Beiträge von Furia Calliphana

    Calliphana bemerkte sofort die junge Iulia in der Tür und lächelte sie freundlich an.


    "Hallo Corona, schon wieder zurück vom Einkaufen? Hast du viele schöne Sachen gesehen oder ergattert?


    Ja, ich koche heute das Essen für uns, weil Locusta schwere Rückenprobleme klagen. Du magst zwar jetzt denken, sie ist doch nur eine Sklavin, na und? Aber für uns ist sie mehr als das. Sie ist die gute Seele die diesem mehr Wärme verleiht, als 100 Kohlebecken es tun könnten. Ich hab sie wieder in ihr Zimmer geschickt und mache ausnahmsweise die Speisen für heute. Leider komme ich nur selten dazu selber zu kochen, entweder bin ich unterwegs oder bei der Arbeit."


    Nachdenklich stellte sie die Schüssel weg und räumte den Tisch frei, damit sie die Zwiebeln klein schneiden konnte.


    "Wo ist denn bloß wieder das Messer?? Ich verlege sie ständig. Siehst du sie irgendwo rumliegen?"


    Sie suchte die Küche mit den Augen ab, sah es aber nirgends. Vielleicht hatte Corona den besseren Überblick.


    "Was ich dazu mache? Hmm.... Wozu hättest denn Lust? Was ist deine Lieblingsspeise? Darfst auswählen was es heute geben soll. Ich hatte eh keinen festen Plan für..." - sagte sie lächelnd und deutete auf einen Hocker neben ihr am Tisch.

    Locusta hatte an diesem Tag furchtbar stechende Schmerzen im Rücken, so ließ sie Calliphana erst recht nicht arbeiten. Zwar war Locusta nur eine Sklavin, aber für Calli eher eine Ersatzmutter in letzter Zeit. Außerdem hielt die neue Hausherrin nichts von der Unterteilung der Schichten, sie behandelte jeden gleich. Das gefiel nicht allen Menschen, aber das kümmerte sie nicht.


    So kam es dann dazu, dass sie einmal hinter dem Herd stand und Mittagessen für die Familie kochte. Sie band sich die Schürze um die Hüfte, damit sie ihr schönes Kleid nicht ruinierte. An dem Kleid hing sie sehr, denn es war das Kleid, in dem sie und Centho sich vor der Schola Atheniensis kennen gelernt haben. Eines von vielen guten Eigenschaften von Calliphana war, das Wert anderer Menschen und Gegenstände zu schätzen, denn wenn man sie mit einem wichtigen Ereignis in Verbindung bringt, sind sie von unschätzbarem Wert.


    Nachdem sie ihr kostbares Kleid verhüllte, nahm sie die Töpfe und Krüge aus den Schränken, wusch sie sie mit sauberem Wasser durch und legte sie auf den Tisch. Die Töpfe trocknete sie mit einem sauberem Tuch ab und stellte sie auf den Herd.


    Auf leisen Schritten, fast schon schwebend tanzte sie von links nach rechts in der Küche herum und nahm die Zutaten aus den Körben, Behältern, Schubladen raus. Sie wusste noch nicht genau was sie aus den Zutaten zaubern würde, aber irgendwas ergibt sich immer, dachte sie. Sie improvisierte für ihr Leben gern was die Gerichte anging. Centho schien das zu mögen, denn sein Teller war immer leer. Wobei, er aß alle Gerichte der Welt sehr gerne, vor allem wenn Fleisch auf dem Tisch stand konnte er nicht nein sagen. Sie beobachtete ihn immer dabei, wie seine Augen angefangen haben zu glänzen, seine Mundwinkel sich nach oben schoben um ein breites Grinsen auf seinen Gesicht zu malen, wenn seine Lieblingsspeisen auf dem Tisch standen.


    "Linsen dürfen nicht fehlen!" - sprach sie mit sich selber und nahm ein paar Becher voll von den Linsen und tat sie einen Schüssel mit Wasser.


    Sie kam ganz gut alleine zu recht in der Küche, Hilfe brauchte sie schon lange nicht mehr, aber Gesellschaft hätte sie gerne gehabt, jemanden zum reden, sie hatte ja so selten Gelegenheit gehabt mit den Familienmitgliedern sich zu unterhalten...

    Er ließ das alles über sich ergehen, als wenn es ihm sogar Spaß machen würde. Aber dass er sie mit seinem genüsslichen Kauen zwiebeln konnte, das konnte er sich anscheinend nicht entgehen lassen.


    Sie rollte dabei nur leicht mit den Augen. Das war wieder mal typisch für ihn.


    "Ich weiß, ist das nicht wunderbar?" - kicherte sie nur und nahm ein Stückchen von der Feige. Fast schon wie ein kleines, freches Mädchen streckte sie dann die Zunge raus. Beim Anblick ihrer Carissime, der regungslos dar lag, fing die Erschöpfung an zu schwinden und neue Energie strömte durch ihren Körper. Nur den ihren auf seinen nochmal spüren, danach könnten sie auch schon aufbrechen...


