Beiträge von Titus Duccius Vala

    Anstelle großspurig zu antworten nickte Vala nur mit zu so etwas wie einem Lächeln verzogenen Lippen. Wenn der Junge sich nicht bewährte, würde das unmittelbar auch auf ihn zurückfallen, der er den Decimus immerhin auf diesen ersten Schritt vorbereitet hatte. Drum war ihm wahrscheinlich genauso viel daran gelegen dass der Decimus nicht versagte wie diesem selbst.


    "Nun, nach dem Stress der letzten Monate werde ich mich wohl für ein paar Wochen auf die Insel zurückziehen.", mutmaßte Vala, der sich noch keinerlei Gedanken darum gemacht hatte was würde wenn er einmal nicht mehr im Amt sein würde, "Dann gibt es noch das eine oder andere zu organisieren. Meine Familie ist kürzlich in den Besitz größeren Grund und Bodens in Italia gekommen.. der will eingetauscht werden gegen.. naheliegendere Besitztümer. Dann gilt es, meinen Zustand als Junggesellen zu ändern... und schließlich werde ich recht früh mit der Vorbereitung meiner Kandidatur als Prätor beginnen müssen, wenn alles ordentlich ablaufen soll."

    "NOCH KÖNNT IHR WETTEN!", schrie der Schreihals noch einmal aus ganzem Leibe in die Menge hinein als von drinnen bekanntgegeben wurde, dass gleich der Hauptkampf beginnen würde, "WETTET AUF DEN EISENMANN AUS DER SUBURA! WETTET AUF BROCCULUS!"
    oder
    "WETTET AUF DEN VIRTUOSEN MIT DEN ZWEI KLINGEN!!! WETTET AUF TIGRANES!!!"


    Sim-Off:

    Leute, Leute, wer hat noch nicht, wer will nochmal? Noch geht es! :D


    Noch einmal als Anmerkung: das Ergebnis wird von der SL im Gladiatorentool ausgewürfelt, die Schreibweise der Poster und Darstellung der Gladiatoren hat NULL Auswirkung auf den Ausgang des Kampfs.

    Auch wenn der Antrag genug Trubel machte, als dass auch zur Tribüne mit den Ehrenplätzen hinübergetratscht wurde, dass da was ging: man hatte keine Ahnung welcher arme Teufel jetzt welchem Weib einen Antrag machte. So blieb es Vala nur übrig, beifällig zu klatschen als der nicht ganz perfekte Jubel der Zuschauer aufbrandete und von einem angenommen Antrag kündete. Erst als sich die Aufregung wieder gelegt hatte, fiel Vala auf, dass man unten immernoch auf ein Zeichen von ihm wartete... und da sich sowieso alle Aufmerksamkeit dem Paar zugewandt hatte, konnte er den geschlagenen Gladiator gleich leben lassen. Man konnte den beiden Gladiatoren selbst durch ihre Helme hinweg ansehen, dass sie wenig begeistert davon waren, dass man ihnen die Schau gestohlen hatte... aber Vala war das nur allzu recht: Publicity, egal welcher Art, sprach auch für ihn. Ob das jetzt durch einen Gladiatorenkampf geschah oder durch einen Heiratsantrag... wobei letzteres ihn selbst am billigsten kam. Zumindest, so er nicht selbst der arme Teufel war.


    "SCHAUT HER! SCHAUT HER!", brüllte der Ansager dann wieder in die Menge als sich die beiden Gladiatoren des Vorkampfs verzogen hatte, "NUN IST ES SOWEIT! DER GROßE KAMPF, DER ENDKAMPF, DAS FINALE WIRD HIER IN DIESEM MIT SCHWEIß UND BLUT GETRÄNKTEN PLATZE STATTFINDEN!"


    Langsam kehrte die Aufmerksamkeit also wieder in das Zentrum der hölzernen Arena zurück, und mit Schwung wurden zwei gegenüberliegende Tore geöffnet, aus welchen zwei Diener traten die die Waffen der Finalkombatanten präsentierten: im Fall des Dimachaerus waren dies zwei alte Parterklingen, die schon deutlich bessere Tage gesehen hatten und zahlreiche Scharten aufwiesen. Im Fall des Cruppelarius war es noch schlimmer: der Diener trug seine Waffe nicht, sondern zog sie hinter sich her, weil sie einfach zu schwer für ihn war. Es handelte sich dabei um einen massiven Hammer, der wohl einem Steinbruch zugeschrieben werden konnte, wäre nicht der Stiel ebenso aus massivem Eisen gewesen.. zumindest würde er von weitem danach aussehen. Der mit Eisen beschlagene Kopf alleine hatte Maße die dem Kopf eines Kleinkinds entsprachen.


