Beiträge von Furia Calliphana

    Ihre Nasenspitzen berührten sich und sie drückte ihm einen kleinen Kuss auf die Lippen.


    "Erst fragst du mich ob ich deine Frau werde, dann zeigst du mir, dass du dir eine Pferdezucht gekauft hast, also... Ich komme kaum aus dem Staunen heraus...


    Sag Iulius Centho, welche Überraschungen hast du für den heutigen Tag noch parat?"


    Sie strahlte vor Glück. Alleine was diesen wunderbaren Mann betrifft, so gutmütig und überaus selbstlos.


    "Ich liebe dich, weil du mir alles gibst was ich brauche, dass du immer errätst, wonach ich mich sehne, weil du dein Glück nicht von mir abhängig machst und nicht erwartest dass ich dich liebe, und vor allem deswegen, weil du so altruistisch bist...!"


    Centho erklärte ihr welches Pferd wie heißt. Es gab anscheinend noch mehr in Mantua. Es war aber Liebe auf den ersten Blick. Die beiden Pferde würden schon mal sicherlich ihre Favoriten sein, und hoffentlich sieht sie die anderen auch bald. Pferdenarr halt...


    "Und du bist dir auch ganz sicher? Wirst du auch nicht eifersüchtig sein? Du weißt genau wie sehr ich Pferde liebe..." - lächelte sie ihn unschuldig an.


    "Ja gut, ich glaube ich nehme dann die Stute, die ist so wunderschön. Und sag bitte Phocylides dass ich gerne ein paar Äpfel hätte..."


    Als Centho sich schon auf den Weg machte fiel Calli etwas ein was von Wichtigkeit sein könnte. Sie rannte ihm hinter her und holte ihn auch in einigen Sekunden ein.


    "Carissime... Aber du weißt schon, dass wir einen Weg nehmen müssen, wo uns keiner so richtig sieht oder?... Ich dürfte ja nicht gerade überall und so reiten, wie ich das gerne hätte... Du weißt schon..."

    Calliphana war darauf schon vorbereitet, dass Serapio sich so gar nicht freuen würde sie in seinem Offizium zu sehen, vor allem ohne Ankündigung, Erlaubnis und was auch immer. Er war ein sehr strenger Mann, dessen Leben sich um die Gesetze und seiner Arbeit drehte.


    Als er dann mürrisch seinen Tisch verließ und brummend sie begrüßte, legte sie verständnisvoll ihre Hand auf seinen Arm und flüsterte ein Danke und Entschuldigung zu ihm.


    Nachdem er das Officium verließ und die Tür hinter sich schloss wandte sie sich an Centho.


    "Ich freue mich dich auch zu sehen, du hast aber in dem Brief so ernst gewirkt. Worum geht es?"


    Er machte ein trauriges Gesicht und sie wusste genau, worum es geht. Als er dann schilderte, dass es zu seiner Arbeit gehörte auch sie zu informieren über die Hinterlassenschaft ihre Bruders, zuckte sie mit den Schultern, als ob das sie nicht interessieren würde.


    "Achso, das meinst du... "


    Bei der Umarmung taute ihre eisige Laune ein wenig auf und sie atmete tief durch.


    Kurz darauf setzte sie sich ohne ein Wort zu sagen oder ihm in die Augen zu gucken in eins der Korbstühle und starrte einfach nur aus dem Fenster.


    "Hältst du mich für unsensibel und gefühllos, wenn ich dir sage, dass sein Tod mich nicht mal erschüttert? Weil es ist nämlich so... Ich empfinde nichts, überhaupt nichts..."


    Sie verbarg ihr Gesicht hinter ihren Händen und schüttelte entsetzt über sich selber den Kopf. Wie konnte es denn sein, sie waren ja schließlich verwandt.


    "Ich weiß auch nicht wieso, es kann sein, dass ich ihn so wenig kannte, bis vor kurzem auch nichts über seine Existenz gewusst, plötzlich taucht er wie aus dem nichts aus, zieht in der Casa ein, und kurz darauf stirbt er plötzlich, und ich weiß nicht mal wie und wo! Eines Tages erreichte mich nur die Nachricht von einem Fremden den ich nicht mal kenne, dass er irgendwo mitten in der Pampa samt seinen Sklaven tot aufgefunden wurde. Wie soll ich reagieren? Ich weiß nicht wo mir der Kopf steht. Alle Verwandten um mich herum sterben binnen eines Jahres, das ist doch nicht normal... Manchmal denk ich, ich hätte ein schlechtes Charisma..."


    Lustlos, gefangen im Nihilismus starrte sie ins Nichts.

    Als Centho dann das Tuch von ihrem Auge nahm und ihre Nase losließ, traute sie sich zuerst nicht die Augen zu öffnen, aus Angst was sie erwarten würde. Zwar wusste sie dass er ihr nichts Schlimmes antun würde, aber manchmal mutete er ihr zu viel zu. Spontaneität war schon immer sein Element gewesen, obwohl, sie hatte ja auch schon ein paar mal einen Ass im Ärmel versteckt gehabt.


    Was war das denn für ein Geruch? Eine Mischung aus Stroh, frischem Wasser und... Pferden!! Ist das denn möglich?! Vor einer Woche waren hier doch keine Pferde gewesen. Hat Carissime jetzt einen echten Pferdestall samt Pferde?? Wo... woher?...


