Beiträge von Titus Duccius Vala

    Sim-Off:

    :rolleyes: Ne, klar. Solange die Götter die CU nicht direkt in das besetzte Lager gebeamt werden, hat gefälligst ausgespielt zu werden wie die in ihr altes Lager zurückkommen wollen! Das kann ja wohl nicht euer Ernst sein, dass die einfach so hier auftauchen!

    Sim-Off:

    Es gibt ja einige Möglichkeiten etwas total widersinniges SimOn zu erklären. Aber dass die komplette Cohortes Urbanae einfach so in eine BESETZTE Castra marschiert ist schier unmöglich. Bitte einen Mod, diesen Thread ins generelle Rom-Forum zu geschieben, und lasst die CU vor den Toren der Stadt lagern. Ohne Weiteres in die Castra Praetoria kommt sie ganz sicher nicht. Das kann einfach kein Mensch erklären..

    Da hatte er nun also einen Batzen guten Geldes dagelassen, um sich mit einem adäquaten Batzen dieses komisch riechenden Zeugs auszustatten, das die Römer gerne bei allem möglichen verbrannten wenn es irgendwie darum ging etwas göttliches anzulocken. Wirklich wohler wurde ihm freilich nicht dabei.. eher nahm seine Angst noch zu. Der lange Gang mit dem Spiel aus wechselndem Licht und Schatten tat gehörig was hinzu.. und Vala konnte sich noch so oft selbst einen Narren schelten, es änderte nichts: er hatte Angst. Dabei war es samt und Sonders die Aussicht auf eine Seherin, die ihn hier derart in Aufruhr versetzte. Wäre das hier nur ein Gang, wäre er Vala auch gänzlich unheimlich vorgekommen... aber das tat er nicht, eben weil er es nicht war. Am Ende wartete eine Vertreterin der Spezies, die Vala in seinem wurzeltiefen Realismus nicht zu entmystifizieren vermochte. Es ging einfach nicht... die Seherin mochte noch so sehr aus Fleisch und Blut sein, es war die Vorstellung dessen was hinter Fleisch und Blut lag, das ihn sämtliche Momente vergessen ließ, in denen er selbst mit sehr weltlichen Dingen dafür gesorgt hatte, dass den Göttern die richtigen Worte und Botschaften in den Mund gelegt worden war. Seherin waren aber... anders. Denen konnte man nichts in den Mund legen. Ganz im Gegenteil: er hatte mitbekommen wie einem Mann (gestandener Krieger, zehn Fuß hoch, mindestens!) das Ohr abgebissen wurde eben weil er versucht hatte die Botschaft seiner Wünsche zu lancieren. Nein, Seherinnen waren definitiv anders... und samt und sonders unergründlich.


    Was ihn bei seiner Wanderung durch diesen unheimlichen Gang wieder zu der Frage führte, warum er sich das eigentlich antat? Warum war er hier? Hatte er wirklich geglaubt, dass er der Macht der Seherinnen nach all den Jahren endlich was entgegenzusetzen hatte? Nein, hatte er nicht... und mit jedem Schritt, den er dem Ende des Ganges näher kam wusste er, dass er sich eben nicht nur der Seherin zu stellen hatte, sondern auch der ursprünglichen Frage, die ihn überhaupt erst hierhergetrieben hatte. Und die war... genauso unbequem. Unheimlich. Notwendig. Ganz und gar notwendig.


    Als eine Frau dann aus dem Nichts auftauchte vermochte Vala nichts anders als ins Mark erschrocken zusammenzuzucken. Unversehens war er ans Ende gelangt und blickte in ein geräumiges Vestibül mit steinernen Bänken... und in das ihn freundlich ansehende Gesicht der jungen Priesterin.
    "Uh... eh... ja!?", stammelte Vala sichtlich um Fassung ringend, und offensichtlich von dieser simplen Frage überfordert, war er doch nun zwischen der sonst so problemlosen Konversation mit anderen Menschen, seiner Furcht vor der Seherin und der Frage die ihn hierhergetrieben hatte hin und hergerissen und vermochte kaum mehr das auszustrahlen, was ein souveräner Vala sonst auf andere Menschen mochte. Nein, hier war er nichts anderes als ein in erwachsene Form gedehnter Junge, der sich fast in die Hosen machte vor Angst. Mit dementsprechend zittrigen Hände nestelte Vala das Säckchen mit dem Weihrauch hervor und hielt es der Priesterin mit bebenden Händen entgegen.

    "Ein Dämpfer kann auch etwas heilsames haben...", postulierte Vala großtuerisch und sich augenblicklich selbst um hundert Jahre alternd, und zitierte im folgenden niemanden anderes als den legendären Vater des germanischen Volkshelden Fliadermuiskerl, "Denn warum fallen wir? Damit wir lernen wieder aufzustehen. Ließe sich im übrigen auf deine gesamte Sippschaft ausweiten, wenn man so will... außer der Cornelier erlaubt sich einen Scherz und lässt ihnen die Beine abhacken, dann könnte das schwierig werden."


    Bevor sie allerdings ein größeres Thema anschneiden konnten, erreichten sie auch schon ihr Ziel und durften sich im folgenden mit den Plänen und Gedanken des Flaminius auseinandersetzen.

