Beiträge von Titus Duccius Vala

    http://www.kulueke.net/pics/ir…pezielle/valahelfer07.png Die Panik des Brocculus nahm unter dem Sturm der tigranischen Schläge kein Ende, immerhin lief er Gefahr den Schmerz ein weiteres Mal erleiden zu müssen. Und so klein, klobig und gut gepanzert er auch war: seine Schmerzgrenze war so tief angesiedelt, dass man ihn ohne weiteres als fürchterliche Memme bezeichnen könnte, der selbst bei einem Splitter im Finger in Tränen ausbrach. So war das Wutgeheul, das Brocculus nach dem Treffer des Tigranes kontinuierlich ausstieß, für Kenner der Materie auch als ganz und garnicht wütend zu identifizieren.
    Der einzige Vorteil, den Brocculus hatte, war, dass er eben ein kleines Kraftpaket war, das seine Panik trotz des Kratzers in schnell aufeinanderfolgende Schläge mit dem Hammer umwandelte. So glitten die Schläge des Tigranes an der Panzerung ab, wobei deren reiner Klang Brocculus schon an den Rand der besinnungslosen Panik trieb, die ihn allerdings nach vorne führte... und nicht in halsbrecherische Flucht.
    Je öfter Tigranes zuschlug und seine Klingen knirschend und kreischend an der Panzerung abglitt, desto wilder wurden auch die Konterbewegungen des Brocculus, der irgendwann aus ihm selbst unerklärlichen Gründen den Hammer nicht mehr nur einfach in halbkreisförmigen Bögen durch die Luft schwang, sondern zunehmend mit allem arbeitete was er hatte... wie ein Mensch, der in Angesicht einer wütenden Wespe um sich schlug in der bloßen Hoffnung sie irgendwie zu erwischen. Nur, dass es hier nicht um eine Klatsche mit der flachen Hand ging... sondern mit einem kiloschweren Hammer und dessen massiven Stiels.

    Die Gruppe, die sich dem Haupttor des Palatiums näherte war sicherlich nicht von überschaubarer Größe: die gesamte Gesandtschaft Mogontiacums hatte sich am betreffenden Tage aufgemacht um die ihnen angebotene Audienz beim Kaiser wahrzunehmen. Diese bestand natürlich nicht nur aus den Gesandten, sondern auch aus deren persönlichen Begleitern und den Wachen für die umfangreichen Gaben an den Kaiser. Dass da noch ein Senator mittendrin war, mochte da kaum noch aufzufallen.


    "Dies ist die Gesandtschaft der Civitas Mogontiacum, die zusammen mit dem Senator Titus Duccius Vala einer Einladung des Kaisers zur Audienz folgt." , sprach Sirius vor der Wache und reichte ihnen die benannte Einladung.

    "Soweit ich weiß, ist dein Name in der Provinz auch über die Grenzen der Civitas ein Begriff...", schmeichelte Vala wie selbstverständlich seinem Gast, "..es ist zwar vor meiner Zeit geschehen, aber ich habe oft davon gehört wie du den meinen das politische Leben schwer gemacht hast. Es ist nicht uninteressant zu sehen, wie sich ein ehemaliger Gegner in einen offensichtlichen Verbündeten verwandelt... so ist nun mein Vetter mit deiner Base (?) verheiratet. Man kann mit Fug und Recht behaupten, dass dein Sohn eine gute Basis hat um sich im Ordo Equestris hochzuarbeiten."
    Mittem im Schluck des dünnen Bieres hielt Vala allerdings inne, als der Petronius auf seinen Vater zu sprechen kam.. ein Thema, das Vala zwar unausweichlich und stets im Hinterkopf herum spukte, er aber gekonnt zu verdrängen gelernt hatte. Und seit er in den Senat berufen worden war, und somit seinen Vater schlussendlich überflügelte, war das Thema auch zu einer marginalen Note geworden... sehr zur Freude des duccischen Senators.


    "Ja, das wäre er wohl.", antwortete Vala einsilbig und warf Sirius einen der in jahrelanger Zusammenarbeit eingespielten Blicken zu, die dieser sofort verstand und sich mit einem Räuspern bemerkbar machte: "Dominus, die Arbeit."
    "Oh, ja...", nahm Vala den Faden auf und gab sich in perfekt einstudierter Überraschung von der Zeit überrumpelt, "...Petronius, wenn du mich nun entschuldigst, es gibt noch viel zu tun und ich möchte alsbald mit guten Nachrichten aufwarten können. Wir treffen uns spätestens heute zum Abendessen wieder, dann kann ich euch hoffentlich mehr erzählen." Sprach's, komplimentierte sich selbst aus der Unterhaltung und ließ die Gäste aus Mogontiacum miteinander allein.


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    Als sie am Abend wieder zum Essen zusammenkamen, zeigte Vala sich von deutlich besserer Laune als am Ende des morgendlichen Gesprächs noch: "Meine Herren... ich freue mich euch gleich drei gute Nachrichten mitteilen zu können.", schmunzelte Vala auf gewinnende Art und Weise und legte ohne weitere Worte den Gästen die am Tage eingetrudelten Schreiben vor: das Empfehlungsschreiben des decimischen Konsuls, das seines Patrons (ohne das an ihn persönlich gerichtete) und die Terminadresse der kaiserlichen Kanzlei.
    "Ich würde sagen, das ist doch schon was...", konnte Vala sein Grinsen kaum verkneifen, als er seinen Erfolg auf ganzer Linie mitteilen konnte. Immerhin war die Resonanz ebenfalls ein Zeichen dafür, wieviel sein Wort in Rom binnen kürzester Zeit bewegen konnte.

