Beiträge von Marcus Hadrianus Barbatus

    Hallo,


    es gibt zwischen der Stadt Latina und der Stadt Terracina, einst Anxur, ein Gebiet, das ursprünglich nur Sumpfland war. Im letzten Jahrhundert wurde dieses trocken gelegt und besiedelt. Das Gebiet heisst im Deutschen pontinische Sümpfe, im italienischen Agro Pontino.


    Ich soll für einen wissenschaftlichen Artikel meines Auftraggebers nun ein wenig in die Historie gehen, noch vor dem Faschismus, wo man das trocken legte, und soll für die nächste Ausgabe darüber schreiben ob und wann man bereits früher versuchte - vielleicht gar bei den Römern - dieses Gebiet urbar zu machen und wie lange das hielt und was dabei schief ging.


    Da ich leider kein einziges Wort Latein beherrsche - von einigen Asterixplatitüden und den hier bisher genutzten militärischen Begriffen einmal abgesehen - bin ich da in allen literarischen Quellen vor der Einführung der italienischen Sprache ein wenig aufgeschmissen. Somit auch während der Zeit des römischen Imperiums.


    Weiß einer von Euch, ob dahingehend früher schon Anläufe statt fanden und kann mir mit etwaigen Literaturangaben - jeglicher Art - behilflich sein? Der DNB hat auch nur recht wenig zu dem Gebiet an Literatur zur Verfügung.


    Da ich den Artikel bis Ende kommender Wocher fertig haben muss und mir noch der Zeitraum des Imperiums fehlt, so denn da was stattfand, wäre ich für jede Hilfe zutiefst dankbar :)

    Schweigend lauschte er den Worten des Dupliarius und musterte die beiden Equites hin und wieder von der Seite. Als sie geendet hatten, kamen ihm schon wieder zwei weitere Fragen dazu in den Sinn, aber die behielt er zunächst für sich, denn er wollte den Tribun nicht zu sehr strapazieren. Titus hingegen stand die ganze Zeit nur schweigend daneben und wirkte zwar durchaus irgendwie aufmerksam, aber gleichzeitig abwesend. Ob dem wirklich so war und wenn ja, wo er war, das konnte nur er sagen.

    Nun gut, sein Kopf war noch dran, dass war schon mal etwas. Das Zusammenstauchen war auch nicht so schlecht wie er befürchtet hatte. Aber natürlich hatte der Tribun recht - vom Status des Probatus aus gesehen - und so nickte er und sagte: "Natürlich, Tribun!"


    Dann wartete er geduldig auf die Antworten und machte sich tatsächlich geistige Notizen. Viel war da ja nicht wirklich. Ob der Duplicarius noch mehr wusste? Gab es mehr Indizien?

    Marcus Erinnerungen an den letzten Aufenthalt in den Thermen war nicht so schön, da da das Gespräch wegen Gaius gewesen war, aber der Abend hatte dann doch noch einen angenehmen Verlauf gehabt, weshalb er sich nicht mit absolutem Grauen an den Abend erinnerte - gut, so und so nicht, denn bisher war ihm Gaius nicht mehr schräg gekommen. Aber was ja nicht war, konnte noch kommen.


    Volusus beorderte Titus ins Becken, während Marcus am Rande sitzen blieb. Also mein Junge, als erstes lernst Du treiben. Wenn Du es schaffst den Kopf über Wasser zu halten, dann hast Du immer gute Überlebenschancen. Die Bewegungen bringt Dir dann Marcus gleich bei. Leg Dich auf den Rücken spreize die Beine und die Arme legst Du entspannt an die Seite, Hände offen, nach unten aufs Wasser. Sei dabei nicht steif wie ein Brett, sondern völlig entspannt. Na los, ich halte Dich am Anfang.


    Titus sah einen Moment widerwillig drein, tat dann aber doch wie geheißen und so lag er, von den Händen des Bären gestützt bald auf dem Rücken, den Kopf und einen Teil über dem Wasser. Er versuchte sich zu entspannen und dank der stützenden Hilfe des Bären gelang ihm das sogar. Sehr schön, nun schließ die Augen, werde eins mit dem Wasser. Konzentriere Dich auf die sanften Bewegungen dessen, wenn sich jemand bewegt. Titus tat wie geheißen und einen Moment vergaß er fast, wo er war, bis ihn die Stimme von Volusus aus der Entspannung riss, die irgendwie weiter weg wirkte. Gut so, Junge. Nun bewege sachte die Hände. Nicht viel, nur ein bisschen, spo als würdest Du mit ihnen zart über die Ähren eines vollreifen Feldes streichen.