    Während Vala da vor der Curia lässig an eine Säule gelehnt herumlungerte sammelten um sich herum weitere von der Zeremonie ausgeladene Würdenträger des Militärs. Es war wohl einfach opportun von hier aus das Forum im Blick zu behalten oder einfach nur nen kleinen Schwatz mit Kameraden und Mitkämpfern zu halten während drinnen wohl nach römischem Recht festgemacht wurde, was sich durch die militärischen Siege ohnehin ergeben hatte. Gerade in diesen Dingen musste Vala den germanischen Sitten zugestehen, doch erheblich unkomplizierter zu sein als die römischen: wenn sich jemand aus einer Schlacht als Sieger hervortat musste man das nicht noch großartig in Worte packen... man war es einfach. Fertig.
    Natürlich, und das musste er zugeben, gab es noch das eine oder andere Fest danach... aber der Sieger blieb Sieger. Genau genommen: was für eine Wahl hatte der Senat da drinnen jetzt eigentlich? Das Testament war sicherlich netter Schnickschnack, aber spielte es wirklich eine Rolle? Wenn es gefälscht war? Wenn es echt war? Was genau war eigentlich die Wahrheit?
    Da die Frage sich Vala hier zum ersten Mal im ganzen Verlauf des Bürgerkriegs stellte, vermochte er erst einmal nicht viel mit ihr anzufangen... die Wahrheit. Der Decimus hatte ja ziemlich auf ihr rumgeritten, und selbst der junge Vinicius hatte die Eier in der Hose die ihm naheliegendste Wahrheit der Unschuld seines Vaters anzuzweifeln. Aber nun hing sie da vor ihm... die Frage... und er blickte sie an als wäre sie ein Tier das er noch nie in seinem Leben gesehen hatte. Ganz der Barbar der er war untersuchte er es zuerst auf seinen praktischen Nutzen: konnte man es essen?
    Im übertragenen Sinne würde das bedeuten, ob ihm die Beantwortung der Frage irgendeinen greifbaren Nutzen brachte. Diese Option hatte sich allerdings schon alleine dadurch erledigt, dass es garkeine mehr gab: der Vescularier war tot, der Cornelius war Kaiser. Fertig. Also schrumpfte der Nährwert der hinter der ganzen Fassade liegenden Wahrheit auf ein absolutes Minimum.
    Ein weiterer zu erörternder Aspekt war, ob das Ding irgendeinen ästhetischen Nutzen haben könnte... ließ sich irgendwas nettes daraus machen? Natürlich nicht, schließlich lag ihm Ästhetik so fern wie einer Tiefseemuräne das Bergsteigen (mal davon abgesehen, dass zu ihrer Zeit ohnehin kaum jemand wahnsinnig genug war ein Gebirge nur aus Jux und Dollerei zu erklimmen). Womit sich dann jedwede weitere Betrachtung eigentlich erledigt hatte... und die Frage nach der Wahrheit aus mangelndem Interesse einfach davongewischt wurde.


    Was er allerdings nicht so einfach davonwischen konnte war der stierende Blick seines Primus Pilus, der ihn von oben herab in die Marmortreppen zu glotzen versuchte. Vala blinzelte dem vor der Sonne stehenden Mann entgegen und machte ein argloses Gesicht, und erst nach gleich drei Mal des stummen Nickens fiel ihm auf, dass er der einzige war der hier derart rumlungerte. Die anderen um ihn herum gaben sich zwar größte Mühe so zu tun, als hätten sie Valas vollkommen deplatzierte Coolness nicht bemerkt, aber das machte dafür die sehr eindeutige Mimik des Paccius für alle wieder wett. Irgendwann blieb Vala nicht mehr viel übrig, als den peinlichen Moment durch das Eingestehen seines Fehlverhaltens aufzulösen, sich zu erheben, den Helm wieder aufzusetzen und das auszustrahlen was er eigentlich sich nur für die Bühne aufhob: möglichst repräsentativ zu wirken. Das Stück Süßholz flog ebenso (mit einem wehleidigen Schnaufen) davon und Vala fiel in den einen oder anderen belanglosen Plausch mit den anderen Offizieren, die sich alle darin überbieten wollten möglichst würdevoll und ernst dreinzuschauen. Vala hoffte imständig, wenn schon seine Leistungen während des Feldzugs ihm nicht die Narrenfreiheit verschafft haben zu tun was ser wollte, dass es das später hoffentlich irgendwann folgende Legat tat.


