Das Gericht war vollständig, der Angeklagte auf eine Bank gesetzt und die Zuschauer gespannt. Was würde mit dem Mörder geschehen?
Das Wort wurde nun an Macer geleitet, er erhob sich bedächtig. Kurz dachte er noch einmal über das Protokoll der CU nach, dann sammelte er seine Worte, die zusammen mit seiner Wut nun ein Wortinferno hervorbringen sollten.
Er ging ein paar Schritte vor, um näher am Angeklagten zu sein, es war still, er räusperte sich ein letztes Mal...
Werte Iudices, Werte Senatoren, Bürger von Rom!
Wir sind heute zu dieser Verhandlung gekommen, um Gerechtigkeit einzufordern, um Gerechtigkeit in einem Mordfall.
Lasst mich kurz den Tathergang erläutern: Es war Wahltag ANTE DIEM VIII KAL SEP DCCCLVIII A.U.C., mein ehrenwerter Verwandter Caius Octavius Cato musste leider eine Niederlage wegstecken. Er war enttäuscht, traurig. Er wählte den kürzesten Weg nach Hause, der durch die Subura führte. Dort haben ihm zwei Männer aufgelungert, die eine Almose verlangten. Octavius Cato war dazu nicht bereit, die beiden waren verärgert und haben ihn getötet und ausgeraubt.
Er machte eine kurze Pause, dann ging er noch ein paar Schritte und zeigte direkt auf Burrus.
Dieser Mann, Gnaeus Varius Burrus, ist einer der Mörder, von Wettschulden und Trinksucht getrieben. Immerhin hat er den Mut, die Tat zu gestehen, auch wenn er seinem Komplizen den entgültigen Todesstoß anzettelt. Der Komplize ist bereits dahingerafft, so dass wir dessen Aussage nicht mehr zur Kenntnis nehmen können.
Wieder machte er eine kleine Pause, bevor er zum Ende seiner Anklage kam.
Es ist meiner Meinung nach gleichgültig, wer meinen Verwandten entgültig getötet hat. Beide sind als Mörder dahinzustellen und dem entsprechend auch zu verurteilen. Deshalb plädiere ich gemäß dem Codex Iuridicialis § 73 auf Mord an Caius Octavius Cato. Aufgrund der Skrupellosigkeit und der Tatsache, dass sie das Opfer letzendlich sogar noch ausgeraubt haben, plädiere ich sogar auf Abschnitt 2, Todesstrafe! Mit diesen Worten setzte er sich und wartete ab, was nun geschehen sollte.
Innerlich kochte er von seinen Gefühlen, nur langsam konnte er sich wieder beruhigen.
*edit: Rechtschreibteufel, Einfügung (kein Einfluss auf jeglichen Inhalt)