Beiträge von Alaina

    Auf der Suche nach einer Unterkuft, etwas zu essen und ein wenig Ruhe um über die Ereignisse des Tages nachzudenken kehrte sie in das Lokal Poseidon ein. Sie kam von dem Landsitz der Flavia.
    Kaum war sie in den kühlen Schatten getretten, lud der Geruch von frischem Fisch und Wein zum verweilen ein.
    Sie würde hier ihr letztes Geld lassen, aber das spielte keine Rolle, denn sie war nicht mehr ganz so mittelos wie noch vor wenigen Stunden. Das Glück war ihr Uasnahmsweise hold gewesen, sie hatte eine Anstellung bei einem Senator... bei einem Senator. Erst jetzt wurde ihr wirklich die Tragweite dessen bewusst. Sie hatte eher damit gerechnet bei einem Händler zu landen und nun, nun würde sie zum festen Haushalt der Flavier gehören. Sie wurde nervös und kurz stieg Panik in ihr auf, ob sie wohl den Anfoderungen gerecht wird, die nun auf sie warten. Um sich zu beruhigen atmete sie einmal tief ein und aus und ließ sich schließlich in einer Ecke an einem Tisch nieder. Sorfort kam eine Schankamaid an sie heran und fragte sie freundlich nach ihrem Wunsch.
    "Ich hätte gern etwas Wein, Brot und gegrillten Fisch!" das Mädchen nickte und eilte davon um eine weitere Bestellung aufzunehmen.


    Alaina lehnte sich zurück und schloss für einen Moment die Augen um die Anspannung los zuwerden. Ich werd das schon schaffen, redete sie sich gut zu. Das vertraute Gefühl von Einsamkeit kehrte sie zurück. Wieder einmal hatte sie das Gefühl, völlig allein zu sein. Sie war völlig Fremd hier, hatte keine Freunde, keine Kontakte und konnte nur die Ereignisse auf sich zukommen lassen.


    Das Mädchen kehrte zurück und stellte einen Becher gekühlten Wein vor sie hin. "Das Essen kommt gleich!"
    Alaina konnte nur nicken und mit leeren Blick aus dem fenster starren. Zumindest hatte sie jetzt eine nastellung, auch wenn sie diese nur aus Mitleid bekommen hatte. Sie hatte dennoch vor, ihr bestes zu geben.


    Sim-Off:

    Wer mag, kann gern dazustoßen ;)

    Sie bekam zwar mit was vor sich ging, schwieg aber und blickte geflissentlich in eine andere Richtung. Sie kannte Männer wie Furianus, sie hatten ihren Stolz und dieser Stolz verbat es, das sie jemals über das Gesehene redete.


    Sie nickte zustimmend. "Ich sehe das anders... Ich habe eine Chance erhalten. Mehr wollt ich nicht. Ich danke dir! Bis Morgen!" sie lächelte ihm zu und nahm ihr Bündel auf. Dann verließ sie erst einmal die Villa. Ihr letztes Geld würde sie für ein Zimmer ausgeben, aber das war egal. Ihr Herz war nun leichter, als bei ihrer Ankunft. Das leben würde für sie nun ein wenig besser werden.


    Alainas Weg fühte sie erst einmal nach Alexandria, wo wahrscheinlich neue Abenteuer auf sie warteten.


    "Der Ausbruch aus meinen Gewohnheiten hat eben dazu geführt, das ich vor euer Tür stand!" erklärte sie leise. "Aber es ist nicht das erste Mal!" fügte sie leise hinzu. Sie dachte daran wie sie das erste Mal aus ihren Gewohnheiten gewaltsam gerissen worden. Sie kannte den Kampf um das nackte Überleben. Und auch die Flucht vor ihrem Meister war ein Kampf um das nackte Überleben. Sie wollte nicht in Ketten gelegt werdem.


    "Ich habe nie angezweifelt das ihr durch eigene Kraft so viel erreicht habt, aber der Name eurer Familie war sicher auch ausschlaggebend! Aber es beweist Stärke, den Posten eiens Senators anzunehmen und Verantwortung nicht nur für sich selbst und die Familie zu übernehmen, sondern auch für viele andere Menschen, dessen Leben von euren Entscheidungen abhängen!" sie respektierte ihn. Mehr als er vielelicht ahnte.
    Während er stehen blieb ging sie wenige Schritte weiter und badete ihre Füße im kalten Wasser. Als sie sich ihm zuwendete revidierte sie ihre Meinung über seinen Gesundsheitszustand. In der kurzen Zeit ihres Gespräches hatte er auffällig an Farbe verloren und er atmete schwerer, als sie erwartet hätte. Sie warf Theomitus einen besorgten Blick zu und deutete mit einem Kopfnicken auf Furianus. Es gehörte sich für eine Fremde nicht, den Senator auf seine Schwäche hinzuweisen. Aber sie konnte Rücksicht nehmen.
    Noch bevor er das Gespräch beendete war ihr klar, das er sich zu viel zugemutet hatte und das sie sich zurück ziehen sollte.


