Beiträge von Kiya

    Kiya wusste nicht so recht wie sie Calvinas Frage beantworten sollte. Für sie gehörte es zum Alltag, dass ihr Herr Feinde hatte und sich auch der politischen Ränkespielchen erwehren musste und das sein Sohn dadurch größeren Schutz bedurfte. Zum ersten Mal wurde es ihr bewusst, wie wenig Calvina über Rom und seine Bürger wusste.


    "Mal mehr und mal weniger. Je nachdem wen er verärgert hat!" erklärte sie. Namen würde sie niemals nennen, viel zu gefärhlich, das fremde Ohren ihre Worten hörten und sie dann gegen sie verwendete.

    Mit ihren unbedachten Worten hatte sie es doch glatt geschafft ihre Freundin in Panik zu versetzen, welche sich nun ängstlich umsah.
    Mit einem Kopfnicken deutete sie auf einen bewaffneten Soldaten. "Es gibt sogar eine Menge Männer die etwas dagegen tun, da gibt es die Cohortes Praetoriae und die Cohortes Urbanae und die Vigilen. Sie alle sind im täglichen Einsatz gegen das Verbrechen. Aber in solch einer großen Stadt kommt es immer wieder zu Verbrechen. Das gehört dazu!" versuchte sie Calvina zu beruhigen.
    Aber besser war es, wenn sie jetzt davon erfuhr, wie es war und das auch sie die nötige Vorsicht walten lassen sollte und schon gar nicht sich Nachts auf die Straßen wagen sollte. Denn Nachts schütze einen nicht einmal der Sklavenring.


    "Tagsüber bist du sicher, höchstens ein Dieb versucht sich in Fingerübungen! Aber am hellichten Tage ein Verbrechen zu begehen, kommt dem Selbstmord nahe!" erklärte sie.

    Kiya seufzte und auf Anhieb fielen ihr ein Dutzend und mehr Leute ein, die Optatus als Druckmittel nutzen würden. Schamlos, egal ob es sich noch um ein Kind handelte oder nicht.


    "Rom ist eine gefärhliche Stadt, Mord, Raub und Vergewaltigung sind an der Tagesordnung, ebenso wie Erpressung und auch Brandstiftung," zählte sie die zahllosen Verbrechen auf, die sich meist des Nachts abliefen.


    "Vorallem Nachts ist es gefährlich und die Leute wagen sich dann nur mit Schutz auf die Straßen. Du fragst, wer einem Kind etwas antun würde, jemand der davon proftieren würde. Gegner und Feinde seines Vaters, Banden die sich Geld erhoffen und noch viele mehr!" erklärte sie traurig. Die Furcht, das dem Jungen etwas passieren konnte, war groß. Deswegen durfte er auch nur selten raus und deswegen gab sie sich alle Mühe dem Jungen dennoch seine Freiheit zu geben, so das er unbefangen spielen konnte. Noch wollte sie ihn nicht mit den Gefahren der Welt konfrontiert sehen. Ein wenig Unschuld hatte das Kind verdient.


    "Rom ist die Sadt der politischen Intrigen und Ränkespielchen und manchen ist jedes Druckmittel recht um ihre Ziele um an die Macht zu gelangen durch zu setzen!" berichtete sie weiter. "Wenn du Glück hast, musst du dich niemals mit der Politik beschäftigen, wenn du Pech hast, dann solltest du immer zu diesem Thema schweigen und auch keine eigene Meinung haben!" fügte sie hinzu.

    Kiya seufzte leise, es würde nicht so einfach werden Calvina wieder zu sehen, denn ein Ausflug mit ihrem Schützling musste sorgfältig geplant werden und ohne Leibwache dürften sie das Haus nicht verlassen. Das war ein klarer Befehl gewesen, gegen den sie niemlas verstoßen wollte. Zumal ihr das Wohlergehen ihres kleinen Optatus mehr am Herzen lag, als ihr eigenes Leben. Sie würde für den Jungen sterben, sollte er einmal in Gefahr sein.


