Beiträge von Germanica Calvena

    „Also bisher scheint es noch nicht offiziell zu sein, dass sie verlobt ist“, meinte sie nachdenklich. „Oder sind dir Gerüchte darüber zu Ohren gekommen?“ fragte sie dann ihre Freundin. Mittlerweile bekamen sie Beide recht schnell den neuesten Klatsch mit und konnten mit den aktuellen Stadtthema aufwarten. Man merkte ihnen nur noch selten an, dass sie nicht in Rom geboren waren.


    Leicht ratlos zuckte sie mit den Schultern. „Ich würde eine Menge dafür geben um zu erfahren, welche Quellen sie hat. Denn ganz ehrlich, es macht mir Angst, denn wenn sie es irgendwie erfahren hatte, dann auch leider andere“, sagte sie düster. Auf ihre Miene war ein besorgter Ausdruck getreten.


    Schlagartig wurde Serrana knallrot und stotterte ein wenig herum. Calvena konnte sich ein leises Kichern nicht verkneifen. „Wie bitte? Er hat dich besucht?“ fragte sie neugierig nach. „Wenn das Laevina erfährt, würde sie dich glatt zurück aufs Land schicken“, sagte sie leise. Kurz grübelte sie, sie würde nur zu gerne wissen, wer denn der Verehrer ihrer Freundin war. „Da du mir ja nicht verraten willst um wen es sich handelt, muss ich raten... Ist es ein einflussreicher Mann?“ fragte sie Serrana.

    Für kurze Zeit schien es tatsächlich so etwas wie einen brüchigen Frieden zwischen der jungen und der alten Germanica zu geben. Doch lange würde dies wohl nicht währen, eine gehässige Bemerkung und sie würden sich wieder gegenseitig das Leben schwer machen.
    Leicht zuckte sie mit den Schultern, eine gewisse Erfahrung mit Wölfen hatte sie ja schon gemacht. Kurz zog sie die Schultern hoch, Laevina konnte nicht sehen, dass sie dort eine Narbe hatte, von einem Pfeil. Etwas das sie der Alten auch nicht so schnell auf die Nase binden würde. Noch war sie nicht bereit, Laevina einen Einblick in ihr Seelenleben zu geben, zumal sie ihr nicht über den Weg traute. Sie befürchtete, dass Laevina dies dann nur als Waffe gegen sie verwenden würde. Und diesen Kampf würde sie dann wohl verlieren.


    „Das Leben ist selten so wie wir es uns vorstellen...“, sagte sie leise und ließ dieses Thema dann erst mal fallen. Sie würde nicht näher darauf eingehen, was sie meinte. Stattdessen löste sie ihren Zopf und ließ die langen Haare über ihre Schultern fallen. Auch um bestimmte Dinge vor ihr zu verstecken.


    Völlig verblüfft sah sie Laevina ab, als sie völlig ernst verkündete, dass sie Valerian anscheinend mochte. Sie blinzelte kurz mehrmals hinter einander, dann zeigte sich doch so etwas wie ein ehrliches Lächeln auf ihren Zügen. Sie wusste nicht warum, aber es erleichterte sie irgendwie, dass die ältere Frau nichts gegen Valerian hatte. Hatte sie etwa eine unverhoffte verbündete bekommen? Darauf wusste sie erst einmal nichts zusagen.


    ________________________________
    Gundhraban; Türsklave und Saldir; Dekosklavin


    Saldir wartete mit gelanweilter Miene auf weitere Anweisungen und nickte dann, ehe sie Richtung Porta entschwand nur um dann mit Gundi und dem Gast in Schlepptau wieder zurück zu kommen.


    "Dominus, Volubilis Vitale für dich!" sagte sie kurz und ließ den Gast hinein.


    ________________________________
    Gundhraban; Türsklave und Saldir; Dekosklavin


    Misstrauisch sah Gundhraban den Gast an und wartete darauf, dass Saldir zurück kam. Wenige MInuten später kam sie dann auch.