    Mit zwanglosem Kleinsprech überbrückte Vala wie immer die Zeit bis zur Eröffnung der Senatssitzung, in welcher der decimische Consul die vielerwartete und vor allem mit einem großen Vorschuss an Skepsis versehene Aufarbeitung des vescularischen Regimes in Angriff nehmen wollte. Als das allgemeine Raunen der senatorischen Minigespräche ein Ende nahm und der besagte Konsul sich Gehör verschaffte, glaubte Vala sich noch darauf konzentrieren zu können wie der Decimus glaubte sich als neutraler Aufarbeiter der vescularischen Vergangenheit konzentrieren zu können. Als er jedoch mit der Frage der Berichte beginnen zu können, glaubte Vala zunehmend seinen Ohren nicht mehr trauen zu können.
    Als der Decimus sich dann auch noch mit einem tadelnden Blick an ihn persönlich wandte, schnappte Vala hörbar nach Luft ob der Frechheit, die sich der Decimus hier anmaßte. Stellte er ihn hier gerade als jemanden dar, der die Pflichten des Cursus Honorum verletzte? Und sich selbst als denjenigen, der diese zu wahren versuchte? Nachdem Vala während seines ausführlichen und von langer Hand vorbereiteten Wahlkampfs GENAU IN DIESER SACHE die Klinken namhafter Senatoren wie der Germanici und des aelischen Consulars, des Flavius Gracchus, des Purgitius Macer, nicht zuletzt die seines Patrons und einiger anderer geputzt, um eben genau das vorzubereiten was der Decimus hier gerade einforderte. Und das zu einer Zeit, in der der Decimus noch nicht einmal nach Rom zurückgekehrt war.
    Vala wollte sich nicht vorstellen, dass der Decimus ihm hier mit voller Absicht das Wasser abzugraben versuchte, allerdings hätte er selbst sicherlich davon gehört wenn der Consul derartiges groß angelegt neu einfordern würde... und andererseits waren Valas Projekte eben durch die groß angelegte Vorarbeit bekannt genug gewesen.
    Es lag also auf der Hand, dass der decimische Konsul davon gehört hatte und sich das Projekt jetzt zur eigenen politischen Profilierung zueigen machen wollte. Was nichts anderes als Affront und Schmeichelei zugleich war... einerseits sah der decimische Konsul sich selbst als potent genug, dass er einfach die Meriten nachrangiger Senatoren abstauben konnte, andererseits sah er Valas politischen Sachverstand als gut genug an, um sich bei diesem zu bedienen.
    Was es auch letztlich war es vollkommen egal, warum der Decimus sich jetzt hier seinem politischen Programm bediente: er tat es. Ob Absicht oder Gedankenlosigkeit, es sprach nicht für den Decimus.


    "Ich fühle mich geehrt, dass du, Konsul Decimus, das von mir seit einiger Zeit forcierte Projekt der Rechenschaftsberichte am Ende einer Magistratur im Cursus Honorum Senatorium aufgreifst... aber du und deine Mitarbeiter haben offensichtlich gewisse Aspekte übersehen, die ich offensichtlich nicht ausführlich genug dargelegt habe.", begann Vala nachdem er sich das Rederecht hatte geben lassen. Es verlangte ihm einiges an Selbstbeherrschung ab seine Tonlage nicht in die frostigen Regionen sinken zu lassen, in der er seine innere Stimmung seit der Erkenntnis des decimischen Affronts befand. Nichtsdestotrotz wollte er dem Decimus hier keinesfalls die Ernte der von ihm penibel vorbereiteten Saat überlassen. Das war SEIN Projekt, und das würde er niemandem sonst überlassen... vor allem niemandem, der nicht einmal den Anstand hatte die Quelle für das Unterfangen zu benennen.
    "Du glaubst, dass die auf der Rostra des Forum dargebotenen Res Gestae dem Gesetz Genüge tun und als formeller Abschluss einer Magistratur gelten. Dem muss ich in aller Entschiedenheit widersprechen, denn eine solche Rede kann im schlechtesten Falle nur ein paar Minuten in Anspruch nehmen und kaum Aufschluss über die tatsächlichen Tätigkeiten der Magistrate geben. Dass diese Res Gestae nichts anderes als bedeutungslose Augenwischerei waren hat konsequenterweise dazu geführt, dass sie letztlich komplett eingestellt wurden... und das schon vor der Zeit des Vescularius, und schon vor den Magistraten die du hier so wirksam anprangerst.", ging Vala also auf das Problem ein, das weit über die bloße Beibehaltung der Res Gestae und damit über den Willen des Consuls hinaushing, "Die eigentliche Frage ist nicht, ob die Vernachlässigung der Res Gestae ein Zeichen des Unrechtsregimes des Vescularius war, und ob die Magistraturen ohne diese Rede überhaupt wirkkräftig beendet wurden... die Frage ist, ob die Form der Res Gestae ein adäquater Abschluss einer Magistratur sind. Und alleine schon die marginale und ich sage es in aller Deutlichkeit: lächerlich geringe Form der Res Gestae VOR dem Einstellen dieser zeigt, dass sie dies nicht waren.


    Man sollte sich demnach nicht auf die Ahndung der vergangenen Nichteinhaltung einer marginalen Formalie ohne effektive Bedeutung, sondern auf das Finden einer neuen Effektive zum Abschluss einer Magistratur. Und wie ich zuvor schon mit vielen von euch werten Mitsenatoren besprochen habe, schlage die Einführung der Forderung nach einem detaillierten Rechenschaftsbericht nicht nur in Form einer Res Gestae, sondern auch in Form einer ausführlichen schriftlichen Dokumentation nach Art der Aedile vor." Letztlich ging diese Forderung natürlich über das Thema des Konsuls heraus, allerdings hatte dieser den Themenwechsel geradezu provoziert.