    "Was machen wir heute noch? Oder wird der Tag hier im Cubiculum vergehen? Also ich hätte nichts dagegen ein zu wenden..." Sie tippte dabei mit zwei Fingern auf seinem Oberkörper rum, als würde sie ein kleines Männchen mit ihrer Hand formen, dessen Beine ihre Finger sind. Sie wanderte so hoch bis an seinen Kinn und strich mit dem Zeigefinger entlang seiner Ader. Seine Haut war immer noch warm und feucht. Eine kleine Schweißperle rannte seinen Hals hinunter bis zu seiner Schulter. Sie verwischte den Tropfen mit dem Finger und zeichnete dabei eine Schlangenlinie.


    Ihr Mund näherte sich seinen Lippen und wollte ihn küssen. Seine Lippen öffneten sich automatisch um Calliphana dann einen leidenschaftlichen Kuss zu geben, aber Callis Kopf blieb auf halber Strecke stehen, sie verzog den einen Mundwinkel frech und fragte nochmal nach.


    "Also? Was sind die Pläne?"


    Mit ihrem linken Arm umarmte sie seine Taille und streichelte seine Seite. Langsam küsste sie sich von seinem Mund in Richtung seines Ohrs vor, und folgte dem vorigen Schweißtröpfchen zur Schulter, liebkoste seine zarte Haut auf seinem Oberkörper. Ihren einen Knie presste sie zwischen seine Beine und zog sich so noch näher an ihm. Sie warf noch einen letzten unschuldigen Blick zu ihm, und wartete gespannt auf seine Antwort.

    Calliphana bemühte sich rechtzeitig aus dem Haus zu machen, damit sie viel vom Tag im Vestatempel hat. Sie hatte sich zurecht gemacht, und wollte schon die Sandalen anziehen als ihr einfiel, dass sie barfuß gehen musste. Und wenn ich die Sandalen erst kurz vorm Ziel abnehmen würde? - grübelte sie, aber sie hat es dann auch dabei belassen, sie wollte die Götter nicht zürnen.


    Schweren Herzens blickte sie auf ihre Sandalen zurück während sie die Tür hinter sich schloss. Sie gab ihrem Carissime noch einen Kuss und machte sich auf den Weg zum Vestatempel. Sie machte große Schritte um früher als geplant dort zu sein, um die Menge zu vermeiden, es gab nichts was Calliphana mehr hasste als das Gedränge von Menschen. Ja genau, sie vergaß dabei die Tatsache dass sie in Rom lebte. Genau der richtige Ort um Gedränge zu vermeiden... Sie schmunzelte.


    Bona Dea, wie weit ist es denn noch? Ihr fiel das Laufen bis zum Tempel sehr schwer. Es konnte auch an der Hitze liegen, obwohl es so früh noch nicht so heiß sein konnte. Ihr war etwas schwindelig, aber sie machte sich keinen Kopf darüber, und dachte, es ginge bald wieder vorbei wenn sie im Tempel was zu trinken bekommt. Die letzten Meter waren dann nicht mehr so schlimm, zwar brannten ihre Füße vom barfuß laufen. Sie rannte als Kind und junges Mädchen immer barfuß durch die Gegend, aber in letzter Zeit war sie das nicht mehr gewohnt. Auf die Blasen an den Füßen freute sie sich schon regelrecht.


    Einige vertraute Gesichter erblickte sie am Horizont als sie hoch sah und spazierte in ihre Richtung weiter. Serrana und Celerina unterhielten sich gerade neben ein paar anderen Frauen die den Weg zum Tempel auf sich genommen haben.


    Sie legte die Hand auf Serranas Schultern und überraschte sie mit der Geste offensichtlich. Sie zeigte mit dem Zeigefinger dass es noch einen Moment dauerte, bis sie auch ein Wort sagen konnte. Schwer atmete sie als hätte sie ganz Rom auf ihren Rücken bis hierher getragen.


    "Sal... vete... euch... bei...den! Entschuldige Serrana, so sehr wollt ich dich dann doch nicht erschrecken! Ich hoffe euch beiden geht es gut. Celerina, dich habe ich ja seit einer Ewigkeit nicht mehr gesehen!"


    Sie war völlig außer Atem. Was stimmte bloß mit diesem Bild nicht? Sie war jung, sie war gesund, die Strecke dauerte nicht mal soooo lange, dass sie hätte so erschöpft sein müssen. Vielleicht lag es an dem wenig Schlaf letzte Nacht. Ja, ganz bestimmt...

    "Ja, Verwaltung, aber sowas kann auch Spaß machen, auch wenn du dir das nicht so vorstellen kannst." - erklärte sie geduldig.


    Sie hörte interessiert zu, als Marcus die Feinheiten aus dem Leben der Soldaten erzählte, und sie hatte vorhin doch glatt behauptet, Männer hätten keinen Sinn für die Feinheiten. Hatten sie wohl, sofern sie das auch interessierte. Ihre Mundwinkel zogen sich automatisch nach oben, als Marcus diese Kleinigkeiten aufzählte. Dabei schielte sie zu Centho und wartete ab was passieren würde. Danach sah sie ihn fragend an und als dieser das auch bemerkte, sagte sie nur :


    "Ich warte nur wann du anfängst mit zu nicken, dass du deinem Cousin Recht gibst was diese Details betrifft." Sie erntete aber nur einen skeptischen Blick und so wandte sie sich wieder an Marcus.


