Es war offensichtlich, dass Serrana sich mit ihren und den Plänen Priscas nicht anfreunden konnte. Die Iunia wirkte unruhig und hätte der Germanica wohl am liebsten diese Pläne ausgeredet. Doch so leicht würde sich Calvena davon nicht abbringen lassen, auch wenn die Risiken die sie eingingen gewaltig waren. Die Frage nach dem: Was passiert wenn es schief geht; ließ sie die Nächte unruhig im Bett liegen. Im Augenblick waren es nur Gedankenspiele. Gedankenspiele von denen sie fest entschlossen war, sie umzusetzen. Dass Serrana zögerte konnte sie verstehen. Die Frage nach Sedulus erwischte ihre Freundin kalt. „Bisher sind es nur Gedanken…“, stimmte sie Serrana zu. Aber ihr Tonfall ließ diese wissen, dass sie gewillt war den Gedanken Taten folgen zu lassen. „Erst einmal hören wir uns nur um. Ich will mich mit Prisca beim nächsten Frauenbadetag in der Therme treffen. Komm doch dazu. Gegen ein entspannendes Bad und eine Massage ist doch nichts einzuwenden. Und die Klatschgeschichten sind doch immer spannend.“
Beiträge von Germanica Calvena
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Schnell wurde deutlich, das Prisca ihr nicht wirklich zuhörte, sondern die Aufmerksamkeit auf die kleine Damenrunde neben ihnen gerichtet hatte. Jedenfalls nahm ihre Freundin den Hinweis, dass Delmatica ebenfalls den Thermen einen Besuch abstattete nur beiläufig auf. Böse war Calvena ihr deswegen nicht. Schließlich musterte sie ebenso neugierig und offen, die Neue, wie auch viele andere Besucherinnen. Als diese dann zu den Klatschtanten neben ihnen stieß, war ohnehin kurz vergessen, dass sie in Begleitung da war. Dafür war das was nun kam, viel zu spannend. Eine offen ausgetragene Feindschaft.
Mit einiger Überraschung verfolgte Calvena den Schlagabtausch zwischen der Matrone und der Fremden. Dass sie sich spinnefeind waren, war kaum zu übersehen. Es war beeindruckend, wie die Helvetia, Galvena erst in die Schranken wies und dann in die Flucht schlug. Man konnte die Thermen mit einem Schlachtfeld vergleich, diejenige mit der spitzesten Zunge gewann den Schlagaustausch. Völlig gefangen von dieser kleinen Demonstration an über aus geschickt platzierten Gemeinheiten überhörte sie doch glatt, dass Prisca ihr den Namen der Fremden zuraunte. Sie hätte sich wohl nicht getraut, so mit den Klatschbasen Roms umzuspringen. Wer wusste schon, welche fiesen Gerüchte diese dann aus lauter Rache streuten. Die Helvetia schien davor keine Angst zu haben. Calvena lieferte sich mit ihrer ab und zu ein kleines Duell, aber selbst Laevina wirkte im Vergleich zum Selbstbewussten Auftritt von Phoebe wie eine alte verbitterte Hexe.
Das erwartungsvolle Schweigen von Prisca erinnerte sie daran, dass ihre Freundin ihr gerade etwas Wichtiges mitgeteilt hatte. „Ähhh?“ fragte sie mit einem verlegenen Grinsen nach. Sie hatte einfach nicht weg hören können und bemerkte ihre Freundin erst jetzt wieder. Das Wortgefecht hatte sie einfach nur gefangen genommen.
Im nächsten Moment rückte die Helvetia dann zu ihnen auf, lächelte sie freundlich an und fragte dann höflich nach ihren Namen. Fast könnte man meinen, es hätte dieses Wortgefecht zuvor nicht gegeben. „Ich bin Germanica Calvena und das ist Aurelia Prisca…“, stellte sie dann etwas eilig sich und ihre Freundin vor. -
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Na den Glückwünschen muss ich mich doch glatt anschließen. Alles Liebe zum Geburtstag!
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„Ich bin ohnehin der Meinung, dass du viel zu viel Zeit in der Castra verbringst“, erwiderte sie zwischen den Küssen. Es sollte nicht nach einem Vorwurf klingen. Sie vermisste ihn einfach nur und für die ehelichen Vergnügungen blieb leider meistens viel zu wenig Zeit. Wohlige Schauer liefen ihr bei seinen Berührungen über den Rücken. Irgendwie wurde sie nun ein wenig ungeduldig. Zum Reden würden sie auch später noch Zeit finden. Im Augenblick hatte sie nur die Befriedigung gewisser Gelüste im Sinn.