    "Dominus Germanicus Avarus will dich sehen!" sagte sie knapp und drehte sich dann auch sogleich auf der Stelle um. Ehe sie über die Schulter rief: "Gundi du sollst mitkommen!" grinste sie frech und wusste das der Germane es gar nich mochte so genannt zu werden. Zur Antwort brummte er nur unverständlich und stpafte dann hinter Vitale her.


    „Arvinia hat sich noch nicht geäußert wann ihre Hochzeit nun sein wird, aber solang kann es ja nicht mehr dauern, oder?“ meinte sie nachdenklich. Ob sie dann wohl eine Einladung bekommen würde. Sie wusste ja, dass sich Tiberius Durus nicht so gut mit ihrer Familie verstand, während aber die jungen Frauen Freundschaft geschlossen hatten. Die Frage war, wer würde sich am Ende durchsetzen, der pater gens oder die nervöse Braut. Sie hoffte auf Letzteres.


    Auf Serranas Zügen zeichneten sich deutlich, die selben Gefühle ab, welche auch sie verspürt hatte, als Laevina in ihrer gehässigen Art auf sie zugekommen war. Es war ihr einfach ein Rätsel, wie die alte Krähe dahinter gekommen war und es machte ihr Angst, denn wer konnte dies nun auch noch wissen? Es gab viele Möglichkeiten.
    Sie lächelte beruhigend und hob dann beschwichtigend die Hände. „Ich weiß!“ sagte sie schlicht. „Du hättest ihr das niemals erzählt und auch Valerian nicht!“ sie schüttelte den Kopf. Auch von Romana wusste sie, dass sie das Vertrauen nicht so missbrauchen würde. Außerdem kannte sie Laevina nicht. „Ich weiß nicht wer ihr das gesteckt hat, aber es macht mir Sorgen!“ gab sie zu und seufzte.


    „Sag mal, du hast mal so etwas fallen lassen, dass es da einen Verehrer gibt, bei der Seeschlacht, weißt du noch?“ fragte sie nun doch mal nach. „Hast du dich mal mit ihm wieder getroffen?“ fragte sie nach. Sie wusste nicht um wen es sich handelte, denn ihre Freundin weigerte sich ihr den Namen zu verraten.

    Calvena lächelte dankend, als sie nun ihrerseits ein Kompliment erhielt. Das Kleid, welches sie an diesem Abend getragen hatte, war etwas besonderes. Lange hatte sie danach gesucht und am Ende eine ägyptische Schneiderin aufgesucht. Das Kleid hing nun in ihrem Schrank und wartete darauf, dass es ein weiteres Ereignis gab, bei dem sie es tragen konnte. Vielleicht die Hochzeit einer Freundin. „Hoffentlich bekomme ich noch mal eine Gelegenheit um das Kleid zu tragen“, meinte sie nachdenklich lächelnd. "Vielleicht ja zu Arvinias Hochzeit", meinte sie nachdenklich.


    „Mach dir keine Gedanke wegen Laevina. Sie kann froh sein, dass du dich nicht versteckst!“ meinte sie heiter.
    „Laevina geht es soweit gut“, berichtete sie dann. „Ich bin froh, dass sie den Abend in ihrem Zimmer verbracht hat...“, gestand sie ihrer Freundin dann. „Sie hätte mir beinahe den Abend verdorben“, erzählte sie. „Ich weiß nicht wie, aber Laevina hat irgendwie heraus gefunden, dass meine Ziehfamilie Gaukler waren. Das hat sie mir an dem Abend auf die Nase gebunden!“ nun verfinsterte sich ihre Miene auch ein wenig. Sie fand diesen Gedanken erschreckend und fragte sich noch immer auf welche Weise Laevina dies heraus gefunden hatte. Sie glaubte nicht das Serrana dies ihrer Großmutter erzählt hatte, oder einer ihrer anderen Freundinnen. Dabei wussten es nur sehr wenige und allen konnte sie vertrauen, Serrana, Romana und Valerian. Auch Sedulus und Avarus würde soetwas nicht einfach auspaludern.


