Beiträge von Marcus Hadrianus Barbatus

    Er hatte sich erkundigt. Niemand konnte ihm sagen, ob es einem Probati gestattet war, aber er wollte es versuchen und sonst zumindest schon mal für den Fall, dass er bald Legionarius wurde, ankündigen. Immerhin hatte er Ziele und die wollte er nicht aus den Augen verlieren und da konnte ihm dies hier durchaus helfen. So klopfte er schließlich an die Tür und wartete auf das Herein. Als er dieses vernahm, trat er ein, nahm Haltung an und grüßte ordnungsgemäß. "Salve Praefectus Castrorum! Probatus Marcus Hadrianus Barbatus meldet sich zur Stelle! Ich bitte um Erlaubnis, so dies einem Probatus gestattet werden kann, mich zum Examen Primum melden zu dürfen, Praefectus!"


    Er stand stramm und sein Blick war stur geradeaus gerichtet, knapp über der linken Schulter des Praefectus. Er hoffte das Beste und wartete geduldig auf eine Antwort.

    Eigentlich schien es wohl nciht so schwer zu sein. Sie sollten einen Testudo machen, also wenn man die Erklärungen so nahm, dann alle dichter zusammenrücken und die Schilde hinhalten. Aber ob das gleich so klappen würde? Marcus bezweifelte es. Titus scheinbar nicht, denn er rief laut, zum Missfallen einiger: Ad testudinem formate!


    die Männer rückten näher zusammen, zehn mal zehn, mangels einer Person hinten mit einer Lücke, die sich verengte. Die Schilde jedoch kamen nur ungleichmäßig und teilweise viel zu langsam hoch. Titus stand mitten drin, war schneller als alle anderen gewesen, bis auf zwei die hatten mithalten können. Vorne die erste Reihe wurde unter anderem von Marcus bevölkert. Dieser hatte Glück, denn viel musste man da nicht machen, ausser den Abschluß zu den Testudi über dem Kopf finden, was nicht schwer war. Letztlich aber standen sie, dick verpackt in einem Schilderwall und -dach.

    Ein Legionär, der sich von Barbatus hatte beschwatzen lassen, hatte sich bereit erklärt, nachdem dieser über Ecken herausgefunden hatte, dass er augenscheinlich noch Verwandte - den er bisher auch nicht namentlich gekannt hatte - in der Stadt hatte, einen Brief zu überbringen.
    Allerdings sah der Bote nicht ein mehr von seiner Zeit zu verdaddeln als notwendig, weshalb er den Brief einfach nur gut sichtbar hinterließ. Wer ihn fand und las, würde Folgendes sehen:


    Numerius Hadrianus Capitolinus, Gehöft Hadriani, Mogontiacum
    Salve Numerius Hadrianus Capitolinus,


    Dein Verwandter Marcus Hadrianus Barbatus grüßt Dich!


    Ich bin der Sohn von Galeo Hadrianus Poenius und Bruder des Aetius Hadrianus Consultor, seiner Zeit Soldat der ruhmreichen Zweiten, in dessen Fußstapfen ich nun getreten bin. Ich bin mir nicht sicher, wie weit wir uns kennen müssten, denn ich bin erst seit Kurzem wieder auf dem Festland, lebte ich doch den größten Teil meines Lebens in Britannien, doch erfuhr ich dieser Tage, das ein Mitglied der Gens Hadriana ebenso wie ich in Mogontiacum weilt. Es wäre mir eine Ehre und Freue, sollte die Möglichkeit bestehen, dass wir einander kennen lernen und die Familienbande stärken.


    Lass mich wissen, wie weit Du einem weiteren Kontakt gegenüber stehst.


    Vale bene
    Marcus Hadrianus Barbatus
    Probatus


    Legio II Germanica, Mogontiacum


    Gestern Abend noch waren einige hellauf begeistert davon gewesen, dass einer der Ihren sie hatte anführen dürfen und sogar bewies, dass er einiges auf dem Kasten hatte. Heute Morgen, als der Befehl gekommen war, dass der selbe das wieder tun sollte, waren sie nicht mehr so begeistert. Warum nur er? Einige von ihnen verstanden das durchaus und erkannten es auch neidlos an, wie Marcus, der wusste, das Titus sehr viel besser war als er oder der Rest, andere aber neideten es ihm. Sie wollten auch mal an die Reihe kommen und beweisen, wie toll sie waren. Der da war ja nur ein Angeber.


