Beiträge von Kiya

    Kiyas Gedanken schweiften wie immer viel zu oft um ihren Schützling. Selbst dann wenn sie eigentlich frei hatte und es sich gut gehen lassen konnte. Immer fragte sie sich ob es ihm gut ging, was er gerade tat oder ob er mal wieder Unfug machte. Sie hatte sich so sehr an die Gesellschaft des Jungen gewöhnt, das es kaum etwas Anderes für sie gab und das war wohl auch der Grund, warum die anderen Sklaven ihr aus dem Weg gingen. Aber was blieb ihr anderes übrig, für andere Aufgaben im Haus blieb ihr nur dann Zeit wenn Optatus schlief oder jemand anderes ein Auge auf den Jungen hatte. Noch war er zu jung um von Lehrern unterrichtet zu werden und so lag es an ihr, dem Jungen die ersten Dinge über das Leben zu vermitteln.


    "Nun... es ist kompliziert die netten leute zu finden. Die meisten Menschen verstecken sich hinter einer Maske und sind nur darauf aus ihr eigenes Schicksal ein wneig zu beeinflussen und zu verändern. Auch unter Sklaven. Ich habe schon oft erlebt wie es zu Machtkämpfen kam, weil einer die Stellung des Anderen neidete. Um einen Menschen kennen zu lernen muss man die Kunst beherrschen hinter die Masken zu blicken!" erklärte sie. Zwar war sie noch nicht in solch einen Machtkampf geraten, aber ihre Stellung im Haus war sicher solange Optatus ein Kind war und da sie sich keine schwerwiegenden Fehler leistete würde sie vermutlich noch viele Jahre lang die Schritte des Jungen beobachten und begleiten.


    "Außerdem ist es manchmal sehr schwer die Gefühle anderer Menschen zu erahnen!" fügte sie hinzu und dachte an dei Aufgabe die vor ihr lag. Es war an ihr Optatus all dies beizubringen und ihm zu zeigen, wie man jeden Mann und jede Frau behandelte, je nach Rang und Namen. Es war eine gewaltige Aufgabe und manchmal fürchtete sie, das sie Fehler machte. Fehler, die man ihr nie verzeihen würde, weil sie dem Charakter des Jungen schaden würden.

    Da Kiya in dem Haus ihres Herrn ein wenig die Außenseiterin war, die Gründe dafür kannte sie bisher nicht, war sie einmal wirklich froh, sich mit jemanden zu unterhalten können, der ihr nicht mit Misstrauen und Vorurteilen gegenübertrat. Sie hatte es ein wenig schwer im Haushalt der Decima, die anderen Sklaven schnitten sie oder redeten hinter ihrem Rücken schlecht. Das die anderen Sklaven sie für eingebildet hielten, war ihr nicht bewusst. Denn keiner ahnte, welche Arbeit darin steckte ein Kleinkind zu betreuen und diesem auch jeden Wunsch zu erfüllen, den es hatte, aber es gleichzeitig nicht zu verwöhnen. Zwar liebte sie Optatus, als wäre es ihr eigenes Kind, aber dennoch blieb ihr nur wenig Zeit für wenig anderes.


    "Es ist was anderes, weil wir nicht im gleichen Haus leben und uns täglich sehen!" erklärte Kiya. "Und da wir einander noch nciht gut kennen, können wir uns auch ohne Vorurteile kennen lernen!" fügte sie hinzu.


    Sie stimmte in Calvina kichern ein. "Recht hast du, aber nach den netten Leuten muss man immer suchen, oder sie erscheinen plötzlich!" kicherte sie munter und vergass erst mal ihren eigenen Kummer.

    Es war schon seltsam von Calvina gemustert zu werden. Fast kam sie sich vor, als sei sie auf einer Bühne und etwas ganz besonderes führe sie auf. Dabei betrachtete sie nur die Stadt und ihre Bewohner. Das pulsierende Leben an sich.