    Wirkliche Abwechslung brachte dann nur das Auftauchen einer jungen Frau mit Sklavin im Gefolge, die ihrem Auftreten und ihrer Kleidung entsprechend offensichtlich weder zu den Familiae gehörte, die von Salinator geschröpft worden waren noch zu den schlussendlichen Verlierern des Krieges. Und offensichtlich war sie gekommen um sich den neuen Kaiser anzuschauen.. und geriet dabei vor eine Meute Offiziere, die allesamt doch irgendwo Männer waren. So fiel Vala auf, dass nicht nur er die Frau mit Blicken taxierte, sondern nahezu jeder seiner Offizierskameraden um sie herum, mehr oder minder offen. Da gab es wohl keinen Unterschied zu den normalen Soldaten, auch wenn sie die Offiziere Gefahr laufen mussten im Dorf das Rom war die Nichte ihres Patrons zu begaffen, oder gar die Ehefrau eines baldigen Vorgesetzten. Dementsprechend hielt sich die Fleischbeschau dann in Grenzen, auch wenn versucht lockere Sprüche natürlich nicht auf sich warten ließen, immerhin waren sie schon mehr als ein Jahr fort von ihren eigenen Ehefrauen: "Nein, den haben sie jetzt da drinnen auf Ewig eingeschlossen...", versuchte einer sich an so etwas ähnlichem wie Ironie, während ein anderer sich dann darin probte, eine plumpe Anmache möglichst hochstechend zu formulieren: "Aber ich bin mir sicher, sie werden die Türen für die Augusta noch einmal öffnen."
    Am liebsten hätte Vala sich bei soviel Eloquenz vor die Stirn geschlagen, was er sich noch irgendwie verkneifen konnte... als der Offizier dann aber noch ein: "Ich würde dich sogar eigenhändig hinauftragen!" hinterherschob blieb ihm doch nicht viel mehr als gequält aufzustöhnen: "Und dabei auf der eigenen Schleimspur ausrutschen, richtig.. ich bin mir sicher, das macht richtig Eindruck, Stesirius.", feixte er ohne darauf zu verzichten mit den Augen zu rollen.
    "Na, und doch habe ich damit mehr Tugend im Blut als du, Duccius... was würde der Abkömmling eines Barbars denn tun? Sie an den Haaren in seine Höhle schleifen?", grollte dieser, sichtlich wenig davon angetan in seiner Rantre-Dedans gestört zu werden.
    "Und sie zwischen die zahllosen abgenagten Knochen toter römischer Kinder betten, meine Güte Stesirius, du kennst mich zu gut..", gähnte Vala nur zurück und warf dem Mann einen Blick zu, der wohl ebenso einem ungezogenen Kind gegolten haben könnte... und diesen nur umso mehr ärgerte. Dass sein Primus Pilus ihn wieder mit Blicken traktierte ignorierte er... bisher. Dafür machte es viel zu viel Spaß.


    Die Reaktion des Cornelius war, in Anbetracht der sich anspannenden Situation, dann doch ganz souverän, das musste Vala ihm lassen.. dass er diese Anspannung eben benutzte um die zerrissene Lage Roms anzuprangern und Neuerung zu verheißen sprach dann doch ganz für den politischen Routinier.
    Nachdem die Lage also gekonnt vom Forum hinüber in die Curia Iulia geleitet wurde, war Vala schon drauf und dran sich dem Pulk anzuschließen... wurde jedoch vom Flaminier zurückgehalten, der ihm einfach mal das Kommando hier draußen in die Hand drückte. Dass das auch ein einfacher ritterlicher Tribun hätte erledigen können, und nicht unbedingt gleich einer der führenden Köpfe des nördlichen Rebellenheers, schien dem Mann garnicht in den Sinn zu kommen... was sich nahtlos an die fehlende Erwähnung der Leistungen und Leiden des nördlichen Heers (welches immerhin die Hauptarbeit erledigt hatte) fügte. Aber wozu groß lametieren?
    So warf Vala der großen Porta der Curia Iulia noch einen vielsagenden Blick zu als diese sich hinter den letzten Würdenträgern schloss, zuckte mit den Schultern und ließ sich an einer der größeren Säulen niedergleiten... er würde noch früh genug in diesen Bau hineinkommen.
    Unten angekommen nahm er den Helm ab und legte diesen zur Seite und nickte nur den kurzen Bericht eines Soldaten über die Inhaftierung gewisser Mobbestandteile ab, während er sich mit dem Handrücken über die verschwitzte Stirn strich und sich ein Stück Süßholz in den Mund schob... während er darauf wartete, dass das Volk sich verstreute, oder mit ihm zusammen darauf wartete, dass es hier weiterging.

    "Schon erledigt.", knurrte Vala zwischen zusammengepressten Zähnen hervor, als er sah, dass sein Vetter seine Signale richtig gedeutet hatte und sich bereits mit seinen Männer zur Stelle begab, von wo der Tumult ausgebrochen war. Was für ein famoser Einstieg das doch in die Zeit des neuen Kaisers war... er konnte sich schon fragen, ob das jetzt einfach nur schiefgegangenes Kalkül des Cornelius gewesen war, seine Legitimation gar durch das vescularische Regime herbeizuführen (Axilla!), oder einfach nur naiv. Beurteilen konnte er das nun nicht wirklich, doch schien es fast, als wären dem neuen Kaiser im Krieg die Fingerspitzen abhanden gekommen: Der Schaden war letztlich angerichtet und die Amtszeit des Cornelius hatte bereits ihren ersten Skandal bevor sie wirklich angefangen hatte.

    http://www.kulueke.net/pics/ir…/f-roemer-soldaten/10.jpg Tat es auch, wenn er auch nicht unbedingt gutgelaunter Natur war. Es dauerte eine Weile bis die beiden Wachen im Gang ausgeknobelt hatten wer nun zu dem Schreihals marschieren durfte.. wenn es auch nicht darum ging dessen Wünsche zu erfüllen, sondern nur sicherzustellen, ob dieser nicht verreckte (was recht ungünstig wäre).