    "Was war ich doch ein Narr, aber selbst verständlich! Sofern euch die Feinheiten auch interessieren, so passt ihr auch auf sie auf." Jetzt grinste sie schon breit.


    "Diese Details machen aber auch die Liebe zum Beruf aus, genau wie bei mir. Die Bewunderung und Hochachtung vor den Lektüren, die Feinheiten der Verzierungen bei einer Schriftrolle sind für mich von unvorstellbarer Wichtigkeit." Sie geriet wieder ins Schwärmen.


    "Ich nehme doch an, dass du unserer Hochzeit erscheinst? Es wäre sehr schön wenn du kommen könntest!"

    Centho war entschlossen als er meinte er würde nichts brauchen und handelte auch sofort. Er wollte anderwaltig kuriert werden. Die Methode war wesentlich sanfter und bekömmlicher als der Trank den Locusta ihm gegeben hätte.


    Dazu brauchte man nicht viel, nur Körpernähe, eine liebevolle Ehefrau und grenzenlose Begierde. Alles war vorhanden und vorallem in Reich- und Fühlweite.


    Seine Finger glitten über ihren Körper und zogen sie näher an ihm. Als ihr Kopf ganz nahe des seinem war, strich er die Strähnen aus ihrem Gesicht und Nacken und flüsterte ihr was ins Ohr. Alleine die Berührung und sein Atem auf ihrer Haut flammte ihr Verlangen noch mehr auf. Gänsehaut machte sich gemischt mit einem wonnigem Gefühl in ihrem Körper breit.


    "Du hast mich doch schon längst..." Flüsterte sie ihm dann mit einem neckischem Grinsen zu.


    Sie baute Spannung auf in dem sie ihn nur langsam in sich gleiten ließ, sie wollte jeden Millimeter auskosten und spielte mit dem Nervenkitzel. Ihre verborgene Muskeln umgarnten, streichelten, verwöhnten und bereiteten seinem Glied süße Qualen. Sie entspannte ihren Becken und wog es sanft vor und zurück. Sie keuchte, er stöhnte auf. Sie beschleunigten das Tempo bis alles um sie herum aufflammte und pulsierte. Dieses pulsierende Gefühl riss ihre Körper mit sich und ließ sie sachte auf einander fallen. Sie lagen erschöpft auf einander, ihre Muskeln zuckten noch zusammen, ihr Blut pochte in den Adern.


    Calliphana rollte langsam zur Seite von ihrem Liebsten ab und schnappte nach Luft. Sie tastete mit der Hand nach Centho und strich ihm mehrmals mit dem Handrücken über die Brust. Sie drehte den Kopf in seine Richtung und lächelte ihn glücklich an. Schelmisch grinsend dachte sie an ein Sprichwort ihrer Mutter, den sie gewiss nicht in diesem Zusammenhang gesagt hatte : Harte Arbeit macht hungrig!


    Und so war es auch. Langsam knurrte ihr schon brüllend laut der Magen. Ohne Rücksicht auf andere erschöpfte Personen im Bett legte sie sich quer über ihn und griff nach der Schüssel mit den Früchten.


    Als Entschuldigung grinste sie ihn unschuldig an und legte ihm eine Traube in den Mund. Sie legte sich wieder neben ihm und stellte den kleinen Schüssel mit aufgeschnittenem Obst auf den Bauch.


    "Bedien dich ruhig!" - erteilte sie gnädig den Befehl.

    Calliphana erkannte schnell, dass wenn es um Feste ging, die Ehefrauen immer öfter als Begleitperson schon mehr als natürlich waren. Als sie noch nicht verheiratet war, da konnte sie entweder mit einen ihrer Freundinnen gehen, oder mit ihrer ehemaligen Vermieterin, oder nach Wahl mit Centho. Aber das war das erste Mal wo es selbstverständlich war, dass sie zusammen hingehen würden, nur in Begleitung des anderen. Natürlich war Corona nun auch mit von der Partie, so langsam war es auch Zeit sie mit der Gesellschaft in Berührung zu bringen. Ohne ihre Mutter, versteht sich.


    Wie konnte eine Person nur so verbittert und mürrisch sein? Also ihre Mutter war nach dem Tod ihres Vaters nicht so gewesen. Und es war eine Liebesehe, also könnte man denken, sie hätte noch mehr Trauer und Schmerz empfunden, als eine Frau die nur so verheiratet wurde. Ihre Mutter lebte aus Erinnerungen an ihren Mann, und dessen Liebe. Das stimmte sie immer in gute Laune, wenn sie die alten gemeinsame Plätze aufgesucht hatte, wo sie sich immer zu einem Rendezvous getroffen haben. Aber dieser Matrone war so gar nicht mehr zu helfen.


    Deswegen war es um so schöner ein Abend ohne ihr Gegacker. Sie wurden von den Gastgebern sofort herzlich empfangen und schon Mitten im Geschehen.