    Zum Glück waren die Stimmen nicht zu laut und nicht zu zahlreich. Zum Glück für alle, Marcus Meinung nach, auch wenn er das Gefühl hatte, das Titus sich da nicht weiter drum zu scheren schien. Im Gegenteil. Ernst, diszipliniert und durchaus effektiv ging er im Formaltraining vor, ohne dabei Brutal oder übermässig laut zu werden. Die die murrten wurden entweder von anderen zum Still halten angegangen oder hielten den langen, ernsten und ruhigen Blick ihres Kameraden nicht lange stand. Es schien, als wenn er in den Momenten Fesseln um sie legen würde. Er machte sie sich damit nicht unbedingt als Freunde, aber er verdiente sich ihren widerwilligen Respekt. Der sie jedoch nicht am Lästern und Meckern hindern sollte.


    Schließlich befahl er den Halt und das Stramm stehen, als der Optio und der Centurio wieder auf den Platz kamen und die Männer standen in ordentlichen Reihen stramm da, die Augen nach rechts gewandt, von wo die Beiden her kamen und bei seinem Befehl nach Vorne gewandt um still abzuwarten, was als Nächstes kam. Titus selber stand vor der Gruppe, mit etwas Abstand, genauso stramm und meinte, als die Beiden Männer vor ihnen standen. Die Probati der LEGIO II GERMANICA FIDELIS CONSTANS sind vollständig angetreten, Centurio!

    Marcus sah verstohlen zu Titus und dieser wirkte einen Moment überrascht. Dann aber nickte er bedächtig und trat langsam vor die versammelten Probati. Sein Schritt war dabei einem wohldosiertem Stechschritt nicht unähnlich, seine Bewegungen beim Drehen zackig. Er grüßte den Optio, wie es sich gehörte und stellte sich vor die Gruppe.


    Milites! Parate vos ad iter! In aciem venite! Alle standen bereit, in einer Linie, nacheinander, in den Abständen, wie man sie es gelehrt hatte. Aequatis passibus! Pergite! Sie liefen los, alle im Gleichschritt, kaum noch mal mit Fehlern. Titus neben ihnen, aber nicht zwischen ihnen. Ad dextram! Sie drehten sich nach rechts, hier und da ganz kleine, kaum merkliche Haker, aber sie hatten gelernt. Ad Dextram! Wieder nach rechts, nun schon 180° Wendung und damit wieder auf dem Rückweg, nur etwa 20 Passi weiter seitlich. Als sie am Ende der Linie ankamen, hörten sie ein Retro! Eine Kehrtwendung. Man hörte sie, man sah sie. Sie gelang recht gut. Nicht absolut perfekt, da manch einer etwas zu langsam, andere etwas zu schnell waren, aber für die seltenen Male, die sie sie gemacht hatten, war sie gut. Cursim! Nun wechselten sie in den Laufschritt. Legten die Strecke viel schneller zurück als zuvor.


    Ad Sinistram! wieder ein Dreher, schon besser, obwohl die andere Seite. Weitere Passi im Laufschritt, dann ein erneuter Befehl: Ad Sinistram! Wieder der Wechsel und dann das Consistete! Sie blieben stehen, manche ein wenig aus der Puste, aber schon alle besser in Form als am ersten Tag. Dann kam aber etwas, was sie alle erstaunte, ja verwirrte und dennoch, vielleicht wegen der Verwirrung, taten sie es. Genua flectite! Sie knieten nieder, beinahe sogar alle gleichzeitig, auch wenn der ein oder andere etwas länger brauchte zu verstehen. Aber scheinbar reichte das Titus noch nicht, denn sogleich kam: Surgite! Und wieder alle hoch. Dann wiederholte sich das ganze noch mehr mals: Genua flectite! Surgite! Genua flectite! Surgite! State! Schließlich schien er zufrieden. Er ließ sie einen Moment da stehen und meinte dann, beinahe mit einem Lächeln. Movemini! Schließlich blickte er jeden Einzelnen einen langen Moment an und jeder erwiederte seinen Blick. Jeder schien längst begriffen zu haben, Marcus inklusive, dass sie hier einen geborenen Anführer vor sich hatten. Abite! kam letztlich der Befehl und die Menge zerstreute sich, während Marcus zu Titus ging und ihn nur fragend ansah.


