Beiträge von Marcus Duccius Rufus

    Das waren ja wirklich tolle Nachrichten. Ragin äh Marcus Duccius Rufus als Unternehmer...das hatte etwas. "Ich weis gar nicht was ich sagen soll, außer : Ich werde dich nicht enttäuschen!" Ragin strahlte und glich damit fast Lokis düstere Erscheinung aus. Das er nicht mehr als Stallbursche arbeitete störte ihn nicht besonders, schließlich konnte er immer zu den Pferden und machen was er wollte. "Aber du siehst wirklich schlecht aus. Meinst du nicht es wäre besser jetzt Feierabend zu machen und dich zu Hause auszuruhen?"

    Auch für Ragin war es das erste Thing. Schließlich war er ohne Vater bei einem anderen Stamm aufgewachsen. Also hatte er sich bei seiner Kleidung an Witjon orientiert und so ebenfalls Wollkleidung an, und ein Schaffell über den Schultern gewählt. Auch er trug sein Sax und war sehr erleichtert, dass der Rich nicht anwesend war, dem er es damals entwendet hatte. Allerdings sah Ragin allgemein sehr unzufrieden aus. Zum einen wegen Loki: er hatte ihn einige male versucht davon abzuhalten zum Thing zu gehen, da sich seine Krankheit sicher verschlimmern würde, wenn er sich nicht schonte. Außerdem gefiel es ihm nicht, dass Loki als "der Cherusker" geladen war. Wie Ragin gehört hatte wäre "von Mogontiacum" eher angebracht gewesen. Zumal Ragin als Lokis Begleiter nicht zu den Cheruskern gezählt werden wollte, schließlich war er Amisvarier! Nicht das er was gegen den anderen Stamm hatte, aber sein ganzes Leben lang war ihm immer seine Herkunft unter die Nase gerieben worden und mittlerweile war er stolz darauf sich einen Amisvarier zu nennen.


    Von den anwesenden Stammesführern kannte er keinen. Allerdings war der Gode ihm, gelinde gesagt, unheimlich und auch vor den anderen hatte er einen gehörigen Respekt. Den Rotschopf, dem man ansah dass er wohl ebenfalls ein römischer Bürger war, fand er hingegen gleich sympathisch.


    So beobachtete er weiter das Treiben und spitze seine ohren, damit er hörte was besprochen wurde. Eigentlich würde er gerne noch viel näher hingegangen, aber ihm wurde gezeigt, dass das nicht erwünscht war.

    Lando sah nicht gut aus. Ragin tat wie ihm geheißen und meinte dann sorgenvoll: "Du siehst nicht gut aus, Lando. Vielleicht solltest du besser nach Hause gehen und dich ein wenig schonen. Kann es sein, dass du Fieber hast? Du hast einen ganz roten Kopf! Am Besten holen wir gleich einen Heiler!" So hatte es bei Ragins Mutter auch angefangen, und am Ende hatten sie sie zu Grabe getragen. Aber lando deutet ihm mit einer handbewegung, dass er das Pergament lesen solle, also tat Ragin das ebenfalls und meinte dann erstaunt:
    "Du willst mir deine Töpferei überschreiben? Wie komme ich denn zu dieser Ehre?"


    Ragin war nicht undankbar, er war vielmehr überrascht, denn mit so etwas hatte er nicht gerechnet. Zweifelsfrei war es deutlich angenehmer, als Ärger wegen eines Fehlers zu bekommen

    Ragin hatte seinen Namen vernommen. Lando hörte sich nicht besonders freundlich an: Hatte Ragin etwa schon wieder einen Fehler in der Rechnung gemacht? Er war die letzten Rechnungen immer mindestens zweimal durchgegangen, da der letzte Fehler ihn richtig gewurmt hatte.


    Also eilte er schnell dahin wo der Ruf herkam. Dort stand Lando mit einem roten Gesicht-er schien offenbar wütend zu sein.


    "Äh...ja?", meinte er kleinlaut, und wartete auf ein Donarwetter.

    "Heilsa Thorleif." Ragin begrüßte Witjons Bekannten, auch wenn er nicht wusste, wo er ihn hinstecken konnte. Dann wandte er sich Maecenas zu.


