Beiträge von Vibius Vesuvius Vindex

    Ave Einwohner der Stadt Rom,


    nachdem meine Familie nach dem Vulkanausbruch in alle Winde zerstreut wurde und wir nur wenige in Herculaneum wiederfanden, suche ich jetzt als Pater noch eventuelle Blutsverwandschaft.


    Ich befürchte, dass diese Suche aber nur einen mässigen Erfolg ernten wird.


    Deshalb habe ich mich beschlossen, drei Bürger in unsere gens aufzunehmen. Ich biete denselben die Finanzierung einer hervorragenden Ausbildung, Nahrung, Kleidung und zumindest einen für Plebejer angemessenen Lebensstandard. Durch diese Aufnahme können wir Vesuvier ein Haus in Rom bauen, was ein erster Schritt für den sozialen Aufstieg bedeutet.


    Ich danke schon im Voraus meinen gütigen Gönnern, die mir aus der finanziellen Not geholfen haben und biete jedem neuen Mitglied der gens Vesuvia 100 Sesterzen als Begrüssungsgeschenk.


    Lasset es meine Sorge als gütiger Pater sein, euch dann zu zeigen, wie ein echter Vesuvier sich im Labyrinth dieser Stadt bewegt.


    Vale euer Pater


    VVV

    ...und 39 Stunden nach Flavius Iunius wagte sich auch Vibius Vesuvius an das schaurige Haus vorbei.


    Langsam und vorsichtig schlich er mit seinem Rücken an der Wand des direkt gegenüberliegenden Hauses vorbei. Schweissperlen rinnen ihm von der Stirn und er denkt sich :

    Wenn das hier wieder einmal gut ausgeht , bevor sich die Schachtel der Pandora öffnet.

    ...und weil er ein gläubiger Mensch ist und nicht wahrhaben will, dass Priesterinnen lieber einer Taverne frönen als dem Tempeldienst, glaubt er, in der ersten auch nur einen Geist erblickt zu haben und erhebt sich, zahlt und geht raus.


    Beim Vorbeihuschen säuselte er dem geist ins Ohr...


    Kann ein Geist so liebevoll lächeln?


    ...und verschwand.

    Jetzt war ich soeben in der Hauptstadt, um mir eine Existenz aufzubauen und schon verspürte mein trockener Gaumen ein Verlangen nach einem guten Tropfen.


    Ich öffnete die Tür und bemerkte einige Grüppchen sich unterhaltender Bürger. Zwei Gruppen bildeten uniformierte Männer. Ich erkannte die Uniformen der ersten Legion, wo ein Schulfreund von mir diente.


    In der anderen Ecke einige der städtischen Garde, die eine kleine Pause auf ihrem Streifendienst einlegten und so nebenbei die Arbeitsgenehmigung des Wirtes kontrollierten.


    Etwas abseits ein anscheinend verliebtes Pärchen, das auffallend rumturtelte und sich nicht besonders vor indiskreten Blicken kümmerte.


    Ich fand einen freien Tisch mit Schemeln und lies mich müde nieder. Ich freute mich schon auf einen guten Krug Wein, mit dem ich meine Ankunft begiessen will. Der Wirt näherte sich schon, nachdem ich ihm laut meinen Wunsch zugerufen hatte. Er brachte mir wirsch den Wein und wandte sich wieder den Soldaten zu, die garantiert mehr konsumierten als ein einfacher Colonus.

    Hier war ich nun und hoffe, dass ich ein paar neue Freundschaften schliessen kann.