    Als sie auf die Bewunderer ihrer Freundin zu sprechen kamen, wurde diese etwas verlegen. Calvena lächelte darüber und konnte sie gut verstehen. „Sei nicht so bescheiden. Du bist Hübsch und das kannst du ruhig betonen!“ versicherte sie ihr dann.

    Das Leben war turbulent, nicht nur dass sie fleißig lernte, auch wollten viele Leute wissen woher sie die Künstler für das Fest her hatte, auch wurde sie ständig gefragt, wann sie das nächste Fest ausrichten sollte. Dies alles hatte dafür gesorgt, dass sie nicht gerade viel mit ihrer Freundin hatte reden können.


    Sie strahlte, als Serrana ihr erklärte, dass sie ihr das Kleid zurück brachte. Sie nahm das Paket ab und legte es erst mal auf einem Hocker ab. „Du warst auch wunderhübsch!“ versicherte sie ihr noch einmal. „Nur Laevina war wenig begeistert“, berichtete sie ihr dann kurz. „Sie war wütend, dass du dich so herrichten lassen. Aber die Männer waren begeistert!“ kicherte sie.


    „Komm setzt dich!“ forderte Calvena sie dann auf.


    ________________________________
    Gundhraban Türsklave


    Der Sklave lächelte der Iunia zu, irgendwie mochte er das junge Ding. Das sie ihn aus seinen Träumen gerissen hatte, verzieh er ihr.


    „Sie ist zu Haus! Komm rein!“ sagte er und öffnete die Tür. Er winkte einer Sklavin, Calvena Bescheid zu geben, dass sie Besuch hatte. „Ganz schön kühl geworden, domina!“ plauderte er ein wenig mit ihr. Die Sklavin kam zurück und nickte nur kurz, ehe sie in Richtung Küche ging.


    „Geh nur hoch!“ sagte er dann zu Serrana. Sie wusste ja wo Calvenas Zimmer ist.

    Es war ein grauer Wintertag und die Läden waren fest verschlossen worden, damit der kalte Wind nicht herein kam. Kerzen und Öllampen beleuchteten das Zimmer und erfüllten es mit warmen Licht. Einige Winterblumen in Vasen zierten das Zimmer, ebenso die Instrumente auf einer Kommode und der großen Harfe in einer Ecke des Raumes. Die Herrin über dieses Reich saß in einem der bequemen Korbstühle, ein Becher Tee stand auf dem Tisch.
    Calvena beugte sich gerade über ein Buch, als ihr mitgeteilt wurde, dass Serrana sie besuchen wollte. Ein Lächeln zeigte sich auf ihren Zügen.


    „Schick sie nur hoch!“ sagte sie zu der Sklavin. „Und bring auch gleich etwas zu trinken und ein wenig Gebäck!“ fügte sie eilig hinzu und legte dann die Schriftrolle beiseite. Lang brauchte sie nicht warten, als sich die Tür erneut öffnete und ihre Freundin das Zimmer betrat.


    „Schön dich zu sehen, Serrana!“ begrüßte sie ihre Freundin und umarmte sie kurz. Nur einen Moment später kam die Sklavin mit Saft und Keksen ins Zimmer, ehe sie wieder entschwand.


    ________________________________
    Gundhraban Türsklave


    Eine nackte Nymphe kam auf ihn zu, räckelte sich verführerisch und lächelte geheimnisvoll. Ihr Blick war glühend. Er streckte die Hand aus.... und schreckte aus seinem kurzen Nickerchen. Er fluchte auf germanisch und erhob sich dann leicht verärgert von der Bank.


    Er öffnete das Fenster in der Tür und blickte in das Gesicht einer Sklavin. Er war sich ziemlich sicher, sie schon einmal gesehen haben. Er blickte über die Schulter der Frau und erkannte dann sogleich Iunia Serrana.


    "Salve, domina!" grüßte er. "Möchtest Du zu Germanica Calvena?" fragte er sie dann sogleich und legte die Hand auf den Riegel um die junge Dame gleich einzulassen.