    "Ich denke wir können es einmal auf diesem Wege versuchen. Einfach wird es beileibe nicht, denn Optatus darf das Haus nur mit Leibwächter verlassen, während unser eins ja allein durch den Namen unseres Herrn und durch den Sklavenring geschützt ist!" sie deutete auf das kleine Kettchen an ihrem Fußgelenk, wo das Siegel ihres Herrn dran befetigt war. Es war zwar nicht auffällig, aber sagte dennoch aus: Ich bin Eigentum des Maximus Decimus Meridius. Dieser Schutz gewährleistete es ihr unbehelligt durch die Straßen zu Laufen, denn wer ihr Schaden wollte, musste damit rechnen auf jedenfall verurteilt zu werden, wegen Sachbeschädigung. Außerdem reagierten die meisten Herren ziemlich erbost darüber, wenn einem teuren Sklaven etwas geschah.
    Das sie nach dem Gesetz nur als Gegenstand galt, betrachtete sie ganz nüchtern. Sie hatte bisher durch ihren Status nur wenige Nachteile erfahren. Wäre sie eine Freie gewesen, müsste sie Geld zum Leben verdienen, so aber bekam sie Essen, Kleidung, ein Bett und Sicherheit. Verantwortung und Pflichten hatte jeder, egal ob man nun den Sklavenring trug oder den Ring eines Senators. Entkommen konnte man seinen Verpflichtungen nicht, höchstens im Tod. Im Grunde war jeder Mensch ein Sklave. Ein Sklave der eigenen Pflicht, Ehre oder Verantwortung.

    Kiya blieb stehen und betrachtete Calvina nachdenklich. Gute Frage, ging es ihr durch den Kopf und legte den Kopf leicht schief. Es würde nciht so einfach werden, sich wieder zu sehen. Zumal sie Beide nicht wollten, das man sie für Ungehorsam bestrafte.


    "Wir könnten uns zu Botengängen freiwillig melden. Dann kommen wir aus dem Haus und können einander kurz beuschen!" Das war der beste Vorschlag den sie in einer solchen Situation machen konnte. So erfüllten sie dennoch ihre Pflichten und konnten dabei kurz miteinander reden und sich über Neuigkeiten austauschen. Außerdem tat es immer wieder gut, aus dem Haus zu kommen.


    "Was bessere fällt mir nicht!" lächelte sie verlegen.

    Da war wohl Calvina in eine Zwickmühle gekommen. Wenn sie nun nach Hause ging, würde sie keinen Ärger bekommen, aber die Anderen würden sie nicht finden. Leise seufzte sie und suchte nach einer Möglichkeit um Calvina aus ihrer Lage zu befreien.


    "Wir können ja langsam in Richtung Casa Prudentia gehen und die Augen offen halten! Sicher werden die anderen Sklaven dich auf dem Weg zwischen Mercatus und Casa suchen!" schlug sie vor.


    "Nein, ich muss noch nicht nach Haus, erst heute Abend zu Essen. Meine Herrin hat mir einen freien Tag gegeben!" lächelte sie. Das kam selten vor, denn meistens musste sie auf Optatus achten und da blieb keine Zeit für andere Dinge.


    "Wenn deine Herren sehr zufrieden mit deinen Diensten sind, dann hast du vielleicht Glück und sie sind so großzügig und geben dir einige freie Stunden nur für dich! bei mir ist das selten, denn ich bin nun einmal Kindermädchen und nur selten kümmert sich jemand Anderes um den Jungen!" erklärte sie. "Aber als Sklaven haben wir keinerlei Rechte, nur Pflichten. Ein freier Tag ist also etwas seltenes und von der Großzügigkeit der Herren abhängig!" fügte sie hinzu.

    Kiya lachte leise. Sie konnte sich gut vorstellen wie Calvina hinter den anderen Sklaven hinter her rannte und ununterbroche Fragen stellte.


    "Da sie dich anscheinend nicht vermissen, sollte ich dich wohl nun nach Hause bringen. Nicht das du noch Ärger bekommst!" sagte sie fürsorglich. Sie wollte nicht das ihre neue Freundin schon nach wenigen Tagen im neuen Haushalt für fehlverhalten bestraft wurde. Dann würde sie es nämlich schwer haben sich ihre Stellung zu erarbeiten.


