"Du würdest mitkommen? Toll, das ist sehr nett von dir. Ehrlich!" Narcissa riss ihre Augen auf und jauchzte begeistert. "Natürlich wäre eine Matrona schicklicher, aber woher nehmen? Ich kenne keine, du? Ich mein, außer deine Großmutter." Sie grinste ausgelassen. "Die würde Verus sicherlich ganz schnell Manieren beibringen." Sie kicherte und stellte sich vor, wie Verus ganz bedröppelt vor einer alten, gebrechlichen Frau stand, die mit erbostem Gesicht Schimpftiraden über seinen fehlenden Anstand hielt. Irgendwie eine sehr lustige Vorstellung. Narcissa musste lachen und hielt sich den Bauch, während sie versuchte die Tränen aufzuhalten, damit ihre Schminke nicht verwischte. Doch sie beruhigte sich wieder und sah dann etwas nachdenklicher zu ihrer Cousine. "Aber eine schlechte Partie wäre er eigentlich nicht. Mein Vater dürfte nichts gegen ihn einzuwenden haben."
Beiträge von Iunia Narcissa
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"Ich weiß es nicht." sagte sie mitfühlend und hoffte darauf, dass endlichTiberius erschien, der alles aufklären konnte. Auf ihren Fingerzeig hin erhielt der Flavier einen Becher Wein gereicht und sie nahm es ihm absolut nicht übel, dass er sich einfach gesetzt hatte. Ihr war mittlerweile klar geworden, dass es sich nie und nimmer um ihre Serrana handeln könnte. Es konnte einfach nicht sein, dass sie sich in so kurzer Zeit einen solchen Mann geangelt hatte und das ohne ihr Wissen! Dazu war ihre Cousine einfach nicht der Typ. Daher konnte es sich eigentlich nur um die gleichnamige Tochter von Verus handeln, die Narcissa aber nicht kennengelernt hatte.
Fast machte es den Eindruck als hätte Piso sein Herz an sie verloren. Da konnte man für sie nur hoffen, dass sie eine fulminante Alternative gefunden hatte. Einen Mann wie Piso einfach sitzen zu lassen war im Grunde unverzeihlich. Ob Verus sie wiederholen und zwingen würde? Das war jedenfalls, was Narcissa machen würde. Sie schüttelte missbilligend den Kopf. "Soweit ich informiert bin ist sie nach Athen gereist. Aber mehr weiß ich leider auch nicht."
Sim-Off: macht nichts. wir haben jetzt nur leider das problem, dass narcissa gar nichts über serranas verschwinden weiß. entweder muß verus aus dem wein-koma erwachen oder crassus schreibt sich dazu. bei mir kommt es mit den zeitebenen nämlich sonst nicht hin.
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Missmutig verzog sie ihren schönen, zartrosa Mund und schüttelte enttäuscht den Kopf. "Nein, nicht alleine. Das geht leider nicht. Auch wenn es mir lieber wäre, denn Verus ist wirklich umgänglich." Was soviel bedeutete, dass er tat was Narcissa wollte. Mit nur einem Augenaufschlag hier und einem netten Lächeln dort hatte sie ihn da, wo sie ihn haben wollte und er war immerhin eine solide Ausrede um allerlei Unerlaubtes anzustellen. "Vielleicht möchtest du ja mitkommen? Wenn deine Ausbildung das zulässt, versteht sich. Die anderen Decima, also die Männer, sind viel zu beschäftigt. Ich schätze es wäre wirklich zu unschicklich mit ihm allein zu reisen?" fragte sie seufzend und zuckte dann mit den Schultern. "Schade."
Langsam aber sicher begannen ihre sorgsam gefeilten Nägel abwartend auf die Kline zu pochen, wo blieben denn nur alle?
"Also, nicht dass du meinst, ich hätte mich in ihn verliebt oder so. Er ist einfach nur sehr umgänglich." Beschwichtigte sie ihre Cousine und drehte sich dann zu ihr, mit einem süffisanten Lächeln im Gesicht. Obwohl es eigentlich nichts war, aus dem man ein Geheimnis machen brauchte, senkte sie ihre Stimme etwas. "Obwohl er, glaube ich, Interesse hat. Wenn ich ihn nur ein bisschen mehr becircen würde dann könnte es gut sein, dass er meinen Vater um mich bittet. Stell dir vor. Ulkige Vorstellung, oder?" Sie grinste und langte nach ihrem Becher.