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Die Zeit verging wie im Fluge, jedenfalls machte es den Eindruck, besonders, wenn man den Kopf voller Pläne hatte. Pläne die ihr so manche Nacht den Schlaf raubten. Besonders weil sie sich selbst die Frage stellte, ob es das wert war. Ob es sich lohnte ein solch hohes Risiko einzugehen und sich in Gefahr zu bringen, anstatt einfach die Hände in den Schoß zu legen und abzuwarten. Doch jedes Mal, wenn sie sich dann in das Zimmer ihres Sohnes schlich und ihm dabei zusah wie er träumte, waren die Zweifel fort gewischt. Es ging hier schließlich nicht nur um eine persönliche Fehde, sondern um weitaus mehr. Um die Zukunft ihres Kindes und die Zukunft des ganzen Imperiums.
Rufus hatte sie bei Vera gelassen. Sie hatte der Duccia erklärt, dass sie sich mit ihren Freundinnen treffen würde. Calvena hätte Vera auch mitnehmen können, damit diese ein paar neue Bekanntschaften schließen konnte. Aber da dieses Treffen mehr sein sollte, als nur ein Schwätzchen unter Freundinnen, hatte sie Vera erst einmal vertröstet.Auf den Stufen zur Therme traf sie auf ein bekanntes Gesicht. Aemilia Delmatica blieb am Frauenbadetag den Thermen natürlich nicht fern. „Germanica“, begrüßte sie Calvena mit einem scheinheiligen Lächeln. Kritisch wurde Calvena beäugt. „Du bist also endlich aus Germanien zurück? Ich hab gehört du hast einen Jungen bekommen! Gratuliere!“ Die Augen der Delmatica wanderten über den Leib Calvenas, auf der Suche nach den überzähligen Pfunden, die eine Schwangerschaft zurück ließ. „Gut siehst du aus!“ komplementierte diese schließlich. Bis auf das Calvenas Hüften etwas fülliger geworden waren und der Busen nun dem einer reifen Frau entsprach und nicht mehr dem eines Mädchens, hatte sich ihre Figur glücklicherweise nur wenig verändert. „Wie ist Germanien so? Ich könnte es niemals dort aushalten. Unter diesen Barbaren!“ plauderte diese weiter und ließ Calvena gar nicht erst zu Wort kommen. „Hast du gehört, was sich dieser Salinator alles geleistet hat? Er führt sich auf wie der Kaiser höchstpersönlich!“ „Ich hab seinen Auftritt beim Fest der Tylusier mitbekommen!“ „Ach nein! Wirklich? Du warst da? So lange bist du schon zurück? Und da kommst du nicht mal auf einen Wein vorbei?“ Delmatcia klang vorwurfsvoll, doch wussten beiden Frauen, dass sie keine Freundinnen waren. Es war also nur eine gespielte Empörung. „Ich gelobe Besserung“, Calvena log, ohne dass sie rot wurde. „Ist das nicht Catia Peducaeana dahinten?“ lenkte Calvena von sich geschickt ab und deutete auf die Freundin und engste Vertraute der Aemilia. „Oh tatsächlich!“ Kaum war diese abgelenkt, huschte Calvena davon. Froh der Klatschbase erst einmal entkommen zu sein. Delmatica wollte sich gerade noch mal an die Germanica wenden, doch war diese schon in den Thermen verschwunden. Kurz schmollte Delmatcia, aber dann suchte sie die Gesellschaft ihrer Freundin.
Nachdem sie sich entkleidet hatte, strebte Calvena den Treffpunkt an, den sie mit ihren Freundinnen ausgemacht. Die Fetzen unzähliger Gespräche drangen ihr ans Ohr, während sich durch den Raum schritt. Prisca konnte sie in dem großen Becken bereits ausmachen, da aber noch ein paar Bekannte begrüßt werden wollten, konnte sie ihrer Freundin nicht sofort folgen. Schließlich fand sie sich dann im Wasser bei dem wasserspeienden Löwenkopf ein. „Salve Prisca!“ grüßte sie die Aurelia. „Rate mal, wen ich gerade getroffen hab!“ Im Gegensatz zu Prisca hatte sie die Fremde nicht bemerkt. „Delmatica und sie ist mal wieder furchtbar sensationslüstern...“, erst jetzt bemerkte sie den Blick ihrer Freundin und folgte diesem. „Wen hast du denn entdeckt?“ fragte sie und streifte erst einmal nur flüchtig die Fremde. Erst bei dem Ausruf ihrer Nachbarin, einer dicklichen Matrone, fasste sie den Neuankömmling direkt ins Auge.