    "Wenn du mal einen freien Tag haben solltest, kannst du ja an der Casa Decima Mercator vorbeikommen und nach mir Fragen!" lächelte sie und freute sich schon jetzt auf einen Besuch von ihr.

    Wie heißt es doch, wenn man vom Teufel spricht ist er meist nicht weit und so war es auch dieses Mal, denn kaum redete man über Optatus schon strommerte um der Junge um die Ecke und forderte ganz auf seine Art, Aufmerksamkeit.


    Menas hatte gerade Antworten wollen, als das übliche Kiya durchdringend durch den Raum hallte und sie den Kopf heben ließ. Dicht gefolgt von Brutus stand Optatus im triclinum und wirkte recht unglücklich und verunsichert. Leise seufzte sie und ließ ihren Lappen zurück in einen der Eimer gleiten um sich dann ihrem Schützling zuzuwenden.


    "Guten Morgen, Optatus!" sagte sie und ließ sich vor dem Jungen erneut auf die Knie wieder. Ihre Tunika war leicht zerknittert und auch einige Strähnen hatten sich aus ihrem Zopf gelöst.


    "Ja, wir haben bereits angefangen. Hast du schon gefrühstückt? Wir wollen doch nachher auf den Markt!" vertrieb sie geschickt seine kindlichen Befürchtungen.
    Die Blicke einiger Sklaven waren ihr gefolgt, doch störte sie sich nicht daran. Nun gab es für sie wichtigeres zu tun, als weiterhin auf dem Boden rumkriechen und Staub aus den Ecken zu hollen.

    Kiya nickte nachdenklich und überlegte was, sie ihrer Freundin nun raten sollte. Wenn man völlig Neu in einen Hasuhalt kam, musste man sich sehr schnell an die Angewohnheiten der neuen Herren gewöhnen.


    "Ich kann dir nur raten, bitte erst einmal die übrigen Sklaven um Hilfe und Frage sie nach den Gewohnheiten der Herrschaften!"


    "Und im Laufe der Zeit wirst du ja dann schnell selbst deine Erfahrungen machen und wissen was du zu tun hast!" machte sie ihr Mut und hoffte die richtigen Worte gefunden zu haben. Es war nie leicht, wenn man verkauft wurde und Neu in einen Haushalt kam. Meist gab es ein paar entscheidende Regeln an die man sich zu halten hatte.


    "Du hast doch sicher jemanden, der dich im Haushalt einführt, oder? Stell ihm so viele Fragen wie möglich!" riet sie noch. Da sie selbst bisher nur selten Kontakt zu Sklaven aus anderen Häusern gehabt hatte, konnte sie ihr leider auch nichts über die Herren von Clavina sagen. Sicher, es gab immer Gerüchte und Spekulationen, die sich zumindest unter Sklaven wie ein Lauffeuer verbreiteten, aber meist waren dies nur verzerrte Bilder der Wahrheit. Außerdem, wollte Kiya Calvina nicht unnötig Angst machen oder sie verunsichern.

    In der Liebe zum Sohn des Herrn waren alle Sklaven gleich.Alle hatten sie ihren Shhützling in ihr Herz geschlossen und vorallem Menas ließ ihm so einiges durchgehen, während die des öfteren der Spielverderber war.


    "Racker ist gut!" lachte sie und widmete sich auch weiterhin dem Boden und seiner Sauberkeit.


    "Manchmal ist er nicht zu bändigen....." grinste sie und musste an den gestrigen Tag denken. Mal wieder hatte sei einen Machtkampf ausfechten müssen und das Gebrüll des Jungen war im ganzen Haus ertönt.


    Verdutzt blickte sie ihn an, als er sie fragte ob sie einmal eigene Kinder haben wollte. Wirklich Gedanken hatte sie sich darüber noch nicht gemacht und als Sklavin lag es auch nicht wirklich in ihren Händen. Nicht das sie sich mit Männern vergnügte, aber.... Leise seufzte sie. Kiya war als Sklavin geboren, sicher sie hatte eine kurze aber glückliche Kindheit gehabt, aber sie wusste nicht, ob es ebenso sein würde, sollte sie einmal ein kind erwarten.