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"Ja, das ist es." Narcissa kicherte kurz und grinste dann. "Es ist wirklich spannend und mit nichts zu vergleichen, wo ich vorher gelebt habe. Die Männer der Familie sind alle unheimlich gebildet und nett, jeden Tag ist irgendetwas los und man findet jemand zum plaudern. Allerdings wäre es noch bedeutend interessanter, wenn man mehr erfahren würde. Aber nun ja, als Frau ist das wohl etwas anderes." Sie zwinkerte den letzten beiden Frauen zu, die mit ihr im Wasser waren und streckte sich genüsslich, denn jetzt war genug Platz dafür.
"Du arbeitest also tatsächlich in der Schola, Calliphana? Was gibt es denn da so zu tun? Und dein Mann lässt das zu?" fragte sie neugierig. Wollte sie sich fortbilden? Eigentlich keine schlechte Idee, aber so anstrengend. Sie zuckte die Schultern und überlegte, was so eine Massage kostete und ob ihr Münzenbeutel gefüllt genug war.
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Gespielt stuppste Narcissa ihre Cousine an und grinste amüsiert. "Ach quatsch, jetzt red dich selbst nicht so schlecht. Du bist hübsch, jung und höflich, du kommst aus einer guten Familie und hast gute Manieren. Das ist mehr als so mancher Mann verdient hat." Sie zwinkerte ihr aufmunternd zu und trank noch einen Schluck. Dann streckte sie sich genüsslich und nahm die komplette Kline ein. Es war ja eh noch niemand hier, der sich an dieser etwas undamenhaften Haltung stören könnte. Sie streckte sich, ganz so als würde sie gerade aufstehen, und grunzte zufrieden. "Also ich könnt mich wirklich dran gewöhnen." lachte sie und lächelte selig vor sich hin. "Stell dir nur mal vor die Domina eines solchen Hauses zu sein, dann kann man den ganzen Tag die Sklaven herumschicken, gewitzte Händler kommen hierher und präsentieren ihre Waren, du isst mit der Familie und hörst den neuesten Klatsch und erst die Kleider. Und dann kommen Freunde und Gönner vorbei und man muß sich um sie kümmern. Ein toller Platz, um Kinder aufzuziehen oder nicht? Sie Familie hat auch ein Landgut, da gibt es eine Pferdezucht. Verus hat mich eingeladen dort mit ihm ein paar tage zu verbringen. Was für ein Abenteuer! Er erlaubt mir sicherlich auch eins der Pferde zu reiten, als Kind bin ich viel geritten." Narcissa geriet ins Schwärmen und grinste wie ein kleines Mädchen, dass einen Topf voll Gebäck nur für sich allein gefunden hatte. Dann sah sie wieder zu Serrana. "Wir müssen dich auf jeden Fall daran gewöhnen Unterhaltungen zu führen, damit du nicht immer so nervös bist. Glaub mir, dann hättest du auch viel mehr Freude dran."
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Nachdem eine Weile außer freundlichen Begrüßungen nichts weiter geschah, war es Romana, die etwas Bewegung in die wartende Runde brachte. Anscheinend hatten sie und Valerian einen gemeinsamen Bekannten über den die Meinungen stark auseinander gingen. Während der Herr vom Herren gelobt wurde und von der Dame aufs schärfste kritisiert, beherrschte sich Narcissa um nicht gehässig zu grinsen. Sie kannte natürlich niemanden, der in diese Geschichte involviert war, hielt aber einfach spontan zu Romana. Als Vestalin hatte sie ein Augen für die Moral und Ruhe der Stadt, das konnte niemand bestreiten und es war Narcissa eine besonders große Freude sie später noch einmal in Verlegenheit bringen zu können. Wieso auch hatte ihr niemand gesagt, dass eine der Jungfrauen anwesend sein würde!? Zwar bestand noch genug Zeit ihre Idee für die Cena zu ändern, aber das sah sie ganz und gar nicht ein. Nein, Romana würde da durch müssen, genau wie sie durch die Szene jetzt hindurchmusste. Obwohl ihr Narcissa neidlos anerkannte, dass sie ihre Meinung sehr vehement vertritt und sich dabei wenig darum kümmerte, wer ihr zusah und zuhörte. So etwas hatte Narcissa schon immer beeindruckt. Zumal sie sich selbst viel lieber versteckt äußerte.
