf, als der Retarius schließlich sein Netz einbüßte und wie ein Wahnsinniger brüllte und mit seinem Dreizack um sich schlug. Mit einem Stöhnen setzte sich Axilla wieder, obwohl der Kampf noch in vollem Gang war. Die Wette hatte sie wohl verloren. Wie sollte er denn jetzt etwas gegen den Secutor ausrichten? Eine Weile wehrte er sich noch tapfer, drängte den Schwertkämpfer sogar zurück, aber schließlich hatte er dessen Klinge an der nackten Brust und musste sich geschlagen geben.


    Axilla spähte nach dem Veranstalter, der das Urteil fällen musste und den Sieger erklären musste, und johlte und jubelte dann lauthals mit den anderen mit, um ihr Gefallen an dem Kampf zu verkünden. Der Retarius hatte sich wacker geschlagen, und es waren ja fröhliche Spiele. Axilla tat also ihr möglichstes dazu, dass das Leben des Mannes beim Urteil geschont wurde. Blutvergießen wollte sie ohnehin nicht sehen, so blutrünstig war sie nicht.

    Ein ganz klein wenig verwirrt war Axilla schon, dass Sermo und der Hafenfuzzi sich kannten. Sie blickte zwischen beiden kurz fragend hin und her und überlegte fieberhaft, welche Information wohl an ihr vorbeigegangen war. Bei ihrem letzten Gespräch mit dem Quintilier war dieser noch ein einfacher Scriba gewesen, soweit sie sich erinnerte. Und jetzt sprach der Mann, der auf ihrer Erwürgen-Liste gerade sehr weit oben rangierte, ganz respektvoll mit Sermo. Irgendwas hatte Axilla also ganz offensichtlich nicht mitgekriegt. Aber ihr war es im Grunde auch gleich, solange das jetzt alles geregelt wurde. Und Sermo konnte sie wohl viel leichter um den Finger wickeln als Zahlus Steuerus da drüben.


    Axilla reichte Sermo also den Wisch, den sie bekommen hatte, mit dem charmantesten Lächeln, das sie aufbieten konnte, und schaute ihn mit Rehblick an, während er den Zettel studierte. “Ich weiß gar nicht, was ich jetzt machen würde, wenn du nicht gekommen wärst! Du glaubst ja gar nicht, wie begriffsstutzig dieser Kerl da ist! Ich importiere schon seit über einem Jahr Farbe nach Ostia, und da ist ganz sicher nichts exotisches dabei. Ist ja nicht so, als würde ich ägyptischen Hanf hineinmischen.“ Axilla zuckte hilflos mit den Schultern und schloss sich ihm einfach an, als sie zu dem Schiff gingen. “Und wenn die nicht bald abgeladen wird, dann darf ich die Transportkosten zweimal zahlen, wieder zurück nach Alexandria. Ich meine, der Kapitän braucht ja auch seinen Frachtraum, und die beladen ja auch schon wieder.“ Hoffentlich war der Mann auch mit einem Lächeln und einem Verweis auf die langjährigen Geschäftsbeziehungen zu beschwichtigen.
    An der Stelle, wo ein Steg zum Schiff ging, blieb Axilla aber stehen. Sie wollte nicht unbedingt an deck. Ihr wurde dabei so furchtbar schlecht, schon allein beim daran denken. Nein, sie blieb lieber auf dem gemauerten Kai, der nicht auf und ab hüpfte.
    “Ich wart dann hier mal. Aber... kannst du das denn einfach so holen?“ Axilla hatte doch keine Ahnung, dass Sermo Magistrat war!

    Wie begriffsstutzig konnte ein einzelner Mensch sein? Axilla hatte nicht vor, irgendwelche Strafen zu zahlen. Wofür überhaupt? Das konnte doch nicht von jetzt auf gleich mehr kosten? Sie machte das schon Ewigkeiten so!
    “Jetzt hör mal zu, du verlauster Sohn einer Ziege! Ich zahl hier ganz sicher keine Strafe! Und du rückst jetzt gefälligst mein Eigentum raus!“
    “Sonst was?“ entgegnete der Beamte so trocken wie Wüstensand und sah die sich immer mehr aufregende Iunia nur mitleidig an.


