Beiträge von Marcus Petronius Cotta

    Hab gerade einen kurzen Blick in die Fernsehzeitung geworfen: Die Serie "Rom" wird ab nächster Woche auf Phönix wiederholt:


    1. Folge "Caesars Spiel um die Macht"


    Ausstrahlung: Montag 19.3. um 20.15 Uhr


    Wiederholung: Dienstag 20.3. um 14.00 Uhr


    Der Rest der Serie müsste dann im Wochentakt zur gleichen Uhrzeit folgen. Weiß jemand zufällig, warum am Sonntag keine neue Folge ausgestrahlt wird?

    Das Problem gliedert sich meiner Meinung nach in zwei Fragen:


    1. War das Grab wirklich leer?
    2. Brauchen wir das leere Grab überhaupt um von Auferstehung sprechen zu können?


    Hier ein paar Impulse:


    a) Gekreuzigte wurden damals in anonymen Massengräbern beigesetzt. Insofern wir also von der Regel ausgehen, dürften die Jünger den Ort der Grablage nicht gekannt haben. Die Grabesgeschichten der Evangelien weichen in zu vielen Punkten (Personenzahlen, Zeitpunkt etc.) voneinander ab, als dass man von historischen Berichten sprechen kann. Sie sind erst wesentlich später (ca. 60-70 n. Chr.) entstanden und beantworten die theologischen Fragen ihrer Zeit. So entstand z.B. die Grabwächterlegende entstand als Apologie des leeren Grabes um sich gegen den damals schon weit verbreiteten Verdacht zu wehren die Christen hätten den Leichnam einfach gestohlen.


    b) Zu den Begräbnisriten der Zeit gehörte es das Grab nach 40 Tagen noch einmal zu öffnen und die Knochen des Verstorbenen aufzusammeln (schnelle Verwesung infolge des Klimas). Die Knochen wurden dann in einem mit dem Namen des Verstorbenen beschrifteten Knochenkasten (Ossuar) ein zweites Mal beigesetzt. Wäre das Grab nach 40 Tagen noch voll gewesen wäre niemand auf die Idee gekommen an die Auferstehung zu glauben. Die Juden glaubten schließlich an eine (leibliche!) Auferstehung der Toten (am Ende der Zeiten!). Die Auferstehung Jesu war daher auch für die Jünger nur schwer zu begreifen, da sie sich allen gängigen Vorstellungen entzog.


    c) Eine leibliche Auferstehung Jesu kann ausgeschlossen werden. Wäre Jesus leiblich (d.h. so wie er war) aufgestanden, hätten ihn die Jünger erkennen müssen, genau das taten sie aber nicht (vgl. Emmaus- und Thomasgeschichte). Der Auferstehungsleib ist also nicht mit dem irdischen Leib zu verwechseln. Die Jünger erkannten die Person, Jesu d.h. Worte und Gesten (vgl. Emmaus) sein Aussehen war verändert. Es stellt sich die Frage, ob man nicht besser von einem totaliter aliter von Auferstehung sprechen sollte.


    d) Die Historizität von Ostern muss vor allem wirkungsgeschichtlich bewertet werten: Angenommen die Jünger hätten tatsächlich „eine Leiche“ im Keller gehabt und den Leichnam gestohlen, wären sie dann so euphorisch gewesen? Tatsächlich stand der Jüngerkreis an Ostern kurz vor der Auflösung. Die Jünger waren zu Tode betrübt und enttäuscht. In diesem Zustand wären sie wohl kaum auf die Straße gerannt um von Jesus zu erzählen (Pfingsten) oder hätten sich auf Mission zu begeben. Das Osterwunder muss also tatsächlich stattgefunden haben. Die ältesten Auferstehungsberichte (ca. 50 n. Chr.) stammen zudem von einem Gegner der Christen, Paulus. Paulus hatte in Tharsus studiert und war Pharisäer. Hätte sich ein so gebildeter Mann von einer simplen Halluzination blenden lassen? Hätte er deshalb seine einträgliche Stellung aufgegeben? Zudem war er Jesus nie persönlich begegnet. Woher wusste er dann, dass ihm tatsächlich Jesus erschienen war?

    Danke für die detaillierte Schlachtbeschreibung? Mit welchen Quellen hast Du gearbeitet? Sueton?


    Zitat

    Original von Caesarion
    Persönlich glaube ich, Pompeius hatte auch grossen Respekt, vielleicht sogar Angst, vor Caesar. Er war eine Person, ohne grosses Selbstbewusstsein, was seine Leistungen und sein Ansehen bei anderen anging, hatte seit Jahren keinen Krieg mehr geführt und dann die Berichte Caesars aus Gallien gelesen, die seine eigenen Leistungen deutlich in den Schatten stellten.