    Laevina brauchte sich nicht vor einer rührseeligen Geschichte fürchten. Selbst Calvena erzählte Elissa immer nur recht wenig aus der Vergangenheit und sie bohrte auch nicht nach. Sie wusste was schmerzhafte Erinnerungen waren und man musste nicht in Wunden bohren, die verheilt waren. Ihre Bemerkungen hatten aber den gewünschten Erfolg, Laevina war nun von Elissa abgelenkt.


    „45 Jahre?“ fragte sie etwas ungläubig, lächelte dann aber der alten Sklavin zu, ehe sie zu Laevina sagte: „Solch eine Treue ist wirklich unbezahlbar!“ stimmte sie ihr zu und nickte dann bedächtig. Ganz leicht senkte sie dann den Kopf. „Aus dir spricht Weisheit und Erfahrung!“ War das etwas ein Kompliment gewesen? Es war kaum zu glauben, denn die Welt ging eben nicht unter, sondern schien ihre Kreise um die Gestirne weiter zu ziehen.


    Kurz überlegte sie ob sie für Melina, die sie ja eigentlcih noch nicht kannte, Partei ergreifen sollte. Aber dann hielt sie sich doch mit einem Kommentar zurück, denn noch hatte sie die Quintilia nicht kennen gelernt und durfte sich eigentlich kein Urteil erlauben. Auch konnte sie sich nur allzu gut an Valerians sturmumwölkte Miene erinnern, als er von seiner ungebärdigen Verwandten erzählt hatte. Ein Körnchen Wahrheit musste wohl darin stecken. „Valerian war erschüttert, als er das erfahren hat“, sagte sie und ergriff stattdessen Partei für ihren Liebsten. Besser als zu schweigen wie ein Fisch.

    Calvena probierte von allem etwas, die Vorspeisen waren einfach herrlich, Muscheln in verschiedenen Saucen, sonnen gereifte Oliven, frisches weiches Brot und noch viel mehr kulinarische Köstlichkeiten waren aufgetragen worden. Sie sprach nur wenig während sie sich gütlich tat.
    Auf die Vorspeise folgten der Zwischengang und dann auch der Hauptgang. Die Köche der Iunia hatten sich wirklich ins Zeug geworfen um den Gästen etwas zu bieten. Als Serrana sie dann ansprach hob sie den Kopf und folgte dem Blick ihrer Freundin.


    Oho, ging es ihr durch den Kopf, als ihr blick über die stählernen Körper der Männer glitt. „Du meine Güte“, hauchte sie leise und klang wirklich beeindruckt. „Wo habt ihr denn diese Prachtburschen her?“ fragte sie Serrana dann leise. Kurz sah sie sich in der Rund eum, ob den männlichen Gästen diese Adonisse ebenfall gefallen würden? Nun wurde deutlich, dass der Abend ursprünglich nur Frauen geplant war. Leise kicherte sie.

    Ein wenig unwohl fühlte sie sich schon dabei, als Laevina Elissa ausfragte. Verfolgte die alte Schreckschraube etwa ein höheres Ziel oder versuchte sie nur ein unverfängliches Thema zu finden, so dass sie sich nicht gleich wieder gegenseitig an die Gurgel gingen. Auch der Keltin behagte es offensichtlich nicht wirklich der Germanica Rede und Antwort zu stehen. Aber zu ihrem erstaunen, war sie dann doch offener, als Calvena gedacht hätte.
    „Elissa ist der Gens Germanica treu ergeben!“ sprang sie dann hilfreich ein, ehe die Sklavin weiterhin ins Visier der unersättlichen Neugierde der Tante geriet. „Als ich hier eingezogen bin, haben Avarus und Sedulus sie mir überlassen. Eine junge Frau braucht schließlich jemanden, der ihr zur Hand geht“, meinte sie im Plauderton und lächelnd. „Das kannst du sicher verstehen?“ fragt sie dann nach. Zumindest konnten sie so das Gespräch immer noch in seichten Gewässern führen. Bei jedem anderen Thema wären sie wohl wieder Beide giftig geworden.