    Und Axilla war kurz davor, ihm eine reinzuhauen, hier mitten am Hafen und vor Zeugen. DIE Strafe würde sie dann mit Genugtuung zahlen, das wäre es ihr wert! Ihre Faust war sogar schon geballt, aber dann kam doch nur ein wütendes Schnauben.
    Sie drehte sich zu Levi um und sah ihn hilfesuchend an. Aber der Sklave zuckte auch nur die Schultern. Was wusste er mit seinen 14 Jahren schon von Einfuhrzöllen? Hier war also offensichtlich keine Hilfe zu erwarten. Axilla vermisste Leander, und zwar schrecklich.
    Sie drehte sich wieder um und sah, dass der Mann grad einen Blick mit einem anderen Mann tauschte, der in der Nähe auf einem Stapel Taue saß und sich den Bart rieb. Im ersten Moment sah Axilla nicht richtig hin und redete so erstmal wieder auf den Hafenbeamten ein. “Dir ist wohl wirklich nicht klar, mit wem du hier redest, oder? Ich schwöre dir, wenn du dich weiterhin so quer stellst, versetzt man dich demnächst nach Nordbritannia! Und Wenn ich zum Kaiser persönlich... Sermo?“ Bei dem letzten Wort war ihr Kopf doch ruckartig zu dem Mann wieder zurückgeruckt, als irgendwo in ihren Hirnwindungen ein Name zu dem Gesicht zugeordnet wurde, ebenso wie die Information, dass sie besagten Mann kannte. Und dass der ihr noch eine Stadtführung schuldig war! Und dank der unsäglichen Doppelhochzeit wusste sie sogar ausnahmsweise, zu welcher gens dieser Mann gehörte.
    Hah! Der würde ihr sicher helfen! Zumindest hoffte Axilla das, als sie mit einem freudigen Strahlen auf ihn zugetippelt kam und den Beamten erstmal links liegen ließ. “Schön dich zu sehen? Was machst du denn hier am Hafen? Oh, erzähl es mir gleich, kannst du mir erstmal helfen“ und sie drehte sich wieder zu dem Beamten um und ließ ihre Stimme an Lautstärke zunehmen, damit er sie hörte “diesem begriffsstutzigen Einfaltspinsel da drüben klarzumachen, dass Farbe keine verdächtige Substanz ist, auf die man Sonderzölle zahlen muss?!“ Und sie drehte sich wieder Sermo zu und bedachte ihm mit dem dackeligsten aller Hundeblicke der Welt, begleitet von dem sanftesten Kleinmädchenlächeln, das man sich vorstellen konnte. Wenn Axilla etwas wollte, konnte sie unglaublich lieb dabei aussehen.

    Ein Gedicht? Axilla war jetzt schon neugierig. Vor allem, warum schenkte er nur Archias ein Gedicht? Überhaupt, warum schenkte er einem Mann ein Gedicht? Kurz hatte Axilla einen blitzartigen Gedanken und sah kurz etwas fragend zwischen Ahala und Archias hin und her, grinste dann aber nur und tat es ab. Was mit dem Tiberier war, konnte sie nicht wissen, aber ihren Mann schätzte sie doch anders ein.
    “Ach, wird schon nicht so schlimm sein“, lachte sie fröhlich und charmant und entführte dann die Schriftrolle, nicht wissend, was es war. Und noch ehe sie abgehalten werden konnte, öffnete sie sie auch schon und überflog die ziemlich unpoetischen Schriftzeichen kurz. Ihre Augen flackerten kurz und ihr Gesicht wurde im Schreck weiß, dann knallte sie Archias die Rolle halb vor die Brust und ließ sie los. Ihr Gesicht hatte das Lächeln wiedergefunden, aber wer sie gut kannte, wusste, dass das ein unechtes Lächeln war. “Danke für die netten Zeilen. Ein wirklich sehr charmantes Schriftstück.“ Ihrer Stimme war nicht der leiseste Hauch von Missbilligung zu entnehmen, so dass wohl keiner der Anwesenden etwas merken dürfte. Höchstens der kurze Blick an Ahala mochte verraten, dass sie nicht gar so amüsiert war, wie sie sich gab.