    "Ich hab mir noch nie Gedanken darüber gemacht!" antwortete sie ehrlich. "Irgendwann einmal sicher schon... aber wirklcih in meinen Händen liegt diese Entscheidung nicht!" sagte sie nachdenklich. "Hast du jemals daran gedacht Kinder zu bekommen?" fragte sie ihn schließlich.

    Eine Leibsklavin zu sein war gar nicht so einfach, wie es sich manche Anderen vorstellten. Als Leibsklave bekam man immer zuerst die schlechte Laune der Herrschaften zu spüren, man musste immer Versuchen die Wünsche und Bedürfnisse zu erraten und immer stets bereit sein. Im Grunde tat auch sie nichts anderes, als Kindermädchen.


    "Du wirst das schon schaffen. Nur keine Sorge!" machte Kiya ihr Mut. "Wenn du immer aufmerksam bist, kannst du nicht viel falsch machen!" erklärte sie Clavina.

    Kixa stimme in das fröhlcihe Lachen mit ein. Selten konnte sie so unbefangen sein udn sich einmal anderen Dingen widmen, als ständig nur OPtatus und seine alltäglichen Abenteuer.


    "Vermutlich nicht mehr lange! Optatus ist jetzt schon ziemlich schwer und bald werd ich ihn nicht mehr heben können!" sagte sie mit leichtem Wehmut in der Stimme. Dann würde sie sich nämlich andere Dinge einfallen lassen müssen um den Wildfang zu bändigen und um die kleinen Machtkämpfe, welche sie immer wieder führten, zu gewinnen.


    "Und welche Aufgaben hast du im Haushalt deiner Herrschaften?" fragte sie um Calvina näher kennen zu lernen. Bisher hatte sie viel über sich erzählt, nun sollte die Andere zu Wort kommen.

    Das Leben einer Sklavin hing nicht von ihren Entscheidungen ab, sondern von denen die ihre Herren fällten und meist blieb einem Sklaven nichts anderes übrig, als sich zu fügen.
    Auch wenn sie viele Entscheidungen in ihrem Leben nicht beeinflussen konnte, konnte sie zumindest über ihre Gefühle entscheiden und sie hatte sich dazu entschieden, den Sohn des Herrn zu Lieben und zu Beschützen.


    "Ich schnappe den Kleinen und klemme ihn mir unter den Arm. Da kann er dann zappeln, so viel er will, entkommen kann er mir nicht!" lachte sie und dachte daran, wie oft sie das shcon getan hatte.

    "Als ich geboren wurde, war ich das einzige Kind im Haus und war, auch wenn ich Sklavin bin, doch immer verwöhnt worden. Mit 12 wurde ich dann das erste Mal verkauft und kam eben zum Händler. Er hatte fünf Kinder für die ich Spielgefährtin und Freundin wurde. Ich habe mit ihnen lesen und schreiben gelernt und auch Latein, weswegen der Herr am Ende noch einen sehr guten Preis für mich bekam. Es war schwer sich von Freunden zu trennen, die so alt wie ich waren. Aber irgendwann lernt man, das man sich dem Schicksal zu fügen hat. Und dort wo ich jetzt bin, bin ich sehr glücklich! Ich würde mit niemanden tauschen wollen!" erzählte sie mit einem leicht melancholischem Blick. Sie hatte sich nie über ihr Leben als Sklavin beschwert, aber dennoch gab es Dinge die sie hin und wieder vermisste, so wie ihre Eltern oder ihre Heimat. Was aus ihren Eltern geworden war, wusste sie nicht, aber im Grunde spielte es keine Rolle.