    "Was?", blaffte die Wache recht ungehalten, als sie erkannte dass dem Mann offensichtlich nichts fehlte, den er durch das Guckloch der Tür anstarrte.

    Mit größtmöglicher Würde ritt Vala im Gefolge des Kaisers zum Forum Romanum, wo die Masse bereits an einer vorbereiteten Rostra auf die Ankunft des Princeps-in-spe wartete.. und die Jubelrufe machten deutlich, wie lange sie dies schon getan hatten. Dass sie noch zwei Monate zuvor dem fetten Usurpator zugejubelt hatten lag dabei nahezu in der Natur der Sache, so wankelmütig wie der Mob nunmal war. Nach all den Entbehrungen der Bürgerkriegsjahre war die Sehnsucht nach einem stabilen Zeitalter größer als jede Loyalität, wenn die Masse so etwas wie Loyalität in seiner Scharmintelligenz und -dummheit überhaupt kannte.
    Nachdem sie an der Rostra Aufstellung genommen hatten und in Würde zu erstarren suchten, sprach der Cornelius zum ersten Mal seit Jahren direkt zum Volk von Rom. Vala maßte sich nicht einmal in Gedanken an die Rede des neuen Ersten unter Gleichen zu kritisieren, doch die Tatsache, dass er die Armee aus dem Osten als diejenige bezeichnete, die ihm den Weg nach Rom geöffnet hat, stieß ihm dann doch sauer auf. Wären der Flaminier und der Annaeer nicht gewesen, die mehr als zwanzigtausend Mann in den Süden geführt hatten, wäre die Rebellion des Cornelius wohl schon in Achaia im Keim erstickt worden. Vala hoffte insgeheim, dass der neue Princeps sich später dessen besser entsann als in diesem ersten Moment.
    Als dann die Rede auf ein Testament kam, hätte er beinahe die Augen rollen lassen, und nur die bei der ganzen würdevollen Anspannung schmerzenden Gesichtszüge hielten ihn davon ab. Opium für's Volk... und er verstand nicht im geringsten warum die alle so ein Aufheben um einen Papierfetzen machten. In Valas Augen war jegliche Legitimation alleine schon dadurch erreicht, dass der Cornelius mit seinen Heeren zweimal siegreich geblieben ist und damit in Italia jegliche Gegenwehr erstickt hatte. Dass es jetzt auch noch einen Fetzen Papier geben musste war wohl so eine seltsame römische Eigenheit, die Vala schon zu Zeiten seines Vigintivirats nicht nachvollziehen konnte... sie aber mit germanischer Genauigkeit durchgearbeitet hatte. Andererseits: warum sollte für einen Kaiser nicht dasselbe gelten, was auch den Bäcker von nebenan zu seinem Erbe brachte? Andererseits hatte schon Vespasian seine Legitimation nur durch militärische Gewalt durchsetzen können... allerdings in einem Bürgerkrieg der kaum einen Flecken im Reich unberührt gelassen hatte. Wahrscheinlich wollte der Cornelius nur auf Nummer sicher gehen und zauberte genau deshalb nun einen Schrieb hervor, dessen Authenzität Vala nicht hätte gleichgültiger sein können: der Cornelius war so gut wie Kaiser.


    So schaute also Vala nicht allzu interessiert auf den Reisewagen, den er bisher als den der kommenden Augusta verbucht hatte, und harrte gleichmütig der Dinge die da jetzt kommen mochten.
    Und dann gefror die Welt.
    Es war für ihn fast physisch spürbar, wie die Temperatur um mehrere hundert Grad ins eisige Nichts stürzte, als niemand anderes aus dem Wagen trat als Axilla.
    Sämtliche Fragen, die sich einem normalerweise in einer solchen Situation stellten, verblieben stumm, genauso wie die ganze Welt um sie herum nichts weiter war als ein Meer der kalten Stille. Während sich in Vala nichts und alles bewegte, trat seine Liebe auf die Rostra und blickte ihn sogar kurz an... und er war zu keiner Reaktion imstande, so dermaßen kalt hatte ihn dieser Auftritt erwischt, der Überraschung vollkommen neu definierte.
    Erst ihre Stimme war es, die der Welt wieder zu ihrem Normalzustand verhalf, doch ergaben ihre Worte keinen Sinn, weil sein eigener noch vollkommen benommen war. Thors Hammer hätte in seiner Magengrube nicht das ausgelöst, was Axilla durch ihre schiere Präsenz bei einem auslöste, der ein Heer über die Alpen und in die Schlacht gelotst hatte. Und schließlich waren auch die Fragen aufgetaut, die sich vorher in Schockstarre kaum zu regen gewusst hatten: was machte sie hier? Sollte sie nicht in Ostia sein? Hat Imperiosus sein Angebot doch angenommen? Aber wie kam sie zum Kaiser? Und was sollte diese Farce mit dem Testament?


