Beiträge von Prudentia Callista

    Sie konnte sehen, wie sein Gesicht plötzlich Entsetzen widerspiegelte und hätte sie gekonnt wäre sie wohl noch mehr angelaufen. Aber das war nicht möglich und so sah sie ihn nur entschuldigend an. "Den Straßenhund, hast du den nicht gesehen? Ist mir direkt vor den Füßen hergelaufen." Erklärte sie die Situation und ihren Fluch, der wohl wirklich sehr undamenhaft gewesen war. Doch er lachte und nahm es ihr wohl - den Göttern sei Dank - nicht wirklich übel. Sie würde in nächster Zeit aufpassen müssen, dass ihr das nicht nochmal passierte. Es gehörte sich einfach nicht.

    "Danke, nein, nichts passiert." Sie richtete sich auf und war immer noch rot im Gesicht als sie zu ihm aufblickte. Er hatte sie mit einer Kraft unterstützt, mit der sie nicht gerechnet hatte. Vielleicht bei einem Soldaten aber nicht bei jemanden, der gerne Senator werden würde. Sie griff nach seiner zweiten Hand und richtete sich wieder vollends auf. Die restlichen Menschen um sie herum beachteten sie nicht weiter und Callista grinste ihn etwas peinlich berührt an. Wieso musste sowas auch immer nur ihr passieren!? Eine Weile stand sie da und sagte nichts, dann nahm sie ihre Hände wieder zu sich. Was mochte er nur von ihr denken?


    Sie wollte es am liebsten gar nicht wissen. Sie konnte genau spüren, dass sie immer noch rot im Gesicht war. Er hielt sie sicher für kindisch, aus einem Ausrutscher und einer Berührung am Arm soviel zu machen. Aber sie konnte sich nicht helfen, je mehr sie versuchte sich zu beruhigen, desto schlimmer wurde es. Sie konnte ihn riechen, durch die vielen Gerüche am Markt hinweg, konnte sie seine Haut riechen, seine Pflegeöle, so dicht standen sie. "Dummer Hund." Sagte sie dann entschuldigend um die Stille zwischen ihnen zu brechen.

    "Oh, wie spannend. Mein Großvater Gaius Prudentius Commodus war auch Senator. Ich hab ihn nur leider nicht kennen gelernt. Ich wünsch dir auf jeden Fall viel Glück bei der Wahl."


    Sie lächelte ihn aufmunternd an und ließ sich dann von ihm führen. Es ging viel einfacher und schneller voran, jetzt, da sie einen großen Mann an ihrer Seite hatte, der Platz machte. Dennoch war er äußerst höflich und kam ihr dabei nicht zu nahe, was in dem Gedränge schon erstaunlich war. Nachdem sie also einige Schritte so zurückgelegt hatten stolperte Callista plötzlich, als ein Straßenhund ihren Weg kreuzte und in einer reflexartigen Bewegung griff sie nach Flavus. Es wäre ihr noch peinlicher auf dem Hinterteil zu landen, als sie bei ihm abzufangen und sie griff sie an seinen Arm und hielt das letzte bisschen Haltung, welche sie noch aufbringen konnte. Sie blickte hoch zu ihm und wurde augenblicklich puterrot im Gesicht. Verlegen blickte sie zur Seite.


    "Tut mir leid." Ein besserer Kommentar wollte ihr einfach nicht einfallen und sie zog schnell ihre Hand zurück. Ihr wurde schlagartig bewusst, dass sie soeben zum ersten Man den Arm eines ungefähr gleichaltrigen Mannes berührt hatte. Also mit jemanden, mit dem sie nicht verwandt war. Ihr Herz begann laut zu schlagen und sie atmete einmal tief durch. Worauf hatte sie sich nur eingelassen?

    Als er schmunzelte, schmunzelte sie auch, obwohl es eigentlich nicht viel zu schmunzeln gab. Sie rechnete schon damit, dass er sie vertröstete und über sie schmunzelte, weil sie einen Mann nach einem typischen Frauenthema gefragt hatte. Doch anscheinend konnte er ihr sogar wirklich helfen und erfreut hörte sie zu als er ihr einen Händler empfahl. Das klang jedenfalls genau so, wie sie es sich erhofft hatte und sie grinste ihn an. Er sah beinahe stolz aus, dass er ihr weiterhelfen konnte und sie konnte nicht anders, als zu grinsen. Das war einfach zu herrlich!


    "Danke, das ist sehr freundlich. Ich find mich hier noch nicht allein zurecht und ich glaube, das braucht auch noch eine ganze Weile. Es wäre also sehr nett, wenn du mir den Händler zeigst."


    Sie nickte ihm zu und dann fiel ihr etwas ein, was ihr beinahe entgangen wäre. "Eine Toga Candida? Für was kandidierst du denn?" Sie war neugierig, wie immer, und fragte daher recht direkt, was es mit seiner Toga auf dich hatte.