    Dass es Pompeius an Selbstbewusstsein gemangelt haben soll, kann ich mir eigentlich nicht vorstellen. Schließlich hat er sich ein Leben lang mit Alexander dem Großen verglichen...

    Weiß jemand von euch wie man Textfelder mit Fußnoten versieht? Bei meinem Word funktioniert die Option scheinbar nicht ?(. Ich will längere Zitate als Textblock (Blocksatz) in einen Text einfügen. Für einen Alternativ-Vorschlag wäre ich genauso dankbar...

    An dieser Stelle möchte ich eine kleine militär-historische Diskussion darüber lostreten, inwieweit die Niederlage des Pompeius bei Pharsalus das Ergebnis eigenen strategischen Unvermögens bzw. einfach nur Ergebnis ungünstiger Bedingungen war. Kurz gesagt: Wen haltet ihr für den fähigeren Feldherren von beiden? In dem Buch "Warfare in the Classical World" (John Warry) wird die Niederlage des Pompeius maßgeblich auf die höhere Erfahrung/Moral von Caesars Legionären zurückgeführt, welche ihnen trotz Unterzahl zum Sieg verhalf. Durch den Einsatz seiner Infanteriereserve (8 Kohorten) auf dem rechten Flügel konnte er das dortige Reitergefecht für sich entscheiden. Inwieweit hätte Pompeius das Ruder eurer Meinung nach zu diesem Zeitpunkt noch herumreißen können, wenn er nicht geflohen wäre?


    Schlachtverlauf:


    http://history.boisestate.edu/…anrev/pharsalusbattle.jpg



    Videoclips Teil I und II):


    http://www.youtube.com/watch?v=Euk0maujEg0


    http://www.youtube.com/watch?v=FcagjzguHt0


    Eine letzte Frage:
    Weiß jemand genaueres über die Rolle des Labienus und die Gründe, die ihn zu seinem Seitenwechsel bewogen? der artikel in der Wikipedia ist an dieser Stelle etwas dürftig...


    http://de.wikipedia.org/wiki/Titus_Labienus

    Vielleicht sollte man in jeder Legio ein paar NPC-Legionäre schaffen. In den meisten Gründen wird sicher nur deshalb nicht befördert, weil es zu wenige Probati und Legionäre gibt... Neben den Centurionenstellen gibt es ja auch noch den Posten des Aquilifer (wurde der überhaupt schon mal besetzt?).

    Diejenigen welche Grass jetzt kritisieren werden wohl auch schon vorher eine Abneigung gegen ihn gehabt haben z.B. Konservative wie Joachim C. Fest. Dabei tun sie momentan genau das, was sie Grass vorwerfen: sie moralisieren. Fazit: Jeder von uns sollte seine eigene Zwiebel schälen. Die Tränen kommen dann von selbst ;)

    Wenn ich das richtig verstehe, seht ihr das Problem nicht darin, dass Günther Grass in der SS war, sondern, dass er jahrelang den Moralisten gespielt hat? Hätte er von Anfang an die Wahrheit gesagt und als Grund für seine Haltung die eigene Biographie und seine damalige Verblendung angegeben, hättet ihr das also moralischer gefunden. Das heißt also er hat die Wahrheit einfach nur zu spät gesagt?

    Der Papst war auch Flaghelfer, obwohl er schon als 15-Jähriger wusste, dass er einmal Priester werden würde. Verliert er jetzt deshalb an moralischer Reputation? Nein! Solange Grass nicht an Kriegsverbrechen beteiligt war oder im konkreten Fall davon gewusst hat, sollte man nicht den Stab über ihn brechen. Der Name der Einheit in der er gedient hat ist da meiner Ansicht nach eher zweitrangig. Selbst in Adenauers Regierung saßen alte Parteimitglieder. Der Wiederaufbau der BRD wäre sonst kaum möglich gewesen. Die BRD selbst hat jahrelang auf die Dienste ehemaliger NS-Diplomaten zurückgegriffen. Erst unter Joschka Fischer wurde dann diskutiert, ob man Diplomaten mit brauner Vergangenheit einen Nachruf widmen dürfe… reichlich spät, oder? Michelle Friedmann hat jahrelang den moralischen Zeigefinger erhoben, bevor er dann in seinem Apartment mit Prostituierten und einem Haufen Drogen erwischt wurde… Heute moderiert er wieder. So ist die Welt nun mal…