Dann, völlig überraschend für Narcissa, fiel ihr auf wie einige Tische und Bänke aufgestellt wurden und zusammen mit den hungrigen Bewohnern sah sie, wie man Brote und Wein ausschenkte. Sie lächelte gütig. Und beobachtete viel mehr den Mann, der solch große Rede schwang. Lucius Aelius Quarto, der Bruder des wohl wichtigstens Mannes Roms. Und leider schon verheiratet. Sie sah zu, wie die ersten grierigen Finger nach dem Brot grabschten und zuckte unmerklich mit dem Kopf. Das waren großartige Worte die er da verlauten ließ, doch hatten sie einen eher schalen Nachgeschmack. Der Gedanke, dass es eigentlich der Kaiser selbst gewesen sein könnte, der ihnen heute morgen begegnete, ließ seinen Bruder dagegen verblassen. Obwohl das Volk die Geste durchaus liebte.
Ihr Blick wanderte zurück zu den Damen und hellte sich auf, als Prisca ihre Runde erreichte. Das herzliche Lächeln gefiel ihr und sie erwiderte es mit Freude. "Salve meine Liebe. Schön, dass du gekommen bist." Narcissa klang fröhlich und ließ es sich nicht nehmen der Patrizerin zwei Küsschen auf die Wange zu geben. Dabei fiel ihr Blick auf den schmucken Begleiter. Wenn sie das gewußt hätte, dass hier nun jede ihren Liebhaber präsentierte, hätte sie sich auch noch schnell einen besorgt. Aber so!? Nein, sollten alle nur denken, sie wäre ein liebes Mädchen. Die Erkenntnis würde schon noch kommen. "Nein, wir haben uns noch nicht entschieden." Sagte die Iunia und grinste. "Bei sovielen tollen Möglichkeiten fällt es schwer zu entscheiden. Sind wir denn schon vollzählig?" fragte sie dann in die Runde.
Edit: rechtsschreibfehler
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"Dann kennst du ja schon zwei, das wusste ich gar nicht." Narcissa grinste kurz, trank einen Schluck und stellte ihren Becher mit Schwung ab während sie sich auf der Kline etwas bequemer hinsetzte. "Aaaaaaaaaalso dann will ich dich mal aufklären. Der pater familias ist Decimus Livianus, den hast du getroffen. Er ist im Moment wohl einer der bekanntesten Männer Roms, weil er aus der Gefangenschaft der Parther befreit worden ist. Er ist Senator und war sein Leben lang Soldat. Mit einer gewissen Decima Aemilia hat er zwei Kinder, aber das weiß kein Mensch, weil sie in Britannien aufgewachsen sind. Decimus Flavus und Decima Flavia, aber sie ist - unverheiratet - wieder zu ihren Großeltern zurück, nur Flavus lebt hier." Bei dem Gedanken an ihre erste Begegnung mit ihm musste sie schmunzeln, beinahe hätte sie gekichert, doch sie ließ dieses pikante Detail lieber aus. Nicht, dass Serrana wieder rote Ohren bekam und das dann wahrscheinlich auch jedes Mal wenn sie Flavus begegnete. "Flavus ist wirklich sehr umgänglich und atraktiv, wir sind uns ein paar Mal begegnet, obwohl er eigentlich gar nicht hier im Haus lebt. Er ist Tribun bei der Cohortes Urbanae und Student an der Academia Militaris. Ach und es gibt auch noch einen weiteren Sohn, adoptiert allerdings, Decimus Serapio, über den weiß ich nicht viel. Er wohnt zwar hier im Haus, aber er ist nie da, keine Ahnung. Ich weiß nur, dass er Centurio bei der Cohortes Urbanae ist, vielleicht nächtigt er auch dort."
