Beiträge von Furia Calliphana

    "Ja jetzt komm doch ha-haaaaaalt....." - Mit den Worten wurde sie zurück gezogen und landete direkt in seinen Armen. Natürlich dauerte es keine zwei Sekunden bis sie seine Schultern umarmte und den Kuss erwiderte.


    "Ja da ist im Hortus.." - fang sie an zu erzählen, beging aber den Fehler dabei in die hungrigen Augen ihres Mannes zu sehen. Es war nicht zu übersehen, dass er gerne von der Arbeit abgelenkt worden war. Er befeuchtete seine trockene Lippen mit seiner Zunge und lächelte dämonisch ihr zu. Was ging denn schon wieder in seinem Kopf vor?


    Aber bei Calliphana bedarf es auch nur sehr wenig, damit sie alles andere um sich herum vergaß... Wie verführerisch er mit der Nasenspitze ihre Nasenspitze neckte, und mit der Unterlippe er ihre Lippen auseinander drückte.


    "Ach was solls.." - sagte sie und presste ihre Lippen auf seine. Ihre Leidenschaft tänzelte in ihren Adern. Für eine kleine Ewigkeit konzentrierte sie sich nur auf diesen Kuss, seinen betörenden Duft und vergrub dabei die Hände in seinen Haaren.


    Plötzlich riss sie die Augen auf als hätte jemand einen Dolch in ihren Rücken gestoßen, wurde sie steif und erinnerte sich allmählich wieder wen sie zu Gast hatten.


    "Was machen wir denn da?! Das geht jetzt nicht, komm mit, bitte, in den Hortus, sofort! Wir haben einen Furia zu gast!!"

    "Wie? Wo? Was? Warum? Wann?"


    Sie konnte ihren Ohren nicht trauen. Noch ein Furia in der Stadt! Juhhuuuuuu!


    "Ja selbstverständlich, bitte ihn herein! Hier im Hortus empfangen wir ihn, und ich hole gleich mal meinen Mann."


    Mit diesem Satz sprang sie auf und rannte den Flur entlang. Centho saß in seinem Arbeitszimmer und war inmitten einer wichtigen Papierarbeit. Was Calliphana allerdings nicht zu stören schien, denn sie riss die Tür auf und brachte damit auch das totale Chaos ins Zimmer. Natürlich weil ein Luftzug entstand.


    Abrupt blieb sie stehen, und ließ die Tür von alleine ins Schloss fallen. Wohl bemerkt mit einem riesen Knall.


    "Schatz steh auf, du musst sofort in den Hortus kommen!"


    ortus

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    Hier befinden sich "Iulier mit Furiern im Grünen".



    Calliphana saß auf einer Bank in der Nähe dem kleinerem Brunnen. Das Plätschern des Wassers beruhigte ihre Nerven sehr. Das hatte sie auch bitter nötig, denn die Zwillinge hielten ganz schön auf Trab. Sie bewunderte Centho um seine Geduld. Ihn konnte einfach nichts aus der Fassung bringen.

    Ein paar Tage zuvor hat Avianus laufen gelernt, jetzt klappt es auch schon ohne fremde Hilfe. Das heißt aber auch, dass im Haus jetzt nichts mehr vor ihm sicher ist. Bisher mussten nur zwei Vasen, fünf Blumentöpfe und eine Keramik Schale daran glauben. Mal abgesehen von dem Vorhang im Schlafzimmer von Calliphana und Centho, welches nur leicht befestigt war. Aber natürlich musste Avianus sich daran festhalten und samt Stoff ist er auch hingefallen. Zum Glück zerriss nur der Stoff und die Gardinenstange blieb in ihrer Halterung.

    Ohne mit der Wimper zu zucken stand Avianus auf und fröhlich lächelnd sauster er schon wieder weiter, Ausschau haltend für seine nächsten Attentaten.

    Calliphana war ganz schön erschöpft von dem vielen Herumturnen, also schnappte sie sich ihr Lieblingsbuch - Ilias von Homer - und setzte sich in den Garten. Draußen war ein wunderbares Wetter. Zwar bedeckten ein paar Wolken den Himmel, aber immer nur für ganz kurze Zeit. Die Blumen schien das Wetter auch gut zu bekommen, sie wuchsen und gedeihten prächtig. Sie nahm sich vor Shama später zu sagen, sie solle doch einen Strauß mit den schönsten Blumen zusammenstellen für das Schlafzimmer und auch einen ins Atrium stellen.

    Sie schloss für einen Moment die Augen, streckte sich entlang der Bank und genoss die Zärtlichkeiten der Sonne auf ihrer Haut. Bis ein riesiger Schatten über sie kam. Nanu, schon wieder ein Wolkenbündel? Wohl kaum, sie wartete doch ab bis die vorigen fort flogen. Sie riss die Augen auf und erschrak sich, als sie sah, dass Wonga sich über sie beugte und darauf wartete, dass sie die Augen öffnet.

    "Hast du mich erschreckt. Kannst du nicht weniger unauffällig durch die Gegend rennen? Dein lautloser Gang bringt mich eines Tages noch ins Grab Wonga!" - spöttelte sie. Aber sie wusste, er nahm das nicht all zu ernst.

    Als dann auch ein breites Grinsen auf seinem Gesicht erschien, fügte sie nichts mehr hinzu und wartete einfach ab, was der große Mann ihr zu sagen hatte.