    "Patres conscripti!" , begann Vala, nachdem er vom decimischen Consul aufgerufen und zur Mitte der Redner gebeten worden war, "Vor einem Jahr habt ihr mir in eurer Weisheit euer Vertrauen ausgesprochen und mich zum Aedilis Plebis gewählt. Ein Jahr lang habe ich hart dafür gearbeitet eurem Vertrauensvorschuss zu entsprechen und die mir im Zuge meines Amtes auferlegten Pflichten nach bestem Gewissen und darüber hinaus zu erfüllen. Ich berichte euch nun hiervon, wie es das Recht für Magistrate des Cursus Honorum Senatorium."


    So begonnen, legte er eine kurze Kunstpause ein um den ersten Teil des Berichts einzuleiten: "Da zu den Kernaufgaben der Aedile die Kontrolle der Märkte der Urbs, sowie die Bearbeitung von Hinweisen aus den Provinzen gehört*, lasst mich zuerst über die Stimmung an den Märkten Roms sprechen, die man durchweg als verunsichert bezeichnen kann. Dass der Konsum und die Handelstätigkeit nach Beginn des Kriegs zur Beendigung der Usurpatorenherrschaft eingebrochen sind dürfte wenige verwundern, jedoch braucht er außerordentlich lange um sich davon zu erholen. Noch auf weiten Landstrichen Italias, aber auch in den Provinzen bleibt die Ware in den Lagern, werden Weiher nicht befischt und wird Material nicht verarbeitet weil man sich des Absatzes unsicher ist.


    Auch einer Situation von solch großer Unsicherheit und Zurückhaltung kann man zwei Seiten einer Medaille erkennen. Einerseits führt der fehlende Absatz offensichtlich dazu, dass die Händler weniger versuchen ihre Ware zu strecken oder ihren Gewinn durch kreative Interpretationen der Maße und Gewichte zu weiten. Dies zeigt sich vor allem hinsichtlich der verderblichen Waren... Güter der Handwerke sind diesen Maßen ja ohnehin kaum unterworfen. Andererseits aber führt der fehlende Absatz zu geringeren Steuereinnahmen, was ein Problem darstellt, der sich die kaiserliche Kanzlei vermehrt zuwenden muss und demnach von mir nicht weiter ausgeführt wird.


    Kurzum sind Vergehen gegen die Marktordnungen in Rom seltener als noch vor dem Krieg vorgekommen, was wiederrum die nachgelassene Aktivität auf den Märkten widerspiegelt.", referierte Vala über seine Tätigkeiten auf den Märkten der Urbs und ließ danach einen Moment Zeit um die Informationen wirken zu lassen, bevor er mit den weiteren Aufgabenbereichen eines Aedils fortfuhr: "Zu den Aufgabenbereichen eines Aedils gehört zudem die Aufsicht über die Straßen in der Stadt, und gerade hier zeigte sich, dass in der Zeit unter dem Vescularius die Regelungen zur Freihaltung der Straßen recht lasch gehandhabt wurde... oder um genau zu sein: je nach Solvenz des Anrainers wurde gerne weggesehen. Gerade in den Zufahrtsstraßen zu den Märkten hat dies für starke Verzögerungen gesorgt wenn die Tabernae und Stände nachts mit Nachschub versorgt wurden. Tagsüber... nun, einige von euch dürften es selbst erlebt haben wie schnell man durch die Stadt kam. So war der Hauptteil meiner Tätigkeit darin gegeben hunderte von Hütten und Vorstößen abbrechen zu lassen. Ausbesserungen und komplette Überarbeitungen ließen sich nicht verhindern, an einigen Stellen Roms wurde wohl zur Verzögerung des Vorrückens der kaiserlichen Truppen in die Stadt große Schäden an den Straßen verursacht.", erzählte Vala von seinen Maßnahmen auf den Straßen Roms.


    "Die Abwassersysteme der Stadt waren in ordnungsgemäßen Zustand, worauf man wohl größeren Wert während der Belagerugn legte um Seuchen in der Stadt zu verhindern... demnach kann ich dies in kürzerer Form vortragen: bis auf die stets vorkommenden und ständig behobenen Verstopfungen gibt es über die kontinuierlich erfolgende Ausbesserung kaum nennenswertes zu berichten. Ebenso wurden die Lupanare der Stadt kontrolliert, wobei sich konstatieren lässt, dass unter dem Vescularius die Ordnungswahrung in vielerlei Hinsicht lascher als sonst gehandhabt wurde, was über meine Amtszeit zu Konflikten mit und innerhalb der betreffenden Sphäre führen dürfte.", führte er in kürzester Form seinen Vortrag fort, um gleich darauf auf die außerordentlichen Aspekte seines Aedilats zu sprechen zu kommen: "Aufgrund der längeren Vakanz des Postens des Praefectus Annonae oblag es meinem Amtskollegen und mir die Getreideversorgung der Stadt Rom aufrecht zu erhalten. Dies gelang trotz der langen Absenz des Procurator Annonae Germanicus, welcher aus Gründen der Gesundheit längere Zeit sein Amt nicht wahrnehmen konnte, durch das Erreichen der aegyptischen Getreidetransporte, welche die Versorgung der Stadt über den Winter hinaus sicherstellte... doch darüber hinaus ist weiterhin auf die Getreidereserven anderer Provinzen und der dortigen Civitates zurückzugreifen um die Bevölkerung bis zur nächsten Ernteperiode versorgen zu können. Dies wurde ebenfalls von uns in Angriff genommen, so dass die Zeit bis zur Besetzung des Praefectus Annonae überbrückt werden konnte."