    "Ich danke euch, das ihr mir eine Chance gebt! Vale, Herr! Ich werde Morgen früh pünktlich da sein!" sie neigte höflich den Kopf. THeomitus würde sie sicherlich noch einmal kurz sprechen wollen, von daher entfernte sie sich erst einmal nur wenige Schritte und betrachtete ausgiebig einige blühende Blumen.

    Alaina musste schmunzeln. Ein wenig falsch verstanden hatte er sie schon. „Ich habe euch bisher doch recht Respektvoll behandelt! Was ich meinte war eher: Sollte ich einmal genug von einem Leben in eurem Haushalt haben, dann steht es mir frei zu gehen, oder etwa nicht?“ ihr Ton war etwas belustigt. Auch wenn Furianus ein Senator war, er war ein Mensch und er hatte Humor. Sie Beide hatten eben nur einen schlechten Start gehabt und mussten soch erst einmal an einander heran tasten.


    „Das ihr mich kaufen wollt, habe ich nicht behauptet!“ sie folgte ihm und gesellte sich an seine Seite. Schnell hatte sie sich ihrer Sandalen entledigt, sie mochte das Gefühl vom warmen Sand zwischen den Zehen.
    „Ob ich mit euch das Bett teilen würde hängt von verschieden Faktoren ab. Zum einen haben wir uns bisher nur kennen gelernt, doch wissen wir aber nicht wirklich, was wir von einander halten sollen! Außerdem sollte zumindest ein wenig Sympathie im Spiel sein, sonst kann man sich beim Liebesspiel nicht fallen lassen!“ klärte sie ihn auf. „Und auch sollte ein gewisses Vertrauen da sein… sonst ist es nur ein recht kurzes Vergnügen!“ Ob sie aus Erfahrung sprach oder nicht, war aus ihrem Tonfall nicht heraus zu erkennen.


    Die Sache mit dem ersten Gast hatte Theomitus schon angesprochen und so wirklich wusste sie nicht, was sie davon halten sollte. Sie schob dies in die Schublade Traditionen und dachte erst einmal nicht weiter darüber nach. Irgendwann würde sie einmal darüber nachdenken, aber noch nicht jetzt.
    Was sie jedoch am meisten verblüffte, war die Tatsache, dass sie ausgerechnet dieser Tradition nun eine Anstellung verdankte. Sie musste sich also damit einmal genauer auseinander setzen.
    Ihr Herz machte einen Sprung und 30 Sesterzen waren mehr als sie von ihrem ehemaligen meister bekommen hatte und für sie schon ein kleines Vermögen.
    „Das reicht völlig!“ In ihrer Freude vergas sie ganz, das sie eigentlich so überhaupt nicht kochen konnte.


    „Ich danke euch!“ sagte sie strahlend. Endlich hatte sie mal etwas Glück im Leben. Endlich ging es für sie bergauf.

    Eine Keltin also...... was war denn bitte das für eine Feststellung, oder versuchte er sich nur gerade selbst klar zu machen, das er es nicht einfach mit ihr haben würde. Es spielte keine Rolle. Wichtiger war es, das sie ihn von sich überzeugte.


    Als er ihr erklärte, er würde keinen Übersetzer benötigen, oder ihre Fähigkeiten im allgemein. Irgendwie war ihr das Bewusst gewesen. Kein Wunder, ein Mann der Reich war, hatte alles, seine Sklaven erfüllten ihm noch so jeden abwegigen Wunsch. Wirkliche Enttäuschung verspürte sie nicht. Sie war Realistin, sie würde sich ahlt auch weiterhin durchkämpfen müssen.
    "Es kommt auf die Sichtweise an! Ich würde abhängig von euch werden, denn ihr würdet mich bezahlen, dennoch, ich hätte wesentlich mehr Freiheiten als ein Sklave. Solltet ihr mir auf die Nerven gehen, dann könnte ich jederzeit gehen!" entgegnete sie nur. Was sie jedoch mit dem Geld machen würde, das sie verdienen würde, sagte sie nicht. Er musste es ja nicht wissen und es ging ihn auch nichts an. Sie würde auch weiterhin mit ihrem Geld haushalten, sollte sie den Drang versprüen wieder ihre eigene Herrin zu werden. Schließlich ließ sie sich nicht alles bieten.