    Auch dies tat der Freund und Volusus stupste Marcus in die Seiten, denn längst hielt er Titus nicht mehr fest, sondern hatte sich an Marcus Seite gesellt. Dieser erwiederte sein Grinsen und dann meinte Marcus: "Und nun bewege leicht die Beine. Ganz leicht."

    Sim-Off:

    Wein, Weib und Gesang :P ;) :D


    Ein solches Lob, ja, das war es wohl, ein Lob, waren sie nicht gewöhnt und entsprechend strahlte hier das ein oder andere Gesicht, während sich die Anderen nichts anmerken ließen. Titus nickte und erwiederte: Jawohl Optio! Dann hallten, als alle soweit waren, seine Befehle laut, klar und vor Allem selbstsicher über den Platz und nur wenige murrten angesichts der Tatsache, dass schon wieder Titus derjenige war, der das Kommando hatte. Die Freude über den guten Ausgang des Tages war zu groß als sich darüber lange zu ärgern, auch bei Gaius.


    Die Männer brachten die Scorpiones wieder zurück zur Horrea und verabschiedeten sich dann in den ersehnten Feierabend. Marcus und Volusus allerdings hielten Titus zurück. "Halt, stehen bleiben!" Was denn nun? fragte dieser mit leichtem erstaunen. Wir werden Dir jetzt bei bringen, wie man schwimmt. Mhm, na gut, ich kann Dir nur das über Wasser halten und paddeln wie ein Köter bei bringen, grinste der Bär, aber der Kleine hier wird es Dir richtig bei bringen. Unser Musterprobatus will sich doch nicht bei so was lächerlichen wie dem Schwimmen absolut blamieren? Beide grinsten Titus breit an, was dieser mit hochgezogener, aber akzeptierender Augenbraue hin nahm.

    Sim-Off:

    Ups, hatte übersehen, das Du schon wieder hattest. Sorry


    Wahnsinn, mal etwas, wo nicht gemeckert wurde bis zum Abwinken. Beinahe alle waren erstaunt. Und so machten sie auch das, was der Optio sagte mit etwas mehr Eifer als gewöhnlich. Und es klappte sogar ganz gut. Auch wenn sich bald schon herausstellen sollte, das der ein oder andere in der ein oder anderen Aufgabe bedeutend besser war. Volusus zum Beispiel, als Kraftprotz, tat sich bedeutend leichter mit dem Spannen als mit dem Zielen. Marcus war schnell und geschickt im Überreichen und im Einlegen, nicht ganz so geschickt im Zielen, traf aber bald öfter, als er erst mal den Bogen halbwegs raus hatte.


    Der Beste von ihnen was das Zielen betraft war Iunius Capellus, der Jüngste im Bunde, der aber schon bei den Bogenschützen mit zu den Besten zählte. Er tat sich dafür mit dem Spannen schwer, aber dennoch gelang es der Gruppe einen gewissen, gescheiten Rhytmus zu erarbeiten. Nicht jeder Gruppe erging es so, aber die Meisten kamen schon bald ziemlich gut zurecht.

    Sie beide waren nicht dabei gewesen - verständlicherweise - und hatten den Mann auch nicht gekannt. Die Informationen waren auch sonst ziemlich neu für sie, auch wenn es bereits Gerüchte im Lager gegeben hatte. Marcus selber hielt in der Regel nur wenig von Gerüchten, wie es mit Titus aussah dahingehend konnte er nicht sagen. Dennoch traten beide, selbstredend, beinahe gleichzeitig vor.