    Leise lachte sie auf Calvinas Kommentar hin. "Die Götter haben wohl gerade Spaß mit uns armen hilflosen Wesen!" lächelte sie. "Aber es tut gut jemand anderes außerhalb des Hauses kennen zu lernen!" stimmte sie der anderen Frau zu und baumelte liecht verspielt mit den Beinen.

    Auch Kiya ließ ihren Blick über die vielen Menschen gleiten. Das Treiben war immer wieder spannend, immer wieder ereigneten sich kleine Dramen auf den Straßen. Dramen wie sie eben nur das Leben zeigte und das Theater niemals aufgreifen würde. Das Leben war etwas kompliziertes und man musste es bewältigen. Das Leben konnte ein Kampf sein, aber Gleichzeitig etwas Wunderbares.
    Das Summen der Stadt schien auf ihrer Haut zu prickeln und erfüllte sie mit Errgung und Spannung.


    "Nicht alle haben das Glück an einen guten und freundlichen Haushalt zu kommen und auch wenn ich hin und wieder meine Heimat vermisse, bin ich glücklich und dankbar für das was ich habe!" sagte sie lächelnd und ließ die Eindrücke der Stadt und der Menschen auf sich wirken. Fast wirkte die Hecktick wie ein Tanz, ein Tanz dessen Schritte man nur erahnen konnte, aber jeder beherrschte. Naja fast jeder. Fremde hatten immer wieder ihre Schwierigkeiten.

    Kiya führte Calvina zum Brunnen und setzte sich dann auf dessen Rand. Das sanfte Plätschern inmitten des Chaos war wie eine Oase in der Wüste und eine beruhigende Zuflucht.


    "Geboren bin ich in Syene, mir 12 Jahren wurde ich weiter verkauft und landete in Alexandria. Eine wirklich beeindruckende Stadt. Und da sie direkt am Nildelta liegt ist sie eine wahre Oase. Überall blüht es und die Leute sind dort viel freundlicher als hier, auch wenn sie so ihre eigenen Macken haben!" erzählte sie ihr und beantwortete damit die Frage.


    "Ich vermisse Ägypten hin und wieder... aber ich bin eigentlich glücklich. Nur die Kälte macht mir zu schaffen!" lachte sie und zog sich ihren Mantel erneut etwas fester um die Schultern.

    Kiya schüttelte auf ihre Frage hin den Kopf. "Nein, geboren bin ich am Nil, dann kam ich nach Alexandira und diente im Hause eines reichen Händlers, der sich jedoch verkalkuliert hat und alles verkaufen musste. Ich lebe erst seit knapp vier Jahren in Roma. Ich bin Kindermädchen und gebe auf den jüngsten Decima acht!" erklärte sie freundlich Calvina. Somit hatte sie auch der anderen Sklavin erklärt, dass sie seit ihrer Geburt Sklavin war.


    "Am Anfang war es auch für mich schwer... so viele Menschen, so viel Lärm und die Menschen schienen alle so unfreundlich. Doch im Grunde haben es die meisten nur Eilig und andere Dinge im Kopf, als auf eine verlorene Fremde zu achten."


    Kiya sah sich um und deute auf den Brunnen, wo sie zuvor gesessen hatte. "Hast du noch etwas Zeit, oder musst du sofort ins Haus deiner Herren?" fragte sie. Es war schön einmal mit einem Erwachsenen und vorallem sich mit einer anderen Sklavin zu unterhalten. Normalerweise rannte sie den lieben langen Tag ihrem Schützling hinter her.

    Kiya fand es amüsant Calvina zu beobachten, sie war unsicher und etwas verloren in der großen Stadt. Eigentlich durfte man niemals stehen bleiben, zumindest nicht auf den großen Straßen und Märkten. Solang man in Bewegung blieb und sich nicht um andere Leute scherrte konnte man unbehelligt laufen.