    "Ja, ich freue mich auch." Sie blickte ihn einen Moment an und wußte nicht, was sie sagen sollte. Es schien, als wären alle Höflichkeitsfloskeln abgearbeitet und als gäbe es nicht mehr wirklich viel zu erzählen. Dennoch fand sie es schade, wenn man dann einfach wieder auseinander gehen würde. Rom war so groß und unpersönlich, ganz anders als Mantua. Oder jedenfalls dem Mantua, dass ihre Mutter für sie geschaffen hatte, dieser kleine Ort, bestehend aus ihrem Haus und etwas Garten. Kein Wunder, dass sie mit normaler Konversation schon überfordert war. Aber sie würde es nie lernen, wenn sie nicht irgendwann - und mit irgendwem - damit anfangen würde.


    "Vielleicht kannst du mir helfen. Ich suche einen guten Händler für Stoffe und Kleider." Wahrscheinlich war es nicht die klügste Idee ihn danach zu fragen, wo er doch ein Mann war. Aber nun war es zu spät und sie sah ihn fragend an.

    Er sah überrascht aus und Callista fragte sich, ob sie ihn überrumpelt hatte. Das war ja mal was ganz neues, das sie jemanden überrumpelte. Sie schmunzelte, als er grinste. Er war sympathisch und irgendwie sogar etwas schüchtern, nicht viel. Aber gerade soviel, dass sie es aushalten konnte, in seiner Nähe zu sein. Ansonsten hätte sie schon längst das Weite suchen wollen.


    "Ich heißte Prudentia Callista." Sie lächelte ihn weiterhin an. Eine feine Locke hatte sich aus ihrer Frisur gelöst und während sie diese zur Seite strich fiel ihr auf, dass er ihr nur seinen Rufnamen genannt hatte. Sie dagegen hatte natürlich direkt ihre Familie mit angeben müssen. Was, wenn sie ihn dadurch verlegen machte? Ob er ihre Familie kannte?

    Es war ihr unangenehm, dass er sie so forsch musterte und sie hoffte, dass ihr höfliches Lächeln bestehen blieb, auch wenn es in ihrem Inneren weitaus mehr Gefühle gab. Sie hatte ihr Gesichtsausdruck nicht unter Kontrolle, hatte nie lernen brauchen ihre Gefühle zu verstecken und sie kam sich vor wie eine Schautafel. Jeder Fremde konnte genau sehen, wie sie sich fühlte und sie wusste nicht, ob das immer so eine gute Idee war. Aber viel daran ändern konnte sie jetzt auf die Schnelle eh nicht. Er sah etwas verlegen aus und sie stellte überrascht fest, dass sie das etwas sicherer machte. Wenn er verlegen war, so wie sie, dann war es nicht so schlimm, wie sie dachte. Eigentlich hatte sie erwartet, dass alle Männer immer stolz und mutig waren, vor allem die in Rom. Es machte ihn nur sympathischer, wenn er es nicht war.


    Nur leider traf er die Stelle nicht und wischte nur vorbei, der Schaum war noch immer da und in einer schnellen Bewegung fasst sich die jungen Prudentia ein Herz und wischte es weg. Sie winkte ihrem Sklaven in einer ihr selbstverständlcihen Bewegung zu und rieb ihre Hand ein einem Schulterstück seiner Kleidung sauber.


    "So, das hätten wir." Sie nickte ihm zu und lächelte.

    Beenden? Und das Kaltwasserbecken auslassen? Callista grinste, diese Vodafonis gefiel ihr. Sie war von der Reise müde und vom Wasser entspannt, das kalte Wasser würde sie jetzt nur unnötig auffrischen und sie freute sich schon viel zu sehr auf etwas zu Essen und dann ihr Bett. Falls Balbus nicht noch mit ihr reden würde. Es war früher Abend gewesen, als sie angekommen war und sie war es egientlich gewöhnt, früh ins Bett zu gehen. Vielleicht War das hier in Rom anders?


    "Wir beenden das Bad." Sie nickte Vodafonis zu und stieg aus dem Wasser. Dann ließ sie sich von der Sklavin trocken rubbeln. Nun würde sie sich in ihr neues Zimmer bringen lassen und sich erstmal ankleiden. Dann konnte man immer noch sehen, was der Abend bringen würde.

    Zitat

    Original von Marcus Duccius Rufus
    Super, ist gar nicht so weit weg von mir. Da werd ich glaube ich mal hinfahren.


    Da kann man auch römisches Festgelage erleben und Baden gehn, so richtig mit entsprechender Kleidung und so. Super interessant! :dafuer:

    Die restliche Behandlung war schnell erledigt und Callista war froh, als alles überstanden war. Die Schmerzen waren zwar zu ertragen gewesen und Vodafonis schien sehr geübt, dennoch war es unangenehm und das Schlimmste war ja, dass man es immer und immer wieder wiederholen musste. Callista wünschte sich wie schon so oft, die Haare würden einfach nicht nachwachsen, doch diesen Gefallen taten sie ihr nicht. Als Vodafonis sie ansprach, öffnete sie junge Domina die Augen und lächelte. Sie stand auf und stieg ins Wasser, rieb sich unter den Achseln und den anderen, frisch rasierten Stellen und kontrollierte, ob sie noch Haare fühlen konnte. Doch da war nichts und sie war zufrieden. Von ihr aus konnte es demnach mit dem weiteren Baderitual weiter gehen. Ihr wurde langsam hungrig und sie fragte sich gespannt, was man ihr zu Essen anrichten würde.

