Beiträge von Germanica Calvena

    Ich bin bis Dienstag weg, wer in der Umgebung von berlin wohnt, kann ja gern uns auf dem Mittelaltermarkt in Wilhelmsruh besuchen (direkt S-Bahn) besuchen. Wir sind: CRANN BEATHA :) nicht zu übersehen, unser Banner hängt in etwa 2 m höhe :) *lach*


    Euch allen ein wundervolles Wochenende und Frohe Ostern

    Hallihallo ihr Lieben,



    ich bin zwar heut und morgen da, aber wie ich zum Posten kome, kann ich nicht sagen...... definitiv werde ich frühestens wieder Montag posten können, die Mittelaltermärkte haben angefangen und wir als Keltenlager sind natürlich ganz weit vorn mit dabei :)


    Ich wünsch euch allen auf jedenfall FROHE OSTERN :)


    Lieben Gruß,
    Calvena

    Calvena war erleichtert, das Sedulus ihr diese unangenehme Sache abnahm, sie hätte eh nicht gewusst, wie sie mit Verus reden sollte. Sicher wüden sie sich eh irgendwann wieder begegnen und dann würde sie sich ihm eh stellen müssen und seiner aufdringlichen Verliebtheit. Es würde nicht einfach werden und sie wollte es sich auch jetzt noch nicht ausmalen.
    Sie nickte dankbar und schenkte ihrem Onkel ein erleichtertes Lächeln.


    Als er dann etwas das Thema wechselte, wurde ihr neugierde größer. Über kurz oder lang, würde sie wohl die einflußreichen Leute in Rom kennen lernen und eine Hochzeitsfeier schien eine gute Gelegenheit für sie zu sein.


    "Es ist wichtig für dich, oder?" fragte sie nach mit echtem Interesse.


    "Ich würde dich gern begleiten..." sagte sie mit einem Lächeln.

    Die gleiche Frage, die sich Sedulus in Gedaken stellte, ging auch ihr durch den Kopf, zumal sie den fehler bei sich suchte, nicht bei Verus, der so einsam war, das er sein Leben unbedingt mit einer Frau teilen wollte, welche er kaum kannte. Dennoch kam ihr das Gespräch in den Sinn, dass sie mit verus geführt hatte, wo sie ihm auf den Kopf gesagt hatte, dass er seinem Leben einen Sinn geben sollte, aber sich nicht auf andere Leute fixieren sollte. Zuerst wollte er ja seine Tochter bedrängen und nun... war sie anschließend sein Lebenssinn.... und dabei kannte sie ihn nur kaum.


    "Ich denke, es ist besser, wenn du das machst!" sagte sie. Sie wollte sich nicht unbedingt hinter ihrem Onkel verstecken, aber wenn sie sich mit Verus unterhalten würde, würde er wohl sich mehr in die Illusion verennen, die er von ihr erstellt hatte.

    Es waren schon zwei erstaunliche Menschen die da aufeinander trafen, auf der einen Seite der Senator, er besaß die Macht über Menschen, war ein treuer Bürger und sorgte sich um das Wohl seiner Familie. Auf der anderen Seite sie, eine Gauklerin, ein Wildfang und Wirbelwind. Zwischen ihnen standen eine gewaltige Portion Skepsis und auch Unsicherheit, was sollte man denn voneinander halten, waren sie wirklich diejenigen, als die sie sich ausgaben, oder war dies alles nur eine Komödie? Auf der einen Seite hatten sie Beide für einander Verständniss, der eine wollte seine Familie schützen und die andere suchte nach einer Zugehörigkeit und einem Weg, einen Neubeginn zu machen.


    Mit einer kleinen Geste versuchte Avarus die Spannung aus der Situation nehmen, die Angst und auch die Scheu und doch war er wie ein Adler, der seine Beute beobachtete und darauf wartete im richtigen Moment zuzustoßen. Das einzige was sie tun konnte, war ehrlich zu sein.


