Beiträge von Titus Duccius Vala

    Ich spare mir jetzt einen größeren Kommentar darüber, wie befremdlich ich ebenfalls den Gang an die SimOff-Öffentlichkeit in einem SimOn-Projekt finde, das man ohne große Not auch einfach SimOn hätte belassen können.


    Genau da gehört die Angelegenheit meiner Meinung nach auch hin.


    Fakt ist: der Usus lautet im Moment, dass Quaestores keinen ständigen Beisitz im Senat genießen und erst mit Anwesenheit und Wortmeldungen glänzen, wenn diese explizit durch Tangierung ihres Geschäftsbereichs gewünscht ist.


    Ich würde mir wünschen, dass du das berücksichtigst, dies als deinen SimOn-Startpunkt betrachtest und nicht versuchst alles auf Biegen und Brechen nach deinen Vorstellungen umzuinterpretieren.


    Du willst den Usus ändern, tue es. SimOn.

    Während Vala die Diskussion ohne eigene Wortmeldung erst einmal einfach laufen ließ, überraschte es ihn dann doch sehr, dass der iulische Quaestor sich zu Wort melden wollte. Wohlgemerkt: Quaestor.
    Vala konnte sich nicht daran erinnern, dass sich jemals ein Quaestor in eine Senatsdiskussion eingeschaltet hätte... oder sich hätte einschalten dürfen... die nicht ihn und sein Wirken als Magistrat des Cursus Honorum direkt betraf.
    Allerdings verwunderte es auch nicht, dass der Iulius derart und vor allem auf diese Art und Weise vorpreschte... es passte zu ihm.


    Während die Diskussion weiterlief unterhielt sich Vala also murmelnd mit seinem Amtskollegen um die vom Iulius angeführten Paragraphen zu erörtern... und auch wenn sie zu einem ganz und gar anderen Schluss kamen als der Iulius und die Redemöglichkeit eines Quaestors im Senat weiterhin nicht gegeben sahen, ließen sie ihn gewähren und schufen damit den Präzedenzfall, in welcher ein Quaestor sich quasi als 'Übung' an einer Senatsdiskussion beteiligen konnte: ein einziges Mal.


    Dass der voreilige und ungeduldige Iulius damit sein Pulver schon recht früh verschossen hatte, musste dieser nun selbst verkraften und fürderhin bis zu seiner Erhebung zum Senator warten.


    Sim-Off:

    Ich würde es GANZ KLAR vorziehen, wenn man Treffen von Entscheidungen meiner ID auch dieser überließe.


    Dass du dir die Entscheidung hättest denken können erlaubt dir noch lange nicht sie einfach zum umgehen, indem du auf diese Art und Weise ohne ein voriges Wort vorprescht.


    "Erscheint mir logisch." , nickte Vala die Frage nach den Brotspenden ab und sah wie der Ball in Richtung Kaiser weitergespielt wurde. Dementsprechend würde dies... erste... Gespräch auf ein vorläufiges Ende hinauslaufen: "Soweit ich weiß, war es das dann erst einmal, oder?", hakte der Duccius nach, bevor sie tatsächlich noch etwas vergaßen... und andererseits würden sie ohnehin noch einmal zusammentreten.


    Sim-Off:

    Ich würde dann vorschlagen, in diesem Thread auseinanderzugehen und SimOn sofort wieder zusammen zu kommen, ohne das ganze Einladungs- und Anreisebrimborium. Ich lass Vala dann einfach wieder auftauchen wenn es was neues gibt.

    Consular
    Marcus Decimus Livianus
    Casa Decima Mercator | Roma


    T. Duccius Vala Consularis Decimo Liviano s.d.


    Da die letzten Wochen des Wahlkampfs es leider nicht hergegeben haben, persönlich aufeinander zu treffen, möchte ich dies nun nachholen und dich sowie deine bezaubernde Frau zur Cena in drei Tagen einladen.


    Ich hoffe auf euer Kommen!


