Callista war ihrem Onkel zum Sklavenmarkt gefolgt, denn sie hatte noch nie einer Versteigerung beigewohnt. Zu Hause in Mantua hatten immer die gleichen Menschen, denn als solches bedachte sie Sklaven, sich um sie gekümmert, nur selten hatte es einen Neuzugang gegeben und den hatte immer ihre Mutter ausgesucht. Es war aufregend und das dichte Gedränge tat sein Übriges, dass sich Callista schon von alleine ganz dicht bei ihrem Onkel hielt. Sie blickte sich interessiert um und musterte neben den Sklaven auch die Menschen um sie herum, jedenfalls die, die sie sehen konnte ohne sich allzu unschicklich den Hals zu verdrehen.
Doch dann begann Balbus sich für einen besonderen Sklaven zu interessieren und die junge Prudentia musterte den Sklaven, er war Grieche und älter als sie, aber nicht viel. Er sag nicht so griechisch aus, wie sie annehmen würde, denn er war blond und hatte - wenn sie das richtig sah - blaue Augen. Doch er machte einen soliden Eindruck und anscheinend war er nicht dumm, konnte sogar ägyptisch. Wie aufregend! Callista war gespannt, was weiter geschehen würde, nachdem nun schon das erste Gebot abgegeben war. Sie kannte sich schließlich nicht aus mit Sklavenpreisen - aber auch sie wußte, dass der Grieche mit seiner höflichen und wohl erzogenen Art einiges kosten musste. Ob ihr Onkel wohl einen neuen Helfer brauchte? Auf die Idee, dass dieser Sklave für sie sein sollte, wäre sie nie gekommen.