    "Nun... meine Mutter war nicht älter als ich, als sie meinen Vater kennen lernte..." Wer das nun war, ließ sie erst einmal offen, denn im Grunde hatten andere die Schlüsse gezogen und sie hatte dies erst einmal als Gegeben angenommen, auch wenn es wohl besser gewesen wäre, wenn sie wirklich jede Kleinigkeit erzählt hatte, auch ihre eigenen Zweifel daran, dass es durchaus möglich war, dass ein anderer Mann ihr Vater sein konnte. Ihre Mutter war sehr leichtlebig gewesen.... sie war halt jung und auch etwas leichtsinnig gewesen. "Viel weiß ich nicht darüber..." gab sie zu, "nur das was man mir erzählt hatte. Er war Soldat und seinen Namen habe ich selbst erst vor kurzem erfahren!" berichtete sie.

    Haltung, Mimik, Gestik, all dies drückte eine gewisse Macht aus und der Blick mit dem sie gemustert wurde, weckte in ihr den Wunsch, auf der Stelle unsichtbar zu werden. Sie hatte ja schon geahnt, auch weil Sedulus sie vorgewarnt hatte, dass es schwierig werden würde, aber dass sie mit so viel..... sie konnte nicht sagen was es war, es konnte sowohl Misstrauen sein, als auch Vorsicht... gemustert wurde, gab dem ganzen die Atmosphäre einer gewaltigen Prüfung und das wirklich jedes ihrer Worte auf die Waage gelegt werden würde.
    Sie hatte es schon nicht sonderlich gemocht, den Blicken vieler Menschen gleichzeitig ausgesetzt zu werden, doch die eingehende Begutachtung eines einflussreichen Senators und Oberhaupt einer Gens, war weit aus schlimmer, zumal die Worte die er an sich richteten auch jeden Zweifel beiseite fegten. Er war eindeutig nicht von ihrer Geschichte zu überzeugt und wenn sie ehrlich war, an seiner Stelle hätte sie das Gleiche getan.
    Stumm nickte sie erst einmal als Antwort auf seine Frage, im ersten Moment war sie doch etwas sprachlos über so viel Skepsis. Calvena folgte seiner Aufforderung, was anderes hätte sie auch nicht tun können. Zumindest aber vergaß er nicht die Gastfreundlichkeit, aber ob das zu ihrem Vorteil gereichte, würde sich zeigen.


    Und wieder einmal stellte sich die Frage wie sie anfangen sollte. Vermutlich wieder einmal ganz beim Anfang und wie so oft, würde dieser Teil ihrer Geschichte mehr Fragen aufwerfen, als sie beantworten konnte. zumal sie nicht wusste, was Sedulus Avarus bereits erzählt hatte....
    "Also...." meinte sie unsicher und wusste nicht wie sie beginnsen sollte, es viel ihr wesentlich schwerer ihm alles zu erzählen.....

    Ihre Schritte führten sie einmal um das eindrucksvolle Gebäude herum und als sie dann durch den Schatten des Tores hinein in das Sonnendruchflutete Theater kamen, blieb ihr einen Moment die Luft weg. Es war riesig und selbst die Bühne hatte Ausmaße die sie sich in ihren kühnsten Träumen nicht aus gemalt hätte. Beeindruckt betrachtete sie die Architektur und die vielen dargestellten Szenen auf den Wänden.


    Sie lachte, als Macer mit komischen Grimassen sich versuchte, als Schauspieler zu eschaufieren. Es gab wahrlich talentiertere Menschen als Macer, aber dennoch applaudierte sie begeistert.


    "Ein geborener Künstler!" witzelte sie als Antwort auf seine Mimik und Gestik.


    "Aber sind nicht Politiker auch ein wenig Schauspieler?" fragte sie rhetorisch und ließ sich auf eine der unteren Bänke nieder.

    Wenn es schon für Sedulus nicht einfach war, über eine Selbstverständlichkeit zu reden, so war es für Calvena einfach nur unangenehm, denn bisher waren ihr andere Dinge wichtiger erschienen, als sich im Lesen und Schreiben zu üben, als in den musischen Künsten, die doch das Geld eingebracht hatten. Zumal es unter den Gauklern immer nur sehr wenige Ausnahmen gab, die dieser Fähigkeiten mächtig waren. Das sich vieles für sie ändern würde, war ihr schon bewusst gewesen, doch das es beinahe schon einer Schande gleich kam in der zivilisierten Welt, wenn man nicht die grundlegenden Dinge beherrschte. Das hieß für sie nur, dass es für sie schwerer werden würde, als sie es sich vorgestellt hatte.