    "So so..." - sagte sie mit einer ausdrucksloser Miene.


    "Ja das haben wir ja gleich!" Mit diesen Worten sprang sie vom Bett auf und riss alle Fenster auf. Sie ließ die frische Luft rein, und tat so als würde sie nicht bemerken, dass ihr Mann ohne Decke auf dem Bett saß.


    Als sie sich zu ihm umdrehte, hatte er ein so fassungslosen Gesichtsausdruck, dass sie schon beinahe Mitleid mit ihm hatte.


    "Och, das tut mir aber Leid. Ist es dir zu kalt? Naja, Schwamm drüber. Es musste so wie so mal gelüftet werden und frische Luft hat ja noch keinem geschadet, nicht wahr?" Nonchalant lehnte sie sich an die Wand neben des Fensters und betrachtete die Reaktionen ihres Mannes. Es war interessant... Er versuchte nicht aus der Rolle zu kommen, aber er musste ja was gegen die kühle Luft tun, sonst würde er sich ja eine schlimmer Erkältung holen.


    Von der einen Extreme wandte sie sich zum anderen, und das in Windeseile. Sie lief prompt zu ihm rüber, und wickelte ihn in die Decken so, dass er sich fühlen musste, als wäre er eingepuppt.


    "Ist es dir so schön warm? Soll ich noch eine Decke holen??"



    Na super... dachte sich Calliphana nach Hause kam und bemerkte, dass ihr Gatte eine Erkältung nach Hause mit angeschleppt hat.

    Das war eigentlich leicht zu bemerken. Alle Angestellten des Hauses rannten wie kopflose Hühner durch die Gegend, dem Herren alle seine Wünsche zu erfüllen, wie einem Kleinkind. Hier ein Handtuch, dort ein Stapel voll Decken im Arm des Sklaven, auf der anderen Seite des Raumes rannte ein großer Kübel mit Beinen durch die Gegend, vermutlich voll mit Wasser. Auch das noch... Der Sklave hinterließ Wasserpfützen auf dem frisch geputzten Marmorfliesen.

    "Bona dea..." - sagte sich zu sich selber und rollte theatralisch mit den Augen. Fast wurde sie während dessen von einem Sklaven umgeschubst, der einen riesigen Teller voller Essen mit sich schleppte. "Das wird er doch so wie so nicht essen, er hat doch keinen Appetit, aber Hunger hat er... " - murmelte sie und pfiff den Sklaven sofort wieder zurück.

    "Alexandros, haaaaaaaaaaalt!! Komm sofort mit diesem vollgepfropften Teller zurück!" - wies sie ihn an, und zeige mit den Zeigefinger vor ihre Füße und stemmte ihre andere Hand dabei auf ihre Hüfte. "Wo willst du damit hin?"

    "Der Herr sagte, er habe großen Hunger!"

    "Papperlapapp! Das bringst du jetzt schön wieder zurück in die Küche und rufst alle beisammen, die du antriffst. Sklaven, Familienmitglieder, wen auch immer. Und sagst ihnen bescheid, dass ich dir die Erlaubnis gegeben habe folgendes aus zu richten : Niemand, aber auch wirklich Niemand soll auch nur in die Nähe des Schlafzimmers von meinem Mann gehen, der auch nur eine Sekunde lang sich mit meinen Kindern beschäftigt. Ich kenne das nur all zu gut. Ich möchte nicht, dass meine Kinder auch krank werden. Verstanden?!"


    Sie sah den armen Sklaven mit einem sehr strengen Blick an, so dass er fast einknickte. Aber er eilte auch in einem Tempo fort, den sie bei ihm noch nie gesehen hatte. Den Wörtern Ausdruck zu verleihen hatte doch noch geklappt. Hahh!!

    Mit genau dem selben strengen Blick wanderte sie die Treppen hinauf zu ihrem Carissime. Sie ergriff ihren Kleid, nicht dass sie drüber stolpert während sie die Treppen hochwandert. Mit langsamen Schritten wurde sie gleichzeitig besorgter aber auch irgendwie sanfter im Gemüt. Einerseits war sie besorgt, weil es doch nicht all zu lange her ist, dass Centho sich das Bein gebrochen hat. Andererseits war sie sanfter geworden, sie war nicht mehr so sauer, weil er ein solches Theater im Haus veranstaltete.

    Langsam öffnete sie die Tür zu ihrem Gemeinsamen Schlafzimmer und sah ihren Mann in der einen Minute - zwar blass im Gesicht aber dennoch - lächelnd im Bett sitzen, und in der anderen Sekunde - als er bemerkte er kriegt Besuch - schon halb tot im Bett liegen und wimmern.

    Was du kannst, kann ich schon lange... Dann lasst die Spiele beginnen...

    "Ach mein armer Schatz, was ist denn mit dir passiert? Geht es dir gut? Was fehlt dir denn? Kann ich irgendwas machen, dass es dir besser geht??"

    Mit großen Bambi - Augen schaute sie ihren Gatten an, und wartete auf seine Antwort.

    Salve Neuling, Salve Magnus,


    ich werde sicherlich nicht die Ankunft eines neuen Verwandten verhindern. Nur immer her mit dem lieben Cousin :D


    Ritterstatus? Aha, da hat sich jemand ganz gute Ziele gesetzt :D :D Na dann viel Erfolg!! :D


    Und auch ein herzliches Willkommen in der Familie!! :) :D

    Nachdem sich die junge Mutter mit den Kindern nach oben begab, gingen ihr Mann und Gaius ins Balneum um sich zu erfrischen.