Plötzlich kam sie Calvena wie ein pummeliges Mädchen vor. Im Vergleich zu der Fremden, die wie eine Göttin anmutete, war sie irgendwie unscheinbar. „Uih…“, entfloh es ihr neidisch. Bei der Figur, diesem Auftreten, konnte man nur neidisch werden. Die Fremde ließ sich nicht einmal durch gehässige Kommentare aus der Ruhe bringen. -
Wie immer hatte Laevina ihre eigene Meinung zum Thema der Terentier und warum Terentius Primus auf Freiersfüßen unterwegs war. Mit ihren bissigen Kommentaren trug sie nicht gerade dazu bei, das Thema rasch zu beenden. Zumal sie mit ihren Worten bei Serrana etwas sticheln wollte. Nur weil Serana nicht so biestig war.
„Du willst nach Germanien?“ fragte sie ein wenig überrascht ihren Onkel. Fragend warf sie Serrana einen Blick zu. Was diese in diese Pläne eingeweiht?
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In der Küche hatte Diomedes das sagen. Er durfte dort schalten und walten wie er wollte. Calvena verlief sich nur ganz selten hier her. Was auch gut war, denn Kochen lag ihr ganz und gar nicht. Aber für solche Unzulänglichkeiten der Hausherrin gab es Sklaven, die ihr die Arbeit abnahmen. Diomedes erwartete sie auch schon, er hatte bereits ein kleines Tablett mit allerlei Leckereien zusammen gestellt. Rufus Theater war im ganzen Haus zu hören gewesen. Der kleine Quintilier wusste eben, wie er sich bemerkbar machen konnte. Kurzerhand drückte sie ihrem Sohn erst einmal ein Stück Birne in die Finger. Auf diese Weise hatte sie ihn erst einmal kurz zufrieden gestellt. „Willst du zu Sontje?“ fragte sie ihren Sohn, weil es Vera angeboten hatte.
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„Er würde es mir sicherlich ausreden wollen…“, erwiderte sie. Das war auch der Grund, warum sie ihren Mann bisher nicht in diese Pläne eingeweiht hatte. Calvena war sich auch nicht sicher, ob sie ihm überhaupt erzählen wollte, was sie mit ihren Freundinnen ausheckte. Serrana traf mit ihren Vermutungen genau ins Schwarze. Valerian wollte sie beschützen und ganz sicherlich nicht in Gefahr bringen, aber nur tatenlos herum zu sitzen, machte sie beinahe verrückt. Auf diese Weise konnte sie immerhin versuchen etwas gegen Salinator auszurichten. „Ich weiß es nicht…“, gab sie dann zu. „Würdest du denn Sedulus einweihen wollen?“ fragte sie rundheraus. „Ich würde unsere Männer raushalten wollen…“
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Was das Thema eigene Kinder anging, schien Vera skeptisch zu sein. Anscheinend gehörte so etwas wie Familienplanung nicht zu ihren Plänen. Im Grunde war es am Ende die Entscheidung der Duccia. Ein fröhliches Lachen erklang, als Vera Rufus auf die Nase stupste. Anscheinend war das Theater nun endgültig beendet. Noch einmal streichelte sie ihrem Sohn über den Schopf, ehe sie dann zusammen mit Vera das Zimmer verließ. „Obst und Puls mag er am liebsten. Besonders wenn Honig drauf ist“, beantwortete sie Veras Frage.
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Ein schlechtes Gewissen hatte sie ihrer Freundin nicht einreden wollen. „Schon gut“, winkte sie die Entschuldigung Serranas ab. Bisher hatten sie noch keine Gelegenheit darüber zu reden. Zumal die Iunia manchmal einen etwas verklärten und romantischen Blick hatte. Nur war die Welt leider nicht rosarot und zuckersüß.
