Beiträge von Marcus Hadrianus Barbatus

    Nun, das war wohl klar, dass er als Ranghöchster Meldung machte. So neu waren die beiden Probati nun auch nicht mehr. Aber sie nahmen es nur mit einem schweigenden, knappen Nicken hin. Auch stellten sie sich so auf, dass die entsprechend gewünschte Reihenfolge nach Betreten eingehalten werden konnte. Titus Iccius Philotimus, antwortet Titus noch eben, ehe auf das Klopfen hin eine Reaktion kommen konnte und dann warteten sie ab.


    Marcus fragte sich, was sie wohl nun würden tun müssen und ob das wohl zum Vorteil oder zum Nachteil der Probati gereichen würde. Es musste ja schon was eigenartiges sein, wenn dafür Grundausbildler genommen wurden. Aber es hieß wohl sich überraschen lassen.

    Heh Volusus, rief es ihm gerade auf Höhe von Marcus entgegen und der Bär blieb stehen. Was gibt es, Gaius? Weisst Du, was ich mich die ganze Zeit frage? Wenn Du es mir nicht sagst, werde ich es wahrscheinlich nicht wissen, nein. Auf Grund der Lautstärke des Gesprächs hatten sie nun alle Besucher dieser Region der Therme als Zuhörer gewonnen, was wohl auch Absicht von Gaius gewesen war. Warum wählst Du Dir eigentlich immer den Kleinen als Gegner beim Kampf aus? Der hämische Unterton war nicht zu überhören und Marcus musste an sich halten, denn er wusste ganz genau, dass er von Gaius gemeint worden war. Titus machte neben ihm ein Geräusch um ihn daran zu hindern und zwischen seinen Schulterblättern fühlte er kurz das freundschaftliche, leichte anstupsen nackter Zehe, ehe er auch schon Volusus seine Antwort hörte, die ihn zunächst noch ärgerlicher werden ließ, ehe er erneut das leicht Stupsen spürte. Weil ich gegen den Kleinen, er betonte es auf eine Art und Weise, die klar machte, dass er nicht so ganz mit dem Wort konform gehen konnte, da Marcus nicht der Jüngste und auch nicht der Kleinste der Gruppe war. Todsicher gewinne. Schallendes Gelächter, manches gutmütig, anderes eindeutig spöttisch, hämisch schon durch die Therme und Marcus ballte die Fäuste, bis das Lachen abebbte und Volusus anfügte. Aber weisst Du was Gaius? Bei ihm gewinne ich mit Freuden, denn da weiß ich, dass er zumindest seinen Kopf einzusetzen versucht um gegen mich zu bestehen. Bei Dir ist es nur eine langweilige Pflicht, weil Du in Deinem nichts hast zum Einsetzen und auch entsprechend kämpfst. Nun war das Lachen noch schallender und Marcus beruhigte sich ein wenig, auch wenn er nicht mit lachte. Gaius - der nun sehr sauer dreinblickte - und er waren die Einzigen, die nicht lachten, wobei er das nicht nur aus den vorherigen Beleidigungen tat.


    Ist bei Euch noch ein Plätzchen frei, Jungs? fragte Volusus dann freundlich und schob sich schon in das Becken. Was ist Junge? Was schaust Du so verdrießlich? Ist es nicht wahr? "Nun ja, selbst wenn... meinst Du, es war klug ihn hier vor der versammelten Mannschaft zum Deppen zu machen?" Volusus lachte leise, was dennoch fast einem entfernten Donnern glich und auch Titus grinste. Junge, Du musst noch viel lernen! Er hat sich in dem Moment selber zum Deppen gemacht, als er versuchte Dir einen reinzuwürgen. Du weisst doch, dass er Dich und Titus nicht leiden kann, weil Ihr so schlau in seinen Augen seid. Vor Titus hat er zu viel Respekt, als das er das bei ihm wagen würde, denn dafür ist der Junge zu gut. Der geborene Anführer, wenn Du mich fragst. Womit er Titus kräftig auf die Schulter schlug, so dass dieser beinahe unterging. Aber Du bist nun mal noch nicht so gut. Dafür aber belesen und das kann Gaius nicht leiden. Mich würde wundern, wenn der Junge überhaupt lesen kann, grinste er und stupste Marcus kräftig in die Rippen. Um mich mache ich mir keine Sorgen bei dem. Weder bei ihm noch bei seinen Kumpanen. Dafür haben die viel zu viel Schiss, ich könnte sie in die Finger bekommen. Aber um Dich schon! Du musst lernen Dir mehr Respekt zu verschaffen! Du bist noch viel zu sehr der Provinzler, das werden die ausnutzen. Gut, Du musst Dich jetzt nicht wirklich mit denen schlagen, ich glaube, das würde nicht gut ausgehen. Auch verbal nicht. Da würdest Du zwar siegen, aber es würde Dir später nicht gut bekommen. Nein, Du musst zu einer Respekstperson werden.