    "FREUT EUCH AUF DAS KOMMENDE SPEKTAKEL IN WELCHEM DIE FAMOSEN STREITER SICH DURCH IHR KÖNNEN UND IHRE AUSDAUER MESSEN WERDEN!", schrie der Ausrufer die Zuschauer an, und deutete nach einer theatralischen Geste in Richtung des Tores, welches unter der Ehrentribüne lag: "IN DIESER SEITE WARTET NIEMAND ANDERES ALS DER EISENMANN! DIE MASCHINE AUS DER SUBURA! DER FELS DER ARMENVIERTEL! DER HAMMERSCHWINGER! .... .... .... BROCCULUUUUUUUUUUUUUUS DIE RÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜBE!!!!!!!!!!!!"


    http://www.kulueke.net/pics/ir…pezielle/valahelfer07.png Bevor benannte Rübe ins freie trat, hörte man sie nahen. Es war nicht alleine das Scheppern der Rüstung, es war die Schwere seiner Schritte, die das Stampfen eines Stieres als verzagtes Klopfen erscheinen ließen. Als Brocculus schließlich ins freie trat konnte man sehen, dass er seinen Beinamen nicht umsonst hatte: bei all dem Eisen, dass Brocculus am Körper trug und das ihn von den Zehen bis zu den nicht vorhandenen Haarspitzen einkleidete, musste ein Legionär in einer Lorica Segmentata daneben wie ein leichter Infanterist wirken. Der Helm war vorne mit einer Ziermaske geschlossen die niemand anderes abbildete als eine stilisiert-grimmige Version von Vulcanus, dem Gott des Feuers und der Schmiede. Brocculus war nicht gerade groß, aber dass der Körper unter dem Eisen von nicht geringer Masse war legten schon die Maße der Rüstung nahe. Und obwohl seine Schritte langsam und gemächlich waren, sah es nicht danach aus als würde die massive Rüstung irgendeine Bürde für Brocculus darstellen. Er schien nicht einmal angestrengter zu atmen. Als er nach dem Hammer griff, den der Diener nur aufrecht halten aber beileibe nicht heben konnte, hatte Brocculus keine Probleme sich den massiven Schmiedehammer locker über die Schulter zu legen und den Jubel der Zuschauer über sich ergehen zu lassen... einmal durch die Runde zu gehen und seinen Hammer mit spielerischer Leichtigkeit gen Himmel zu strecken, bevor er wieder in die Mitte der Arena zurückkehrte, den Hammer mit einem dumpfen KLONK mit dem Kopf voran in den Sand fallen ließ und seine massigen Hände auf dem Stiel zu kreuzen und auf seinen Gegner zu warten.


    "Das teuerste an dem Kerl war die Ausrüstung, das kannst du mir glauben.", murrte Vala, der gleichzeitig ein Stoßgebet losschickte, dass sein Gladiator bloß diesen Kampf überstand. "Und es hat wohl Ewigkeiten beigebracht, ihm diesen Trick beizubringen...", seufzte er, bevor er sich einen Becher Wasser reichen ließ und den Staub der Arena aus seiner Kehle spülte, "Der Lanista glaubt, es wäre einfacher einem Ochsen einen Radstand beizubringen als Brocculus, wie man eine gute Schau liefert."

    "Nun, ist das nicht genau das Ansinnen dieser Maßnahme... Ausschläge nach unten zu ahnden, und solche nach oben zu belohnen?", wandte Vala ein nachdem er sich eine weitere Köstlichkeit hatte zukommen lassen, um schließlichh doch anzumerken: "Natürlich hast du Recht, wenn es im ureignen Interesse des Senats ist, seine Glaubwürdigkeit nicht durch auf Vetternwirtschaft basierende Belohnungen zu verspielen.. immerhin will niemand Zustände, wie sie zuletzt unter Flavius Furianus in Hispania geherrscht haben. Allerdings ist es mit Brot alleine nicht getan... es braucht die Peitsche, oder eben auch den Zucker. Vielleicht wäre eine Maßnahme, Patrones von den Überlegungen für die Auszeichnungen auszuschließen.. oder sie eben überhaupt nicht durch den Senat vergeben zu lassen, sondern sie dem Princeps anzutragen?"