An dieser Stelle trank Narcissa doch nochmal einen Schluck, es war einiges, das sie zu berichten wusste und ihre Lippen fühlten sich bereits trocken an. Sie sah sich um, von den anderen noch keine Spur, also konnte sie freimütig weiter berichten.
"Von Livianus lebt ein Bruder hier, er heißt Decimus Magnus und ist mit einer Germanin verheiratet. Duccia Venusia oder so ähnlich, man sieht sie kaum und habe mit keinem der beiden bisher ein Wort gewechselt, aber sie haben wohl auch zwei Kinder, wenn ich das richtig verstanden habe. Sollten sie allerdings wirklich hier im Haus leben, dann alle Achtung. Man hört wirklich nichts von ihnen." Sie lächelte gönnerhaft und beglückwünschte sich innerlich dazu, nicht jeden Abend von Kindergeschrei vom Schlafen abgehalten zu werden. Oder die Sklavinnen machten hervorragende Arbeit, die Kleinen ruhig zu halten, wer wusste das schon so genau. "Magnus war es übrigens, der seinen Bruder befreit hat. Kannst du dir das vorstellen? Er muss ihn wirklich sehr mögen, dass er das auf sich genommen hat." Wieder ein Schluck Wasser. Ihr Magen grummelte und sie lächelte entschuldigend. "Dann gibt es da ja noch Verus, mit dem Welpen Marcus." Sie schmunzelte kurz. "Das ist ein komplett anderer Familienzweig. Er hat auch mehrere Kinder, drei um genau zu sein, kennengelernt habe ich bisher nur Crassus. Aber es besteht darauf, dass ich ihn Tiberius nenne, bei seinem praenomen. Du wirst ihn gleich erkennen, er hat eine Narbe im Gesicht die ihn unverkennbar macht. Am Auge. Auch er ist sehr höflich. Übrigens sind eigentlich alle Männer hier unverheiratet." Sie grinste Serrana offen an und schaute sie neugierig an. "Falls du Interesse hast, mein ich. Oder Calvena vielleicht. Da ließe sich bestimmt ein Treffen arrangieren."
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Narcissa nickte und tippte gegen die Glaskaraffe, so dass die Rosenblüte darin sanft hin und her schwappte. Sie lächelte matt und sah dann zu Serrana. "Das kann gut sein, ja. Ich hätte ihnen schon viel eher Bescheid geben sollen, manchmal kommt nicht jeder von ihnen nach Hause oder erst sehr spät. Kennst du eigentlich schon jemanden der Decima?" fragte sie neugierig. "Sonst kann ich dir gerne zu allen Hausbewohnern etwas erzählen, dann weißt du nachher gleich, wer wer ist. Allerdings habe ich auch noch nicht alle getroffen. Sehr schade irgendwie. Man lebt zusammen und doch sieht man sich nicht. Deswegen bin ich ja so froh, dass du mir meine Langeweile ein wenig vertreibst." Sie grinste und ging im Kopf kurz durch, wer alles zum Essen erscheinen könnte.
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"Was? Achso. Naja." Narcissa schaute kurz zu Adula, die keine glückliche Miene aufgesetzt hatte und dann zu Phila. Gegen die hochgewachsene, muskulöse Gestalt von Serranas Sklavin sah Phila wirklich winzig aus. "Sie kann nicht sprechen. Irgendjemand muß ihr die Zunge rausgeschnitten haben, aber ich weiß nicht wieso. Immerhin ist sie noch jung, noch nicht mal eine richtige Frau, und ging durch eine gute Schule. Sie spielt Harfe, kann schminken und frisieren, sie hat ein Händchen dafür mir meine Wünsche von den Augen abzulesen und ab und zu hilft sie in der Küche aus. Aber im Grunde ist sie mehr eine Begleiterin." Narcissa nickte zufrieden und hütete sich nach Adulas Kenntnissen zu fragen. Ein Sklave kam und stellte ein Tablett mit Getränken ab, es gab reichlich Auswahl. Neben klarem Wasser gab es Wasser mit Honig oder mit Essig versetzt, Apfel- und Birnensaft, den man natürlich auch noch mit Wasser strecken konnte und Wein. Als Besonderheit gab es auch Rosenwasser, in dessen gläserner Karaffe noch eine dunkelrote Blüte schwamm. Davon ließ sich Narcissa einschütten und nippte zaghaft, doch es schmeckte wirklich wunderbar. "Ich frage mich wo alle bleiben." meinte sie leise und zuckte die Schultern. "So langsam hab ich Hunger." meinte sie noch und grinste dann.
