Kiyas Gedanken schweiften wie immer viel zu oft um ihren Schützling. Selbst dann wenn sie eigentlich frei hatte und es sich gut gehen lassen konnte. Immer fragte sie sich ob es ihm gut ging, was er gerade tat oder ob er mal wieder Unfug machte. Sie hatte sich so sehr an die Gesellschaft des Jungen gewöhnt, das es kaum etwas Anderes für sie gab und das war wohl auch der Grund, warum die anderen Sklaven ihr aus dem Weg gingen. Aber was blieb ihr anderes übrig, für andere Aufgaben im Haus blieb ihr nur dann Zeit wenn Optatus schlief oder jemand anderes ein Auge auf den Jungen hatte. Noch war er zu jung um von Lehrern unterrichtet zu werden und so lag es an ihr, dem Jungen die ersten Dinge über das Leben zu vermitteln.
"Nun... es ist kompliziert die netten leute zu finden. Die meisten Menschen verstecken sich hinter einer Maske und sind nur darauf aus ihr eigenes Schicksal ein wneig zu beeinflussen und zu verändern. Auch unter Sklaven. Ich habe schon oft erlebt wie es zu Machtkämpfen kam, weil einer die Stellung des Anderen neidete. Um einen Menschen kennen zu lernen muss man die Kunst beherrschen hinter die Masken zu blicken!" erklärte sie. Zwar war sie noch nicht in solch einen Machtkampf geraten, aber ihre Stellung im Haus war sicher solange Optatus ein Kind war und da sie sich keine schwerwiegenden Fehler leistete würde sie vermutlich noch viele Jahre lang die Schritte des Jungen beobachten und begleiten.
"Außerdem ist es manchmal sehr schwer die Gefühle anderer Menschen zu erahnen!" fügte sie hinzu und dachte an dei Aufgabe die vor ihr lag. Es war an ihr Optatus all dies beizubringen und ihm zu zeigen, wie man jeden Mann und jede Frau behandelte, je nach Rang und Namen. Es war eine gewaltige Aufgabe und manchmal fürchtete sie, das sie Fehler machte. Fehler, die man ihr nie verzeihen würde, weil sie dem Charakter des Jungen schaden würden.