Beiträge von Germanica Calvena

    Calvena musste grinsen, als Septima die aurelischen Zwillinge als Mädchen bezeichnete. Sie hatten in der Tat recht jung gewirkt, schon fast naiv, aber auch irgendwie erfrischend mit ihrer Art. Die Beiden hatten keinerlei Berührungsängste mit den Soldaten oder den Gästen gezeigt, sondern reichlich mitgemischt. Im ersten Moment hatte sie ja selbst geglaubt doppelt zu sehen, obwohl sie zu diesem Zeitpunkt noch nichts getrunken hatte. Es war schon etwas irritierend gewesen, zwei Menschen zu begegnen, die sich völlig glichen. „Also ich dachte, ich seh doppelt“, gab sie lächelnd zu. Zwillingen war sie in ihrem Leben noch nicht begegnet. „Wie haltet ihr sie auseinander?“ fragte sie neugierig nach. „Ich glaub eine von Beiden hatte die Soldaten dazu angestiftet das Floß überhaupt zu bauen…“, sagte sie kichernd. „Ich bin mir sicher, der ein oder andere hat sich an diesem Abend unsterblich verliebt“, fügte sie dann noch hinzu. Es war ein schönes Fest gewesen, sie dachte gern daran zurück. Auch weil Valerian an ihrer Seite gewesen war.
    Septima berichtete nun, wie sie ihren Hochzeitstag empfunden hatte. Ob es ihr wohl auch so gehen würde? Sie wusste es nicht, es war aber gut möglich. „Ich glaub es geht so vielen bei ihrer Hochzeit. Schließlich ist man aufgeregt und bekommt nur die Hälfte mit. Aber dafür hast du ja dann die Gäste, die dir alles erzählen können“, meinte sie. Septima schien sie nicht wirklich zu hören, deren Blick war nämlich in die Ferne gerichtet, während sie weiter sprach. Was in ihr wohl gerade vor ging? Sie konnte es nicht bestimmen, denn die Tiberia wirkte ein wenig verschlossen. Was wohl angesichts der Tatsache, dass sie nicht den Mann haben konnte, den sie wollte, nicht verwunderlich war. Ganz sacht berührte sie diese am Arm um sie wieder zurück zu holen. Aufmunternd lächelnd sah sie die Freundin an. „Ich fand deine Hochzeit jedenfalls wunderbar“, sagte sie um Septima auf andere Gedanken zu bringen.
    Kurz betrachtete sie ihren leeren Becher. Sie sollte wohl langsam gehen, schließlich wurde sie noch im Tempel erwartet. „Ich fürchte, ich muss mich schon verabschieden“, sagte sie mit leisem bedauern in der Stimme.

    Calvena grinste nur, sie wusste dass Valerian sich gerade so auf dem Rücken eines Pferdes halten konnte und nicht so gern auf diese Weise unterwegs war. Sie genoss seine Nähe, so selten hatten sie Zeit für einander, dass sie es genoss, selbst wenn es etwas kühl war so im Garten. Deswegen kuschelte sie sich noch ein wenig mehr an ihren Verlobten ran.
    „Wenn ich könnte, würde ich dich irgendwie ins Atriusm Vestae schleusen.“ Kurz musterte sie ihn kritisch. „Aber ich fürchte in meinen Kleidern würdest du albern aussehen“, kicherte sie dann. Dann wurde sie wieder ernst, auch wenn sie lächelte. „Mit Sicherheit hat der Mann auch noch andere Bilder vorzuweisen“, meinte sie. Calvena war sich sicher, dass Valerian den Mann schon finden würde. Schon jetzt fühlte sie sich in der Casa Quintilia sehr wohl. Ein Bild von ihrer Hochzeit würde aber das Haus noch verschönern.

    „Ach und wenn, ist doch nicht schlimm“, lächelte sie ihr zu und versicherte ihr noch einmal, dass die Freundin immer willkommen war und sie immer ein offenes Ohr für deren Probleme habe. Aber das sagte sie nicht, sondern umarmte Serrana stattdessen warm.


    Leise seufzte sie, als Serrana sie daran erinnerte dass sie ja auch noch Verpflichtungen im Tempel der Iuno hatte. Gar nicht so einfach an alles zu denken, wenn man den Kopf voller romantischer Vorstellungen bezüglich der eigenen Hochzeit hatte. „Erinnere mich bloß nicht daran, was noch alles auf mich wartet...“, Ihre kläglichen Versuche an der eigenen tunica recta erwähnte sie lieber nicht. Das war ihr irgendwie peinlich. „Vale, Serrana!“ verabschiedete sie diese und widmete sich erst einmal den Dingen, die noch darauf warteten, dass sie ihnen Aufmerksamkeit schenkte.