    Statt dessen ließ sie sich von ihrem Mann nun in Richtung der Klinen führen. Zwar gefiel es ihr immernoch nicht, dass er sie herumführte, aber im Moment war das noch zweitrangiger als alles andere. Und jetzt bemerkte sie auch, dass wohl etwas wenig Platz sein könnte für die ganzen Leute. Zum Glück aber – und auch angestachelt durch Imperiosus – waren die aelischen Sklaven nicht auf den Kopf gefallen und schleppten just in diesem Moment eine weitere Kline herbei, die zwar die perfekte Sitzordnung sprengen würde, was aber immernoch besser war, als sich zusammenzuquetschen.
    Die Frage, was Axilla auf die Sonnenuhr gelegt hatte, war dabei ganz untergegangen, und Axilla erinnerte sich erst, als sie sich setzte, wieder daran, da die Rolle just da in ihr Blickfeld rückte. “Oh, die Rolle. Das ist ein Bild der Pyramiden“, erklärte sie ihrem Mann noch kurz und sah dann über die Runde. Einige saßen schon, andere standen noch, und Axilla fühlte sich leicht überfordert damit, eine Ordnung hineinzubekommen. Nunja, aber so viele Gäste hatte sie auch noch nie bewirtet. So also beließ sie es erst einmal dabei und ließ Piso noch mit Merula und den anderen reden, ohne noch einmal dazu aufzufordern, sich zu setzen. Nicht, dass die anderen noch dachten, sie wolle drängeln.

    Textor Iuniae: Weberei Stufe II


    sucht einen neuen Besitzer. Im Preis inbegriffen sind auch noch 200 Einheiten Stoff :D Wer Interesse hat, schreibe mir eine PN mit Angebot, damit wir ausklamüsern können, wie das SimOn zu bewerkstelligen ist. Ich verschenk die Weberei nicht, aber ich geb sie wohl auch unter Marktwert her ;)

    Perisander machte es Axilla wirklich nicht leicht. Sie war von ihren Sklaven ganz anderes Verhalten gewohnt, und mit dieser exakten und knappen Art konnte sie nicht so wirklich etwas anfangen. Da fehlte einfach der Funke, der so ein Gespräch am Laufen hielt. Sie war also sehr froh, als Archias kam und ihr erstmal die Gesprächsführung abnahm.
    Und dieser erklärte sehr ausführlich, wer hier wer war. So sehr, dass selbst Axilla der Kopf schwirrte. Aber auch hier hatte Perisander keine Fragen oder zuckte auch nur mit einer Miene. Schien ihn ja nicht sonderlich zu beeindrucken, im Kaiserpalast zu leben. Gut, konnte ja nicht jeder vor Ehrfurcht halb vergehen wie Axilla. Vielleicht war das ja wirklcih gleichgültig, wenn man Sklave war? Axilla wusste es nicht.
    Sie lehnte sich auf ihrer Bank etwas bequemer zurück und wartete, dass Archias ihm irgendeine Aufgabe zuteilen würde, was wohl seine einzige Frage zu dem Ganzen hier war. Irgendwie wurde Axilla mit diesem Sklaven nicht wirklich warm. Er war eben kein Leander.

    “Was soll das heißen 'Verdächtige Substanzen?'“ Axilla hielt den Wisch von der Hafenbehörde dem am Dock befindlichen Prüfer unter die Nase. Sie hatte Post bekommen von eben jener Hafenverwaltung, dass Ihre Ladung beschlagnahmt worden war. Wegen 'Verdächtiger Substanzen', die wohl verzollt werden müssten.
    Also hatte Axilla nicht lange gefackelt, sich Levi geschnappt und war hier her nach Ostia geritten. Auch wenn es undamenhaft war und Archias wohl einen Herzkasper bekommen würde, wenn er erfahren würde, dass sie nur mit ihrem 14 Jahre alten, jüdischen Sklaven hierher gegangen war. Aber Levi war nunmal der einzige Sklave, den sie noch aus Alexandria hatte, und der einzige, dem sie ganz und gar vertraute. Nachdem er den Fluch zu dem Terentier gebracht hatte und wieder aus Alexandria zurückgekehrt war, war er ihre größte Vertrauensperson innerhalb der Sklavenschaft. Dass er so jung war, war dabei gleichgültig. Und dass er wohl auch nicht unbedingt als Wächter einzusetzen war, war es ebenso.
    Axilla wusste, dass sie ihm vertrauen konnte und er sie niemals verraten würde, und das war das einzige Kriterium, das für sie wirklich zählte. Dennoch hatte sie sich zumindest fest vorgenommen, einen ordentlichen Custos Corporis auszuwählen. Allerdings auch einen ihrer Sklaven, nicht einen von Archias' Bediensteten.