    Sedulus eröffnung machte sie einen Moment sprachlos und hastig überlegte sie, ob sie Verus mit kleinen Gesten irgendwelche Hoffnung gemacht oder ob der Mann sich in einer Vorstellung von ihr verrannt hatte, die sie nicht war. Sie kannte ihn nur wenig und bis auf ein ernsthaftes Gespräch war nichts zwischen ihnen gewesen. Zumindest soweit sie sich errinern konnte, denn die meiste Zeit hatte sie geschlafen und sich erhollt. Sie wusste ernsthaft nicht, wie sich Verus in sie verlieben konnte, sie hatte zumindest dies nicht herausgefordert, jedenfalls nicht bewusst.


    "Verlobungsgeschenk!?!?!" war das ein schlöechter Scherz, oder meinte Verus das ernst. Die Verblüffung war nicht vorgetäuscht und auch ein wenig entsetzen schwang in ihrer Stimme mit. Das letzte woran sie derzeit dachte, war sich zu verheiraten.... das war doch absurd.....
    Addae hatte wzar immer behauptet sie würde die Köpfe der Männer verdrehen mit ihrer Art, aber sie hatte es nie darauf angelegt oder es heraus gefordert... sicher sie war in einem Alter wo sich eine junge Frau schon einmal hin und wieder für Männer interssierte, aber sie hatte andere Dinge im Kopf, als sich einem Mann an den Hals zu werfen.


    "Ich hab keine Ahnung wie er auf die Idee kommt, ich wolle mich mit ihm verloben......." meinte sie ernst. Der einzige Gedanke der ihr dazu kam, war dass Verus wohl in ihr etwas sah, was sie nicht war. Er hatte sie ja schon nach ihrem Auftritt angehimmelt, das war ihr nicht entgangen, aber das hatten ebreits viele Männer getan und sie hatte es ignoriert, schon aus dem Grund, weil diese Männer zu schnell zu aufdringlich wurden.


    "Ich hab nie irgendwas in diese Richtung angedeutet und mehr als Freundschaft ist da nichts... zumindest von meiner Seite aus!" sagte sie ernst.

    Leise seufzte sie, es war klar gewesen, dass sie nun auch lesen udn schreiben lernen musste, denn bisher waren ihr diese Fähigkeiten nicht wichtig erschienen, aber in ihrem neuen und verändertem Leben schon. deswegen nickte sie nur kurz dazu.


    "Händler sind nicht das Problem.... schließlich kann ich ein wenig rechnen und so schnell hhaut mich so nen Geldsack nicht übers Ohr!" meinte sie kurz. Schließlich konnte sie feilschen und kontne auch zwischen guter und schlechter Ware unterscheiden.


    Nervös und neugierig betrachtete sie die Mimik und Gestik ihres Onkels, als er den Brief las, von Unglauben, über Sprachlosigkeit und auch ein klein wenig Humor konnte sie alles ablesen, was wohl hieß, dass ihr Onkel alles erwartet hatte, nur nicht das. Aber da er sich erst einmal über den Inhalt ausschwieg, wartete sie nur ab.


    Leicht zuckte sie die Schultern, als er sich dann kurz an sie wandte. "Deswegen bin ich zu dir gekommen..... ich weiß nicht was ich machen soll..." gab sie ernst zu.


    "Zumal ich keine Ahnung hab, was Verus mit diesem Geschenk bezwecken will..."


    Das sie dem armen Kerl gehörig den Kopf verdreht hatte, ahnte sie nicht, zumal ihr andere Dinge wichtiger waren, als ein Verehrer, denn sie derzeit nciht gebrauchen konnte. Verus war nett.... aber mehr auch nicht, zumindest für sie. Außerdem, so empfand sie, sollte er sich mehr seiner Tochter widmen, anstatt ihr. Schließlich war sie ja nur eine flüchtige Bekanntschaft.

