Beiträge von Germanica Calvena

    Ob sie erleichtert darüber sein sollte, das Avarus ihr vorläufig glaubte, wusste sie nicht wirklich, zumal ihr sein Kommentar, er würde einen angemessenen Ehemann für sie finden und bestimmen so gar nicht behagte. Bisher hatte sie ihr Leben vollständig selbst bestimmt und das sie sich nun dem Willen anderer beugen musste, würde für sie eine harte Probe werden. Aber vorerst ließ sie das Thema ruhen, sicher würde sie später noch einmal darüber reden können.... hoffentlich. Sie würde wirklich einige Zeit brauchen um sich anzupassen.


    Das Avarus hinter Verus Verhalten, wesentlich dunklere Machenschaften vermutete, als sie selbst, ahnte sie nicht. Denn sie heilt Verus eher für einen Einsamen Mann, der sich verzweifelt nach Liebe sehnte und dann Hals über Kopf in eine Illusion stürtzte nur um seinem eigenem Schmerz zu entkommen, anstatt sich selbigem zu stellen.


    Anscheinend waren die ersten Bedenken erst einmal aus der Welt geschafft, denn nun zeigte Avarus erstes richtiges Interesse an ihrem Leben. Ein erster Schritt den sie aufeinander zu machten. Es konnte aber auch bloßes Kalkül sein um heraus zu finden, ob sie nicht doch eine sehr gute Schauspielerin war. Die Frage war nur, wo sie anfangen sollte..... sie war fast überall gewesen, Germanien, Gallien, Hispania... mal in großen Städten und dann wieder nur in winzigen Dörfern....


    "Bevor wir nach Rom gekommen sind, waren wir kurz in Asisium und davor haben wir in fast allen großen Städten des Imperiums mal Station gemacht... Mogontiacum, Tarraco, Corduba ..... "

    Sie hätte so einiges dafür gegeben, wenn sie wissen durfte, was im Kopf von Avarus vor ging. Welche Schlüsse er zog und ob er ihr überhaupt glaubte. Es war für sie Beide nicht einfach und sie würden sich wohl nur dann annähern können, wenn vieles geklärt war und sie vorallem wusste, wo nun ihr Platz in dieser Welt war. Sie erwartete nicht, dass er sie so überschwenglich Willkommen heißen würde wie Sedulus, aber sie hatte den schwachen Funken der Hoffnung, dass er sie nicht aus dem Haus jagte.


    Kurz nickte Calvena, als Avarus die Dinge zusammenfasste, die er von Sedulus wusste. Ja, die Gaukler und Schausteller waren ihre Familie gewesen, hatten sie geliebt und versorgt und sie hatte ihren Beitrag dazu getan und jene Menschen geliebt. Der Schmerz war da, versteckt in den tiefen ihrer Seele und würde auch immer dort lauern. Sie fehlten ihr.


    Was sie dann aber etwas verblüffte, war das Avarus anscheinend von dem Brief von Verus wusste. Aber das war wohl kein Wunder bei dem Geschenk war er ihr hatte machen wollen. Es war wohl doch gut gewesen, dass sie nicht darauf eingegangen war. Zumal sie dieses Angebot ziemlich überfordert hatte. Noch immer hegte die die Befürchtung, das Verus nciht an ihr, sondern von einer Illusion interessiert war, die er sich erträumt hatte um sich nicht seinen eigenen Problemem zu stellen. Das er ihr mit solch einer Handlung Angst einjagte, schien ihm nicht bewusst zu sein und auch nicht wissen zu wollen.


    Sie beschloss Avarus das Geliche zu sagen, was sie schon Sedulus mitgeteilt hatte: "Wenn ich wüsste, was ihn dazu gebracht hat, wäre ich dankbar...... ich kenne ihn nicht wirklich....."


    "Ich habe nicht vor ihn zu heiraten......" Kurz warf sie Sedulus einen Blick zu, er hatte schließlich noch mit Verus geredet oder etwa nicht? Zum Glück sprang ihr Onkel dann auch recht schnell in Bresche.