    So schloss Vala die Aufzählungen über seine Tätigkeiten ab, sollten die Senatoren genauere Fragen haben wäre noch genügend Zeit sie zu beantworten. Die Spiele, die nicht zu den eigentlichen und eher impliziten Pflichten der Aedile gehörten, erwähnte er nicht gesondert... immerhin dürfte bekannt genug gewesen sein, dass sein Amtskollege größere Spiele veranstaltet hatte und er selbst die Stadt monatelang mit kleineren Ereignissen überzogen hatte.


    "Summa summarum lässt sich festhalten, dass die Nachwehen des Bellum Civile sich in all ihrer Deutlichkeit auch in Rom zeigten. Sowohl in Fragen der Ordnungswahrung, als auch in der Durchsetzung von Recht und Gesetz sowie in den Bedingungen der Infrastruktur warteten Herausforderungen unterschiedlicher Größe auf uns, die mit Sicherheit nicht in ihrer Gesamtheit sind bewältigt worden... und es wohl auch auf absehbare Zeit nicht sein werden. Allerdings lässt sich ebenso konstatieren, dass dorthin ein sichtbarer Schritt gemacht wurde.", kam Vala zum Schluss seiner Res Gestae, "Demnach kann ich ruhigen Gewissens behaupten, mich eures Vertrauens als würdig erwiesen und mich dahingehend auch in der Bewältigung großer Fragen der Verwaltung bewiesen zu haben. Solltet ihr Fragen hinsichtlich meiner Tätigkeit haben, so stehe ich euch gerne Rede und Antwort."


    Sim-Off:

    *Was anderes kann die Behandlung von Vergehen von außerrömischen Betrieben in der WiSim kaum sein, da sich reell gesehen die dortigen Aedile eigentlich darum kümmern müssten.

    Mit leichtem Unbehagen hörte Vala sich die Entgegnungen des designierten Konsuls an und kam schließlich zu der Erkenntnis, dass er seinen Umgang mit diesem neujustieren musste um nicht zu riskieren diesen zu verprellen. Immerhin würde er ihn später noch brauchen, und das nicht zu schlecht, da wäre es ganz klar die falsche Strategie auf einer umfassenden Klärung des Sachverhalts zu beharren und dabei die Befindlichkeiten des Gegenübers vollkommen zu vernachlässigen. Gerade diese Befindlichkeiten waren es, die Vala die Situation nun anders einschätzen ließen.


    "Nun, das klingt schon anders.", log er daher und griff in seiner Politikerkiste der einstudierten Mimik auf ein zuversichtliches Lächeln zurück, "Das könnte tatsächlich tragen. Allerdings kann ich nur noch einmal betonen: das was dir in den vergangenen Sitzungen widerfahren ist, und was dich offensichtlich grämen lässt, wirst du nicht verhindern können. Das hat sich alles noch im Bereich des normalen bewegt, wenn auch der Tonfall ein äußerst scharfer war. Aber du wirst niemanden mit Regeln und Vorschriften zwingen können nett zu dir zu sein." Da half nur dicke Haut, die sich jeder Politiker auf dem Weg nach oben aneignete... wobei der Decimus aus einer Zeit stammte, in der vieles im Reich anders gewesen war. Vielleicht ließ sich dadurch die eine oder andere Eigenheit erklären, die man bei Männer vergebens suchte die in der jüngsten Zeit die Ochsentour des Cursus Honorum Senatorium auf sich genommen haben.


    "Dass du als Initiator eines solchen Aufarbeitungsprozesses die Aufgabe letztlich nur deligierst, aber faktisch nicht leitest dürfte eine adäquate Maßnahme sein um dem Gremium zumindest dem Anschein nach seine Souveränität zu bewahren...", kam Vala mit vorsichtigen Worten auf die Rechtfertigungen des Decimus hinsichtlich der Aufarbeitung zu sprechen, "...aber wirklich überzeugen tut mich das ehrlich gesagt nicht. Allerdings deucht mir, dass dir ein Denken zueigen ist, dass sich vor allem durch einen Grundsatz nährt: man tut etwas, weil man es KANN. Das mag einen in vielerlei Hinsicht weit bringen... aber manchmal braucht es eben mehr. Und zur Aufarbeitung eines potentiell willkürlich handelnden Regimes braucht es deutlich mehr."

    "Um seinen Vater, den langjährigen Primus Pilus der zweiten Legion, letztlich sogar noch zu übertreffen?", schmunzelte Vala und schob Messer und Teller von sich, als Zeichen dafür, dass er nun genug gehabt hatte, "Es dürfte noch ein weiter Weg bis zum eigenen Kommando sein.. aber zumindest entstammt er einer Familia die nicht erst seit vorgestern das Bürgerrecht hat. Ich werde seine Laufbahn mit Neugier verfolgen, Petronius... soviele Provinzielle aus Mogontiacum schaffen es nicht hoch hinaus, da ist jeder für sich bemerkenswert genug."