    "Sicherlich nicht.", schmunzelte Vala, "Ich kann mir kaum vorstellen, dass das Wort eines Homo Novus ausreicht um den Spross einer altehrwürdigen Familia wie den Decimi Decimiani zu einem solch beeindruckenden Ergebnis zu verhelfen. Es dürfte sicherlich viele Gründe für diesen Erfolg geben, aber dein Tirocinium bei mir wird sicherlich nur einer davon sein. Die Senatoren haben wohl ein Zeichen gesetzt, ohne Frage. Aber gleichzeitig: vergiss nicht, dass dies auch eine große Verantwortung mit sich bringt. Die Senatoren haben dir viel Vertrauen im Voraus geschenkt, jetzt liegt es an dir, dieses Vertrauen nicht zu enttäuschen. Sirius verdammte Axt, lass das!", knirschte Vala die letzten Worte zwischen den Zähnen hervor, als er aus den Augenwinkeln mitbekam, wie sich benannter Sklave wieder einer Statue auf höchst verdächtige Art und Weise näherte. Dieser hob nur beide Hände und machte ein unschuldig-beleidigtes Gesicht... ohne wirklich von der Statue abzurücken.

    "Dementsprechend wirst zumindest du dir deine Gedanken machen müssen, deine nicht gerade traditionelle Vorbereitung auf den Cursus Honorum vor dem Senat rechtfertigen zu müssen.", gab Vala zu verstehen, dass er in Anbetracht der Umstände durchaus gewillt war, heuer eine Ausnahme von seinem Beharren auf die Traditionen zu machen, "Deinen Nachfolgern, die nach dir in den Cursus Honorum streben wird es nicht so ergehen. Die Ordnung will gewahrt sein, und das ist etwas, wovon Rom im Moment wieder einiges gebrauchen könnte... der Vescularier hat die Zügel wohl etwas fahren lassen, was sich nicht nur auf seine Personalpolitik niedergeschlagen hat."


    Als der Tiberier bekannt gab, dass er den Aurelier zum Patron gewählt hatte verzog Vala keine Miene, sondern gönnte sich einen Schluck des doch ziemlich starken Mets. Wann war das letzte zünftige Besäufnis gewesen? In Aegyptus, mit Sermo. Und davor? Ewigkeiten... in Rom gab es überall Augen, und ein Moment in dem man betrunken durch Rom torkelte war nicht gerade karriereförderlich. Sowieso: betrinken konnte man sich nur, wenn man sich sicher fühlte. Und das war für Vala in dem ihm auch nach all den Jahren immernoch fremden Rom eben nicht der Fall. Gleichwohl... er fragte sich, wie es um seine Kondition beim Saufen bestellt war... und wie lange der Met brauchen würde, um anzuschlagen.

    "Mein Patron ist der Consular Marcus Vinicius Hungaricus. Ich konnte ihn dank Fürsprache in Germania während seiner Zeit als Legat des Kaisers davon überzeugen, mich als Klient anzunehmen. Ich lehne mich nicht allzu weit aus dem Fenster wenn ich behaupte, dass unser Verhältnis entspannt ist."
    , erzählte Vala von seinem Patron, und meinte letztlich: er hatte sich so ziemlich alles selbst organisieren müssen, von einem Grundstück und der Starthilfe mal abgesehen. Die Frage nach seinem Tirocinium hingegen entlockte Vala ein schmales Lächeln: "Ich habe gleich zwei Tirocinii absolviert, als ich nach Rom kam. Das erste beim damaligen Praefectus Praetorio Tiberius Prudentius Balbus. Das zweite in etwa so wie der Decimus neben mir nun bei mir: als Tiro eines Aedils, Marcus Aurelius Corvinus. Beide weilen bekanntermaßen mittlerweile nicht mehr unter uns... aber ich hab einiges in der Zeit gelernt."
    Beim Aurelius, so wie der Decimus nun bei ihm, hatte er das politische Tagewerk kennengelernt und mitgeholfen die Spiele zu organisieren... die dank geldschwerem Hintergrund weitaus opulenter ausgefallen waren als die seinigen heuer es würden. Beim Prudentius bekam er Einsicht in die Verwaltung der Cohortes Praetoriae, was schon früh zu seiner Bildung auf dem Gebiet des Militärs beigetragen hatte. Und nicht zuletzt hatte er lernen können, wie man die Frau seines Oheims ins Bett bekam, ohne dass dieser etwas davon mitkriegte.