    Sim-Off:

    Da wurde wohl fast gleichzeitig gepostet ^^ habs noch mal edit :)

    Sie lächelte und winkte ihm zum Abschied noch kurz hinter her.


    "Vale, Macer!" sagte sie und wusste, dass es schon bald ein wieder sehen geben würde. Zumindest war sie nun nicht mehr völlig fremd in dieser großen Stadt und sie kannte zumindest endlich jemanden, der sie ein wenig verstand. Und doch würde es dauern, bis sie eine feste Freundschaft eingehen würde können, denn ihre eigenen Wunden waren noch nicht ganz verheilt und es würde dauern.....


    Einen Moment blickte sie ihm noch nach und dann wandte sie sich ab. Ihr eigener Weg würde sie erst einmal woanders hinführen.....

    Calvena nickte zustimmend, das würde sicher ein nettes treffen werden und sie freute sich schon darauf ihn wieder zu sehen.


    "Ich denk mal du wirst nicht unübersehbar sein!" scherzte sie lachend.


    Gemütlich ging es auf den Heimwg und ihre Schritten führten sie dorthin zurück, wo alles begonnen hatte an diesem Tage.


    "Ich werd schon nach Hause kommen!" lächelte sie zuversichtlich.

    Manche Politiker waren bessere Schauspieler, als jene die auf der Bühne standen und dann kunstvoll irgendwelche Texte lamentierten und ein Stück versuchten auf die Beine zu bringen. Warum ihr dieser Gedanke durch den Kopf schoß lag für sie auf der Hand, sie konnte keinerlei Gefühlsregungen oder Gedankengänge ablesen und ihr gefiel es nicht, welche Schlüsse über sie gezogen werden konnte, während sie an sich selbst verzweifelte und nach den gewünschten Antworten suchte, die er wohl zu erfahren suchte. Wären die Rollen vertauscht gewesen, wäre sie wohl ebenso misstrauisch gewesen und hätte jedes noch so kleine Detail hinter fragt. Zwischen ihnen standen mehr als nur unausgesprochene Fragen, Vermutungen und Befürchtungen und sie hätte alles dafür gegeben, wenn sie selbst mehr über ihren Vater gewusst hätte, wenn ihre Mutter eben nicht jenes unbeschwerte Leben geführt hätte. Doch die Vergangenheit konnte sie nicht ändern und es gab keinen mehr, der sie vielleicht hätte unterstützen können. Die wenigen menschen die von der kurzen udn stürmischen Beziehung zwischen ihren Eltern gewusst hatten, waren alle Tod und im Grunde stand nur ihr Wort und das von Sedulus gegen jede Menge Misstrauen. Zumal ein Schmuckstück kein wirklicher Beweis dafür war, dass sie zur Familie gehörte.....


    Wie Verus auf den Gedanken gekommen war, sie könnte eine Germanica sein? Er hatte einfach seine Schlüsse gezogen und sie bedrängt sich ihren Verwandten vorzustellen. Von ihren Zweifeln hatte er nichts hören wollen und er hatte es auch nicht sehen wollen, das ihr der Gedanke nicht wirklich behagte, ein Teil einer einflußreichen Gens zu sein, die nicht einmal ahnte dass es eine unehelcihe Tochter gab. Sicher so was war kein Einzefall, aber wer wollte schon wirklich an Fehler der Jugend erinnert werden und da sie ihren Vater nicht einmal kennen gelernt hatte und ihre Mutter schon seit vielen jahren Tod war, gab es so gut wie keine beweise für die Richtigkeit einer solchen Behauptung. Verus hatte sich wohl die Sache verdammt leicht machen wollen, aber die möglichen Konsequenzen einer solchen Vermutung konnten weitreichend sein.....Manche Politiker waren bessere Schauspieler, als jene die auf der Bühne standen und dann kunstvoll irgendwelche Texte lamentierten und ein Stück versuchten auf die Beine zu bringen. Warum ihr dieser Gedanke durch den Kopf schoss lag für sie auf der Hand, sie konnte keinerlei Gefühlsregungen oder Gedankengänge ablesen und ihr gefiel es nicht, welche Schlüsse über sie gezogen werden konnte, während sie an sich selbst verzweifelte und nach den gewünschten Antworten suchte, die er wohl zu erfahren suchte. Wären die Rollen vertauscht gewesen, wäre sie wohl ebenso misstrauisch gewesen und hätte jedes noch so kleine Detail hinter fragt. Zwischen ihnen standen mehr als nur unausgesprochene Fragen, Vermutungen und Befürchtungen und sie hätte alles dafür gegeben, wenn sie selbst mehr über ihren Vater gewusst hätte, wenn ihre Mutter eben nicht jenes unbeschwerte Leben geführt hätte. Doch die Vergangenheit konnte sie nicht ändern und es gab keinen mehr, der sie vielleicht hätte unterstützen können. Die wenigen Menschen die von der kurzen und stürmischen Beziehung zwischen ihren Eltern gewusst hatten, waren alle Tod und im Grunde stand nur ihr Wort und das von Sedulus gegen jede Menge Misstrauen. Zumal ein Schmuckstück kein wirklicher Beweis dafür war, dass sie zur Familie gehörte.....