    Vale bene,


    [Blockierte Grafik: http://www.kulueke.net/pics/ir/unterschriften/unterschriftvalaroemwachs.png]
    Casa Accia | Collis Esquilinus | Roma




    Sim-Off:

    Schreibt euch einfach in die Casa wann es euch passt. :)

    "Ein weiterer Punkt auf der Tageliste..." , führte Vala bei einer neuerlichen Sitzung des Senats an und kam zu einem Punkt, der ihn irgendwo besonders freute... nicht, weil er ein besonderer Anhänger der Sache war, sondern weil er von einer Seite kam die sich im Senat schon länger zurückgehalten hatte. Zwar erhoffte Vala sich dadurch nicht gleich einen Maßerfolg des Initiators, aber zumindest eine Teilhabe im Senat derer, die aus vielen möglichen Gründen immer leiser geworden waren. Dementsprechend hoffnungsvoll fuhr der Konsul fort: "...ist der Diskussionswunsch des Senator Germanicus Sedulus hinsichtlich der Veräußerung von Erbschaften ohne die laut Lex Mercatus hierzu vorgeschriebenen konzessionierten Betriebe.


    Senator Germanicus, bitte."

    "Patres conscripti..." , richtete Vala in der ersten Senatssitzung, die er als Consul leitete, sein Wort an die Senatoren, "..zum Schluss dieser heutigen Sitzung bringe ich eine Eingabe herein, die nicht aus den Köpfen der Senatoren und auch nicht aus dem meinen stammt, sondern aus dem Volke Roms. Ich denke, als altehrwürdigstes Gremium Roms sollten wir uns den einen oder anderen Moment gönnen, in welchem wir uns den Sorgen und Ideen der Bürger des Reichs annehmen.


    Die heutige und erste Eingabe dieser Art besteht im Willen, die Anwendung des dritten Absatzes des vierten Paragraphen der Lex Mercatus auf Mitglieder des Cultus Deorum zur Diskussion zu stellen. Der betreffende Absatz lautet wie folgt..., sprach der Consul und ließ den betreffenden Passus rezitieren:


    (3) Die Gründung und das Führen eines Betriebes ist Sklaven untersagt. Mitglieder des Exercitus Romanus und des Cultus Deorum dürfen nur dann einen Betrieb führen, sofern ihr persönlicher Status zumindest der eines Ritters ist.


    "Dieser Passus, der vor Jahrzehnten verfasst worden ist, erhitzt nun das eine oder andere Gemüt im Cultus Deorum und das Verständnis für dieses Reglement schwindet so wie der Wille zu wachsen scheint, die Mitglieder des Cultus Deorum aus diesem zu streichen.
    Aus diesem Grunde stelle ich eben jenen Passus erneut zur Diskussion und bitte die Senatoren um Wortmeldungen, wie damit umzugehen sei."
    , spielte Vala den Ball ins Mittelfeld ohne seine eigene Position zum Thema preis zu geben oder auch nur anzudeuten, dass er sich dem Willen der Urheber dieser Initiative anschloss. Ihm reichte es erst einmal zu signalisieren, dass nicht nur der Senat Themen für seine Sitzungen erspinnen konnte, sondern auch Eingaben von außerhalb möglich waren. Sollte die Diskussion es nötig machen, würde er halt seinen eigenen Senf hinzugeben.

    http://www.kulueke.net/pics/ir/nscdb/e-roemer-maenner/59.jpg Zuerst deutete der Prätor seinem Schreiber, sich die Antwort des testamentarisch festgelegten Haupterben zu notieren. Erst dann nahm er sich einen Moment um über dessen Frage nachzudenken.. wobei es da nicht viel nachzudenken gab, denn der Sachverhalt ist klar: "Durch das Verfahren wurde das Testament des Tiberius Durus für rechtmäßig erklärt... und dieses ist offensichtlich in der Bestimmung des Erben sehr genau: sollte ein männlicher Spross der Ehe des Tiberius Durus mit der Aurelia Laevina leben, ist dieser als Haupterbe einzusetzen. Der Consular hat für den nicht gegebenen Fall vorgeplant und dich als Alternativerben eingesetzt.