    "Du wirst verstehen, wenn ich, von Allgemeinplätzen mal abgesehen, keine Angaben zu deinen Chancen auf ein Amt machen kann, dass zur Gänze der Beurteilung und Besetzung durch die kaiserliche Kanzlei unterworfen ist.", schloss Vala das Thema ab, und auch das letzte gleich im Anschluss zu beenden: "Nein, das wäre es dann von meiner Seite... schick einfach einen deiner Mitarbeiter, den du für kompetent genug hälst, zu mir... und melde dich wieder, sobald dein Gesundheitszustand es zulässt."

    "Senator Decimus.", protestierte Vala ob dessen fahrlässigen Versuchs, sich so einfach aus der Bedrouille zu retten, "Das war kein Vorschlag einer Abstimmung, sondern eine bereits eingeleitete... können wir für deine Amtszeit also auch damit rechnen, dass einfache Senatoren die Consules übergehen und aus der Hüfte eine Abstimmung in den Senat knallen?" Der Blick, den der junge Senator dabei dem älteren zuwarf, brachte eine Mischung aus Unglauben und Vorwurf in sich. Das was hinter diesem Blick lag, verkniff sich der Schreiber.


    "Ich stimme dem Vorschlag des Consulars Aelius zu. Laden wir den Tiberius erneut vor.", zuckte Vala schließlich mit den Schultern und ließ sich wieder nieder.


    Sim-Off:

    Ohne SimOn-Grundlage? Das ist doch Mumpitz! Ich bin nicht bereit den Spielspaß eines engagierten Spielers zu schmälern, der für die Breite im Spiel der Vigintiviri sorgen will, nur weil ich zu faul bin mir eine schlüssige Meinungsänderung meiner ID aus den Fingern zu saugen. Denn möglich ist im Rollenspiel ALLES.

    "Decimus, mit Verlaub...", wandte Vala sich an den Decimus, dem es offensichtlich doch sehr unter den Nägeln brannte, "...dies ist die Aufgabe der Konsuln, zu welchen du NOCH nicht gehörst. Warum die Eile? Ich persönlich sehe keinen Grund eine Abstimmung zu überstürzen, solange es noch etwas zu sagen gibt. Der Tiberius hat sich zwar für die Tresviri ausgesprochen, allerdings nicht in jener Deutlichkeit, die es erscheinen lassen als würde er in jedem anderen Amt der Vigintiviri unglücklich versauern und sein Potential nicht entfalten können. Es sprechen durchaus Gründe dafür, ihn zu den Quattuorviri zu stecken.. und diese würde ich, nach längerem überlegen, nicht außer acht lassen nur weil man jemanden einen Gefallen tun will der rein zufällig nicht der Kandidat ist, oder eine Diskussion scheut."

    Keine Nüsse. Keine Nüsse mehr. Der Vorrat, den Vala dabei hatte, war ob der großen Nachfrage schnell ergeben nachdem er freigiebig seine kleinen Snacks verteilt hatte. Vielleicht sollte er sich ein neues Standbein auftun und sich im Senat noch etwas dazuverdienen indem er Kleinigkeiten verkaufte.


    Enttäuscht blickte Vala sich um, da der Kurzweil im Senat doch nicht länger durch kleine Snacks Abhilfe getan wurde... und so musste er dann folglich selbst für solche Sorgen. Der Gedanke, den Tiberier zu den Straßenfegern zu stopfen hatte den Beigeschmack von Vergeltung, das konnte man freilich nicht abstreiten. Gleichzeitig hing Vala das Gejammere über die in der Zeit des Vescularius erlittenen Not und Übel mehr als nur zum Halse raus. Diese Gedanken, die es eigentlich verboten den Tiberius nicht zu seinem avisierten Amt zu stecken, standen weit im Vordergrund... und doch war da das eine oder andere...