    Wie Verus auf den Gedanken gekommen war, sie könnte eine Germanica sein? Er hatte einfach seine Schlüsse gezogen und sie bedrängt sich ihren Verwandten vorzustellen. Von ihren Zweifeln hatte er nichts hören wollen und er hatte es auch nicht sehen wollen, dass ihr der Gedanke nicht wirklich behagte, ein Teil einer einflussreichen Gens zu sein, die nicht einmal ahnte dass es eine uneheliche Tochter gab. Sicher so was war kein Einzelfall, aber wer wollte schon wirklich an Fehler der Jugend erinnert werden und da sie ihren Vater nicht einmal kennen gelernt hatte und ihre Mutter schon seit vielen Jahren Tod war, gab es so gut wie keine beweise für die Richtigkeit einer solchen Behauptung. Verus hatte sich wohl die Sache verdammt leicht machen wollen, aber die möglichen Konsequenzen einer solchen Vermutung konnten weitreichend sein..... Die Frage war nun, welche Antwort wollte Avarus hören? Und welche würde seine Zweifel zerstreuen…… sie hatte zwar bisher die ganze Zeit über nicht gelogen und auch ans ich nichts beschönigt, aber einige kleine Details verheimlicht. Das Beste würde wohl sein, wenn sie ihre eigenen Zweifel sich eingestand und diese auch äußerte…


    "Ich hab ihn jedenfalls nicht dazu angestiftet!" meinte sie ernst. Zumindest das wollte sie klarstellten. Sie hatte nicht vor sich aus irgendwelchen fadenscheinigen Gründen in eine Gens zu schleusen.....


    "Ich weiß nicht wie er auf den Gedanken kam, er sah das Schmuckstück und war dann ziemlich begeistert von dem Gedanken ich könnte eine Germanica sein..... meine eigenen Zweifel wollte dabei nicht hören!" fügte sie hinzu und biss sich kurz auf die Unterlippe, es war bei ihr schon immer ein Anzeichen für Unsicherheit gewesen, wenn sie dies tat.


    "Meine Mutter hat ein leichtlebiges Leben geführt. Über Konsequenzen hat sie meist nicht nachgedacht...." gab sie shcließlich zu, was das aber nun genau bedeutete, darüber schwieg sie sich erst einmal noch aus.

    Von der Taverna hatte sie nur Gerüchteweise gehört, drin war sie noch nicht gewesen, dafür war bisher nie Zeit gewesen, wenn die Gaukler in Rom gewesen waren. Soweit sie wusste befand sich das Lokal am Mercatus Urbi, also redht zentral und wenn sie einen der Sklaven der Casa Fragen würde, würde er dies mit Sicherheit zeigen.


    "Ich werd sie schon finden!" meinte sie zuversichtlich. Über kurz oder lang würde sie sich allein in Roma zurecht finden müssen und da sollte sie wohl die Gelegenheit beim Schopfe packen.


