Beiträge von Thimótheos Bantotakis

    Mit dem geschenkten Geld hatten die drei Brüder sich Tuniken und neues Schuhwerk geleistet und sich eine Schlafmöglichkeit in einer billigen Herberge beim Castellum zulegen können. Ohne viele Worte waren sie alle zu Bett gegangen und fielen sofort in einen tiefen Schlaf...


    Flammen. Alles verzehrend, unaufhaltbar, tödlich. Timos hört wieder Menschen verzweifelt schreien, Tiere brüllen. Dann liegt eine Idylle vor ihm. Eine Oase, seine Brüder, Gegenstände, die sie in einem Schrein verstecken. Tyche, Göttin des Schicksals ist der Schrein geweiht. Timos steht vor dem Schrein, schaut der kleinen Statue darauf in die Augen. Die grauen, steinernen Augen färben sich rot, werden blutrot. Das Blut läuft heraus, Tyches grausamer Blick durchlöchert ihn. Schlagartig verändert sich der Steinkopf der Statue, wird Fleisch und Blut. Nun starrt ihn wieder der Ägypter an, hämisch grinsend. Er beginnt zu lachen deutet hinter Timos. Der junge Grieche dreht sich um und sieht wieder die Flammen vor sich. Ein Hof wird niedergebrannt....sein Hof! Seine Mutter schreit um Hilfe, Soldaten haben sie gepackt und schleifen sie weg. Er will zu ihr, will ihr helfen, aber kann sich nicht bewegen. Hilflosigkeit ergreift ihn, er schaut an seinem Körper herunter. Fesseln! Wieso ist er gefesselt? Da steht wieder der Ägypter vor ihm, einen Säbel in der Hand. Er hebt den Arm, holt aus..."


    Ruckartig fuhr Timos aus dem Schlaf hoch. Was zum? Wo...? Er brauchte einen Moment, bis er die Orientierung wiedererlangt hatte. Nikopolis...Herberge! Er war schweißgebadet und atmete schwer, als hätte er einen Marathonlauf hinter sich. Ermattet ließ er sich wieder zurück aufs Bett fallen...

    Timos runzelte die Stirn, als er dem Wortwechsel der beiden Soldaten folgte. Er war sich sicher, weggeschickt zu werden. Gerade, weil sie aussahen wie die letzten Hänger. Er selbst hatte als einziges Kleidungsstück eine zerissene Hose an, war unrasiert, völlig ausgemergelt und die Sonne brannte ihnen nun schon seit Stunden auf den Kopf. Am besten begaben sie sich schnellstmöglich zum nächsten Bauerndorf, um dort etwas Verpflegung einzukaufen und nach einer Bleibe zu suchen...

    Timos nickte nur und blickte dann geradeaus, die Straße entlang. So marschierten sie eine Weile schweigend nach Nikopolis. Auf dem Weg kamen die Erinnerungen an die letzten Tage wieder auf...


    "Timos, Vater will uns sehen!" Ein rufender Ilás. Timos auf dem Feld inmitten der Körbe voller geernteter Kichererbsen. Ánthimos, wie er an ihm vorbeirennt und "Wer als erster da ist!" ruft. Verfluchte Sportler...
    Vater. Vater? Wieso hatte er es vorausgeahnt und nichts unternommen? Er hätte viel mehr retten können, als diese drei Dinge. Verdammt, Kyriákos du alter Dickkopf!
    Dann plötzlich das Feuer. Er hatte dort gekniet, die Nase blutend, die Beine aufgeschürft, gefesselt. Diese Bastarde!
    "Mein Vater ist noch da drin! Ihr Schweine!" Dann ein Schlag auf den Kopf, Dunkelheit. Die nächste Erinnerung versetzte ihn auf ein Schiff. Ein verfluchtes Schiff. Donnergrollen, schwarzer Himmel, Wolkenbrüche.
    Glück im Unglück...


    Das Lager kam in Sicht und Timos schaute auf, als sein jüngster Bruder seine Sichtung lauthals bekannt machte.