    "In Anbetracht des Wahlergebnisses...", meldete Vala sich zu Wort, nachdem er sich mehr als einen Moment lang nusslos den Kopf über das Problem zerbrochen hatte, "...wäre es vielleicht doch nicht so schlecht den Tiberius zu den Quattuorviri viis in urbe purgandis zu stecken, so wie der Consular Aelius es vorgeschlagen hat. Wir können kaum verhehlen, dass es sicherlich eins der weniger prestigeträchtigen Ämter der Vigintiviri ist... aber wie bereits gesagt: jemand MUSS es machen. Ich würde daher vorschlagen, dass wir jene nehmen, die bei der Wahl zwar das Vertrauen der Senatoren ausgesprochen bekommen haben... aber eben in geringerem Ausmaße als jene, die die meisten Stimmen auf sich vereinen konnten. Dass die jungen Männer allesamt qualifiziert sind ist ja überhaupt keine Frage, immerhin haben wir sie gewählt. Aber es gibt eben kleinere und größere Abstufungen, und denen sollten wir Rechnung tragen."


    Sprach Vala, und zeigte sich fürderhin in seiner selbsterwähnten Lieblingsrolle: dem neokonservativen Traditionsfetischisten, der sich bei jeder bietenden Gelegenheit bei den Altvorderen anbiederte um Punkte zu sammeln.


    "Dadurch stacheln wir mögliche Nachfolger an, sich noch mehr ins Zeug zu legen um ihre Wahl vorzubereiten... eine Vorbildfunktion wäre also durchaus gegeben. Dementsprechend: den Vigintivir Tiberius zu den Quattuorviri viis in urbe purgandis."


    Sim-Off:

    Unschöne Volte, die sich vor allem aus dem SimOff-Wunsch des Tiberier-Spielers ergibt, doch zu den Straßenfegern zu kommen. Wir versauen ihm hier also net den Spielspaß, wenn wir ihn da hinschicken.

    "Nüsse, anyone?", fragte Vala in die Runde, als sein Patron sich erhob und das Fass, das der Aelier und der Decimus gerade noch zähneknirschend abdichten wollten, einfach mit dem Schwung des Fürchtenichts wieder aufmachte.
    Irgendwo sah Vala den Tiberier schon die Straßen schrubben.. was, in Anbetracht des ohnehin nicht rosigen Wahlergebnisses (und doch: gewählt war gewählt), eine weitere Schmach bedeuten würde. Andererseits würde der Tiberius, so wie Vala ihn kennengelernt hatte, kaum Zweifel daran haben was oder wem er diese zu verdanken hätte...

    "Wenn man es genau betrachtet...", sprach Vala während die Sklaven die ersten Antipasti auftischten und sicherstellten, dass jeder Gast das bekam was er sich zur Befeuchtung der eigenen Kehle einverleiben wollte, "...oh, wenn ich den Met empfehlen darf, der kommt aus meiner Heimat. Ebenso das Bier, falls euch danach sein sollte. Italia hat ja einiges hervorgebracht, allerdings gehören guter Met und gutes Bier nicht dazu... also, wo war ich?", hielt Vala inne und warf sich mit nachdenklichem Blick eine Olive ein, die er mit einem Schluck Bier runterspülte, "...achja. Wenn man es genau betrachtet, kannst du froh sein als Abkömmling der Tiberii Ahalae die Herrschaft des Vescularius in dessen direkter Nähe überhaupt überlebt zu haben, Tiberius."


    Dass der junge Mann sich dann offensichtlich in Sorgen erging, die vor allem aus einem fehlenden Tirocinium nährten ließ Vala beschwichtigend die Hände heben: "Tiberius, ist es nicht ein wenig zu früh um dir Sorgen über deinen Werdegang zu machen? Die Wahlen, zu denen ich angetreten bin, stehen ja quasi gerade erst vor der Haustür.. und soweit ich weiß bist du selbst noch nicht angetreten, oder? Bis dahin wäre doch zumindest ein halbwegs ordentliches Tirocinium durchaus drin.. im Zweifelsfall einfach bei deinem Patron?"