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Narcissa hatte klare Instruktionen gegeben und nicht nur eine reichliche cena vorbereiten lassen, sondern auch alle Familienmitglieder zum Erscheinen gebeten. Sie hatte nicht die geringste Ahnung ob Livianus damit einverstanden war, aber sie ließ es darauf ankommen. Zum einen galt es Serrana vorzustellen und zum anderen würde diese ein gutes Licht auch auf Narcissa lenken. Zumal es den ein oder anderen Herren gab, der sich sicherlich freuen würde eine junge, hübsche Frau kennenzulernen. Da machte sich Narcissa keinerlei Schuldgefühle und hielt sich alle Möglichkeiten offen. Nachdem sie also den Nachmittag mit Serrana verbracht hatte, die Ludi geplant und dieser nicht nur die Haare gemacht sondern auch Schminke aufgelegt hatte war es nun soweit und die beiden Iunierinnen fanden sich im triclinium ein. Bisher war noch niemand da und Narcissa bat Phila, etwas auf der Harfe zu spielen, um die Wartezeit zu überbrücken.
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"Daran gewöhnst du dich noch. Bei meiner Familie habe ich auch deutlich weniger getrunken, aber hier gehört es irgendwie dazu. Du kannst ja erstmal mit verdünntem anfangen. Oder was anderes trinken, unsere Köchin macht immer auch Honigwasser oder wenn du es lieber säuerlich magst, dann eben Essigwasser. Meines Wissens haben wir auch Apfelsaft hier, der ist wirklich lecker, den trink ich morgens gerne."
Sie lächelte sanft und korrigierte Phila etwas an einer Stelle, die ihr nicht gefiel. Die Verwandlung fiel eigentlich kaum auf, es war schließlich nichts grelles oder auffallendes, aber Serrana musste sich sehr verändert vorkommen.
"Das steht dir wirklich sehr gut." Sagte Narcissa leise und zufrieden.
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Es wurden immer mehr. Aber das war erstmal nicht so wichtig, denn Arvinia hatte den kleinen Köder geschluckt. So wie Narcissa getan hätte, als würde sie die Familie kennen, so hatte Arvinia geantwortet und pflichtbewußt merkte sich die Schwarzhaarigen alle Namen. Man wußte ja nie, wann man sowas nochmal brauchte. Sie lächelte fröhlich und glücklich in die Runde und sagte nichts weiter, sondern verlegte sich aufs Beobachten. Und es gab eine Menge zu beobachten. Zum einen war das Calliphana von den Furia, die einen Mann dabei hatte, der absolut nicht zu ihrer Familie gehörte. Waren sie Liebhaber? Ja, die Blicke waren schon sehr eindeutig. Interessant. Waren sie verheiratet? Nein, eher nicht. Keiner der beiden trug einen Ring und Calliphana hatte auch nichts in der Richtung gesagt. Und dann war da noch Calvena, die sowieso nicht ganz oben auf Narcissas Freundinnenliste stand, um es mal so auszudrücken. Sie tuschelte mit Serrana und Narcissa strengte sich an, um zu hören um was es ging. Wie wer wen fand? Diesen Valerian? Narcissas eisblaue Augen huschte zu ihm und musterten ihn eingehend, hatte er etwa Calvena erobert. Gab sie sich allen Ernstes so einem hin? Man konnte nur hoffen sie hatte bereits eine Ehe hinter sich und schenkte dem da nicht ihre Jungfräulichkeit. Ein Skandal war das. Aber natürlich sagte Narcissa nichts dazu. Es galt Informationen zu sammeln. Sie würde die anderen im Auge behalten und dann schon noch sehen, wo man welche Info einsetzen konnte.