    "Du musst nur öfters das Haus verlassen und in die Stadt gehen!" erklärte sie ihr. "Und bleib nicht stehen!" riet Kya ihr. Auch ihr war es zu anfangs etwas schwer gefallen, aber da sie aus einer größeren Stadt am Nil stammte hatte sie sich schnell dem Treiben angepasst.


    "Du wirst dich schnell an den Puls der Stadt gewöhnen," versicherte sie.


    Kiya empfand die Stadt nicht als Chaos, sondern eher als das wahre Leben. Auf den Straßen geschah viel, Politiker machten Karriere oder erlebten den tiefen Fall, Liebende trafen aufeinander, Sklaven eilten für ihre Herren durch die Straßen. Sie liebte dieses bunte Treiben, es gehörte dazu.

    Kiya lächelte der Fremden freundlich zu und nickte. Es war schwer für jemanden der Roma nicht kannte, sich zurecht zu finden. Die Leute waren meist hektisch und unfreundlich und hatten nur wenig Zeit. Und eine Slavin war nur ein Gegenstand. Sicherlich ein wertvoller Gegenstand, aber nicht der rede wert.


    "Ich kann dir helfen! Ich weiß wo die Casa Prudentia ist. Hin und wieder komm ich an dem Haus vorbei!" sagte sie und zog die andere Sklavin erst einmal weg von den vielen Leuten und der Hecktick, nicht das sie noch umgerannt wurden.


    "Mein Name ist Kiya, ich bin Sklavin von Maximus Decimus Meridius," stellte sie sich vor. "Du bist wohl noch nicht lange in Rom, oder?" fragte sie freundlich.

    Sim-Off:

    Freut mich eine andere Sklavin kennen zu lernen :)


    Während Kiya ihre freien Stunden genoss und sich dem seltenen Müßiggang hingab, beobachtete sie die Leute, die an ihr vorbeizogen, wie ein stetiger Strom im Fluss. Auch wenn es ein ungemütlicher Tag war, waren es eben jene Stunden die ihr einen Hacuh von Freiheit gaben. Sie konnte tun und lassen was sie wollte, solang es nicht den Ruf ihres Herrn beschmutzte und sie hatte nicht vor, ihren Herrn zu entehren. Im Gegenteil, sie mochte ihren Herrn gern und dessen Sohn liebte sie sogar.
    Ein Lächeln stahl sich auf ihre Züge und für einen kurzen Moment schien an einem kalten grauen Tag die Sonne aufgegangen zu sein.


    Ihr Blick fiel auf eine verwirrte junge Sklavin, woran sie erkannte das es eine Sklavin war? Irgendwann lernte man das, es war Intuition und da sie ihr Leben lang unter Sklaven lebte udn auch von Sklaven geboren wurde, wusste sie es einfach. Die fremde Sklavin wirkte verzweifelt und völlig desorierntiert und schien sich wohl noch nciht an den stetigen Storm von Menschen und den Rhytmus der Stadt angepasst haben. Sie hatte dunkle Haut, noch dunkler als ihre, während ihre einen sanften bronzenen Ton hatte, war die andere dunkel wie der fruchtbare Schlamm des Nils. Die Beschreibung passte gut.


    Sie erhob sich und ging zu ihr herüber. "Salve, hast du dich verlaufen? Kann ich dir helfen?" fragte sie freundlich Lächeln, ihre grünen Augen funkelten lustig.

