An dem kleinen Hafen angekommen, bestiegen sie eine Fähre, gaben dem Fährmann das verlangte Geld für die Überfahrt und setzten dann über zum Pharos einem der sieben Weltwunder.
Beiträge von Ánthimos Bantotakis
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Nach einer kleinen Bootsfahrt kamen die beiden griechen auf der Insel Pharos an. Ein wenig bedauerte es Anthi, dass sie ihn nicht besteigen würden können, aber da war die Legion sehr strickt. Soweit er wusste hatte es sogar Zeiten gegeben, in denen die ganze Insel nicht betreten werden durfte, aber das hatte sich geändert. Zumal er als Prytane so oder so das Recht hatte sich hier aufzuhalten. Da standen sie nun, und der riesige Turm ragte vor ihnen in die Höhe.
"Das ist der Pharos*. Beeindruckend, nicht? Er ist nach der Insel benannt. Hast du dich mal gefragt, warum sie die Insel Tuch genannt haben? Der Sage nach soll König Menelaos hier auf der Insel gelandet sein, die damals noch keinen bekannten Namen hatte. Er fragte auf der Insel einen Mann nach deren Namen und Besitzer. Der Ägypter antwortete ihm Pera'a was Pharao heißt. Der König verstand nur Pharos und seit dem heißt die Insel eben Tuch. Kein besonders schmeichelhafter Name für das beeindruckendste Bauwerk der Welt, aber wenigstens einprägsam" erzählte er grinsend.
Er liebte solche Geschichten und Legenden, vor allem wenn sie lustig waren. Eigentlich stand das einem Priester des Apollo wohl nicht zu Gesicht. Aber das Leben war ernst genug, als das man sich nicht an solchen Geschichten erfreuen durfte. Solange er bei seiner Arbeit die Ernsthaftigkeit behielt, würde das dem Gott sicher auch reichen.
*Pharos heißt Tuch, Segel auf Griechisch.
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Ànthimos wusste nicht, ob ihn die Einstellung Kiyas gefallen oder erschrecken sollte. Er selbst hätte sich nie mit dem Dasein als Sklave arrangiert, da war er sich sicher. So war ihre Einstellung unverständlich, aber sie schien zumindest praktisch für ihn zu sein, zumindest wenn es stimmte was sie sagte, woran er allerdings nicht zweifelte.
"Diese Einstellung teile ich zwar nicht, aber wenn du so denkst ist das durchaus gut für uns und ich mag sie dir nicht ausreden. Bei uns wirst du ein sicheres Dach über dem Kopf haben und es wird dir an nichts fehlen" außer eben Freiheit, fügte er in Gedanken hinzu.
Aber wenigstens hatte er Emi schon von seinem Kauf überzeugt, auch wenn sie ihm sicher nicht helfen können würde.
"Siehst du, das habe ich mir auch gedacht. ich kann ja nicht die Kranke Eilean zu meiner schwangeren Frau und später dem Kind lassen. Und Nike wird ja dann auch bald arbeiten und dann ist da ja noch die Sache mit ihrem Kind. Da macht der Kauf auf jeden Fall Sinn. Hoffentlich sehen das die anderen auch so."
Dann fiel ihm noch was wichtiges ein, was er der Sklavin noch sagen musste. "Falls du gefragt wirst, dann kannst du nicht kochen! Auf gar keinen Fall! Sonst bekomme ich das nur wieder um die Ohren gehauen. Wir sagen dann später einfach du hättest es ihr dann beigebracht" meinte er darauf noch zu Emi. Das war ein guter Plan. Ein sehr guter Plan sogar."Hast du noch Fragen an uns? Nur keine falsche Scham!"
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Eine Amme? Darüber hatte er sich noch gar keine Gedanken gemacht. Aber das waren auch Frauensachen. nun hatten sie zwei Frauen im haus, die sich gut mit Kindern auskannten und er war sich sicher, dass Kiya da eine gute Ergänzung werden würde. Sie war zwar nicht in die Spitze ausgebildet, aber doch gut in die Breite.