    "Du hast gut daran getan, dich für die Laufbahn eines Ritters zu entscheiden.", schmunzelte Vala ob des doch arg unbeholfenen Versuchs des Germanicus sich in Politikersprech zu üben. Als der Procurator dann auch noch durch die Blume bekannt gab, ein Auge auf das Amt des Praefectus Annonae geworfen zu haben, kam Vala nicht umhin ungläubig mit dem Kopf zu schütteln: "Germanicus, du stehst hier um mir bekannt zu geben, dass du dein Amt aus Krankheitsgründen nicht ausführen kannst... und dann liebäugelst du mit dem Amt deines Vorgesetzten?"


    Bei dem Gedanken dieser offensichtlich tolldreisten Realitätseinschätzung musste Vala dann doch lachend den Kopf schütteln: "Das ist... mutig, um es in der Sprache der Politiker auszudrücken. Ich kann hier kaum für die Administratio sprechen, welche immerhin die Ämter des Cursus Honorum der Equestres besetzt und über jeden Aspiranten entscheidet... aber eine lange Abwesenheit qualifiziert nicht gerade für einen Aufstieg in der Hierarchie, Germanicus. Und selbst wenn... zwischen dem Procurator Annonae und dessen Praefectus liegen noch zwei weitere Stufen der ritterlichen Laufbahn. Ich denke, ich lehne mich nicht zu weit aus dem Fenster wenn ich dir sage, dass deine Chancen in Bälde auf den Praefectus Annonae vorzurücken gen... Null... tendieren."

    Zitat

    Original von Marcus Decimus Aquila
    Nachdem Aquila mit Sirius dann doch noch einen Termin hatte auskaspern können, der nur leider nach der Wahl lag und nicht mehr davor, hatte er dafür gesorgt, dass für diesen dann alles bestens vorbereitet war. Ihm war ziemlich wichtig, dass dieses Abendessen gut lief... das Tirocinium fori bei dem Aedil hatte ihm viel gebracht, fand er, und er war im Lauf des letzten Jahres mehr und mehr dazu gekommen, einiges von dem Duccius zu halten. Entsprechend wollte er auch, dass sein Onkel auf der einen und sein Senator auf der anderen Seite miteinander auskamen – und eine gute Vorbereitung war die halbe Miete. Er hatte sogar daran gedacht, seine Tante dazu einzuladen, die immerhin das Tirocinium für ihn eingefädelt und wohl auch sonst mit dem Duccius ein bisschen zu tun gehabt hatte während sie im Carcer gesessen hatte. Und als ein Sklave ihm Bescheid gab, dass der Duccius da war, war Aquila der erste, der schon mal im Triclinium aufschlug, um den Mann zu begrüßen, mit dem er mittlerweile bald ein Jahr quasi täglich zusammen arbeitete.


    "Finger weg.", murrte Vala, als Sirius sich die Wartezeit offensichtlich damit verkürzen wollte, indem er gewisse Statuen im Umfeld genauer inspizierte. Der Herr erntete dafür einen Blick, der Missgunst vollkommen neu definierte, und mit erhobener Nase ließ der Sklave von den marmornen Ebenbildern ab und verschränkte mit demonstrativ abgewendetem Blick die Arme um fürderhin in einer Ecke seines Daseins zu schmollen: "Spielverderber."
    Mit einem seichten Kopfschütteln wandte Vala sich schließlich den Schritten zu, die hinter ihnen erklangen und rang sich zu einem schmalen Lächeln durch als er seinen Tiro erkannte: "Aquila. Gratuliere zu deinem doch schon famosen Wahlerfolg. Man könnte fast meinen, mit der kollektiven Schuld der Decimi sei es nicht allzu weit her."

    "Nun.. sofort eine Sanktion einzuführen um nachlässigen Magistraten die Verbindlichkeit eines solchen Rechenschaftsberichts vor Augen zu führen halte ich... noch.. für eine äußerste Maßnahme die ich nicht sofort ins Feld führen würde.", beschwichtigte Vala, der sicherlich nicht vor hatte dem Senat als sein erstes Projekt gleich ein Korsett aus Sanktionen zu verpassen, "Ich würde zuerst eine Vergegenwärtigung der Berichtspflicht anstreben, in der deutlich wird wie ein solcher Bericht auszusehen hat. Und ich meine damit eben nicht nur einen mündlichen Bericht vor dem Senat, sondern auch eine sorgfältige Dokumentation der Amtstätigkeiten nach Art der Aedile.. oder wie ich sie als Decimvir litibus iudicandis unternommen habe."