    "Wir sollten uns dann wohl langsam auf den Weg machen!" meitne sie, denn noch immer standen sie mitten im Theater. So viel zu dem Thema man wolle sich auf den Weg machen. Auch wenn sie das Gespräch mit Macer genoß wurde es Zeit dass sie in die Casa zurück kehrte. Denn niemand wusste wo sie sich aufhielt und sie wollte unnötigen ärger vermeiden.

    Sie nickte zustimmend, da sie bisher keine Pläne hatte, war es auch kein großes Problem sich mit Macer zu treffen.


    "Welche Taverna?" fragte sie nach und überlegte ob sie diese dann von allein finden würde. Mit Sicherheit würde auch ein Sklave sie begleiten und ihr den Weg zeigen. Natürlich war auch MAcers Vorschlag verlockend, aber ob das so klug war?

    Da ihr Leben in Rom gerade erst Formen annahm, würde es sicherlich nicht schaden, wenn sie sich mit jemandem traf, mit dem sie sich verstand und der ihr auch einige Fragen über Politik, Machtverhältnisse und Umgang beantworten konnte. Zwar würde ihr Onkel Sedulus ihr jederzeit zur Seite stehen, aber irgendwann würde sie sich auch allein zurecht finden müssen und Macer erschien ihr als jemand, der es ehrlich mit ihr meinte und seine Freundschaft war ihr wichtig. Und nach den Verlusten die sie erlitten hatte, tat es gut, jemanden zu haben, an den sie sich wenden konnte. Zumal macer sie wohl in einigen Punkten besser verstand als andere. Auch er hatte seine Verluste und trug diese als Schmerz in seinem Herzen. Niemals würde man sich vollständig von der Trauer lösen können, aber man konnte lernen damit umzugehen und das Leben dennoch zu genießen.


    "Hast du einen Vorschlag wann und wo wir uns treffen können?" fragte sie ihn. Schließlich war er derjenige der Arbeiten musste, während sie "noch" in den Tag hinein leben konnte. Aber das würde sich mit Sicherheit ändern, über kurz oder lang.


    Das Leben konnte grausam sein, nicht nur sie hatte ihre Verluste mit sich zu tragen, sondern viele andere Menschen auch und es musste wirklich schwer für einen Mann sein, seine Frau zu verlieren. Aber da sie nicht wusste was sie darauf sagen sollte, hielt sie sich mit einem Kommentar zurück. Denn jeder ging anders mit seiner Trauer um.


    "Es freut mich auch!" erwiederte sie lächelnd und warf dann ihrem Onkel einen kruzen fragenden Blick zu. Was bitte hatte ihr Vater für ne Auszeichnung erhalten. So gut kannte sie sich nun noch gar nicht aus mit den Rängen im Militär.


    "So ist es!" antwortete sie kurz. Was hätte sie auch anderes sagen können....

    Es freute sie, dass sie sich mit Macer so gut verstand. Seit dem Überfall auf die Gaukler hatten ihre Freunde gefehlt, Menschen mit denen sie ihre Gedanken teilen konnte und Macer schien sie ernst zu nehmen und auch ein wenig zu verstehen. Das tat gut, besser als sie erwartet hatte. Nach all dem Schmerz, gab es endlich wieder Freude und sie konnte das Leben wieder in vollen Zügen genießen.


    "Wenn sich die Gelgenheit bietet, können wir uns gern wieder sehen!" meinte sie freudig, das Angebot annehmend.

    Calvena folgte ihrem Onkel und dem Nomenclator, der sie dann auch mit lauter Stimme ankündigte. mit großen Augen sah sie sich um, der Raum war festlich geschmückt und auch die Gäste hatten sich alle herausgeputzt udn hübsch gemacht. Eine Hochzeit war ein wichtiger Anlass und jeder zeigte sich nur von seiner besten Seite. Und doch fühlte sie sich etwas unwohl, denn außer ihren Onkel kannte sie keinen der Anwesenden und so hielt sie sich lieber in seiner Nähe auf.


