Beiträge von Quintus Claudius Lepidus



    Ad
    procurator a libellis
    Administratio Imperatoris
    Palatium Augusti
    Roma, Italia



    Geschätzter Procurator Annaeus Varus,


    sei mir gegrüßt. Hiermit erbete ich um das Militärtribunat bei der Legio I Traiana Pia Fidelis. Die letzte Amtsperiode bekleidete ich das Amt des Tresvir Capitalis und kürzlich absolvierte ich das Examen Primum an der Academia Militaris.


    Bitte teile mir mit, ob meinem Ersuchen nachgekommen wird.
    Ich danke dir und verbleibe,


    vale bene,


    Quintus Claudius Lepidus


    Durus schien aufgrund der ganz und garnicht zögerlichen Antwort von Lepidus etwas überrascht, doch war er seit je her ein Freund geordneter Dinge und dazu gehörte eben auch die Wahl der Frau an seiner Seite. Sicherlich würde auf dieses Gespräch noch ein weiteres mit Menecrates folgen, doch würde dies kaum die Entscheidung von ihm beeinflußen.
    >Sehr gut Patronus, dies ist eine wunderbare Idee.<
    Kommentierte Lepidus die Entscheidung von Durus bezüglich des einander kennenlernens.
    >Kann ich ansonsten noch etwas für dich tun Patronus? Ich würde ansonsten diese erfreuliche Neuigkeit meiner Familie mitteilen.<
    Schließlich heiratete man nicht jeden Tag.

    Nachtigall ick hör dir trappsen, schoß es Lepidus als erstes durch den Kopf, nachdem Vala seine kurze, jedoch an Informationen nicht zu kurz kommende Ansprache beendet hatte. Die Reaktionen konnten unterschiedlicher nicht sein. Während der Pompeier scheinbar uneingeschränkt Euphorie versprühte, zögerte Sermo vorerst. An der Sache an sich schien er nichts auszusetzen zu haben, vielmehr standen da noch einige Fragen im Raum. Der Aurelier hingegen machte auf Lepidus einen etwas merkwürdigen Eindruck. Jener schien vorerst auf Stimmenfang zu sein und hütete sich mit einer Meinungsäußerung. Vielleicht lag Lepidus' derzeitige Meinung aber auch an der allzu kurzen Nacht. Dementsprechend war er mit gerade noch annehmbarer Laune hier aufgekreuzt. Lepidus nickte Sermo zu, als er das ein oder andere ungewisse ansprach.
    >Ich kann mich meinem Vorredner nur anschließen. Solch eine Verbindung steht in einem ausgewogenen Verhältnis von geben und nehmen. Solch Bündnis sollte nicht überstürzt und mit Bedacht geschmiedet werden. Gibt es keinerlei Fragen eurerseits?<
    Bei Vala und Sermo wusste Lepidus, auf was er sich einließ. Bei den beiden anderen war dies schon schwerer. Obgleich sich Lepidus kaum vorstellen konnte, das Vala sich mit Leuten umgab, die sich nur mit fremden Federn schmückten. Dies Treffen sowie die Beteiligten war von Vala ganz sicher mit Bedacht gewählt und es schien auch keine Person zu viel oder gar zu wenig anwesend zu seun. Nur galt es an aller erster Stelle einander bekannt zu machen und einen groben Leitfaden zu erstellen.
    >Was kann ich von dir erwarten Pompeius oder von dir Aurelius? Bei welcher Art von Vorhaben, ob jetzt kurz- oder mittelfristig ist mal dahingestellt, können wir einander behilflich sein? Ist eine Art von Ehrenkodex sinnvoll? Sollte es einen Leitfaden geben? Ist ein Treffen in regelmäßigen Abständen sinnvoll, ja vielleicht sogar nötig?
    Auch ist es schwer vorstellbar, das ihr mir uneingeschränkt eure Unterstützung entgegen bringt, bevor ihr überhaupt etwas wisst von mir! Solch handeln wäre überaus blauäugig und dumm.<

    Dies beruhte natürlich auch auf Gegenseitigkeit und war keinesfalls eine Feststellung, vielmehr eine kleiner Punkteplan, den es galt abzuarbeiten, bevor man sich auf die Schultern klopfte.
    >Im Großen und Ganzen stehe ich der Sache und dies kann etwas ganz großes werden, positiv gestimmt gegenüber, sind dann auch die letzten Fragen und Unklarheiten ausgeräumt.<