"Das wird schon passen. ich glaube nicht, dass wir eine Amme brauchen werden, und wenn ja ist das Frauensache, da halte ich mich besser heraus. Und als Leibsklavin hast du dich um die Kleidung deiner Herren gewünscht? Kennst du dich denn mit griechischer Mode auch aus? Wie du siehst kleiden wir uns ein wenig anders als die Rhomäer. Aber was rede ich da, wenn du hier ausgebildet wurdest dann wirst du das schon wissen..." manchmal sollte man wirklich über das gesagte nachdenken, bevor man gleich fragte.
"Und von wo kommst du eigentlich her? Also wo genau ist deine Heimat? Ich muss dich warnen nicht zu fliehen; Mein Bruder ist der Kommandant der Stadtwache und die wird dich ganz bestimmt finden. Aber ich verspreche dir, dass es dir bei uns nicht schlecht gehen wird, wenn du deinen Teil dazu beiträgst. Ich habe nichts dagegen wenn du deine Lesekünste anwendest und etwas lernen möchtest und Besitz darfst du auch haben."Dann wandte er sich zu Emi.
"Na was sagst du? Habe ich da nicht einen guten Fang gemacht? Und sie ist das Klima hier schon gewöhnt und wird sicher nicht so einfach Fieber bekommen wie Eilean." -
Die zwei Frauen grinsten sich schon an als würden sie sich einige Jahre kennen. Manchmal war sowas echt unheimlich, denn so ein Verständnis ging meistens sogar über Kulturgrenzen hinaus.
"Das ist sehr schön. ich hoffe du kennst dich auch mit ganz kleinen Kindern aus, denn meine Frau ist schwanger und wird demnächst unser erstes Kind zur Welt bringen. Eigentlich hatte ich dafür eine keltische Sklavin gekauft, aber die ist krank geworden und ich weis nicht ob sie wieder gesund wird. Wie sieht es sonst mit deinen häuslichen Fähigkeiten aus? Außerdem meinte der Händler du kannst lesen und schreiben. Was kannst du denn sonst noch? Bist du heilkundig, oder beherrschst du die Zahlenlehre?"
Solche Dinge waren wichtig zu wissen. Gebildete Sklaven waren ein Segen, denn auf dem feld konnte jeder Dummkopf arbeiten. Ein kluger Sklave konnte das ebenfalls aber eben auch noch mehr und daher waren sie weit wertvoller.
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Ànthimos kratzte sich ein wenig verlegen am Kopf. "Wir sind immer vorsichtig. Ich will ja nicht, dass mein Kind ohne mich aufwächst." Aber es würde sicher nichts passieren. Schließlich hatten sie Bendis geopfert, und sie würden nicht allzu forsch vorgehen, von daher würde das schon klappen.
"Ich würde sagen wir laufen nun zum Porta Kibotos und fahren von da aus rüber zur Insel Pharos mit dem Leuchtturm. Aber ganz bis hin oder gar hoch können wir nicht, schließlich wird der Leuchtturm von der Legion bewacht. Aber ich verspreche dir, er ist auch aus ein paar Metern Entfernung noch mehr als beeindruckend. Und dann schauen wir einfach mal wie spät es ist." -
Anthi zuckte kurz zusammen als er von der Seite angesprochen wurde. Es war Emi, die offenbar schneller fertig geworden war als erwartet. Schon wieder fing sie an ihn zu necken und so musste auch er grinsen.
"Immerhin weißt du schon wie man seinen Chef anspricht junge Dame. Und der Agoranomos wird ja wohl nicht vorher seine Frau fragen, wenn er sich eine Sklavin kaufen möchte. Außerdem ist Eilean krank und wir brauchen jemanden, der Penelope hilft wenn das Kind erstmal da ist. Sie hat ihrem früheren Herrn schließlich als Kindermädchen gedient" antwortete er gespielt empört.
