Beiträge von Purgitia Philogena

    Pünktlich hatte das Schiff vom Hafen abgelegt und segelte nun über das weite Meer Richtung Ägypten, dem Ziel von Gaius Caecilius Crassus und seiner Verlobten Purgitia Philogena. Es war alles sehr schnell gegangen seit dem der Brief vor einer Woche eingetroffen war und Philogena hatte gar keine richtige Zeit gefunden sich wirklich von all ihren Lieben zu verabschieden, selbst Valerian hatte sie eigentlich besuchen wollen, aber mehr als ein Brief war nicht mehr drinnen gewesen. Sie dachte oft an ihn und hoffte sehr, dass er glücklich wurde. Philogena auf jeden Fall war es, auch wenn es ihr schwer fiel Rom und ihre Familie zu verlassen, aber es begann ein neuer Lebensabschnitt und sie war auch gespannt auf das neue Land, die neuen Menschen und das ganze neue Leben. Ägypten sollte sehr interessant sein hatte sie sich sagen lassen und die ein oder andere Geschichte hatte sie gehört über dieses Land der Sonne. Sie würde sich überraschen lassen müssen.


    Philogena stand an der Reling und blickte hinab in das Wasser, was sie dazu veranlasste sich vollkommen verkrampft an dem Holz zu halten. Sie mochte Schiffe nicht sonderlich und hatte lieber festen Boden unter den Füßen der nicht immer hin und her schwankte. Doch sie wollte tapfer sein und sich nicht beklagen auch wenn ihr Magen immer wieder hin und her schwankte. Das Wetter schien gut, und das beruhigte sie, aber es wehte eine frische Brise weswegen sie sich eine Decke um die Schultern gelegt hatte damit sie nicht fror.


    Ihr Verlobter unterhielt sich mit einigen Männern die sie nicht kannte und sie wollte nicht stören. Also blieb sie hier stehen und blickte nun gen Horizont, denn der Blick ins Wasser ließ ihren Magen doch ziemlich tanzen. Wie lange diese Reise eigentlich dauern würde wusste sie nicht einmal, sicherlich einige Tage je nachdem wie der Wind mitspielte. Am liebsten wäre sie schon längst am Ziel gewesen nur um schnellstmöglich vom Schiff hinunterzukommen.
    Einer der Sklaven brachte ihr etwas zu trinken, einen Saft, der würde ihren Magen sicher beruhigen. Dankend nahm sie ihn entgegen und nippte leicht daran.
    Vielleicht war es doch besser wenn sie sich einfach ein wenig hinlegte und nicht hier so nahe am Wasser stand. Gedacht, getan…sie ging hinüber wo drei Clinen beieinander standen und legte sich auf eine nieder, schlang die Decke fester um sich und gab sich ihren Gedanken hin.

    Philogena war immer noch ein wenig durcheinander versuchte sich aber nicht viel davon anmerken zu lassen. Ägypten....schon in wenigen Tagen. Sie hatte noch vieles zu erledigen und wusste gar nicht wo sie anfangen sollte. Es war ein komisches Gefühl, denn sie würde Rom verlassen und etwas in ihr trauerte deswegen sehr. Doch sie wollte bei ihrem Verlobten bleiben was auf der einen Seite auch verständlich war.
    Zwar würde somit die Hochzeit doch nicht so bald stattfinden wie sie es eigentlich geplant hatten, aber er hatte eine neue Position anzutreten und das respektierte sie.


    Zusammen mit Crassus kam sie in der Casa Purgitia an und schickte einen Sklaven um ihren Cousin zu holen.
    Was würde er von diesen Neuigkeiten halten? Wie sie ihn kannte würde er sicher lächeln und ihr alles Gute wünschen...oder doch nicht? Sie fühlte sich als würde sie eine schlechte Nachricht überbringen, dabei war es ja eigentlich eine gute, aber sie ging und verließ die Familie. Vermissen würde sie alle auf jeden Fall sehr und auf der anderen Seite war sie aber auch sehr gespannt auf dieses neue Land von dem sie bis jetzt nur gehört hatte.


    "Was meinst du was er sagen wird?" fragte sie Crassus während sie auf ihren Cousin warteten. "Es ist doch alles etwas plötzlich und schnell gekommen finde ich," warf sie leise ein.