    Die Casa glich einem Wespennest, in welches ein übereifriger Junge seinen Stock hinein gesteckt hatte und die Bewohner aufgeschreckt hatte. Fleißig eilten die Sklaven durch die Gänge, kochten, putzten und richteten das Triclinium für ein kleines familiäres Festessen her. Es war als wollte die Küche der neuen Bewohnerin zeigen, wie gut sie war und sie wohl beeindrucken, aber es lag wohl auch daran, dass auch sonst nur das Beste vom Besten auf den Tisch kam.
    Der herrliche Duft von warmen Speisen und lukullischen Gaumengenüssen verbreitete sie rasant und lockte die Bewohner an. So auch Calvena, die mit einer Mischung aus Nervosität, Aufregung und Neugier sich im Triclinium einfand. Da sie nicht wirklich wusste, was sie erwartete und mit welcher voreingenommenen Einstellung der Pater Gens sie empfangen würde, hatte sie bewusst, auf auffällige Kleider oder kitschigen Schmuck verzichtet.
    Gekleidet in eine schlichte taubenblaue Tunika, die langen braunen Flechten in einem Zopf gebändigt und das Amulett ihres Vaters in den Händen verbergend, betrat sie den großen schönen Raum. Warum genau sie das Schmuckstück mitgenommen hatte, wusste sie nicht, zum einen wohl um ihre Finger davon abzuhalten nervös mit den Falten ihrer Tunika zu spielen, zum anderen, weil wohl auch die anderen Familienmitglieder selbiges betrachten wollten, wie zuvor es ja schon ihr Onkel Sedulus getan hatte.


    Neugierig ließ sie den Blick durch den Raum gleiten und blieben dann an einem ihr unbekannten Mann hängen. Wer das wohl war? Der Pater Gens oder der andere.... leider viel ihr der Name nicht ein, auch wenn Sedulus diesen sicherlich mehrmals erwähnt hatte.


    "Salve!" brachte sie schließlich schüchtern hervor, so als erwartete sie, dass das Damokles Schwert unguter Vorahnungen und Nervosität, welches über ihrem Kopf hing, sich jeden Moment auf sie herunter stürtzte.

    Ein wenig machte Sedulus den Eindruck auf sie, dass er sich über die Ablekung, welche sie ja nun personifizierte, freute. Anscheinend war seine Arbeit nciht ganz so spannend, wie sie es sich vorgestellt hatte. Mit Enthusiasmus bat er sie schließlich herein und sie kam der Aufforderung nicht nach.
    Das sie wohl ein wenig nervös und aufgeregt war, viel ihm anscheinend sofort auf, es war eben doch nicht so einfach, die offensichtlichen Gefühle zu verbergen, zumal sie ja soeben ein Pferd geschenkt bekommen hat. Ein Pferd.... und dazu noch ein edles dazu.... das war ein Vermögen..... Wobei sie nicht wusste, was sie von diesem Geschenk halten sollte.


    "Ich brauch kein Geld..." zur Bekräftigung schüttelte sie mit dem Kopf. Es war lieb, dass er sich um ihr Wohl sorgen machte, aber sie wollte wenn nötig, ihren Verwandten so wenig wie möglich auf der Tasche liegen, auch wenn sich dies wohl nicht im Augenblick vermeiden ließ.


    "Es geht um etwas anderes...." druckste sie ein wneig herum, es gefiel ihr gar nicht zugeben zu müssen, dass sie nicht lesen und schreiben konnte. Sicherlich hätte sie einen Sklaven fragen können, aber über kurz oder lang, wäre es eh heraus gekommen, also warum damit hinter dem Baum halten. "Ich hab einen Brief bekommen... aber ich kann nicht lesen!" gab sie schließlich zu und hielt den Brief ihrem Onkel unter die Nase.

    Nach nur wenigen Worten der Aufklärung und der Offenheit hatte sich aller Zwist und jeglicher Groll zwischen den beiden jungen Faruen gelegt. Serrana wirkte nun nicht mehr kalt und abweisend und war anscheinend auch sehr froh, dass Calvena ihr dies nicht nachtrug. Zu Missverständnissen kam es ständig und nur wenn man sich dann auch bemühte diese aus der Welt zu schaffen, konnte Freundschaft entstehen. Zumal sie beide beschlossen hatten, einen neuanfang zu starten, ohne Vorurteile, ohne Groll und mit der Aussicht auf eine Freundschaft, schließlich waren sie gleichaltrig und brauchten Beide eine gute Freundin, der sie sich anvertrauen konnten.
    "Ich freue mich, dass du nun nicht mehr böse auf mich bist!" meinte sie abschließend versöhnlich. Mehr musste zu diesem Thema nicht mehr gesagt werden.