"Aber wahrscheinlich wird sie mir trotzdem schimpfen und wenn ich Pech habe, macht Timos das auch noch. Aber das ist mir egal, die Gelegenheit war gut und der Preis auch."Dann wandte er sich wieder der Sklavin zu. "Kiya also. Hier trink erstmal was." Er gab ihr seinen Wasserschlauch, der mit stark verdünntem Wein gefüllt war.
"Das ist meine Cousine Emilia. Sie wohnt auch in unserem Haus. Wir sind eine recht große Familie. Aber da du ja griechisch sprichst wird das kein problem für dich sein, dich bei uns zurecht zu finden. Meine Frau, mein Bruder und ich sprechen auch deine Heimatsprache. Aber erzähl doch mal ein bisschen was von dir. Was hast du denn bisher alles so gemacht?" -
Na da war es ihm gelungen einen guten Preis zu erhalten, wenn es stimmte was der Händler da von sich gab und davon ging er mal aus. Mal schauen was Pelo und Timos dazu sagen würden. Wenn er daran dachte wie seine Frau das letzte Mal reagiert hatte, dann überlegte er, ob es eine gute Idee gewesen war eine Sklavin zu kaufen. Und dazu noch eine hübsche... Aber fürs Nachdenken war es jetzt zu spät, also würde er schon sehen was ihn daheim erwartete.
"Ich nehme sie gleich mit. Dann können wir uns gleich ein wenig kennen lernen. Gib mir auch die Papiere mit. Falls du sie wieder brauchst, kannst du sie morgen in der Agora abholen."
So wurde ihm die Sklavin heruntergebracht. Fesseln hatte sie keine, die würden sie auch nicht brauchen. Wenn sie widerspänstig werden würde, würde er sie einfach über die Schulter schmeißen. Er gab dem gehilfen des Händlers das ausgemachte Geld und nickte ihm noch einmal zu. Dann machten sie sich auf den Weg zu einem naheliegenden Brunnen, an dem ihn Emi schnell finden würde. Er zeigte auf den Rand.
"Setzt dich. Ich bin Ànthimos und die Götter wollten wohl, dass ich dein neuer Herr werde. Wenn du fügsam bist, wirst du in unserem Haus ein gutes Leben haben. Aber jetzt würde ich gerne mal deinen Namen wissen, und ob du Hunger oder Durst hast."
Er wusste ja ganz genau, dass die Sklaven für gewöhnlich erst nach der Versteigerung gefüttert wurden. So sparte man ein Essen für jeden verkauften Sklaven.
Sim-Off: Huch da hab ich entweder lange zum Schreiben gebraucht, oder dich übersehen-sorry
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Das klang doch mal wirklich gut. Decimus Meridius...war das nicht ein Senator gewesen, der vor gar nicht allzu langer Zeit in Alexandria gewesen war? Er meinte schon, aber ganz sicher war er sich bei der Sache nicht.
Offenbra schien die Sklavin wirklich ein sehr sanftes Gemüt ihr Eigen zu nenne, und das war eigentlich genau das was er suchte. Das mit den Papieren glaubte er jetzt einfach mal und auch dass sie gesund war. Der Sklavenhändler würde es nicht wagen ihn übers Ohr zu hauen.
"Sehr schön, dann biete ich 500 Drachmen. Die Urkunden darfst du mir dann zeigen, wenn ich den Zuschlag erhalte. Vorausgesetzt natürlich sie ist gesund, aber ich gehe mal davon aus, dass du sie dann sicher nicht hier anbieten würdest..."
500 war schon ein guter Preis. Die meisten Sklaven lagen so etwa bei 250-350 Drachmen. Natürlich waren das dann hauptsächlich Feldsklaven, aber man musste ja nicht gleich mit einem wirklich hohen Gebot anfangen. Sie waren zwar nicht arm aber eben auch nicht unermesslich reich, die Bantotaken.