    All diese Fragen würden unbeantwortet bleiben, denn etwas anderes rauschte in Valas Bewusstsein: die feigen Rufe aus der Masse heraus, die Axilla als Hure des Vescularius beschimpften.. und schlimmeres. Irritiert verfolgte er, wie sich in Teilen der Menge die Stimmung aufzuheizen schien... was glaubten die denn, wer sie waren? Der Princeps in spe holte die Frau auf die Rostra und erklärte sie zur Verkünderin seiner Legitimation, und der Mob erdreistete sich, hier den ersten Auftritt des Cornelius mit ihrer Dummheit zu beflecken? Auch wenn er sich Mühe gab die Contenance zu bewahren, sein Durst nach Schmerzen war geweckt... und sein Blick glitt über die vor der Rostra aufgereihten Soldaten... und fand den von niemand anderem als seinem Vetter Hadamar.
    Gerade weil Vala nicht allzu deutlich machen konnte, was er von diesem erwartete, hoffte er, dass ein angedeutetes Nicken in den Bereich der Unruhestifter genügen würde, damit dieser seine Arbeit tat und für Ruhe sorgte. Als dann auch noch Gemüse zur Rostra flog (auf welcher der designierte Princeps stand!) wurde sein Blick deutlicher, und er schlug mit der geballten rechten Hand in die flache Linke um unmissverständlich klar zu machen: Mach was, Hadamar! Und sei nicht zimperlich...

    D. Aennaeus Varus
    Regia Praefecti
    Alexandria | A. & Aegyptus


    Salve Praefectus Annaeus,


    gute Nachrichten aus Rom! Der Usurpator Salinator ist tot, seine Heere sind geschlagen und unser Princeps-in-spe Cornelius marschiert in diesem Moment auf Rom!
    Sobald er hier in Rom eintrifft, wird man wahrscheinlich an der Wiederherstellung des gewohnten Ablaufs im Reich arbeiten um die Leben der Menschen wieder in Ordnung verlaufen zu lassen. Dafür wird sicherlich auch das Getreide aus Rom notwendig sein.. es liegt also nun in eurer Hand euren ersten aktiven Beitrag zur neuen Zeit, die gerade anbricht, beizutragen.


    Des weiteren muss ich dich leider darüber aufklären, dass dein Vetter Kaeso Modestus während der großen Schlacht bei Vicetia derart schwer verletzt wurde, dass sein Zustand wohl bis heute noch kritisch ist... über eine Genesung können selbst die kundigsten Medici nichts sagen, weshalb es nun daran ist den Göttern zu opfern und für seine Genesung zu beten. Du hast mein Mitgefühl, er war und ist ein vorbildlicher Anführer unserer Sache gewesen.


    Vale bene,


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    Castra Praetoria | Italia | Roma




    I. Quintilius Sermo
    Nikopolis
    Aegyptus


    Sermo,


    kurzum: Rom ist in unserer Hand! Der Usurpator (du weißt schon, der Vescularier) ist tot und der Cornelier marschiert auf Rom. Ich habe den Annaeus im Auftrag des Flaminius gebeten, die Getreidelieferungen nach Rom wieder in Gang zu setzen... wir hoffen daran, dass das auch bald geschieht. Die Classis sollte ein Auge auf die aus Ravenna halten, anscheinend hat der Cornelius aber selbst die aus Misenum im Alleingang auf seine Seite gebracht (frag mich nicht wie der das fertig gebracht hat, es ist bereits von einem Wunder die Rede). Noch haben wir nichts großartiges aus Ravenna gehört, aber von Kampfhandlungen im Mare Adriaticum ist keine Rede mehr. Seid aber dennoch vorsichtig, sobald ihr das in Angriff nehmt...


    Achja, und schwing deine Hufe her!


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    Castra Praetoria | Italia | Roma




    Sim-Off:

    Per duccischer Wertkarte bitte.

    http://www.kulueke.net/pics/ir…/f-roemer-soldaten/25.jpg War der Wache doch einiges an seltsamem Gebaren hier im Carcer zuteil geworden, immerhin schien die Verzweiflung der Insassen doch recht seltsame Blüten hervorzubringen, war der hier offenbar keine Ausnahme. Der Wache blieb nichts übrig als mit den Schultern zu zucken und die Sichtluke wieder zu schließen um sich dann anderen Dingen zuzuwenden... wie zum Beispiel der Langeweile, die eine solche Wache eben oft hatte. Eigentlich immer.