    Tiberia Arvinia war zwar nicht die Person, die Lepidus oft zu Gesicht bekam dennoch hatte er sie schon einmal auf eine der vielen Cena´s gesehen und das ein oder andere Wort gewechselt.
    >Ich muss sagen dass das Angebot recht interessant klingt Patronus.<
    Eigentlich war dies auch nicht eine Sache, wo Lepidus lange überlegen musste. Eine Verbindung zu den Tiberiern war auf keinen Fall zu verachten und nur darum ging es schließlich.
    >Sollte die Verbindung zustande kommen Patronus, wovon ich ausgehe, kann ich dir versichern, das ich Arvinia ein guter Ehemann sein werde.<

    Mit großen Wortspielchen oder namenraten hielt sich Lepidus garnicht auf, er steuerte direkt auf Sermo zu und begrüßte diesen mit einem Handschlag.
    Lepidus grinste, als Sermo ihn auf das in kürze beginnende Treffen ansprach.
    >Gernau, das hat er. So wie ich Vala kenne hat führt er etwas im Schilde.<
    Das würde jedoch auch jeder andere herausfinden. das dies keine Cena im traditionellen Sinne werden würde war sicher allen klar.
    Grinste ich Sermo an.

    Es war für Lepidus nicht das erste mal, das er in der Casa Prudentia vorstellig wurde oder aber Vala kontaktierte.
    Nachdem er von dem Ianitor in eingelassen wurde und ins Triclinium geführt wurde, war dort schon reger Andrang und so grüßte Lepidus erst einmal in die runde.
    >Salvete die Herren.<
    Anscheinden schien Lepidus einer der letzten zu erwartenden Gäste zu sein denn der Aurelier, der Pompejer und sogar Sermo waren schon zugegen.

    Jetzt wurde es interessant. Durus hatte derzeit nichts, was Lepidus hätte für ihn erledigen können jedoch ein Angebot.
    Interessiert lauscht Lepidus den weiteren Worten seines Patrones.
    >Ein Angebot?!<




    Die weiteren Worte von Durus ließen Lepidus aufhorchen und sinnieren zugleich.>Ich habe weder eine Verlobte noch steck mein Vater in einer etwaigen Verhandlung zu solch einer.< Gegen die Begründung von Durus hatte Lepidus nichts einzuwenden nur konnte er sich noch nicht denken, welches seiner Schäfchen Durus ins trockene bringen wollte.

    Was heute genau vonstatten gehen sollte war Lepidus noch etwas schleierhaft trotzdem erschien er in in zweckmäßiger Kleidung sowie Ausrüstung in dem schon gut gefüllten Atrium.
    Mit einem >Salvete!< zog er die Aufmerksamkeit auf sich und bahnte sich den Weg zu Menecrates.

    Romana, Lepidus' Lieblingsbase war recht ungehalten, als sie auf Morrigan zu sprechen kam. Lepidus konnte sich nicht annähernd erinnern, wann sich Romana das letzte so ereiferte. Er blickte zu Morrigan ubd gleich wieder zu Romana.
    >Ganz richtig Romana, jedoch kann ich deiner Aussage nicht ganz folgen. Wozu muss eine Sklavin, die für tänzerische Untermalung bei einer Cena sorgen soll unsere Sprache beherrschen? Wozu braucht eine Sklavin, die sich um die Pferde deines Vaters kümmern soll Latein?<
    Aber vielleicht war dies alles auch nur ein Mißverständniss. Doch als Romana plötzlich mit Zweideutigkeiten um sich warf verfinsterte sich Lepidus Antlitz.



    >Moment Romana, jetzt mal runterfahren. Du kennst mich, du weißt wie ich denke und handle. Habe ich irgendwann schon einmal mit Unbedacht geglänzt? Glaube mir liebe Romana, das hat schon alles Hand und Fuss, auch wenn sie noch etwas verstört ist.<
    Verstört war ja ganz nett ausgedrückt. Doch Lepidus wollte eben eben nicht noch mehr Öl ins Feuer gießen.
    Da kam Lepidus das erscheinen von Mansuri gerade recht.
    Mit einem Nicken und einem >Dann kümmere dich um sie!< antwortete Lepidus auf die Frage seiner Bediensteten.

    Es war schon eine Weile her, als Lepidus Romana das letzte mal gesehen hatte. Doch Romana schien etwas außer sich zu sein. >Gör? Du meinst meine neue Sklavin Romana?<
    Das Morrigan noch kein Wort Latein sprach war Lepidus nicht neu, doch war er schon dabei, etwas in die Wege zu leiten.
    >Ich habe sie erst gestern auf dem Sklavenmarkt erworben.<
    Das sie nicht unbedingt ein Schnäppchen war verschwieg Lepidus.