    Crassus war wirklich ein kleiner Schlawiner, aber das machte ihn umso anziehender wie sie heute schon mehr als einmal feststellen musste. „Aber natürlich,“ sagte sie ein wenig vergnügt denn, dass jemand so ganz glatt sein sollte konnte sie sich beim besten Willen nicht vorstellen und sie wusste, dass sicherlich auch Crassus seine kleinen Ecken hatte, aber das machte einen Menschen doch erst zu dem was er war.


    Ihre Augen wurden einen Moment etwas größer als er es aussprechen wollte, denn wenn sie ehrlich war wäre sie wirklich gerne zusammen mit ihm einfach mal über den Mercatus geschländert und vielleicht hätten sie dann auch etwas schönes gefunden was für die Kinder brauchbar gewesen wäre, doch er kam gar nicht dazu es auszusprechen.
    Sie nickte dem Sekretär ebenfalls freundlich zu und wartete ab, schließlich wollte sie ihren Verlobten nicht beim Lesen stören.


    Umso überraschter schaute sie auf als er ihr den Brief in die Hand gab damit sie ihn selber lesen konnte. Verwirrt nahm sie ihn entgegen und begann ihn zu lesen und nahm nebenher noch wahr was Crassus alles seinem Bediensteten auftrug. Das alles verwirrte sie ziemlich sehr und als sie mit lesen fertig war schaute sie ihren Verlobten an.
    Hatte er so etwas schon einmal erwähnt, dass er nach Ägypten gehen würde? Sie wusste es nicht mehr, deswegen wollte sie nichts sagen.


    „Ähm ja…..sicherlich möchte ich bei dir sein. Es kommt etwas plötzlich das ganze,“ sagte sie leise und sichtlich verwirrt, aber dann lächelte sie ihn wieder an „Ich möchte an deiner Seite sein Gaius,“ meinte sie dann und reichte ihm den Brief wieder zurück.
    Ägypten…sie war noch nie dagewesen. Was Macer wohl sagen würde? Sicher nicht viel…oder doch? Aber sie war ja schließlich verlobt mit Crassus und würde ihn heiraten.

    „Oh ja,“ begann sie schmunzelnd „Nur die guten Sachen natürlich,“ meinte sie und lachte dann. „Nein ich meine es ernst. Sicherlich wird sie genauso nett sein wie du, alles andere weiß ich nicht dazu muss ich sie erst kennenlernen um rauszufinden was sie alles von dir hat,“ sagte sie und sah ihm lächelnd in die Augen. „Aber wenn sie dir ähnlich sieht hat sie sicher deine warmen Augen und dein Lächeln,“ meinte sie ein wenig verlegen. Das hatte sie gleich von Anfang an ihm gemocht, seine Augen und sein warmes Lächeln, einfach alles.


    „Vielleicht Kleidung? Die Ahnung kommt sicher mit der Zeit oder aber dann wenn man sich mit diesem Thema näher beschäftigt. Ich muss ja auch gestehen, dass ich von Kindern nicht wirklich Ahnung habe, ich habe mit keinen ansonsten zu tun. Schon komisch,“ meinte sie. „Vielleicht für den Jungen irgendein Spielzeug und für das Mädchen ein kleines Schmuckstück und eine Puppe? Etwas besseres fällt mir gerade nicht ein, oder man spaziert einfach über den Mercatus und sieht was es dort alles gibt,“ schlug sie vor, wobei sie sich fragte ob er sich auf einen solchen Ausflug einlassen wollte. Sie wusste, dass die Männer nicht sonderlich gerne solche kleinen Ausflüge unternahmen und es doch lieber den Frauen überließen.

    Welche Geheimnisse dieser Mann wohl noch hatte? Oder wie groß seine Familie wohl noch war? Sie hatte nicht gewusst, dass er eine Schwester hatte, aber wann war auch schon mal die Gelegenheit gewesen, dass sie sich wirklich miteinander hatten beschäftigen können? Es war immer so wenig Zeit, da konnte man gar nicht glauben, dass sie beide bald Mann und Frau sein würden, zusammen vereint durch den Segen der Götter.
    „Ich freue mich schon deine Schwester kennen zu lernen. Sie hat sicher eine Menge von dir,“ sagte sie mit einem leichten Schmunzeln und hatte diese Worte natürlich nicht böse gemeint.
    Philogena freute sich auf jeden Fall seine weitere Familie kennen zu lernen, schließlich waren sie bald alle miteinander verwandt.