    Sie machte die Augen endlich auf als sie dann wirklich einen Pferd schnauben hörte. Das erste was sie sah waren die Boxen des Stalls und darin die wundervollsten Wesen, die die Götter erschufen. Eins schöner als das andere. Sie ließ ihr Carissime erst mals links liegen und schritt eilend zu den Pferden. Die prächtigsten die es auf der Welt gibt... Von schwarz, bis goldbraun, über weiße und gefleckte, einfach eins von jeder Sorte. Zwei Pferde, deren Boxe gleich nebeneinander waren, gefielen ihr besonders gut. Das eine war eine Honig farbene Stute und das andere ein dunkel Haselnuss farbener Hengst. Die Stute hatte einen weißen Fleck auf ihrer Stirn, welches sich bis zu ihren Nüstern streckte.


    Calliphana streckte scheu ihre Hand aus um die Tiere zu berühren. Sie hat die Luft angehalten, als würde sie mit ihrem atmen die Pferde erschrecken. Mit jedem kleinen Schritt kam sie denen näher und die beiden schnupperten an ihrer Hand und schnaubten zufrieden. Lächelnd trat sie näher bis sie die beiden über die Backen streicheln konnte. Ihr Fell war wie Seide, glänzend gestriegelt und weich wie Watte. Calliphana legte ihre Wange gegen die Backe der Stute und streichelte dabei ihre Stirn. Dabei atmete sie ihren Duft ein und schloss die Augen.


    Plötzlich fiel ihr was ein, oder besser gesagt jemand.


    "Bin gleich wieder da..." - flüsterte sie den beiden zu und eilte wieder zu Centho.


    Sie schlang die Arme um seinen Nacken und strahlte als wenn sie nie glücklicher gewesen wäre.


    "Sie sind einfach wundervoll, du bist wundervoll... Ich danke dir!"

    Calliphana bekam einen Brief von Centho vor einigen Tagen, in dem stand, sie solle sich so bald wie möglich bei ihm in der Casa melden. In dem Brief hat Centho einen ernsten Ton angeschlagen, also ging es wahrscheinlich um was sehr wichtiges. Calliphana machte sich vorerst keine Gedanken darüber, sie war zu sehr damit beschäftigt den plötzlichen Verlust ihres Bruders zu verdauen. Eher musste sie damit klar kommen, ihn kaum wiedergefunden und dann schon verloren zu haben. Jetzt war sie wieder alleine.


    Sie klopfte kurz an der Tür des Officiums, und ohne abzuwarten dass sie rein geboten wird, trat sie ein. Sie wusste schon von Wonga, dass kein anderer Besuch da ist, also brauchte sie auch nicht zu fürchten ihm bei einer wichtigen Besprechung zu stören.


    Er saß mal wieder mit Faustus am Tisch und besprach die Ausgaben für den letzten Monat. Wie sie aus dem Gespräch raus hören konnte, waren die Kosten zu hoch.


    "Salvete ihr beiden..."

    "Das sind wirklich viele, ich hatte als Kind nur zwei wirklich gute Freunde. Leider haben wir keinen Kontakt mehr zu einander seitdem ich aus Sparta weggezogen bin. Aber du, pass gut darauf auf, dass ihr immer Freunde bleibt ja?" - sprach sie lächelnd, aber auch halb ernst.


    "Danke schön, ich nehme aber nur ein winziges Stückchen davon jetzt. Ich glaube ich habe davon gestern eindeutig zu viel gegessen." Sie verzog ihren Mundwinkel, zuckte mit den Schultern und legte ihre Hand auf ihren Bauch. "Gaaaaaaaaaaaaaaaanz viel gegessen gestern Abend!" - sagte sie dann hilflos lächelnd.


    Sie nahm sich etwas vom Kuchen und aß sie ganz langsam, fast schon Krümel für Krümel.


    Sie schaute sich im Zimmer bei ihr um. Laute Spielsachen, Basteleien, gemalte Bilder, womöglich von ihr, oder von eins ihrer Freunde. Ihr gefielen die Bilder sehr. Sie stand kurz auf, nahm ein Bild von dem Tischchen und betrachtete sie näher. Es waren darauf Schneckenhäuser und ein paar Blumen aus dem Garten zu sehen.


    "Hast du das gemalt? Wenn ja, dann hast du ein großes Talent dazu! Es ist sehr schön!"

    Zitat

    Original von Lucius Iulius Centho
    ,,Und du Celsus dürftest genauso ein Augenschmaus für die anwesenden Damen sein. Ich sollte wohl meine Verlobte wohl ein bisschen besser fest halten. Auf jeden Fall freue ich mich das ihr hier seit.”


    Er zog Calli ein Stück näher an sich heran um hier einen Scherzhafte Gäste zu machen.


    Centho nahm Calliphana scherzend - beschützend in die Arme, als er dem jungen Tiberier antwortete, er müsse sich keine Sorgen machen, dass er bald jemanden für sich finden würde. Zugegeben, er sah wirklich gut aus, und charmant war er ebenfalls, aber Calliphana hatte eh nur Augen für ihren Liebsten. Scherzhaft schob sie Centho mit einer sanften Bewegung bei Seite.


    "Und wer beschützt mich denn vor dir?" - lachte sie.