    Wie ein Schatten hatte sie sich an seine Fersen geheftet udn auch nur einen Augenblcik später, fand sie sich vor einem weiterem Senator wieder..... gab es denn keine anderen Leute in dieser Stadt? Bisher war sie nur Soldaten oder Politikern über den weg gelaufen.


    Mit einem schüchternem Lächeln begrüßte sie Senator Annaeus Modestus: "Salve!"

    Das ihr Vater entweder Tod oder verschollen war, spielte für sie zumindest keine große Rolle. Es hatte sie nie wirklich interessiert, wer ihr leiblicher Vater war, schließlich hatte es Ersatz genug gegeben und Gaukler waren ein offenes und freundliches Volk und erzogen ihre Kinder mit Weitblick und erklärten ihnen auch, dass eben nicht immer die Blutsbande die stärksten waren. Einige waren vor ihren Familien geflohen, hatten einen Ausweg aus strengen Regeln und Vorschriften gesucht und ein freies Leben gefunden. Sie waren eine Familie gewesen und viel mehr. Sie hatten sich ohne Worte verstanden und diese Bindungen vermisste sie mehr, als alles andere. Kaum einer konnte dies nachvollziehen. Vorallem in einer Stadt wie Rom, wo die familiären Bindungen einem Tür und Tor öffnen konnten.


    Ihr war von Anfang an klar gewesen, dass sie Avarus nichts vormachen konnte, seine Fragen waren gezielt und wohlüberlegt. Sie konnte ihm keinen Vorwurf daraus machen, dass er nur das Beste für die Gens wollte und für die Menschen, die unter seinem Schutz standen. Doch es war nicht einfach seine Fragen so zu beantworten, dass sie nicht erneute aufwarfen, zumal sie so einiges über ihr doch recht bewegtes Leben nicht würde preisgeben. Es gab Dinge die sie wohl ihm nicht so leicht erklären konnte und die nur auf wenig Verständnis sorgen würden, oder aber dafür sorgen würde, dass sie vermutlich sofort auf der Straße landen würde. Es war besser, dass sie sich alle langsam aneinander herantasteten.....


    Als sie kurz auf Sedulus zu sprechen kam, warf Avarus diesem einen unergründlichen Blick zu und nur zu gern hätte sie gewusst, was in dem Kopf ihres Gegenübers vorging.... aber da sie des Gedankenlesens nicht mächtig war, musste sie sich damit begnügen entweder zu raten oder sich auf ihre Menschenkenntnis zu verlassen, welche sie gerade sträflich im Stich ließ. Aber so waren Politiker, sie konnte eine nichtssagende Fassade aufrecht erhalten.


    "Es war nicht Sedulus der mich darauf aufmerksam machte, dass ich vielleicht ein Mitglied der Gens Germanica sein könnte..... " antwortete sie ehrlich. Sicherlich hatte Sedulus dies aber auch schon Avarus erzählt.


    "Titus Decimus Verus erzählte mir dies!"

    Sie nickte verstehend und hoffte, das Macer sich an seine Vorstellungen halten würde und nicht dem verlockenden Ruf von geld und Macht würde nachgeben. Zumal sie ja selbst erst begann hinter den Vorhang der Politik zu blicken. Noch begriff sie nicht, welchen Einfluss dies wohl auch auf ihr Leben haben würde, sie konnte nur eines, versuchen sich anzupassen.


    "Ich werde dich dran erinnern!" zwinkerte sie ihm zu und meinte diesen Satz nur halbernst, aber sollte er doch vom rechten Wege abkommen, würde sie ihn an dieses Gespräch erinnern.


    Ihr Blick wanderte zum Stand der Sonne und sie nickte zustimmend. "Du hast Recht... ich sollte zurück in die Casa gehen... nicht das man mich dort vermisst!" stimmte sie ihm zu, erhob sich und strich ihre Tunika einmal kurz glatt.

    Sie nickte zustimmend, schließlich war das Wetter wunderbar und der Frühling erstrahlte in seiner ganzen Pracht.