    „Ich würde vielleicht so etwas wie eine Puppe kaufen? Etwas zum spielen? Oder ja etwas womit sie was anfangen können wenn sie größer sind? Aber da habe ich auch keine Idee, das ist doch schwerer als ich dachte,“ sagte sie entschuldigend. Es war wirklich schwer ein passendes Geschenk für Kinder auszusuchen wenn man selber nichts mit Kindern zu tun hatte.

    Philogena nickte. Das konnte hinkommen, dass das Calena gewesen war dachte sie sich. Zumindest kam ihr der Name nun bekannt vor. Und jung war die Frau auch gewesen die auf der Verlobungsfeier gewesen war. „Genau. Calena war ihr Name gewesen. Jetzt wo du es sagst erinnere ich mich wieder. Und wer ist Cara?“ fragte Philogena neugierig nach, denn er hatte nicht erwähnt, dass das seine Schwester war. Es klang wirklich ganz danach, dass dieser Haushalt hier sozusagen von Frauen regiert wurde. Diese Gedanken ließen sie lächeln, denn irgendwie passte das so gar nicht zu Crassus wie sie ihn kennengelernt hatte. Obwohl, Crassus umringt von seinen weiblichen Verwandten.


    Sie versuchte mit ihrem schmunzeln aufzuhören und hörte ihrem Zukünftigen genau zu. „Ziemlich schade, dass nicht mehr von deiner Familie hier verweilen, aber bei mir sieht es ja auch nicht wirklich anders aus. Ich habe meinen Cousin hier und alle anderen Verwandten sind irgendwo, ich kenn nicht einmal alle,“ meinte sie, wobei das sicher in den meisten Familien vorkam die groß waren, dass man nicht alle um sich herum kennen konnte.


    „Das können wir gerne so machen, da habe ich nichts dagegen. Sollten wir dann aber nicht etwas mitbringen als kleines Geschenk für die Kinder?“ fragte sie ihn, denn sie würde es auf jeden Fall eine sehr nette Geste finden. Nur was?

    Glücklich lächelte sie und hatte das Gefühl, dass sie dieses Lächeln gar nicht mehr los bekommen würde. Aber was sollte es, es konnte und sollte schließlich jeder sehen, dass sie glücklich war.
    Ihre Wangen begannen bei seinen Worten wieder etwas zu glühen. Seine Schwärmereien über sie? Seine Worte machten sie natürlich glücklich denn wer hörte nicht gerne, dass jemand über ihn schwärmte.
    „Ich freue mich sie alle dann kennen zu lernen. Auf unserer Verlobung war nur eine junge Frau gewesen, ich habe aber ihren Namen schon wieder vergessen. Das passiert mir jedes Mal bei Namen. Die Gesichter merke ich mir aber die Namen dazu eher weniger,“ meinte sie etwas verlegen.
    „Wer ist denn alles von deiner Familie hier? Ich bin sehr gespannt ob ich sie alle noch vor unserer Hochzeit sehen werde.“


    Neugierig las sie dann den Brief den er ihr reichte. „Sie haben Zwillinge bekommen?“ fragte sie überrascht, denn so etwas war wirklich selten. Da mussten die Götter es aber gut mit ihnen meinen. „Sehr gerne komme ich mit dir,“ willigte sie auf der Stelle ein. „Wann hast du vor hinzugehen?“


    Irgendwann, vielleicht schon bald würden sie dann auch Kinder haben. Die Vorstellung war sehr schön, denn sie mochte Kinder sehr und wollte auch viele haben. Sicherlich gab es auch Risiken aber an diese wollte sie sicherlich nicht denken. Aber eines stand fest mehr als nur gerne wollte sie ihm einen Nachfolger auf die Welt setzen.

    Philogena lachte leise auf. Die Art von Crassus war etwas was sie gleich von Anfang verzaubert hatte, so war es doch kein Wunder, dass sie nichts gegen eine Hochzeit einzuwenden hatte. Er fand immer einen kleinen Scherz über den man auch lachen konnte und bei dem man sich auch wohl fühlte. Wohl fühlen das tat sie sich schon vom ersten Moment an als sie ihn kennengelernt hatte und so etwas war sicher selten. Sie wollte gar nicht wissen wie viele Ehen geschlossen wurden wo sich die Paare nicht mochten.
    „Und der Stress ist schneller vorbei, da wir ja kurz vor Ende beginnen,“ fügte sie schmunzelnd hinzu. Philogena war auch gespannt wie es bei einem Auguren werden würde und welchen Termin sie dann letztendlich hatten.