    Der Fall eines gemeinsamen Sohnes einer nicht genannten und offensichtlich zum Zeitpunkt der Testamentsverfassung nicht vorhergesehenen Ehe ist somit für die Vergabe des Erbes auch nicht maßgeblich.. wobei selbst dies kein Problem wäre, da Tiberius Durus dennoch deutlich wird: erst wird ein möglicher Sohn der Ehe mit Aurelia Laevina genannt, danach wirst du als Haupterbe ins Spiel gebracht und erst dann ungenannte andere direkte Nachkommen männlichen Geschlechts. So wie die Sachlage sich im Moment darstellt, gehört der Sohn der Ehe mit Aurelia... Flora... zu letzterer Erwähnung direkter männlicher Nachkommen, die allerdings als nachrangig im Erbe anzusehen sind.


    Dementsprechend bist du, Tiberius, der Haupterbe. Dir sind vom Testament gewisse Verfahren mit dem Erbe vorgegeben... mit dem dir verbliebenen und alles andere als unerheblichen Teil des Erbes ist von dir vorzugehen wie es dir beliebt.", legte der Praetor dem Erben implizit dar, dass das Testament hier offensichtlich nicht ganz up-to-date gewesen war... er allerdings durchaus einen gewissen Handlungsspielraum hatte.


    EGO, TITUS DUCCIUS VALA, HAC RE IPSA DECUS IMPERII ROMANI
    ME DEFENSURUM, ET SEMPER PRO POPULO SENATUQUE
    IMPERATOREQUE IMPERII ROMANI ACTURUM ESSE
    SOLLEMNITER IURO.


    EGO, TITUS DUCCIUS VALA OFFICIO CONSULIS IMPERII ROMANI ACCEPTO,
    DEOS DEASQUE IMPERATOREMQUE ROMAE IN OMNIBUS MEAE VITAE
    PUBLICAE TEMPORIBUS ME CULTURUM, ET VIRTUTES ROMANAS
    PUBLICA PRIVATAQUE VITA ME PERSECUTURUM ESSE IURO.


    EGO, TITUS DUCCIUS VALA RELIGIONI ROMANAE ME FAUTURUM ET EAM
    DEFENSURUM, ET NUMQUAM CONTRA EIUS STATUM PUBLICUM ME
    ACTURUM ESSE, NE QUID DETRIMENTI CAPIAT IURO.


    EGO, TITUS DUCCIUS VALA OFFICIIS MUNERIS CONSULIS
    ME QUAM OPTIME FUNCTURUM ESSE PRAETEREA IURO.


    MEO CIVIS IMPERII ROMANI HONORE, CORAM DEIS DEABUSQUE
    POPULI ROMANI, ET VOLUNTATE FAVOREQUE EORUM, EGO
    MUNUS CONSULIS UNA CUM IURIBUS, PRIVILEGIIS, MUNERIBUS
    ET OFFICIIS COMITANTIBUS ACCIPIO.


    ...sprach Vala mit biederem Ernst die Worte, die er vor mehr als einem Jahrzehnt zum ersten Mal, mit allerdings anderem Amt, gesprochen hatte. Selbst wenn dies die absolute Krönung seiner politischen Laufbahn darstellte: Allzu feierlich ging es dabei nicht vonstatten, denn das größte Stück Arbeit lag noch vor ihm und viele Dinge gingen ihm durch den Kopf.
    So getan, wandte sich der duccische Consul ab und krempelte sich symbolisch die Ärmel hoch.. nun galt es sich an die Arbeit zu machen.

    Weil der erste Duccier-Stammtisch diesen Jahres ein derart bahnbrechender Erfolg war (:D), veranstalten wir zu Jahresende gleich noch einen.


    Dieses Mal treffen wir uns am Samstag,dem 13.12. auf dem Lichterweihnachtsmarkt in Telgte, bei Münster.