    "Ich habe nicht gemeint, dass ein Politiker den Leuten sein Leid klagen solle, sondern auch mal ein offenes Ohr haben sollte, wenn Bürger an ihn heran tretten und Kritik üben.... man kann nur dann wirklich etwas ändern und bewirken, wenn man sich nicht nur auf die eigene Meinung verlässt, sondern auch mal zuhört!" meinte sie ernst und führte somit ihren Gedanken weiter.


    "Nichts gegen Optimismus, aber zuviel davon und man hat eine Illusion, die dann, wenn sie zusammenbricht, wesentlich größere Folgen haben könnte, als wenn man realistisch bleibt! Bei Wahlen, werden Dinge versprochen, die die meisten Politiker anschließend nicht mehr halten, dann ihr Einfluß wieder gewachsen ist...."


    Ihr Blick wanderte über die vielen Reihen von Bänken und über die große Bühne. Ob man sich in der Casa bereits Sorgen machte, wo sie steckte? Schließlich war sie losgezogen ohne jemandem Bescheid zu geben.

    Sie streckte ihr Gesicht der Sonne entgegen und schloss für einen Augenblick die Augen, während sie ihrem Begleiter aufmerksam lauschte.


    "Du darfst aber auch nicht vergessen, dass die meisten Politiker ihre Gedanken und auch Gefühle hinter einer eisernen Maske verbergen, aus Angst, dass sie ihren Einfluss verlieren könnten.... das macht sie unahbar, ähnlich wie Schauspieler auf der Bühne. Ein Schauspieler verbirgt sich schließlich auch hinter einer bunten Maske um sich seiner Rolle besser an zu passen.... fügte sie nachdenklich seinen Gedankengängen hinzu. Es ging ihr nur bedingt um die schlechten Nachrichten, die man dem Volk mitteilte, als die Machtkämpfe im Senat, welche meist hinter verschlossenen Türen stattfanden. Die Menschen konnten sich schnell den gegebenen Umständen anpassen, aber der Groll auf die Machtgier einiger weniger, blieb meist unverändert und das war oft der Grund für die Unzufriedenheit.


    "Politiker wirken zu distanziert und deswegen steigt der Groll, weil die leute denken, man habe kein Verständnis für ihre Lage!"


    Als er vorschlug, sie solle sich auf die Bühne stellen, blinzelte sie kurz gegen die Sonne, als sie die Augen wieder öffnete. Ihr Blick glitt über die große Plattform wo sich die Tragödien des Lebens in anderer Form abspielten.


    "Lieber nicht....." lehnte sie dankend ab. Sie fühlte sich nicht ganz wohl dabei, auf so einer großen Bühne zu stehen.

    Seit dem Calvena nun bei ihren Verwandten lebte, hatte sich der haushalt ein wenig verändert und die rein männerdominierte Casa hatte eine Spur von weiblichkeit bekommen. Die Sklaven wusselten wesentlich schneller umher, wenn es um die junge Germanica ging, als wenn einer der Hausherren um Aufmerksamkeit bat. So auch, als die eifgrigen Sklaven erfahrne hatten, dass Calvena ihren Onkel zu einer Hochzeit begleiten würde. Es hatte nicht einmal eine Stunde gedauert, da kam schon eine der fleißigen Sklavinen zu ihr und hielt ihr eine Frühlingsgrüne Tunika unter die Nase, ebenso wie dazu passenden Schmuck dazu. Ihr Onkel war dann fast zwangsläufig dazu, abgestimmt auch noch eingekleidet worden, aber nicht mit der gleichen Begeisterung wie bei der jungen Germanica (es schien ihm aber nicht aufgefallen zu sein :P 8))


    Hübsch hergerichtet, aber sicher nicht so hübsch wie die Braut, die ja an ihrem Ehrentag die Schönste sein sollte, fand sie sich dann auch in der Sänfte bei ihrem Onkel wieder und blickte den neuen Eindrücken ein wenig neugierig und auch nervös entgegen. Es war mehr oder weniger ihre Einführung in die Gesellschaft und entweder, sie würde sich auf die Knochen blamieren oder aber Anschluss finden.