    Seine folgenden Worte lösten ein warmes Gefühl in ihr aus und sie blickte ihn ebenfalls an, erwiderte seinen Blick. „Ich bin den Göttern dafür dankbar, dass sie unsere Wege haben kreuzen lassen und den Tag werde ich sicherlich niemals vergessen.“ Philogena beugte sich ein Stück nach vorne und schob ihre Hand langsam über den Tisch bis sie die seine leicht berührte. Zaghaft und etwas schüchtern strichen ihre Finger über seine Hand und sie musste lächeln.


    „Was sagt eigentlich deine Familie zu deiner bevorstehenden Hochzeit?“ fiel ihr dann die Frage ein. Sie kannte so gut wie niemanden aus seiner Familie und wusste auch nicht ob sich noch mehr von ihnen hier in Rom aufhielten und wie viel Kontakt er zu anderen hatte.

    Wenn er etwas wegen der Hochzeitsgröße noch gesagt hätte, hätte sie sich aber wohl eingestehen müssen, dass sie als Kind ganz anders über eine Hochzeit gedacht hatte. Als Kind wollte sie immer eine riesengroße Feier haben mit ganz vielen Leuten und dem ganzen Drumherum. Aber heute sah das ganz anders aus. Sie war froh, dass es keine wirklich riesige Feier mit tausenden von Gästen geben würde, zumal sie die meisten sowieso nicht kannte die dann wirklich kamen.


    „Sehr gerne,“ bestätigte sie seine Frage und lächelte erfreut auf „Das wäre sehr schön wenn wir auch gleich einen Termin hätten und alle anderen Dinge abklären können. Vielleicht müssen wir ja nicht einmal lange warten auch wenn ich noch gar nicht alle wichtigen Sachen habe die ich dann brauche, aber das bekomme ich auch noch hin,“ sagte sie mit diesem Leuchten in ihren Augen. Es war noch viel zu tun, aber sie würde es schaffen mit allem fertig zu werden selbst wenn der Termin in wenigen Tagen wäre. Aber sie freute sich wirklich auf diese Hochzeit und das immer mehr, je mehr sie mit ihrem Verlobten redete was sie wieder an ihre erste Begegnung erinnerte. Der Gedanke bereitete ihr ein wenig Herzklopfen und sie konnte ihren Blick gar nicht von ihrem Verlobten nehmen den sie nun wieder mit diesen leicht scheuen Lächeln anlächelte.


    „Es ist auch meine erste Hochzeit,“ meinte sie unnützerweise, denn sie beide wussten das voneinander. „Ich finde das alles immer noch seltsam, aber sehr schön. Ich meine,“ sie musste leise auflachen, ein wohlklingender Klang „Ich erinnere mich noch genau wie wir uns das erste mal gesehen haben. Ich habe gar nicht genug bekommen können von deinen Erzählungen und hätte sehr gerne noch so viel mit dir geredet. Eigentlich hatte ich geglaubt dich nicht mehr so schnell Wiederzusehen und dann kamst du und hast um meine Hand angehalten. Es war ein großer Moment und er hat mich sehr glücklich gemacht,“ gestand sie ihm während sich ihre Wangen wieder einmal röteten.

    Zitat

    Original von Gaius Caecilius Crassus
    Ja, ich nehme an, dass dein Cousin neben seinen Klienten, noch ein paar Kollegen und Mitsenatoren einladen wird. Schon so dürften das einige Gäste werden. Dann lade ich auch noch ein paar Freunde und meine Klienten ein, sodass wir alles in allem keine kleine, aber insgesamt wohl eine von der Größe her überschaubare Feier haben sollten. Ich denke das ist in Ordnung so? Wir brauchen ja keine übermäßig große Feier, auf der jeder Beamte des Reichs herumrennt. sagte Crassus um seine Gedanken zur Gästeliste beizutragen. Dabei ging er noch nicht so sehr ins Detail, denn über die Namen der Gäste musste er sich erst noch Gedanken machen.


    Um das Essen kannst du dich gerne kümmern, wenn du möchtest. Sorge einfach dafür, dass von allem etwas dabei ist und spare nicht bei den Zutaten und den Köchen.
    Was den Termin angeht, puuhh
    Crassus ließ seinen Blick ins Unendliche schweifen und dachte einige Momente angestrengt nach wie wäre es mit Ende September bis Anfang Oktober? Da ist auch die "Sommerpause" im Senat rum, sodass es von den Gästen her passen sollte. Einzig wie die Feiertage verteilt sind müssten wir noch überprüfen... aber natürlich nur, wenn dir der grobe Zeitrahmen passt. Vielleicht sollten wir dann auch noch vroher die Auguren aufsuchen...