    Wie lauten Deine Befehle Tribunus? fragte Titus einfach nur ernst und brachte damit sehr intensiv zum Ausdruck, dass auch er dabei war. Marcus machte es etwas anders. "Tribunus, ich bin selbstverständlich dabei! Zwei Fragen des Verständnis habe ich allerdings, wenn Du gestattest." Er wartete einen Augenblick, ob Gegenwehr kam und stellte diese dann: "Weiß man, wo sich der Tribun zuletzt wahrscheinlich aufgehalten hat und wer ihn als Letztes gesehen hat?" Er wusste nicht, ob er damit seine Kompetenzen überschritt, aber zumindest waren das seiner Meinung nach wichtige Fragen. "Du erwähntest," er wandte sich kurz zu den beiden Equites hin, um ihrer Suche damit Tribut zu zollen. "Dass der Tribun bereits gesucht worden sei. Auf welcher Informationsbasis geschah diese und welche Suchparameter, -orte, -weisen wurden genutzt?" Er stand wieder militärisch stramm und ausser das sein Blick nachdenklich wirkte, so als würde er bereits nächste Schritte kalkulieren - wer wusste schon, vielleicht tat er dies sogar - war ihm nichts anderes als die bisher anerzogene Korrektheit eines Probatis in fortgeschrittener Ausbildung anzumerken.


    Er spürte den etwas neugierig, amüsierten Blick, den Titus ihn kurz zuwarf und hatte auch das Gefühl, von den beiden Equites beobachtet zu werden, auch wenn er nicht wusste, ob das stimmte, aber er bemühte sich von diesen Gefühlen nicht aus der Ruhe oder Fassung bringen zu lassen.

    Titus war der Erste, der vortrat und Marcus war sehr gespannt, denn obwohl er schon eine Menge über seinen Freund wusste, schwieg dieser sich doch stets über seine Vergangenheit aus. Niemand wusste, woher er so gut kämpfen konnte, wieso er es konnte, was er machte bevor er zur Legion kam, woher er kam. Man wusste nur seinen Namen, dass er es konnte und was er aktuell immer in die Gespräche einbrachte. Doch die Vergangenheit schwieg er tot.
    Tribunus! Titus Iccius Philotimus, Probatus, Cohors II, Centuria IV. Ich komme aus Melitene.
    Fast hätte Marcus verblüfft dreingeschaut, denn wenn sich seine Geographiekenntnisse nicht täuschten, war das eine ganz schöne Strecke weit entfernt. Stattdessen aber trat er nun vor und sagte:
    "Tribunus, Marcus Hadrianus Barbartus, Probatus, Cohors II, Centuria IV. Ich komme aus der Nähe von Luguvallium."
    Dann trat er wieder ins Glied zurück und sie warteten auf die Antworten/Reaktionen des Tribuns.

    Ich war letzten Mai im Pompejanum und da war es schon sehr beeindruckend. Absolut empfehlenswert. Hinzu kommt die schöne, exponierte Lage. Da kann man es ohne Probleme mal eine Weile aushalten (Schloß und Park gleich nebendran, Main ebenso).

    Na damit hatte er nun nicht wirklich gerechnet, denn auch wenn es ihm verdammt lange vorgekommen war, dann schienen zwei Minuten doch zu lange um gegen die beiden Männer zu bestehen. Scheinbar war ausweichen manchmal doch die bessere Taktik als das voll drauf los gehen. Das sollte er Volusus sagen. Der Bär war eher für das drauf los, wobei das bei seiner Kraft und damit einhergehender erstaunlicher Wendigkeit auch nicht so schwer war.


    Aber entsprechend grinste er leicht und nickte dankbar: "Ich werde ihn zu genießen wissen, Centurio! Danke für das Kompliment!" Dann schob er sich eine Strähne aus der Stirn und fügte an: "Centurio Titus Ateius Corvus und Optio Numerius Tullius Plennianus, Centurio."

    Das war ein mieser Trick und er hätte darauf vorbereitet sein müssen. Aber wie und was er dann hätte machen können, das wussten wohl im Moment nur die Götter. Vielleicht auch die Beiden, wer konnte das, aus der fallenden Perspektive schon sagen. Er knallte hart auf, konnte sich aber noch leicht abfangen, um nicht mit dem Kopf unsanft aufzuschlagen und riß sogar noch instinktiv das Scutum hoch. Sein Arm sagte ihm, das er irgendwas damit traf, aber beinahe im selben augenblick spürte er, wie er getroffen wurde und da sein Arm mit dem Gladius in einer ungünstigen Position war, konnte er selber nicht mehr viel bewirken, obgleich er seinerseits den Arm im selben Moment noch hochriss und auch hier irgendwo gegen stieß, wenn auch nicht hart und bereits wieder abrutschend, weil der Winkel eben blöd war.