    Calliphana brachte zuerst Manius in sein Bettchen, er war wesentlich leichter zu beruhigen als ihre kleine Schwester. Er brauchte nur ein paar sanfte Streicheleien, einen Kuss auf die Stirn und er war schon in seinen Träumen versunken. Aviana hingegen... Sie musste sich mit ihr auf die Kline legen, schön nebeneinander, Aviana warm in eine Decke gehüllt, in Calliphanas Armen und Calli musste ihr leise auch was vorsingen, oder eher vorsummen. Nach einer Weile schlief sie dann ein. Jetzt kam der heikle Teil der Sache. Man musste Aviana so vorsichtig wie möglich von der Kline heben, sonst wachte sie auf und alles war umsonst. Diesmal schien sie nicht dabei auf zu wachen und mit einem erleichterten Seufzer legte sie Calliphana in ihr Bettchen und schloss die Tür hinter sich zu.


    Auf dem Weg zu ihrem Bett kam Shama ins Zimmer und brachte eine Schale frisches Obst und eine Kanne voller Wein und eine mit Wasser. Die Becher und Bestecke brachte sie schon davor rein. Calliphana erklärte ihr, dass die Kinder schon eingeschlafen seien, und gab Shama eine Decke mit, damit sie wenn sie einschlief nicht erfror. Im Turmzimmer war es manchmal trotz der Kohlebecken etwas zu kalt.


    Ihr Mann war immer noch nicht zurück gekommen aus dem Balneum, so setzte sie sich an den Spiegel und fing an ihre Haare zu kämmen und bereitete sich zum Schlafen vor. Natürlich kam ihr in den Sinn, da sie sich so lange nicht mehr sahen, dass sie eine zärtliche Nacht mit einander verbringen würden, aber sie wusste auch wie erledigt er von der Reise war, also machte sie sich da keine Hoffnungen. In Gedanken war sie aber in Erinnerungen und dachte an die unzähligen Male der Berührungen bevor seiner Abreise. Eine leichte Gänsehaut legte sich auf ihre Haut und sie zuckte zusammen.


    Sie steckte ihre Haare hoch, nahm einige Tropfen Parfüm und schmierte sie beidseitig entlang ihres Halses, ihrer Handgelenke, gradlinig über ihrer Brust bis zu ihrem Bauch. Anschließend zog sie ihre Tunika an und band sie sich um den Hals mit einer Spange, damit es ihr nicht runter rutschte.


    Auf einmal trat Centho ins Zimmer und sie bewunderte ihn von Kopf bis Fuß. So lange hat sie ihn nicht gesehen und ließ ihn jetzt auch nicht mehr aus den Augen. Schon fast verlegen drehte sie sich dann um und machte das Bett zurecht. Sie nahm das eine Ende der Decke in die Hand und schob sie bei Seite. Doch plötzlich spürte sie Centho hinter sich und wie er sich zu ihr hinunter beugte, ihren Nacken küsste und mit einer Handbewegung die Spange löste, die ihren Tunika zusammen hielt.


    Mit einer ruckartigen Bewegung drehte sie sich zu ihm um und da fiel auch der sanfte Stoff rasch auf den Boden. So, da stand sie nur, mit nackter Haut vor ihrem Mann. Mit allem hatte sie gerechnet, nur damit nicht. Ihr stockte leicht der Atem.


    "Aber... Carissime...?!..." - brachte sie nur hervor.

    Calliphana hörte Gaius' Erzählungen aufmerksam zu, obwohl ihre Blicke zwischen ihm, ihren Kindern und Centho hin und her wanderten. Sie wusste nicht so ganz wem sie mehr Aufmerksamkeit schenken sollte, sie hatte lange keinen so großen Trubel mehr im Haus erlebt, und sie genoss es ein Teil davon zu sein.


    Die Beschreibung der Pyramiden, Tempel und Leuchttürme faszinierte sie sehr. Sie stellte sich das alles bildlich vor und passte sie an die Geschichten an, die sie in der Bibliothek gelesen hatte.


    "Bisher war ich noch nie dort, aber die Reiselust ist da. Mein lieber Ehemann wollte ja nicht dass ich ihn dahin begleite... Tja..." - spielte sie die beleidigte Ehefrau und stupste Centho leicht in die Seite.
    "Ich würde mir aber die Gebäuden zu gerne ansehen, und erst recht die prachtvolle Landschaft. Ich beneide euch jetzt um eure Reise!" - seufzte sie leicht.


    "Du weißt es nicht? Also mir würde ein 'Ich liebe dich!' und ein 'Danke schön!' vollkommen ausreichen..." - lächelte sie ihren Liebsten strahlend an und ließ sich von ihm umarmen und küsste ihn auf die Lippen...


    Die Ruhe vor dem Sturm... Irgendwas schien dem jungen Erben nicht zu passen und schrie los, worauf sich auch ihre Schwester ihm anschloss und kreischte als würde sie ihre Lungen zum platzen bringen wollen.


    "Bona Dea! Jetzt sie sich einer das Chaos hier an! Erst seit zehn Minuten Daheim und schon bringt er die Kinder zum Weinen... Also wirklich mein Liebster...!!"