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Nach einigen Augenblicken fühlte sich Anthi gestärkt und sah das als Zeichen an, dass ihr Opfer angenommen wurde. Ei schien es auch so zu gehen, denn sie grinste ihn freudig an und stellte schon wieder neugierige Fragen. Sie waren sich wirklich ähnlich, denn die fragen erinnerte ihn an seine vielen Fragen an Marcus Achilleos. Emi wäre sicher ein guter Mann geworden. Aber da sie zudem eine hübsche Frau war und hervorragend kochen konnnte, würden sie ganz sicher keine Probleme haben sie gut zu verheiraten.
"Wir wollen Enten und Gänse im Delta jagen. Außerdem werde ich zwei meiner Kobras freilassen und hoffentlich zwei Neue bekommen. Aber abgesehen von den Schlangen ist die Jagd im Delt wegen den Krokodilen und den Nilpferden nicht ganz ungefährlich. Außerdem verirren sich ab und an auch Löwen dahin, so dass es gut ist den Beistand der Bendis auf seiner Seite zu wissen. Aber sag Pelo nur nichts davon, sonst macht sie sich nur wieder unnötige Sorgen um mich."
Sie machte sich ja schon Sorgen wenn er nur trainierte, was würde sie dann erst sagen, wenn sie etwas von Krokodilen, Nilpferden und Löwen hörte?
"Was soll ich dir denn als nächstes zeigen?"
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Ànthimos inspizierte wie üblich die Stände des Xenai Agorai, schließlich war das seine Aufgabe als Agoranomos. Emilía hatte noch etwas in der Agora fertig zu machen und wollte dann gleich nachkommen. Der Fremdenmarkt war zwar groß und unübersichtlich, aber sie hatten vorher geplant welche Stände sie kontrolliern wollten und so würde sie ihn sicher ganz leicht finden. Außerdem wollten sie nochmal nach Menas schauen, dem Sklavenhändler der Berenike so übel zugerichtet hatte. Doch dieser war nicht da und so schaute Anthi einmal was die anderen Sklavenhändler so anzubieten hatten. Hoffentlich würde er da mehr Glück haben, denn Eilean war an einer Fieberkrankeit erkrankt und dem Iatros war es bisher nicht gelungen sie zu heilen. Nun hatte Anthi sie ausquartiert und behandelte sie im Museion, denn er wollte niemanden Kranken in der Nähe seiner hochschwangeren Frau wissen.
Als er an einem Stand vorbeikam, fiel ihm eine Ägypterin ins Auge, die gerade angeboten wurde. Dass sie hübsch war fiel ihm zwar auf, aber das waren viele Sklavinnen. Viel besser klang in seinen Ohren, dass sie offenbar ein gutes Händchen für Kinder hatte und ihre Sprache und die der Römer sprach. Sicher war sie so oder so besser als Kindermädchen geeignet als Eilean, selbst wenn sie ihre Krankheit überleben würde. So entschloss er sich mal näher über diese Sklavin zu informieren.
"Sag, woher weißt du das sie ein gutes Händchen für Kinder hat? Bei wem hat sie vorher gedient und warum hat dieser sie verkauft, wenn sie so gut ist wie du sagst? Außerdem hätte ich gerne ein Kostprobe von ihren Sprachfertigkeiten, bevor ich auf sie biete."
Natürlich wuste Anthi, dass er den Sklavenhändler nun ins Schwitzen brachte, denn dieser konnte es sich sicher nicht leisten dem Agoranomos ein Kuckucksei ins Nest zu legen, konnte er ihm doch jederzeit die Betriebserlaubnis entziehen.
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An quengelige Patienen war Anthi gewöhnt, allerdings wusste er nicht ob sowas einem Senator Roms angemessen war. Aber das war nunmal dessen Angelegenheit und somit hatte der Iatros damit auch kein Problem.