    Gerade hatte Lepidus einem Klienten seine Aufgaben diktiert, als er merkwürdige Geräusche aus dem Garten vernahm. Da er sowieso fertig war, entließ er den Klienten für heute und wollte herausfinden, woher die tumultartigen Geräusche kamen.
    Die Tür zum Hortus ging auf und Lepidus setzte einen Fuss hinein, als erst Romana auf den Ausgang und hinter ihr Morrigan zusteuerten.
    >Was spielt ihr denn da Romana?<
    Etwas verwundert blickte Lepidus zu Romana.

    Der Sturm schien sich etwas gelegt zu haben. Auch schien sie nicht ganz lernunwillig zu sein. Als sie sich anschickte, ihre Kleidung abzulegen, verließ Lepidus die Sklavenunterkunft. Vielleicht war das Geld garnicht schlecht angelegt. Sie bräuchte sicher nur etwas Eingewöhnungszeit.

    Fünf Tage nachdem Lepidus das Officium verlassen hatte, war er wieder hier erschienen. Mit der Hoffnung das Ergebnis des Examen Primum mitgeteilt zu bekommen klopfte er an und betrat dieses umgehend.
    >Salve Scriba, Claudius Lepidus mein Name. Du erinnerst dich sicher, ich war vor fünf Tagen hier um das Examen Primum abzulegen. Nun bin ich hier um mich nach dem Ergebnis zu erkundigen.<
    Erwartungsvoll blickte Lepidus des Scriba an.

    Die tumultartigen Zustände um ein und dieselbe Person waren merklich abgeklungen, jedoch strafte sie Lepidus immer noch mit Mißmut.
    Er nahm den einen Arm hinter dem Rücken hervor und warf die in der Hand zu einem Päckchen zusammengelegte Kleidung auf das vor ihm stehende Bett.
    >Das soll sie anziehen!<
    Fauchte Lepidus eine Sklavin an, welche gerade den Raum mit einer Schüssel Wasser und einem Handtuch über dem Arm, betrat.
    >Und wenn ihr damit fertig seid, geht ihr in die Küche und sie bekommt erst einmal etwas zu essen und trinken. Hast du mich verstanden?<

    Nachdem die Neusklavin im Eingangsbereich der Villa einfach abgeworfen wurde, dauerte es eine Weile bis sich zwei Bedienstete um das etwas verstörte Mädchen kümmerten und sie in die Sklavenunterkunft geleiteten.
    Es dauerte auch nicht lang und Lepidus stand im Türrahmen.
    Er wollte sehen, ob sie sich etwas beruhigt hatte.

    es herrschte ein reges Treiben vor und in der Villa. In der letzten Zeit war eine Art von Aufbruchstimmung unverkennbar. Die zwei Bediensteten hatten die Neusklavin schon in das innere bugsiert und nun war auch Lepidus auf dem Weg in das Innere, wurde aber kurz von Sharif aufgehalten, der für ihn eine Nachricht hatte.
    Lepidus hielt kurz inne und bahm die Information entgegen. >Eine Feier?! Sehr gut Sharif.<
    Entgegnete Lepidus, nickte Sharif zu und setzte seinen Weg in die Villa fort.


    Lepidus hatte den Eingangsbereich passiert und entdeckte seinen Neuerwerb auf dem Fussboden kauernd.
    Eine lautstarke, sehr deutliche Anweisung in dem Inneren der Villa ließ gleich eine handvoll an Sklavinen aus allen Richtungen herbeilaufen.
    >Verdammt nochmal, muss man hier alles selber machen? Bringt sie in ihre Unterkunft.<
    Keiner traute sich im Moment eunen Ton von sich zu geben.

    Die Sänfte hielt vor der Villa Claudia samt Tross und Lepidus bahnte sich den vor die Sänfte, während die Porta geöffnet wurde und Sklaven eifrig das am Markt erworbene in das Innere der Villa zu bringen.
    Es galt ja nicht nur eine kleine, widerspenstige, eben erworbene Sklavin in die Villa zu bugsieren.
    >Macht mir vorsichtig mit der Kleinen, sie wird noch gebraucht.<
    Forderte Lepidus, doch so zerbrechlich wie sie schien, war sie keinesfalls.