    Nachdem sie sich nun ausgesöhnt hatten, schien Serrana doch noch interesse daran zu haben, was ihr wiederfahren war. Doch es war nicht leicht für sie, darüber zu reden, die Wunden waren noch zu frisch und der Kummer zu nah.
    Um sich zu sammeln starrte sie einen Moment mit leerem Blick in den Himmel. Ein Vogelschwarm zog an ihnen vorrüber und kündigte nun endgültig den Frühling an.
    "Ich weiß nicht wo ich anfangen soll... " sagte sie leise. "Es ist nicht einfach für mich...." gestand sie sich selbst ein.


    Sie schwieg einen Moment, ehe sie sich überlegt hatte, wie sie am besten erzählen konnte, was alles passiert war, warum sie hier her gekommen war.
    "Deinen Vater hab ich vor einigen Tage erst recht flüchtig kennen gelernt... ich hab zu einer Gauklertruppe gehört und wir hatten eine Auffürhung auf dem Mercatus Urbis!" begann sie. Es kam ihr vor, als sei dieser Teil schon eine halbe Ewigkeit vorbei, doch waren es in der Tat nur wenige Tage. So viel hatte sie ereignet, so viel hatte sich verändert....
    "Ich muss wohl deinen Vater wirklich mitgerissen haben... er hat mich auf einen Wein anschließend eingeladen... aber mehr als drei Worte haben wir bis dahin nicht geredet!" berichtete sie weiter. Hoffentlich würde Serrana nicht wieder ein falsches Bild von ihr bekommen.

    Sie nickte zustimmend, auch wenn das Meer wunderschön war, so war es doch noch immer eine mächtige Naturgewalt, welche nur von den Göttern gezähmt werden konnte. Das Meer gehörte mit zu den wudnerbarsten,a ber auch beängstigsten und mächtigsten Wundern und die Grenzen des Ozeans konnte niemand ermessen.


    Staunend betrachtete sie das Theater, es war eindrucksvoll und erhob sich hoch über ihre Köpfe.


    "Sehr gern!" sagte sie, gespannt darauf,w as sie nun erwartete.


    "Hast du schon einmal auf einer Bühne gestanden?" fragte sie ihn.

    Anscheinend waren seine Bindungen zu seinen Verwandten nicht so stark, wie er es sich wohl wünschte. Während sie sich redlich darum bemühte, neue Verbindungen zu knüpfe, auch wenn diese die alten nicht ersetzen konnten und doch waren ihre Verwandten ihre Familie und wenn sie zu denen keine Beziehung aufbauen konnte, zu wem denn dann? Sicher es war nicht einfach für sie, aber mit der Zeit würde sich sicherlich zeigen, wie sehr ihr ihre Verwandten ans Herz gewachsen waren.


    Bei seinen doch recht philosophischen Worten zuckte sie nur mit den Schultern. Sie hatte es schon erlebt das jemand seine Meinung über Kunst änderte, man musste den leuten nur die Möglichkeit geben, die Kunst für sich zu entdecken und das war in einer Stadt wie Rom, wesentlich einfacher, als in einem Dorf, wo alte Traditionen das Leben fest im Griff hatten. Zumal die Veränderungen des Lebens, die ländlichen Regionen nur selten erreichten, es sei denn es herrschte Krieg....


    "Du hast eine Schwäche füt das Meer!" stellte sie fest. Ostia selbst hatte sie in ihrem Leben immer nur kurz besucht, oftmals war ihnen nicht viel zeit geblieben, ehe sie wieder auf Reisen waren. Aber eines konnte sie mit Ostia verbinden, den eruch nach Meer und Unendlichkeit.