    Auch wenn Vala freilich nicht zu jenen gehörte die der Cornelier persönlich grüßte war er doch nahe genug um wenigstens dem kurzen Moment zwischen dem Cornelier und seinem flaminischen Vorgesetzten und Feldherrn beizuwohnen, was ihn in eine für ihn doch rfecht seltsame Aufregung versetzte. Selbst als Quaestor Principis hatte er den Kaiser kein einziges Mal zu Gesicht bekommen, und wenn man den Vescularier als Usurpator abzog, war der Cornelier hier der erste (wenn auch noch nicht richtige) Kaiser den Vala jemals zu Gesicht bekommen hatte. Da konnte er noch so deutliche Erscheinungen der Unperfektion zeigen, Valas Geist machte das im Moment nur allzu willig mit eigenen Dreingaben wieder wett.
    Das also war der Mann, für den sie, seine Familie und nicht zuletzt er so ziemlich alles auf's Spiel gesetzt haben. Das war der Mann für den tausende Männer im Norden bei Vicetia ihr Leben weggeworfen hatte ohne ihn auch nur ein einziges Mal gesehen zu haben, und der im Süden (wenn man den Erzählungen glaubte) einfach durch sein Erscheinen ein klar überlegenes Heer der Vescularianer zum kompletten Überlauf bewegt hatte.
    Vor allem aber: das hier war der Mann, der Vala zum Senator machen würde. ENDLICH würde es weitergehen... und Vala kam bei allem Understatement nicht umhin sich seine eigene Zukunft rosiger auszumalen, als das vielleicht angebracht war.
    Als er sich auf den Rücken seines Reittiers warf, um sich hinter der Spitze bei den höchsten Offizieren des Rebellenheers einzureihen, rief er sich selbst zur Ordnung.. was würde ein dämlich und ziemlich entrückt grinsender Tribun nur für einen Eindruck machen? Und doch brauchte es einige Anstrengung die Mundwinkel wieder nach unten zu bewegen... da hatten sie die Grenze des Pomeriums längt überschritten.

    Den Helm festgezurrt und mit dem Blick geradeaus nach vorne versuchte Vala einen so würdevollen Anblick zu geben wie es ihm möglich war. Ob er das nach den Jahren der Übung trotzdem auch nur annähernd so professionell wie der Flaminier oder gar der Cornelier hinbekam, wagte er allerdings zu bezweifeln. Andererseits ritt er ohnehin quasi in der ersten Reihe hinter den Legati und dem Kaiser und war so noch nahe genug an diesem dran um ohnehin nicht wahrgenommen zu werden, weil eben alle auf den neuen ersten Mann in Rom glotzten.
    Dass die riesige Menschenmasse, die sich hier versammelt hatte, alles was er zuvor an Ehrungen und Empfängen erlebt hatte der Lächerlichkeit preisgab war kein Wunder, war Roma doch wieder das, was es schon immer gewesen war: DER Superlativ.
    Näher würde er wohl selbst nie an einen Triumphzug kommen, außer wenn er einen Krieg gegen irgendeinen germanischen Stamm lostrat und diesen dann auch noch gewann. Der Gedanke verfing sich aber nicht allzu lange, die Gegenargumente überwogen da doch nur allzu stark... und ob er es wirklich auf einen Triumphzug anlegen würde war mal in weiter Ferne dahingestellt. So konzentrierte sich Vala wieder darauf ein möglichst imposantes Reiterstandbild abzugeben, selbst wenn sie sich bewegten und aus den Augenwinkeln die jubelnde Plebs beobachteten. Die Hochstimmung steckte an, das merkte Vala, das ging einfach nicht spurlos an ihm vorüber, und zum ersten Mal seit halben Ewigkeiten spürte er so etwas wie Hochstimmung in sich selbst ob des Kriegsendes. Er war tatsächlich noch am Leben... und besser noch: er ritt quasi in erster Reihe mit.
    "Vater, siehst du das?", murmelte Vala mit schmalem und ziemlich selbstzufriedenen Lächeln, "Und das ist erst der Anfang."

    "Hat er denn Größeres vor?", fragte Vala, ohne dass es ihn wirklich interessierte, allerdings erübrigte sich die Antwort auch irgendwie, schließlich würde der Iulier einen gewissen Dreck vor der eigenen Tür kehren müssen bevor er sich daran machen konnte größere Touren durch die besseren Viertel Roms zu ziehen, "Geschwafelt hat er zumindest wie ein Großer... ich hätte es ihm fast abgekauft hätte er in der Curia Iulia gesessen... und nicht in einem Loch des Carcers.", grinste Vala bei dem Gedanken an die Art des Iulius sich selbst in einer derartigen Situation noch so zu verkaufen. Wahrscheinlich würde der Mann es fertig bringen in der Wüste Pelzmäntel zu verkaufen.


    "Das mit den Flotten ist in der Tat ein Problem... nicht zu vergessen die Truppen, die Marius Turbo noch in Dacia hat.. das könnte uns noch ernsthafte Probleme machen, und keiner von uns will daran denken noch mehr Männer aus dem Norden herunter zu holen. Dann könnten wir gleich die Provinzen dort aufgeben.", entsann sich Vala deutlich mürrischer Stimmung der krassen Kontraste, die ihre derzeitige Situation mit sich brachte. Sie hatten zehntausend Mann hier in Rom und noch etwa fünft bis siebentausend kampffähige Männer im Norden bei Verona... wenn sie denn mal wieder kampffähig wurden. Das wäre bei weitem nicht genug um sich der riesigen Militärmaschinerie aus Dacia entgegenzusetzen. Nicht einmal die Legionen des Nordens waren auf so engem Raum derart konzentriert. Dementsprechend war die Ansage des Iulius, eben eine Nuss nach der anderen zu knacken wohl die vernünftigste, "Die Classis in Alexandria hat bisher nur Däumchen gedreht, während sich die in Ravenna bereits mit der syrischen beharken durfte, soweit wir das wissen. Wir könnten uns zumindest gen Ravenna mit Gewalt durchsetzen und das Land in Italia auf Dauer sichern... allerdings können wir ebenso dafür beten, dass es garnicht erst nötig sein wird, weil der Cornelius mit seinen Truppen siegreich bleibt und sich zumindest die Classis Misenensis erledigt haben dürfte." Letztlich blieb Vala nicht mehr als mit den Schultern zu zucken: "Wenn wir es genau nehmen, liegt gerade ziemlich viel in der Hand der Götter... ich will garnicht daran denken wie es weitergeht, sollte der Cornelier fallen." Um genau zu sein würden dann wahrscheinlich in allen Reichsteilen Ersatz-Imperatoren aufploppen... allen voran wahrscheinlich ihr Feldherr, der Flaminier. Was man mit Rom allerdings anfing wenn der Rest des Reichs sich gegenseitig an die Kehle ging war relativ klar: garnix.