    Kopfschüttelnd stand sie auf und nahm Manius aus den Armen seines Vaters und hielt ihn ganz fest.


    "Ich bringe jetzt die Kinder in ihr Zimmer und versuche sie zu beruhigen, in der Zwischenzeit könnt ihr schon mal euer Bad nehmen, und ich lasse euch etwas zu Essen bringen ins Balneum. Wir haben erst vor kurzem gegessen, also entschuldigt bitte, dass wir uns euch nicht anschließen zu einem größeren Mahl, das werden wir morgen Abend dann nachholen."


    Sie drückte noch einmal einen süßen Kuss auf die Lippen ihres Gatten und mit einem freundlichen Lächeln machte sie sich auf dem Weg zu den Treppen. Vier Sklaven folgten ihr, und eine von ihnen trug Aviana auf dem Arm. Auch wenn es ihre Tochter war, Calliphana empfand schon fast Mitleid mit der Sklavin, die ihr Kind trug. Aviana hatte nämlich ein ganz schön schrilles Schreien drauf, einfach zum taub werden! Aber dennoch war sie das süßeste Geschöpf auf Erden, vor allem wenn sie lächelte. Wie ein Geschenk der Götter, dieses himmlische Lächeln. Kein Wunder, dass ihr Vater sie sofort ins Herz schloss....!

    Calliphana war ganz plötzlich wie erstarrt... Ihr schossen Gedanken durch den Kopf und sie versuchte sich zu konzentrieren, vor allem darauf was der junge Iulier ihr gesagt hatte. Da dämmerte ihr plötzlich etwas. Sie hatte die Zeit etwas verdrängt, da auch Centho um die Zeit weggefahren ist. Einerseits war sie wütend auf ihn weil er gehen musste, andererseits traurig, weil sie ihn nicht begleiten konnte. Tag ein Tag aus machte sie sich Gedanken um ihn, wie es ihm wohl geht, was er macht. Zudem sind sie sich auch im Streit auseinander gegangen, weil sie unbedingt mitgehen wollte, er es aber nicht zuließ. Es gingen auch die Iulier Verwandten ein und aus in diesem Haus wie in einer Taverna, so machte es ihr auch langsam nichts mehr aus...


    "Es tut mir so Leid, ich habe dich plötzlich nicht wieder erkannt! Bitte verzeih'! Aber natürlich, jetzt fällt es mir wieder ein. Ich war ein bisschen woanders im Gedanken, sowohl damals als auch heute, ich hoffe du nimmst es mir nicht übel! Bitte setz dich doch zu uns und begrüße auch deine neuen Verwandten!" - sagte sie mit einem großen Lächeln im Gesicht und zeigte mit der Hand auf einem Platz auf einer der Klinen.


    "Ich glaube mit Centho ist für eine weile noch nicht zu rechnen was das Gespräch angeht, er ist immer noch unter Schock denke ich!" - lachte sie.


    "Erzähl mir, wie war eure Reise. Gab es irgendwelche Schwierigkeiten unterwegs, oder lief alles gut?"


    Während sie das Gespräch einleitete, machte sie eine Handbewegung zu den Sklaven, und gab konkrete Ansagen.


    "Holt etwas zu trinken und zu essen für uns, und bereitet schon mal beide Bäder vor. Für uns bitte das große Bad und bringt ihm bitte das kleinere neben an. Eine Massage könnte er nach der Reise auch gut gebrauchen..." Mit diesen Worten wandte sie sich an ihm und zwinkerte ihm zu. "Stimmt doch, oder?"

    Die Überraschung ist ihr wohl gelungen, denn Centho sah so verblüfft aus, wie noch nie zuvor. Das gefiel ihr sehr, also es war wirklich so leicht ihren Gatten zum Schweigen zu bringen? Den Trick muss ich mir merken... dachte sie sich in dem Augenblick. Er sah aber auch so fassungslos aus, als Maeve Avianus auf dem Arm zu ihnen brachte. Als ob er dachte man würde ihm einen Streich spielen. Aber es war alles andere als nur ein Streich, sie schenkte ihm zwei Kinder und das war das schönste Geschenk, was sie ihm je geben konnte.


    Der stolze Vater streckte ihr eine Hand entgegen und zog sie zu sich auf die Kline. Sie schmiegte sich eng an ihm, auf ihrem Arm schlief die kleine Aviana immer noch Seelen ruhig. Calli stützte ihr Kinn auf Centhos Schulter und fragte ihn neugierig.


    "Bist du zufrieden Carissime? Freust du dich über die beiden?"


    Das waren die ersten Gedanken die ihr in den Sinn kamen, denn bisher hat sich Centho nicht geäußert, was er von den beiden hielt. Er schien seine Sprache verloren zu haben, aber glücklich sah er schon mal aus, das war ein gutes Zeichen. Er strahlte bis über beide Ohren und das überraschte Lächeln war nicht mehr von seinem Gesicht weg zu kriegen.


    Bis sie auf die Antwort von ihm wartete, die eine Ewigkeit dauern schien, wandte sie sich mit dem Blick zu den anderen im Raum, die mit Centho gekommen sind. Einige neue Sklaven hat er mitgebracht und einen schneidigen jungen Mann. Oder gar noch einen Jungen? Er hatte noch einige kindliche Gesichtszüge aber er wirkte auch ernst. So konnte Calliphana nicht so recht entscheiden für wie alt sie ihn einschätzen sollte. Am besten war, sie fragte ihn nachher danach. Einige Sklaven waren aber auch in ungewöhnlichen Gewändern erschienen, oder waren diese keine Sklaven? Sie war ein wenig verwirrt und deshalb Fragte sie lieber vorsichtig nach.