    "Danke euch für die Glückwünsche, es freut mich so euch hier zu sehen! Und neue Bekanntschaften schließe ich auch gerne, ich hoffe das beruht auf Gegenseitigkeit, es gibt hier viele neue Gesichter, selbst für mich!"


    Zitat

    Original von Lucius Quintilius Valerian
    Gemeinsam kämpften sie sich bis zu dem glücklichen Paar vor. "Centho, Calliphana! Herzlichen Glückwunsch zur Verlobung! Für eure Zukunft alles Gute." Wo steckte eigentlich Sermo? Er hatte doch das Geschenk mitbringen wollen?


    "Ah da seid ihr erneut! Salve Valerian! Danke dir!" - erwiderte sie und lehnte sich etwas näher an die beiden. "Ich hoffe bei euch ist es auch bald soweit, dass wir euch gratulieren können..." - flüsterte sie in ihre Richtung und zwinkerte dabei den beiden zu.


    "Also Calvena, das werde ich so schnell nicht vergessen... Das war eine geniale Aktion, ich muss gestehen, ich stehe immer noch ein wenig unter Schock! Aber keine Bange, ich bzw. wir... finden schon eine Lösung wie wir und bei euch beiden dafür bedanken (revanchieren 8)) können..." - grinste sie schelmisch und zog verschwörerisch Centho am Ärmel und lächelte ihn an. Sie konnte sich das Lachen nicht unterdrücken. Das hätten die beiden genau so verdient wie Chaerea.


    "Ich sehe auch deine Verwandten auf uns zukommen Calvena, aber sag, Serrana an der Seite von deinem Onkel Sedulus? Ist zwischen den beiden denn etwa was....?" - ihre Augen strahlten bei dem Gedanken, sie mochte es wenn auch alle anderen um sie herum glücklich waren. Kein Zweifel, sie hat den Hauptgewinn gewonnen mit Centho an ihrer Seite, und hoffte ihr Glück würde für immer andauern. Dass ein so wunderbarer Mann, jemanden wie sie als Frau haben wollte... Glück hoch zwei.


    Da traten die erwähnten Personen auch schon zu ihnen.


    Zitat

    Original von Quintus Germanicus Sedulus
    Endlich waren sie am Brautpaar angelangt. Sedulus seufze kurz und begrüßte dann Centho. Furia Calliphana hatten sie ja quasi schon mitgebracht.


    Iulius Centho mein Gutester und natürlich auch dir Furia Calliphana, ich wünsche euch auf euren weiteren gemeinsamen Wege alles nur erdenklich Gute. Meine Glückwünsche euch Beiden.


    Gratulierte er lächelnd.


    "Vielen Dank Senator, ich freu mich sehr.


    Salve Serrana, welch Freude dich auch zu sehen, du siehst wunderbar aus heute!


    Avarus, ich freue mich dich auch außer der Schola an zu treffen, wie bei einer Feier, wie dieser. Ich wollte mich bei dir auch bedanken, dass wir Gäste bei euch sein durften zum Fest, welches ihr zu den Fontinalien gegeben habt. Ein wunderbares Haus!


    Danke, dass ihr alle gekommen seid! Bitte nehmt euch eine Erfrischung!" - zeigte sie zu der Sklavin neben ihnen.


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    Nashua, Sklavin Sergia Chaerea


    Nashua war auch schon dabei die leeren Becher der Gäste nach zu füllen mit köstlichem Wein, den damals noch Proximus aus Misenum mitgebracht hatte. Manche Blicke erntete sie, aber gewiss nicht wegen ihrer Einschenkkünste.


    Nach einigen Minuten spürte sie wie jemand ihre Schulter berührte. Sie zuckte gleich zusammen, bisher haben ihr die vielen Überraschungen gereicht. Ihre Nerven waren immer noch blank.


    "Ach du bist es nur..." - atmete sie tief durch. "Du sollst mich nicht so erschrecken Chaerea! Was ist denn?" - fragte sie dann als sie sich wieder ein gekriegt hatte.

    Aufgerafft, ja wahrlich, er hat sie regelrecht entführt! Ohne ein Wort zu sagen, wo es hingeht, ohne Antwort darauf zu geben, was er jetzt vorhat, ohne ihr zu entgegnen, was das mit dem Tuch vor den Augen heißen soll... Ohne groß nach Luft zu schnappen, führte sie ihr (nicht kurz geratenes) Monolog mit einem Atemzug durch...


    "Carissime, halt mal kurz an!!... Doch bitte... Ich möchte jetzt wissen was du mit mir vor hast! Aber ich sage es dir jetzt gleich voraus, dass ich nicht dazu bereit bin, mich dir hin zu geben! Sei der Reiz jetzt noch so groß und verlockend...


    Hörst du eigentlich was ich sage? Ich hör nämlich nur dass du schmunzelst! Ja genau, ich höre es genau! Ich komm mir schon vor als würde ich Selbstgespräche führen, denn du antwortest ja nicht...


    Halt, Moment mal... Ich führe ja Selbstgespräche!!"


    Während ihr das klar wurde, traten sie aus dem Haus. Diese herrliche frische Luft, aber es war dennoch so kalt für einen März Nachmittag, so zog sie dann ihre Palla enger zusammen und schmiegte sich (natürlich unauffällig :D ) an Centho.