    Da der Gedanke der Sanktion allerdings nicht allzu fern lag, griff Vala noch den Einwurf eines anderen Senators zu der Problematik auf: "Als ich mit dem Senator Germanicus Sedulus über dieses Vorhaben gesprochen habe, erwähnte dieser auch die Möglichkeit für besonders fleissige Magistrate die Ornamenta wieder einzuführen... aber eben unter Vorbehalt einer besonders pflichteifrigen Ausfüllung des Amts. Im selben Zuge ließe sich sicherlich eine Sanktion für jene Senatoren einführen, welche ihr Amt vernachlässigt haben."

    "Das trifft es wohl nur allzu passend...", antwortete Vala auf die Beschreibung seiner Insel, die er selbst nur als Mittel zum Zweck der Beeindruckung seiner Gäste ansah und für wenig mehr. Da es sich gerade anbot, schickte er gleich noch ein kleines Kompliment hinterher, das sich nahtlos an das Thema anschloss.. und das auf eine nonchalante Art und Weise, die zeigte wie sehr Vala an derartiges gewöhnt war und im Feld der Liebe nichts an Souveränität missen ließ: "...umso passender jedoch, wenn man seine raue Schönheit heuer mit der deinen sanften schmücken kann, Tiberia."
    Als sie sich setzten kam der Tiberius auf seinen Tiro zu sprechen, dem Vala nur einen knappen Blick zuschenkte, immerhin betrachtete er das, was der Decimus tat wenn Vala ihn nicht brauchte, als Selbstverständlichkeit.
    "Die körperliche Arbeit bietet einen Ausgleich zu dem, was einem aus Rom kommen nur allzu gerne Kopfschmerzen bereitet.", erklärte er daraufhin, "Und es verweist an die Wurzeln Roms, welches aus nichts weniger als einigen Gehöften der Altvorderen entstanden ist. Leider bleibt mir selbst ob des Wahlkampfs nicht allzu viel Zeit mich selbst dort draußen zu betätigen, Rom hält mich auch nach dem Ende des Bürgerkriegs in stetem Atem. Das schließt den Decimus aber nicht ein... und bevor er sich langweilt, nun...", zuckte er abschließend mit einem verschmitzten Lächeln mit den Schultern. Natürlich war das mit den römischen Wurzeln freilich der Grund, der selbst gestandene Senatoren und auch Patrizier auf die Felder ihrer Latifundien trieb (einer der Gründe, warum Abkömmlinge des Hellenismus Römer immernoch belächelten), für ihn selbst war es eine Erinnerung an eine ziemlich unrömische Vergangenheit.

    "Es ist nicht mein System, Senator Germanicus...", lächelte Vala, der die Vorstellung doch recht lustig fand IHM dieses System zur Gänze zuzuschreiben, "...es ist das Bildungssystem Roms, das schon Größen wie Tacitus oder Sallust hervorgebracht hat. Ich denke ein Nebeneinanderherlaufen wäre deswegen inopportun, weil es das schon lange tut.* Dementsprechend sehe ich einer Abschaffung der Schola Atheniensis gelassen entgegen... wir werden nichts zu befürchten haben, das versichere ich euch ehrenwerten Herrn."


    Sim-Off:

    Bisher allerdings ohne Anrechnung der simon freien Schulen... das soll sich auch ändern.

    "Nur ist diese Berichtspflicht bereits seit mehr als zehn Jahren nichtmehr effektiver Teil der Amtspflichten eines Magistrats.", erwiderte Vala, der den Passus zwar im Kopf hatte, ihn ob seiner offensichtlichen Vergessenheit aber nicht mehr als tatsächliches Argument betrachtete, "Der letzte Bericht eines Magistraten war der deine nach deiner Rückkehr aus Germania vor fast zwölf Jahren. Davor etwa ein Jahr zuvor der Quaestor Classis Kaeso Annaeus Modestus. Und davor lange Zeit wieder garnichts, bis wieder ein Quaestor Classis namens Marcus Vinicius Hungaricus einen Bericht im Senat einreichte. Man kann also ruhigen Gewissens sagen, dass der Passus zwar existiert... für die Magistrate im Cursus Honorum allerdings keine Relevanz zu besitzen scheint. Das will ich ändern, mein Patron."