    Aber im Moment standen sie hier nur zu zweit am Hafen, Axilla den ominösen Wisch in der Hand und vor sich einen blasierten Hafenbeamten. Der besah sich die kleine Iunia abschätzig, nahm dann betont langsam den Brief und las, als würde er sowas zum ersten Mal sehen.
    “DAS, meine Dame, bedeutet, dass die Ware beschlagnahmt wurde. Auf exotische Mittel muss extra Steuer gezahlt werden.“
    Axilla sperrte betont ungläubig den Mund auf und holte erstmal Luft. “Exotische Mittel? Exotische Mittel? Was bitte ist an Farbe exotisch? Ich verschiffe die seit Jahren nach Rom, und da war nie ein Grund zur Beanstandung!“
    “Du gibst damit also zu, schon seit Jahren Zölle zu unterschlagen?“
    Jetzt schnappte Axilla erstmal wirklich nach Luft und plusterte sich vor diesem Aushilfsnarren wie ein Spatz auf. “Nein, ich gebe das nicht zu! Es gibt auch gar nichts zuzugeben, das ist ganz normale Farbe! Und ich will jetzt auf der Stelle meine Ware haben!“
    Der Mann lachte, als hätte sie einen Witz gemacht. “Zahl die Strafe, und dann reden wir darüber, dass ich dir deine Lieferung aushändige. Solange bleibt sie beschlagnahmt und im Hafen.“
    Axilla knurrte einmal und unterdrückte nur halb einen wütenden Aufschrei. Sie wollte hier nicht mehr Zölle zahlen für etwas, was sie schon seit Jahren so machte und was noch dazu kein Opium oder ägyptischer Hanf, sondern ganz normale Farbe war.



    Sim-Off:

    Reserviert

    Axilla bemerkte den Jungen, der sie beobachtete, noch nichtmal. Hier am Markt waren so viele Leute, und jeder schaute mal her oder auch wieder nicht, da war es unmöglich, jemand wirklich zu bemerken.
    Sie ließ sich von Archias mitziehen und bemerkte etwas missmutig, wie ruppig er schon wieder war. Er zog sie einfach mit sich! Und er stapfte wie ein Hirsch durch den Schnee dabei. Axilla sah nur fragend zu ihm hoch, ehe er seinem Ärger in einer Frage Luft machte. Ihre Stirn legte sich kurz in krause Falten, als sie ihn skeptisch ansah, ehe auch sie Luft holte. “Warum denn nicht? Sie haben mir gefallen, und ich kann es mir leisten! Ist ja nicht so, als ob wir jeden Quadrans zweimal umdrehen müssten.“
    Axilla schüttelte kurz den Kopf und machte sich auch wieder frei. Sie mochte es nicht, wenn er sie einfach so mit sich zog. Sie war selbständig! “Was ist denn schon dabei?“ Hilflos hob sie die Arme. Es ging um zwei Sesterzen, nicht um zwei Aurei!


    Axilla atmete einmal durch. Sie wollte eigentlich nicht mit Archias schon wieder streiten. Aber er machte es einem auch nicht gerade einfach! Wenn er immer so rumbrummelte und sie behandelte wie ein Stück Besitzgut, dann konnte sie nicht anders, als sauer zu reagieren!
    Sie atmete einmal durch und meinte dann um einiges ruhiger: “Ich will mir die Sachen einfach selber kaufen, die ich mir kaufen kann. Wenn du mir etwas schenken willst, dann schenk es mir. Aber von Herzen, und nicht weil ich sage, das und das möcht ich haben. Was ich haben will, das kauf ich mir schon! Ich meine... ich hab auch Geld, Caius. Ich brauch deines nicht.“ War das so schwer zu begreifen?