    Das nächste Mal wirst Du dran sein. Er aber schüttelte den Kopf. "Das glaube ich nicht. Ich bin nur Durchschnitt, vielleicht besserer Durchschnitt, aber im Vergleich zu Dir nur ein unbeschriebenes Blatt im Wind." Dabei lächelte er allerdings ein freundschaftliches Lächeln, welches seinem Kameraden zeigte, dass er deswegen keinen Groll hatte. "Aber vielleicht, wenn Du eines Tages Centurio bist, brauchst Du einen Optio. Ich denke, die Leute so zu stauchen wie der unsrige, das werde ich noch hinkriegen." Dabei lachte er aber leise und machte deutlich, dass es ein Scherz war. Titus aber nickte leicht. Sollte ich hier Centurio werden, mein Freund, dann wirst Du mein Optio! Und glaube mir, ich werde dann schon dafür sorgen, dass Du auch Deine Karriere machst! Marcus sah Titus verblüfft an und wusste nicht so recht, was er sagen sollte, denn das hatte er damit nicht bewirken wollen. Ehe er aber zu einer Antwort gezwungen wurde, klopfte Titus ihm auf die Schulter. Na komm, Junge! Lass uns in die Thermen gehen und den Staub abspülen. "Staub..." meinte er ironisch. "Wohl eher Matsch!" Jetzt grinsten endlich beide und begaben sich anschließend zu den besagten Thermen.

    Sie waren selbstverständlich noch nicht perfekt. Das würden sie gar nicht sein können. NIcht zum jetzigen Zeitpunkt, nicht mit so wenig Ausbildung. Aber eines Tages, dann vielleicht. Aber das war der Vorteil der Probati. Sie durften Fehler machen, noch.


    So geschah es auch hier und da an einigen Stellen, mal mehr, mal weniger. Er gehörte wohl zu denen, die es instinktiv mit dem Vorwärtsgeben irgendwie richtig machten, auch wnen er keinen Plan hatte, wieso. Andersherum würde es aber wahrscheinlich schwerer werden. Als dann der Befehl kam das Gladius zu ziehen, tat er es. Definitiv nicht als der Schnellste, aber auch nicht als der Langsamste. Irgendwo im Mittelfeld wohl.

    Aufmerksam betrachteten die Probati den Mann und wie er agierte. Die Schwierigkeit bestand augenscheinlich nicht darin, dass man das Pilum entgegenhielt, sondern darin, das entgegen zu nehmen. Ja, man agierte als eine Einheit, aber wenn die Bewegung des Vordermannes nicht richtig bestimmt wurde, dann konnte der Hintermann nicht viel mehr tun und umgekehrt. Doch nach vorne strecken war leichter als nach hinten zu greifen.


    So stellten sie sich wieder auf und als der Befehl kam das ganze noch einmal zu exerzieren, flogen die Pila von dannen und die Vorderen drehten sich um, von den hinteren die Pila entgegen zu nehmen. Nicht jedem gelang es beim ersten Mal oder dauerhaft. Aber jeder gab sich die Mühe, die von Nöten war um zu zeigen, dass sie das Prinzip begriffen hatten, jedoch noch Übung bedurften.

    Er war nicht unglücklich darum den Bogen und die Pfeile abzugeben. Wurf und Schusswaffen lagen ihm eindeutig nicht so richtig. Beim Pilumwurf ging es ihm zwar teilweise nicht besser, aber dafür konnte er sich diesmal auch in die zweite Reihe schmuggeln. Zumindest suggerierten die Worte des Optios dieses.


    So ging er mit allen und holte eine der Pila und probte auch hier wieder, während er sich dem Befehl fügte wieder anzutreten, ein wenig trocken. Dann stellte er sich so, dass er das Pilum würde nach vorne geben müssen, was ihm nicht unlieb war. Die Truppe stand, die erste Reihe bereit zum Wurf, und wartete auf den nächsten Befehl.