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Oliven und Brot, Garum und Wein. Gute Mischung. Sie nickte zufrieden und sah zu, wie die Bedienung davon ging. Wein. Gute Wahl. Narcissa schaute sich weiter um und überlegte, was sie sagen sollte. Oder ob sie überhaupt etwas sagen solllte. Im Grunde wollte sie nur die außergewöhnliche Athmosphäre genießen, die hier herrschte. Ein Ort, an dem niemand sonst sie gelassen hätte und Verus begleitete sie sogar. Oder war es am Ende so, dass er es gar nicht bemerkte? Dass er öfters hier war und nichts schlimmes daran fand? Sie konnte nicht glauben, dass ihre Wirkung auf ihn so immens war. Aber er himmelte sie einfach nur an und sagte auch nichts weiter. Also genoß Narcissa einfach den Moment, sah sich um und versuchte soviele Eindrücke wie möglich zu sammeln.
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Mit einer abfälligen Handbewegung wischte Narcissa die Bedenken ihrer Cousine hinfort. "Ansprüche!? Also wirklich. Das macht doch keine Umstände, ich bitte dich. Was wäre denn, wenn du einen fürchterlichen Ausschlag von Fisch bekommst und ich genau heute Fisch servieren möchte? Nein, das will ich nun wirklich nicht riskieren!" Narcissa grinste und schaute zu, wie Phila sorgsam mit ihrer Arbeit fortfuhr. Für einen Moment schwelgte Narcissa in den Anblick ihrer Verwandten, dann raffte sie sich auf und setzte sich neben sie. Ihre kleine Schwester Vestina war natürlich noch zu jung zum schminken und herausputzen, obwohl sie es einige Male getan hatten. Und eine wirkliche Freundin, mit der man sowas hätte zusammen machen können, hatte sie nicht. Vielleicht war sie ja auch deswegen so umgänglich, Serrana beruhigte sie irgendwie. Sie lächelte glücklich.
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Sim-Off: Kein Problem
Die Tür wurde geöffnet und Catubodus hereingebeten, nachdem klar war, dass er tatsächlich von Iunia Narcissa herbestellt worden war. Dieser Tage gab es einfach zu viele Bittsteller, doch man behandelte ihn freundlich und führte ihn in den Säulengang, wo Narcissa auf ihn wartete.
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Man hatte ihr ausrichten lassen, dass Catubodus eingetroffen war und so hatte sich die junge Frau auf den Weg gemacht ihn zu begrüßen. Sie war gespannt auf diesen Mann, der ihr empfohlen worden war und sie hoffte, er würde ihren Auftrag annehmen. Wirklich aufregend mochte es nicht sein, aber wohl das, was man als einfach verdientes Geld ansah. Sie lächelte spitzbübisch und zog ihre Palla zurecht.
"Salve" begrüßte sie ihn und wies auf zwei Korbsessel. "Etwas zu trinken vielleicht?" fragte sie freundlich und Phila sah aufmerksam zu ihm, um seinen Becher direkt zu füllen, sollte er etwas wollen. "Du bist sicher neugierig, warum ich nach dir geschickt habe, oder?" Narcissa lächelte gönnerhaft und musterte ihr Gegenüber genau.
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"Danke" sagte Narcissa und lächelte. Phila rückte den Stuhl an ihrem Schminktisch so, dass sich Serrana bequem setzen konnte und rückte ihn etwas zurecht. Nun konnte sich die junge Iunia im Spiegel sehen und Phila hatte genug Platz zum herumwerkeln. Sie sah kurz zu Narcissa, die einfach nickte und schon begann sie und trug vorsichtig, mit mehreren verschiedenen Pinseln die Schminke auf. Narcissa seufzte und grinste dann. "Ich finds toll, dass wir Rom zusammen erkunden werden." sagte sie, das Gespräch von vorhin aufgreifend. "Und noch viel toller finde ich es, dass du zum Essen bleibst. Gibt es etwas, dass du besonders magst? Oder gar nicht? Dann lass ich der Küche bescheid geben."