    „Es freut mich, dass es dir so gut gefällt.“ Noch nie hatte sie so viel Mühe gehabt, diese Worte auszusprechen. Ein Wunder das sie an dieser Nettigkeit nicht erstickt war. Aber dennoch war es sogar zum Teil Aufrichtig gewesen. Kurz zögerte sie, ehe sie dann weiter sprach. „Valerian hat mir berichtet, du wurdest von seiner Verwandten überrumpelt?“ fragte sie ganz vorsichtig. Sie fühlte sich nicht wirklich wohl dabei, dieses Thema an zuschneiden, aber ihr fiel sonst nichts ein, über das sie sich unterhalten konnte. Außerdem war ihr nicht entfallen, dass Laevina beim letzten Abendessen, als es um die bevorstehende Verlobung ging, nicht sofort wieder gehässig geworden ist, sondern so etwas wie Zustimmung geäußert hatte. Oder zumindest hatte die alte Krähe nicht darauf herum gehackt.

    Natürlich war seine Schwäche deutlich, es war nämlich sie selbst. Wenn sie wollte konnte sie ihn allein damit ärgern, in dem sie einfach auf Abstand ging, aber dies brachte sie nicht zustande, weil sie einfach viel zu gern in seiner Nähe war. Schließlich grinste sie ihn frech an. „So, so... deine Schwäche ist also offensichtlich“, kicherte sie. „Dann sollte ich dir wohl das Essen wegnehmen, damit du keinen Wohlstandsbauch bekommst!“ kicherte sie und klopfte ihm auf selbigen. Eigentlich konnte sie nur harte Muskeln spüren, aber dieser Scherz auf seine Kosten konnte sie sich einfach nicht verkneifen.


    „Stubenhocker und Bücherwürmer?“ kicherte sie und schüttelte den Kopf. Das konnte er wohl selbst nicht glauben. Sie befürchtete eher, dass sie den Dickkopf der Germanica erben würden und somit allein damit immer wieder Ärger provozieren würden.


    Gerade knabberte sie an einer Marone, als Valerian fragte was sie ihrem Onkel erzählt hatte wo sie war. „Ich hab ihm die Wahrheit gesagt. Das ich mich mit dir treffe... nur geht er davon aus, das Simplex uns an den Fersen heften würde. Oder aber Quadrata“, sie verzog kurz das Gesicht. „Das ist die Sklavin der alten Schreckschraube, die schnüffelt auch gern allen hinter her!“ erklärte sie ihm dann. Dann kicherte sie aber. „Elissa hält sie aber auf Trab!“ meinte sie amüsiert.

    Die selben Gedanken, wie auch Valerian sie hegte, kreisten auch ihr im Kopf herum. Der Augenblick war schon fast zu verlockend um ihn ungenutzt zu lassen, aber auf der anderen Seite piesackte sie das Gewissen und der Anstand, die ihr hartnäckig zu erklären versuchten, dass dies nicht gerade die Beste Idee ist. Im Gegenteil es gab zu viele neugierige Augen die viel zu schnell einfach auftauchen konnten und dann würde übles Gerede schneller die Runde machen, als ihnen lieb war. Geduld ist eine Tugend, sagte sie zu sich selbst, in der Hoffnung sie würde auf sich selbst hören. Schließlich kostete sie es einige Willensanstrengung sich dann zurückzuhalten und einfach nur seine Nähe zu genießen.


    So wunderbare Worte, wie er sie dann sprach, machten es dann um so schwerer, ihn nicht zu küssen, sich an ihn zu schmiegen und einfach alles um sie herum zu vergessen. Sie spürte einen kleinen Kloß in ihrem Hals und lächelte ihm dann liebevoll zu. „Ich liebe dich“, sagte sie leise. „Und auch ich kann es nicht immer glauben, dass wir unser Leben miteinander verknüpfen werden“, fügte sie ebenso leise hinzu. Das was er nicht sagte, konnte sie auch so verstehen. Sie wusste einfach was er sagen wollte.
    Mit leisem Bedauern nickte sie dann. „Du hast recht, es ist wohl besser, wir gehen zu den Anderen zurück“, stimmte sie ihm zu. Noch einmal sah sie ihm in die Augen, ehe sie sich von ihm löste und voran ging. Zwischen den Schatten konnte sie dann Macer ausmachen. Eine willkommene Ablenkung für sie Beide. Leicht legte sie den Kopf schief, der Octavia wirkte bedrückt, oder täuschte sie sich.