    Vitale schien sich eingelebt und auch eingearbeitet zu haben, auch wenn er wohl nicht so viel zu tun hatte, wie er es erwartet hatte. Einmal davon abgesehen, dass eine große Hochzeit bevorstand und die Sklaven des Hauses ziemlich herum gescheucht wurden.
    „Freut mich zu hören. Hast du sonst schon Bekanntschaften gemacht?“ fragte sie ihn und nahm den zweiten Brief entgegen. Dieser war recht kurz, von daher überflog sie ihn und lächelte dann zufrieden. „Wunderbar, Octavius Macer kommt zur Hochzeit!“ sagte sie und legte diesen Brief auch erst einmal Beiseite, wobei ihr Blick den Webrahmen streifte. Es gab Dinge die tat sie gern, aber weben gehörte eindeutig nicht dazu. Sie konnte sich einfach mit diesem Ding nicht anfreunden, auch wenn sie sich alle Mühe gab. Aber es wurde einfach nichts, egal wie viel Mühe sie sich gab. Calvena spürte Frustration in sich aufsteigen. So würde sie niemals ihre tunica recta Fertigstellen. Wer hatte sich eigentlich diese Tätigkeit ausgedacht? Der Erfinder sollte in Plutos Unterwelt schmoren.

    Das sie Catiena mit ihrem Wortschwall über ihre Freundinnen ein wenig überfordert hatte, bekam sie nur am Rande mit, denn Serrana begrüßte sie herzlich und mit der üblichen überschwänglichen Umarmung. Das sich die jungen Frauen gern hatten, war deutlich zu sehen. „Du siehst bezaubernd aus“, sagte sie in Richtung der Iunia und strich selbst einmal kurz über die magenta farbene Tunika mit kleiner Stickerei am Saum, passend dazu hatte sie sich eine pala um die Schulter geschlungen. Ihre Haare waren offen und nur am Hinterkopf mit einer Spange zusammen gefasst. „Schön, das dir meine Geschenk gefällt“, sie zwinkerte ihr zu. Wusste sie doch, dass ihre Freundin sich nicht so viele Kleider leisten konnte. Calvena machte der Iunia gern eine Freude. Catiena überreichte Serrana eine hübsche Brosche. „Die ist aber hübsch“, lächelte sie in Richtung der Octavia.
    Nur wenige Augenblicke nach ihnen, betrat dann auch Septima die Taverne. Sie wartete bis die Tiberia Serrana begrüßt hatte, ehe sie dann diese auch ebenso herzlich begrüßte. „Septima, es ist schön dich zu sehen. Wie geht es dir?“ fragte sie diese. Sie kam gar nicht dazu Catiena vorzustellen, das machte Serrana in diesem Moment auch schon. Hoffentlich war die Octavia jetzt nicht überfordert, es ging ja doch schon wie in einem Bienenstock zu. Hier eine Umarmung, da ein Kompliment und dann eine kurze Plauderei zur Begrüßung. Es gab immer Neuigkeiten auszutauschen.
    Überrascht drehte sie sich um, als sie eine weitere bekannte Stimme hörte. „Prisca“, rief sie überrascht und erfreut zugleich aus. „Du meine Güte, wir haben uns seit den Fontinalien nicht mehr gesehen. Gut siehst du aus“, begrüßte sie die Aurelia. „Schön dich wieder zu sehen!“ sagte sie begeistert und begrüßte diese auch mit einer kurzen Umarmung. Damit sich Catiena nicht so verloren vor kam, stellte sie diese dann auch sogleich vor. „Das ist Octavia Catiena, eine Verwandte von Octavius Macer. Sie ist gerade erst in Rom angekommen. Da keiner ihrer Verwandten derzeit in Rom sind, hab ich mich ihrer angenommen. Catiena, dies ist Aurelia Prisca“, stellte sie vor und brachte auch gleich ein Gesprächsthema an. „Oh“, sagte sie bewundernd und betrachtete das Ebenholzkästchen mit den Flakons. „Das ist ja bezaubernd!“ fügte sie hinzu. Die Bedienung sah sie auffordernd an. „Ich hätte gern verdünnten Wein“, bestellte sie und erklärte dieser kurz das Mischungsverhältnis, ehe sie sich dann zu Catiena setzte.


    Ad
    Faustus Octavius Macer
    Legio I in Mantua
    Italia


    Salve Macer,


    ich freue mich, dass Du zur Hochzeit kommen wirst. Wie geht es Dir? Ich habe wunderbare Nachrichten für Dich: Eine verwandte von Dir ist überraschender Weise nach Rom gekommen. Octavia Catiena, sie ist die Tochter von Aulus Octavius Avitus. Ihr ist es wohl zu langweilig auf dem lande geworden, so dass sie sich entschlossen hat nach Rom zu ziehen. Ich war gerade zufällig auf Insepktion, als sie ankam und hab mich ihrer gleich angenommen. Ich würde Dir empfehlen, sofern es Deine Verpflichtungen zulässt, dass Du schon früher nach Rom kommst und sie Willkommen heißt. Ein wenig einsam wird sie wohl sein in dem Haus. Ich versuche so gut es geht ihr den Einstieg zu erleichtern. Ich weiß ja, wie es ist völlig allein in Rom zu sein.
    Sie ist ganz nett, etwas schüchtern vielleicht, aber das wird sie wohl überwinden. Am Besten wird es sein, wenn Du sie selbst kennen lernst. Ich habe sie übrigens ebenfalls zur Hochzeit eingeladen, damit sie gleich die Möglichkeit hat, ein paar Kontakte zu knüpfen.