    Wie immer gilt auch hier: Nicht-Angehörige der Sippe sind ebenso eingeladen uns an dem Abend Gesellschaft zu leisten. So schlimm sind wir auch nicht... ganz. :)

    Lucius Tiberius Lepidus
    Villa Tiberia | Roma


    T. Duccius Vala Affini suo s.d.,


    Salve Tiberius,


    danke für deine ehrlichen Worte. Ich würde lügen, würde ich behaupten ich hätte von Anfang an mit einem Erfolg gerechnet. Natürlich kennt man seine Civites Pappi und dementsprechend sah die Prognose vielversprechend aus... doch wirklich sicher konnte man sich nicht sein. Dementsprechend aufschlussreich war die Wahl.


    Ich kann dich beruhigen, ich setze nicht auf dein Vergessen und rechne auch nicht damit... vor allem, weil es für das gemeinsame Vorankommen vollkommen unerheblich ist.
    Apropos vorankommen: ich war sichtlich irritiert von deiner Kandidatur für das Vigintivirat.. jetzt, da du dich offensichtlich von gewissen Balast befreit hast, wäre eigentlich mehr drin gewesen.
    Ich muss dir nicht sagen, worum du dich da gebracht hast und dass das ganze deutlich nach einer Trotzhaltung gegenüber vergangenen Positionen des Senats riecht.. befremdlich finde ich es allerdings doch. Ich hätte durchaus einen Mann deines Formats an meiner Seite gebrauchen können.
    Allerdings werde ich mich deinem Wunsch natürlich nicht in den Weg stellen, so unverständlich ich ihn auch finden mag.


    Vale bene,


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    Casa Accia | Collis Esquilinus | Roma


    Marcus Iulius Dives
    Casa Iulia | Roma


    T. Duccius Vala Marco Iulio Divi s.d.,


    Salve Iulius,
    so wie ich dir für deine Gratulation zu meiner Wahl danke, so gilt dir die meinige zu der deinen. Ich bin mir sicher, du wirst auch dieses Mal nicht scheitern.


    Nun gilt es die durchaus vielfältigen Eindrücke der letzten Monate zu reflektieren und die eine oder andere Erkenntnis daraus abzuleiten. Die Arbeit als Consul wird sicherlich viel Energie und Nerven erfordern... umso wichtiger ist es also, dabei auf einen Stab aus Beratern und Magistraten zugreifen zu können, in deren Kompetenz und Charakter man Vertrauen hat.


    Ich wünsche dir viel Erfolg bei deiner Magistratur.



    Vale bene,


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    Casa Accia | Collis Esquilinus | Roma


    "Und wie so oft liegt alles im Auge des Betrachters. Man wird sich, wie immer, sehr genau überlegen welchen Worten und welchen Sprechern man Gehör schenkt... und welchen eben nicht." , schloss Vala das Thema ab, auf das es wohl keine endgültig passende Schlussfolgerung gab.


    "Vorwerfen ist ein VIEL zu hartes Wort." , hob Vala beschwichtigend die Hände und versuchte dem ganzen die Schärfe zu nehmen, "De facto kann man den Senat in seinen Kompetenzen natürlich nicht mit dem der vor-augusteischen Zeit vergleichen. Allerdings haben die Principes bisher immer darauf geachtet, das Herz Roms weiterhin schlagen zu lassen. Der jetzige Princeps hat sich bisher nicht großartig von den Ulpii unterschieden... und zur Aegide dieser gehörte auch ein sehr viel aktiverer Senat als wir ihn zur Zeit haben. Die Gründe für die Flaute müssen also woanders liegen..." , wandte Vala ein und hoffte ehrlich darauf, dass er in dieser Sache recht hätte... sonst stand dem Senat ein aus eigener Untätigkeit geschehenes Absinken weit tiefer in die Bedeutungslosigkeit bevor, als jeder Princeps ihm hätte bereiten können.


    "Und gerade deshalb bin ich hier, Praetorius, genau deshalb. Ich bin nicht nur hier, um um eure Stimmen während der Wahl zu werben... sondern auch darum, mit euch konstruktiv in den kommenden Monaten Politik zu gestalten."

    http://www.kulueke.net/pics/ir/nscdb/e-roemer-maenner/59.jpg Der Prätor korrigierte sich innerlich: SEHR verhalten. Vielleicht hatte man einfach mit einem vollkommen anderen Inhalt des Testaments gerechnet. Oder gar offensichtlich. Nichtsdestotrotz konnte er darauf keine Rücksicht nehmen und der zu gehende Weg war klar.