    "Salve Archias, Axilla, schön euch zu sehen! Schön auch mal bei euch Gast zu sein. Ihr habt es wundervoll hier, ich beneide euch um diese wunderbaren Wandteppiche. Ihre Muster sind einfach mitreißend, zum Phantasieren verlockend!" So begrüßte sie das Paar und bestaunte dabei die Einrichtung.


    Die Gäste des Paares kamen aus alle Richtungen auf sie zugeströmt, ihr kam es vor als wäre hier jeder mit jedem verwandt oder wenigstens verschwägert. Ein Pompeia kam daher und begrüßte seine Familienmitglieder. Corona schien er von früher zu kennen, diese machte aber einen verzweifelten Gesichtsausdruck und wusste nicht so genau, worüber der Mann sprach.


    Zwei Sekunden später war auch schon Flavius Piso neben ihnen und grüßte erstmal herzlich alle.


    "Salvete ihr beiden, freut mich euch kennen zu lernen." Da Calliphana nicht mehr genau wusste, ob Centho sie damals einander vorgestellt hatte in der Casa Iulia, als sie die Pompeier zum Essen einlud stellte sie sich doch nochmal vor. Und bei Piso war sie sich auch nicht mehr ganz sicher. Sie kannte sein Gesicht, seinen Namen auch, aber woher?! "Mein Name ist Furia Calliphana, und Corona scheinst du ja von früher zu kennen, etwa aus Kindertagen?"


    Corona flüsterte ihr dann was zu, was sie leicht schmunzeln ließ. Das konnte sie doch nicht unbeantwortet lassen, sie flüsterte zurück.


    "Du fühlst dich unbehagen? Glaub mir, nach einer Weile macht dir sowas nichts mehr aus! Ich lebe hier schon mein Leben lang und kenne gerade die Hälfte der Menschen, die hier sind!" Sie grinste breit. "Aber keine Sorge, wir suchen uns eine gemütliche Kline und ich versuche dir einige Dinge zu erklären, wer hier wer ist und was man über die wissen muss." Sie zwinkerte ihr zu und widmete sich dann den anderen.


    Der junge Tiberier mit seinem unwiderstehlichem Charme hatte sie gerade eben begrüßt. Dieser Charme war allerdings etwas ins Schwanken geraten. Er wirkte irgendwie nervös...


    "Salve Ahala, schön dich zu sehen. Ich hoffe du hast dich bei unserer Feier gut amüsiert."

    Hops, das war peinlich... Dabei war sie sich ganz sicher, dass sie sich nicht verlesen hatte. Oder etwa doch? War sie so nervös? Obwohl ihr Liebster am Morgen alles mögliche tat, um ihr die Nervosität aus zu treiben und die Entspannung ein zu flößen.


    "Ohh... ehhh... hihi... ja stimmt, Entschuldigung!..." - kicherte sie dann doch leicht kindisch und ihre Wangen verfärbten sich, diverse Rottöne erschienen von hell bis dunkelrot. "Dann stimmt alles. Sind wir jetzt fertig, oder müssen wir noch was ausfüllen? Oder so...?"


    Da war es wieder, dieses Gefühl wie am ersten Tag in der Schule vor dem strengen Lehrer. Nach der Blamage vorhin war dieses Gefühl nicht mehr weg zu denken. Wieso unterstellst du ihm denn nicht noch Unterschlagungen aus der Staatskasse, noch dämlicher könntest du nicht mehr sein, oder Calli?! sprach sie mit sich selber in Gedanken.

    Zitat

    Original von Marcus Valerius Mercurinus
    Der Beamte nippte noch schnell einmal an seinem Becher und stellte ihn dann fort. Er zog sich das große Eheregister heran und tauchte die Gänsefeder in gute kretische Tinte, bevor er das Datum der Hochzeit und alle weiteren relevanten Informationen eintrug. Anschließend zeigte er den beiden Eheleuten die Eintragung. "Stimmt das so, sine manu?" hakte er freundlich nach und blickte von der Frischgebackenen zu ihrem Mann und zurück.


    Calliphana warf einen Blick auf die Eintragung, da ihr lieber Gatte nur stolz da stand und alles mit einem Nicken absegnete. Sie war aber jemand, der lieber alles zwei mal prüfte. So kannte sie das auch von ihrem Beruf. Beamten machten für gewöhnlich keine Fehler, denn nur ein falsch geschriebenes Wort konnte einem Land ernste Probleme bedeuten.


    Und siehe da, ihre Intuition hatte sie noch nie getäuscht. Diesmal auch nicht.


    "Ja alles richtig bis auf... ja... mein Name wird mit zwei L geschrieben, CaLLiphana..." Sie lächelte mit engelsgleicher Unschuld im Gesicht und hoffte damit dem Beamten nicht geärgert zu haben.

    "Ach das meinst du, tut mir Leid, ich war unhöflich neugierig mal wieder..." - das war ihr in dem Moment als es ihr bewusst wurde, schrecklich peinlich. Die Option ging ihr so gar nicht durch den Kopf. Wär ihr auch als Letztes in den Sinn gekommen.