    "Und wie werde ich das Deiner Meinung nach?" Ist doch ganz einfach, mein Freund, schaltete sich nun Titus ein. Du musst besser als sie werden. In Allem. Sie werden Dich zwar dafür hassen, aber sie werden es Dir gegenüber nie wieder zeigen dürfen, wenn Du rangmäßig über ihnen stehst. Und glaube mir, das kannst Du. Volusus und Titus grinsten sich verschwörerisch zu und die beiden schienen sich gesucht und gefunden zu haben. Ja, denke ich auch. Und ich glaube, es wird Zeit, dass wir Dir mal zeigen, wie das geht. Ich bring Dir das richtige Kämpfen im Nahkampf bei und das Bogenschießen und Titus den Rest. Keine Angst. du musst kein Perfektionist werden. Nur gegenüber der Masse etwas auffallen. Klang ja verlockend, was sie da sagten, aber er hatte so seine Zweifel und er richtete sich schon mal darauf ein, in Zukunft des öfteren unangenehme Zusammenstöße mit Gaius und seinen Freunden zu haben. Auf die Äusserungen der beiden Männer, die in den nächsten Wochen mit ihm zusammen ein unzertrennliches Kleeblatt bilden sollten, hörte er nicht weiter, sondern versank in der Wärme der Therme, die er für den Augenblick nicht mehr als so angenehm empfand, wie noch vor wenigen Minuten.

    Naja, immerhin und ja, wer wusste schon, was die Zeit noch so mit sich bringen würde. Ausserdem machte die Not aus Nichtschwimmern auch oft Schwimmer, warum aus Nichtreitern nicht auch Reiter? Aber das war noch zu hoch gegriffen. Fürs Erste war er erst einmal froh, dass er mit dem Tag heute um war und freute sich schon auf die Therme, aber da sollte wohl noch nichts drauss werden, denn der Centurio hatte andere Pläne mit ihnen.


    Zu einem Tribunus? Ja was würde denn das nun werden? Das war ja dann doch mal spannend und er und Titus sahen sich kurz fragend an, warteten dann darauf, dass der Duolicarius sich einen weiteren Equites ausgegsucht hatte um anschließend diesen beiden zu folgen, denn als Ranghöhere hatten sie natürlich den Vorrang.

    Sim-Off:

    Mhm, zugegeben, 1200 Jahre zu früh^^


    Mpf, er hatte gehofft nun mit der Tortur am Ende zu sein, aber scheinbar wollte man ihm dies nicht gönnen. Also auf in den Kampf, die anderen kochen auch nur mit Wasser, da wäre es wohl gelacht, wenn er es nicht hinbekommen würde, das Zeug wenigstens nicht anbrennen zu lassen.


    Einen Moment blieb er unschlüssig vor dem Tier stehen und tat dann zunächst etwas, das nur bedingt mit dem Befehl zu tun hatte. Er ging zum Kopf des Tieres und tätschelte sachte den Hals, während er diesen an sich schnuppern ließ. Dann nahm er all seinen Mut zusammen und legte seine Stirn leicht an den Hals des Tieres und sprach mit diesem. "Hör mal, ich bin nicht besonders gut im Umgang mit Euch Pferden, dass hast Du sicher schon gemerkt, nicht?" Das Tier schien bestätigend zu schnauben, während er irgendwas wohl an der Schulter suchte. "Ich hab allerdings vor es in Zukunft besser zu machen, aber dafür brauche ich Deine Hilfe. Hörst Du? Wirst Du sie mir gewähren? Ich wäre Dir sehr dankbar... mein Junge," fügte er zögernd an und trat dann zurück, atmete noch ein paar Mal tief durch und kletterte dann auf den Rücken des Pferdes hinauf. Noch etwas ungeschickt, aber nicht mehr absturzgefährdet auf der anderen Seite und das Pferd stand ganz still da und ließ ihn gewähren.