    Seine Frage verschlug ihr kurz die Sprache und sie musste ihren aufkommenden Zorn dämpfen um nicht gleich wieder einen sinnlosen Ausbruch herbeizuführen.
    "Warum sollte ich mit euch das Bett teilen?" entgegnete sie. "Ich kenne euch nicht und außerdem verkaufe ich mich nicht. Egal wie schlimm es um mich steht!" sagte sie und blieb ruhig. Sie wusste sich zu beherrschen, auch wenn sie die Frage als recht unverschämt empfand.
    Viele mochten ihre Einstellung nicht verstehen, aber es war nun einmal ihr Stolz der ihr es verbat, sich zu verkaufen. Nicht das sie keine Erfahrungen gesammelt hätte. Aber es war etwas anderes, wenn man gegen Geld mit einem Mann das Bett teilte, oder aber aus Symphatie. Seine Frage hatte sie nicht direkt beantwortet, denn es gab keine einfache Antwort auf seine Frage... unter Umständen, sollten sie Freunde, vielleicht auch mehr werden konnte es passieren, dass sie sich in seinem Bett wieder fand. Aber noch stand nicht fest, ob es überhaupt jemals so weit kommen sollte. Er hatte sich noch nicht Entschieden ob er ihr eine Chance geben wollte, oder nicht.
    Ihr blieb nicht anderes übrig, als abzuwarten. Ihre Hoffnung hatte sich bereits zerstreut. Es war nicht einfach Furianus zu überzeugen. Wenn er sie einstellte, dann vermutlich eher aus einer Laune heraus, als wirkliches Interesse an ihre Fähigkeiten.

    Anscheinend war sie es ihr gelungen, den Senator ein wenig zu verwirren. Was aber nicht unbedingt ein Triumph war, sondern ihr eher zeigte, das Furianus auch nur ein Mensch war und auch Schwächen besaß, auch wenn dieser sie nur sehr gut verbarg. In der kurzen Zeit ihres Gespräches hatte sie festgestellt, dass er eine Mauer um sich gezogen hatte. Seine wahren Gefühle waren verborgen hinter strenger Erziehung und den Verpflichtungen seiner Senators Würde.
    Solch ein leben wünschte sie sich nicht, wenn möglich wollte sie ihre Freiheit behalten, aber sie war auch gern bereit ein wenig von dieser aufzugeben um eine Anstellung zu bekommen.
    “Ich fürchte meine Freiheit zu verlieren. Ich fürchte mich davor in Ketten gelegt zu werden und das man meinen eigenen Willen brechen will!“ Als er ihre Eltern erwähnte verfiel sie kurz in Schweigen. Dies war ein bitteres Kapitel in ihrem Leben. Der Verlust ihrer Familie schmerzte sie noch immer.
    “Ich trage durchaus den Namen meiner Eltern, doch hat er für die wenigsten Römer eine Bedeutung… ich bin Keltin, ich bin die Tochter von Elva und Coinneach!“ Wenn sie es gewollt hätte, hätte sie ihren kompletten Stammbaum aufzählen können, doch all diese Namen würden für Furianus keine Bedeutung haben, er wusste nicht aus welcher Kultur sie entsprang und welche tiefen Wurzeln sie noch immer mit ihnen verband.


    „Ungewöhnlich, mag sein… aber es ist das was gelernt habe!“ erwiderte sie kurz und überlegte sich, wie sie ihn von sich überzeugen konnte. „Nun… ich biete euch einige Möglichkeiten. Ich kann als Übersetzerin dienen. Sicher Latein ist weit verbreitet, aber die Germanen, die Gallier und auch die Griechen haben immer noch ihre eigene Sprache. Einige mögt ihr kennen, aber nicht alle. Mir selbst fällt es leicht jede Sprache schnell zu lernen, wenn nötig auch in Wort und Schrift zu übernehmen. Ich bräuchtet nicht ein Dutzend Sklaven auf Reisen mitnehmen, sondern nur mich. Und ihr braucht auch nicht befürchten, dass ich weglaufe. Ich bin keine Sklavin!“ erklärte sie. „Auch würde ich euch nichts falsch übersetzen. Ich würde euch immer die Wahrheit mitteilen. Sklaven mögen euch gegenüber loyal sein, aber sie sind nicht ehrlich, denn von eurer Gunst hängt ihre gesamte Zukunft ab!“ Dies war wirklich ein Verkaufsgespräch wie Alaina sie schon oftmals geführt hatte."Und wir Ihr bereits bemerkt habe, fürchte ich mich nicht davor, euch meine Meinung mitzuteilen!" sie grinste leicht. Nur in Zukunft werde ich mich für Ausbrüche nicht mehr entschuldigen, nahm sie sich vor.