    Crassus nickte ganz froh und glücklich als Philogena sagte, dass sie sich um die Dekoration und Künstler kümmern wollte. Dafür hatte Crassus kein rechtes Händchen und Spaß machte es ihm auch nicht so recht. Aber gut, darum musste er sich ja nun nicht mehr kümmern. Was das Opfer angeht... ein kleines Schaf, ja hm, öh, also ein Experte bin ich auch nicht. Aber ansonsten wäre ein Schwein wohl auch noch eine Möglichkeit. Im Zweifel sollten wir uns da noch vorab informieren.



    Da hatte er recht das würde ihr Cousin sicher machen. Einige seiner Kollegen hatte sie ja schon auf anderen Feiern kennenlernen können aber nie viel mit ihnen sonst zu tun gehabt. Und sicherlich würde natürlich auch Macers Frau mit dabei sein.
    „Alles im kleinen Rahmen zu halten ist auch ganz nach meinem Geschmack, denn das finde ich einfach viel schöner als hunderte von Leuten um sich zu haben,“ sagte sie. Zwar wusste sie, dass wenn jemand heiratete und dann auch noch Rang und Namen hatte, dass dann die Feiern erst recht pompös und groß waren, aber sie war sehr froh, dass Crassus im Grund die gleichen Vorstellungen wie sie selber hatte. Ein kleiner Rahmen hatte doch etwas schöneres an sich, es war einfach viel familiärer als anders herum.
    „Wegen dem Essen werde ich mir was schönes einfallen lassen und mich am besten schon die nächsten Tage um die Köche kümmern,“ meinte sie.“Mit Ende September Anfang Oktober klingt doch sehr gut, dann ist es auch nicht mehr so heiß und das Wetter wird sicher mitspielen,“ sagte sie und war sich da ganz sicher, dass dem so war. Sie wollte nicht unbedingt im Regen heiraten, denn wenn es trocken war konnte man wenigstens den Hortus noch mit einbeziehen und da hatte sie schon ein paar Ideen. „Also ich finde, dass das alles sehr gut passt und ich freue mich sehr darauf. Mit dem Auguren das ist auch eine gute Idee somit wären wir wenigstens auf der sicheren Seite,“ meinte sie und strahlte Crassus förmlich an. Jetzt wo sie über alles redeten kam auch die Aufregung auf das Bevorstehende und wenn es nach ihr ginge könnte es auch schon morgen sein.
    Leise begann sie zu kichern, denn scheinbar hatten sie beide von Opfern nicht wirklich eine Ahnung und sie nickte. „Ein Schwein klingt auch gut. Ich kann ja mal Macer fragen was er empfehlen würde,“ sagte sie und schmunzelte.


    Dann blickte sie ihn einfach einen Moment lang nur an. „Ich freue mich schon sehr darauf,“ meinte Philogena dann leise.

    In der Tat, die junge Frau hatte sich schon einige Gedanken wegen der Hochzeit gemacht und zu den einzelnen Punkten. Nur bei einem Termin war sie nicht wirklich weiter gekommen und hoffte da auf einige Ideen von ihrem zukünftigen Ehemann. Welch seltsames Wort, das dachte sie immer wieder....Ehemann....sie würde bald verheiratet sein und Verlobt war sie schon. Wahrscheinlich würde sie es erst richtig begreifen wenn es so weit war und sie wirklich unter einem Dach zusammen lebten. Sie freute sich drauf, denn sie heiratete schließlich jemanden den sie alles andere als abstoßend fand und sie fand es auch nicht schlimm, dass er schon um einiges älter als sie war. Sie mochte ihn, schon seit damals. Natürlich hatte sie auch den anderen Mann der plötzlich in ihr Leben kam nicht vergessen und das würde sie auch niemals, denn Valerian, so hoffte sie, würde ihr immer ein guter Freund bleiben.


