Unendlich erschien dem Knaben die Dauer jener Prozession, sodass der führende Minister, augenscheinlich ein Aedituus des Tempels der Diana, bei der Ankunft in Nemi sich davonmachte und binnen kurzer Zeit mit einer frischen Tunica wiederkehrte, die er dem jungen Flavius hinhielt. Rasch entgürtete sich dieser, dem die Perspektive jenes von Schweiß durchtränkten Kleidungsstücks ledig zu werden, durchaus erstrebenswert erschien. Um indessen die Aufmerksamkeit der Passanten und übrigen Teilnehmer nicht zu attrahieren, zog man ihn beiseite hinter einen Baum, wo Manius Minor rasch sich umkleidete und seine alte Tunica gleich einer überflüssig gewordenen Last achtlos auf der Erde zurückließ. Doch auch dies verhinderte nicht, dass der Knabe, noch immer erhitzt von dem langen Marsche, sein Antlitz weiterhin erglänzen ließ und rasch neuerliche Flecken auf seinem neuen, rein weißen Gewande offenbahrte.
Einer der Sklaven der Flaviae, der ebenfalls bei der Prozession mitgeschritten war, um seinen Herrschaften überflüssige Gegenstände, namentlich die Toga des Manius Maior zu transportieren, reichte Manius Minor, als er dessen ansichtig wurde, zumindest ein Sudarium, das ihn zumindest der größten Humidität entledigte.
So erfrischt trat der Knabe, dessen Antlitz indessen seine Unwilligkeit zu weiterer Fortbewegung unmittelbar widerspiegelte, da die Strapazen des Weges seinen Vorsatz, stets eingedenk der Gravitas und Dignitas seines Standes sich zu präsentieren, gänzlich hinweggewischt hatte. So stolperte mehr denn schritt er weiter voran, erfreulicherweise in den weiter zurückliegenden Rängen der Ministri, da seine Darreichung des Culter keine Notwendigkeit mehr finden würde, immer wieder vorwärtsgeschoben von einem der älteren Ministri, sodass er auch den Rundgang der Lustratio überstand und vor der Tempelanlage zum Halten kam, wo weitere Zeremonien, deren Dauer angesichts der Präskription, diesen stehend zu attendieren, ihn weidlich schreckte.