    Das mit Dir und Septima ist irgendwie tragisch. Es ist irgendwie ungerecht, zumal ich das Glück habe, jemanden zu heiraten, den ich Liebe. Ich kann Dir nur raten: Kopf hoch. Aus Erfahrung weiß ich, dass Kummer irgendwann vergeht. Auch wenn man glaubt am Schmerz zu ersticken. Sollte der Kummer zu groß werden, bin ich als Freundin für Dich da.


    Vale und Mögen die Götter über Dich wachen, Deine Freundin


    [Blockierte Grafik: http://i687.photobucket.com/albums/vv232/Aine_photos/papyrus3.png]



    Sim-Off:

    Familienwertkarte

    Sie mussten es schaffen, wenn sie nicht wollten, dass die Hochzeit ein totaler Reinfall wurde. Aber sie war zuversichtlich, dass ihnen ein unvergesslichen Fest gelingen würde. Egal wie kompliziert es werden würde. Zwar bereitete ihr der Bruch mit den Traditionen gewisse Bauchschmerzen, aber da sie in Serrana eine Schwester sah, sagte sie sich einfach, dass sie indirekt zu deren Familie gehörte und es somit rechtens war, dass sie eben im Haus der Iunia Valerian übergeben wurde. Sie würde aber Iuno ein großes Opfer darbringen, damit diese wohlwollend auf diese Verbindungen hinab sah. Serrana verabschiedete sich erst einmal dann von ihr. Herzlich umarmte sie ihre Freundin. „Du weißt doch, ich bin immer für dich da. Schön dass ich dir helfen konnte. Wenn es nicht besser wird mit deinen Alpträumen, dann komm vorbei. Irgend etwas wird uns schon einfallen, damit deine Ängste weniger werden“, munterte sie Serrana noch einmal auf. „Vale! Komm gut nach Haus. Ich komm in ein paar Tagen vorbei und dann können wie weiter Pläne schmieden. Wir haben jede Menge Arbeit vor uns. Ich werde mich in der Zwischenzeit mit den Vorbereitungen für das Festessen beschäftigen und mich mit unserem Koch absprechen. Es wird ganz sicher, das schönste Fest, das wir je erlebt haben!“ sie klang zuversichtlich, trotz ihrer Aufregung und der kleinen Bedenken.

    Dieses Ding ließ sie verzweifeln. Dabei konnte doch jede junge Frau aus gutem Hause weben und sie stellte sich so ungeschickt an. Das gab es doch nicht. Sie konnte verschiedene Instrumente spielen, aber an einer einfachen Hausfrauentätigkeit versagte sie. Leise seufzte sie und hob den Kopf, als Vitale ihr Zimmer betrat. Sie lächelte dem Scriba zu, dankbar für die Ablenkung.
    „Salve Vitale“, grüßte sie ihn und nahm ihm den Brief ab. „Danke! Wie geht es dir?“ fragte sie ihn, um es erst einmal hinauszuzögern sich weiter mit dem Webrahmen zu beschäftigen.

    Gedämpft schwebte Musik durch die Gänge der Villa Aurelia, drang bis zum stillen Örtchen, umschmeichelte das Ohr und lockte zurück ins Triclinium. Doch Calvena verpasste lieber das Unterhaltungsprogramm, als eine Freundin im Stich zu lassen. Sie fragte sich, was mit Romana los war, diese hatte so unvermittelt die Frauenrunde verlassen, dass sich Calvena sorgen machte. Allein das Verhalten ihrer Freundin zuvor, hatte sie schon stutzen lassen. Irgend etwas war vorgefallen, doch sie wusste nicht was. Und so wartete Calvena nun vor der Latrina darauf, dass Romana ihr entweder die Tür öffnete, oder aber sie davon schickte. Es dauerte einen Moment, ehe eine recht blasse und irgendwie mitgenommen wirkende Vestalin ihr die Tür öffnete. Mit Mühe brachte die Claudia ein tapferes Lächeln zustande, was ihr das Gefühl vermittelte, dass es richtig gewesen war, ihr zu folgen und nach ihr zu sehen.
    „Du bist so plötzlich aufgestanden, dass ich mir Sorgen um dich gemacht habe. Ist alles in Ordnung?“ fragte sie und suchte den Blick ihrer Freundin. Sie wirkte ein wenig unglücklich. Woran das lag? Zuletzt hatten sie über die bevorstehenden Hochzeiten geredet. Bereute die Claudia etwa ihre Entscheidung Vestalin geworden zu sein? Bisher war diese doch sehr glücklich gewesen mit diesem Lebensweg und hatte ihr immer wieder versichert, dass es ihre Erfüllung war. Doch nun bekam Calvena zweifel. Verbarg ihre Freundin etwa ihren Kummer hinter einer frommen Fassade. Sollte sie Fragen? Sie konnte jedenfalls Romana mit ihrem Kummer nicht allein lassen. „Bist du sicher, dass es dir gut geht? Wir können reden. Uns wird sicher niemand vermissen!“ schlug sie vor und sah die Claudia ernst an. „Egal was es ist. Du kannst es mir anvertrauen. Ich werde es niemandem sagen“, fügte sie dann noch hinzu, um Romana zu versichern, dass sie für sie da war.