„Nein, weiß er nicht…“, gab sie nach einer Weile auf Serranas Frage antwort. „Ich bin mir ziemlich sicher, dass er versuchen würde, es mir auszureden…“ Nur ungern hatte sie Geheimnisse vor ihrem Mann. -
Woher sie wusste, was ihr Sohn von ihr wollte? Sie wusste es einfach. Erklären konnte sie nicht, es lag wohl einfach daran, dass sie sehr viel Zeit mit ihrem Nachwuchs verbrachte und ganz genau wusste, welche Bedürfnisse er hatte. Zur Antwort auf Veras Frage hin zuckte sie mit den Schultern, nur um hinzuzufügen: „Ich weiß es einfach. Du wirst es wohl auch erfahren, wenn du einmal Kinder hast.“ Kurz streichelte sie Rufus über den Kopf. „Was jetzt kommt? Rufus hat Hunger!“
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Immer noch heulte Rufus, auch wenn er langsam etwas leiser und ruhiger wurde. „Er brüllt, weil er ich ihm nicht sofort seine Wünsche erfüllt hab“, erklärte sie Vera. „Und nun muss er lernen, dass er mit heulen und schreien nicht weiter kommt…“, fügte sie hinzu. Mittlerweile hatte er sich endgültig beruhigt, auch wenn er verheult war und sie mitleidig ansah. Ein herzerweichender Blick traf sie. Ein Blick der sie nicht kalt ließ und mit dem ihr Sohn sie glatt um den Finger wickelte. Schließlich nahm sie ihren Sohn wieder in die Arme. Nicht nur, weil er verkündete dass er Lieb war. Ob sie mit ihrem kleinen Erziehungsversuch erfolg gehabt hatte, würde sich wohl zeigen.
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Ich geb mal meinen Senf auch dazu
Eine politische Karriere schließt sich nicht aus, wenn du im Cultus Deorum aktiv wirst. Nehmen wir Durus als Beispiel, er ist nicht nur Senator, sondern war auch Consul.
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Das ihr Sohn etwas von ihr wollte, hatte sie durchaus verstanden, doch da er sich als ungeduldiger Quälgeist heraus gestellt hatte, musste er nun lernen, dass er nicht immer alles sofort bekam, wenn er brüllte, weinte und sich wie ein kleiner Tyrann aufführte. Es blutete ihr das Herz, ihren Sohn so aufgelöst zu sehen, aber sie musste sich nun durchsetzen. Nachdem sie ihn wieder in sein Zimmer gesetzt hatte, wurde er noch lauter –wenn das überhaupt noch möglich war- und dann wurde er auch noch wütend. Mit seinen kleinen Fäusten und Füßen trommelte er auf dem Boden herum, schluchzte und machte es seiner Mutter verdammt schwer, weiterhin unnachgiebig zu sein. Schließlich wurde er wieder ein wenig ruhiger, etwas das Calvena leicht aufatmen ließ. Rufus entdeckte zuerst Vera. Als er ihren Namen aussprach und die Hände nach der Duccia ausstreckte, bemerkte Calvena sie dann auch. Ganz leicht verzog sie das Gesicht und schüttelte den Kopf. „Ich weiß, du meinst es gut, aber Rufus muss lernen, dass er nicht immer alles bekommt, wenn er weint und brüllt. Wenn er sich beruhigt hat, dann nehme ich ihn auch wieder hoch. Aber nun muss er dadurch!“ erklärte sie Sontje und erwartete nun, dass diese sie unterstützte und ihren Erziehungsversuch nicht untergrub, in dem sie nun Rufus seinen Willen erfüllte.
Langsam ging sie nun in die Knie, aufmerksam sah sie ihren Sohn an und wartete ab, was nun kommen würde. Ob er nun wieder brüllen würde, oder aber ruhiger wurde. "Ist Rufus wieder Lieb?" fragte sie ihn. -
Dass er nun nach seinem Vater rief, hatte sie irgendwie erwartet. Wenn die Mutter schon nicht auf sein Klagen und Heulen nicht reagierte, dann versuchte er es natürlich bei dem anderen Elternteil. Nur war Valerian nicht im Haus und seine Rufen blieben unerhört. Als er begriff, dass im Augenblick niemand auf sein Gebrüll reagierte stemmte, er sich auf seine kurzen Beine und wackelte mit verdrossener Miene an ihr vorbei. Gespannt kam sie auch wieder auf die Beine und folgte ihm im einigem Abstand um heraus zu finden, was er nun vorhatte. Zu ihrer großen Überraschung rief er nach Vera. Leicht runzelte sie die Stirn, damit hatte sie nicht gerechnet, eher dass er nach Diomedes rief oder so lange hier oben rum rannte, bis endlich sich jemand seiner annahm. „Nichts da, Rufus!“ erklärte sie. Kurzerhand, nahm sie ihren Sohnemann wieder hoch und setzte ihn dann in seinem Zimmer wieder ab. Wieder sah sie ihn streng an. „Auch Sontje wird dir nicht helfen! Du bleibst hier, bis du dich wieder beruhigt hast!“ Sie war sich ziemlich sicher, dass Rufus sie verstehen würde. Aber sie befürchtete, dass er dennoch weiter rumbrüllen würde.