    "Salve Maecenas. Entschuldige bitte, dass ich dich noch nicht besucht habe um dir bei der Arbeit über die Schulter zu schauen. Leider habe ich in den letzten Wochen sehr viel zu tun gehabt. Ich hoffe du bist mir da nicht böse."

    Wie sie es gewünscht hatte, führte Ragin Sontje in das Zimmer ihres Bruders. Er fand den Gedanken mit seiner Schwester im selben Bett zu schlafen schon komisch, allerdings lag das wohl daran, dass er selbst nie eine Schwester gehabt hatte. Mit seinem Bruder hatte er allerdings häfiger im selben Bett geschlafen. "So, hier ist Phelans Zimmer. Wie ich sehe ist das Bett gemacht." Er ging zum Fenster und öffnete die Läden, so dass ein wenig frische Licht und vor allem Luft hereinkommen konnte. "Jetzt lassen wir noch ein wenig frische Luft rein, damit der Mief hier herauskommt. Lanthilda wird dir sicher bald bringen was du brauchst."


    Nun stand er ein wenig unsicher im Zimmer, weil er nicht so wirklich wusste, was er nun machen sollte. Sich so einfach auf den Stuhl oder gar das Bett pflanzen wollte er nicht. Also stand er so da und schaute angestrengt aus dem Fenster durch das langsam kühle Luft ins Zimmer hereinströmte.

    Ähm, wie bitte was?! Ragin traute seinen Ohren nicht! Sie wollte ihn mit auf ihr Zimmer nehmen? Alleine? Vor lauter Gedanken vergaß er einen Moment zu atmen, und sog dann anschließend ruckartig die Luft ein.


    Er schaute zu Albin und Witjon, dann zu Sontje.
    "Ja natürlich, wenn du nicht alleine sein möchtest. Dann kann ich dich gleich einweihen wie hier alles so abläuft und kann dir dann ein wenig über Mogontiacum und die Familie erzählen."


    Er konnte sich schon genau vorstellen, wie Witjon gleich grinsen würde, wenn sie außer Sichtweite waren. Na warte, wenn er einen doofen Spruch reißen würde, wusste er schon wie er das kontern konnte.

    Puh zum Glück war diese peinliche Situation nun überstanden. Peinlicher war wohl nur die Sache mit Sveijas Unterwäsche gewesen...
    Da Ragin seitlich stand, bemerkte er Witjon gar nicht.


    "Sollen wir dir jetzt mal die Casa zeigen? Albin macht sicher gleich ein Zimmer für dich zurecht, oder Albin?"


    Bei ihm war es zumindest so gewesen. Allerdings wurde ihm und Ratbald mehr Misstrauen entgegengebracht, als sie damals hier ankamen. Allerdings verstand er das: Gegenüber hübschen Frauen war man meistens etwas weniger misstrauisch, als bei zwei zerlumpten Wegelagerern wie sie es gewesen waren.

    Ragin verschlug es erstmal die Sprache, dann lief er ganz rot an. Irgendwie schienen ihn hier einige für einen wahren Herzensbrecher zu halten, zumal Sontje ja schon ein paar Jahre älter war als er. Wie es in dem Alter halt so war, schwärmte er natürlich für hübsche Mädchen, vor allem wenn sie ein wenig älter waren. So fühlte er sich halb beschämt und halb ertappt, obwohl da natürlich gar nichts dran war.


    "Aber Albin...ich...ich hab...doch gar nicht. Das ist doch überhaupt gar nicht...du hast doch gesehen wie sie...Es ist nicht das was du denkst!"


    Ragin war zu verdutzt um sinnvoll zu antworten und so schaute er hilfesuchend zu Sontje und dann fixierte er zielsicher seine Füße. Seine Ohren und sein Kopf glühten, wenn sie nicht sogar schon brannten.

    Natürlich hatte Ragin zwei Becher mit heißer Brühe geholt und sich dabei sogar etwas die Finger verbrannt. Loki hatte offenbar einen Brief gelesen und anschließend begrüßte er Sontje in der Familie. Ragin reichte ihr den anderen Becher mit der Brühe. "Hier, ich dachte du wirst sicher etwas Hunger haben. Aber pass auf, sie ist noch ganz schön heiß." Er pustete über seine Hand. "Ich wollte nicht sofort ausreiten. Das können wir dann später machen. Und du weist wirklich noch nicht, ob du hierbleiben sollst oder nicht?" Ragin wunderte sich, dass Phelan seine Schwester offenbar so rumkommandierte. Nun würde sich das wohl ändern, schließlich hatte Phelan in der Gens selbst nicht soviel zu sagen...soweit Ragin das beurteilen konnte. "Warum Phelan dich wohl verschwiegen hat?"