    Die Frage nach den Plänen der Octavia sorgte für ein kurzes verlegenes Schweigen. Anscheinend war Catiena mehr oder weniger nach Rom geflohen, wohl aber mit der Billigung ihrer Eltern. Wovor, konnte Calvena nur vermuten. Vielleicht vor dem ruhigen Landleben, oder sie wollte ihr Leben erst einmal genießen, ehe sie verheiratet wurde. Oder Catiena suchte nach der Liebe oder aber nach einem Leben voller Selbstbestimmung. Zumindest in nächster Zukunft brauchte die Octavia befürchten, bevormundet zu werden. Es war ja keiner aus ihrer Familie da, der ihr sagen konnte, was sie zu tun und zu lassen hatte. Sie war gespannt wie sich Catiena machen würde. „Keine Sorge, vor mich brauchst du dich nicht rechtfertigen. Das überlasse ich Macer“, zwinkerte sie ihr zu, als diese ihr dann erklärte dass sie sich noch keine Gedanken gemacht hatte, was sie vom Leben erwartete. Irgendwann würde sich etwas für Catiena ergeben, bis dahin konnte sie ja erst einmal die Dinge auf sich zukommen lassen. So wie Calvena erst einmal die Dinge hatte auf sich zukommen lassen. Ihr war auch im Grunde keine Wahl geblieben, allein und verzweifelt war sie in Rom gestrandet, hatte niemanden gehabt, dem sie sich anvertrauen konnte, ihren Kummer, ihren Schmerz. Zwar hatte sie ihre richtige Familie kennen gelernt, doch hatte sie sich Fremd gefühlt. Fehl am Platze. Erst nach und nach hatte sie die Vergangenheit hinter sich lassen können. Neue Freunde gefunden und was noch fast viel wichtiger war: Die Liebe. Damals hätte sie sich nicht vorstellen können, wieder glücklich zu sein. Doch sie war es, trotz der Umstände, die sie nach Rom verschlagen hatte. Aber wirklich einfacher war ihr Leben nicht geworden. Sie war umgeben von Politik, Intrigen und Machtkämpfen. Meist war sie nur eine Zuschauerin am Rande, doch hatte sie auch bereits einige unangenehme Erfahrungen gemacht und musste sich vor jemandem hüten. Hoffentlich würde Catiena diese unangenehmen Erfahrungen erspart bleiben. Doch das konnte man nie wissen. Irgendwie wandelte sich das Leben ständig.
    „Früher oder später wirst du mit der Politik in Kontakt kommen, spätestens dann, wenn du heiratest. Ich lebe mit zwei Senatoren unter einem Dach. Du kannst dir sicher vorstellen, welche Gesprächsthemen es vorwiegend gibt. Es wird wohl noch eine Weile dauern, bis du einen Überblick über die Dinge hast, aber ich werde dir gern weiter helfen. Wir können ja gern einmal in die Agrippa Thermen gehen. Dort erfährt man immer den neusten Klatsch und Tratsch und die aktuellen politischen Tendenzen. Macer wird sich sicher über deine Unterstützung freuen. Es ist immer gut zu wissen, dass die Familie hinter einem steht“, ermunterte sie Catiena.
    Die Octavia war völlig hingerissen und begeistert von der Einladung zu ihrer Hochzeit. Sie sah keinen Grund, diese nicht dabei haben zu wollen. Auf einen Gast mehr kam es nun auch nicht mehr darauf an. Calvena lächelte, als diese dann bekundete, sie würde gern kommen.
    „Ich werde Lucius Quintilius Valerian heiraten. Er ist Centurio der Praetorianer“, beantwortete sie dann die Frage und konnte ein überglückliches Lächeln nicht verbergen. Nicht mehr lang und dann war sie verheiratet. Sie konnte es kaum noch erwarten. Sie war aufgeregt und nervös und ein klein wenig überfordert, angesichts der Tatsache, dass es eine Doppelhochzeit werden würde und viele hochrangige Gäste eingeladen worden sind.