    "Ja die Schola ist ein Ort an den Wunder geschehen, ohne zu übertreiben! Es geschieht so viel innerhalb der Wände, jeden Tag gibt es mindestens ein nennenswertes Ereignis, Ergebnis oder Neuigkeit. Und nicht zu vergessen all die Bücher, Rollen, Tafeln..." - sie seufzte leicht und schwelgte in Erinnerungen, zum Beispiel an den Tag, wo Centho und sie zum ersten Mal in der Bibliotheka waren, um einander Lesematerial aus zu suchen.


    "Ich wette, wir würden dir auch einige Werke raussuchen können, die die gefallen. Worüber liest du denn gerne?"


    All die Bemerkungen von Coronas Mutter schwebten durch die Luft, und gingen an ihr vorbei, sie konzentrierte sich lieber auf das Mädchen, denn die schien wenigstens sich für etwas zu begeistern, außer rumnörgeln und andere schlecht dar stehen zu lassen.

    Zitat

    Original von Marcus Iulius Licinus
    "Furia, Wie verbringst du eigentlich die Zeit, die Centho mit seinen Ämtern verbringt?"


    Calliphana überraschte die Frage ein wenig, zumindest brachte sie sie aus der Fassung für einen kleinen Moment, denn sie rechnete nicht, dass sie so direkt angesprochen werden würde.


    "Ich arbeite an der Schola Atheniensis, ich bin die Curatorix Libris an der Bibliotheka. Zur Zeit ein recht angenehmer Posten, es gibt sowohl Tage an denen ich reichlich zu tun habe, und auch etwas entspanntere. Ich nutze die freien Tage um unsere Hochzeit zu planen und vor zu bereiten. Etwas, womit sich die Männer" - hier schielte sie schelmisch zu Centho - "nur ungern und lustlos befassen. Zumindest nach meiner Beurteilung. Männer sind für kleine Details nicht gerade zu begeistern." - lächelte sie fröhlich, fast schon übermütig, denn sie wusste, wie sehr solche Details Centho langweilten.

    Sie standen jetzt doch endlich vor der Palastwache. Calliphana war bis zum letzten Moment unschlüssig darüber ob sie mitkommt oder nicht. Sie hatte arg Kopfweh gehabt am Morgen und es war ihr auch ein wenig übel, aber nachdem Locusta ihr einen Tee gemacht hatte, ging es ihr schon wieder besser.


    Auf den Rat ihrer Sklavinnen zog sie ein Bordeaux farbenes Kleid an, die ihr fabelhaft stand. Es hatte genau die Farben ihrer Haare somit sah sie im großen und ganzen einfach atemberaubend aus. Es war ja wirklich nicht alltäglich bisher für sie, dass sie als Frau von jemandem zu einer Festlichkeit ging. Sie musste sich an das Gefühl noch gewöhnen. So wollte sie die hübscheste Ehefrau auf der Welt für ihren Liebsten sein.


    Centho stellte sie und Corona vor und blickte auf die Einladung die Centho gerade in der Hand hielt. Sie lächelte schweigsam und wartete ab was passieren würde.

    Calli hielt für einen Moment die Luft an ehe sie was falsches sagte. Sie musste langsam durch atmen und bis zehn zählen damit sie sich beruhigte.


    "Ja, vorerst... Und nein, ich bin schon unterwegs, nur damit Du nicht sehr zu spät erscheinen musst zu einem Gesellschaftlichen Abend. Es geht aber manchmal um sehr viel mehr als das..."


    Sie hakte sich nicht bei ihm ein sondern wartete seine Antwort ab und war bereit das Haus zu verlassen.

    Zitat

    Original von Iulia Corona
    "Ich möchte dieses Mal wenigstens den Kandidaten vorher sehen und einmal mit ihm sprechen. Das wird sicherlich möglich sein, oder? Wenn es schon nicht eilt, meine ich..." sagte sie leise und aß noch einen Happen von der Vorspeise.


    Die Mutter Coronas war sicherlich kein leichter Fall. Sie hatte keine Einsicht was das Thema betrifft. Da konnte man ihr die Götter persönlich vorstellen und von jedem eine eigene Meinung fordern, sie würde standhaft bleiben. Das war ja nicht aus zu halten. Das arme Mädchen, was sie alles durchmachen musste. Wenn die Frau außer der Trauerzeit auch so gewesen ist wie sie sich gerade aufführte, dann war Corona ein bemitleidenswertes Ding.


    Plötzlich schnappte Calli einen Satz Coronas auf.


    "Warte mal... Dieses Mal? Was heißt das? Warst du schon mal verheiratet? Oder wie darf ich das verstehen?..."


    Calliphana sah Corona ganz verwirrt an. Sie war ja doch viel zu jung, und außerdem meinte die Mutter ja, sie wäre Jungfrau. Wieso meinte dann Corona, dass sie dieses Mal den Brautwerber wenigstens kennen lernen würde.


