Als die Gruppe der Funktionäre den Tempelvorplatz erreichte, disturbierte eine heftige Windböe die sorgsam gefalteten Togae der Magistrate, was den Gracchen befürchten ließ, nunmehrig ein inadäquates Bild zu präsentieren oder, horribile dictu, dass gar der Consul selbst in seiner Toga praetexta nunmehr derangiert sein mochte, obschon er dies selbstredend im Detail des Faltenwurfes nicht zu ermessen wusste, da er in jener Proximität zum formal ersten Mann im Staate sich befand, dass das ungefärbte Weiß seines Staatskleides lediglich als amorphe Fläche sich ihm darbot und keine korrekt oder inkorrekt gelegte Falte sich ihm erschloss.
Neues Ungemach evozierte dagegen die Besprengung der Anwesenden mit Wasser zur kultischen Reinigung, denn gerade den dicklichen Quaestor erreichte ein besonders starker Schwall des kühlen Nasses direkt in sein Antlitz, welches der eisige Wind zwar prompt hinforttrug, dabei jedoch geradehin schmerzende Kälte an jenen Stellen hinterließ, welche das Wasser zuvor benetzt hatten. So wagte der junge Gracche doch, vorsichtig die Hand zu erheben, um die Humidität seines Gesichtes zumindest ein wenig manuell zu reduzieren, was hingegen zur Folge hatte, dass er nicht weiter verfolgte, wie das Volk zur Ruhe geboten und dem Consuls die Schüssel zum Reinigen seiner Hände gereicht wurde.
Nun bestieg Claudius Menecrates jedoch gemeinsam mit seinen Ministri immediat die Stufen des Tempels und verschwand im windgeschützten Inneren der gewaltigen Cella jenes überaus extravaganten Tempels, während das versammelte Publikum genötigt war, in der Kälte des Windes zu verharren. Manius Minor hatte nunmehr gar einen absonderlich ungünstigen Platz, da er sich unweit eines Staatssklaven wiederfand, welcher eine Räucherpfanne trug, deren verbrennender Wohlgeruch vom Wind einem breiten, transparenten Faden gleich beständig in die Nase des Quaestors wurde getragen. Der junge Gracche räusperte sich und zog seinen Kopf zurück, doch die unbeständigen Böen triumphierten immer wieder bei ihrem Mühen, den Jüngling mit jener Penetranz an Wohlgeruch zu torquieren, dass diesem trotz der kühlen, klaren Luft beinahe ein wenig blümerant wurde.
Erst als Menecrates das Voropfer beendet hatte und die Pforten des Tempels unter lauten Pfeifen des nunmehr wieder eindringenden Windes sich öffneten, winkte dem Quaestor Errettung. Denn nun würde die blutige Opferzeremonie folgen, für welche sie bereits die weiße Kuh auf dem Hinweg zum Tempel vom Forum Boarium mit sich gebracht hatten, was wiederum implizierte, dass auch die Ministri (inklusive jenem mit der Räucherpfanne) sich neu formierten, um dem Opferherrn bei seiner Prüfung des Opfertieres zu assistieren.
Erleichtert atmete der junge Flavius folglich auf, während Claudius Menecrates die Kuh umkreiste, ihre Eignung konfirmierte und sie schließlich symbolisch ihres Schmuckes entkleidete.