    "Wen hast du denn alles mitgebracht Liebster? Soll ich einige Zimmer richten lassen? Wie viele?"


    Mit der Frage hat sie taktisch einen Sprung nach vorne gemacht ohne Centho wissen zu lassen, dass sie gerade nicht im Stande war einen Sklaven von Reisenden zu unterscheiden. Aber er merkte auch nichts von ihrer Unsicherheit, weil er zu sehr damit beschäftigt war seinen Finger von Avianus anknabbern zu lassen...

    Was für ein Anblick, dachte sich Calliphana, als sie die beiden so ansah. Ein starker, erwachsener Mann mit einem kleinen, zerbrechlichen Baby auf dem Arm. Als würde er eine kleine Maus im Arm halten. Er wog sie so sanft hin und her, als hätte er nichts anderes im Leben gemacht.


    Sie trat einige Schritte näher zu ihnen, legte den einen Hand auf den Arm Centhos, auf dem ihre Tochter ruhte, und mit der anderen Hand nahm sie seinen Kinn, drehte seinen Kopf sanft in ihre Richtung und küsste ihn zärtlich auf die Lippen.


    "Willkommen zu Hause mein liebster Gatte!" - begrüßte sie ihn herzlich und winkte Maeve näher, ohne dass auch jemand dies bemerkt hätte.


    "Wenn du schon deine Tochter willkommen heißt, dann solltest du auch jemand anderen auch kennen lernen, für den du dich sicherlich genau so freuen wirst wie für sie. Zumindest hoff ich das!" - sagte sie mit einem viel sagendem Zwinkern, aber auf dem Gesicht ihres Liebsten sah sie zur Zeit nichts anderes als Verwirrung. Das machte sie einerseits sehr froh, denn genau damit hatte sie auch gerechnet.


    Sie nahm das Kind von Maeves Arm und nahm sie selber in die Arme. Sie schob die Decke auf dem Kopf des Kindes noch mehr bei Seite und drehte ihn in die Richtung von Centho.


    "Darf ich dir auch deinen Sohn vorstellen?"


    Sie nahm den einen Arm des Kindes in die Hand und winkte Centho damit zu. Ihr Sohn umfasste mit seinen kleinen Fingern ihr Zeigefinger und grinste seinen Vater breit an.


    "Sein Name ist Manius Iulius Avianus, ich hoffe, dass du zufrieden bist, Geliebter!"

    Ihr Herz klopfte wie wild in ihrer Brust als sie darauf wartete, dass ihr Liebster ihr gemeinsames Kind in die Arme nahm und sie beide fest an sich drückte.
    So geschah es auch ohne ein Widerwort, und sie war überglücklich. Dann kam auch für sie eine überraschende Frage, obwohl sie damit eigentlich gerechnet hatte...


    "Du meinst eher sie Carissime? Wir haben eine Tochter... Ich habe sie Aviana genannt. Ich konnte mich kaum entscheiden bei den schönen Namen die wir uns ausgesucht haben, aber meine Wahl fiel dann wie von Götterhand geführt auf diesen Namen. Ich hoffe du bist immer noch mit dem Namen einverstanden."


    Irgendwie bemerkte sie einen kleinen Enttäuschten Blick in seinen Augen, als sie meinte, er hätte eine Tochter, anstelle eines Sohnes. Aber sie schmunzelte auch, weil sie wusste dass er bald, in nur ein paar Minuten überglücklich sein würde...


    "Stimmt was nicht Geliebter? Du guckst so komisch..." - sprach sie ihn drauf an, und beinahe hätte sie die Situation vermasselt, sie war kurz davor los zu lachen. Sie musste sich Mühe geben, sich zu beherrschen...

    Sim-Off:

    So liebe Leute, Calli ist wieder da - ungefähr nach 23 Monaten Schwangerschaft, tut mir Leid mein Göttergatte, du hast ne Elefantenkuh geheiratet :D - aber immerhin wieder da. Vorerst nur für ihren lieben Mann und für die Familie, weil ich mir als Einstieg noch nicht so großen Anfang machen möchte, da ich befürchte wieder alle inmitten im Stich zu lassen. Erneut eine große Entschuldigung an alle, die ich habe im Regen stehen lassen...!!!


    Calliphana stand nervös am Fenster. Schon seit Tagen hatte sie so ein eigenartiges Gefühl im Bauch. Als würde was unerwartetes passieren. So ein Gefühl hatte sie aber nur in Centhos Gegenwart gehabt. Wie einen sechsten Sinn.


    Sie lief auf und ab, und jedes Mal als sie am Fenster vorbei lief, schaute sie in den Garten, als wartete sie auf einen Zeichen. Dieses hin und her machte auch ihre Kinder neugierig und beide sahen sie mit einem fragenden Blick an. Sie lagen auf dem Bauch auf den Boden ihres Zimmers und Shama kümmerte sich liebevoll um die beiden. Calliphana betrachtete Shama so langsam als kleinere Schwester, und als solche war sie ständig in ihrer Nähe.