    Dann gab er, wie er es zuvor erklärt bekommen hatte, die Anweisungen und das Pferd trabte langsam los. Die ersten fünfzig Schritt war er noch steif und wusste sich nicht recht anzupassen, kippte in einer Kurve fast um, aber dann wurd es langsam und mit jeder Runde, die er das Pferd - zunächst übervorsichtig, dann etwas sicherer - um die Pfähle führte, bemerkte man, dass er sich zu arrangieren begann.

    Er grinste matt bei der Aussage, dass es eher ein Schaf ist. "Wäre es ein Schaf, würde es mich sicher nicht so mit sich umspringen lassen. Schafe können ziemlich bissige Biester sein. Aber sie sind, wie Hunde, leicht zu bändigen." Er musterte die Pferde lange und nickte. "Ich arbeite daran, aber auch wenn es das hier und jetzt ist. Die Vergangenheit lässt sich nicht mit einem Wisch verscheuchen. Erlebtes nicht mit einem Schalter wieder ausknipsen." Er sah den Duplicarius ernst an. "Ich weiß, dass es auch und vor Allem in der Legion traumatische Erlebnisse zu bestehen gilt. Mein Bruder schrieb mir von den Schlachten, die er durchgestanden hat und ich konnte es mir damals gut ausmalen. Aber ich bin hier und jetzt und erlebe es dann hier und jetzt. Das ist der Unterschied zu dem kleinen, zu Tode geängstigten Kind von damals, das man danach nicht gleich eben wieder auf ein Pferd drauf setzte um ihm zu zeigen, dass nicht alle so sind wie dieses verrückte Tier, dass öfter Menschen traktierte."


    Wieder ging sein Blick zu den Pferden und er meinte todernst. "Erwarte kein Wunder darin, dass ich gleich freudestrahlend auf das nächste Pferd zurenne und mich auf dessen Rücken schmeiße und zum Meisterreiter werde. Was Du erwarten kannst - und sei gewiss, diese Erwartung werde ich erfüllen - ist das die Zeit auch meine Bedenken und Skepsis den Tieren gegenüber wegwischen wird und ich mich nicht mehr so ungeschickt auf dem Rücken eines Pferdes benehmen werde." Er sah den Duplicarius an und lächelte ansatzweise. "Allerdings werde ich sicher niemals zu einem Equites werden. Ich bin lieber zu Fuß unterwegs und auch wenn ich nicht die Geschwindigkeit eines Pferdes erlange, wenn es voll galoppiert, so denke ich doch, dass ich es mit dessen Ausdauer allemal mithalten kann."

    Er war in solchen Dingen nicht sonderlich gut und eigentlich hätte er sich auch eher einen Priester an seiner Seite gewünscht, aber scheinbar war niemand momentan zu erreichen dahingehend. Also musste er sich wohl selber behelfen und irgendwie mit dem zu Rande kommen, was er beim Zusehen anderer bisher mitbekommen hatte.


    Er hatte auf dem Forum eine kleine Opfergabe erstanden, viel mehr hatte sein Geldbeutel nicht hergegeben, aber er hoffte, dass es ihm die Götter, besonders eben Mars nachsehen würde und den guten Willen zu honorieren wussten. Noch lag das Opfer nicht dort, wo es hingehörte, denn er musste zuvor einiges klar stellen, ehe er es schließlich vollzog.


    "Ihr Götter, Mars, besonder Du, dem dieses Opfer nun gelten soll, ich hoffe, Ihr verzeiht mir, dass ich in solchen Dingen nicht so gut bin. Ich habe nur wenig Übung darin und es vor Allem schon viele Jahre nicht gemacht. Vielleicht sogar zu viele, das wisst wahrscheinlich nur ihr. Nun, ich kann nicht versprechen alles richtig zu machen, aber wenn etwas falsch ist, so ist es zumindest kein böser Wille, sondern nur Unwissenheit. Ich verspreche schon jetzt, sobald meine Probatio um ist, zu den Tempeln der Stadt zu gehen, einen Priester aufzusuchen und ihn ein ordentliches, rituell perfektes Opfer in meinem Namen darbringen zu lassen." Er wollte einem möglichen Zorn auf Grund seiner Ungeschicklichkeit vorbeugen. Einen langen Moment blieb er noch vor dem Altar stehen, ehe er das Opfer hervorholte.