    Zitat

    Original von Marcus Vinicius Hungaricus


    Ja, bei entsprechendem Einsatz/Auf-Sich-Aufmerksam-Machen/Einschleimen beim jeweiligem Statthalter ist es auf ziviler Ebene natürlich möglich, aber schwieriger und dauert sicher länger als beim Militär.


    DAS wollte ich hören! :D


    Zitat

    Original von Lucius Annaeus Florus
    Sehr wahrscheinlich wird es aber sehr viel schwieriger auf dem zivilen Weg, da dir dort mehr Steine im Weg liegen als beim Militär. ;)


    DAS war mir schon vorher klar. :D


    Glaubt ja nicht, dass ich das "Unternehmen Bürgerrecht" für einfach und schnell erledigt halte. Ich weiß worauf ich mich hier einlasse. ;)

    Okay, reden wir klartext.


    Ich möchte mit Thimótheos und seinen Brüdern in ferner Zukunft eine Gens gründen. Dazu muss ich selbstverständlich das Bürgerrecht erlangen.
    Ist das mit viel Arbeit, Engagement und gutem Spiel über die zivile Schiene im Rahmen des Möglichen?
    Oder müssen alle drei Bantotakis zur Flotte/Vigiles/Ala II? (Aus deinem Beitrag habe ich geschlossen, dass es problematisch sein wird, meine Brüder zu adoptieren, deswegen schließe ich diese Aktion erst einmal aus...).
    Ich weiß, dass dieser Weg gewöhnlich nicht den Regeln entspricht, möchte allerdings trotzdem gerne den Versuch wagen, wenn mir/uns eine geringe Chance eingeräumt würde. :hmm:

    Timos verfolgte die Konversation eine Weile, dann fiel ihm ein weiteres Mal auf, dass der Soldat sich noch gar nicht vorgestellt hatte. Er nickte, als Ánthimos sich noch einmal bedankte und fügte hinzu:
    "Sag mal...wir kennen deinen Namen noch gar nicht."

    Sie folgten der Straße, als der Soldat, dessen Namen sie immer noch nicht kannten, sie über ihre Familie fragte. Timos biss sich auf die Zunge beim Gedanken daran, was sie alles durchgemacht hatten. Ein zweites Mal biss er sich dann auf die Zunge, als Ánthimos dem Legionär indirekt mitteilte, dass die drei Männer Brüder waren. Ohne allerdings eine Regung in seinem Gesicht zu zeigen, ging er weiter und verfolgte das Gespräch.

    Auf das Spiel bezogen besagen die Regeln jedoch eindeutig, dass man Peregrine Familien gründen kann (die rot markierte Schrift) und, dass es ein Oberhaupt dieser Familie geben kann/muss. Das wäre in diesem Fall Thimótheos. Historisch gesehen ist die Bezeichnung des Pater Families selbstverständlich nicht zutreffend, allerdings trifft es das kyrios wohl ganz gut, da alle drei Brüder einer griechischen Familie entstammen.
    Das Regelwerk bezeichnet allerdings das Oberhaupt einer Peregrinen Familie ebenfalls mit der römischen Entsprechung. Da die drei Bantotakisbrüder im Tabularium auch als solche eingetragen sind, kann man uns aber als Familie zählen ja?


    Ich nehme also an, dass diese Regel nur bedingt auf historischen Gegebenheiten basiert und dem Spielspaß zugute kommt?! Denn sonst müsste ich nach Erlangung des Bürgerrechts meine beiden Brüder für jeweils 2000 Sz adoptieren, was weniger erfreulich wäre.

    Hallöchen,


    habe mir mal die Regeln zur Gründung einer Gens durchgelesen und bin dort auf diesen Absatz gestoßen:


    Zitat

    Original von Spielregeln
    "Gensgründung
    Wer eine eigene Gens gründen möchte, beginnt als Peregrinus und ist zunächst Oberhaupt seiner eigenen nicht-bürgerlichen Familie. Sämtliche Mitglieder dieser neuen Familie sind Peregrini, bis der Pater Familias das Bürgerrecht erwirbt.


    Erst dann wird allen Mitgliedern zugleich das Bürgerrecht verliehen und die Gens mit ihm als SimOff Verwalter gegründet. Diese Regel gilt nicht für den Fall, dass das Familienoberhaupt das Bürgerrecht durch Adoption erlangt."