    Calli hockte sich neben den Kleinen als sie ihre Gesichtsausdrücke sah, und ein strahlendes Lächeln legte sich auf ihr Gesicht. Sie betrachtete die beiden kleinen Geschöpfe und streichelte eins nach dem anderen über ihre Gesichter. Das brachte auch die Kleinen zum lächeln und sie zuckten fröhlich mit den Händen rum. Ihr Sohn lag auf dem Bauch und ihr kleines Töchterchen auf dem Rücken. Sie legte sich zu den beiden auf den Boden und zog sie eng an sich.


    Da kam plötzlich ein Sklave daher gerannt und war völlig außer Atem. Er versuchte einige klaren Sätze zu formen, aber so leicht ging das nicht. Rauf in den dritten Stock des Hauses war keine leichte Sache. Vor allem nicht wenn man rannte! Er brachte einige Wörter ohne jeglichen Zusammenhang raus.


    "Herrin...... zurück...... Männer........ deiner..... Atrium....... jetzt....... unten....... bei uns........."


    Calliphana machte ein erstauntes Gesicht und schaute den Sklaven fragend an. Er brachte erneut nichts konkretes hervor und so versuchte die Herrin des Hauses Iulia die Wörter zu deuten.


    "Männer? Deiner? Also meiner... Was ist?! Centho ist daheim??? MEIN EHEMANN IST DA WILLST DU MIR SAGEN?!?!? AUS DEM WEEEEEEG!!!!"


    Da fiel ihr doch gleich ein, dass er ja noch nichts von seinen Kindern weiß... Natürlich wusste er, dass sie schwanger war aber nicht dass sie gleich Zwillinge bekommen hätte. Und auch nicht dass sie unterschiedlichen Geschlechtes waren. Da drehte sie sich ruckartig um und fing an zu grübeln.


    "Was mach ich jetzt, was mach ich jetzt??"


    Sie schnappte sich ihre Tochter und wickelte sie in ihre Decke ein. Sie legte sie in ihre Wiege und hob ihren Sohn auf ihr Arm. Ihn wickelte sie auch in eine Decke ein, in der selben Farbe natürlich, wie ihre Tochter. Ihren Sohn gab sie aber Maeve, und gab ihr eine Anweisung wie, wo und wann sie mit dem Kind zu erscheinen hätte. Sie selber nahm ihre Tochter wieder in die Arme und holte tief Luft bevor sie sich nach unten wagte.


    Sie stieg stolz und gleichzeitig nervös die Treppen herunter und ging gerade aus zu ihrem Mann. Sie wäre am liebsten ihm um den Hals gefallen und hätte seine Lippen mit Küssen übersät, stattdessen musste sie den Traditionen folgen und tun was sie von ihr verlangten.


    Sie lächelte ihn stolz an und legte das Kind vor ihm vor die Füße und wartete gespannt auf seine Reaktionen während sie sein Gesicht musterte.


    Sim-Off:

    Edit: Falsche Farbe

    Nach dem kleinen Vorfall in der Casa Vescularia neulich, beschloss Calliphana sich von einem Arzt untersuchen zu lassen. So eine Magenverstimmung hatte sie lange nicht mehr gehabt, aber dass es Wochen lang andauert, konnte sie sich nicht vorstellen. Sie war schon in dem Glauben, dass sie sterben würde, und quälte sich mit den Gedanken, was denn aus ihrem lieben Ehemann werden würde, wenn es sie nicht mehr gab. Sie fing schon an sich und damit auch sämtliche Freundinnen und Sklavinnen verrückt zu machen.


    Am frühen Morgen kam auch schon der Arzt um sie zu untersuchen. Danach bat sie sie um ein Gespräch im Hortus, da war es doch viel ruhiger und entspannter. Er hat auch unterwegs gemeint, sie bräuchte jetzt viel des öfteren längere Spaziergänge draußen und vor allem viel Ruhe und keine Aufregung. Sie verstand erst nicht was er damit andeutete, vor allem da der Arzt sie so bemütternd ansah.


    Sie nahmen Platz und er erklärte ihr alles. Was sie von nun an tun darf und nicht mehr machen kann, wie sie sich zu verhalten hat, was, wie und wann sie essen kann / darf. Sie verstand es immer noch nicht, anscheinend musste sie mit dem Kopf drauf angestoßen werden.


    "Ja, das werde ich beherzigen, aber was ich immer noch nicht weiß ist, was für eine Krankheit habe ich denn eigentlich? Werde ich sterben?" - fragte sie ganz naiv.


    Der Arzt musste herzhaft lachen, was Calliphana unter diesen Umständen nun gar nicht beruhigt hatte.


    "Aber du bist doch gar nicht krank Kindchen, und vor allem, wirst du deswegen erst recht nicht sterben!" - antwortete er lächelnd. "Du erwartest einen Kind!!" - rückte er schließlich damit raus.


    "Hüh? Einen Kind?? Soll das heißen... ich bin... schwanger???????"


    "Aber ja, Kindchen!"


    Erstmals irritierte Calliphana, dass der Arzt sie immer zu Kindchen nannte. Zweitens konnte sie die Nachricht kaum fassen. Sie war schwanger! Die Götter meinten es gut mit ihr. Ihr erster Gedanke war, sofort Centho auf zu suchen und ihm die Neuigkeit mitteilen. Sie sprang auch sofort auf und rannte los, doch ihr fiel ein, dass sie den Arzt völlig alleine hinter sich gelassen hatte, drum rannte sie zurück zu ihm, fiel ihm in den Nacken und bedankte sich bei ihm.