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DiomedesWie fast immer und wie auch von den Wartenden vor der Tür vermutet, war es Diomedes der die Tür öffnen würde. Mit einem fröhlichen Lächeln auf den Lippen öffnete er die Tür und entdeckte so gleich zwei vertraute Gesichter. „Ahhh, domina Vera, du bist zurück! Hat dir Rom gefallen?“ fragte er die Duccia direkt, um danach Aculeo zu begrüßen. „Salve, Germanicus! Kommt rein! Kommt rein!“ Er trat aus der Tür heraus und ließ die Beiden hinein.
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VILICUS - IULLUS QUINTILIUS SERMO -
Ein Stöhnen entfloh ihr Lippen, als Rufus nun richtig Theater machte und bewies, dass er ein kleiner sturer und bockiger Junge sein konnte, wenn sie nicht das tat, was er wollte. Da sie nicht zulassen konnte, dass er sie in Zukunft auf diese Weise erpresste, setzte sie sich mit einer stoischen Miene auf den Boden und lehnte sich dann gegen die Wand neben der Tür. Calvena verschränkte dann auch noch die Arme vor der Brust. Das lief auf einen Machtkampf hinaus. Es war nur gar nicht so einfach, einfach abzuwarten, bis er sich wieder beruhigt hatte. Am liebsten hätte sie ihn nämlich in den Arm genommen und getröstet. Doch wenn sie das tat, würde er wohl in Zukunft sich immer so aufführen, wenn sie sich einmal nicht sofort um ihn bemühte.
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Was die Zukunft ihres Sohnes anging, so war diese im Augenblick vergessen. Viel interessanter waren da doch die Pläne die ihr Mann mit ihr hatte. „Du klingst ein kleines bisschen eingebildet, Liebster“, zwinkerte sie ihm leise lachend zu. „Ich muss dir aber zustimmen, du bist genial!“ kicherte sie ausgelassen. Es folgte ein leidenschaftlicher Kuss. Mit ihren Fingern streichelte sie ihm dabei den Nacken. Ihre Hände ließ sie dann spielerisch langsam tiefer wandern.
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Ihr Sohn bestrafte sie mit einem bösen Blick, als sie ihn ermahnte, dass er kurz warten musste, bis Calvena mit Vera sich unterhalten hatte. Nur leider beließ es ihr Sohn nicht mit einem bösen Blick, er zerrte sofort wieder an ihrem Kleid herum. Mit einem genervten Seufzer fing sie mit ihrer freien Hand die Hände ihres Sohnes ein. „Das sollst du nicht machen“, erklärte sie ihm streng und mit ernster Miene. Das fand sie ganz und gar nicht lustig. Nun fing er auch an zu strampeln und zu zetern und machte deutlich, was er davon hielt zu recht gewiesen zu werden. „Rufus, es reicht!“ kurzerhand setzte sie ihn ab. Strafe musste sein. Wenn sich die Erwachsenen unterhielten, musste er sich einen Moment gedulden. Am besten er lernte das nun, als wenn er sich so schrecklich benahm, wenn Gäste da waren. Es fiel ihr schwer so streng zu sein, aber wenn sie jetzt nachgab, dann würde er sich immer wieder so aufführen, um seinen Willen durchzusetzen. Calvena wurde nicht laut oder ungeduldig, sie sah ihren Nachwuchs nur mit strenger Miene an.
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DiomedesVera war deutlich anderer Meinung, wie die Damen der Gesellschaft. Es war ja zum Glück nicht seine Aufgabe die Duccia davon zu überzeugen, sich den strengen Regeln der Mode zu beugen. Entweder Vera würde sich anpassen, oder aber sie würde es nicht tun. Nur würde sie dann nicht ganz so schnell Fuß fassen können. „Was willst du über den Haushalt wissen?“ wollte Diomedes dann wissen. „Ich koche und putze, Simplex ist Leibwächter und er kümmert sich um die kleineren und größeren Reparaturen, und Romaeus darf überall helfen. Im Grunde nichts aufregendes. Was Einkäufe und Buchführung angeht, da spreche ich mich mit Calvena ab“, fasste er die Abläufe zusammen. Das Calvena keine gute Köchin war, erwähnte er an dieser Stelle lieber nicht. „Die Patrizier erkennst du an einem Halbmond an den Sandalen. Calvena hat einige patrizische Freundinnen. Da wäre Tiberia Septima und Aurelia Prisca. Du wirst sie sicherlich mal kennen lernen… Dann richte ich den Garten her. Honigmilch, dazu Puls und Früchte?“ fragte er noch nach. „Ich werde Calvena fragen und du kannst in der Zwischenzeit dein Glück bei Rufus versuchen.“ Vera zog sich um und er drehte ihr eilig den Rücken zu. Schließlich wollte er den Anstand wahren.
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