    Die Besonderheit der Situation sorgte dafür, dass Valas ohnehin sehr unzuverlässig arbeitenden Sensoren für weibliche Signale heuer vollkommen versagten, beziehungsweise mit ihren Botschaften über die tiberische Verwirrung und Unsicherheit nicht zur Zentralmembran durchdrangen. Was wiederum dazu führte, dass Vala mit seinem Programm einfach fortfuhr, als hätte die Tiberia einfach nur akustisch nicht verstanden worum es ihm ging: "Eine Heirat, Tiberia. Du und ich.", betonte er daher noch einmal sein Anliegen und verzog gleich darauf eine Miene, als er auf die Defizite des Plans zu sprechen kam: "Ich bin mir bewusst, dass ich gesellschaftlich gesehen nicht die beste Partie bin. Ein Homo Novus aus der Provinz, dessen Familia erst vor einer Generation das Bürgerrecht erhalten hat... ein halber Barbar, quasi. Aber genau dafür brauche ich dich, Tiberia.", kam er nun auf den Nutzen der Tiberia in dem Plan zu sprechen: "Die dir von Geburt schon inneseiende Gravitas, die aus den alten Tagen der Urbs genährte Würde deines Stands und die dir offensichtlich eigene Anmut, deine unvergleichliche Schönheit und deine das römische Ideal vor Neid erblassen lassende Tugend sind Werte, die für sich gesehen sicherlich schön und gut sind... aber ohne die dazu passende Ambitio eines Mannes an deiner Seite sind diese Werte verschwendet...", fuhr Vala mit sekündlich zunehmender Verve fort, sah eine nahe Rose und pflückte sie ohne groß auf die Dornen zu achten, um sie der Tiberia vor die Nase zu halten: "Wie eine Rose in der Wüste... wo sie niemanden mit ihrer Schönheit betören und mit ihren Dornen Ehrfurcht gebieten kann. Sie braucht jemanden, der sie richtig zur Geltung kommen lässt... und ihre Qualitäten richtig einsetzt. Kurzum: Deine Gravitas braucht Ambitio, und meine Ambitio braucht Gravitas.", kam er schließlich auf den Nutzen ihres Bündnisses zu sprechen, wobei er sie wieder mit entschlossenem Blick fixierte: "Ich brauche dich, um die Defizite meiner Herkunft auszugleichen... und dein Bruder wird dir keine bessere Partie verschaffen können, als ich es bin. Wen auch immer dein Bruder anschleppt, er wird dich zu einem Leben im Schaukasten verdammen und wie so viele den alten Tagen hinterher trauern. Für mich gibt es kein zurück, für mich gibt es nur die Zukunft... eine große Zukunft, und sie wird noch größer, wenn du erkennst wie wir sie zusammen formen können!", führte er seine kleine Rede mit großer Entschlossenheit zum Schluss, und schlug sich zur Unterstreichung dieser Entschlossenheit mit der linken Faust in die flache Rechte: "Deine Gravitas und meine Ambitio ergänzen sich perfekt! Erkenne dies... tue dich mit mir zusammen, werde meine Frau, und zusammen werden wir das Reich be...wegen.", streckte er zum Schluss die wie zum Greifen geformte Hand nach ihr aus, und irgendwas in ihm verspürte den seltsamen Drang, ihr mit bedeutungsschwangerem Tonfall kundzutun er sei ihr Vater. Diesen abstrusen Gedanken abschüttelnd betonte Vala noch einmal im kurzen, was er eigentlich meinte: "Komm mit mir und uns wird sich nichts in den Weg stellen können! Werde meine Frau, und die Welt wird uns gehören!"

    http://www.kulueke.net/pics/ir…pezielle/valahelfer07.png Auch wenn die Schläge des Tigranes seinem Kontrahenten erstmals nicht viel anhaben mochten, zeigte Brocculus nach einer Weile erste Verschleisserscheinungen. Nicht an Körper oder Kraft, denn davon hatte der massige Gladiator mehr als genügend, aber an Nerven verlor er mit jeder Attacke eine Spur Zähigkeit. Das führte dazu, dass seine Abwehrbewegungen, die ohnehin schon viel zu langsam waren um Tigranes auch nur annähernd gekonnt zu parieren, immer unbedachter, immer zielloser und immer wilder wurden.


    Irgendwann war es soweit, und Tigranes landete seinen ersten Treffer. Brocculus hatte gerade wieder einen seiner Umkreis-Säuberungs-Schwinger absolviert, da fang eine der Klingen den Weg in eine der eisernen Lamellen, die überlappt den Körper des Gladiators schützen. Das Metall scheuerte schreiend hindurch, riss die darunterliegende Polsterung auf und schnitt in das Fleisch an seiner linken Seite.


    Brocculus begrenzte Denkkraft reagierte wie wohl jedes Tier auf eine derartige Verletzung reagieren würde: er zuckte zur Seite und schlug mit dem Hammer wie wild in die Richtung, aus der der Schmerz kam... ungeachtet der eigentlichen Position des Tigranes. Wildes Schnauben und ein leichtes verletztes Wimmern folgte, als Brocculus mehrere Schritte zur Seite tat und an seine Seite griff. Letztlich war es wohl nur ein Kratzer, aber das Blut an seinen bepanzerten Fingern löste eine halbgare Panik in ihm aus.


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    "Ohne Panzerung wäre dies kein Kampf, sondern eine Hinrichtung. Brocculus lernt SEHR langsam, wie ich mir gleich mehrere male berichten lassen durfte.", murrte Vala, schreckte halb auf als der kleine Hüne losbrüllte und schob in sich zusammensinkend die Hände vor die Augen,
    "Oh mann.. da haben wir es... sag bescheid, wenn es vorbei ist."

    "So sie diese wollen, werden sie sie bekommen... und du hast recht, für den Fall der Fälle seid ihr ja genau dafür hier...", antwortete Vala während er zum Messer griff um sich einen schmalen Streifen des harten Käses abschnitt, um damit das essigsaure Brot zu garnieren.


    "Über der Termin selbst kann ich wenig sagen... es kann morgen sein, aber auch erst in drei Tagen... je nachdem wie schnell die Mühlen im Palatium mahlen... und je nachdem wieviel mein Ansinnen dort wert ist.", meinte er, als er sich den Bissen mit einem Schluck Bier runtergespült hatte, um gleich das Thema zu wechseln: "Dein Junge soll es zum Eques bringen? Was hast du dir da angedacht? Dienst im Exercitus?"