    "Vielen, vielen Dank!! Shama wird dich hinaus begleiten. Tausend Dank nochmal!!!!" - sagte sie und nahm wieder das Atrium in Kurs.


    Sie ließ die Tür hinter sich ins Schloss fallen, und fing an heraus zu bekommen, wo ihr Carissime sich befand.


    "Schatz? SCHATZ?? SCHAAAAAAAAATZ??? CARISSIMEEEEEEEE???? WO BIST DUUUU?????" - schrie sie so laut wie sie nur konnte.

    Es war endlich der Tag gekommen, wo Corona nach Hause fand. Zur Erleichterung aller, dachte Calliphana, doch dann fiel ihr ein, wie sehr dem Mädchen wohl die Zeit ohne die Sticheleien ihrer Mutter gefallen haben könnte. Das arme Ding! Fing an Calli sie jetzt schon in Gedanken zu bemitleiden.


    Sie versuchte so schnell wie möglich auf zu stehen, aber das ging ja nicht gerade so leicht wie früher...


    Sie hielt ihr Tuch fest, als würde sie sich selber umarmen, und machte sich auf um die Cousine Centhos zu begrüßen.


    Als Centho Corona begrüßte, stand sie dicht neben ihrem Liebsten und wartete auf die Gelegenheit Corona zu umarmen. Ihr dunkelgrünes Kleid hob ihre Silhouette dezent hervor, und ließ keins ihrer Rundungen außer Acht, sowohl die alten als auch die neuen... Mit einer Hand hielt sie ihre Palla fest mit der anderen ihren rundlichen Bauch in dessen inneren ein neuer Iulier darauf wartete geboren zu werden.


    Endlich war sie nun an der Reihe Corona zu begrüßen. Sie umarmte sie so fest, als wäre sie zehn Jahre lang weg gewesen.


    "Ach Corona, es freut mich dich zu sehen! Ich hoffe deine Reise war angenehm, wie geht es dir? Hast du hunger? Brauchst du was? Bist du durstig?" - schossen ihr die ersten Gedanken auch gleich aus dem Mund.

    Calliphana bekam nichts mehr mit von dem Gespräch, als wäre die Welt um sie herum verstummt und sie hörte nur ein kleines Rauschen im Ohr, als wenn sie eine Muschel vom Ufer an ihr Ohr getan hätte.


    Sie saß nur da und versuchte schwach zu lächeln, wie ein Dekorationsstück an der Seite ihres Mannes. Obwohl das dem Präfekten wahrscheinlich nicht sehr gestört hätte, er schien ja so schon diese Meinung zu teilen, von allen Frauen der Welt. Die schönen, feinen Spielzeuge der modernen Zeit.


    Die letzten paar Fetzen der Unterhaltung bekam sie gerade noch so mit, als ihr Gatte schilderte, wie der Octavier ihm damals überrumpelte. In dem Moment wahr ihr einfach nur danach weg zu rennen. Nicht weil sie die Unterhaltung langweilte, eher weil sie sich nicht wohl fühlte.


    Nachdem sie nur an den Muscheln gerochen hatte, überkam sie ein seltsames Gefühl. Sie liebte die kleinen Schalentierchen über alles, aber wie verwandelt, wurde ihr jetzt davon übel, ihr Magen zog sich zusammen und ein kalter Schauer lief ihr über den Rücken. Sie presste ihre Hände auf ihren Bauch und auf ihren Hals, als würde er von innen gerade zu platzen. Sie suchte mit verzweifelten Blicken nach einem Sklaven der etwas weiter entfernt war. Sie entdeckte einen der gerade in eins der Räume verschwand. Sie zögerte nicht lange und rannte hinterher, sie musste rausfinden wo die Latrinen waren.


    "Ent...schuldigt!..." - sprach sie und rannte hinaus. Sie hatte Angst, sie würde nicht durchhalten ehe sie die Latrinen erreichte.

    Liebe Mitspieler,


    ich muss mich bei euch für meine (zwar nicht geplante) aber dennoch ungeheuer lange Abwesenheit, ich hab echt viele von euch so urplötzlich mitten im Spiel im Stich gelassen. Bitte verzeiht!!


    Ihr könnt mich sogar hauen dafür, ich habs verdient!!


    *auf einem kleinen Tisch ein paar Pfannen bereit stellt* :D


    Nicht mehr (soooo ) böse auf mich sein, ja?? *lieb guck*

    Es dauerte eine kleine Weile bis Calli die Wörter die aus den Münden der beiden kamen auffasste und zu sich kam. Aber sie beantwortete dann eine Frage nach dem anderen.


    "Zu erst Mal, Entschuldigung, ich wollte euch nicht so erschrecken. Und ja, wir kennen uns auch aus den Thermen, ich war damals dabei, als sie die neuen Masseure eingeweiht haben und wir eine reine kleine Frauenrunde waren. Das war ein schöner Tag, man müsste sie nochmal erleben...!" - schwärmte sie zurückblickend. "Und ja, ich heiße Furia Calliphana."


    Calliphana war auch gar nicht verwundert darüber, dass sie sich an ihren Namen nicht mehr erinnern konnte, sie haben sich seitdem ja nicht mehr gesehen, und das war schon über ein Jahr her. Calliphana hatte ein Gedächtnis wie keine Andere. Dadurch, dass sie so viel las und sich merken musste, trainierte sie so auch ihr Gedächtnis und keine Information ging verloren.


