Calvenas Herz schlug ihr bis zum Hals und sie hatte das Gefühl einfach nur zu schweben. So glücklich war sie. Ihre Hand hatte die von Valerian umschlossen und sie hätte diese auch nicht mehr losgelassen, wenn es nach ihr ging. Um sie herum erklang Feliciter aus vielen Kehlen. Septima ließ es sich nicht nehmen, die Erste zu sein. Kräftig wurde Calvena umarmt und sie erwiderte diese Geste von Herzen. Septima war ihr zu eine der liebsten Freundinnen geworden und war ihr unendlich dankbar, dass diese die Aufgabe der Pronuba übernommen hatte. „Vielen Dank für alles!“ flüsterte sie der Freundin zu. Kaum war Septima einige Schritte bei Seite gegangen, drängten weitere Gratulanten auf die Paare zu. Ihr schwirrte ganz schön der Kopf von so vielen Glückwünschen und konnte sich gar nicht merken, was ihnen alles gewünscht wurde.
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Nur verschwommen würde sie sich wohl an ihre Hochzeit erinnern können, die ganze Aufregung und Nervosität hatten dafür gesorgt, dass nur ganz bestimmte Eindrücke bleiben würden. So das große Opfer, Septima die ihre Pflichten als Pronuba nachkam und alle wichtigen Dinge die mir ihr und Valerian zusammen hingen. Mit wem sie über was geredet hatte, wusste sie beim besten Willen nicht mehr oder wer überhaupt zur Hochzeit gekommen war, nur dass sie beim Essen mit ihren Freundinnen die Köpfe zusammen gesteckt hatte und immer wieder ganz unauffällig Valerians Nähe suchte. Es war ein rauschendes Fest, neben viel zu viel Wein gab es auch einen kurzen Auftritt von Tänzern die die Gesellschaft unterhielten und für anzügliche Sprüche sorgten. Viele waren dabei auch auf die Brautpaare gemünzt. Zwischendurch war Calvena äußerst froh darüber gewesen, dass sie einen Schleier trug und man ihr nicht ansehen konnte, wie rot sie wurde. Meist stimmte sie aber in das Gelächter der Gäste ein. Es waren ja nur harmlose Späße die jedes Brautpaar ertragen musste.
Als es dann um Serranas Brautentführung kam, hatte sich Laevina ganz schön ins Zeug gelegt und es Sedulus nicht einfach gemacht. Sie hatte gezetert und sich beschwert und eine finstere Miene aufgesetzt. Wie viel davon gespielt gewesen war, hatte sie nicht einschätzen können. Zum Glück war Sedulus von dem Gehstock der alten Germanica verschont geblieben, sonst wäre das wohl nichts mehr mit der Hochzeitsnacht geworden.
Diesen Moment der Ablenkung hatten sie und Valerian eigentlich nutzen wollen um sich klammheimlich abzusetzen um sich in die Nacht davon zu stehlen. Nicht dass sie den Gästen vor den Kopf stoßen wollen, einfach nur, damit sie schneller ungestört sein konnten.
Nur hatte Marcus ihnen einen kleinen Strich durch die Rechnung gemacht, der Knabe hatte mit Sabina verdächtig Still in einer Ecke gehockt und scheinbar nur auf diesen Moment gewartet um Valerian davon abzuhalten, seine Braut nach Hause zu führen. Irgendwo her hatte sich Pius ein Holzschwert organisiert und sich damit dann vor ihrem Mann aufgebaut und sich einfach geweigert aus dem Weg zu gehen. Nicht einmal bestechen lassen wollte er sich.
Stattdessen hat er einfach Valerian herausgefordert.
Calvena hatte fest gestellt dass sich die Kinder viel zu gut zu verstehen schienen, denn mit einem breiten Grinsen hatte Sabina ein zweites Holzschwert hervorgezaubert und es dann an Valerian weiter gereicht. Anscheinend hatten sich die Zwei abgesprochen.
„Du wirst wohl kämpfen müssen“, hatte Calevana zu ihrem Bräutigam gemeint und dann gelacht. Es war einfach viel zu niedlich gewesen, wie der kleine Kerl sich vor dem Praetorianer aufbaute und eine böse Miene zog. Es folgte ein Spektakulärer Kampf quer durchs Atrium, dann über die niedirgen Tische im Triclinium und endete irgendwo im Garten, wo sich der kleine Germanicus hinter den Sträuchern verbarg um aus dem Hinterhalt anzugreifen. Irgendwie hatte es Pius dann geschafft sich hinter Valerian zu mogeln und ihm das Holzschwert in den Rücken zu drücken. Schließlich ließ der Junge sie doch gehen, nur waren sie nicht wie geplant um den Brautzug zur Casa Quintilia drum rum gekommen.
Mit stolzer Miene und sichtlich zufrieden mit sich und der Welt war Marcus ihnen beiden voraus gegangen mit seiner Fackel und hatte ihnen den Weg geleuchtet. Wie gut das er noch zu jung war um einige der Reime und Spotverse zu verstehen, die auf Kosten von Valerian und Calvena ersonnen wurden.
In dem flackernden Licht der Fackeln stolperte so manch angetrunkener Gast über die ausgestreuten Nüsse, die über die Straße kullerten. Es wunderte sie ohnehin, dass der ein oder andere noch auf seinen eigenen Beinen stand. Sie schwankten wie Schiffe im Sturm und stützten sich dann an der nächsten Hauswand ab. Mit unter folgte ihnen lautes Gebell, weil die Hochzeitsgesellschaft recht laut durch die Straßen zog. Aber jeder der ihnen begegnete stimmte nur die Rufe ein und wünschte ihnen Glück, viele Kinder und eine zufriedene Ehe. Und die ganze Zeit über konnte Calvena nicht aufhören zu Lächeln und verschwörerische Blicke mit Valerian tauschen. Es war einer der glücklichsten Tage in ihrem Leben.
Liebe Gäste: Vielen Dank für euer Mitspiel. Da ja so langsam die Luft raus ist, beenden die Brautpaare mal an dieser Stelle die Hochzeit ;). Es hat uns allen jede Menge Spaß gemacht. Ich überlass dann mal den anderen noch das Wort
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