    „Macer“, lächelte sie. „Du stehst hier so allein.“

    Ein wenig wunderte sie, dass Valerian bei diesem Training mit machte. War er denn nicht ausgelastet? Oder wollte er Centho einen gefallen tun? Oder aber bereiteten sie sich auf einen erneuten Angriff eines Bären vor. Bei dem Gedanken kicherte sie kurz, vermutete aber, dass Valerian Centho einen gefallen tun wollte. Aber sonderlich geschickt stellte sich der Iulia gegen seinen Verwandten nicht an. Er wirkte eher unbeholfen und auch so, als sei er ein wenig falsch am Platz.


    „Nicht in Form trifft es ganz gut!“ kicherte sie und stupste Calliphana mit dem Ellbogen in die Seite. Denn in diesen Moment traf scutum gegen scutum und Centho machte einen ganz unglücklichen Eindruck. Auch sie zog scharf die Luft ein, das hatte sicherlich weh getan.
    „Nachher kannst du ihm seine Blessuren verbinden“, prophezeite sie ihrer Freundin scherzhaft.


    „Wir sehen uns leider nicht so häufig. Er ist oft in der castra beschäftigt und ich beim Cultus Deorum“, sie seufzte leise. „Hoffentlich ändert sich das!“ fügte sie ein wenig sehnsüchtig klingend hinzu.


    „Ach weißt du, ich werde bald meine Priesterprüfung ablegen“, berichtete sie dann.

    1.


    Räumen Sie alles vom Küchentisch, was Sie nicht benötigen.


    2.


    Gehen Sie in Ihr Schlafzimmer, öffnen Sie den Kleiderschrank und holen Sie die Tasche, die die Geschenke enthält. Schließen Sie die Schranktür wieder.


    3.


    Öffnen Sie den Kleiderschrank erneut und entfernen Sie die Katze aus dem Schrank.


    4.


    Gehen Sie zur Abstellkammer, um die Geschenkpapierrollen zu holen.


    5.


    Gehen Sie noch einmal zurück und scheuchen Sie die Katze aus der Abstellkammer.


    6.


    Öffnen Sie die Schublade des Küchenschranks, in der sich Tesafilm, Schere, Schleifen und all die anderen Materialien befinden.


    7.


    Legen Sie die Verpackungsutensilien auf dem Tisch aus und entwerfen Sie eine Strategie für die Verpackungsarbeit.


    8.


    Gehen Sie noch einmal zum Küchenschrank, um Schnur zu holen. Entfernen Sie die Katze, die sich seit dem erstmaligen Öffnen der Schublade dort aufhielt, und entnehmen Sie die Schnur.


    9.


    Nehmen Sie eines der Geschenke aus der Plastiktüte.


    10.


    Entfernen Sie die Katze von der Plastiktüte.


    11.


    Öffnen Sie den Originalkarton und entfernen Sie das Styropor, um das Geschenk auf einwandfreien Zustand hin zu überprüfen. Entfernen Sie die Katze vom Styropor und bringen Sie das Geschenk wieder in den ursprünglichen Zustand.


    12.


    Legen Sie Geschenkpapier aus, um es auf das richtige Format zuzuschneiden.


    13.


    Schneiden Sie den Bogen passend zu und bemühen Sie sich um gerade Schnitte.


    14.


    Werfen Sie das erste Stück weg, da die Katze der Schere nachjagte und das Papier zerriss.


    15.


    Schneiden Sie ein zweites Stück Papier zu, während Sie die Katze in der Tasche mit den Geschenken festhalten.


    16.


    Legen Sie das Geschenk mittig auf das zugeschnittene Geschenkpapier.


    17.