    Ragin war so von Sontje gefesselt gewesen, dass er Lando erst bemerkt hatte als er schon neben ihnen stand. Irgendwie schaute er ganz komisch...und sprach ihn dann auf seinen Rechenfehler an: "Halt Lando, warte! Ich muss dir zwei Sachen sagen. Erstens: Entschuldige den Fehler, es wird nicht wieder vorkommen. Die Rechnung für das Werkzeug ist aber schon aufgesetzt. Allerdings werde ich sie jetzt lieber nochmal durchgehen, damit dasselbe nicht nochmal passiert." Und dabei hatte er sich so angestrengt. Na ja, er war halt immernoch ein ein Anfänger bei sowas, auch wenn er sich bemühte.
    "Und zweitens: Das hier ist Sontje. Sie sagt sie ist Phelans Schwester. Hast du einen Brief von Phelan bekommen?"

    Ragin war der erste Duccier der auftauchte, denn er wollte neben der Bestattung auch, wie so häufig, das Grab seines Vaters Teutomar besuchen. Nachdem er damit fertig war, er hatte wie üblich im Stillen mit seinem Vater geredet und für ihn zu den Göttern gebetet, stellte er sich still neben Albin und wartete auf die anderen Familienmitgieder. Hier würde jetzt sein Onkel und Phelans Bruder beerdigt werden. Ein Grab für Ratbald fehlte. Dass er weg war, ohne tot zu sein war noch deutlich trauriger. Er hatte seinen kleinen Bruder einfach alleine gelassen...

    "Albin wird sich sicher freuen, wenn er erfährt wer du bist. Bei mir hat er sich auch gefreut." Ratbald lies er ganz außenvor. "Ich freue mich auf jeden Fall. Es wird Zeit dass mal wieder Leben in die Casa kommt! Unter uns: In letzter Zeit war es hier meistens gedrückt und langweilig. Ich hab mir zwar reichlich Arbeit gesucht, aber lustig war es nicht besonders." Ja die Stimmung war in den letzten Wochen besonders für Ragin sehr gedrückt gewesen. Sein Onkel war tot, sein Bruder einfach abgehauen-die Norne schienen ihn verflucht zu haben.
    "Latein wirst du auch noch lernen. Wir haben dafür einen sehr guten Magister, der wirklich sehr nett ist. Und wenn du magst kann ich dir dann noch ein wenig außerhalb der Stunden helfen. Ich spreche mittlerweile so gut Latein, dass ich als Scriba arbeiten kann."


    Er bemerkte wie Sontje sich ein wenig schüttelte, als sie von den Händlern erzählte, mit denen sie gereist war.
    "Ich hoffe die Händler haben dich nicht schlecht behandelt! Sonst musst du es sagen, denn Lando und Witjon haben schon Einfluss hier in der Stadt. Witjon wurde gerade zum Duumvir gewählt." Irgendwie waren das alles so traurige Themen. "Wenn du magst können wir nachher ausreiten, dann kann ich dir ein wenig die Umgebung zeigen."

    "Sie heißt Eila. Nun ich weis auch nicht. Ich kenne sie nur ebenso flüchtig wie Phelan. Ich weis nur, dass sie sich unseren Leibwächter geschnappt hat und nach Rom aufgebrochen ist. Warum weis ich allerdings auch nicht." Er redete ein wenig leiser. "Vielleicht wird Albin auch langsam ein wenig wunderlich." Er wackelte abschätzig mit der Hand. "Und Phelan hat dir einen Brief aus Rom geschickt? Woher kommst du denn?" Das war eine gute Frage. Er wusste ja das Witjon kein Amisvarier war. Also waren Sontje und Phelan wohl auch keine. "Und Phelan kommt bald heim? Das würde mich freuen, er hat einen sehr netten Eindruck gemacht. Mhhhh, wenn du Pferde so magst: Kannst du reiten? Also auf einem richtigen Pferd?"