    "Optatus ist ein wahrer Wirbelwind und er bringt nicht nur den Haushalt durcheinander, sondern mich auch! Ich muss immer aufpassen, das der Kleine mir nicht wegrennt und dann wieder etwas zu Bruch gehen lässt... oder abe rihn zu einem Bad zwingen. Jungen hassen das baden, wusstest du das?" klachte sie und erzählte nun doch, etwas über ihren geliebten Schützling, der ihr Leben erfüllte.

    Es kam nun unweigerlich zum Thema "Optatus" und wenn sie nicht acht gab, dann wrüde sie sich wie eien junge Mutter benehmen und nur überen ihren Schützling schwärmen. Kaum eienr konnte ihre Liebe zu dem Jungen nachvollziehen,w ar sie doch nicht seine Mutter, aber sie liebte ihn, wie eine Mutter.
    Ein warmes Lächeln zeigte sich auf ihren Zügen.


    "Optatus ist vier und ein ziemlicher Dickkopf... er hat meist nur Unfug im Kopf, oder will nur spielen. Am liebsten Soldat, um seinem Vater näher zu sein!" erklärte sie doch recht kurz. Sie wollte sich nicht in atemlosen Schwärmerein verlieren, die ihre neue Freundin vermutlich nur langweilen würde.


    "Bevor ich in den Haushalt der Decima kam, war ich eine Spielgefährtin für die Kinder eines reichen Händlers! Ich vermute mal, deswegen bin ich dann auch Kindermädchen geworden!"

    Kiya lächelte leicht verlegen. Für so schlau und klug hielt sie sich nicht, schließlich lernte sie mit jedem Tag auch dazu. "Das wirst du sicherlcih auch noch alles lernen. Schließlich gibt es viel zu entdecken in Roma und ich habe mir auch vieles Aneignen müssen, als ich hierher kam! Vorher kannte ich auch nur Ägypten!" erklärte sie ihr.


    "Am schnellsten lernst du, wenn du die Leute still beobachtest! Man kann viel von seiner Umgebung lernen, wenn man nur Aufmerksam ist. Das versuch ich auch meinem Schützling beizubringen.... aber er ist noch sehr jung udn ein wahrer Sturkopf," lachte sie und dachte an ihre vergeblichen Versuche Optatus zum stillsitzen und beobachten zu bringen. Optatus hatte sich sosehr gelangweilt, dass sie ihm bisher nicht hatte viel beibringen können. Aber mit der Zeit würden ihre Lektionen bei ihm Früchte tragen.

    Kiya nickte, zumindest wusste Calvina, welche Aufgabe der Mann hatte, auch wenn das noch nicht ganz seine Kompletten Aufgaben umschrieb.


    "Das ist ein praedicator. Zu seinen Pflcihten gehört es seine Herrschaften anzukündigen bei großen Gesellschaften und den Weg frei zu machen. Er braucht eine kräftige Stimme sonst kann er seinen Posten verlieren!" erklärte sie ihr freundlich.


    "Manchmal ist es auch die Aufgabe des Hausverwalters, diesen Posten zu übernehmen. Es kommt auf den Haushalt an und wieviele Sklaven und Angestellte sich die Herrschaften leisten können. Den jeder Sklave bedeutet, das man Ausgaben hat für Kleidung, Nahrung und auch andere Ausgaben."

    Kiya lachte leise und freute sich, dass sie ihre neue Freundin beeindruckt hatte. Und gern war sie bereits, Calvina in Wissen einzuweihen und ihr zu helfen.
    "Der UNterscheid zwischen Siegelring und normalen Ring ist, das ein Siegelring, immer nur aus Bronze besteht, einen großen Kopf mit Wappen hat und ansonsten schlicht, aber recht groß. Bitte doch einmal den Hausverwalter deiner Herrn, dir den Ring zu zeigen, damit du weißt wie er ausshiet. Und das er für seinen Herrn unterwegs ist, siehst du an seinem aufgeplustertem Gehabe. Er bildet sich ein, etwas zu sein und außerdem hätte er nicht die beiden Sklaven bei sich, wenn für sich unterwegs wäre. Sklaven sind furchtbar teuer!" erklärte sie ihr und hoffte das sie verstand, was sie meinte.