    Alaina schnaupte durch die Nase. Wie sollte sie Namen und Ruf verlieren, wenn sie doch keinen hatte. Sie war ein niemand und besaß auch nichts, also konnte sie auch diese Dinge nicht verlieren, die er beschrieb.
    "Warum sollte ich fürchten Nanen und Ruf zu verlieren, wenn ich weder das Einde noch das Andere besitze?" erwiderte sie rhetorisch. Er kam auf sie zu, was sie ein wenig nervös machte. Er war ein gutes Stück größer als sie und vorallem eine imposante und beeindruckende Persönlichkeit. Sie kam sich klein vor, aber sie verbarg ihre Gefühle hinter einem schwachem Lächeln.
    "Ich fürchte andere Dinge zu verlieren, als Namen und Ruf!!" erklärte sie ihm und strich sich eine rotblonde Strähne aus den Augen.


    "Ich kann lesen und schreiben, verstehe etwas von Buchhaltung und beherrsche mehere Sprachen! Ich bin in die Lehre eines Händlers gegangen und wenn nötig packe ich auch an! Es liegt an euch, ob ihr emien Fähigkeiten benötigt und einsetzen zu wisst!" Es klang schon beinahe wie eine Herausforderung. Leicht hatte sie ihr Kinn störisch vorgereckt. Sie fürchtete ihn nicht wirklich, sie war nur beeindurckt und er machte weniger denn je dein Eindruck eines kranken Mannes auf sie.

    Alaina überging seinen Kommentar, das er eben wie ein Mensch reagiert hatte. Er kam ihr reichlich eingebildet und vorallem herablassend vor. Fast so, als sei er etwas besseres, was er nciht war. Würde man ihm all sein Geld und sein Ansehen nehmen, sein Geburtsrecht, dann war er auch eben nur ein Mann. Nichts weiter. Er hätte nur seine eigene Persönlichkeit und mehr nicht. Er wäre dann auch nicht besser als seine Sklaven, oder als sie.


    Bei seinen nächsten Worten, war sie es nun die ihn belehrte. "Wahre Stärke und auch wahrer Stolz zeigt sich, wenn man Fehler und Schwächen eingesetehen kann! Nur weil ich mich entschuldige heißt es nicht, das ich keinen Stolz habe. Ich weiß eben, wann ich einen Fehler gemacht habe und wann nicht. Empfidet es so wie Ihr wollt, ich sehe es anders," entgegnete sie im selben Tonfall wie er. So schnell ließ sie sich jetzt nicht mehr aus der Ruhe bringen.


    Und endlich kamen sie zu dem Grund, warum sie da war. "In Eleusis sagte man ich könnte hier Arbeit finden! Deswegen bin ich hier!" antwortete sie kurz und knapp.

    Auf ihren kleinen Ausbruch folgte ein Moment der Stille. Vor allem die Sklaven hatten einen endgeisterten Gesichtsausdruck und wünschten sich vermutlich genau in diesen Moment an einen anderen Ort.
    Alaina hingegen bereute ihren kleinen Wutausbruch nicht, auch wenn er unüberlegt war. Sie hatte sich kurz hinreißen lassen, aber so war sie nun einmal. Eine Keltin, Leidenschaftlich und Aufbrausend, so wie viele aus ihrem Volk. Sie warf Theomitus einen kurzen giftigen Blick zu. Verdammter alter Mann, das war Absicht! schoss es ihr durch den Kopf. Irgendwie konnte sie das Gefühl nicht loswerden, das der alte Mann es auf diese Art von Konfrontation abgesehen hatte. Was auch immer er damit bezweckte. Nun war es an ihr, das Beste zu machen und alles zu retten oder auch nicht. Nun kam ihr ihre Ausbildung zu Gute und das sie sich nicht so schnell unterkriegen ließ.


    „Ich bezweifle ehrlich gesagt, das es einen Menschen auf dieser Welt gibt, der nicht seine Ansichten und Vorurteile hat!“ erwiderte sie gekonnt auf seine rhetorische Frage. „Aber wenn Ihr einen kennt, Senator, dann stellt ihn mir vor! Ich bin gern bereit meine Meinung zu ändern!“ ihr Ton klang zwar nun respektvoller, aber in ihren Augen blitzte es. Es war keine Wut, eher Leidenschaft. Ihre Wut hatte sie nämlich vorerst niedergekämpft und weggesperrt.
    „Aber auch Ihr müsst verstehen, dass ich so meine Erfahrungen gesammelt habe und ich nur nach diesen handeln kann!“


    Krank?!?!? so wirkte er nicht unbedingt auf sie. Er war zwar nicht das sprudelnde, aber das waren die meisten Männer in seinem Alter nicht mehr. Der Senator wirkte eher erschöpft auf sie, als habe er zuviel in seinem Leben erlebt und gesehen und nun war er es müde sich den Belangen von einfachen Leuten, wie sie es war, zuzuwenden.
    Als er ihr eine Frage stellte legte sie sich ihre Worte gut zurecht.
    „Ich denke einmal, Ihr hättet eine gänzlich andere Meinung von mir gehabt, wenn ich in meinem ursprünglichen Zustand vor Euch getreten wäre. Ihr hätte mich eher aus dem Haus geworfen, so wie ich aussah. Einmal abgesehen davon, das Theomitus anscheinend ein durchtriebener alter Schuft ist,“ sie warf dem Sklaven einen kurzen schiefen Blick zu, „habe ich das Angebot eines Bades angenommen, weil ich in letzter Zeit nicht die Gelegenheit und schon gar nicht das Geld hatte, in eine öffentliche Therme zu gehen!“ sie machte eine kurze kunstvolle Pause und änderte dann ein wenig den eingeschlagenen Kurs.