    Sim-Off:

    Benutz bitte den "Antworten"-Button zum Antworten und nicht den neuer Beitrag. Wegen der Baumstruktur ;)

    Ragin lies sich bereitwillig "abführen" und setzte sich neben sie. "Ja, das war Albin. Er ist der Villicus hier. Er ist manchmal ein wenig grummelig, aber eigentlich ist er sowas wie unser ruhender Punkt. Aber wie Phelan du den anderen steht? Puh das weis ich gar nicht so. ich selber hab deinen Bruder nur einmal kurz gesehen. Er brach an dem Tag nach Rom auf, als ich hier eintraf." Dann rief er sich den Stammbaum ins Gedächtnis. Den hatte er stundenlang studiert. "Also Witjon ist euer Vetter, er ist der Sohn von Ildrun und Evax. Und Ildrun war ja die Schwester von Ferun, deiner Mutter. Aber Loki kommt aus einer ganz anderen Ecke des Stammbaumes. Er ist under Familienoberhaupt, würde ich sagen. Eila ist übrigens seine Schwester und gerade mit Phelan zusammen in Rom." War Loki ihr wirkliches Familienüberhaupt? Nun eigentlich schon. Sonst kam ja höchstens noch Dagmar in Frage, und die war in Alexandria.
    "Ich habe heute frei. Im Consortium gibt es heute nichts zu tun, und Pepino kümmert sich um die Pferde." Ragin war froh das Sontja aufgetaucht war. Nicht nur weil er sie hübsch und spannend fand, nein ihm war furchtbar langweilig gewesen. Zwar hatte er sich ein Buch über die Reisewege nach Alexandria gekauft, aber das hatte sich leider als sehr dröge erwiesen und vermochte es nicht ihn zu fesseln.

    "Du heißt Sontje? Das passt zu dir." Stimmt sie strahlte wirklich irgendwie. "Ja natürlich gibt es noch mehr von uns. Aber momentan sind ist glaube ich keiner außer mir im Haus. Loki und Witjon sind wohl arbeiten. Albin hast du ja gesehen und Marga bewacht wohl wie immer die Küche mit hrer Teigwalze."


    Die letzte Frage verwirrte ihn ein wenig und machte ihn auch ein wenig verlegen, so dass er rote Ohren bekam. "Ähm äh, wohin möchtest du denn? Ich meine...also ich würde sagen...wir setzen uns in Atrium, dann bemerken wir gleich wenn jemand kommt." Oh das war schlecht formuliert. "Ich meine wenn Loki heimkommt, der wird sicher wissen ob schon ein Brief von Phelan angekommen ist."

    Pepino, der gerade zufällig vorbei kam, hatte sich den Eseln geschnappt und brachte ihn in den Stall. "Brief? Ich weis nichts von einem Brief. Aber das hat nichts zu sagen. Ich glaube es gibt mehr hier das ich nicht weis als umgekehrt.", er lächelte und zuckte mit den Schultern. "Nun, hat Phelans Schwester auch einen Namen? Phelans Schwester ist immer so lange und irgendwie ein wenig unpersönlich, wenn du mich fragst.", zwinkerte er ihr zu.

    Ragin war erstmal so von Albins Verhalten verdutzt, dass er gar nicht darüber nachdachte, was die junge Frau zu ihm gesagt hatte. "Nun, äh...normalerweise werden bei uns die Gäste nicht so...merkwürdig...behandelt. Vielleicht dachte er du wärst Eila." Dann sickerte langsam in seinen Geist was sie gesagt hatte. "Wie du bist Phelans Schwester?", antwortete er verwundert. "Ich wusste gar nicht, dass er eine Schwester hat." Er hatte den Priester in spe nur einmal kurz gesehen, und merkte also nichts von der Ähnlichkeit. Soweit er wusste, hate Phelan nur einen Bruder gehabt, der aber vor kurzem gefallen war. Es war noch nicht lange her, als er mit Albin Steine für die Gräber der beiden gefallenen Duccier ausgesucht hatte. Allerdings verkniff er sich diese Information, denn wenn sie wirklich seine Schwester war, dann wollte nicht er es sein, der diese schlechte Nachricht überbrachte.
    "Aber komm doch erstmal rein. Ich bin übrigens Ragin." Dann wurde er aber des Esels gewahr. "Magst du ihn schnell hier anbinden, oder sollen wir ihn erstmal in den Stall bringen?"