    "Na, du hast eine Einstellung...", witzelte Vala ob der Ansage des Iuliers, dass dessen Verwandten sich selbst in diese Lage gebracht hatten, "Wenn sie Pech haben, wird der nächste dem sie sich gegenüber verantworten müssen Charon sein. Selbst wenn wir alles was wir haben danach in die Stadt drücken: das wird ein Höllenritt, und das nicht nur für uns."

    Als er in Cumae ankam, waren Pferd und Reiter zur Hälfte mit Schlamm eingedeckt, denn die drei ganzen Tage hatte es nicht aufgehört zu regnen. Der wollene Mantel den er sich anfangs übergeworfen hatte war nach wenigen Stunden so mit Wasser vollgesogen, dass das Gewicht so schwer auf seinen Schultern gelegen hatte wie das Marschgepäck eines einfachen Legionärs... und der einzige Grund den Mantel nicht abzulegen der war, dass das alte Wasser irgendwann wärmer war als das frische von oben. Vor dem Wasser von unten, das beim steten Ritt nach oben spritzte, war das natürlich kein Schutz... so brachte Vala in einem Gasthaus in Cumae ganze zwei Stunden zu sich den Dreck von den Beinen zu kratzen und sich aus einem Monster-aus-dem-Moor zurück in einen Menschen zu verwandeln... die Tunika warf er gleich fort und kaufte sich eine neue.
    In der Stube der Taberna hockte er sich schließlich vor die Feuerstelle und bald kroch das Wasser, das sich bis in seine Knochen eingesogen hatte, in dünnen Dampffäden davon während er den Prozess mit gewürztem Wein von innen zu verstärken suchte. Die Finger krampften um dem heißen Becher, und das nicht etwa weil ihm die lächerliche Kälte draußen etwas ausmachte, sondern weil die Aussicht auf den nächsten Tag kaum Ruhe ließ.
    Warum war er hier? Natürlich wusste er die Frage, da konnte er noch so lange ins Feuer blicken und auf eine Eingebung hoffen: er hatte nicht die geringste Ahnung wie er jetzt eigentlich weiterverfahren sollte, nachdem sein Plan mit Axilla spektakulär geplatzt war. Freilich, die letzten Wochen in Rom und der Castra Praetoria hatten ihren Rhythmus gehabt: die Legion verwalten, und die Stadt irgendwie prophylaktisch am Leben erhalten, hatte soweit ganz gut geklappt. Auch die nächsten weltlichen Schritte waren so einfach wie logisch vorauszusehen: Erhebung zum Senator anstrengen und dann die nächste Wahl in Angriff nehmen.
    Allerdings war die Frage der Liebe nicht so einfach zu lösen gewesen. Wenn es überhaupt noch um die Liebe ging. Ging es das? Die Flammen blieben stumm, loderten wortlos vor sich hin und die spärlichen Gäste der Taberna folgten der Stimmung des Wetters und murrten leise vor sich hin. Das Licht, das durch die kleinen Fenster fiel verhieß von draußen her nichts als Grau in Grau, und das einzige wirklich prägnante Geräusch war das Aufschlagen zahlloser Regentropfen auf den Tonschindeln über ihrer aller Köpfe. Inmitten dieses Sammelsuriums des alltäglichen Alltäglichen hockte also Vala. Wer hatte ihm nochmal geraten herzukommen? Damio? Linus? Sirius? Einer der dreien. Letztlich war es ein ungleicher Disput gewesen wie Vala nun vorgehen sollte. Gemeint Imperiosus umbringen zu lassen hatte kein einziger. Warum auch? Der Mann war lebend Gold wert, das konnte keine Frau der Welt wettmachen! Und der Grundtenor war auch: Liebe bringt nix als Scherereien. Womit sie auch klar Recht hatten, und Vala würde ihnen im Leben nicht widersprechen... dass er aber selbst betroffen war, fuchste ihn dann doch umso mehr. Der einzige Kompromiss, auf den sie sich hatten einigen können (nach gleich drei ergebnislosen Nächten), war die Befragung einer höheren Macht... und genau deshalb hockte Vala nun hier vorm Feuer, nippte an einem heißen Becher und glotzte Trübsal blasend in die Glut.
    Eigentlich wollte er das nicht... er hatte eine HEIDENANGST (im wortwörtlichen Sinne) vor der Seherin... oder Oraculum, wie die Römer soetwas nannten. Er konnte sich nur allzu gut daran erinnern, als er das letzte Mal bei einer Seherin gewesen war... seine Urgroßtante Runhild war eine solche gewesen, und das war da nicht anders gewesen. Und dann war da noch... ein Schauer raste Valas Rücken hinauf der ihn sich schütteln ließ.. und er konnte sich nicht einmal einreden, dass es vom Regen kam. Nein, er hatte eine Mordsangst vor der Seherin, und trotzdem war er hier?
    Wie verzweifelt musste er sein? Wie orientierungslos? Nachdem nur einmal ein Plan fehlgeschlagen hatte? Bei den Göttern, er war einfacher mit der Abfuhr durch den Vescularier klargekommen, indem er einfach die Seiten gewechselt hatte... und das hier ließ ihn nun vollkommen ratlos zurück.
    Wieder einmal ärgerte er sich vor allem über sich selbst... die Liebe, die er schon vor Ewigkeiten begraben hatte brach nun wieder hervor und machte ihm das Leben erneut zur Hölle. Und genau und nur deshalb saß er nun hier...