    "Ist jener Aulus Tiberius Ahala anwesend und gewillt das Erbe anzunehmen?" , wiederholte sich der Prätor, nachdem er einen Moment gewartet und sich dann vernehmlich geräuspert hatte. Vielleicht hatte man ihn im Schock einfach überhört.


    "Dass eine solche Verfassung die individuellen Statuten einer Provinz aufgreift, dürfte kaum nennenswerte Rechtstradition sein. Zudem ist es notwendig, eben diesen eine Form zu im Codex Universalis zu geben." , griff Vala den Haken auf, den der Consular zu sehen schien, "Und ich erinnere mich gut an jene Zeit, in der die alte Lex Provincialis abgeschafft wurde... immerhin habe ich selbst als junger Mann an dem Projekt meines Verwandten Duccius Lando und des Caecilius Metellus mitgearbeitet, wenngleich in weitaus geringerer Rolle. Ich kann mich gut daran entsinnen, dass nach der von ihnen angestoßenen Reform der Provinzen die alte Lex hinfällig geworden war, da ihr Inhalt der Reform weitestgehend nicht gerecht wurde. Allerdings entstand damit nun ein Loch, das es zu stopfen gilt. Und dies beabsichtige ich mit Leges, die den Formen der Provinzen gerecht werden."

    "Ich bin mir durchaus bewusst darüber, dass ich vor meiner letzten Amtszeit vor allem durch Streitlust aufgefallen bin..." , begann Vala mit dem üblichen Thema, selbst wenn er es leid hatte: besser er klärte das jetzt, als dass er sich in alle Ewigkeit seine kurze Zündschnur vorwerfen lassen musste, "..ich glaube allerdings, dass ich viele Senatoren davon überzeugen konnte, aus diesen Fehltritten gelernt zu haben.


    Mein politisches Programm besteht derweil vor allem darin, eine Lex Provincialis vorzuschlagen. Wie du vielleicht weißt bin ich Patron des Municipium und habe nicht nur aus den germanischen Provinzen den Wunsch der Civitates, Municipia und Colonia nach einer Verfassung der Provinzen vernommen. Das dies ein größeres Projekt wird ist natürlich klar, aber ich würde im Fall der Fälle auch ein Jahr Zeit haben."

    "Hmhmhm...", brummte Vala während er den Ausführungen des Flavius folgte, immer schön und brav an der Fassade arbeitend um der Gegenüberstellung dieser politischen Architekturen nicht als derjenige dazustehen, der mit anderer Baumasse gleich als baufällig abgetan wurde. Nein, hier war Haltung bewahren tatsächlich alles.. auch wenn die implizite Drohung des Versagens weniger vom und für den Flavius ausging, als an der Tatsache, dass Vala hier mit Minimalfortschritten arbeiten musste.