    Heben Sie die Papierecken an, um sie über dem Geschenk zusammenzuführen. Da dies nicht gelingt, suchen Sie nach der Katze, die sich irgendwo zwischen dem Geschenk und dem Papier aufhält. Entfernen Sie die Katze und versuchen Sie es erneut.


    18.


    Halten Sie die Papierecken mit einem Briefbeschwerer zusammen, während Sie mehrere Streifen Tesafilm zuschneiden.


    19.


    Nehmen Sie sich 20 Minuten Zeit, um die Tesafilmstreifen vorsichtig mit einer Nagelschere von der Katze zu entfernen.


    20.


    Richten Sie die Papierecken noch einmal genau aus, bevor Sie sie mit Tesafilm fixieren.


    21.


    Suchen Sie nach der Rolle mit dem Schmuckband; jagen Sie die Katze durch die Wohnung und holen Sie sich das Schmuckband zurück.


    22.


    Versuchen Sie, das Schmuckband zuerst quer und dann längs um das Geschenk zu binden.


    23.


    Rollen Sie das Schmuckband wieder auf und entfernen Sie das nunmehr zerrissene Papier - zerstört durch die leidenschaftliche Jagd der Katze nach dem Ende des Schmuckbandes.


    24.


    Wiederholen Sie die Schritte 12 - 22 bis zum letzten Bogen Geschenkpapier.


    25.


    Entscheiden Sie sich dann, die Schritte 12 - 16 auszulassen, um Zeit zu sparen und um nicht auch noch den letzten Bogen Geschenkpapier zu verlieren. Holen Sie eine alte Pappschachtel hervor, von der sie wissen, dass sie die richtige Grösse für den Bogen hat.


    26.


    Legen Sie das Geschenk in die Pappschachtel und verschnüren Sie die Schachtel.


    27.


    Entfernen Sie die Schnur, öffnen Sie die Schachtel und entfernen Sie die Katze.


    28.


    Stopfen Sie alle Verpackungsmaterialien in die Tasche mit den Geschenken und schauen Sie sich nach einem abschliessbaren Raum um.




    29.


    Sobald Sie innerhalb dieses Raumes sind, verschliessen Sie die Tür und legen Sie die Verpackungsutensilien erneut aus.


    30.


    Entfernen Sie die Katze aus der Schachtel, schliessen Sie die Tür auf, werfen Sie die Katze aus dem Raum, schliessen Sie die Tür wieder und verriegeln Sie sie.


    31.


    Legen Sie den letzten Bogen Geschenkpapier aus (zugegebenermassen nicht ganz einfach in der Enge des Badezimmers, aber versuchen Sie es!)


    32.


    Verschliessen Sie die Schachtel und verpacken Sie sie mit dem Geschenkpapier. Bemühen Sie sich, die Risse im Papier vorsichtig mit Tesafilm zu kaschieren. Wickeln Sie das Schmuckband um die Schachtel und decken Sie die am schrecklichsten zugerichtesten Stellen mit Schleifen und Rüschen ab.


    33.


    Befestigen Sie einen Geschenkanhänger an dem Präsent. Verweilen Sie ein wenig vor Ihrem Werk und wischen Sie sich verschämt die Tränen aus den Augen. Gratulieren Sie sich zur Erfüllung der Mission unter erschwerten Bedingungen.


    34.


    Schliessen Sie die Tür auf und gehen Sie in die Küche, um die Katze zu füttern.


    35.


    Verwenden Sie die nächste Viertelstunde mit der Suche nach der Katze, bevor Sie auf die naheliegendste Schlussfolgerung kommen.


    36.


    Packen Sie das Geschenk aus, öffnen Sie die Schachtel und entfernen Sie die Katze.


    37.


    Sammeln Sie alle ausrangierten Geschenkpapierbögen wieder ein und ziehen Sie sich für einen letzten Versuch in das Badezimmer zurück, während die Katze mit Fressen beschäftigt ist. Vergewissern Sie sich, dass Sie allein sind und dass die Tür abgeschlossen ist.


    38.