    ...und einen Tag später frisch gebadet, einigermaßen passabel hergerichtet und mit bis zum Hals klopfenden Herzen bei den Tempelhändlern um dieses komische Zeug zu kaufen, das man wohl mitbringen musste (er hatte sich unter den argwöhnischen Blicken der Tabernenbelegschaft schlau gemacht): "Salve..", krächzte er mehr als dass er sprach, "Wieviel von diesem Olibanum muss ich der Sybille denn als Geschenk anbieten?"
    Dass er dabei vollkommen vergaß entgegen seiner sonstigen Art zu feilschen oder genauer auf den Preis zu achten war wohl auch nur der Tatsache geschuldet, dass er hier eigentlich nur reinwollte, um eine Antwort auf eine Frage zu erhalten die er sich eigentlich hätte selbst geben MÜSSEN, es aber irgendwie nicht konnte... und dann ganz, ganz schnell wieder heraus.

    "Was du davon hättest, Octavius?", zog Vala überrascht eine Augenbraue hoch, als sich der Octavier erst verständig zeigte... und sich dann tatsächlich nicht selbst ausmalen konnte, was er im Falle einer solchen Erkenntnis versprechen konnte: "Gehen wir mal davon aus, dass du es NICHT tätest, Octavius... Appius Cornelius Palma wird der neue Kaiser, wenn die Götter nicht selbst eingreifen und ihn aus dem Nichts niederstrecken ist daran kein rütteln mehr. Und selbst WENN es so käme stünde immernoch jemand aus dem näheren Kreis des Cornelius parat um diese Lücke zu füllen. Also kurzum: der Cornelier wird Kaiser. Marcus Vinicius Lucianus gehörte zu seinen frühesten Gefolgsleuten... um nicht zu sagen: zu seinen ersten. Dabei ist vollkommen gleichgültig ob er es tatsächlich war oder nicht... er wird dazu erklärt. Gehen wir also davon aus, dass du NICHT diese Erkenntnis hättest... bliebst du jemand, der einerseits direkter Klient des Vescularius war, andererseits einer der höchsten kaiserlichen Beamten... und rein zufällig auch derjenige, der mitgeholfen hat einen der treuesten Gefolgsmänner des neuen Kaisers umzubringen. Und glaub mir: kein Mensch wird dir glauben, dass du nicht zum engsten Kreis des Usurpators gehörtest.", half Vala der Vorstellungskraft des Octavius ein wenig auf die Sprünge, "Wenn ich mich selbst so reden höre, glaube ich immer mehr, dass nicht DU MIR einen Gefallen tust, indem du diese plötzliche Erkenntnis hast... sondern DU DIR SELBST."

    http://www.kulueke.net/pics/ir…/f-roemer-soldaten/37.jpg Als die Tirade auf die Wachsoldaten niederging, zogen sie unwillkürlich den Kopf ein. Um Barbaren zu bekämpfen wurde man schließlich tagtäglich gedrillt, aber für solcherlei Situationen fehlte ihnen einfach die Erfahrung. So es die Ehefrauen der Tribuni oder gar des Legaten waren, war es ohnehin taktisch klug die Klappe zu halten und sie einfach machen zu lassen... aber das hier... das war doch der Carcer.
    "Aber...", begann der eine, wurde letztlich aber von seinem Kameraden vorm Einknicken gerettet, indem der ihm einen warnenden Blick zuwarf und schließlich selbst einknickte, Packtiere hüten wollte schließlich keiner... und daran zweifeln, dass diese Frau ihnen genau das einbringen konnte taten sie wiederum auch nicht: "Aber nur ausnahmsweise... beim nächsten Mal brauchen wir wirklich eine offizielle Erlaubnis."
    Er nickte der Duccia zu, sichtlich um Fassung bemüht, und führte sie hinunter in die Gewölbe, den langen Gang entlang zur letzten Zelle in welcher der Praefectus Praetoria hauste.
    "Achtung, Besuch.", kündigte er die Duccia an als er die Tür öffnete und respektvollen Abstand zu dieser einnahm.