    Einige der Probati hatten sich heute getroffen um neben den Übungen, die heute nicht sehr lange gedauert hatten, auch noch etwas zu trainieren. Er war unter ihnen gewesen, da er wusste, das Übungen nie schaden konnten. Dummerweise hatte er mal wieder den Bären Volusus als Gegner gehabt. Ein netter Kerl, der aber knallhart im Kampf war und seine Kraft und Masse sehr geschickt und manchmal auch übelst brutal anzuwenden wusste. Das Endergebnis war eine blutende Nase, eine aufgeplatzte Lippe und ein langsam zuschwellendes Auge, wobei Letzteres ein Unfall war. Deswegen aber war er nicht hier, sondern wegen der dicken Bluquese, die sich auf Grund eines abgerutschten Schlages an der Hand gebildet hatte und unangenehm war.


    Das war letztlich auch schon alles, unangenehm, aber gerade deshalb gehörte sie aufgestochen und gereinigt, damit er am nächsten Tag wieder normal zu den Übungen erscheinen konnte und auch das Gladius richtig zu halten vermochte. Zur Not konnte er auch die andere Hand nutzen, die er in fast allen Dingen genauso gut zu nutzen wusste, wie die Rechte, aber dennoch wollte er gewappnet sein. Er betrat das Valetudinarium und sah sich nach einem für ihn zuständigen um. Wahrscheinlich wäre er in ein paar Minuten wieder raus, zumindest hoffte er das, zumal die letzten Seiten Homer auf ihn warteten.

    Heute hatte er sich den Gang in die Thermen definitiv verdient. Wie auch die meisten anderen Probati, die gerade dabei waren genau dahin zu gehen. Titus war wie so oft an seiner Seite, auch wenn sich manchmal dennoch ihre Wege trennten. Zwar waren sie gute Freunde geworden, aber jeder wusste dennoch, wann der andere seinen eigenen Weg gehen wollte. Vielleicht genau der richtige Schnitt an Freundschaft.


    Wohlig legte er sich in das warme Wasser und ließ eben jenes auch über seine Blessuren laufen, die er sich in den Übungen heute eingefangen hatte. Titus sprach - derweil er sich entspannte und die Augen schloss - mit einem anderen Probatus und am Becken vorbei ging gerade der Bär Volusus, der zwar im Kampf ein harter Gegner war, sonst aber eher gutmütig und freundlich.

    "Dieser nicht, ein anderer schon," brummte er und war froh endlich von dem Tier runter zu kommen, auch wenn er zugeben musste, dass die letzten Minuten des Rittes nicht ganz so schlimm gewesen waren wie die ersten und alle Befürchtungen davor. Dennoch ließ sich diese verdammte Panik, die ihn ein Leben lang beherrscht hatte, nicht einfach so von jetzt auf gleich abstellen.


    Als er unten war, stand er eine Weile ganz still und schloss die Augen, atmete bewusst tief ein und aus und fühlte sich bald sogar schon wieder recht gut. Gerade rechtzeitig zum Erscheinen des Duplicarius machte er die Augen wieder auf und stand in militärisch steifer Haltung vor ihm. Als er die Frage vernahm, zögerte er einen langen Moment, ehe er meinte: "Meine Erfahrungen mit Pferden waren in meiner Kindheit nicht die Besten. Wenn man als Steppke, der gerade laufen kann und sonst zu noch nicht viel in der Lage ist, von einem solchen - für seine Verhältnisse Monstrum - gebissen, getreten und fast überrannt wird und man danach immer von Pferden fern gehalten wird, weil man Panikattacken in deren Nähe bekommt, fällt es schwer eine Vertrauensbasis aufzubauen."