    Wenn Sie das Geschenk am Heiligabend übergeben, setzen Sie ein zuckersüsses Lächeln auf. Versuchen Sie die Verachtung, die sich in den Gesichtszügen des Beschenkten für das Überreichen eines derart miserabel verpackten Geschenkes widerspiegelt, nicht persönlich zu nehmen.


    39.


    Schwören Sie sich, dass Sie im nächsten Jahr die Katze in eine Katzenpension geben werden.

    Calevna war ganz verdattert, dass auch Valerian da war und sie musste den Drang nieder kämpfen nicht gleich zum Fenster zu rennen um die Männer bei ihren Übungen zu beobachten. Zufälle gab es und vermutlich hatte Fortuna wirklich ihre Hand gerade im Spiel.


    "Ich hatte keine Ahnung, das Valerian hier ist!" sagte sie an Calliphana gewandt. Ihre verdutzte Miene zeigte deutlich, wie sehr es sie überraschte. "Was für ein Zufall...", sagte sie und schüttelte den Kopf, als ob sie aus einem Traum erwachen musste. Sogleich schlug ihr Herz auch doppelt so schnell und sie war ganz aufgeregt. Kurz fragte sie sich, wie sie wohl aussah. Warum hatte sie sich nicht umgezogen, bevor sie das Haus verließ.


    "Erfrischungen klingt gut", sagte sie noch ganz perplex und ging nun zu Sabina hinüber. sachte legte sie ihre Hände auf die schmalen Schultern und betrachtete das Training im Garten. "Sieh dir das einmal an, Calliphana. Dein Centho hat doch glatt ein Holzschwert in der Hand", sagte sie deutete hinaus. Doch ihr Blick blieb an den wohl vertrauten Zügen Valerians hängen. Sie vermisste ihn schon fast schmerzhaft, das wurde ihr soeben klar. Denn leider hatten sie nie so viel Zeit für einander, wie sie gern hätten. Es waren immer kostbare Momente, welche sie miteinander verbrachten.

    „Natürlich ist es unfair!“ protestierte sie und zog kurz einen Schmollmund. „Denn noch hab ich nicht heraus gefunden, welche Schwäche du hast“, argumentierte sie zwischen den Lachern. Etwas atemlos klang sie. Schließlich ließ er dann doch von ihr ab und sie konnte sich wieder beruhigen und Luft bekommen. „Du solltest dich schämen“, meinte sie mit erhobenem Zeigefinger. Ein breites Grinsen konnte sie aber nicht unterdrücken. Schließlich ließ sie ihre Hand wieder sinken. Sie bezweifelte das er sich für diese Attacke auf sie, schämen würde, dazu war das Funkeln in seinen Augen zu vergnügt. „Mich so zu überfallen“, fügte sie gespielt empört hinzu und überlegte wie sie es ihm vergelten konnte. Doch auf Anhieb fiel ihr nichts passendes ein, daher beließ sie es erst einmal dabei und würde sich für später etwas einfallen lassen.


    Zustimmend nickte sie, es würde ihnen Beiden gut tun, sich öfter zu sehen. Kurz kamen sie wieder auf Melina zu sprechen, aber schnell widmete sich ihr Gespräch eher ihrer Beider Zukunft, als der von dem wilden Mädchen. „Wir sollten den Abend nicht vor dem Tag loben, was unsere Kinder angeht. Am Ende sind sie die reinste Wirbelstürme und das Haus liegt in Trümmern“, zwinkerte sie ihm zu. Kurz fragte sie sich, wem ihre Kinder wohl später einmal ähnlicher sein würden. Aber dann schob sie diesen Gedanken beiseite, erst einmal wollte sie nur das Hier und Jetzt genießen.


    „Da hast du wohl vermutlich Recht“, stimmte sie ihm dann zu, als er meinte Melina würde sich wie eine Klette an sie heran hängen und ihnen keine Ruhe lassen. „Wir werden schon etwas finden“, stimmte sie ihm dann zu. Sie zupfte sich etwas Fleisch von dem kalten Huhn ab und aß es genüsslich.