    Etwas überrascht sah sie dann Serrana an, als sie danach fragte wo sie Chaerea gelassen hatte.


    "Chaerea? Ich... ich dachte dies sei nur für Matronen?..." - klang sie mit etwas Unsicherheit in ihrer Stimme. Sie schaute nach Links und Rechts aber sie sah nur die verheirateten Frauen, die in ihrer Nähe wohnten. Keine einzige ledige Frau, außer die Vestalinnen natürlich. Sie erkannte auch gleich Romana in der Menge, sie war ja auch nicht zu übersehen. Ihre große Gestalt stach aus der Menge hervor. Sie unterhielt sich gerade mit einer älteren Dame, die Calliphana sofort erkannte.


    "Du Serrana, ist das nicht...? Ist das nicht deine Großmutter davorne bei Romana?" Voller Enthusiasmus sah sie zu Serrana rüber, denn wo Laevina auftauchte gab es immer was zu lachen. Sie erinnerte sich noch an dem Fall, wo sie in einen kleinen Becken gefallen ist. Das war doch bei den Fontinalien, oder? Sie war sich zwar nicht mehr sicher was das Datum betraf, aber die Situation vergaß sie nicht so leicht.


    "Ach macht doch nichts Serrana, ich habe mich noch auch nicht daran gewöhnt. Ich habe gestern meine Freundinnen aus der Nachbarschaft befragt ob sie kommen, und alle sahen mich nur ungläubig an und meinten nur, dass das nur für Matronen sei. Sie waren ja schon fast beleidigt!" - lachte sie.


    "Wann kommt denn Calvena vorbei? Ich habe so lange nicht mehr mit ihr gesprochen, weiß einer von euch was über sie?"

    Calliphana sah sich das Gebäude und dessen Innenausstattung bewundernd an, etwas zu vollgepfropft für ihren Geschmack, aber das war schon immer so. Für sie galt eher der emotionaler Wert als der materieller Wert. Ihre Mutter hat ihr immer eingetrichtert, dass diese Statussymbole sind, je mehr, desto mächtiger. So lernte sie dies Auswendig und bemerkte die Anzahl bei den nächsten Besuchen anderer Familien nicht mehr als was Schlimmes, und als Verstoß gegen alle Geschmacksregeln der Welt.


    Arm in Arm geführt von ihrem Ehemann trat sie dem Gastgeber immer näher. Vescularius Salinator. Spätestens bei der Hochzeit von Calvena und Valerian lernte ihn ganz Rom kennen. Als sie dann jetzt einander wirklich vorgestellt worden sind, war Calli auf alles gefasst, dachte sie, aber dann doch nicht. Wie ein Knall gegen die Wand notierte sie, dass er sie als Centhos Mädel abgestempelt hatte. Sie war kurz davor ein Wie bitte?!?! ins Gespräch zu pflanzen, aber dann hat sie es dann doch dabei belassen und lächelte nur höflich in die Runde.


    "Salve, es freut mich dich kennen zu lernen, und danke für die Einladung."


    Etwas unbeholfen dackelte Calliphana Centho hinterher, da sie keinen aus der Runde zu kennen schien. Sie setzte sich neben ihm, nahm etwas von den Früchten an sich, und suchte den Blick ihres Mannes, der ihr hoffentlich etwas Ermutigung geben wird. Sie musterte den Freundes- und Klientenkreis des Präfekten, aber sie kannte wirklich keinen darunter, drum wartete sie erst mal ab, wie sich der Abend entwickeln würde.

    "Ich komm ja schon ich komm ja schon...." - sagte sie genervt und seufzend. Auf diesen Abend hatte sie so gar nicht gewartet. Erstmal, ihr lieber Gatte hatte ihr nicht genug Zeit gelassen sich richtig vor zu bereiten, ihr Kleid wurde in letzter Minute fertig genäht von Shama, den Göttern sei dank, dass sie so tüchtig war und gerne nähte. Zum Zweiten, weil es ihr so schon übel genug war, diese Hektik hätte sie ruhig ausgelassen, wenn es nach ihr ginge.


    Ihr geliebter Mann sagte zu all dem gar nichts mehr, er war die Stimmungsschwankungen der letzten Wochen schon gewöhnt, also saß er nur still da und lächelte sie ohne zu klagen an. Sie sah ihn dann genau so lächelnd an, denn sie wusste, dass er das alles ohne ein Wort zu sagen ertrug, und dass das deshalb so war, weil er sie liebte. Er ist perfekt... sogar mehr als das... dachte sie sich in dem Moment.


    Sie eilte die Treppen runter und wollte ihn umarmen, ihr Kleid war üppig, also sah sie nicht jede Stufe kommen. Sie stolperte hin und wieder mal, aber zum Glück stand er ja da am Ende der Treppe um sie auf zu fangen.


    "Danke dir mein Schatz, das war sehr lieb... Was würde ich nur ohne Dich machen?"


    Sie küsste ihn zärtlich auf die Lippen und dann trat sie einen Schritt nach hinten und drehte sich im Kreis einmal, damit er sie bewundern konnte.


    "Gefällt es dir? Ich habe es extra in deiner Lieblingsfarbe anfertigen lassen."