    Ihre vorübergehende Wut erreichte ihren Höhepunkt, als er ihr auch noch die Nase zugehalten hatte. Was der sich heute alles erlaubt!!!! Sie hörte sich so verschnupft an, wie vor zwei Wochen als sie krank im Bett lag.


    "Also... also... ddddasch ihst wohl die Döhe.... Willdst du edwa, dahss ich eindfach erschticke?!?!?!?"


    Sprach sie, wobei... Das Wort stammeln würde es eher beschreiben was sie von sich gab. Sie entschloss sich ab jetzt keinen Ton mehr zu sagen, und Centho mit Schweigen zu strafen, aber ob es jetzt eine Strafe oder eher eine Belohnung war, konnte sie sich derweil im Kopf ausmalen.

    Bona Dea... Das war ihr einziger Gedanke. Wie ein Mann gleichzeitig so zärtlich, so leidenschaftlich, fast schon fordernd aber dennoch so unglaublich sinnlich sein konnte. Eine Gänsehaut lief ihr vom Kopf bis zu den Zehen hinunter, als er mit seinen Fingerspitzen ihren Arm zu ihrem Nacken glitt. Er hielt sie fest in den Armen, als habe er Angst sie jetzt los zu lassen und für immer zu verlieren.


    Er küsste ihren Schulter hoch, bis zu ihren Ohren wanderten seine sanften Küsse hinauf und entlockten in ihr die schlummernde Leidenschaft. Ein leises kleines Stöhnen glitt aus ihrer Kehle. Da war schlagartig wieder alles so klar und vernünftig.


    Als sie dann aufsprang und zum Fenster ging, bemerkte sie sein ernstes Gesicht, und sie fühlte sich mitschuldig. Calli wollte nicht dass er enttäuscht von ihr ist. War dies vielleicht der Ausschlag gebender innere Zwang, diese kleine Stimme, welches zu ihr sprach, dass sie wieder in die Armer ihrer Carissime rennen sollte? Ob dieses oder nicht, sie konnte nicht anders und rannte ihn Wort wörtlich um.


    "Das weiß ich doch, was glaubst du wieso ich dieses Theater hier veranstalte? Ich kann mich einfach nicht entscheiden. Ja, das stimmt, es wäre vieles einfacher wenn wir verheiratet wären, da gäbe es keine Grenzen mehr, dann könnte ich dich in jedem Raum der Casa Carissime nennen und dich immer liebkosen, dich umgarnen, dich küssen. Das ist ein schöner Gedanke..." - bei diesem Satz lächelte sie ihn schon an, sie freute sich schon so drauf was die Zukunft brachte.


    Plötzlich war die kleine Idylle aufgelöst worden, in dem Centho aufstand, sie mit nach oben zog und ihr die Augen verband. Sie verstand gar nicht worum es dabei ging.


    "Carissime?!!? Ist das eine neue Art des Streit? Wohin führst du mich? Was machen wir hier denn eigentlich?"

    "Aha, ihr hattet also dieses kleine Geheimnis so lange... Nicht mal sie wusste davon? Das ist ja toll, dir kann man also alles anvertrauen. Weißt du, das ist eine sehr gute Eigenschaft. Deine Freunde werden dich deswegen noch mehr mögen, als sie dies jetzt schon tun! Du hast bestimmt schon viele Freunde gefunden, hab ich recht?" - fragte sie um die Kleine auf bessere Gedanken zu bringen, die Tatsache sich zu zu decken gefiel ihr sichtlich gar nicht, aber was soll man machen. So wurde sie ja schneller wieder gesund und konnte nichts mehr verpassen.


    "Gerne doch" - sprach sie geduldig und zog den Kuchen aus ihrer Tasche hervor. "Ich dachte mir, da du ja nicht bei der Feier dabei sein konntest, kommt die Feier eben zu dir nach Hause. So eine klitze kleine Krankheit soll uns den Spaß nicht rauben, stimmts?" - zwinkerte sie ihr zu.


    Sie nahm den Kuchen in beide Hände und reichte sie Sabina entgegen und lächelte sie dabei fröhlich an.


    "Hier bitte sehr, den Kuchen hier habe ich für dich aufgehoben, ich hoffe sie schmeckt dir! Du magst doch Honigkuchen, wenn ich mich recht erinnere..." - sah sie die Kleine fragend an.

    "Da warst du aber nicht der Einzige Proximus! Ich habe sicherlich fünf neue Bekanntschaften geschlossen!" - scherzte sie lachend.


    "Nein nicht unbedingt, meine Wenigkeit wurde von einer Freundin "entführt" und zur Casa gebracht. Ich weiß noch gar nicht was sie mit dir angestellt haben Carissime, magst uns einweihen?" - drehte sie sich dann zu Centho.


    Calliphana nahm gerade etwas vom Kohl und den Würstchen vor sich und biss auch in eins der Würstchen rein. Vortrefflich! Eigentlich wie immer. Das war eins der Sachen worauf sie sich freute, wenn sie einzog. Locustas kulinarische Wunder.


    "Auf die Zukunft, ich hoffe wir feiern hier in der Casa noch mehr Verlobungs- und Hochzeitsfeier!"

    Sie lächelte Centho mit strahlenden Augen an, als er sie auf die Nasenspitze küsste, doch dann berührten sich ihre Lippen erneut und sie bekam vor Überraschung kaum ein ganzes Wort über die Lippen.