    Soweit ich gelesen habe ist der gesamte Spielablauf auf 100 Runden begrenzt. Da Alexander ja bekanntlich nur wenige Jahre blieben um sein Weltreich aus dem Boden zu stampfen bevor er starb, führst Du einen reinen Eroberungskrieg. D.h. man steht bei „Alexander“ gleich zu Anfang unter enormem Zugzwang. Ergo bleibt nicht viel Zeit für den Ausbau Deiner Städte oder langwierige Truppentransporte bzw. Rekrutierung. Die meiste Zeit kämpfst Du mit einem kleinen Haufen Makedonen und einer großen Menge Söldner. Diplomatische Kontakte mit Griechen, Persern und den Barbaren im Norden gibt es nicht. Taktisch ist es Geschmackssache, ob Du direkt ins Herzen Persien vordringst oder erst die Barbaren im Norden unterwirfst um Deine Flanke d.h. Deine Hauptstadt zu sichern. Ausbauen solltest Du Deine Städte unter rein wirtschaftlichen Gesichtspunkten (Märkte, Häfen etc.) um die Söldner zu entlohnen. Aufgrund der begrenzten Zeit darf man sich auch keine großen Fehler erlauben d.h. man sollte jede kleine Schlacht am besten selbst führen, da der Computer Schlachten meist zu Deinen Ungunsten (d.h. unter großen Truppenverlusten) entscheidet. Wenn Alexander fallen sollte ist das Spiel automatisch vorbei, dafür beflügelt er Deine Truppen in der Schlacht wie ein Zehn-Sterne-General. Interessante neue Einheiten sind die persische Eliteinheit der Unsterblichen, die persischen Sensenstreitwagen, die thrakischen Peltasten und die indischen Kriegselefanten inklusive weiblicher Bogenschützen. Außerdem sind da noch die Griechen aus RTW und die Balkanvölker des Nordens. Gefährtenkavallerie und Phalanx gehören zu den stärksten makedonischen Einheiten, weshalb man sie sorgfältig einsetzen sollte. Die Infanterie der Perser erinnert stark an die der Parther aus RTW.
    Das Spiel gibt es übrigens nicht nur als Download auf Totalwar.com und in der Sammelkollektion „Total War Eras“, sondern ab 31.8.06 auch einzeln auf CD-Rom. Große Neuheiten enthält das Spiel aber eigentlich auch nicht. Nett aber kein must-have...

    Die Römer benutzten während der punischen Kriege bekanntlich den Corvus ("Raben") als Enterbrücke und verwandelten so den Seekrieg in einen Krieg zu Land. Da diese am vorderen Teil des Schiffes angebrachte Konstruktion das Schiff aber in ein Ungleichgewicht brachte, wurde sie später von Agrippa durch den Harpax ersetzt. Das heißt das gegnerische Schiff wurde harpuniert um es heranzuziehen und den eigenen Soldaten das Entern zu ermöglichen. Meine Frage lautet nun:
    War dieses Manöver nicht viel zu riskant? Schließlich mussten beim Heranholen des Gegners doch sämtliche Riemen auf einer Seite des Schiffes zerbersten und auch das eigene Schiff dadurch manövrierunfähig werden. Gleichzeitig dürfte es schwer gewesen sein die ineinander verkeilten Schiffe später (nach geglücktem Manöver) wieder zu trennen... was passierte, wenn eines der Schiffe inzwischen leck schlug bzw. Feuer fing, beide Schiffe aber noch verkeilt waren...?

    Da Karthago eine Handelsmacht war, könnte ich mir gut vorstellen, dass das Bürgerrecht käuflich war. Außerdem wäre es wohl unklug gewesen gerade denen das Bürgerrecht vorzuenthalten, die zum Wohlstand der Stadt beitrugen... Ähnlich den Patriziern im alten Rom halte ich es hingegen für unwahrscheinlich, dass der alte Familienadel Karthagos Neulinge in seinen Reihen duldete...

    Es ging mir weniger um die sozialen Strukturen als um die ethnische Herkunft: Plakativ ließe sich fragen: War Hannibal ein Phönizier oder ein (Schwarz-)Afrikaner... Ab wann war man ein echter Karthager? Gab es ein karthagisches Bürgerrecht, durfte jeder mit Vermögen und politischem Einfluss Mitglied des Ältestenrates (Gerusia) werden? Während des ersten Punischen Krieges gab es die Eliteeinheit der "Heiligen Bande", welche laut Polybios ausschließlich aus karhagischen Bürgern bestand... irgendwo muss es also einen Unterschied geben...

    Aus welchen Bevölkerungsteilen setzte sich die afrikanische Oberschicht zusammen? Waren die großen Familien (Barkiden, Magoniden) Phönizier d.h. semitischen Ursprungs oder Eingeborene d.h. Afrikaner/Libyer? Kurz welche ethnische Bevölkerungsgruppe ist gemeint, wenn man von den "Karthagern" spricht? Oder handelt es sich um einen Sammelbegriff? Schließlich war Karthago eine Seefahrernation, die Söldnerheere unterhielt...