"Du hast Recht, ich kenne mich wirklich nicht besonders gut über die Ämter in Rom aus. Aber warum auch? Ich kenne die Ämter hier von uns Griechen und euch Rhomäern und das reicht mir auch. Aber ich bin froh, dass ich nicht so Bittstellern belagert werde wie du in Hispania. Ich stehe gerne im Dient der Polis, aber auch das hat Grenzen. Und auf der anderen Seite versuchen wir Prytanen den ehrenwerten Eparchos so wenig wie möglich zu belästigen. Außerdem wären so viele Essen sicher nicht gut für meine Figur und damit sicher schlecht für meinen Sport."
Sein Sport stand meistens an erster Stelle. Dann kam seine Familie und dann seine Berufung als Iatros und Agoranomos.
"Das ist sicher eine gute Idee. Meine Mitprytanen würden sich sicher über eine Einladung zur cena freuen. Allerdings weis ich nicht, ob dann wirklich viel von Politik gesprochen wird. Aber unterhaltsam dürfte es auf jeden Fall werden."
In seiner Sicht über Frauen konnte er dem Senator aber nicht ganz zustimmen. Er selbst mocht starke Frauen, denn starke Frauen schmückten starke Männer und brachten ihnen größere Ehre als ein Heimchen am Herd. Außerdem war er eben ein Wettkämpfer und eine Frau die sich ihm einfach so ergab wurde schnell langweilig. Seine Frau Penelope war eine starke Frau und langsam trat das auch immer mehr zu Tage. Sie war längst nicht mehr das verschüchterte Ding das er im Paneion verführt hatte. Obwohl sie die Frau des zweitgeborenen Sohnes war, war sie doch die Herren ihres Hauses und das auch noch auf dem Gipfel ihrer Schwangerschaft.
"Iunia Urgulania habe ich bisher als ausgezeichnete Prytane erlebt. Sie hat lange dafür gesorgt, dass die Getreidelieferungen nach Rom pünktlich kamen und auch als Exegete hat sie ihr Amt bisher tadellos und mit großem Verstand ausgeführt. Ich bin sicher du wirst sie mögen, wenn du kennenlernst, denn ihre Tugendhaftigkeit ist für jeden zu sehen und zu spüren. Aber wegen der Rollenverteilung: Sicher hat sich die Frau um das Haus zu kümmern, allerdings befürworte ich bei meiner Frau durchaus Stärke und Selbstbewusstsein. Schließlich ist sie meine Frau und alles was sie tut gereicht somit auch mir zur Ehre. So unterrichtet Penelope als Philologe am Museion die Kunst der Musik und ist die wohl beste Kitharistin Alexandrias, auch wenn sie das nie zugeben würde. Es ist die Bescheidenheit, die Grazie und Tugendhaftigkeit die sie von uns Männern unterscheidet. Solange sie diese wahren, und nicht zu einem Mannweib werden, können Frauen von mir aus gerne jedes Amt begleiten, solange sie ihre eigentlichen Aufgaben nicht vernachlässigen, natürlich."
Ànthimos wusste, dass er da eine sehr liberale Einstellung hatte, die sicher nur wenige Männer teilten. Doch wie immer hielt er nicht mit seiner Meinung hinter den Berg, wenn er gefragt wurde und er hatte das Selbstbewusstsein das Tun seiner Frau zu bewundern ohne sich dabei klein und nutzlos vorzukommen. Schließlich hatte sie vor ihm viel Geld verdient, als er noch ein kleiner Grammateus gewesen war. Nun war das nicht mehr so, und er hatte keinen grund auf einmal Penelopes Wirken zu beschränken oder sich deswegen gram zu sein. Im Gegenteil: Wenn er an die letzte Ekklesia dachte und daran wie seine Frau damals Marcus Achilleos in Grund und Boden geredet hatte, war er kurz davor vor Stolz zu platzen.