    Eine der Vorteile, die es mit sich brachte, wenn man zu einem der einflussreicheren Klienten seines Patrons avanvierte, war es, nicht mehr zwingend zu den hundsnormalen Salutationes eintrudeln zu müssen die jeden morgen abgehalten wurden. Was unter anderem damit zusammenhing, dass man selbst zunehmend damit beschäftigt war eigene Salutationes abzuhalten. Dass diese in Valas Fall noch von recht überschaubaren Ausmaß waren, da die römische Bevölkerung einem Homo Novus aus der Provinz gegenüber oft gar noch misstrauischer eingestellt war als deren Elite, tat der Tatsache keinem Abbruch, dass sich morgens doch der eine oder andere zeigte um bei Vala für Fürsprache zu bitten oder alltägliches zu besprechen. Die meisten waren Veteranen des Bürgerkriegs, dann folgten Geschäftspartner der Freya Mercurioque, die in Vala einen Garanten für noch bessere Geschäftsbeziehungen sahen... und dann Glücksritter, die einfach darauf setzten, dass der Neuling noch weiter kam als er ohnehin schon gekommen war.


    Als er hier zu dieser Salutatio geladen wurde, musste Vala nicht lange darüber grübeln was es wohl zu verlauten gab, und das Gespräch mit dem einen oder anderen Mitklienten, den man schon seit einiger Zeit kannte, ergab dass viele von ihnen dasselbe dachten: Big News.


    Vala biss gerade geräuschvoll in einen Apfel, als ihr Patron auftrat und die Gerüchte Wahrheit schimpfte: der Kaiser hatte ihn, wieder, zum Statthalter in Germania Superior ernannt. Es jetzt so wahrhaftig zu hören erinnerte Vala schmerzlich daran, weshalb er selbst sich den ganzen Stress hier in Rom überhaupt antat: um eines Tages genau das auch sagen zu können und anschließend als Statthalter in die Heimat zurückkehren zu können. Nicht als kleiner Beamter oder irgendein Tribun... als Statthalter. Als DER Mann im Norden.
    Die Wehmut wurde allerdings dadurch wettgemacht, dass er sich, lief alles wie geplant, nicht mit einem Fremden oder gar einem politischen Gegner im Norden arrangieren musste, kam es erst einmal zur Übergabe, sondern mit dem Mann der ihn immerhin auf den Weg gebracht hatte. Dementsprechend konnte er sich gar für seinen Patron freuen... auch wenn er sich fragte, wie dessen Frau wohl darüber dachte. Soweit er wusste war sie nicht unbedingt eine flammende Anhängerin des Lebens im Norden gewesen. Andererseits... sein Patron war das auch nicht wirklich gewesen.

    "Nun, vielleicht ist sie das.", zuckte Vala unschuldig lächelnd mit den Schultern, "Aber es ginge dabei vor allem um die Vermögenswerte, die bisher einfach nur verkommen... Betriebe, die verfallen, Land, das verkommt... letztlich würde eine solche Rückführung der Wirtschaft und somit auch dem Fiskus zugute kommen... und der hat dies nach dem Bürgerkrieg dringend nötig."
    Ein weiterer Happen versüßte den Moment des Nachdenkens, als Vala sich eine Antwort zurechtlegte: "Joa, genau so könnte man es sehen... letztlich weiß man ja nicht, ob diese Menschen wirklich tot sind. Wenn sie zurückkämen, könnten sie ihr Hab und Gut zurückfordern. Wenn. Bei vielen dürfte der Fall sein, dass sie eben nie zurückkehren.."

    Ein Bote brachte zwei Tabula nach Germania auf Kosten der duccischen Wertkarte auf den Weg.


    Familia Duccia Wolfricis
    Casa Duccia | Mogontiacum


    Heilsam Familie,



    ich habe nicht viel zu berichten, was einerseits bedeutet, dass es keine schlechten Nachrichten gibt, allerdings auch keine besonders guten.
    Die Gesandtschaft aus Mogontiacum ist eingetroffen, ich beherberge sie zur Zeit im Heim des Lucius Accius Damio, eines vermögenden Ritters den ich zu meinen engen 'Freunden' hier in Rom zähle. Das gibt natürlich einerseits die Möglichkeit, die Bedeutung unserer Sippe für Mogontiacum über die Grenzen der Civitas und der Provinz hinaus zu steigern, andererseits kann man ihnen so halbwegs unbescholten auf die Finger schauen.


    Mein Aedilat ist vorbei, was nicht bedeutet, dass ich weniger zu tun hätte. Einerseits gilt es Projekte voranzutreiben, andererseits neue zu ersinnen... zudem sollte ich endlich mal das Heirats-Projekt in Angriff nehmen. Die Prätur könnte ich potentiell noch ohne Weib an meiner Seite schaffen, aber für das Konsulat brauch ich definitiv jemanden. Die Qual der Wahl ist hier in Rom eine außerordentliche... diejenigen, die mir bei meinem Projekt behilflich sein könnten wollen keinen Emporkömmling aus der Provinz in ihrer Sippe, und diejenigen die mich wollen bringen mir nichts. Vertrackte Sache, also.


    Ich konnte übrigens eine größere Menge Grund und Boden acquirieren. Zwar musste ich dafür Dagmars Finanzmittel schröpfen, aber ich glaube sie wird es mir nachsehen: nach mehreren gelungenen Tauschgeschäften darf sie sich nun Herrin über mehr als ein Dutzend Salti Land in den Mogontiner Bergen nennen. Danke, danke, gerngeschehen.