    Heute sollte gefeiert werden. Einmal nichts großes oder aufwändiges, keine prunkvolle Feier, sondern nur ein Tag unter Freundinnen. Serrana hatte Geburtstag und das musste nun wirklich gefeiert werde. Ganz zwanglos, einfach nur unter Frauen. Die Köpfe zusammen stecken, lachen und trinken. Erst einmal war die große bevorstehende Doppelhochzeit vergessen, die unzähligen Gäste, die kommen würden, die bekannten Persönlichkeiten. Heute nur würden sie unter sich sein, im kleinen Kreis. Selbst das Wetter spielte mit. Der Frühling war nun endlich da. Mit beschwingten Schritt suchte sie sich zielstrebig ihren Weg. Kurz lächelte sie ihrer Begleitung zu. „Heute werde ich dir einige meiner Freundinnen vorstellen. Da sind Iunia Serrana, sie ist die zweite Braut bei der großen Doppelhochzeit im April. Sie ist wie du auf dem Land groß geworden, ihr werdet euch sicher gut verstehen. Dann ist da noch Tiberia Septima. Sie wird pronuba sein. Diese ist mit Titus Aurelius Ursus verheiratet. Ich sag dir, das war eine schöne Hochzeit“, schwärmte sie. Wie immer behielt sie das große Geheimnis für sich. Niemand außer ihr wusste, dass Septima eigentlich einen anderen Mann liebte. Es war eine arrangierte Ehe. Liebeshochzeiten waren sehr selten. Wieder einmal war sie dankbar dafür, dass sie hatte selbst wählen können. „Dann kommt noch Tiberia Arvinia. Auch sie wird bald heiraten. Der Termin steht noch nicht fest. Furia Calliphana ist auch bereits verlobt. Sie wird einen Iulia heiraten... Du meine Güte, du bist von lauter Bräuten umgeben!“ lachte sie und zwinkerte Catiena zu. Die Octavia war erst seit kurzer Zeit in Rom. Da keiner der Verwandten derzeit in der ewigen Stadt weilte, hatte sie sich ihrer angenommen und führte sie ein. Diese kleine Feier im engsten Kreis der Freundinnen war die richtige Gelegenheit Kontakte zu knüpfen für sie. „Claudia Romana wird vielleicht auch kommen. Sie ist Vestalin, aber hab nur keine Beruhigungsängste. Romana ist nett und hat eine Menge Sinn für Humor“, erklärte sie.
    Schließlich waren sie da, sie standen vor der Taverne Apicia. Mit einer einladenden Geste deutete sie hinein und ließ Catiena den vor tritt. „Nur keine scheu“, sagte sie fröhlich und folgte ihr dann. Mit einem Lächeln begrüßte sie dann Serrana. „Salve, Serrana!“ sie umarmte diese herzlich. „Alles Gute zu deinem Geburtstag. Ich hab hier eine Kleinigkeit für dich!“ sie reichte der Iunia ein kleines Paket. Darin zwei wunderschöne Tuniken. "Darf ich dir Octavia Catiena vorstellen? Sie ist erst seit kurzem in Rom. Die Casa Octavia ist ja leider derzeit wie ausgestorben, deswegen kümmer ich mich ein wenig um sie. Catiena, dass ist Iunia Serrana!" stellte sie die Beiden einander vor.


    Sim-Off:

    Wisim

    Es war irgendwie immer einfacher die Probleme anderer Objektiv zu beurteilen, als die eigenen. Das ehrliche Wort einer Freundin konnte man dann immer gebrauchen um die Probleme lösen zu können. Und es waren nicht unbedingt ehrliche Worte die man brauchte, sondern auch manchmal aufbauende und tröstende. Für Serrana war sie gern da. Diese war mehr wie eine Freundin für sie, sie war wie eine Schwester und ihr konnte sie alles anvertrauen. Zu den Worten der Iunia lächelte sie nur.


    Erst einmal galt es über andere Dinge zu reden. Die gewaltige Gästeliste die sich vor ihnen ausbreitete. „Ich denke mal, viele Namen dürften sich über ein stimmen“, meinte sie nachdenklich. „Mhm... wenn man sich das so ansieht, wird Durchbrennen irgendwie wieder verlockend“, scherzte sie leise. „Aber wir schaffen das, auch wenn es im Augenblick fast überwältigend anmutet!“ Noch konnten sie ja nur erahnen, welche Dinge da auf sie zu kamen. Wie gut dass sie jede Menge helfender Hände hatte. Laevina würde sicher auch noch ihre Ratschläge dazu bei steuern und die Sklaven animieren.

    Wieder einmal saß sie vor dem Ding. Sie hatte es sorgfältig bespannt und wog nachdenklich das Schiffchen in ihrer Hand. Nur keine Hektik, das würde die Arbeit der letzten Stunden zunichte machen. Immer noch übte sie meist an dem kleinen Spielwebrahmen ihrer Cousine, wenn sie an ihrer Tunica recta arbeitete, dann nur unter Laevinas Aufsicht. Nur langsam machte sie Fortschritte, zu langsam, denn die Hochzeit rückte immer näher und näher. Das machte sie nervös und versetzte sie in Panik. So würde es nie etwas mit ihrem Hochzeitskleid. Sie war am verzweifeln. In diesem Moment klopfte es, während sie das Schiffchen durch die Kettfäden schob. Konzentration und Präzision waren der Schlüssel zu Erfolg. Erst nach einiger Verzögerung bat sie dann ihren Gast herein.