    Dass die Worte enttäuschen würden, war vorher mit nicht gerade fundierten Rechnungsmöglichkeiten der Wahrscheinlichkeit herauszufinden gewesen, immerhin war dies nicht das erste Aufeinandertreffen der beiden Persönlichkeiten... wenngleich Vala sagen konnte, dass der Flavius ihm nach wie vor ein Rätsel war, das immer eine große Unbekannte ließ.
    Diese Unbekannte war es, die ihn dazu veranlasst hatte hier dermaßen auf's Ganze zu gehen... und natürlich zu scheitern. Derart hoch gepokert bekam er durch das Erreichen des Minimalziels zumindest seinen Einsatz wieder heraus... doch wirklich zufriedenstellen vermochte das nicht gerade.
    Vala nickte demzufolge und gab somit ein Stück seiner Enttäuschung preis. Das Bekenntnis, dass der Flavius ihm zumindest nicht bei jeder Gelegenheit an den Karren fahren würde, war etwas womit man durchaus würde arbeiten können... und weitaus mehr was man von anderen Angehörigen des Patriziats erwarten konnte.
    "Deine Entscheidung ist bedauerlich." , erwiderte der Germane und ließ durchblicken, dass er durchaus anders gepokert hatte, "Ich sehe die Linie deiner Argumentation, doch verstehe ich sie nicht. Ich erlaube mir darauf zu hoffen, dich in nicht allzu ferner Zukunft eines besseren zu belehren. Dies weniger aus Gründen der Genugtuung oder der Belehrung, als einfach um des Fortschritts meiner Familie und meinetwegen." Es stand für ihn außerfrage, hier jetzt noch rumzubohren und zu versuchen den Flavius umzustimmen.. denn soviel Erfahrung hatte Vala dann schon mit derartigen Hardlinern im Goldkäfig, um sich nach einem solchen Vorstoß keinen Illusionen hinzugeben. Das Problem war nun allerdings, dass sich so nach kürzester Zeit das Gesprächsthema ergeben hatte.. und der Duccius sich nach wie vor schwer tat mit den Sphären in denen Römer wie der Flavius sich bewegten.. wenn man mal davon absah, dass er garnicht erst versuchte sich in diese zu begeben, da sie für den pragmatischen Realo keinen Mehrwert besaß. Er würde natürlich nicht mit dem Flavier mögliche Alternativen oder gar seine Meinung von den benannten Consularen erörtern... dazu vertraute er ihm einfach zu wenig.
    "Ich danke dir für deinen Rat." , gab er hernach ein wenig steif von sich und strich sich durch den Bart, "Die Wahl der Alternative dürfte alles andere als leicht fallen... die von dir genannten Namen wären wohl auf jeder Liste, die man hierzu anstellen müsste." , log er, immerhin war er nicht blauäugig in dieses Gespräch gegangen ohne sich bei einem derart hohen Einsatz ohne Gedanken an das Scheitern des Projekts zu beschäftigen.
    "Aber das ist nicht der Ort noch der Platz um das zu erörtern..." , fuhr Vala ohne Groll fort und entschied sich einfach das Thema aufzugreifen, das ihn im Moment am meisten bewegte: "Wie du vielleicht bereits gehört hast, kandidiere ich für die kommenden Wahlen zum Konsulat. Mich treibt einerseits der Ehrgeiz um, meine Kritiker eines besseren zu belehren und meinen Cursus Honorum mit der höchstmöglichen Spitze zu krönen, wie auch der politische Tatendrang Rom in Tat und Wort mitzugestalten." Warum er das jetzt gerade erzählte war ihm nicht ganz klar, außer eben aus Ermangelung eines potenten Gesprächsstoff um die kurze Konversation nicht gleich wieder ersterben zu lassen. Zuspruch erhoffte er sich nicht vom Flavier... aber auf Teufel komm raus Ablehnung zu provozieren? Nein. Das ganze war von einem hoffnungsvollen Pokerspiel zu einem Fahrstuhlgespräch verkommen.

    Wenn man davon ausging, dass ihm gerade der höchste Erfolg seiner politischen Karriere im Senat beschieden worden war, sah Vala so rein garnicht nach Feierlaune aus. Er fühlte sich auch nicht danach... es war die sprichwörtliche Ochsentour gewesen, vor der man Neulinge und Aspiraten immer warnte. Alleine deshalb konnte er schon verstehen, wenn sich einige Kandidaten den Wahlkampf vollständig sparten und ihre Stricke offensichtlich zur Gänze hinter den Kulissen zogen.
    Ihm allerdings war von Anfang an klargewesen, dass er sich dasselbe als Homo Novus und Streithahn a.D. nicht leisten konnte... und war dementsprechend in den Sumpf des Wahlkampfs gestiegen. Etwas, wohin ihm seine Frau ohne mit der Wimper zu zucken gefolgt war. Ohne Zweifel: auch die Tiberia profitierte vom Wahlergebnis, dies sogar ungemein. Der Makel der Ehe mit einem Homo Novus aus der Provinz wurde damit wieder wettgemacht, wenn eben dieser Homo Novus es zum höchsten politischen Amt Roms brachte, das noch erreichbar war. Und doch war das selbstverständlich mehr...
    "Danke.", raunte Vala ohne den Blick von ihren Augen zu nehmen und ließ vollkommen im Unklaren, ob er damit jetzt ihre Gratulation oder ihre nicht zu gering zu schätzende Hilfe im Wahlkampf gewesen war. Sein schmales Lächeln war in etwa die einzige Regung, die er sich im Moment zugestand... dabei zerrte alles in ihm zu Boden. Die Anspannung, der Druck, die Sorgen und Hoffnungen... all das hatte ihn gleichsam nach unten gezerrt wie auch aufrecht gehalten. Jetzt war dies weg und man könnte meinen man hätte die Fäden durchschnitten, die ihn in den letzten Wochen hatten stehen lassen.
    "Ich bin, gelinde gesagt, fix und fertig...", flüsterte Vala beinahe und gab seiner Frau damit zumindest mit Worten zu verstehen, was sich in Ausdruck und Haltung nicht zugestand, "..das, was jetzt auf uns zukommt erscheint dabei wie ein Klacks., seufzte er und rang sich schließlich zu einem etwas schelmischeren Lächeln durch, um sich bei aller Müdigkeit zum altgewohnten Schalk durchzukämpfen: "Kneif mich, ich glaub ich bin Konsul."

