Ich nahm die Schriftrolle und nickte kurz höflich, dann schloss ich die Türe. Ich öffnete das Seidenband, wobei ein paar Erinnerungen an meine Zeit als chinesischer Beamter in meinen Sinn kamen. Dann las ich den Text. Ich rollte das Schriftstück wieder zusammen und zog über meine weiße Kleidung das lange, tiefblaue Seidengewand, das Festtagsgewand eines Beamten meiner einstigen Stellung, an. Anschließend band ich den gleichfarbigen seidenen Gürtel um meinen Bauch und nahm die schwarze Stoffmütze, die ich schon so lange nicht mehr getragen hatte, und setzte sie auf. Danach kam noch mein Schwert dazu, dessen feinen schwarzen Ledergürtel ich langsam von der Scheide, um die ich ihn gewickelt hatte, abrollte. Dann band ich ihn über den Seidengürtel, so dass ich - das erste Mal seit Jahren - im vollständigen Gewand eines ranghohen Jínshí gekleidet war.
Ich öffnete die Tür und sah den jetzt wirklich gaffenden Mann an. Ohne mit der Wimper zu zucken hielt ich ihm das zusammengerollte Schreiben des Strategos hin.
"Pryphios, ich werde mich sofort zum Strategos begeben. Das Schreiben benötige ich nicht mehr. Wäre nett, wenn du dafür sorgen könntest, dass niemand mein Gewand versaut."
Natürlich meinte ich damit, dass er vor mir gehen sollte, auch wenn ich den Weg kannte.