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Sie gingen eine Weile weiter und plötzlich sah Narcissa in einer Nebenstraße eine rotgestrichene Tür, die ihre Aufmerksamkeit erregte. Die Doppelflügeltür stand sie weit offen und man konnte sehen, dass dahinter einige Steintreppenstufen nach unten führten. Es schien dunkel zu sein dort drinnen, was zum einen daran liegen mochte, dass die Taverne halb unterirdisch lag und andererseits, dass nur weniges Tageslicht durch die vergitterten Fenster fiel, die auf Höhe des Bodens und teilweise mit Kisten und Säcken verstellt waren. Aus diesem dunklen Loch stieg Lachen herauf, Musik und gelegentliche Rufe, die Narcissa nicht verstehen konnte. Sie grinste freudig und ging darauf zu. Nun wehte ihr der Geruch von scharfen Kräutern entgegen und gebratenem Fleisch, Bier und Wein lag in der Luft. Sie grinste noch breiter. Dies war eindeutig kein Aufenthaltsort für eine Dame. Aber das störte sie nicht, hatte sie noch nie und würde sie wahrscheinlich auch nie. Sie sah Verus fragend an, doch er war unkonventionell genug um nun keinen Einspruch einzulegen.
"Da essen wir." Sagte sie bestimmt und ließ keinen Widerspruch gelten, soviel Nachdruck hatte ihre Stimme. Sie ging die Stufen herab und fand sich auf einem hölzernen Absatz wieder, wo es nochmals einige Stufen hinab ging. Hier waren mehrere, runde Tische aufgebaut und darum verteilt, in beliebiger Anzahl und Aussehen, mehrere Stühle. Die Taverne war nur halb voll und Narcissa steuerte sofort einen der letzten, freien Tische an. In einer Nische, die mit Kerzen und Fackeln erhellt war, saßen zwei Musikerinnen, die eine sehr alt, die andere sehr jung und stimmten ihre Instrumente, bevor sie wieder begannen. Die jüngere der beiden sang sogar, doch dass ging leider im allgemeinen Stimmengewirr unter. Es dauerte etwas, dann kam eine leicht bekleidete Sklavin zu ihnen, die zwar lächelte, aber so wenig überzeugend, als wäre ihr alles egal.
"Salve Domina, Dominus. Was kann ich euch bringen?" fragte sie lapidar und sah erst Verus, dann Narcissa an. Diese lehnte sich zurück und ließ ihren Blick schweifen. Sollte Verus bestellen, ihr war alles recht, außerdem wollte er vielleicht etwas bestimmtes. Narcissa dagegen mochte eigentlich fast alles, bis auf Hund, der nur schmeckte, wenn man ihn richtig kochte.
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"Gehen wir doch ins Tablinum." Schlug sie vor und winkte ihn herein, sorgfältig darauf bedacht, dass die Sklaven die Tür hinter ihnen schlossen. Sie lächelte ihn an. "Mein Name ist Iunia Narcissa, ich lebe für eine Weile in der Casa Decima Mercator. Verus und ich sind ... befreundet. Es schreckt mich sehr, ihn so zu sehen. Normalerweise ist er ein Mann ohne Fehl und Tadel, immer so fröhlich." Sie schüttelte bedauernd den Kopf und beobachtete, wie man Verus ins tablinum trug.
Sim-Off: Bitte hier weiterschreiben, danke.
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Nach dem peinlichen und überaus begeistert von den Nachbarn und Passanten beäugtem Schauspiel im Vestibulum führte Narcissa Piso ins Tablinum. Verus wurde, da er kaum selbstständig laufen konnte, auf eine Kline gehievt, wo er sich brabbelnd auszuruhen schien. Für einen Moment schaute sie entsetzt auf ihn, solche Gefühlsduseleien mochten ja zu ihm passen, aber nicht in dieser Heftigkeit. Sie beschloß nach Crassus schicken zu lassen und vielleicht wäre es auch angebracht Livianus dazuzuholen. Sie war schließlich keine Decima und hatte auch sonst keine Position, die es ihr erlauben würde, wie die Hausherrin aufzutreten. Obwohl sie ja fand, sie hatte sich bisher sehr gut geschlagen. Ein höfliches Lächeln stand auf ihrem Gesicht.
"Kann ich dir Honigwasser anbieten? Oder lieber Wein?" fragte sie Piso und winkte eine Sklavin herbei. Sie würde nun nach Crassus suchen und nach Livianus, sollte Verus Sohn nicht anwesend sein. Eine Möglichkeit sich zu setzen gab es neben den Klinen nicht, aber sie hoffte Piso würde sich beruhigen und sich setzen.