    Es war ein grauer Tag, schwer hingen die Wolken am Himmel und verbargen die Himmelsscheibe des göttlichen Ra. Ein kühler Wind trieb durch Roma, heulte in schmallen Gassen, ließ Wäsche hoch über den Köpfend er Menschen flattern und zerzauste das Haar. Es roch nach Regen, aber noch war es trocken.
    Kiya zog ihren schlichten braunen Mantel etwas fester um ihre Schultern. Sie frösteltete. Auch wenn sie schon seit vielen Jahren in Italia lebte hatte sie sich noch nicht ganz an das Wetter im Winter gewöhnt. Sie sehnte sich ausnahmweise einmal nach den grünen Ufern des Nils, wo sie geboren worden war. Sie vermisste die nur selten ihre Heimat. Als Sklavin war sie geboren worden und als diese war sie auch glücklich. Im Gegensatz zu vielen anderen Sklaven hatte sie nicht das Bedürfnis sich von ihren Ketten zu befreien. Alles was sie zum Leben brauchte bekam sie, essen, ein Dach über den Kopf und sogar ein weiches Bett. Und heute hatte sie sogar einige Stunden nur für sich. Die Herrin hatte ihr freigegeben und sie genoss es. Waren doch Stunden des Müßiggangs etwas sehr seltenes. Als Kindermädchen im Hause Decima rannte sie meist dem jungen Optatus hinter her um zu vermeiden, dass er schon wieder eine Vase zu Bruch gehen ließ.


    Ihre Füße trugen sie durch shcmale Gasse, breite Straße, an Parks und Märkten vorbei. Sie ließ den Eindruck der Statd einfach auf sich wirken und entspannte sich ein wenig in all dem bunten Treiben.
    Sie suchte sich einen ruhigen Platz und schloss für einen Moment die Augen und hörte einfach nur zu. Roma hatte seinen eigenen Rhytmus, seinen eigenen Puls. Sklaven, einfache bürger, Senatoren in Sänften, Bettler, Händler und Freie al diese eilten durch die Straßen, schrien, brüllten, sangen oder redeten durcheinander.


    Einmal atmete sie tief durch und suchte sich einen ruhigen PLatz an einem der unzähligen öffentlichen Brunnen. Eine Pastete hatte sie von einem der fahrenden Händler erstanden und sie betrachtete einfache das Leben,d as um sie herum pulsierte.
    Ihre Gedanken schweiften umher und ihr wurde bewusst, dass sie ein Teil dieses Pulses war. Ein leies melancholisches Lächeln umspielte ihre Lippen. Sie war mit ihrem schlichten Leben glücklich.


    Sim-Off:

    Wer mag darf dazu stoßen :)

    Wirklich aus Erfahrung sprach sie nicht, bisher hatte sie meist großes Glück gehabt, aber sie hatte miterleben müssen, wie anderen Sklavinen solch ein Schicksal zu Teil wurde. Solch ein Leben wollte sie nicht führen. Sie widmete sich wieder dem Boden. Sie wollte so viel Helfen wie es ging, bevor Optatus mit wildem Gebrüll nach ihr suchte und dann ihre ganze Aufmerksamkeit einforderte.


    "Das stimmt.... aber Optatus hält mich den ganzen Tag auf den Beinen und wenn er mir nicht gerade erwischt, darf ich Barbar spielen und den Staub von Nahem betrachten!" erklärte sie lächelnd und widmete sich den Fliesen.


    "Zufrieden sind sie...... können sie ja auch nur sein, da sie selten da sind und sich nur wenig um den Jungen kümmern. Sobald sie sich für ihn interssieren sehen sie meist seine Fortsachritte, aber wirklich miterleben, wie seinen Alltag meistert, das tu nur ich!" sagte sie. "Aber es ist nicht leicht Optatus den ganzen Tag zu beschäftigen...... oder ihm etwas beizubringen!" fügte sie hinzu.

    Kiya rieb noch einmal über eine Kachel und erhob sich dann, um Menas in die Augen zu sehen. Ihr Kommentar schien ihn wohl sehr zu fuschen und sie seufzte innerlich. Es gab immer wieder Diskusionen zwischen den Sklaven, wer es nun schwerer hatte und wer nicht.


    "Bei Frauen ist es genauso... nur müssen wir dann auch noch Bastarde austragen oder landen, sollten wir nicht fähig genug sein, im nächsten Bordell. Dort werden wir verkauft, erniedrigt, verprügelt und misshandelt. Und alles nur für die Lust von Männern und auch Frauen, " erklärte sie ihm. "Wobei Frauen grausamer sein können, als Männer! Wenn du hübsch bist, dann bist du eine Konkurrenz und dann wird das Leben zur Hölle!"