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Ich hab im Control Panel alles gemacht, jetzt muss der alte Besitzer nur noch zustimmen. Willkommen in der Familie
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Anthi nickte zufrieden, als Emi geendet hatte. Nun ging er nach vorne und warf eine große Menge Weihrauch in die Glutschale, was sofort eine große Rauchwolke nach sich zog. Dann begann er mit fester und angemessener Stimme zu sprechen. Seine Arme verliefen in der Form eines umgedrehten "Vs" und seine Hände waren gespreitzt.
"Bendis, Göttin der Jagd, Göttin der Fruchtbarkeit und Jägerin der Nacht. Ich Ànthimos von den Bantotaken, Priester des Apoll und der Musen, möchte dir für die Fruchtbarkeit danken, die du uns geschenkt hast. Nun erbitte ich ein weiteres Mal deinen Beistand, denn mein Bruder und ich werden demnächst auf die Jagd gehen und wir hoffen, sie möge dein Wohlwollen finden. Hierfür verspreche ich dir einen angemessenen Teil unserer Beute anschließend hier zu deinen Ehren zu opfern und unseren Teil als deine Gabe an uns anzusehen und dir auch hiermit eine angemessene Ehrung zuteil werden zu lassen."
Nachdem er geendet hatte, vergoss etwas Wein vor der Statue der Göttin und gab Emi ein Zeichen, dass sie zu ihm kommen sollte. Er nahm ihre Hand und sie stellten sich vor die Statue und warteten nach ihrem gemeinsamen Opfer auf ein Zeicher der Göttin, ob dieses angenommen worden war und ob das wohlwollende Auge der Jägerin der Nacht auf ihnen ruhte.
Sim-Off: Zwei kleine unblutige Opfer und jede Menge Weihrauch
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Ein Artikel in der Acta Diurna? Ein Spitzel der Stadtwache bei der Legion? Das klang ja alles sehr abenteuerlich, allerdings schienen alle davon überzeugt zu sein. Auch seine Gesichtszüge veränderten sich und sahen nun besorgt aus. Auf den Märkten war es bisher sehr friedlich gewesen, warum konnte das nicht in der ganzen Stadt erreichen? Aber was ihn am Meisten beunruhigte: Warum hatte ihm niemand etwas gesagt? Als Nikolaos dem Kosmetes dann das Wort abschnitt, wusste er aber schon wie der Hase lief...
"Ehrenwerter Eparchos, du kannst dir sicher sein, dass wir unser möglichstes tun werden um den Frieden zu wahren. Diese Sache mit dem Spitzel höre ich das erste Mal und ich kann mir nicht vorstellen, dass dies von den Prytanen beschlossen wurde! Entschuldige, wenn ich anmaßend sein sollte, aber ist es sicher dass das kein Irrtum oder eine Fehlinformation ist? Mir erschließt sich kein Sinn darin die Legion zu bespitzeln, also scheint es mir vielleicht ebenfalls eine Aktion zu sein uns auseinander zu dividieren. Vielleicht gar vom selben, der den Artikel in die Acta Diurna gestellt hat."
Die Vorstellung die Legion auszuspionieren erschien dem Agoranomos aberwitzig und absurd. Und wenn der Spitzel von der Stadtwache kam, wäre es wohl Cleonymus gewesen der sowas angeordnet hatte, und der hatte eben gerade wieder bewiesen, dass er ein sehr direkter Mann war, dem man sowas eigentlich nicht zutraute.
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Anthi war erfreut, dass Emi offenbar etwas zum Opfern dabei hatte. er selbst hatte, wie eigentlich immer Weihrauch in seiner Iatrostasche dabei, den er jetzt opfern wollte. Er versuchte so oft wie möglich zu opfern, denn gerade seine Familie war den Göttern viel schuldig und wenn er an das Opfer an poseidon dachte, bekam er gleich wieder eine Gänsehaut.