    „Ihr habt recht, ich habe mich hinreißen lasen. Dafür möchte ich mich entschuldigen! Es tut mir Leid, das ich mangelnden Respeckt gezeigt habe,“ sie neigte höflich den Kopf und meinte es ernst. „Wäre es möglich, noch einmal ganz von vorn anzufangen?“ fragte sie höflich und respektvoll. Eine Entschuldigung war der erste Schritt zu einem besseren Verständnis. „Ich hatte nicht vor, Euch zu beleidigen! Hin und wieder gehen mit mir die Pferde durch!“ meinte sie mit einem ehrlichen Lächeln.

    Alaina konnte über so viel Fürsorge und väterliche Zuneigung nur Lächeln. In diesen Moment schloss sie Theomitus richtig ins Herz. Selten war jemand so nett zu ihr gewesen und hatte sich so rührend um sie gekümmert.
    Wortlos ließ sie sich durch das Haus führen. Immer wieder erblickte sie Bilder. Mosaike oder kunstvolle Gegenstände die adrett und gekonnt in Szene gesetzt worden waren. Doch als sie in den Garten kamen stockte ihr wirklich der Atem. Wer hätte je gedacht, dass in einem Land, wo die Wüste so groß war wie das Meer, es solch ein kleines Paradies gab. Die Wege waren gepflegt, die Wiese grün und üppig und überall blühten Blumen.. Hätte Theomitus sie nicht geführt, wäre sie stehen geblieben und hätte all diese Pracht in sich aufgesogen.
    Wehmut verdüsterte ihr Herz, ein wenig erinnerte sie diese Oase des Friedens an ihre Heimat und doch war sie anders, so exotisch. Hier blühten Pflanzen die sie nie zuvor gesehen hatte, dessen Namen sie nicht einmal kannte. Sie schluckte trocken und konzentrierte sich wieder auf das hier und jetzt. Es brachte ihr nichts, die Vergangenheit wieder zum leben zu erwecken.


    Ihr Blick fiel auf die Kline und auch auf die Sklaven und Leibwächter die sich im Garten befanden. Ein wenig befremdlich fand sie es schon, dass sich der Senator anscheinend nicht einmal in seinem eigenen Haus sicher fühlte. Das musste ein trauriges und schwieriges Leben sein, wenn man nicht unbeschwert sein konnte. Wieder einmal war sie dankbar für ihre Freiheit. Sie war ihr eigener Herr und hatte auch keine große Verantwortung auf ihren Schultern lasten, die sie zu einem so einsamen Leben verurteilten. Zwar war sie auch einsam, aber es war eine andere Einsamkeit. Es war Entwurzelung was sie mehr als alles anderes verspürte.


    Theomitus gab ihr einen sanften Stoß und sie machte automatisch einen Schritt nach vorn. Etwas nervös wartete sie nun ab, was kommen würde.


    Theomits sprach seinen Herrn an, aber dieser schien sich wohl mehr mit seiner Schriftrolle zu interessieren, als für seinen Gast. Es dauerte einigen Herzschläge bis der Senator sie kurz musterte und dann ziemlich abfällig von ihr redete. Zorn glitzerte in ihren Augen auf. Jedes Mitleid oder Verständnis für ihn war für den Moment vergessen.


    „Typisch eingebildete, engstirnige und hochmütige Römer!“ platze es aus ihr heraus. Gänzlich vergessen mit wem sie es zu tun hatte. „Anstatt zu Fragen wer ich bin und was mein Belang ist, wird man mit Vorurteilen überschüttet und als Straßendirne abgestempelt!“ grollte sie und verschränkte verärgert die Arme vor der Brust. An den Gesichtern der Sklaven konnte sie sehen, dass es bisher wohl nur sehr wenige gewagt hatten, so mit ihrem Herrn zu sprechen. „Schimpft sich Senator.. hat aber die gleichen dummen Ansichten, wie jeder Mann aus seinem Volk! Und ich hätte gedacht das zumindest ein Senator mehr Weitsicht zeigen würde!“ fügte sie aufgebracht hinzu.

