Heh Volusus, rief es ihm gerade auf Höhe von Marcus entgegen und der Bär blieb stehen. Was gibt es, Gaius? Weisst Du, was ich mich die ganze Zeit frage? Wenn Du es mir nicht sagst, werde ich es wahrscheinlich nicht wissen, nein. Auf Grund der Lautstärke des Gesprächs hatten sie nun alle Besucher dieser Region der Therme als Zuhörer gewonnen, was wohl auch Absicht von Gaius gewesen war. Warum wählst Du Dir eigentlich immer den Kleinen als Gegner beim Kampf aus? Der hämische Unterton war nicht zu überhören und Marcus musste an sich halten, denn er wusste ganz genau, dass er von Gaius gemeint worden war. Titus machte neben ihm ein Geräusch um ihn daran zu hindern und zwischen seinen Schulterblättern fühlte er kurz das freundschaftliche, leichte anstupsen nackter Zehe, ehe er auch schon Volusus seine Antwort hörte, die ihn zunächst noch ärgerlicher werden ließ, ehe er erneut das leicht Stupsen spürte. Weil ich gegen den Kleinen, er betonte es auf eine Art und Weise, die klar machte, dass er nicht so ganz mit dem Wort konform gehen konnte, da Marcus nicht der Jüngste und auch nicht der Kleinste der Gruppe war. Todsicher gewinne. Schallendes Gelächter, manches gutmütig, anderes eindeutig spöttisch, hämisch schon durch die Therme und Marcus ballte die Fäuste, bis das Lachen abebbte und Volusus anfügte. Aber weisst Du was Gaius? Bei ihm gewinne ich mit Freuden, denn da weiß ich, dass er zumindest seinen Kopf einzusetzen versucht um gegen mich zu bestehen. Bei Dir ist es nur eine langweilige Pflicht, weil Du in Deinem nichts hast zum Einsetzen und auch entsprechend kämpfst. Nun war das Lachen noch schallender und Marcus beruhigte sich ein wenig, auch wenn er nicht mit lachte. Gaius - der nun sehr sauer dreinblickte - und er waren die Einzigen, die nicht lachten, wobei er das nicht nur aus den vorherigen Beleidigungen tat.
Ist bei Euch noch ein Plätzchen frei, Jungs? fragte Volusus dann freundlich und schob sich schon in das Becken. Was ist Junge? Was schaust Du so verdrießlich? Ist es nicht wahr? "Nun ja, selbst wenn... meinst Du, es war klug ihn hier vor der versammelten Mannschaft zum Deppen zu machen?" Volusus lachte leise, was dennoch fast einem entfernten Donnern glich und auch Titus grinste. Junge, Du musst noch viel lernen! Er hat sich in dem Moment selber zum Deppen gemacht, als er versuchte Dir einen reinzuwürgen. Du weisst doch, dass er Dich und Titus nicht leiden kann, weil Ihr so schlau in seinen Augen seid. Vor Titus hat er zu viel Respekt, als das er das bei ihm wagen würde, denn dafür ist der Junge zu gut. Der geborene Anführer, wenn Du mich fragst. Womit er Titus kräftig auf die Schulter schlug, so dass dieser beinahe unterging. Aber Du bist nun mal noch nicht so gut. Dafür aber belesen und das kann Gaius nicht leiden. Mich würde wundern, wenn der Junge überhaupt lesen kann, grinste er und stupste Marcus kräftig in die Rippen. Um mich mache ich mir keine Sorgen bei dem. Weder bei ihm noch bei seinen Kumpanen. Dafür haben die viel zu viel Schiss, ich könnte sie in die Finger bekommen. Aber um Dich schon! Du musst lernen Dir mehr Respekt zu verschaffen! Du bist noch viel zu sehr der Provinzler, das werden die ausnutzen. Gut, Du musst Dich jetzt nicht wirklich mit denen schlagen, ich glaube, das würde nicht gut ausgehen. Auch verbal nicht. Da würdest Du zwar siegen, aber es würde Dir später nicht gut bekommen. Nein, Du musst zu einer Respekstperson werden.
"Und wie werde ich das Deiner Meinung nach?" Ist doch ganz einfach, mein Freund, schaltete sich nun Titus ein. Du musst besser als sie werden. In Allem. Sie werden Dich zwar dafür hassen, aber sie werden es Dir gegenüber nie wieder zeigen dürfen, wenn Du rangmäßig über ihnen stehst. Und glaube mir, das kannst Du. Volusus und Titus grinsten sich verschwörerisch zu und die beiden schienen sich gesucht und gefunden zu haben. Ja, denke ich auch. Und ich glaube, es wird Zeit, dass wir Dir mal zeigen, wie das geht. Ich bring Dir das richtige Kämpfen im Nahkampf bei und das Bogenschießen und Titus den Rest. Keine Angst. du musst kein Perfektionist werden. Nur gegenüber der Masse etwas auffallen. Klang ja verlockend, was sie da sagten, aber er hatte so seine Zweifel und er richtete sich schon mal darauf ein, in Zukunft des öfteren unangenehme Zusammenstöße mit Gaius und seinen Freunden zu haben. Auf die Äusserungen der beiden Männer, die in den nächsten Wochen mit ihm zusammen ein unzertrennliches Kleeblatt bilden sollten, hörte er nicht weiter, sondern versank in der Wärme der Therme, die er für den Augenblick nicht mehr als so angenehm empfand, wie noch vor wenigen Minuten.