    "Wer sind denn Braut und Bräutigam?" fragte sie und nutzte die Zeit die ihnen blieb, während sie warteten um zumindest die wichtigsten Informationen zu sammeln, nicht dass sie doch noch in ein Fettnäpfchen stapfte.


    Ein Sklave half ihr aus der Sänfte und klopfte dann auch an der Villa an um sie Beide anzukündigen.

    Sim-Off:

    Jap, werd ich ^^


    Es freute ihren Onkel, dass er wohl doch noch eine Begleitung für die Hochzeit gefunden hatte und nicht völlig allein dorthin musste.


    "Dann werd ich dich mal Arbeiten lassen!" meinte sie zu ihm.


    "Danke für deinen Rat und deine Hilfe!"


    Auch wenn sie sich noch Gedanken über Verus machen musste, war sie doch sehr froh darüber, dass ihr Onkel dies erst einmal für sie übernahm. Früher oder später, würde sie sich ihrem Verehrer stellen müssen, aber bsi dahin konnte sie sich erst einmal überlegen, wie sie ihm überhaupt begegnete und wie er auf die verrückte Idee kam, sie würde sich mit ihm verloben wollen. Sie hatte niemals auch nur ansatzweise eine Bermekung fallen lassen..... Ob sie Serrana davon erzählen sollte? Oder würde ihre Freundin dann am Boden zerstört, schließlich schien verus sich nicht wirklich die Mühe zu machen seine Tochter kennen zu lernen... zumal er nicht einmal sie kannte, sondern nur eine vage Vorstellung von ihr hatte. Sie fragte sich, ob er an ihr interessiert war oder nur an der Illusion, die er sich von ihr gemacht hatte. Egal was es war, es gefiel ihr so gar nicht.

    Da sie nicht vor gehabt hatte, irgendetwas zu beschönigen oder auszuschmücken, klang ihre Geschichte sehr nüchtern. Es ging ihr nicht darum irgend ein williges Publikum in eine fremde Welt zu locken, sondern um die Wahrheit. Wenn Avarus eine bunte und fantasievolle Geschcihte erwartet hatte, so musste sie ihn wohl enttäuschen, denn das Leben konnte mitunter recht kalt und gefährlich sein.
    Kurz wurde sie unterbrochen, als erst ein bekanntes Gesicht, ihr Onkel Sedulus, und dann ein unbekanntes Gesicht sich dazu gesellte. Das musste der ihr noch unbekannte Verwandte sein, der gerade versuchte Fuß zu fassen... zumindest hatte Sedi ihr das so in etwa erzählt. Es war anscheinend derzeit ein fast vollständiger Männerhaushalt, kein Wunder das die Sklaven begeistert darüber waren, endlich mal wieder ein weibliches Wesen betüdeln zu können ;) 8).


    Avarus Fragen waren berechtigt, doch für sie war die Welt unter den Gauklern, selbstverständlich gewesen. Das die Blutsbande nicht so wichtig gewesen waren, wie die Bande und Beziehungen die sich auf den vielen Reisen gebildet hatten, war für viele unbegreiflich. Hier in Rom war das anders, die Bande zu den Verwandten waren verdammt wichtig, vorallem dann, wenn es um den politischen Einfluss ging. Das sie wohl nun auch ein Teil dieses gewaltigen Haifischbeckens war, behagte ihr nicht so recht, denn sie wurde in erster Linie erst mal nach dem gemessen, was die Gens darstellte und nicht nachdem was sie war. Im Grunde prallten soeben zwei Welten aufeinander und es würde nicht einfach werden Verständnis für die eine oder andere Seite aufzubringen.


    "Den Namen von meinem Vater, hab ich von Sedulus das erste Mal gehört!" beantwortete sie seine erste Frage erst einmal, denn die anderen zu beantworten, war nicht gerade einfach. "Meine Mutter hat mir das hier gegeben, kurz vor ihrem Tode!" fügte sie hinzu und reichte nun einmal Avarus das Schmuckstück, sollte er sich seine eigene Meinung dazu bilden und über sie urteilen.