    Kurz darauf fing Coronas Mutter erneut an auf ihr rum zu hacken. Das war ja kaum aus zu halten. Da knuffte Centho ihr in die Seiten, eigentlich wollte er ja ihr nur Bescheid geben, dass es an der Zeit wäre sich ein zu mischen, aber was er sicherlich vergessen hat war, dass sie sehr kitzlig war in den Seiten, so zuckte sie zusammen und sprang auf der Kline hoch und stieß sich dabei ihr Knie ein. Vorwurfsvoll sah sie dann zu ihm und errötete, da es ihr sichtlich peinlich war, vor allem vor den anderen. In ihrem Cubiculum war das was anderes, da war es lustig wenn er sie kitzelte oder sie in die Seite knuffte, unter sich war das eher aufreizend als unangenehm.


    "Ja also was ich noch hinzufügen wollte ist, dass es keine Schande ist belesen zu sein, ich selber lese sehr viel, wenn nicht zu viel, ich arbeite auch in der Bibliotheka der Schola Atheniensis, und liebe meinen Beruf mehr als alles andere. Gut, eine Sache, bzw. eine Person steht darüber und das ist mein Mann." Hier sah sie liebevoll zu ihm rüber und strich ihm über die Wange. "Und wir haben uns auch an der Schola kennen gelernt, als wir uns zu einem Kurs einschreiben wollten. Zu der Zeit konnte ich auch nur deswegen Kochen und alle häuslichen Tätigkeiten bewältigen, weil ich Jahre zuvor nur mit meiner Mutter in einer kleinen Casa gelebt habe. Mein Vater ist zu früh gestorben. Das brachte mich und meine Mutter wirklich zusammen, wenn es jemanden gibt, an den sich eine Tochter wenden kann, ist das nur die eigene Mutter. Man hat ja nur eine im Leben, genau so wie eine Mutter nur eine Tochter haben kann, die sie liebt."


    Calliphana dachte in dem Moment an ihre Mutter, und daran wo sie jetzt wohl sein mag. Dass sie bei jedem ihrer Schritte dabei ist und über sie wacht, wusste sie. Alleine wegen der Halskette, die sie von ihr geschenkt bekam zum Abschied. Das nahm sie nie ab, so fühlte sie ihre Nähe jedes mal. Centho respektierte sie und ihre Bindung zu ihrer Mutter, und die Verstorbene selber auch. Er sagte nicht einmal wie glücklich er darüber ist, dass Attica sie auf die Welt gebracht hatte. Beim Schlafengehen küsste er oft die Medaille und dann sie. Das war wie eine Liebeserklärung ohne Worte...

    Zitat

    Original von Tiberia Septima
    Während Septima zu der anderen Kline ging, suchte sie mit den Augen nach Calliphana und Centho, damit sie die Furia per Augenkontakt dazu auffordern konnte, bei ihr Platz zu nehmen. Es war nicht gerade besonders viele Frauen anwesend, so dass sie froh über das vertraute Gesicht von Calli war.


    So viele Männer unter sich, das konnte ja heiter werden. Und dem Anschein nach war die neue Cousine interessanter als sie selber, sie hat das Geburtstagskind nicht mal mit einem ´Wie geht es dir?´ gewürdigt. Naja, die Familie geht vor...


    Mit einem Seufzen drehte sie sich um und durchstöberte die Menge nach einer Person die sie auch kannte. Gab es denn auch Frauen hier? Sie sah nichts anderes als Männerköpfe. Mann, Mann, Mann, Mann, Frau, Mann, Mann... Halt Moment mal! Frau? Ah da war Septima! Juppie! dachte sie und sofort erschien auch ein Lächeln auf ihrem Gesicht. Erleichtert machte sie einige Schritte zu ihrer Freundin.


    "Salve Septima!" - begrüßte sie sie, und lächelte sie freundlich an. Die Freude in ihrem Gesicht ließ ihre Augen strahlend erscheinen. "Du glaubst gar nicht wie ich mich freue dich zu sehen! All diese vielen Männer, Marcus hätte ruhig ein paar Frauen mehr einladen können. Wie geht es dir? Wir haben uns lange nicht mehr gesehen!" - ihr flossen die Worte nur aus dem Mund wie das Wasser den Wasserfall hinunter fließt.

    Zitat

    Original von Aurelia Prisca
    "Ja natürlich erinnere ich mich an das Fohl … Wie jetzt? Nein! Sag nur, ihr habt Serrana ein Fohlen mitgebracht?, kaum das Prisca sich versah war Serrana auch schon aufgesprungen und nach draußen gerannt. Prisca blieb - wie die meisten Anderen auch - jedoch am Tisch sitzen und folgte damit dem Vorschlag der Sergia, das Fohlen erst später gemeinsam zu begutachten. "Wirklich eine vorzügliche Idee von Euch!


    "Oh doch, das ist das Kleine, und das fanden wir irgendwie passend. Und als kleines Fohlen kann es sich an Serrana gewöhnen, und die gemeinsame Zeit bis zum ersten Ritt schweißt dann die beiden dann richtig zusammen. Eine bessere Freundschaft kann ich mir nicht vorstellen!"


    Solche Treue und Liebe mit einem Tier gab es kein zweites Mal auf der Welt, wie zwischen Pferd und Mensch. Prisca war wirklich sehr verwundert darüber, sie hatten also die richtige Idee bezüglich des Geschenkes gehabt, damit hatte nun wirklich keiner gerechnet!