    Nachdem der Thread hier meine Neugier geweckt hat hab ich mich mal ein wenig eingelesen, aber als Rom-Unkundige Person hab ich noch einige Fragen. Ich bin mal so frei, die hier in die Runde zu werfen und hoffe auf ausführliche Antworten :)


    Was muß ein (weiblicher) Char können der Sacerdos werden will? Welche Aufsteigschancen habe ich? Kann ein weiblicher Char Pontifex werden? Welchen Rang brauch ich um einen Tempel zu leiten? Was muß der Spieler (in meinem Fall eben die Spielerin) können um den Char so weit zu bringen?Und gibt es, außer als Vestalin, Möglichkeiten mit der Religion Geld zu verdienen bzw. sich abzusichern?


    Danke!

    Er hatte sie beobachtet? Die Verwirrung in ihrem Gesicht wich einer aufkeimenden Panik, die dann aber wieder abgemildert wurde, er war nicht gekränkt von ihrem Verhalten. Und sie war viel zu schüchtern, als von seinem Verhalten gekränkt worden zu sein. Sie konnte ja immerhin noch damit punkten, dass sie zum ersten Mal einen Barbier bei der Arbeit gesehen hatte. Aber er konnte ihr nicht weiß machen, sie wäre das erste Mädchen, dass er beim einkaufen beobachtet hatte. Sie versuchte angestrengt ihr Lächeln wieder auf ihr Gesicht zu zaubern, aber sie war dennoch etwas verwirrt. Eine wirklich seltsame Begegnung. Callista wich einer jungen Mutter aus, die ihren Säugling auf den Armen hielt und verschaffte sich somit wenige Sekunden Zeit, bis sie zu einer Antwort ansetzte.


    "Ich auch nicht. Also gekränkt meine ich." Meinte sie zu allererst, damit das schon mal geklärt war. Dann sah sie ihn an und ihr fiel wieder der Schaumfleck auf. "Du hast da was, am Ohr, etwas unterm Ohr eigentlich. Sieht aus wie Rasierschaum." Sie lächelte ihm zu, traute sich aber nicht, es selbst weg zu machen.

    Natürlich versuchte sie, sich zu entspannen und nicht zu zucken, aber sie traute sich nicht ihre Augen zu schließen. Schließlich war die Sklavin ihr noch fremd und die ganze Vorgehensweise ihr auch nur aus der Theorie bekannt. Das Vertrauen war eben noch nicht da und somit beobachtete die junge Herrin jeden Handgriff, den Vodafonis tat. Es ziepte und zwickte, doch war es im Gesicht noch gut zu ertragen. Als sie dann rasiert wurde spürte sie kaum etwas, es kitzelte und war reichlich unangenehm, aber es schmerzte nicht. Doch dann kam der schlimmere Teil und Callista atmete einmal tief durch, Vodafonis begann mit den Armen und nun schloß Callista auch die Augen. Sie fingen an zu tränen, obwohl sie nicht heulte, es zwickte nur so sehr.

    Für eine Weile war Callista alleine in dem Bad und sie machte einige schwimmbewegungen, was in dem kleineren Becken natürlich nicht so gut ging. Dennoch wollte sie sich gerne etwas Bewegen und tauchte auch ein paar mal unter. Dann hörte sie Vodafonis Stimme wieder, die sie nicht hatte in den Raum kommen hören. Wenn du es wünschst? Nein, wünschen tat sie sich ganz andere Dinge. Die Schmerzen die auf sie zu kamen waren nicht allzu erfreulich, dennoch nickte sie und stand auf. Es gab keinen anderen Weg und so legte sie sich wieder auf die Liege, damit Vodafonis mit der kleinen Tortur anfangen konnte.

    Nachdem die Sklavin ihre Arbeit beendet hatte zögerte Callista einen Moment aufzustehen. Sie wollte sich jetzt nicht bewegen, sie wollte nicht aufstehen und ihren gerade so entspannten Körper wieder irgendwelchen Anstrengungen aussetzen. Dazu fühlte sie sich zu gut. Doch ds Zögern dauerte nur wenige Sekunden, dann richtete sie sich langsam auf und nickte der Sklavin zu. Sie würde sich wiederum im Wasser einweichen lassen, auch wenn dieses nur lauwarm war. Als Vodafonis ihre Frage stellte, runzelte sie kurz die Stirn. Ja, wie vollständig konnte denn sowas werden? Gab es etwas, dass vollständiger war als vollständig? Vollständig hieß doch überall ... also wirklich überall? Irritiert blieb das Runzeln ihrer Stirn. "Vollständig." sagte sie einfach, darauf hoffend, dass die Sklavin schon wußte, was sie tat.