    Naja, ein Trost war, sie waren keine Weiber. Aber zufrieden war er nicht und Titus scheinbar auch nicht. Andere nahmen es nicht so schwer und wieder andere hatten ja bestanden. Dennoch sahen sie alle dem Optio interessiert zu und versuchten sich zu optimieren und als sie alle die Pfeile zurück geholt hatten, stellten sie sich erneut auf.


    Marcus nahm den Bogen so zwischen die Finger, wie er es beim Optio gesehen hatte. Erst einmal wollte er es wieder trocken versuchen, wie beim Pilum, das hatte auch was gebracht. Dann nahm er den Pfeil dazu und probte, zog, ließ locker, zog, ließ locker, hielt den Pfeil aber stetig fest. Zuletzt dann aber ließ er ihn los und der erste Pfeil flog, allerdings vorbei. Der zweite Pfeil flog ebenfalls, streifte aber den Pfahl nur. So tastete er sich selber langsam an das Ziel heran, bis sechs seiner Pfeile auf dem Pfahl verstreut stecken blieben.


    Andere waren besser, andere nicht so gut, aber er hatte sich gesteigert, wie fast jeder von ihnen. Titus traf sogar mittlerweile alle 10 mal und seine Pfeile lagen dicht beieinander. Nur zwei waren besser als er.

    Der Centurio schien heute mieser Laune zu sein. Das passte ein wenig zu seiner, denn er sah nicht viel Hoffnung darin etwas heute bewerkstelligt zu bekommen, so lange es sich um Bogen schießen handelte. Auch das Exerzieren hatte schon ewig lange gedauert, weshalb das seine Laune nicht verbessert hatte.


    Als die Erklärung kam, was zu tun sei und worauf sie achten sollten und so weiter, sah er mit gerunzelter Stirn vor sich hin. KLang nicht unbedingt so, als würde er das hinbekommen. Aber er würde nicht kneifen. Also trat er mit allen an die Linie und versuchte sein Glück. Das erste Mal blieb der Pfeil in der Hand und die Sehne sprang an seinen Oberarm, was sehr schmerzhaft war, aber er biss die Zähne zusammen und hoffte, dass es niemand bemerkt hatte. Die nächsten beiden Male lag der Pfeil falsch, weshalb er gar nicht fliegen konnte und dann, als es ihm endlich gelang, flog er weit am Ziel vorbei. Da sie alle mehrere Versuche hatten, versuchte er es noch einmal und mehr durch Zufall denn durch Können gelangen zwei seiner Pfeile ein Treffer. Aber damit war er nur hinteres Mittelfeld, denn die anderen Male waren die Pfeile sonst wo gelandet.


    Zerknirscht wartete er auf die Zurechtweisung und nahm sich vor, sich ein Beispiel an Titus zu nehmen und von ihm noch zu lernen. Zwar war dieser mal ausnahmsweise nicht der Beste, aber dennoch weit vorne im Feld.

    Na augenscheinlich waren sie ja nicht so schlecht gewesen. Er selber glaubte dass es da noch eine Menge Potenzial, besonders auch bei sich selber gab, aber da wollte er, wenn die beiden mal so gut drauf waren, denen sicher nicht reinreden.


    Stattdessen legten sich seine Stirn und seine Lippen in Falten, als er daran dachte, dass er nun Morgen sich auch noch mit dem Bogen würde beschäftigen müssen. Was sollte das denn werden? Nun ja, das konnte er dann wohl als Anschnauzstunde schon jetzt verbuchen, denn mit dem Ding kannte er sich wahrlich nicht mal im Ansatz aus. Das würde sicher "lustig".


    So folgte er tief in Gedanken versunken seinen Kameraden zu den Unterkünften und rechnete für den morgigen Tag mit einem miesen Tag.

    Sim-Off:

    Besten Dank :)


    Sie liefen los die Pila einzusammeln und der ein oder andere mühte sich damit ab die Dinger wieder gerade zu biegen. Er auch. Allerding hatte er sein Knie als gute Unterstützung schnell gefunden und so war das nicht das übermenschliche Problem. Bei den Anweisungen des Optios überlegte er einen langen Moment und machte noch einmal Trockenübungen, um sicher zu gehen, dass er es wirklich umgesetzt bekam. Es war definitiv nicht einfach, dennoch glaubte er den Bogen schon raus zu bekommen.