    Noch was: ein guter Freund und Weggefährte ist gerade nach Germania versetzt worden. Sein Name ist Iullus Quintilius Sermo, ich kenne ihn seit seinen Anfängen in Rom und ihr, soweit ich weiß, noch von seiner Zeit als Procurator Civitatium. Ich denke es wäre interessant den Mann, alleine wegen der schon fast traditionellen Verbundenheit unserer Sippen, näher an uns zu binden... immerhin kommandiert er nun eine nicht unerhebliche Streitkraft in der Provinz. Nur soviel: er ist bisher unverheiratet. Ändert das.


    Das dazu, mehr wenn es mehr zu erzählen gibt.


    Til ars ok frisar,





    Praefectus Alae
    Iullus Quintilius Sermo
    Castellum Alae | Confluentes


    T. Duccius Vala amico suo s.d.


    Praefectus Alae! Was für ein Titel. Ich gratuliere, auch wenn ich nicht gerade behaupten kann überrascht gewesen zu sein als ich von deiner Beförderung und Versetzung hörte. Die Hasta Pura, die man dir offensichtlich verleihen will, sollte bei Erhalt dieses Briefs bereits in deiner Kemenate hängen... ich bin mir sicher allein schon deren Anblick dürfte gewisse Beine öffnen. Auch wenn du dir nicht allzu viel Zeit beim Schließen dieser Lücke lassen solltest, der Frost dort oben ist unerbittlich. Aber das kennst du ja schon...


    Zur Sache: in Rom stehen die Dinge derzeit ganz gut, auch wenn sich alles im Moment noch etwas träge bewegt. Die Menschen sind offensichtlich noch etwas misstrauisch gegenüber dem neuen Princeps, und dieser selbst bewegt sich noch alles andere als souverän in seinem Amt. Es bleibt abzuwarten was für Folgen das hat... wenn es welche hat.


    Aus deiner Zeit als Procurator Civitatium erinnerst du dich sicherlich an meinen Vetter Numerius Duccius Marsus. Wenn du die Gelegenheit hast, zum Beispiel beim Rapport in Mogontiacum... mach ihm doch deine Aufwartung. Ich bin mir sicher, die Gastfreundschaft meiner Sippe wird dich umhauen.


    Lass von dir hören.


    Vale bene,




    Administratio Imperatoris
    Palatium Augusti


    T. Duccius Vala s.d.


    Salvete,


    ich beherberge zur Zeit die Gesandschaft der Civitas Mogontiacum, welche dem Princeps ihre Aufwartung machen möchte. Stellvertretend für diese erbitte ich hiermit einen zeitnahen Audienztermin beim Kaiser.


    So mehr Publikum anwesend wäre, sei dies sicherlich kein Makel.


    Gracias ago.


    Vale bene,


    [Blockierte Grafik: http://www.kulueke.net/pics/ir/unterschriften/unterschriftvalaroemwachs.png]
    ANTE DIEM XVII KAL IAN DCCCLXIV A.U.C. (16.12.2013/110 n.Chr.)
    Casa Accia | Collis Esquilinus | Roma



    Das Erscheinen des jungen Petronius nahm Vala, der ganz in seine Gedanken zur Förderung der mogontinischen Sache vertieft war, erst wahr, als dessen Vater begann ihn anzublaffen. Mit einer Mischung aus beiläufigem Interesse und Irritation verfolgte er die Maßregelung, und entsann sich gleichsam einer Zeit, in der es vollkommen egal war wie jemand morgens zum Morgenmahl erschien... weil es nie sicher war, ob man die Nacht überhaupt überstand und somit der nächste Morgen somut zum absoluten Glücksfall geriet. Diese Zeit lag allerdings weit zurück, und dazwischen hatte ihn seine Zeit im Reich und sein Aufstieg in demselben ordentlich romanisiert.
    Gerade unter Soldaten wäre sowas nicht vorgekommen, weshalb Vala schon fast automatisch eine Miene verzog, als er sich entsann, hier niemanden anderes vor sich zu haben als den Sohn des langjährigen Primus Pilus der zweiten Legion. Hätte er sich größere Gedanken darüber gemacht, hätte er wohl anderes erwartet. Deutlich anderes.


    "Ja, genau so verhält es sich.", griff er also den Faden wieder auf, "Ich werde mich noch heute um die Fürsprache dieser beiden Großen bemühen, und gleichzeitig eine Audienz beim Kaiser erwirken. Ich hoffe, dass es bis dahin nicht allzu lange hin sein wird..."

    Consular
    Marcus Vinicius Hungaricus


    T. Duccius Vala Patrono suo s.d.


    Mein Patron,


    bevor du in meine Heimat aufbrichst, trete ich noch mit einer kurzen Bitte an dich heran. Ich zähle derzeit eine Gesandtschaft Mogontiacums zu meinen Gästen, die zum Caput Mundi aufgebrochen ist um hier beim Kaiser eine Erhebung der Civitas zum Municipium zu erwirken.
    Die Vorteile dieses Anliegens liegt auf der Hand: Mogontiacum ist nicht mehr nur ein kleines Anhängel des Legionslagers, sondern Symbol für Recht, Ordnung und Größe des römischen Reichs. Demzufolge ist die Erhebung freilich längst überfällig, benötigt aber noch die Unterstützung eines großen Namens.


    Du als designierter Statthalter des Kaisers wirst mit deinem Wort einiges Gewicht besitzen und könntest mit helfen den Kaiser vom Anliegen der Provinzhauptstadt zu überzeugen.


    Ich weiß, dass du derzeit kaum Zeit erübrigen kannst, weshalb ich dich nur um die Übersendung eines Empfehlungsschreibens bitte, welches die Gesandtschaft dem Kaiser als Zeichen deiner Unterstützung vorlegen kann.
    Ich muss nicht darauf hinweisen, dass es deine Arbeit im Norden dezent vereinfachen würde, wenn die Civitas nunmehr in der Lage wäre sich weitgehend um sich selbst zu kümmern.