    Etwas verdutzt blickte sie Macer an, als er unverblümt aussprach, das seine gesamte Familie aus Banausen zu bestehen schien. Als sie dann seinen Blick auffinge, musste sie lachen. Zwar meinte er seine Worte ernst, aber er wollte seine Familie nicht damit beleidigen, sondern nur die Tatsachen aussprechen. Seine offene Art hatte etwas entspannendes, denn die meisten Menschen in Rom verbargen sich hinter wichtigen Titeln und starren Masken, die ihnen von der Gesellschaft vorgegeben wurden. Für sie, als ein Wildfang, war es nicht gerade einfach sich zurecht zu finden, denn jeder schien sein wahres Wesen zu verbergen und auf sie lauerten überall Fettnäpfchen, wenn sie nicht darauf achtete, was sie sagte.
    Bei Macer hingegen konnte sie ehrlich sein, musste nicht unbedingt ein Blatt vor den Mund nehmen und auch nicht befürchten, dass er entweder schnell beleidigt war, oder aber sie verurteilte, weil sie eben anders war und aus der Menge herausstach.


    "Hast du sie denn mal gefragt?" fragte sie nach. Ein wenig hatte sie das Gefühl, das Macer nicht gern mit seinen Anverwandten redete.


    "Rom ist.... groß.... voll und eng... hat aber auch ein paar schöne Ecken... zurecht finden werd ich mich mit der Zeit, aber ob ich die Stadt lieben kann, kann ich jetzt noch nicht sagen...." meinte sie nachdenklich. Es war nicht einfach die vielen Eindrücke einer solchen großen Stadt in wenigen Worten zusammen zu fassen, zumal sie sich erst langsam an den Gedanken gewöhnen konnte, nun ein Bürger dieser Stadt zu sein.


    "Gibt es für dich einen Ort, den du in Rom besonders gern magst und der eine Bedeutung für dich hat?" fragte sie ihn.

    Immer noch den Brief von Verus in den Händen haltend, wartete sie geduldig, dass ihr Onkel, sie entweder herein bitten würde, oder fortschicken würde, da er beschäftigt war und sich um wichtige Dinge kümmerte. Was für Dinge das sein mochten, konnte sie nicht ahnen.


    Als Sedulus sie dann herein bat, steckte sie erst einmal nur den Kopf durch die Tür.


    "Salve, Sedulus.... störe ich?" fragte sie sicherheitshalber, sie wollte ihn nicht von der Arbeit abhalten und so wichtig schien Verus Brief nicht zu sein, auch wenn es doch reichlich merkwürdig anmutete, dass er ihr ein Pferd geschenkt hatte und sie nicht wusste, wie sie mit diesem Geschenk umgehen sollte. Sollte sie es annehmen oder Verus zum Teufel scheren oder was? Es war nicht ganz so einfach sich in einer Gesellschaft zu bewegen, die hohe Ansprüche an ihre Mitglieder hatte und jede Menge Stolperfallen für Unerfahrene bereit hielten.
    Das Tier war ein Prachtexemlar, das erkannte selbst sie mit ungeübtem Auge und es musste ein Vermögen wert sein, um so mehr verunsicherte sie dieses Geschenk, denn welche Erwatungen hatte Verus an sie? Würde der Brief, welchen sie in den Händen hielt, sie aufklären? Sie hoffte es, nur musste ihr jemand diesen Brief vorlesen.. lesen und schreiben hatte sie bisher nicht gebraucht, aber das schien sich wohl nun geändert zu haben.


    "Wenn ich störe, komm ich später wieder!" meinte sie noch eilig.

    Calvena nickte nur, denn erst einmal schien alles gesagt zu sein. Erst einmal würde sie sich einleben müssen und sich mit ihrem neuem zu Hause umsehen. Es würde seine Zeit dauern, bis sie sich völlig wohlfühlen würde und sie sich mit allem vertraut gemacht hatte.


    "Ich freu mich drauf!" sagte sie lächelnd. Zumindest konnte sie dadurch die restlichen Familienmitglieder kennen lernen, welche sich zumindest hier in Rom befanden.


    Das sie die Sklaven ausfragen konnte, war ihr bisher nicht in den Sinn gekommen, aber sie waren wohl die Beste Quelle um etwas über die Familie zu erfahren.


    "Vale, Sedulus!" verabschiedete sie sich von ihm.

    Mit ihrer direkten Art, hatte sie ihn anscheinend etwas entwaffnet und vorallem verunsichert, zumal er sich ja selbst um Kopf und Krahen geredet hatte, was das Thema Hochzeit anging. Es verwunderte sie doch sehr, dass die jungen Mänenr neben Karriere nur noch einen weiteren Gedanken hegten: Die Gründung einer eigenen Familie... und das sie wohl eines Tages in diese Gedanken hineingezogen wurde, behagte ihr nicht wirklich. Zumal sie von sich überzeugtw ar, dass sie nicht in das Bild einer treuen und wohlerzogenen Tochter aus gutem Hause gehörte. Dazu war sie im Herzen zu sehr Vagabundin...