    Ob sich ihr Leben nun ändern würde, würde sich zeigen. Sicherlich ein wenig Hoffnung hatte sie, aber bisher hatte sie nicht wirklich etwas Handfestes. Sie kannte den Senator nicht, sie wusste nichts über diesen und Theomitus hatte bisher nur wenige Worte über seinen Herrn fallen lassen. Im Grunde lag alles bei ihr, sie musste sich selbst verkaufen, wie Ware auf dem Markt. Das war etwas, das sie konnte. Sie nickte, als ihr der alte Mann erklärte wo sie die Bäder fand.
    „Rot ist wunderbar!“ antworte sie mit einem Lächeln und folgte mit ihren Blicken der Sklavin die eilig dem befehl nach kam. Dies holte sie wieder auf den Boden der Tatschen zurück. Dieser Senator hatte Geld, viel Geld. Er hatte sicher mehr als zwei Dutzend Sklaven, es würde schwer werden ihn davon zu überzeugen, dass sie eine Anstellung bekam.


    „Ich danke dir Theomitus! Ich werde mich dann einmal frisch machen!“ erklärte sie ihm und erhob sich. Nachdenklich betrat sie eines der größten Bäder das sie jemals gesehen hatte. Der Reichtum dieser Familie verschlug ihr erneut den Atem.
    Kaum hatte sie die Tür hinter sich geschlossen, verstaute sie ihr Messer in ihrem Bündel, es musste ja vorerst niemand wissen, dass sie eines bei sich trug.
    Ehe sie sich ihrer Kleidung entledigte bewunderte sie das Bad. Mosaike von fantastischen Meereswesen zierten Boden und Wände, das wassergefüllte Becken war riesig und hier und da war auch Gold verarbeitet worden. Es war schon fast mehr, als sie verkraften konnte.
    Als es klopfte zuckte sie zusammen, die Sklavin kam zurück, in den Armen hatte sie eine wundervolle rote Tunika.
    „Hier, dies ist für euch!“ sagte sie und legte es sorgfältig in eine Nische auf eine Bank.
    „Kann ich sonst noch etwas für euch tun?“ fragte sie und Alaina schüttelte den Kopf. „Nein, Danke!“ antwortete sie nur. Sie füllte sich leicht erschlgane von all dem Prunk.
    Sie Sklavin verneigte sich leicht und eilte dann wieder davon, um sich einer anderen Arbeit zuzuwenden. Zu spät fiel Alaina es ein, sie hätte die Sklavin nach ihrem Herrn ausfragen können, damit sie diesem nicht völlig unvorbereitet entgegen trat.
    Nun war es zu spät und sie verdrängte erst einmal das anstehende Gespräch. Jetzt galt es erst einmal das Bad zu genießen.
    Sie streifte ihre alte verblichene Tunika ab und ließ sich dann in das angenehm warme Wasser gleiten. Ein Seufzen der Wonne entfloh ihren Lippen. Es war lange her, dass sie sich solch einen Luxus hatte gönnen können. Es war herrlich und mehr als befreiend den Staub der Straßen wegzuwaschen.
    Wie immer, wenn sie allein war, sang sie leise vor sich her.


    „Si la mar fuera de tinta
    y er sielo fuera papé,
    no se podria escribir
    lo mucho que es mi querer.” *


    Das Lied hatte sie von einigen Musikern aufgeschnappt die in Tarraco auf einem Markt gestanden hatten. Die Melodie hatte sie sich gleich eingeprägt. Anhand ihres musikalischen Gehörs hatte sie sich auch ihre Sprachkenntnisse angeeignet. Jede Sprache hatte ihre eigene Melodie und wenn man diese einmal kannte, konnte man auch eine Sprache sprechen.


    „Yo te quiero más arróbas
    que hojitas menea el aire,
    que estreyitas tiene er sielo
    y arenas tienen los mares.„ *


    So sehr sie auch das Bad genoss, ermahnte sie sich dennoch Theomitus nicht länger als nötig warten zu lassen. Schmutz und Erschöpfung waren fürs erste einmal fortgespült worden. Während sie sich abtrocknete legte sie sich ihre Worte genau zurecht. Sie musste von sich überzeugen.
    Bewundernd strichen ihre Hände über den Stoff der Tunika bevor sie diese überzog. Theomitus hatte mehr als richtig gelegen, das rot umschmeichelte sie, der Stoff fiel in eleganten Falten.
    Ihr Messer ließ sie erst einmal in ihrem Bündel, das war besser.


    Erfrischt, sauber und wesentlich hübscher als vorher verließ sie das Bad und kehrte zu Theomitus zurück. Als sie ankam war sie nur eine arme Bittstellerin gewesen, nun war sie eine junge selbstbewusste Frau, die sich nur ungern aufhalten ließ und die ein Ziel vor Augen hatte.