    Gracias ago.


    Vale bene,


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    Casa Accia | Collis Esquilinus | Roma



    Consul
    Marcus Decimus Livianus


    T. Duccius Vala Consulem Decimum s.d.


    Consul Decimus,


    noch einmal wende ich mich mit einer Bitte an dich, dieses Mal jedoch weniger in persönlicher, als in durchweg größerer Sache. Die Civitas Mogontiacum, die dich immernoch als pflichteifrigen und vorbildlichen Legaten der zweiten Legion in Erinnerung hat, strebt eine Erhebung zum Municipium an.
    Dies, um als eine der wichtigsten Civitates nördlich der Alpen direkt an der Grenze zu Germania Magna seiner Aufgabe als über den Limes hinweg strahlendes Vorbild von römischer Ordnung und römischen Rechts wahrnehmen kann. Als Hauptstadt einer Provincia immernoch den rechtlichen Status eines simplen Vicus inne.


    Mit deiner Fürsprache würde sich dieses Ziel, Mogontiacum zu einem schillernden Symbols römischer Herrschaft werden zu lassen, schneller erreichen lasse.
    Aus diesem Grunde bitte ich dich um ein Empfehlungsschreiben, dass die Gesandtschaft der Civitas dem Kaiser vorlegen kann und so dein Wohlwollen ausdrückt.


    Bitte überstelle mir dieses Schreiben, so du gewillt bist, in die Casa Accia auf dem Esquilin.


    Antegracias.


    Vale bene,


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    Casa Accia | Collis Esquilinus | Roma



    Consul
    Marcus Decimus Livianus


    T. Duccius Vala Consulem Decimum s.d.


    Consul Decimus,


    ich bitte dich in deiner Funktion als Consul zweierlei Dinge für die kommenden Sitzungen des Senats:


    1. Um Redezeit für meinen Bericht als Aedilis Plebis vor dem Senat


    2. Um Redezeit für das Vortragen meines Projekts, der Reform der Schola Atheniensis. Hierfür würde ich zudem die Rectrix der Schola, Decima Seiana, zu dieser Sitzung einladen und ihr das Recht zur Äußerung zu geben.


    Antegracias.


    Vale bene,


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    Casa Accia | Collis Esquilinus | Roma




    Sim-Off:

    Beide Threads müssten einfach von dir erstellt werden, du kennst das Prozedere.

    Als die Tiberia zu ihm trat und den Garten mit weichen Worten bedachte, kam Vala nicht umhin leise zu schmunzeln: "Ein verwunschener römischer Garten.", brummte Vala mit der ihm eigenen tiefen Stimme und wandte sich der Tiberia zu, "Du solltest den Garten meiner Familia in Mogontiacum sehen.. wobei man den wahrscheinlich dann als unheimlich betrachten könnte."
    Er bedachte seinen Gast mit einem Augenzwinkern und strich sich die Haare aus dem Gesicht, mit dem Effekt, dass der Wind ihm diese wieder dorthin wirbelte... schließlich gab Vala auf und stellte sich schlicht in den Wind, so dass dieser seine über die Ohren reichenden Haare einfach nach hinten strich.
    "Danke für dein Kommen, Tiberia.", begann er und ließ sich einen Moment Zeit, um mit schließlich ernstem Blick und bedächtig gewählten Worten zu beginnen: "Lass mich dir von meiner Heimat erzählen.. es wird dich überraschen zu hören, dass die Völker des Nordens und die des Südens nicht wenige Gemeinsamkeiten haben. Letztlich sind es aber die Unterschiede, die das Bild der Römer von den Männern und Frauen prägen, zu denen auch meine Ahnen gehören. Das Gemeinwesen der Menschen des Nordens, auch jener die innerhalb des Reiches leben, ist auch durch eine deutlich stärkere Rolle der Frauen geprägt, die nicht unwesentlich die Geschicke der Sippen und Stämme mitbestimmen. Sie nehmen an Things teil, werden vor wichtigen Entscheidungen gehört, und sind auch in der Öffentlichkeit der Stämme stimmberechtigt...", dozierte Vala, wobei er gewisse Details ausließ um die von ihm angestrebte Vermittlung eines hehren Ideals der germanischen Frau nicht zu trüben, "..was sich auch in der Heiratsfrage wiederspiegelt. Natürlich ist die Politik aus den Entscheidungen nicht wegzundenken... eine Heirat stellt auch bei den Völkern des Nordens ein verlässliches und starkes Mittel der Politik dar. Aber hier haben die Frauen ein deutliches Mitspracherecht.", führte Vala das Gespräch weiter. Dass die betroffenen Frauen faktisch kaum die Möglichkeit hatten, sich dem Votum der Sippe zu widersetzen ließ er einfach unter den Tisch fallen.. dass die politische Realität im Norden auch von Frauen mitgeformt wurde machte diese keineswegs besser, 'menschlicher' oder 'freier' für die Betroffenen, immerhin wussten alle um die Implikationen und Konsequenzen, und denen fügten sich sowohl Männer als auch Frauen. Letztlich waren diese Informationen eben nicht zielführend, denn Vala ging es um etwas anderes:
    "Das, was in Rom dem wohl am nahsten käme, wäre wohl der Sui Iuris-Status eines Menschen.", sprach er dieses an, als er den Blick vom Garten nahm und die Tiberia mit einem lange antrainierten und aus jahrelanger politischer Erfahrung geformten Blick der Selbstsicherheit fixierte, "Genau deshalb habe ich dich hergebeten, Tiberia. Ich trage dir hiermit die Ehe an."