    "Ich hatte mir schon Gedanke gemacht wegen der Gästeliste, denn von meiner Seite werden wohl die wenigsten Leute kommen da ich nicht viele kenne, außer wenn mein Cousin noch jemanden mitbringen möchte," meinte sie. "Was das Essen betrifft hätte ich auch schon einige Ideen und würde mich gerne darum kümmern. Nur bei dem Termin bin ich mir unsicher weil ich auch nicht wusste wie es mit deiner Zeit bestimmt ist, da hoffe ich auf einige Vorschläge von deiner Seite", sagte sie und lächelte ihn an. Ihre Gedanken von eben waren schon wieder weggewischt und das Leuchten war zurück in ihre Augen gekommen. "Achso um Dekorationen und das werde ich mich dann wohl auch kümmern zusammen mit den Sklaven. Und bei den Opfern...ich war noch nicht auf vielen Hochzeiten und bin mir unsicher was das beste Opfer sein würde. Vielleicht ein junges Schaf?" fragte sie ihn.

    Er freute sich wirklich, zumindest meinte sie es zu sehen auch wenn sie spürte, dass er vielleicht ob der ganzen Situation noch ein klein wenig unnahbar wirkte. Sie konnte es nicht einmal wirklich beschreiben was sie zu fühlen glaubte oder wie sie seine Blicke und Gesten deuten sollte, aber es war anders als das erste Treffen, da war er viel offener gewesen oder aber es kam ihr im Moment einfach nur so vor. Philogena blickte ihm in die Augen, aber schon war er wieder dabei seine Papiere zu ordnen.
    Etwas stach in ihr, auch dieses Gefühl kannte sie vorher nicht und sie versuchte es einfach zu unterdrücken, doch der nächste Dämpfer kam sogleich, und wieder versuchte sie einfach zu lächeln und sich nichts anmerken zu lassen.
    In Gedanken schalte sie sich ja selber, aber manchmal erwartete man einfach andere Dinge und dann kam es anders.


    Ein leichter Schatten huschte über ihr Gesicht, aber er verschwand auch wieder schnell und sie lächelte ihn vorsichtig an. „Ich habe auch nichts dagegen, ich wäre ansonsten nicht hier,“ sagte sie leise und hoffte, dass ihre Antwort nicht zu spitz klang. Sie wusste im Moment nicht ob sie es bereute heute her gekommen zu sein und das auch noch ohne Anmeldung denn irgendwie wurde sie das Gefühl nicht los, dass es unpassend war, denn wie er eben angefangen hatte von der Hochzeit zu sprechen klang alles so lapidar, anders wusste sie nicht wie sie es sich erklären sollte. Wahrscheinlich machte sie sich zu viele Gedanken und hätte selber bald darüber den Kopf geschüttelt.

    Sie hatte gehofft, dass sie ihn überraschte und an seinem Gesichtsausdruck konnte sie sehr deutlich erkennen, dass ihr diese Überraschung durch aus gelungen war. Ihr Lächeln wurde noch ein wenig tiefer als er zu ihr kam und sie begrüßte aber sie konnte spüren, dass sich dieser große Mann dabei doch ein ganz klein wenig unbeholfen anstellte, aber sie nahm es ihm nicht übel. "Ich hatte vor dich zu überraschen," sagte sie sanft und ließ sich von ihm zu dem Tisch führen hinter dem er eben noch gesessen hatte. Dort angekommen setzte sie sich auf den ihr angebotenen Platz.
    Immer noch pochte ihr Herz auf seltsame Weise schneller, so ganz anders als sonst, aber nicht unangenehm. Es war ein Gefühl an welches man sich gewöhnen konnte. Ihr Lächeln war ungebrochen als sie ihn anschaute und dann nickte. "Vielleicht einen kühlen Saft wenn du so einen hast," sagte sie, denn bei diesem Wetter draußen war es angenehmer etwas kühles zu trinken und sie bevorzugte gerne Säfte anstatt Wasser und Wein.


    Philogena blickte ihn lange an und überlegte wie sie anfangen sollte schließlich hatte sie nicht vor ihn zu irgendetwas zu drängen, das wäre sicher das letzt was sie wollte. "Ich bin auch hier um anzufragen wie wir das mit unserer Hochzeit machen wollen," begann sie nun ihrer seits ein klein wenig unbeholfen zu werden. Doch irgendwie musste dieses Thema ja einmal zur Sprache kommen, also tat sie halt diesen Schritt.

