http://www.imperiumromanum.net…_galerie/Aristoteles1.jpg Tiberius Talius Theomnastus
Der Alte hörte sich in aller Ruhe die Sorgen Caerellias an. Er erinnerte sich dabei zurück an seine Jugend, wo er noch genauso naiv war. Als junger Aedituus war er so gottesfürchtig bzw. gläubig wie eh und je, er war sehr darauf bedacht, es den Göttern recht zu machen. Mit den Jahren hatte er gelernt, dass die Götter gar nicht so göttlich waren, wie es die Menschen dachten. Oft genug hatte er mitbekommen, wie wichtige Staatsopfer beeinflusst wurden, um sich den Segen der Götter "zu sichern". In der Geschichte des Imperiums hatten hochrangige Politiker die Macht der Götter und die Furcht der Menschen vor eben jenen ausgenutzt, um ihre Vorstellungen durchzusetzen. Aber das war kein Gespräch für heute, wer war er auch, darüber urteilen zu können, geschahen hin und wieder eben doch Dinge, wo wirklich nur die Götter ihre Finger im Spiel haben konnten. So war das eben mit dem Glauben.. Glauben war nicht Wissen.
"Für derartige Philosophierereien wird in der Ausbildung genug Platz sein." wiegelte er sie freundlich ab und versuchte sie zu bremsen. Ihre Antwort auf seine Frage nach den Aufgaben einer Aeditua stellte ihn insgesamt zufrieden, auch wenn er hier und da Ergänzungen vornehmen musste, was aber gar nicht schlimm war, immerhin wusste sie ungefähr, was sie erwartete. "Richtig, du bist für einen Tempel und dessen Erhaltung, also Sauberkeit, Ordnung, Reinheit und so weiter, verantwortlich. Außerdem unterstützt du die Pontifices bei größeren Opferzeremonien." dann kam er zu zwei weiterführenden Fragen, das lief ja wie eingestielt! "Tempel und Pontifices stehen auf der einen Seite, aber wem musst du als Aeditua auf der anderen Seite noch zur Seite stehen?" und die zweite Frage folgte zugleich "Als Aedituus ist man vorrangig einem Tempel bzw. einer Gottheit zugeteilt, worauf man in der Ausbildung im Speziellen vorbereitet wird. Weißt du schon, welcher Gottheit du dich in den Dienst stellen möchtest?"
DDV