    "Cariss......." - versuchte sie zu sagen, doch die letzten Buchstaben wurden vom Verlangen diesen Mann zu küssen unterbrochen. Ein Atemzug von seinem verführerischem Duft, ein einziger leidenschaftlicher Kuss seiner Lippen, eine einzige Berührung seiner zarten Hände genügte um die Vernunft zu besiegen. Irgendwas in ihr fing an sich aus zu breiten. Eine Wärme, ein Kribbeln, ein bisher unbekanntes Gefühl... Das Verlangen nach mehr und das Begehren. Sie begehrte ihn und ohne zu wissen was für Folgen dies haben könnte entschied sie sich vorerst gegen die kleine Stimme in ihrem Kopf, welches sie in Gedanken gerade ihrem Liebsten fern zog. Diese kleine Stimme nahm langsam in ihrer Fantasie Gestalt an. Das Gesicht ihrer Mutter und die Umrisse ihres Körpers wurden immer deutlicher.


    Keuchend riss sie die Augen weit auf und wusste, sie macht jetzt einen Fehler wenn sie sich ihm hingibt. Aber wie konnte denn das was sie mit einander verband ein Fehler sein? Sie lieben sich doch und würden doch bald heiraten. Wie konnte es denn ein Fehler sein, wenn sie doch das gleiche wollten, oder doch nicht? Sie wurde immer konfuser, zwar küsste sie ihn immer noch, aber weniger begeistert als vorhin und war immer abgelenkter. Bis sie dann sein Gesicht in die Hand nahm, ihn ansah und verwirrt ihm in die Augen sah. Sie drehte dann ihren Kopf weg und stand langsam von der Kline auf und ging auf Distanz.


    "Ich weiß... ich weiß nichts mehr... Ich wünschte ich würde wissen was mit mir jetzt los ist, als würden sich zwei Menschen in mir streiten. Der eine sagt mit leiser, verführerisch flüsternder Stimme, das das was wir tun, richtig ist. Und eine andere, dass wir einen Fehler begehen. Du löst in mir bisher nicht vorhandene und unbekannte Gefühle aus, und ich weiß nicht wie ich mit denen umgehen soll. Ich kenne das nicht. Ich war nie so... Du weißt schon. Und du hast schon mal... Und... Und... Aber wenn wir doch nicht so weit... " - stotterte sie verlegen. Ihre Wangen färbten sich rot, sie sah zu ihren Füßen hinunter und spielte mit ihren Fingern nervös rum.


    Sie blickte ein wenig verzweifelt und verwirrt zu Centho rüber und machte einen riesigen Seufzer während sie nach oben zur Decke starrte. Als würde sie von den Göttern irgend ein Zeichen erhoffen oder wenigstens einen kleinen Wink was sie jetzt tun sollte.


    "Bona dea...." - sagte sie kaum hörbar.


    Sie blickte noch einmal Centho an. Der arme, er war nicht weniger von der Situation verwirrt, noch besser überfordert, als sie. Aber weder sie noch er konnten was dafür, sie wollten es doch so. Nicht ohne Grund haben die Götter ihr Leben in diese Bahn gelenkt.


    Und wenn wir... Ihr schien ein Licht auf zu gehen, aber ob das wirklich so umsetzbar war, wie sie das gedacht hatte... Da war sie leider nicht mehr so sicher gewesen, aber wenn sie das nicht versuchte... Sie hatte auch Angst Centho wegen all dieser Rückzieher zu verlieren. Sie wusste dass er nichts tat, was sie nicht wollte, aber jeder Man(n) hatte so seine Grenzen was Verständnis anging.


    In diesem Moment fühlte sie sich aber mehr als ein unerfahrenes, dummes Kind, als wie eine erwachsene, intelligente und souveräne Frau, die sie eigentlich war.


    "Ich weiß, ich ticke nicht richtig..." - sah sie ihr Carissime entschuldigend an, und eilte wieder zu ihm. Er saß so friedlich, wenn auch unentschlossen und nicht wissend, wie er die Situation handhaben soll, da. Sie kniete sich mit dem einen Bein dicht neben seinen Oberschenkel, mit dem anderen stand sie zwischen seinen Beinen, fasste sein Gesicht in beide Hände, sah ihm in die Augen und war sich so sicher, dass sie diesen Mann auf keinen Fall verlieren möchte. Keinen anderen wollte sie, nur ihn.


    "Ich liebe dich doch so sehr..." - sprach sie und presste einen Kuss auf seine Lippen. Dies gelang ihr etwas doch zu leidenschaftlich, denn sie warf ihn um und sie lagen wieder auf einander.


    "Ich habe es erst jetzt bemerkt, aber ich merke es mir für die nächsten tausend Leben: nur mit all den Schmerzen der Liebe lohnt es sich zu lieben, oder gar nicht. Es gibt weder richtig noch falsch. In all den zukünftigen Leben die noch vor uns stehen, werde ich nicht in der Lage sein dich zu erkennen, weil ich mich nicht mehr an dich erinnern werde. Nur an das Gefühl, wie es ist dich zu lieben. Und genau das wird es sein, was dich aus der Menge hervorheben wird. Ich will mit meinen Taten und Gefühlen nicht anderer Erwartungen entsprechen, nur meinen, nur unseren... Ich bin in meinem Leben schon oft gesprungen und gestürzt. Mache ich dennoch einen Fehler? Ich kann mir selber nicht vergeben: Du musst mir vergeben..." - sagte sie. Bei dem letzten Satz schien ihre Stimme zu versagen und sie sagte ihn schon ganz leise, flüsternd.