    Schließlich sank er einen Augenblick zurück und musterte die Wolken am sonst erstaunlich klaren Himmel, ehe er sich aufrappelte und seine beiden Gegner betrachtete. "Mhm, hat jemand die Zeit gemessen?" meinte er nachdenklich, während jedoch in seinen Augen leichter Schalk zu sehen war. Erstaunlicherweise hatte ihm der Kampf Spaß gemacht und auch wenn er im Felde nun versehrt oder gar tot gewesen wäre, so hatte er einiges dabei gelernt und dazu waren Übungen ja schließlich da.

    Sie lauschten den Worten des Centurios und als der Befehl kam zu spannen, nahm sich Volusus dessen an. Ihm schien es richtigen Spaß zu machen und er konnte seine Kräfte und sein Geschick anwenden. Wirkte er in mancher Alltagssituation fehl am Platze, hier aber zeigte er, dass er wahrscheinlich sein Element gefunden hatte. Zumindest bisher.


    Die Belehrungen gingen weiter und dann kam das Geschoss dran. Kein Thema, sie legten es ein und dann trat der Dritte im Bunde vor und prüfte den Winkel und alles. Er gab ein paar kleinere Anweisungen, etwas zögerlich, die Volusus um so schneller umsetzte und dann ging es los. Der Schuß flog weit und hätte fast ein Ziel getroffen, aber auf was immer er gezielt hatte, das Geschoss flog daneben.


    Da die Anweisung nicht gelautet hatte, dass sie nur einen Schuss abgeben sollten - so sahen das wohl alle Gruppen - wiederholten sie das Prozedere. Sie brauchten nicht nur 2 Minuten, aber dennoch waren sie wohl nicht so schlecht. Zumindest waren sie nie die Letzten und ein oder zwei Mal sogar die Ersten und die Schüsse trafen sogar nach einer Weile meist ins Ziel - mehr oder minder.

    Die Meisten kamen mit Mühe zum Platz an und sahen sich einen Moment ratlos an, aber dann begannen die ersten einfach die Initiative nach dem Befehl zu ergreifen und legten los. Auch ihre Gruppe:


    Zunächst bauten sie die Stützen auf, so dass das Gestell darauf montiert werden konnte. Als alles fest saß und gerade, kam der vordere Aufbau drauf, letztlich spannten sie noch die Sehnen des Scorpions und waren fertig. Das Ganze war natürlich nicht in fünf Minuten fertig, aber die Gruppen schlugen sich schon einigermaßen, dafür, das fast keiner von ihnen je einer Belagerungswaffe nahe gekommen war. Die Gruppe um Titus war mal wieder die Schnellste. Die von Marcus und Volusus im vorderen Mittelfeld und Gaius, der sich in der Therme gegen Marcus gestellt hatte gehörte mit seiner Gruppe zu den Letzten. Was ihn nicht glücklich zu machen schien.

    Endlich kam jemand und musterte den Probatus skeptisch. Was willst Du denn hier? Etwa wegen der blutigen Nase? "Nein, durchaus nicht. Ich wollte das hier eben aufstechen lassen." Damit hielt er dem Mann die Hand unter die Nase, so das dieser einen halben Schritt zurück weichen musste. Dann betrachtete er das, was sich ihm bot und ein leicht amüsiertes Funkeln trat in dessen Augen. Hat ganz schön gezwickt, was? "Hielt sich in Grenzen," erwiederte Marcus mit hochgezogener Augenbraue. Na dafür wirds gleich mal kurz zwicken.


    Damit nahm er die Hand, zog den Probatus näher an eine Lichtquelle, besorgte ein paar kleinere Utensilien und wenig später war die Quese schon offen, die Hand für einen langen Augenblick in irgendwas stinkendem, antiseptischen, während der der Mann das Blut rausdrückte und dann hatte er ein Handtuch in der anderen Hand und ein Abtrocknen an den Kopf geworfen bekommen. Er befolgte die Anweisung, daraufhin wurde die Hand noch mal untersucht und dann auch noch die anderen Blessuren kurz begutachtet. Gut, bist wieder diensttauglich, brummte der Mann nicht unfreundlich. Marcus nickte knapp und grüßte militärisch. "Besten Dank und bis nicht so bald" wobei er dabei leicht schmunzelte und dann das Valetudinarium verließ.