    Heißt das im speziellen Fall der Familie Bantotakis, dass ich als Ältester der drei Brüder Pater Families bin? So wie ich die Regeln verstanden habe, bekämen dann auch die anderen beiden Peregrini Bantotakis das Bürgerrecht, wenn ich selbiges erlange. Ist das der Fall?

    Auch, wenn sie schon einen Wasserschlauch hatten und sogar etwas Pökelfleisch gefunden hatten, nahm Timos das Wasser dankend entgegen. Er nahm einen Schluck und reichte das Wasser weiter. Als der Soldat ihnen auch noch Brot reichte, nahm er dieses nur widerstrebend an. Er war nicht gern von anderen Abhängig, doch jetzt standen sie in der Schuld des Soldaten.
    "Danke für deine Hilfe. Wir nehmen dein Angebot gern an und folgen dir zum Castellum. Wie weit ist es bis dort?"

    Timos grinste. Schade, sie waren nicht an einen dieser Holzköpfe geraten. Der hier war offenbar etwas ausgefuchster.
    "Er spricht die Wahrheit. Allerdings sind wir momentan besitzlos. Der liegt jetzt dort." Er deutete mit ausgestrecktem Arm aufs Meer.


    "Bühnenreif? Vielen Dank. Mein Vater hat versucht, mich in eine Theaterschule zu stecken, aber ich hab es da nicht lange ausgehalten. Zu viele komische Käuze." zwinkerte er.
    Er schaute sich nochmal genauer um.
    "Du sagst wir seien wieder in Ägypten? Verflucht...nahe Alexandria? Was machen wir denn jetzt?" Er machte ein nachdenkliches Gesicht und tat so, als würde er einen Moment überlegen.

    "Verflucht, wir sind aufgeflogen!" zischte Timos. Ohne Umschweife reagierte er. Wenn sie jetzt zu lange zögerten, würden sie verdächtig erscheinen. "Vertraut mir." flüsterte er seinen Brüdern zu und erhob sich dann. Er ging auf den Soldaten zu und breitete seine Arme aus.
    "Chaire Stratiotis*! Ein Glück, jemand der uns weiterhelfen kann. Wir sind griechische Händler, die während des schrecklichen Sturms auf diesem Schiff gereist sind. Poseidon war uns gnädig, so haben wir das Unglück überlebt." Etwas übertrieben hob er die Arme zum Himmel und schloß einen Moment lang die Augen. Dann wandte er sich wieder dem Legionarius zu. "Sag mir Fremder, wo sind wir gestrandet?"



    *griech.: Soldat

    Sim-Off:

    Je langer der Thread, desto größer die Chance, dass sich jemand einbaut. ;)


    "Nichts. Wenn er uns entdeckt, erklären wir ihm, dass wir zur Wachmannschaft des Schiffs gehörten. Wenn er uns nicht entdeckt, können wir uns glücklich schätzen und verschwinden."
    Letzteres hielt er zwar für eher unwahrscheinlich, aber etwas anderes blieb ihnen nicht übrig. Timos biss sich vor Spannung auf die Unterlippe.

    Sim-Off:

    Nein, geht in Ordnung (zumindest von mir aus. ;)).


    Pökelfleisch...wiederliches Zeug. Naja immerhin etwas Essbares. Er nickte, als Ánthimos seine Gedanken äußerte und wollte gerade schon richtung Inland gehen, als er Geräusche vom Strand her wahrnahm. Da schien jemand unterwegs zu sein. Timos wechselte einen fragenden Blick mit seinen Brüdern, woraufhin sie wieder auf die Kuppe der Düne hinaufstiegen. Als sie dort oben angekommen waren, konnten sie auf einen Soldaten hinunterblicken, der über den Strand wandelte. Offenbar hatte er das Grab des Aufsehers entdeckt, denn dieses war zum Teil wieder aufgedeckt.
    Skeptisch blickte Timos auf den Miles herab und wartete, bis dieser die drei Griechen auf der Düne entdecken würde.