    "Zu den triftigen Gründen vom Wunsch eines Kandidaten abzuweichen gehörte zuletzt der Wille des Senats, diesen Kandidaten in einem Gebiet zu sehen auf welches er sich weniger intensiv vorbereitet hat." , wandte Vala ein, der die Argumentation des Purgitius nicht nachvollziehen konnte und dies auch offen zeigte, "Ich kann mich nicht daran entsinnen, dass der Princeps die Mitarbeit der vergangenen Quaestores explizit gewünscht hat. Aber sei es drum: wenn wir deiner Argumentation allerdings weiter folgen, Purgitius, wäre auch der Wunsch des Kandidaten nicht angebracht, der als Quaestor Urbanus ab actis zwischen Kaiser und Konsuln angesiedelt wäre. Demzufolge wäre ein Alternativvorschlag durchaus nützlich."

    "Auch wenn wohl niemand wird abstreiten können, dass die Entscheidung des Tiberius ziemlich unorthodox war, für eine Stufe des Cursus Honorum zu kandidieren, die er bereits vor Jahren hinter sich gelassen hat.." , begann Vala, nachdem er sich das Rederecht hatte geben lassen, "..sehe ich keinen Grund ihm diese zu verweigern. Der Senat hat diesen jungen Mann bereits einmal geprüft, indem er ihn an ein Amt verwies auf welches er sich nicht explizit vorbereitet hat. Wie wir uns erinnern hat er diese Prüfung mit Bravour bestanden.. wir täten gut daran, ihm diesen Wunsch zu erfüllen."
    Dass er die Entscheidung des Tiberius nicht verstand, warf dieser sich damit doch um zwei Jahre in seiner eigenen Karriere zurück, vermochte Vala nur halbherzig zu verbergen. Doch hatte man dem Tiberius schon Steine genug in den Weg gelegt, so sollte er doch nach Meinung seines Schwagers nun diesen Willen bekommen.


    "Was den Iulius allerdings angeht, möchte ich mit Verlaub dem Praetorius Germanicus leise widersprechen." , wandte Vala sich nun dem anderen Kandidaten zu, "Mein designierter Kollege und ich sehen den Iulius nicht als Quaestor Consulum. Dabei zweifeln wir keineswegs an seinen Fähigkeiten, allerdings sehen wir nun die Möglichkeit gekommen ihn so zu prüfen, wie wir es bereits dem zuvor erwähnten Tiberius zugemutet haben.


    Ich persönlich empfehle daher, ihn weder als Quaestor Consulum, wie vom Praetorius Germanicus vorgeschlagen, noch als Quaestor Urbanus einzusetzen.. gleichzeitig sollte aber dem guten Ruf gerecht werden, den er sich bereits erarbeitet hat. Ich persönlich halte es durchaus für angebracht, ihn dem Kaiser als Quaestor Principis zur Seite zu stellen."