    Wieder hielt er einen Moment inne und fügte an. "Wobei ich es immerhin mittlerweile auf die Dinger schaffe, wohl vor Allem dank Bashir. Denn vor meiner Zeit bei der Legion bin ich denen mehr als nur aus dem Weg gegangen und habe jede Strecke, sei sie noch so lange, zu Fuß zurück gelegt. Da drin bin ich recht gut und auch schnell," fügte er mit einem Achselzucken an und sah nachdenklich zu den Pferden hin.

    Sim-Off:

    Pfff... wie Kuh und Kalb....^^


    Er sah recht skeptisch zu dem Duplicarius runter, als dieser neben ihm trat und ihm erklärte, was er zu ändern hatte. So ganz war er davon nicht überzeugt, aber er versuchte Vertrauen zu haben und tat, wie ihm geheißen. Es war zwar nicht der halbe Druck, aber doch schon weniger als zuvor und dem Pferd schien es damit auch besser zu behagen.


    Dann trabten sie wieder an und zunächst waren seine Reaktionen zu ruckartig und das schien dem Pferd widerum nicht zu behagen. Aber Stück für Stück, nachdem er ein paar Schritte gewagt hatte die Augen zu schließen und sich zu konzentrieren - ein immenser Kraftakt an Willensanstrengung - schien er langsam in den Rhythmus zu kommen und sich dem Gang des Pferdes Stückchen für Stückchen anzugleichen. Wie wenn man beim Liebesakt den gemeinsamen Rhythmus findet.

    Der Legionarius hatte sich gegen einen kleinen Obolus, für das spätere Ale oder den Wein, bereit erklärt einen Brief abzugeben.


    Senator Medicus Germanicus Avarus, Domus Germanica, Roma, Italia


    Ich grüße Dich, Senator Germanicus Avarus,


    voller Dank las ich Deinen Brief, der mich zumindest zum Teil beruhigen konnte. Ich hoffe bald wieder etwas von meinem Onkel zu hören, auch um ihm Neuigkeiten überbringen zu können und von ihm ebenfalls jene zu hören. Drum bitte ich die Götter um seine heile Heimkehr und danke Dir schon jetzt für die Nachricht, die Du mir in diesem Falle zukommen lassen willst.


    In Erwartung dieser verbleibe ich in Ehrerbietung
    Marcus Hadrianus Barbatus


    Probatus, Legio II Germanica, Mogontiacum, Germania



    Sim-Off:

    Bezahlt

    Für dieses Thema (das Einzige in der Antike, die anderen Beiden beschäftigen sich weitestgehend ausschließlich mit dem 20. Jh - Ausnahme Rückblick in die Jahrtausende bei einem der Beiden) hatte ich auch vor mich besonders auf Funde und Erkenntnisse daraus zu stützen, da die Literatur zu den Zeiten doch recht schwach ist. Wenn die Sekundärliteratur ähnlich schwach ist, wie Du gerade meintest, wird der Schwerpunkt sich wohl noch mehr mit der Archäologie beschäftigen :)

    Hallo Allerseits,


    ich bin momentan dabei meinen Schritt Richtung einer möglichen Promotion zu klären. Da dies in Wirtschaftsgeschichte passieren soll, ist eines meiner Themen, die ich dem entsprechenden möglichen Promotionsvater vorlegen möchte, das Thema:


    Römisch-germanische Handelsbeziehungen in Germania Magna und deren Auswirkungen auf das soziale und kulturelle Umfeld der germanischen Stämme


    Wobei das nur erst einmal ein Arbeitstitel sein soll und ich gerade ein Konzept dazu erarbeite (wie auch zu den beiden anderen Themen). Ich weiß, zu den Punkten gibt es bereits viel Literatur, aber ich möchte das Thema auf die Zeit bis Varus und dann die nachfolgende bis zur Jahrhundertwende begrenzen um da auch Vergleiche ziehen zu können.


    In meiner Recherche in den letzten Tagen, habe ich da nur recht wenig Literatur gefunden - viel über Varus, viel über Germanicus und Co, auch ein bisschen was über den Bataveraufstand, aber nichts rein explizites über den Handel zwischen den beiden Völkern und dessen Auswirkungen.