    Thimótheos blickte von einem Haufen schimmelnder Getreidesäcke zu Ilías, der etwas gefunden zu haben schien. Er eilte dorthin und sah sich den Leichnam wortlos an. Dann nahm er seinem jüngsten Bruder den Beutel aus der Hand und zählte das Geld. Dreiunddreißig Drachmen...nicht gerade viel. Als Ánthimos zu ihnen stieß und den Körper als ihren Retter identifizierte, nickte er. Das Fleisch in der Amphore nahm er nur beiläufig wahr.
    "Für wahr, das ist der Aufseher. Für eine ordentliche Feuerbestattung fehlen uns allerdings die Mittel. Lasst uns ihn dort vorn begraben." Er deutete auf den Rand des Strandes, der von einer niedrigen Düne begrenzt wurde.
    Gesagt, getan. Die drei schleppte den Toten zur Düne, gruben ein recht flaches Grab und legten den Aufseher hinein. Dann standen sie kurze Zeit schweigend vor dem Grab.
    Timos' Stimme durchbrach die Stille. "Hades, Gott der Unterwelt, Herrscher des Schattenreichs, Empfänger der Totgeweihten, nimm diesen Mann, der in seinen letzten Stunden ehrenvoll handelte und unser dreier Leben rettete, gnädig in dein Reich auf und gewähre ihm Unterschlupf zwischen den Schatten." Er öffnete den Geldbeutel, nahm drei Münzen heraus und beugte sich zum Leichnam herunter. Er legte zwei Drachmen auf die Augen und einen auf die Zunge des Toten. Nachdem er sich erhoben hatte, sprach er weiter. "Thanatos verschonte uns, deshalb danken wir dir." Er machte eine kurze Pause, bevor er fort fuhr. "Poseidon, Herr der Okeane und der Flüsse, dir sei gedankt für die günstige Strömung, die uns an diese Gestade geschwemmt hat. Von nun an sollst du der Familie Bantotakis als Schutzgott vorstehen und in das Pantheon der Bantotakis aufgenommen werden, ebenso wie Aphrodite, die ihre wachende Hand über uns hält."
    Er hoffte, dass dieses Gebet reichen würde um den Göttern ihren Dank auszusprechen. Er hatte so etwas bis jetzt noch nie selbst gemacht. Naja es gab immer ein erstes Mal. So standen sie dann noch einen Moment still. Dann begann Timos, den Leichnam des Aufseher mit Sand zu bedecken. Als sie ihn begraben hatten, wandte er sich ab und ging auf die Spitze der Düne, gefolgt von seinen Brüdern.
    "Also, was haben wir zusammen? In diesem Beutel sind dreißig Drachmen, für jeden zehn. Du sagtest, du hättest etwas Essbares gefunden, Ánthimos? Gut. Nun ich habe hier nur einen verrosteten Dolch. Ist ja ne klasse Ausbeute..."
    Stirnrunzelnd blickte er zum Horizont. Die Sonne stand hoch am Himmel, es musste etwa um die Mittagszeit sein. Vom Meer her wehte eine leichte Brise.

    Ánthimos hatte Recht. Timos beruhigte sich erst einmal wieder. Langsam gewann er seinen Verstand wieder, sein Hirn begann vernünftig zu arbeiten und er spürte wieder die Schmerzen in seinem Körper, die durch das Adrenalin vor wenigen Augenblicken noch unterdrückt worden waren. Mehr zu sich selbst sagte er: "Wo du Recht hast...na gut, dann lasst uns erst einmal den Strand absuchen. Verteilt euch! Vielleicht finden wir noch etwas Proviant oder wertvolle Gegenstände vom Schiff."
    Er half Ánthimos aufzustehen und ging dann auf den nächsten großen Treibguthaufen zu, den er nach etwas Nützlichem durchsuchte.

    Erst grinste er, auf Ánthimos Frage hin aber verfinsterte sich Timos Miene schlagartig. Er dachte an die Geschehnisse der letzten Woche zurück und augenblicklich stieg tiefer Hass in ihm auf. Er knirschte mit den Zähnen und zischte: "Wir legen diesen ägyptischen Sohn einer Hure um, der uns das hier angetan hat!" Hinter ihm verstummte der Wuschel und schaute ihn mit großen Augen an.