    Es dauerte nur einen kleinen Augenblick als sie von innen hörte, dass sie eintreten durfte. Ihr Herz machte einen kleinen Satz und dann öffnete sie die Tür. Wie konnte man nur so aufgeregt immer wieder sein? Sie wusste es nicht aber sie war es dabei war er doch ihr Verlobter. Kurz musste sie lächeln darüber als sie die Türe öffnete. Dann schaute sie ihn an und trat in das Officium ein. Immer wenn sie ihn sah dachte sie an ihre erste Begegnung mit ihm als er sie vor der Sonne gerettet hatte und sie sich eine Weile unterhalten hatten. Schon zu diesem Zeitpunkt hatte sie ihn wirklich interessant gefunden und nun war sie mit ihm zusammen. Das war alles wie in einem Traum den man nicht wahr haben konnte, irgendwie.


    "Salve," sagte sie leise und blickte ihn an nur um dann ganz kurz zu Boden zu blicken und ihren Blick kurz darauf wieder zu heben. Das war einfach ihre Art. "Ich dachte ich könnte dich einfach besuchen kommen. Ich hoffe ich störe dich nicht?" fragte sie dann noch gleich hinterher da sie sich ja nicht einfach so aufdrängen wollte. Vorsichtig schenkte sie ihm ein Lächeln.

    Bis hier her hatte sie sich führen lassen, denn hier war sie noch nicht gewesen. Bis jetzt hatte sie noch gar nicht alles von der Casa gesehen musste sie feststellen doch sie hoffte, dass es hier einen schönen Garten gab. Ihre Fingerspitzen waren kühl und sie hoffte, dass sie nicht ungelegen kam. Vielleicht hatte ihr Verlobter ja viel zu viel zu tun. Zu viele Gedanken die sie mal wieder begann sich zu machen, ein kleiner Makel der immer wieder hoch kam. Wahrscheinlich würde er sich natürlich freuen, das tat sie doch auch.
    Vor dem Officium von Crassus bedankte sie sich bei dem Sklaven, denn ab hier wollte sie alleine weitermachen und klopfte an die Türe an.


    Da sie wusste was sich gehörte hatte sie nicht vor einfach so einzutreten, vielleicht hatte er ja wirklich im Augenblick keine Zeit und sie wollte nicht einfach so in das Officium reinplatzen denn das machte man nicht. Sie hatte eine der Halsketten angelegt die sie von ihm geschenkt bekommen hatte und dazu passende Ohrringe. Sie wollte ihm auf jeden Fall damit zeigen, dass sie die ganzen Sachen einfach wunderschön gefunden hatte.

    Freundlich lächelte sie den Ianitor an. Es freute sie sehr, dass man wusste wer sie war und, dass Crassus auch im Hause war. Plötzlich spürte sie wie ihr Herz doch ein wenig schneller zu schlagen begann und atmete etwas tiefer ein. "Salve, es ist auch eher ein kleiner Überraschungsbesuch," meinte sie mit einem kleinen verschmitzten und doch zurückhaltenden Lächeln. "Ich danke dir, bitte kümmer dich doch um meine Sklaven, das wäre sehr nett von dir," sagte sie selbst zu dem Ianitor höflich und trat dann in die Casa ein. Es war immer noch ein merkwürdiges Gefühl hier her zu kommen. Alles war so fremd und doch vertraut. Bald würde sie hier leben, nicht mehr gehen außer dann wenn Crassus auch ging. Philogena freute sich auf jeden Fall ihren Verlobten zu sehen.

    Heute hatte sie sich einfach kurzerhand entschlossen hier aufzuschlagen. Es mussten noch so viele Dinge besprochen werden und diese wollte sie nun in Angriff nehmen und sie freute sich darauf ihren Verlobten zu sehen, das war ja klar. Extra in feine Gewänder gehüllt kam sie mit eiigen Sklaven bei der Casa Caecilia an und ließ anklopfen. Seit dem sie verlobt war achtete sie noch mehr darauf, dass sie nicht mehr alleine auf der Strasse unterwegs war, denn sie wollte nicht, dass etwas passierte oder, dass sie Ärger bekam weil sie mal wieder alleine unterwegs gewesen war. Diese Gedanken erinnerten sie dann wieder an die Treffen mit Valerian und, dass sie ihn hatte so schlimm verletzen müssen. Sicher wusste er, dass sie nun wirklich verlobt war. Es gab Dinge die sprachen sich doch ziemlich schnell rum und dieses zählte ganz sicher dazu. Philogena hatte ihn nicht vergessen aber bis jetzt hatte sie sich nicht getraut sich bei ihm zu melden, aber sie nahm sich fest vor es noch zu tun, wenigstens einen kleinen Brief wollte sie schreiben und diesen ihm dann überbringen lassen. Er sollte wissen, dass es ihr gut ginge.