    Sie gingen in Formation zur Horrea und warteten dann einer nach dem Anderen, bis sie dran kamen. Dank der Teilnahme von Volusus in seiner Gruppe, stellte sich das Gerät als gar nicht so schwer dar und der Bär schien auch noch Freude daran zu haben das Teil zu tragen. Ein wenig erstaunt starrte Marcus den Freund an, dem nicht mal ansatzweise, im Vergleich zu den Anderen, Anstrengung anzumerken war. Dafür sah man ganz Deutlich die Muskeln durch die Kleidung durchdringen.


    Nein, Volusus sollte man sich wahrscheinlich nicht zum Feind machen. Manchmal war er zwar etwas behäbig, aber eigentlich verfügte er nicht nur über einiges an Kraft und mittlerweile auch Geschick, sondern über eine gehörige Portion Verstand, was man auch erst im Laufe der Zeit merkte. Titus hatte mal gesagt, er habe den Eindruck, das mache Volusus extra. Vielleicht hatte er Recht.

    Sie betraten zügig nach dem Duplicarius das Büro und nahmen entsprechend der vorher vorgegebenen Reihenfolge Aufstellung. Die Haltung war, selbst für Probati tadellos und die Gesichter neutral. Keine Neugierde ließ sich auf ihnen entdecken, obwohl zumindest Marcus selber vor Neugierde förmlich brannte.


    Abwartend standen die Beiden in Flanke zu Labeo und fixierten einen imaginären Punkt an der anderen Wandseite.

    Ah, schweres Geschütz, dachten die ein oder anderen mit Wohlgefallen und waren dahingehend sehr zufrieden. Andere sahen skeptisch drein, wieder andere jedoch ware eher neutral. Bei Volusus sah man kurz ein Grinsen, sehr kurz, nicht wirklich wahrnehmbar, bei Titus absolute Neutralität und bei Marcus eher eine abwartende Haltung. Er hatte keinerlei Erfahrung mit sowas und würde halt abwarten, was kam.


    Ob Titus Erfahrung hatte, konnte man nicht sagen, aber Volusus schien zumindest nicht unwissend zu sein, so wie sein Gesicht kurz gewirkt hatte. Vielleicht war es auch nur die Vorfreude endlich mal mit etwas vorlieb nehmen zu können, was seiner Bärenfigur entsprach und wo er seine Kräfte beweisen konnte. Das Glück meinte es dann auch recht hold mit Marcus, dass er den Bär bei sich in der Gruppe hatte.

    Nach einigen langen Augenblicken des Schweigens, holte er die beiden Opfergaben hervor - leider hatte er sich nur die unblutige Variante leisten können - und legte sie auf den Altar. Dann trat er einen Schritt zurück und sagte: "Mars, Gott des Krieges, ich rufe Dich an." Er hielt inne, denn er wusste nicht so recht, wie er weiter machen sollte. Doch schließlich fasste er sich ein Herz: "Noch bin ich dareinst ein kleiner Probatus, der lernen muss, was es heißt für das Imperium und auch für Dich zu kämpfen, doch mein Ansinnen ist größer und weiter gefasst. Ich möchte nicht nur ein guter Krieger werden, sondern auch ein Mann, der seine Chancen zu nutzen weiß und seinen Weg geht.
    Ich bitte Dich um Deinen Beistand darin, dass ich es schaffe meinem Bruder und meinem Onkel in ihrer militärischen Karriere nachzueifern und sie gar zu überflügeln.
    So mein Ansinnen Dein Wohlwollen empfäng, will ich Dir gerne - dies schwöre ich bei allem, was mir heilig ist - mit einem Tribunat einhergehend das beste Pferd opfern, welches ich in der Provinz, in der ich mich dann aufhalte finde." Dies sagte er nicht, weil er Pferde nicht mochte, sondern weil er es als vermutlich ehrbarstes und größtes Opfer für den Gott des Krieges erachtete. Ausserdem, sollte er es je soweit schaffen, würde er wohl Pferde mögen müssen, da er ja dann definitiv reiten musste hin und wieder.