    Tatsächlich, als es darum ging den Pfahl zu treffen, warf er recht gut, schaffte es sogar nicht aus dem Handgelenk zu werfen, hielt dieses dabei aber eindeutig zu steif, was er in diesem bemerkte. Andere stellten sich besser an, wieder andere schlechte, so das er etwa im Mittelfeld einzuordnen war. Letztlich traf er nicht den Pfahl, warf an diesem einige Zentimeter rechts vorbei, dafür aber recht weit, so dass man schon merkte, dass einiges an Wucht dahinter war. Neben ihm der Probatus gelangte nur bis kurz vor den Pfahl. Auf der anderen Seite neben ihm traf die Waffe genau in die Mitte des Pfahls und wippte einen Moment nach. Wieder einmal hatte Titus gezeigt, dass er von irgendwoher Übung hatte.


    Etwa die Hälfte der Leute trafen den Pfahl auf die ein oder andere Art und Weise. Ein Viertel warf daneben aber weit genug oder weiter und das letzte Viertel kam nicht in die Nähe dessen.

    Sim-Off:

    Mag sein, aber wie weit kann so ein Ding denn nun in der Regel und im Maximum fliegen?


    Die Männer sahen dem Optio und dann den beiden anderen Männern zu und schließlich glaubten einige es begriffen zu haben, andere es nie zu begreifen. Als der Befehl kam sich aufzustellen, taten sie dies und es ging zunächst nur darum den Bewegungsablauf nachzumachen.


    Marcus machte erst mal nur die Trockenübung: fand den richtigen Platz, den richtigen Weg, den richtigen Stand. Schließlich übte er zwei, drei Mal ohne Pilum den Bewegungsablauf, nahm dann wie seine Kameraden das Pilum auf und warf, mit dem Ablauf. Es ging erstaunlich gut, nur warf er scheinbar noch zu sehr aus dem Handgelenk.


    Als alle Pila verworfen waren, warteten sie auf die Erlaubnis die Plia wieder einzusammeln.

    Sim-Off:

    Sind 30 Fuß nicht nur knapp 9 Meter? Bisschen wenig für die Möglichkeiten eines Pilums, oder? Wichtig um zu wissen, wie weit ich einzelne Probati nachher werfen lassen kann.


    Aufmerksam betrachteten die Probati das, was der Optio erklärte. Es war nihct schwer zu verstehen, aber auch nicht unbeeindruckend. Nachdenklichkeit sah man hier und da, aber auch Eifer in dem ein oder anderen Gesicht. Andere widerum nahmen es, wie es kam.


    Er selber machte sich keine all zu großen Illusionen. Er konnte durchaus Steine werfen, sogar halbwegs weit, aber das Zielen war nicht immer seine Stärke. Das war seiner Meinung nach eher als Glücksfall zu betrachten. Mit dem Gladius war er leidlich, Laufen konnte er klasse, Scutum bekam er auch hin, wenn es seine Arme nicht zu lange belastete und selbst das Ringen ging mittlerweile ein bisschen. Aber hier ging er gar nicht erst davon aus Erfolg zu haben. Dennoch würde er, wie auch zuvor, überall sein Bestes geben. Und wenn es nicht gut genug war, musste er weiter trainieren.

    Titus wischte sich über die Nase und ignorierte, dass er nun Blut an der Hand hatte. Dann kam er auf seinen neuen Freund Marcus zu und bot ihm den Arm an, um ihm beim Aufstehen zu helfen. Alles klar? "Ja, mir gehts gut. Der Kopf wird etwas brummen, aber es gibt Schlimmeres. So lange ich noch Luft kriege," meinte Marcus mit schiefem Lächeln und musterte Titus eingehend. "Woher bei den Göttern weisst Du das Alles?" Er merkte, dass er noch ncihts von dem jungen Mann wusste. Familienanlage, erwiderte dieser nur mit einem Schulterzucken, fügte aber keinerlei Erklärungen hinten an. Wie wäre es mit den Thermen? Kann den geschundenen Knochen nur gut tun, zwinkerte er und erntete ein leises Lachen. "Was Du sagst!"


    So gingen die Beiden um ihre Ausrüstung zurück zu bringen und sich für die Thermen bereit zu machen, die sie an diesem Abend, mit einigen Anderen, ausgiebig genossen und ihre Blessuren pflegten.