    Nun freute sie sich erst einmal sehr darauf Crassus zu sehen. Auch das war alles so seltsam und doch spürte sie immer dieses leicht aufregende Gefühl in sich wenn sie in seine Nähe kam. Sie war sich im Moment gar nicht sicher ob sie sich bis jetzt schon jemals umarmt hatten oder nicht. Alles war so seltsam und doch vertraut. Philogena lächelte sanft als sie darauf wartete, dass man sie einließ.

    Freundlich und etwas zurückhaltend lächelte sie die Aelierin an. Philogena war es nicht gewohnt so sehr auf die Menschen zuzugehen deswegen blieb sie einfach an der Seite ihres Verlobten stehen und begrüßte weiterhin die Gäste oder hörte zu wenn Crassus mit ihnen sprach auch wenn die Themen in ihren Ohren nicht wirklich immer interessant klangen. Während er sich mit dem jungen Vinicier unterhielt blickte sie sich etwas um blieb aber natürlich an seiner Seite stehen da sie nicht wusste welche Gäste eigentlich noch alle kommen würden und ob überhaupt noch jemand kam, denn es waren schon recht viele anwesend und sie wusste ja, dass es nur eine kleine Feier werden sollte. Aber wer wusste schon, was so mancher unter einer kleinen Feier verstand?

    Zitat

    Original von Gaius Caecilius Crassus
    Ach, du warst neulich schon einmal zu einem Essen hier? Ich nehme an dein Cousin, der Senator, war auch dabei. Habt ihr da auch schon die heutige Feier geplant und begossen oder welchen Anlass hattet ihr sonst zu feiern? Inzwischen wurden die beiden endlich eingelassen und von einem Sklaven zum Rest der Hochzeitsgesellschaft in das Atrium gebracht. Crassus erkannte schon hier und da ein paar mehr oder wenig gut bekannte Gesichter mit denen er im Laufe der Feier sicherlich noch einige Worte wechseln würde. Siehst du irgendwo die beiden Glücklichen? Wie es scheint sind wir schon recht spät dran, zumindest ist hier ja schon einiges los.
    Und tatsächlich sogar ein wenig zu spät, um das Brautpaar noch zu begrüßen. Denn es kehrte unter den Hochzeitsgästen langsam Ruhe ein, was normalerweise ein sicheres Zeichen dafür war, dass nun ein zeremonieller Teil kommen würde. Er fasste Philogena sanft am Arm und mischte sich so unter die anderen Hochzeitsgäste, auf der Suche nach einem Platz mit einer besseren Sicht



    Philogena nickte, auch wenn es schon etwas länger hergewesen war, dass sie hier zusammen mit ihrem Cousin gewesen war. „Ja es war eine ziemliche Männerrunde gewesen,“ sagte sie leise „Und ja mein Cousin war auch dabei gewesen, ihm hatte die Einladung gegolten aber er hatte mich als seine Begleitung mitgenommen. Damals wusste wohl noch niemand etwas von dieser Verbindung wie sie heute ist. Zumindest denke ich das, denn das hätte er mir glaube ich erzählt und als er es mir sagte, es war erst vor wenigen Tagen, da meinte er es wäre eine recht spontane Sache gewesen,“ erzählte sie ihrem eigenen Verlobten. Aber die Feier heute würde sicher besser und interessanter werden als das Essen damals wo bis auf die Sklavin und die eine Tiberierin nur Männer anwesend gewesen waren.
    An der Seite ihres Verlobten betraten sie nun die Feier und neugierig blickte sich Philogena etwas um. Es war aber ungefähr so wie auf der Hochzeit wo sie letztens gewesen war, denn sie kannte hier so gut wie kein Gesicht, zumindest nicht mit Namen.
    „Nein ich sehe sie nicht,“ meinte sie und blickte sich suchend nach ihrem Cousin um konnte ihn aber auf Anhieb nicht entdecken. „Vielleicht ist er noch gar nicht da, aber eigentlich müsste er das ja,“ sagte sie etwas nachdenklich und lief zusammen mit Crassus einige Schritte weiter in den Raum der Feierlichkeiten hinein. Voll war es wirklich schon und Philogena wusste, dass es sicher auf ihrer eigenen Hochzeit nicht so voll werden würde.