    Das Thema ließen sie erst einmal fallen und etwas ungeschickt, lenkte Macer schließlich ab.
    "Theater klingt spannend... gern begleite ich dich dort hin... will denn nicht jemand aus deiner Familie dich begleiten?" fragte sie neugierig. Er musste doch auch noch Anverwandte haben.

    Sie ncikte zustimmend, nur zu gern wollte sie sich das Theater ansehen, wollte sehen, wie es aufgebaut war und welche Vorteile eine Bühne aus Stein hatte, während sie ja nur auf spontan zusammengenagelten Brettern gestanden hatte.


    "Da bin ich mir sicher! Hast du dir shcon mal eine Aufführung im Theater angesehen?" fragte sie ihn.


    War ihm bewusst, wie gefärhlich siene Formulierung war? Jede andere Frau wäre beleidigt gewesen nach seinen Worten, denn seine Worte konnte man sehr falsch auslegen. Sie hingegen merkte, dass Macer etwas nervös war und sich nur deshalb um Kopf und Kragen redete, weil er sie mochte und nicht wollte, dass sie einen falschen Eindruck von ihm hatte.


    "Ich weiß was du meinst..... aber es ist schon merkwürdig, wenn man als Frau nur als Objekt betrachtet wird.... sicher irgendwann muss ich heiraten, aber wenn jeder Mann dem ich begegne nur eine potentielle Ehefrau sieht, ist das verdammt unpersönlich!" meinte sie ernst.

    Calövena musste lachen, es war zwar sehr charmant, dass er meinte sie würde einen Platz auf den Bühnen in Rom verdienen, aber sie bezweifelte, dass das Theater sie nehmen würde. Es war zu ungewöhnlich, dass eine Frau sich in den Künsten versuchte und auch wenn sie Talent hatte, das Theater war eine rein männliche Domäne und sie hatte dort nichts zu suchen. Zumindest in dieser Hinsciht wusste sie, wo ihr Platz war. Außerdem hatte sie nicht vor das Wesen des Theaters zu refformieren. Die Musik war zwar ihre Leidenschaft, aber nicht unbedingt dazu gedacht, sie wirklich aller Welt vorzuführen. Die kleinen Bühnen der Gaukler waren ihre Welt gewesen, mehr hatte sie nie gewollt, eine große Bühne, war mit zu viel Verantwortung verbunden, außerdem fürchtete sie sich vor den großen Menschenmassen...


    "Ich kann zwar die Menschen mit meinem Talent verzaubern... aber ich glaube kaum, das man mich auf die Bühne des Theaters lasen würde...." meinte sie ernsthaft. Sie war Realistin, schon immer gewesen und so sah sie die Dinge auch nicht durch eine zuckersüße Wolke aus Illusionen.


    Neugierig folgte sie seinem Fingerzeig und nickte dann begeistert. Auch wenn sie nciht auf der Bühne stehen wollte, wollte sie sich ansehen und auch bewundern.


    Sein Geständnis verblüffte sie und machte sie auch kurz sprachlos. Wie sie ebreits gesagt hatte, hatte sie bisher nicht über eine Ehe nachgedacht und auch noch jetzt war es für sie völlig abwegig aus heiterem Himmel zu heiraten und sich als gute Ehefrau zu versuchen.


    "Das mag sein... aber noch denke ich nicht darüber nach, zu heiraten!" meinte sie ernst. "Und ich glaube kaum, dass mich mein Onkel einfach so in die Hände eines Mannes schubsen würde... die Gens hat Einfluss, wird aber nciht vergessen, dass ich eine eigene Persönlichkeit habe! Außerdem ist es zu früh für mich, darüber nachzudenken, wen ich später einmal heiraten könnte!"


    Es war schon einw enig enttäuschend, das Macer in ihr hauptsächlich eine Ehefrau sah, keine Freundin oder Vertraute. War das bei vielen Männern so? Sie hoffte es nicht.