    Zitat

    Original von Iunia Serrana
    "Oja, er ist wirklich wunderschön." sagte Serrana an Calliphana und Chaerea gewandt und warf einen sehnsüchtigen Blick zur Tür. Am liebsten wäre sie gleich zu dem kleinen Kerl hinausgelaufen, aber das ging natürlich nicht, schließlich konnte und wollte sie ihre Gäste nicht noch einmal allein lassen. "Wie heisst er denn?"


    Serrana schien aufgekratzter zu sein als je zu vor, das zauberte ein breites Lächeln auf ihr Gesicht, sie war froh dass sie jemandem eine Freude bereiten konnte.


    "Es hat noch keinen Namen, naja, doch, eigentlich schon, sie heißt Tigalit, aber ich finde du solltest ihr einen anderen Namen geben, wenn du möchtest, schließlich ist es ja jetzt dein Pferdchen."


    Da geschah plötzlich was unerhörtes, so ein Flegel kam daher und küsste das Geburtstagskind doch glatt auf die Lippen! So was unverschämtes! Calliphana blieb der Mund offen und sie guckte sehr entsetzt.


    "So was dreistes habe ich ja noch nie gesehen! Unerhört ist das! Serrana, ich hoffe du kennst diese Gruppe nicht!"

    Als das Essen auf den Tisch gestellt wurde, versuchte Calliphana ihre mitgebrachten Trauben irgendwo zu verstecken, aber äh, ja... Klinen und Tische hatten keine Geheimfächer und auch sonst nichts wo man was hätte wegtun können. Sie platzierte die Trauben daher auf ihren Teller und lächelte Centho dabei unschuldig an, zuckte mit den Schultern und nahm noch ein paar Häppchen auf ihren Teller.


    "Schau mich nicht so an, ich hatte Hunger!" Erwiderte sie als sie seinen musternden Blick sah.


    Sie rollte leicht mit den Augen als Coronas Mutter anfing ihre Theorien zu verbreiten. Natürlich handelten alle darüber, dass Corona wenn es geht so bald wie möglich und so gut wie möglich unter die Haube zu bringen. Und natürlich eine Ode an ihre Schönheit und Jugend. Corona selbst schien es sehr peinlich zu sein, und sie versuchte ihre Mutter auch zu zügeln, vorerst gelang es ihr auch, aber Calliphana fragte sich wie lange das wohl anhalten würde. Das wäre ein ideale Vorlage für eine kleine Wette. Sie grinste in sich hinein, und verschluckte sich fast, als sie in die kleine Streitigkeit involviert wurde.


    "Bitte?!... Ich? Ja... ich bin schon 22. Und nein, ehrlich gesagt nicht, aber dazu gehört eine kleine Geschichte, die erzähle ich dir aber lieber ein anderes Mal." Sie zwinkerte ihr kurz zu und deutete mit den Augen an Coronas Mutter. "Ich glaube aber, sie will dir nichts Schlechtes damit, im Gegenteil, aber die Eile tötet nur die Ideale ab. Eine zwanghafte Suche endet immer in einer überstürzten Entscheidung. Vor allem wenn es ums verheiraten geht. Liebeshochzeit oder nicht, alles schön langsam angehen ist die beste Methode."


    Sie suchte unter dem Tisch nach Centhos Hand und hielt sie ganz fest. Jemanden zu finden, der sie genau so sehr liebt, wie sie ihn war schon immer ein Wunschtraum von ihr gewesen, und das auch zu erleben, war das schönste Geschenk den die Götter ihr machen konnten.

    Dem Anschein nach war es gar nicht so schwer ihren Ehemann zu wecken. Ein sanfter Kuss und schon ist er hell wach. Natürlich gibt es nicht jede Nacht davor so eine große Feier, so dass der Arme mit Kopfweh aufwacht, aber umso liebenswerter fand sie ihn jetzt. So hilflos und verletzlich... Käme jetzt jemand schreiend an der Tür vorbei, wäre es der Todesurteil für seinen ruhigen verkaterten Vormittag.


    Er drehte sich zu ihr und zog sie gleich auf sich um dort weiter zu machen, wo der Schlaf sie beide gestern Nacht auseinander riss. Sie hatte nun wirklich keine Einwände dagegen. Es wurden ihr neue Tore des Wohlgefühls geöffnet, schöne Momente beschert, Berührungen voller Sinnlichkeit, Verlangen, Glück, Lust und Begierde. Ist fast dasselbe, aber nun doch nicht. Als hätte bis jetzt nichts in ihrem Leben wirklich einen Sinn ergeben, aber jetzt!


    Das alles war so neu für sie, und wie das so ist, konnte sie natürlich nicht genug davon bekommen. Sie fand es einerseits enttäuschend das nicht früher entdeckt zu haben, andererseits war sie auch sehr froh darüber, dass sie das nur mit Centho teilen konnte. Keiner wäre auch nur annähernd so perfekt für sie wie er.