    „Komm rein!“ meinte sie und betrachtete das Ding mit einem finsteren Blick. Was hatte sie sich da nur vorgenommen?

    Natürlich hätte sie sich auch weigern können und Marcus umgehen in sein Bett schicken. Aber sie mochte ihren kleinen Cousin. Außerdem hatte der Junge es nicht leicht. Es fiel ihm schwer sich an die neuen Regeln zu halten und sich anzupassen. Mit Bia hatte er ja schon einen unangenehmen Zusammenstoß gehabt. Teilweise zu Recht, denn wenn Marcus jederzeit gegen die Regeln verstoßen konnte ohne bestraft zu werden, würde schon bald die Casa nicht mehr stehen. Natürlich war es unangenehm, aber am Ende war es nur zu seinem Besten. Aber nicht nur deswegen fand sie sich in der Rolle der netten Cousine wieder, die ihm das ein oder andere durchgehen ließ. Es lag wohl auch daran, dass ihre Anfangszeit in Rom ihr auch nicht gerade leicht gefallen war. Was Marcus brauchte waren Freunde und Verbündete und sie gehörte gern dazu.
    Während sie die Geschichte erzählte, sah sie immer wieder verstohlen zu dem Jungen hinüber, nach einer Weile war er dann endlich eingeschlummert und im Land der Träume. Lächelnd deckte sie den Knaben noch einmal zu, nachdem sie geendet hatte und fand sich dann aber selbst vor einem kleinen Problem wieder. Marcus hatte sie ziemlich breit gemacht und sie somit mehr oder weniger aus ihrem Bett vertrieben. Sie seufzte, schnappte sich ihre Decke und ging nach neben an in ihr Aufenthaltszimmer, wo sie sich eine Öllampe anzündete, eine Schriftrolle schnappte und sich dann in einem Korbstuhl gemütlich machte.
    Irgendwann schlief sie in einer ziemlich ungemütlichen Haltung ein…

    Wenn Laevina geglaubt hätte, Calvena würde schon nach wenigen Minuten Erklärung ein Stück Stoff perfekt gewoben bekommen, so hatte sich diese geirrt. Calvena stellte sich ziemlich ungeschickt an. Es war eben für sie eine völlig ungewohnte Tätigkeit. Aber sie gab sich Mühe, auch wenn es danach nicht aussah. Sie hatte schließlich ein klares Ziel vor Augen. Dafür war sie auch bereit ihren Stolz runter zu schlucken.
    Wie gut dass es sich nebenbei gut unterhalten ließ. Das lenkte etwas von der eintönigen Arbeit ab. Was aber dafür sorgte, dass sie mehr Knoten in den Stoff arbeitete, als es für sie besser gewesen wäre.
    Calvena hielt Inne, als Laevina ihr erzählte, dass ihre Hochzeitsnacht langweilig gewesen war. Das konnte sie sich gar nicht vorstellen. Die Alte nahm sie doch auf den Arm... Doch die Germanica meinte es ernst. Darauf wusste sie nichts zu erwidern. Etwas peinlich berührt machte sie sich wieder mit Feuereifer an die vor ihr liegende Aufgabe aus gesponnener Wolle ein Stück Stoff zu weben.


    Als nächstes folgte dann so etwas wie ein Vortrag darüber, was ihre Pflichten als Ehefrau war. Einmal abgesehen davon, dass sie eine Haushalt zu führen hatte und Kindererziehung. Wirklich Gedanken über Valerians Karriere hatte sie sich nicht gemacht. Das war sein Ding, da wollte sie sich nicht wirklich einmischen. Außerdem war sie sich ziemlich sicher, dass ihr zukünftiger Mann mehr Ehrgeiz besaß, als der erste Mann von Laevina. Wieder saß ihr eine kleine spitze Bemerkung auf der Zunge, welche sie ganz eilig herunter schluckte. „Vieles wird sich wohl erst mit der Zeit ergeben. Aber ewig Centurio wird er nicht bleiben!“

    Sie musste Lachen. Valerian war eindeutig auch viel zu neugierig, denn er überfiel sie doch glatt mit Fragen. „Bist du sicher dass es nur ein Gaul ist, der mit dir durchgeht?“ neckte Calvena ihn und küsste ihn noch einmal sacht. Auch um ihn zum schweigen zu bringen. Schließlich tat sie ihm den gefallen und beantwortete seine Fragen.
    „Du kannst ihn auf dem Marsfeld finden“, erklärte sie erst einmal. „Laut Romana ist er ziemlich bekannt. Ich hab eines seiner Werke bereist gesehen, im Atrium Vestae. Romana hatte sich die Wände ihres Cubiculum mit der Landschaft Etruriens bemalen lassen. Ich fürchte nur, dass du dir das Werk nicht ansehen darfst. Sie sind ziemlich streng die Vestalinnen. Ich bin mir aber sicher, dass dir Paulus Caesannus eines seiner anderen Werke zeigen kann!“
    Sie war sich ziemlich sicher, dass Valerian sich auf ihr Urteil verließ, aber sie konnte auch verstehen, dass er sich vergewissern wollten, wen er sich da ins Haus holte.