    Sim-Off:

    * Wäre das Meer die Tinte
    und der Himmel das Papier
    könnte man selbst dann nicht schreiben,
    wie groß meine Liebe ist.


    Ich liebe dich mehr,
    als Blätter in der Luft herumwirbeln,
    als der Himmel Sterne hat
    und Sandkörner die Meere.


    „Tinta“ von Faun

    Alaina hörte aufmerksam zu und nickte nachdenklich. Das die Römer es mit ihren Göttern hatten, war ihr shcon öfters aufgefallen. Sie hingegen glaubte nciht an die Götter der Römer, sie vertraute auf die Naturgeister ihrer Ahnen, dieser Glaube war in ihr fest verwurzelt und gab ihr Kraft, auch wenn sie mit niemanden darüber sprach. Das dies keine Zusage war, das sie wohl enldich mal ein Dach über den Kopf und Arbeit bekam, war ihr durchaus bewusst, aber es war mehr als sie erhofft hatte. Sie hatte eigentlich erwartet, dass man sie sofort vor die Tür setzte und vertieb, wie einen räudigen Hund.
    Das sein Herr sich für hellhäutige Frauen interessierte überhörte sie gflissentlich, aber es war ein Hoffnungsfunken mehr für sie.


    "Ich danke dir denoch.. dein Angebot ist mehr als ich erwartet habe!" erklärte sie und strich übere ihre Tunika. "Ich habe nur selten solche eine Freundlichkeit erfahren... es ist schwer, wenn man als Frau allein unterwegs ist .. ich hatte sehr viel Glück, sonst wäre ich sicherlich schon längst Sklavin und würde in einem Haushalt dienen müssen. Gegen meinen Willen!" fügte sie hinzu und sprach damit ihre Gedanken aus.


    "Du hast etwas von einem Bad erwähnt?" fragte sie hoffnungsvoll und lächelte dabei. Ein Bad war war jetzt genau das richtige für sie.

    Fast hatte sie die Tür erreicht und da sie dem alten Mann den Rücken zugewendet hatte, sah sie auch sien lächeln nicht, aber sie hörte es in seiner Stimme. Bei seinen Worten drehte sie sich langsam um und musterte ihn aufmerksam. Er meinte es ernst und langsam keimte HOffnung in ihr wieder auf.
    Ein schwaches und dankbares Lächeln zeigte sich auf ihre Zügen.


    "Das ist ein großzügiges Angebot, Theomius!" sagte sie und spürte ein wenig Erleichterung. Anscheinend hatte sie seit langer Zeit endlich einmal Glück unf entgehen lassen wollte sie sich dieses Angebot nicht.
    "Ich werde es annehmen!" sagte sie und ging wieder auf ihn zu.
    "Aber ich würde gern wissen, warum?? Was hat dich dazu gewogen mir so ein Angebot zu machen? So freundlcih habe ich bisher nur sehr wenige erlebt. Die meisten trauen mir nicht über den Weg, sie glauben ich würde ihnen ihre Besitzümer unter dem Hintern wegstehlen oder ihre Strellung im Haushalt schmälern!" fragte sie und setzte sich wieder neben ihn.


    Die Verlockung eines Bades war fast größer als ihre Vorsicht, aber da niemand ahnte, das sie ein Messer bei sich trug, konnte sie sich im Notfal ein wenig verteidigen. Wobei sie aber bezweifelte, das sie gegen einen er ausgebildeten Leibwächter nciht die geringste Chance hatte.

    Der alte Mann hatte ihre derzeitige Situation in wenige Worte zusammengefasst und trotz ihrer Hoffnungslosigkeit regte sich Stolz in ihr. Ein Stolz der ihr es verbot sich erniedrigen zu lassen oder gar freiwillig ihre Freiheit aufzugeben. Sie hatte zwar nur sehr wenig auf dieser Welt, aber dieses wenige, ihre FReiheit, würde sie sich von niemanden nehmen lassen. Eher würde sie dann freiwilligen den Tod wählen und dies sagte sie ihm dann auch, wobei ihre Augen wütend blitzten:


    "Niemals werde ich zur Sklavin, eher würde ich sterben!" erklärte sie ihm entschlossen, regte ihr Kinn vor und musterte ihn herablassend. "Ich lasse mir meine Freiheit nicht nehmen!" fügte sie in dem selbten Ton hinzu.


    Plötzlich veränderte sich ihre Miene ein wenig und etwas verschlagenes trat zu Tage: "kein Herr hätte an mir Freude... ich würde eher einen Aufstand anzetteln, als mich erniedrigen lassen! Euer Herr hätte keine Freude an mir, nur Probleme!" sagte sie schon etwas ruhiger und mit einem kleinem diebischen Grinsen. "Und ehe euer Herr Hand an mich legen könnte, würde er blutend im Bett liegen und später sich niemals wieder einer Frau nähern können!" meinte sie schon fast gelassen, was ihre Warnung um so ernsthafter machte.