    Tut mir Leid, wenn ich die letzten Tage hänge, und mit Posts im Rückstand bin, gibt bei mir eine kleine Krise, kann sein, dass ich bis Ende der Woche nur auf Read-only bis gar nicht da bin. Das geht auch für Chaerea.


    Sorry, dass ich euch bei der Feier und ansonsten "im Stich lasse". Versuch schnell wieder da zu sein...

    Calliphana ging langsamen Schrittes auf Centho zu, hakte sich bei ihm ein und zog ihn einige Schritte weiter damit sie in Ruhe ihm sagen konnte weshalb sie hier waren. Sie war immer noch sehr nervös, aber als er sie anlächelte... Da war die ganze Nervosität wie weg geflogen und sie strahlte ihn an.


    "Ich... ich hatte einfach Sehnsucht nach dir. Dass wir die letzte Zeit nicht mit einander reden konnten, oder einander sehen und hören konnten, konnte ich nicht mehr länger aushalten. Bitte verzeih...


    Ich hab bei Calvena dann Rat gesucht und sie hatte die Idee dich spontan zu besuchen. Und wir haben dann mitgemacht, Sabina und ich. Aber dass wir euch kämpfend im Hortus wiederfinden, damit hätten wir in unseren kühnsten Träumen nicht gerechnet. Wieso ist Valerian auch hier? Das wird Calvena aber richtig freuen..." - kicherte sie los.


    Sie setzten sich auf eine Bank in dem Garten ganz in der Nähe ihrer Freunde. Sie setzte sich neben ihm und legte ihren Hände auf seine Schultern und legte ihren Kinn auf ihre Hände. Sie wollte gerade ihm was ins Ohr flüstern, doch er schien auf ihre Nähe eigenartig zu reagieren, denn er zog sich rasch weg, wovon Calli fast nach hinten gefallen wäre.

    "Das freut mich zu hören! Sieht man auch daran, dass du jetzt munter bist, aber dennoch solltest du dich noch ein wenig hinlegen, nicht dass du zurück fällst und noch länger krank sein musst. Das wollen wir doch nicht, oder?" Sie lächelte Sabina erwartungsvoll an.


    "Nur ein Glas Wasser, danke." - antwortete sie dem Kindermädchen und nahm auf dem Stuhl Platz. Ihre Tasche behielt sie in ihrem Schoß. Es duftete schon so herrlich nach Kuchen im Raum.


    "Ach so ist das also... Darüber habt ihr dann untereinander geflüstert bei dem Fest, ich verstehe. Und du kannst so gut Geheimnisse bewahren? Hab ich gar nicht gewusst, das ist ja toll!


    Ja ganz recht, deswegen war auch die Feier. Hat dir Calvena auch erzählt, dass es eine Überraschungsfeier war? Centho und ich haben davon gar nichts gewusst, und uns bliebt fast die Luft weg, als wir bei der Casa ankamen und schon eine Feier im Gange war. Schade dass du nicht dabei sein konntest, ich hätte mich sehr darüber gefreut dich dort zu sehen." Sie faltete ihre Hände in und legte sie in ihren Schoß. Sie nahm sie aber gleich wieder hoch, denn ihr ist eingefallen, dass sie dabei den Kuchen zerdrücken könnte.


    "Ohh, nicht dass ich es noch platt drücke!... Ich hätte es fast vergessen Sabina, ich habe hier in der Tasche was für dich, möchtest du es sehen?" Neugierig beobachtete sie die Reaktionen des Kindes.

    "Das kommt mir sehr bekannt vor... Ich lebe schon seit zwei Jahren wieder hier, und man kann mir immer noch neue Orte in Rom zeigen, oder ich entdecke sie ganz alleine. So eine riesige Stadt, aber eins kann ich dir sagen, hier wird es nie langweilig! Selbst bei einigen Festen gibt es immer noch kuriose Überraschungen. Einmal bei der Ludi Romani letztes Jahr, das war ein Aufstand! Ein Bär ist irgend woher ausgebrochen und ist auf den Forum gelaufen. Das war ein Schreck! Aber unsere Männer waren tapfer..." - kicherte sie. "Sie haben ihn erlegt und damit Mut bewiesen. Das war unglaublich! Hier in Rom wird es nie langweilig!" Sie erinnerte sich noch an den Tag zurück, besser gesagt an den Abend. Der lila-grüner Bär, der durch Septimas Honigkucheneinsatz ins Hinterhalt gelockt wurde und von den Tapferen Männern getötet worden war ehe er jemandem schaden konnte. Hier hielt sie eine kleine Pause, um an das arme Tier zu denken, immerhin hat er all dies ja nicht mit Absicht gemacht, doch dann fuhr sie fort.


    "Hast du denn keine anderen Verwandte mehr, nur Proximus?" - fragte sie neugierig. Ganz auf sich alleine gestellt, wie sie einst. Da das Mädchen um einige Jahre jünger war als Calli war es für sie bestimmt noch schwerer.