    "Versuchen wir es noch einmal!" sagte sie und drehte den Kopf um eine neue Übung zu finden. Schließlich deutete sie auf eine große Sänft. Schmuckvoll, mit vielen Verzierungen. Davor lief ein Mann, ebenfalls wohlgenährt und bunt gekleidet. Ein praedicator (Ausrufer), leicht zu erkennen. "Welchen Posten bekleidet er?" fragte sie Calvina. Diesmal war es wirklich leicht.

    Kiya lächelte Calvina zu und erklärte ihr schließlich. "Er ist Hausverwalter! Siehst du das Käpchen auf seinem Kopf? Das zeichnet ihn als Freien aus, an dem Ring siehst du, dass er zu einem wohlhabenden Haus gehört und damit die Geschäfte abwickelt. Macnhe Waren sind so teuer, das man den Händlern nichtd as Geld gibt, sondern ein Schriftstück mit Siegel und der Summe die er sich dann direkt am Haus abholen kann! Die Sklaven dürftem seinem Patron gehören, aber er wird gut bezahlt, das siehst du an seiner Kleidung!" erklärte Kiya.


    "Es sind Kleinigkeiten auf die du achten musst und dir dann sagt, mit wem du es zu tun hast. Am Anfang ist es noch schwer, aber mit Zeit sieht man das. Außerdem...." sie grinste. "Bin ich dem Mann einmal begegnet, dadurch weiß, ich das er Hausverwalter ist!" zwinkerte sie.

    Ohja, Rom war ein Sumpf der Masken, Geheimnisse und verborgenen Gefühle. Rom war ein Ort wo es um den Kampf um Macht und Einfluss ging und die Menschen verstanden es sehr gut arglose Fremde, loyale Sklaven und wehrlose Bürger so zu beeinflussen, wie sie es brauchten und für ihre Vorstellungen einzusetzen. Wenn man sich nicht versah, war man selbst als Sklave eine Spielfigur die auf einem Brett herumgeschoben wurde und wenn nötig geopfert werden würde.
    Derzeit war sie nur eine harmlose Beobachterin die noch an der Seite stand und das ganze Geschehen Kommentarlos hinnahm, doch sollte eines Tages Optatus alt genug sein, dann würde sie sich wohl auch im Moloch von Intrigen, Hass und Verrat wieder finden. Ihr schauderte es vor dieser Vorstellung, wünschte sie sich doch nur ein ruhiges Leben.
    Es war schon seltsam wie sehr das Leben ihres Herrn durch Politik und geschikte Winkelzüge beeinflusst wurde. Eines Tages würde wohl auch Optatus Leben so aussehen. Sicher so schlimm war es nun auch nicht, aber wenn der Charakter eines Kindes nicht richtig geprägt wurde, dann konnte auch später kein guter Menschen aus diesem Kinde erwaschen.


    "Man kann es erlenen, die Gefühle von Menschen zu erahnen. Aer als Sklave musst du sehr diskret sein und du brauchst eine Menge Erfahrung. Lernen kannst du in dem du die Menschen beobachtest!" erklärte sie und deutete auf einen dicken Mann, gefolgt von zwei Sklaven mit etlichen Päckchen. "Was meinst du ist das für einer? Händler, Senator oder doch etwas anderes?" fragte sie Calvina.


    Den Mann den sie meinte trug eine teure Tunika, seien Sandalen waren mit kleinen glitzernden Steichnen bestickt und auch seine Sklavenw aren gut gekleidet und schon gar nicht unterernährt. Vom Aussehen konnte man schnell auf den Charakter schließen und vom Charakter dann auf die Wünsche und Bedürfnisse. Ein Blick reichte für Kiya aus um zu erkennen, das der Mann ein einflußreicher Mann war. An seiner Linken Hand trug er einen Siegelring und auch die Händler schienen ihn mit großer Achtung zu begegnen. Dennoch trug er seine Nase sehr hoch, war eingebildet und Arrogant, das kleine Filzkäpchen auf seinem Kopf wies ihn als freien Sklaven aus. Ein Haushaltsvorsteher der für seinen Patron die Einkäufe besorgte.