    Bedächtig nickte sie. Auf diese Weise an ein ganz besonderes Fest erinnert zu werden, würde sicher auch Gästen gefallen. „Klingt gut!“ stimmte sie ihm zu. Noch war es für sie ungewohnt die Rolle der Hausherrin zu übernehmen. Aber bald würden ihr sicher solche Entscheidungen leicht fallen. Außerdem konnte sie ja jederzeit Valerian um Rat fragen.

    Melina besaß eine erfrischende offene Art, während die meisten Frauen in Rom, sich stets hinter einer Maske aus Höflichkeit und Zurückhaltung versteckten, zeigte Melina offen wer sie war und was sie von einem hielt. Schon fast taktlos, äußerste sie ihre Meinung und entlockte Calvena ein schmunzeln. Schade nur, dass es die Quintilia nicht leicht haben würde mit ihrer schon fast unkomplizierten Art. Ein klein wenig, konnte sie sich selbst wieder entdecken, aber auf der anderen Seite waren sie doch verschieden. Was wohl aber auch daran lag, dass sie wesentlich andere Erfahrungen gemacht hatte, als Melina. Sie freute sich jedenfalls darauf, sie näher kennen zu lernen. „Was verstehst du unter Spaß?“ hackte sie nach. Valerian hatte ihr ja erzählt, welche Art Spaß Melina bevorzugte, aber bisher hatte diese einen völlig anderen ersten Eindruck auf sie gemacht, als sie erwartet hatte. Calvena hatten einen Trotzkopf erwartet. Eine junge Frau die gegen alle bestehenden Normen rebellierte, aber Melina entpuppte sich eher zu jemanden der zwar wusste was er wollte, dem es aber schwer fiel sich anzupassen. Nur zu gut konnte sie das selbst verstehen. Auch ihr war es nicht leicht gefallen sich in Rom zu Recht zu finden. Besonders nach dem sie mehr oder weniger sich völlig allein in einer ihr fremden Welt wieder gefunden hatte.
    Sermo hingegen wirkte noch weniger begeistert und zog lieber eine Grimasse. Umso besser, so würde sie allein mit Valerian bleiben, wenn keiner mitwollte und keine Vorschläge gemacht wurden. Mehr zeit allein zu Zweit.
    Auf seine ruppige aber dennoch irgendwie sympathische Art kam Sermo auf ein anderes Thema zu sprechen. Etwas verdutzt sah sie ihn an, dass er direkt auf sie zukam. „Ich kenne eine Schneiderin, ich kann sie ja mal fragen“, meinte sie. Im Grunde gehörte ihr das kleine Unternehmen, aber sie war eher so etwas wie stille Teilhaberin und redete niemand ins Geschäft.

    Der Einwand von Marcus war durchaus berechtigt, aber wer konnte wirklich sagen, was Wahrheit war und Fiktion. Eine Sage war eben auch nicht mehr wie eine Geschichte, meist über viele Generationen weiter erzählt und ein klein wenig verändert. Als Marcus erklärte, dass es seine Lieblingsgeschichte war, seufzte sie Schicksalsergeben. „Das ist dann aber die letzte Geschichte für Heute!“ meinte sie und sah ihn ernst an. Schließlich fing sie an zu erzählen:



    "Vor langer, langer Zeit lebte in der Stadt Alba Longa in Italien ein König mit Namen Numitor.
    Sein Bruder Amulius war neidisch, er wollte selbst König sein. Er stieß Numitor vom Thron, jagte ihn aus der Stadt
    und machte sich selbst zum König. Numitors Sohn ließ er heimlich ermorden.
    Numitors Tochter, Rhea Silvia, sperrte er als Priesterin in einen
    Tempel. Rhea Silvia gebar Zwillinge, zwei Knaben. Sie gab ihnen die
    Namen Romulus und Remus. Als der böse Amulius davon erfuhr, ließ er
    Rhea Silvia in einem Fluss ertränken. Die Zwillinge ließ er in einen Weidenkorb
    legen und in den Fluss Tiber werfen. Nun war Amulius froh. Er
    glaubte, die Kinder und Enkel seines Bruders wären tot. Aber die Zwillinge
    Romulus und Remus ertranken nicht. Der Weidenkorb blieb an einem
    Baum am Ufer des Flusses hängen. Die kleinen Knaben weinten. Das
    hörte eine Wölfin, die ihre eigenen Kinder verloren hatte. Sie trug die
    Knaben in ihre Höhle. Sie wärmte sie mit ihrem dichten Fell und säugte
    sie (ließ sie ihre Milch trinken). Eines Tages kam ein Schafhirte vorüber.
    Er fand die Kinder in der Wolfshöhle. Er nahm sie mit nach Hause. Seine
    Frau pflegte die Knaben wie ihre eigenen Kinder. Romulus und Remus
    wuchsen heran. Sie spielten mit den anderen Hirtenknaben. Bald waren
    sie die Anführer der Jungen. Sie übten auch mit den Waffen, mit Dolch,
    Schwert, Speer und Schild. Als Romulus und Remus Männer geworden
    waren, trafen sie ihren Großvater Numitor. Die Freude war groß! Numitor
    hatte nun zwei Enkelsöhne. Gemeinsam besiegten sie Amulius und Numitor
    wurde wieder König in Alba Longa. Romulus und Remus wohnten
    im Königspalast. Sie blieben aber nicht lange bei ihrem Großvater. Sie
    wollten in die Welt hinaus. So zogen sie mit ihren Freunden, den Hirten,
    an den Fluss Tiber. Dort wollten sie eine neue Stadt bauen. Da gab es
    einen Streit zwischen den Zwillingsbrüdern. Wer sollte König der neuen
    Stadt werden? Und wer sollte der Stadt den Namen geben? Die Brüder
    konnten sich nicht einig werden. Sie gingen als Feinde auseinander.
    Romulus begann sofort mit dem Bau der Stadt. Mit seinen Freunden hob
    er einen Graben aus und schüttete einen Erdwall auf. Dann begann er,
    eine Stadtmauer zu errichten. Remus beobachtete Romulus voller Neid.
    Eines Tages verspottete Remus seinen Bruder Romulus. Er lachte und
    sprang über die niedrige Mauer. Romulus wurde so wütend, dass er seinen
    Bruder totschlug. Nun war Romulus Alleinherrscher der neuen Stadt.
    Sie wurde nach ihm Rom genannt." *




    Sie war gern für Serrana da und machte ihr Mut. Wirklich zur Last fiel ihr Serrana dabei nicht oder ging ihr dabei auch nicht auf die Nerven. Die Iunia brauchte eben etwas mehr Zuspruch, was kein Wunder war, bei den Erziehungsmethoden von Laevina. Diese war ein regelrechtes Biest, nur selten annehmbar und noch seltener so etwas wie nett. Außerdem, hatte sich ihre Freundin verändert, seit dem sie sich kennen gelernt hatten. Die Flucht vor ihrer herrischen Großmutter war das Beste was Serrana hatte tun können.
    „Mach dir deswegen keine Sorgen. Du darfst dir ja auch oft genug meine Probleme anhören“, lächelte sie ihr zu und ließ dabei bewenden. Sie waren Freundinnen. Als Freundin war man für einander da, das war das wichtigste.


    „So etwas wie eine Doppelhochzeit gab es bisher glaub ich noch nicht“, meinte sie dann. So langsam merkte sie ihre eigene Begeisterung darüber. Auch weil Serranas gute Laune ansteckte. „Wir werden in aller Munde sein.“ Das die Stimmung der Iunia zu kippen drohte, bekam sie nicht mit, stattdessen hatte sie jetzt den Kopf voller Pläne.
    „Es gibt noch eine Menge zu tun“, meinte sie und betrachtete kurz die Gästeliste. Dies e würde sich nun erweitern… Sie schob die Tafel Serrana zu. „Am Besten du ergänzt die Gästeliste. Danach können wir uns dann Gedanken zu den Einladungen machen.“

    Sie musste Lächeln, es war schön zu sehen, dass Marcus nicht einfach die Tatsachen als gegeben hinnahm, sondern sich Gedanken machte. Wobei sie kaum glaubte, dass sich ein Wolf einfach so streicheln ließe. „Wölfe sind eigentlich sehr scheue Tiere. Ich glaub kaum, dass sie sich von einem Menschen streicheln lassen“, sagte sie und lächelte ihm zu. „Kennst du eigentlich die Geschichte von Romulus und Remus?“ fragte sie ihn dann. Vielleicht wurde der Knabe ja endlich müde, wenn sie ihm eine weitere Geschichte erzählte.


    Es freute sie, dass Marcus gern einmal den Laren opfern wollte und es überraschte sie. Sabina ging nur mit halb soviel Elan an das Thema Hauskult und Kult im Allgemeinen. „Gern darfst du mir helfen. Du darfst aber den laren auch ein eigenes kleines Opfer bringen wenn du willst. Über Obst freuen sie sich immer. Du musst nicht wirklich was sagen. Die Geste die dahinter steckt ist wichtig“, erklärte sie ihm und freute sich über diesen Charakterzug des Jungen.