    "Egal was wir Frauen auch machen, meist sind und bleiben wir nur ein Objekt der Begierde, während Männer sich zumindest noch verdient machen können für ihren Herrn!" erwiederte sie und strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht.

    Kiya hatte im Laufe ihres lebens einige Haushalte kennen gelernt und einige Herren waren sehr Unangenehm gewesen. Als Sklave war man alles Objekt, Putzfrau, KIndermädchen oder Konkubine. Man hatte keine Wahl und man musste die Wünsche der Herren immer erfüllen, egal wie zuwieder es ihr war. Als Sklave hatte man nur selten eine Wahlmöglichkeit, aber sie hatte gelernt damit umzugehen.


    "Ich weiß!" erweiderte sie nur auf seinen Kommentar. Sie war in diesen Haushalt gekommen, weil ihr alter Herr bankrot gegangen war und seinen gesamten Haushalt hatte auflösen müssen. Und nun war sie seit einigen Jahren Kindermädchen.


    "Als Frau hat man es immer etwas schwerer, egal ob man nun hübsch ist oder nicht. Der Wunsch des Herrn ist immer Befehl!" sagte sie und seufzte. Sie dachte an ihre ersten solcher Erfahrungen und verdrängte diese dann schnell.

    Ihr hartnäckiges schrubben und ihr lan waren vom Sieg gekrönt. Ihr gelang es doch glatt den Fleck zu entfernen, ein letztes mal wischte sie vorsichtig über die Stelle, dann glänzte die Kachel wie die ürbigen um sie herum. Ein Gefühl der Zufriedenheit erfasste sie, zumindest würde sich keiner über ihre Arbeit beschweren. Wenn sie etwas tat, dann gründlich und mit Sorgfalt.


    "Geflohen?" ungläubig schüttelte sie den Kopf. Wie dumm konnte man nur sein? Der Sklave würde gefangen werden und anshcließend getötet werden. Nein, da zog sie ihr sichere Leben innerhalb eines Haushaltes vor. Außerdem gab es für sie keinen Grund zur Flucht. Sie hatte alles was sie zum Leben brauchte. Und nur Aufgrund von Stolz die Sicherheit ihres Herrn zu verlassen, war aus ihrer Sicht sinnlos.
    "Wenn er so Dumm ist und flieht, hat er nichts anderes verdient! Wir alle haben unsere Pflichten denen wir nicht entkommen könne, selbst die Herrschaften. Ich, jedenfalls, bleibe wo ich bin!" erklärte sie, stuckte ihren Lappen in einen Eimer mit Wasser und nahm sich die nächste Kachel vor.


    Leise seufzte sie. Die Geschichte im senat war weniger erbaulich. Das konnte jede Menge Ärger geben, zwar nicht unbedingt für Sklaven, sondern eher für den Herrn und dessen Familie. Sie konnte nur hoffen, das Optatus das nicht mitbekam, der Junge würde sich dann nur sinnloser Weise aufregen und seinen Vater sofort sehen wollen. Sie würde ihn dann Tagelang nicht beruhigen können.


    "Ich hoffe die Götter haben ein Auge auf unsere Domine. Hoffentlich kommt er unbeschadet zurück, sonst wird sich vieles Ändern!" sagte sie. Sie wollte sich nicht ausmalen, was es für ein Alptraum werden würde, wenn Optatus das Erbe seines Vaters früher als gedacht antreten musste. Er war ein Kind und vermutlich würde er dann einen Verwalter bekommen, mit dem es nicht gut Kirschessen war und der den Jungen dann nach seinen Vorstellungen biegen wollte.
    Sie sandte ein kurzes Stoßgebet an alle Götter, dass dies nicht kommen möge.