"Du darfst gerne zuerst. Ich freue mich, dass du etwas zum Opfern mitgebracht hast. Zwar bin ich erst seit kurzem ein priester des Apollon und der Musen, aber wie weist hat unsere Familie schon immer ein besonderes Verhältnis zu den Göttern. Daher opfere auch ich so oft wie möglich. Aber ob ich jetzt noch ein paar Augenblicke warte oder nicht, wird Bendis mir nicht gewogener machen. Vielleicht hat sie ja nach deinem Opfer sogar noch ein wenig bessere Laune als sonst. Wenn du magst, kann ich dir auch noch etwas Weihrauch geben."Er mochte es mit Emi zu scherzen. Sie beide hatten einen ähnlichen Humor, beinahe hätte man meinen können, sie wären Geschwister. Aber ihre Väter waren ja Brüder gewesen, da kam der Humor ganz sicher von ihrem Großvater. Und so konnten sie ein wenig flirten und es war trotzdem klar, dass es nur spaßig gemeint war.
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Nun war Ànthimos also dabei seiner Cousine Alexandria genauer zu zeigen. Da sie sich auf den Weg zum Leuchtturm gemacht hatten, schließlich war dieser DAS Wahrzeichen Alexandrias, wollte er seiner Cousine noch das Bendideion zeigen.
Das passte ganz gut, schließlich wollten Timos und er demnächst einmal gemeinsam jagen gehen, so dass ein kleines Opfer an Artemis nicht schaden konnte.
Der Tempel der Bendis war ein kleiner aber schmucker Bau, der mit vielerlei jägerischen Ornamenten geschmückt war. Klein aber fein, war vielleicht die richtige Beschreibung, denn dieser tempel wurde neben den ganzen haupttempeln immer ein wenig stiefmütterlich behandelt.
"Das hier ist der Tempel der Bendis oder auch Artemis. Wie du vielleicht weißt werden hier in Alexandria ja viele Götter unter verschiedenen Namen angebetet. Und da Timos und ich demnächst mal ins Delta jagen gehen wollen, dachte ich ich zeig dir diesen Tempel zuerst und verbinde das mit einem kleinen Opfer."
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Er konnte den Senator nur zu gut verstehen. Gerade wenn man etwas nicht durfte, wollte man es besonders. Ihm ging es momentan so mit seiner Frau, denn in ihrem Momentanen Zustand hatte ihnen die Hebamme das Beisammenliegen untersagt. Aber dann musste man sich halt etwas anderes suchen. Anthi trainierte seitdem wie ein Besessener und badete oft kalt in den Thermen im Gymnasion.
"Ich verstehe dich sehr gut, mir würde das auch nicht gefallen. Aber das sind alles sehr salzige Lebensmittel und diese fördern leider die Schleimproduktion. Wir wollen deinem Körper aber eben jenen nehmen und daher solltest du diese meiden. das heißt nicht, dass du gar keine Oliven essen darfst, aber da wirst du maßhalten müssen und dafür dann wieder etwas bitteres essen, damit war das gleich wieder neutralisiert haben. Wenn wir das Problem behoben haben, wirst du wieder ganz normal essen können, keine Angst. Und du wirst seehen, dass wir im Gymnasion hervorragende Möglichkeiten haben. Ich selbst führe dort mit einigen Patienten eine Hydrotherapie durch, allerdings gegen Gelenk- und Gliederschmerzen. Ich werde dich auch bei den heißen Bädern begleiten. Gemeinsames Schwitzen ist nur halb so schlimm."
Wenn das pure Schwitzen nicht reichen würde, müsste er ihm noch ein Brechmittel verabreichen, aber zuerst würden sie es erst einmal ohne versuchen. Vielleicht schwitzte er ja genug, dass Anthi ihm das ersparen konnte. Erst einmal würden sie es sanft versuchen, und erst wenn das nicht half, konnten sie etwas unangenehmeres versuchen.