    Weiß einer, ob es da schon was gibt, bzw. wie weit es überhaupt Literatur gibt, die mir bei dem Thema behilflich sein könnten. (Falls es genau zu dem Thema bereits was gibt, muss ich mich auf die beiden anderen Vorschläge versteifen, die aktueller sind und zu denen es noch nicht viel bis gar nichts gibt - wäre nicht schlimm aber dennoch ein wenig schade ^^)


    Danke für Eure Hilfe :)

    Er fühlte sich wahrlich nicht wohl auf dem Gaul, aber irgendwie hielt er sich oben. Verwirrt über die Anweisungen wusste er zunächst nicht, was er tun sollte. Noch mehr verwirrten ihn die Erklärungen, die der Duplicarius ihm schließlich angedeihen ließ, aber irgendwie gelang es ihm, mit Mühe und einem gehörigen Maß an Selbstdisziplin, denn am Liebsten wäre er schnellstens wieder von dem Pferd runtergesprungen, oben zu bleiben und das Tier in Bewegung zu setzen.


    Es war eigenartig und er fühlte sich die ersten Dutzend Schritte so, als müsste er sich gleich übergeben oder einfach runterrutschen lassen, aber mit jedem weiteren Schritt gewöhnte er sich etwas mehr daran.


    Nach einer Weile verkrampften seine Beine und doch gelang es ihm irgendwie, wenn auch nicht immer auf Anhieb, dem Pferd seinen Willen, nach Vorgaben des Duplicarius aufzuzwingen. Er war in Schweiß gebadet und seine Oberschenkel begannen bereits zu zittern vor Anstrengung, wie auch seine Hände, die die Zügel fest umklammerten. Dennoch, er blieb irgendwie am Ball. Blass und steif, aber das Pferd war genügsam genug um ihm nicht stattdessen seinen Willen aufzuzwingen.

    Er neigte leicht den Kopf und bemerkte dann, dass es, den Lichtverhältnissen nach zu urteilen schon später als angenommen war. "Ah je... ich fürchte, ich muss aufbrechen, sonst handele ich mir argen Ärger ein. Es ist schon später als erwartet. Lass uns unser Gespräch auf einen anderen Tag vertagen. Vielleicht schaffe ich es wieder in den nächsten zwei, drei Tagen hierher, sonst freue ich mich auch, wenn sich unsere Wege irgendwo unterwegs im Castellum kreuzen," grinste er leicht. "Als denn, Bashir, es war mir wieder einmal eine Freude und auf Bald. Ich hoffe, es wird nicht zu lange auf sich warten lassen."

    "Ich bin sehr gespannt auf diese Berichte. Gespannt auf die Art des Lebens, welches Du geführt hast und Dein Volk noch immer führt. Über die Germanen kann ich Dir leider selber nur wenig berichten, denn ich lernen noch. Aber über die Menschen in Britannien habe ich schon etwas mehr wissen," lächelte er leicht und nickte nur auf seine Ausführung zu den Büchern hin. "Melde Dich, sollte Notwendigkeit bestehen" meinte er freundlich.


    Als er auf das Reiten zu sprechen kam, machte er ein leicht sauertöpfisches Gesicht. "Ich wusste doch, dass an der Sache ein ganz blöder Haken ist," brummte er und schob das Pferd leicht am Hals weg, als es schon wieder zu schnuppern begann. "Meine Güte, ich habe nichts dabei, Tier."

    Kaum war er unten, sollte er auch schon wieder hoch? Ja spann er denn? Nein, wahrscheinlich nicht. Oder doch, ja, aber er musste tun, was er tun musste und Marcus musste dies ebenfalls. Verdammte, vertrackte, elende, bescheuerte Situation. Bei allen Göttern! Warum?


    In ihm schrie es, aber er riss sich zusammen, stand einen Moment steif da und stieg schließlich ebenso steif und ungeschickt wie zuvor auf das Pferd. Dann aber saß er oben und wartete. Wie bitte sollte er das Mistvieh in Bewegung bringen? Wie erklären, dass es ein Huf vor den Anderen setzen sollte und bei allen Göttern endlich vorwärts rumpelte?


    Er konnte es nicht, erst als der Mann wieder zurück kam und ihm sagte, wie er es machen musste. Irgendwie gelang es ihm das Tier zu animieren, dass es im Schritt vorwärts ging und er fühlte sie wieder zurückversetzt auf das Schiff. Na hoffentlich wurde er hier nicht seekrank.