    Sie setzte sich auf seinem Schoß auf und stützte sich mit beiden Händen auf seiner Brust, blickte ihm tief in die Augen.


    "Mein Ehemann, mein geliebter Gatte, o wie wunderbar sich das anhört, findest du nicht?" - lächelte sie ihn mit einem weichem, strahlendem Lächeln an.


    Sie sah dass er öfters an seine Stirn fasste, ihm tat sicherlich der Kopf vom Wein weh. "Geht es dir gut, Carissime? Brauchst du etwas? Soll ich was für dich holen, oder kann ich was tun damit es dir besser geht?" - fragte sie besorgt nach. Sie wollten ja heute noch ihre Ehe eintragen lassen gehen, aber wenn er sich nicht wohl fühlte, dann musste es verschoben werden.


    Während sie auf seine Antwort wartete, machten sich ihre Fingerspitzen auf Entdeckungsreise. Sie konnte einfach nicht ihre Finger von ihm lassen! Sie streichelten seinen Bauch in Schlangenlinien, glitten entlang seiner Seiten, ruhten und tippten auf seiner Brust rum, kreisten um seinen Bauchnabel und strichen über seine Arme. Sie folgte mit ihren Blicken ihren Fingern hinterher und je länger sie ihn streichelte desto mehr wuchs die kleine Flamme in ihrem Inneren zu einem wandelnden Inferno, und versetzte ihren Körper in einen Aufruhr der Gefühle. Ihr Herz pochte wie wild in ihrer Brust, ihr Atem wurde schwerer und in ihre Augen funkelten als würden sie das Sonnenlicht reflektieren...

    Calliphana musterte die Neuankömmlinge und fand sie fürs Erste recht sympathisch. Die Mutter machte einen strengen Eindruck, aber offensichtlich trauerte sie um jemanden, vielleicht war sie ja viel lockerer, wenn es nicht unter solchen Umständen ein Abendessen gäbe. Das Mädchen wirkte noch sehr jung, nicht viel älter als Musa die auch in der Casa wohnte. In letzter Zeit kam sie aber nicht oft aus ihrem Zimmer, vermisste sie ihren Vater so sehr, dass sie die Gesellschaft an sich von sich weg stieß und sich im Zimmer einbunkerte? Dem würde sie ein anderes Mal auf den Grund gehen.


    "Freut mich euch kennen zu lernen, ich heiße Calliphana, aber ihr könnt ruhig Calli zu mir sagen. Wie heißt ihr? War eure Reise angenehm?" Sie lächelte ihnen freundlich entgegen, vielleicht konnte sie so das Eis brechen, oder wenigstens anfänglich zum schmelzen zu bringen, in dem sich die Mutter eingehüllt hatte.


    So gleich kam auch ein Sklave, aber zu ihrer Enttäuschung nicht mit dem Essen, sondern mit einer Nachricht, dass Cara schon schlafen würde, weil sie so erschöpft war.


    Sie tauschte mit Centho viel sagende Blicke aus, und gab dem Sklaven dann lächelnd eine Anweisung.


    "Nein, lass sie nur schlafen, morgen früh sehe ich dann nach ihr, ich hab gehört sie hat heute gutes Geschäft gemacht mit schönen Kleidern, die möchte ich unbedingt sehen!" - grinste sie und schielte zu Centho.


    "Und falls sie in den nächsten paar Stunden aufwachen sollte, stellt ihr jetzt schon einen Teller voller Obst und eine Kanne Saft auf den Tisch. Ich glaub sie hat heute kaum was gegessen."


    Kurz darauf wandte sie sich dann wieder an ihre Gäste und hörte aufmerksam zu wie Corona und ihre Mutter über die Herfahrt erzählten.

    Calliphana fühlte sich irgendwie gehemmt an dem Abend, Septima war Pronuba der beiden Paare, ihre zwei Freundinnen waren selber Bräute, die Männer sprachen über Politik, Wirtschaft und Militär, also über Themen die Calliphana nicht gerade fesselten, und damit hat es sich mit den engsten Freunden auch erledigt.


    Sie irrte also ziellos in der Gruppe von Menschen herum, und nickte jedem lächelnd der ihr entgegenkam in der Hoffnung mit irgend jemanden einen Gespräch anfangen zu können. Bis jetzt vergebens. Bisher war ihr Carissime immer ihr Zugpferd bei Veranstaltungen, aber er unterhielt sich mit anderen Leuten, ihrem Arbeitgeber an der Schola, Medicus Avarus und der Vestalin Romana und an der Seite von Centho seine Cousine Cara.


    Sie pendelte weiterhin aber da war nichts. Sie schien irgendwie unbemerkt, gar unsichtbar zu bleiben.


    So entschloss sie sich zu der kleinen Gruppe zu gesellen, die sie vorher beobachtet hat. Zwar sah sie keine Chance ihren Liebsten aus der Gruppe zu reißen und mit ihm das Fest unsicher zu machen, aber vielleicht entwickelte sich dabei das eine oder andere Gespräch.


    "Salvete euch allen... Wunderbares Fest bis jetzt, nicht wahr?" - sagte sie dann fast schon schüchtern.