    "Das stimmt allerdings, und wie wir uns kennen gelernt haben, haben wir eher dem Zufall zu verdanken. Oder den Göttern, wie man es nimmt. Wir haben uns in der Schola getroffen, auf dem Weg zur Anmeldung zum Cursus Res Vulgares. Diesen Kurs muss jeder machen, der später auch noch andere Kurse besuchen möchte. Es ist eine Art Grundprüfung. Dies musst du dann auch als erstes bestehen wenn du dich in der Schola anmeldest.


    Und so geschah es, dass er sich zu mir und zwei anderen Studenten gesellte. Wir haben uns danach auch noch unterhalten und gingen in eine Taverna etwas zu essen. Uns verbindet in einer Hinsicht auch die Liebe zu Lektüren und Wissen. Das gibt uns sehr viel Gesprächsstoff und eine gute Vorlage für Diskussionen über Themen. Liest du denn auch gerne?"


    Proximus war ein gutmütiger Mann, sie konnte sich nicht vorstellen, dass er später mal eine schlechte Wahl treffen würde, was den Zukünftigen Musas angeht, oder dass er sie nicht aus Liebe heiraten ließe. "Ich glaube aber, dass er eine gute Entscheidung fällen wird."


    "Ich finde deinen Namen auch schön, und auf jeden Fall passt sie auch zu dir, wenn du gerne singst und eine schöne Stimme hast. Vielleicht gibst du uns bei einem Abendessen einen kleinen Vorgeschmack über dein Talent!" Eine Frau mit schönem Gesangstalent war eine Bereicherung in jeder Familie. Solch ein Talent war eine wundervolle Gabe.


    Sie hatte plötzlich eine Idee. Sie hat doch neulich am Aushang in der Schola was über Musik gelesen.


    "Es ist mir grad eingefallen! In der Schola bieten sie einen Kurs über Musik, Instrumente und deren Mythen an, das wär doch was für dich!" - sagte sie freudig.


    "Priesterin? Das ist sehr lobenswert. Ich habe auch schon mal mit dem Gedanken gespielt, aber weiß nicht so genau, ob das neben meinem Beruf auch geht, oder was Centho davon halten würde. Ich muss ihn heute auch deswegen sprechen, beziehungsweise ist dies eins der Unmengen Gründe!" - lachte sie ein wenig mit einem forciertem Lächeln im Gesicht, denn sie musste erneut dran denken, wie viel noch zu tun war.


    "Welcher Gottheit möchtest du dienen?"

    "Ach wirklich? Schön zu wissen..." - lächelte sie verschmitzt.


    Sie griff nach seiner Hand und küsste sie. Es sind schon wirklich einige Stunden vergangen seit sie von seinem Sklaven aus ihrem Officium abgeholt worden ist. Es war schon Nachmittag geworden aber das machte ihr nichts aus. Von ihr aus auch eine Woche! Oder ein Monat! Die Zeit an sich war jetzt irrelevant. Sie war glücklich, sie war jetzt verlobt und sie war mit Centho zusammen.


    Er erwähnte ihr etwas zeigen zu wollen und sie fing an nach zu denken was es wohl sein könnte. Eine neue Lektüre die er ergattert hatte? Oder eine Auszeichnung? Etwas wiedergefundenes aus seiner Kindheit? Es könnte alles sein, selbst die Casa. Sie war ja direkt ins Tablinum geführt worden, so konnte sie nicht all zu viel davon sehen.


    "Ist es auch nicht, es ist wunderbar! Ich kann mir kein schöneres Gefühl auf der Welt vorstellen!" - sprach sie voller Hingabe. Aber da fiel ihr was ein...


    "Obwohl, doch kann ich!" Sie nahm sein Gesicht zwischen die Hände und küsste ihn lange und zärtlich. "Siehst, gibt es doch..."


    "Was möchtest du mir denn Zeigen? Die Casa? Zugegeben, ich habe noch nicht viel davon mitbekommen..."

    Zitat

    Original von Germanica Sabina
    Verwundert sah sie dann Calliphana ihr Zimmer betreten. Ein Lächeln zeigte sich dann auf ihren Zügen und sie krabbelte aus dem Bett. Ein Kohlebecken erwärmte das Zimmer zusätzlich zu der Fußbodenheizung. „Salve Calliphana!“ sagte sie artig. „Willst du mich etwa besuchen?“ fragte sie dann noch und wollte es gar nicht glauben. Die Furia war doch eine Freundin von Calvena. Schnell sagte sie dann noch: „Glückwunsch zu deiner Verlobung“, sie grinste breit, denn Centho hatte ihr ja bereits verraten, dass er sie hatte fragen wollen. Jetzt aber war es ja gar kein Geheimnis mehr.


    "Salve kleine Sabina, wie geht es dir? Fühlst du dich schon besser?" - erkundigte sie sich nach ihrem Zustand, aber all zu schlimm konnte es ja nicht sein, wenn das Kind so munter auf und ab lief im Zimmer.


    "Ja ich bin für heute dein Besuch. Freust du dich darüber?" Sie lächelte die Kleine freundlich an und strich ihr über das Haar. Sie hatte immer noch erhöhte Temperatur, das war deutlich zu spüren auf ihrer Stirn. Aber sie war nicht mehr so krank, denn sie lief lebendig hin und her, und das war bei Kindern das eindeutigste Zeichen, dass sie bald wieder gesund werden.