    "Wir wissen doch Beide, dass die Herren immer nur auf ihren Vorteil aus sind. Mit Inteligenz hat das nichts zu tun, sondern eher mit Gier und Arroganz!"
    Die nächste Kachel glänzte und langsam und gründlich arbeitete sich Kiya durch den Raum, ebenso die übrigen Sklaven.

    Sich mit einem besonders hartnäckigen Fleck beschäftigend bemerkte sie nicht die etwas längere Pause, bevor sie von Menas eine Antwort erhielt. Selbst jetzt, während sie auf dem Boden hockte und ihr so ganz jegliche Würde abhanden gekommen war, drehten sich ihre Gedanken um ihren kleinen Schützling und seine alltäglichen Probleme, Gedanken und Abenteuer. Sie war eindeutig zu viel mit dem Kind zusammen, stellte sie fest, aber der Junge hatte im Augenblick niemand anderes als sie und sie konnte ihn nicht allein lassen.


    Leise seufzte sie. Keine Nachricht. Armer Optatus, er würde enttäuscht sein und es würde an ihr wieder liegen, ihn wieder aufzumuntern. Zumindest stand an diesem Tage noch ein Besuch auf dem Markt an, von der Herrin hatte sie die Erlaubnis bekommen und auch Geld. Auch die Leibwächter würden sie begleiten.


    "Gibt es sonst Neuigkeiten?" fragte sie um das Gespräch am laufen zu halten. Doch irgendwie wurde die das Gefühl nicht los, das sie die Außenseiterin war. Wieder biss sie sich auf die Unterlippe um ihren Kummer durch Schmerz zu vertrieben. Es brachte ihr nichts, wenn sie sich im Seöbstmitleid suhlte. Sie hatte ihre Aufgaben und sie würde diese auch Erfüllen, egal was es sie kostete und wie schwer es ihr fiel. Freunde würden ihr das Leben sicher leichter machen, aber sie konnte auch ohne auskommen.

    Die schlechte Laune die ihr einmal wieder entgegen wehte, war irgendwie typisch, sie hatte sich daran gewöhnt und bisher hatte sie leider noch nicht die Ursache dafür heraus finden können. Sie gab sich alles Mühe sich mit den übrigen Sklaven anzufreunden, aber irgendwie brachten sie ihr Misstrauen Gegenüber das sie nicht verstand. Ob es daran lag, dass sie Optatus betreute und kaum Zeit fand, wie die anderen Sklaven sich mit dem Haushalt zu beschäftigen. Bisher hatte sie versucht so gut es ging Anschluss zu finden, doch keiner der übrigen Sklaven erwiderte ihre Versuche. Sie biss sich kurz auf die Unterlippe, nur zu gern hätte sie Freunde unter den übrigen Sklaven. Sie brauchte auch mal Umgang mit Erwachsenen und nciht nur immer mit Optatus. Egal wie sehr sie den Kleinen liebte, aber sie sehnte sich nach Gesprächen mit Erwachsenen.


    Sie lächelte Menas zu und nickte dann um sich dann mit der Ecke zu beschäftigen die man ihr zugewiesen hatte. Sie überlegte wie sie ein Gespräch beginnen konnte. "Hat sich unser Herr schon einmal gemeldet?" fragte sie Menas. "Optatus vermisst seinen Vater!" fügte sie erklärend hinzu. Irgendwie musste doch ein Gespräch in Gang kommen und wenn sie so noch etwas über Meridius erfuhr konnte sie es später Optatus erzählen. Der Junge würde sich darüber freuen.

    Schon in den frühen Morgenstunden glich das Decima einem Ameisenhaufen. Die Sklaven wusselten hin und her, bewaffnet mit Lappen, Besen und Eimer. Mittendrin auch Kiya, hin und wieder nutze sie solche Gelgenheiten um ihrem kleinem Schützling zu entkommen, der doch recht anstrengend werden konnte auf Dauer. Außedem war es noch viel zu früh für Optatus, denn der junge weigerte sich schon beim Sonnenaufgang aufzustehen.