"Ich kenne mich mit den rhomäischen Ämtern nicht so gut aus, aber ich denke schon, dass man die beiden Ämter vergleichen kann. Aber bei uns sind das reine Ehrenämter, die man zum Wohle der polis ausfüllt. Ich bekomme nur eine geringe Aufwandsentschädigung, von der ich meine Angestellten noch bezahlen muss. Es ist nicht so viel Arbeit, meine Vorgänger und darunter besonders Mithridates Castor, haben mir ein bestelltes Feld hinterlassen, so dass ich mich nicht beklagen kann und noch genug Zeit habe um als Iatros zu arbeiten und Sport zu treiben. Da nehmen mir meine Mitarbeiter schon viel ab, auch wenn ich viele vor Ort Prüfungen selbst mache. Dafür mag ich den Markt einfach zu gerne. Nur für die Malerei habe ich nicht mehr viel Zeit, aber meine Sklaven sind außerordentlich gut und so ist das auch kein Beinbruch."
Da kam ihm der Gedanke, dass er das Kinderzimmer noch würde streichen müssen. Aber das hatte noch Zeit, denn ihr Baby würde die ersten Wochen sowieso bei ihnen schlafen.
"Die Ekklesia ist öffentlich, aber die Sitzungen der Prytanen aber nicht. Dort haben nur die Beamten und ihre Mitarbeiter zutritt. Diese Treffen finden im Heiligtum der Tyche statt und sind daher nicht jedem zugängig. Aber du hast recht, wir sind sehr stolz auf unsere Unabhängigkeit, aber gleichzeitig sind wir den Legionen des göttlichen Basileus auch für ihren Schutz sehr dankbar. Aber auch mit der Vielfalt hast du recht. Unsere Archiprytane ist mit Iunia Urgulania eine Landsfrau von dir und unser Kosmetes Cleonymus ist ein Ägypter. Es ist zwar nicht immer einfach da alle unter einen Hut zu bekommen, aber dafür ist die Zusammenarbeit außerordentlich fruchtbar und lehrreich."
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Ànthimos hatte seinem Bruder stumm zugehört. Er hatte das mit Ilias gewusst, aber nicht, ddass das heute Abend besprochen werden sollte. Ilias war am Schlechtesten mit dem Tode ihrer Eltern klar gekommen und er und Timos konnten ihn wohl nicht so erziehen, wie er es gebraucht hätte. Bei Onkel Fílippos würde er sich sicher etwas mehr am Riemen reißen müssen, aber das würde ihm sicher gut tun. Aber so streng wie Timos konnte er nicht sein, und so hatte er sich fest vorgenommen dem kleinen Wuschelkopf die ein oder andere Drachme noch zuzustecken. Er würde ihn auf jeden Fall vermissen, soviel war klar, und seine Cousinen waren zwar hübscher, aber kein Ersatz für seinen Bruder. Er legte Ilias seine Hand auf die Schulter und drückte sie aufmunternd.
Aber das mit Pasiphaë fand er schon ein wenig merkwürdig. Eine unverheiratete frau die nicht mit ihnen verwandt war und in ihrem haus wohnteß Dazu war sie auch noch hübsch... irgendwie konnte er da Timos prostátés* nicht vertrauen. Er wusste ja, das sein Bruder ein alter Schwerenöter war und das nicht erst seit der Sache mit der armen Axilla. Aber wenigstens war es jetzt eine anständige und vor allem griechische Frau. "Freundin aus Jugendzeiten"-da hatte er auch die ein oder andere gehabt, dachte er schmunzelnd bei sich.
*Prostata
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Irgendwie klang das nach einer guten Idee. Ein wenig juckte es Anthi da in den füßen, denn auf einen schönen Spaziergang hatte er auch Lust. Und viel hatte er gerade auch nicht mehr zu tun, oder zumindest nichts, was nicht noch ein wenig warten konnte.
"Also wenn du noch ein paar Augenblicke warten kannst, würde ich mitgehen. Zur Zeit ist es eh nicht so sicher auf den Straßen. Wie du vielleicht gehört hast gab es Unruhen am Tor zur Basileia. Und Außerdem tut mir langsam der Hintern weh vom Sitzen."