    Calliphana erstarrte als Sabina die Verlobung erwähnte, denn sie war es doch, die ihr als erstes davon erzählen wollte. Deswegen hat sie auch den Kuchen für sie mitgebracht. Nicht mal Calliphana selbst wusste was von der Verlobung. Hat Calvena doch etwa was verraten? Sie erwachte aus ihrem Staunen und kniete sich neben Sabina auf den boden und strich ihr über den Arm.


    "Danke schön. Deswegen bin ich jetzt auch eigentlich hier. Aber sag Sabina, woher wusstest du davon, ehe ich es dir erzählen konnte? Hat es dir Calvena verraten?" Sie zwinkerte ihr dabei zu, als sie sprach.


    Ach Kinder waren so süß, auch wenn sie verschnupft waren. Wobei, dann vielleicht ein bisschen mehr. Die verschnupfte Stimme eines Kindes war doch so entzückend.

    Calliphana stand nun vor der Tür zum Cubiculum Sabinas. Hoffentlich verriet der Sklave nicht sofort, wer und wieso zur Besuch ist. Leicht runzelte sie die Stirn und schüttelte den Kopf.


    Sie tastete in ihrer Tasche nach dem Kuchen und überprüfte ob es noch in einem Stück ist. Der Sklave hetzte nur so die Treppen nach oben, dass ihre Tasche andauernd gegen ihren Oberschenkel schlug und sie befürchtete schon, dass der Kuchen jetzt zerbröckelt und in tausend Stücken in ihrer Tasche lag. Aber sie hat sich geirrt. Diese Locusta hatte wohl Wandstücke mit rein gebacken, der Kuchen war immer noch fest. Aber wenn man sie mit dem Finger anfasste schien sie so zart und weich zu sein. Unglaublich was diese Frau in der Küche alles kann!!


    Erleichtert blickte sie dem Sklaven über die Schultern als dieser seinen Kopf zur Tür rein steckte um die Besucherin an zu kündigen. Keine Sekunde verging schon hörte Calliphana jemandem auf einem Bett oder Stuhl rumhüpfen.

    Der Abschied naht.. war Calliphanas erster Gedanke, als sie das letzte Buch von dem Regal in die Hand nahm, und in eine der Truhen verstaute. Das war ihr sehr schwer gefallen, denn sie hat hier so schöne Monate verbracht, die ereignisvollsten in ihrem ganzen Leben. Hier hat sie eine Freundin fürs Leben gefunden, und ebenso einen Gefährten fürs Leben. Hier in der Casa sind sie sich näher gekommen, denn je zuvor. Die Abende im Cubiculum, die trotz der Verbote statt gefunden haben. Wie sie auf den Klinen lagen und Nacht für Nacht einander wach hielten um endlos lange Gespräche zu führen. Oder die Feiern zu denen sie gegangen sind. Man könnte meinen ihr gemeinsames Leben hat hier angefangen. Zwar fühlte sie eine kleine leere in sich, als er in die Casa Iulia zog, doch die Erinnerungen waren da. Sie bekam ein Gefühl, dass wenn sie hier wegzieht, diese dann verschwinden würden, und sie würde sich nicht mehr dran erinnern wie es vorher war. Bald stand auch ihre Hochzeit bevor und sie würde dann erneut umziehen müssen. Aber das wird der letzte Umzug sein.


    Calliphana hatte es nicht so mit Umzügen, das hieß immer Abschied nehmen. Genau so wie das letzte Mal. Als sie von ihrer Mutter Abschied nahm, ohne es zu wissen, dass es das letzte Mal sein wird, dass sie sie in den Armen halten darf. Sie zog die Palla die sie von ihrer Mutter zum Abschied bekam näher an ihre Brust, und atmete den lieblichen Duft ein, welches nur noch in ihrer Erinnerung da war. Ein zarter Veilchenduft drang in ihre Nase vermischt mit dem Duft ihrer Haut. Diese Kombination hatte sie seit sie ein Kind war immer in Erinnerung gerufen, falls sie nicht zu ihrer Mutter konnte, als sie in Hispania war, oder als ihre Mutter dann nach Sparta zurück reiste.


    Ein kleines Portrait an der Wand hielt die Erinnerung an ihre Kindheit fest. Außer ihr waren alle Mitglieder ihrer Familie tot. Ihr Vater, ihre Mutter, ihre Schwester und ihr Bruder. Besser gesagt, ein Bruder von ihr. Denn seit einigen Tagen lernte sie einen anderen Bruder von ihr kennen, den ihre Eltern längst für tot hielten. Er war aber am Leben. Wie sehr das ihre Eltern doch gefreut hätte zu hören, wären sie noch am Leben gewesen.


    Ihr liefen einige Tränen ihre Wange hinunter und tropften auf ihr Kleid. Diesem Cubiculum fiel ihr sichtlich schwer auf Wiedersehen zu sagen...


    Während sie so darüber nachdachte klopfte jemand an der Tür. Sie drehte sich rasch um und kehrte der Tür den Rücken zu, wischte schnell die Tränen von ihrem Gesicht, holte tief Luft und versuchte einige Worte zu sagen.


    "H...h...he...herein..." - schluchzte sie.