    "Lieber behalte ich meine Freiheit und schlage mich irgendwie durch, als als Sklavin zu enden. Ich fürchte euer Herr sollte sich dann lieber eine andere Frau suchen!" sie erhob sich. Auch hier würde sie vermutlich keine Stellung finden. Sie wollte keine Sklavin werden, sie wollte ohre Freiheit behalten. Sicher der Preis war hoch, sie würde weiterhin von der Hand im Mund leben, aber ihre Freiheit war das Einzige was ihr geblieben war und diese wollte und konnte sie nicht aufgeben.


    "Chairé! Ich denke wir werden uns nie wieder sehen!" sagte sie auf griechisch, sein Dialekt war ihr nicht entgangen und zumiondest ein wenig Höflichkeit wollte sie ihm am Ende zu kommen lassen. Sie nahm ihr Bündel und machte anstallten zu gehen und diesen Palast zu verlassen.

    Der Nubier musterte sie kurz, drehte sich um und verschloss dann die Tür wieder vor ihrer Nase. Ein "Warte hier" schien sie sich eingebildet haben und in dem Moment, die Hoffnung nun vollständig aufgegeben, wo sie sich umdrehen wollte und gehen wollte, öffnete sich die Tür erneut und ein älterer Sklave lächelte sie freundlich an und bat sie einzutreten.
    Ihr Bündel drückte sie an ihre Brust und vorsichtig, von Neugieride getrieben, betrat sie das eindrucksvollste Gebäude das sie je in ihrem Leben gesehen hatte. Das Atrium war riesig, ein Brunnen war zentral in den Boden eingefügt worden, wundervolle kunstvolle Säulen hielten in schwindelerregender Höhe das Dach.
    Ihr Blick wanderte umher, betrachtete die feinen Mosaike und egal wo sie hin schaute, es gab etwas andere neues zu entdecken. Sie konnte sich nicht satt sehen.


    Schon fast zu spät bemerkte sie, das man mit ihr redete. Langsam folgte sie dem Beispiel des Mannes, der sich als Theomitus vorstellte und setzte sich auf die Kante des Brunnens. Sie fühlte sich befangen und noch kleiner als vorher schon.


    "Also... mein Name ist Alaina! Und ich weiß nicht was ihr von mir hören wollt. Mir ist mehr als bewusst, das es hier genügend Sklaven gibt, die anfallende Arbeiten erledigen können." Sie machte eine kurze kunstvolle Pause. "Das einzige was ich euch anbieten kann, sind meine bescheidenen Fähigkeiten. Ich kann sowohl lesen, als auch schreiben, ich verstehe etwas von Buchhaltung! Ich kann verhandeln... ich habe bei einem Händler gelernt!" berichtete sie.
    "Ich bin hier, weil man zu mir meinte, ich würde hier vielelicht eine Anstellung bekommen und um ehrlich zu sein... ihr seid meine letzte Chance. Niemand Anderes wollte meine Arbeitskraft!" Auf keinen Fall wollte sie Mitleid erregen, sie wollte nur Tatsachen mitteilen und ehrlich sein.

    Nervös und eingeschüchtert durch den Prunk und die Zurschaustellung von Reichtum wartete sie auf eine Reaktion, die in Form eines großen kräftigen Nubiers kam, der sie herablassend betrachtete und musterte.
    Nun musste sie wirklich all ihren Mut zusammen nehmen. Selten hatte sie sich so klein und schäbig gefühlt wie in diesem Moment.
    Alaina öffnete und schloss den Mund wieder, denn es wollte im ersten Moment kein Ton heraus kommen. Innerlich scholt sie sich selbst. Nun benimm dich nicht wie ein kleines Kind! machte sie sich Mut und holte einmal tief Luft. Jetzt oder nie!


    " Salve! Mein Name ist Alaina! In Eleusis sagte man mir, das ich hier womöglich Arbeit finden würde!" grüßte sie höflich und in bestem Ton. Sie war weder schmeichelnd noch herablassend sondern versuchte freundlich und offen zu wirken.
    "Ich bin schon lange unterwegs und es würde mich freuen, wenn ich eine Gelegenheit bekommen würde, mich vorzustellen!" fügte sie mit einem schwachem Lächeln hinzu, welches etwas kläglich wirkte. Denoch war ihr Blick fest auf den Nubier gerichtet. Doch in ihrem Inneren war sie aufgewühlt und verzweifelt. Wenn sie nicht abld Arbeit fand, würde sie betteln müssen oder gar schlimmeres um etwas zu essen zu bekommen. Mehr als alles anderes hoffte sie, sie würde endlcih die Gelegenheit bekommen sich zu beweisen.