    Mit sichtlich guter Laune betrat sie das triclinium. "Guten Morgen!" grüßte sie alle und schnappte sich einen Lappen um dem Staub den Kampf anzusagen. Sicher, es gehörte nicht zu ihren Aufgaben, aber auch sie brauchte mal abwechslung.. außerdem kannte siw ohl die Staubecken besser als jeder Andere. Optatus neigte nämlcih dazu, sich immer die staubigsten Ecken zum spielen auszusuchen.


    "Was soll ich machen? fragte sie Menas, der das Kommando hatte. Sie steckte sich schnell noch ihr Haar hoch. "Solang Optatus im Bett liegt, kann ich helfen!" erklärte sie munter. Sie gehörte wohl zu den wenigen im Haushalt den es nichts ausmachte früh aufzustehen uns spät ins Bett zu gehen.

    Das sie einiges vorberiten müsste um mit Optatus auf die Straße zu gehen, nahm sie gern auf sich um dem Jungen einen Gefallen zu tun und ihm etwas Abwechslung zu bieten. Wenn der Junge auf Dauer nur ins Haus gesperrt wurde, dann war das nicht gut für ein Kind. Optatus konnte Krank werden und sie wollte dies verhindern. Sicher es hieß sie würde am heutigen Tag noch mit der Hausherrin reden müssen und auch den Leibwächtern Bescheid geben, aber dann stand dem Abentteuer nichts mehr im Wege.


    "Natürlich darfst du die Farben aussuchen! Wir können eine SChlacht drauf malen, oder bunte Ungeheuer die den Schatz beschützen soll. Weißt du, mein kleiner Schatz, wir kaufen auch ein kleines Schloss und den Schlüssel dazu kansnt du dann an einem Band unter deiner Tunika tragen!" schlug sie vor.
    Kiya hob erst Optatus aus dem Wasser und folgte dann dem Jungen. Sanft trocknete sie ihn ab und steckte ihn dann in eine saubere Tunika.
    Nachdem nun Optatus herrgerichtet und hübsch war, tat sie es ihm gleich, zog sich eine helle Tunika über und legte sich einen schmalen geflochtenen Gürtel um die Hüften.


    Sie streckte ihm die Hand hin. "Nun komm mein Feldherr, stürzen wir uns in die nächsten Schlacht und stellen uns mutig der bösen Königin gegenüber!" lächelte sie und streichelte ihm kurz über den Kopf.

    Liebevoll manipulierte sie den kleinen Optatus, brachte ihn dazu sich für das Lernen zu begeistern, das schreiben zu lernen und auch das richtige Sprechen. Und wenn sein Vater dann nach Hause kam, konnte der Junge stolz seine Fortschritte vorführen und seinen Vater Stolz machen. Optatus war leicht zu durchschauen, neben Aufmerksamkeit sehnte der Junge sich nach Liebe, vorallem von seinem Vater, den er so sehr bewunderte, aber so selten sah.


    Als er sich das Wasser aus dem Haar schüttelte hob sie schützend die Hände und lachte. "Hey!" rief sie lachend und bespritze ihn kurz.


    "Das geht leider nicht.... deine Tante wartet auf dich... aber heut Abend, versprochen. Du darfst deswegen auch länger aufbleiben. Morgen gehen wir dann auf den Markt, kaufen eine Kiste und Farben und dann bemalen wir die Kiste... was meinst du, mein Feldherr?" fragte sie ihn. Feldherr war einer ihrer liebsten Kosenamen für ihren Schützling und dem Jungen gefiel es wie ein Held behandelt zu werden. Zumal er sich dann groß und wichtig und bedeutend vorkam.


    "Vieleicht mag dein Onkel Verus dann Morgen mitkommen!" schlug sie vor. Es würde Optatus gut tun etwas aus dem Haus zu kommen und seinen Onkel mochte der Junge.