Beiträge von Gaius Quintilius Taurinius

    Gaius verabschiedete sich von Messalina die - wie üblich - sehr viel zu tun hatte und verliess tief in Gedanken versunken ihr Büro.
    Grade als er auf den Flur trat der wieder aus dem Officium herausführte stiess er mit jemandem zusammen.
    "Oh, Verzeihung.... Ich war in Gedanken."
    Grade wollte Gaius sich abwenden, als ihm an dem Mann etwas auffiel
    "Hmm... Soldat, Centurio, sieht aus als würde er jemanden suchen und sieht mir etwas ähnlich.... Marcus!"
    "MARCUS!", rief Gaius überrascht. "Was machst du hier in Rom!?"

    Gaius verabschiedete sich von Messalina die - wie üblich - sehr viel zu tun hatte und verliess tief in Gedanken versunken ihr Büro.
    Grade als er auf den Flur trat der wieder aus dem Officium herausführte stiess er mit jemandem zusammen.
    "Oh, Verzeihung.... Ich war in Gedanken."
    Grade wollte Gaius sich abwenden, als ihm an dem Mann etwas auffiel
    "Hmm... Soldat, Centurio, sieht aus als würde er jemanden suchen und sieht mir etwas ähnlich.... Marcus!"
    "MARCUS!", rief Gaius überrascht. "Was machst du hier in Rom!?"

    "Ah, du stellst mich vor keine leichte Wahl! Einerseits wäre es wahrhaftig schön wieder in meine Heimat zurückzukehren und bei meiner Familie leben zu können, andererseits ist es eine grosse Ehre hier in Rom bei der Errichtung eines so bedeutenden Monumentes mitwirken zu können."
    Gaius schwieg einen Moment und starrte geistesabwesend aus dem Fenster.
    "Ich bitte dich, gib mir ein oder zwei Tage Bedenkzeit, damit ich mir über meine Wünsche klar werden kann. Diese Entscheidung wird mir nicht leicht fallen. Was den gewährten Bonus angeht, so danke ich dir und ich werde ihn natürlich mit meiner Eskorte teilen. Das haben sich die Männer redlich verdient."

    "Ah, du stellst mich vor keine leichte Wahl! Einerseits wäre es wahrhaftig schön wieder in meine Heimat zurückzukehren und bei meiner Familie leben zu können, andererseits ist es eine grosse Ehre hier in Rom bei der Errichtung eines so bedeutenden Monumentes mitwirken zu können."
    Gaius schwieg einen Moment und starrte geistesabwesend aus dem Fenster.
    "Ich bitte dich, gib mir ein oder zwei Tage Bedenkzeit, damit ich mir über meine Wünsche klar werden kann. Diese Entscheidung wird mir nicht leicht fallen. Was den gewährten Bonus angeht, so danke ich dir und ich werde ihn natürlich mit meiner Eskorte teilen. Das haben sich die Männer redlich verdient."

    Gaius räusperte sich etwas verlegen.
    "Ach dieser verdammte Theoriekram...", dachte er.
    "Nun, ich werde es wohl noch einmal versuchen müssen, Tiberia Messalina. Durch meine Reise war ich wohl etwas abgelenkt. Ich bin sicher, beim nächsten Mal schneide ich besser ab. Die Errichtung des Standbildes und der Ruhmeshalle weiter zu betreuen ist natürlich eine interessante Aufgabe die ich gerne betreuen würde. Es sei denn der Cultus Deorum hat anderes mit mir vor."

    Gaius räusperte sich etwas verlegen.
    "Ach dieser verdammte Theoriekram...", dachte er.
    "Nun, ich werde es wohl noch einmal versuchen müssen, Tiberia Messalina. Durch meine Reise war ich wohl etwas abgelenkt. Ich bin sicher, beim nächsten Mal schneide ich besser ab. Die Errichtung des Standbildes und der Ruhmeshalle weiter zu betreuen ist natürlich eine interessante Aufgabe die ich gerne betreuen würde. Es sei denn der Cultus Deorum hat anderes mit mir vor."

    Gaius lächelte, erfreut über die herzliche Begrüssung.
    "Ich danke euch, Tiberia Messalina. Die Reise war zwar anstrengend, aber nicht weiter aufregend. Wir hatten gutes Wetter und ruhige See. Ich denke, Neptun war uns wohlgesonnen."
    Messalina nickte zustimmend.
    "Aber sagt mir Gaius Quintilius: War eure Mission erfolgreich? In euerem Brief deutetet ihr Schwierigkeiten an."
    Gaius versuchte ein Grinsen zu unterdrücken, was ihm aber nicht ganz gelang.
    "Ich war erfolgreich. Zwar gab es Schwierigkeiten mit den Priestern des Zeus in Olympia, aber es gelang mir dennoch die Konstruktionspläne in meinen Besitz zu bringen." Gaius winkte seinen Sklaven zu sich und bedeutete ihm die Kiste auf Messalinas Schreibtisch zu stellen.
    "Diese Kiste enthält alle Dokument, Konstruktionspläne und Wartungsberichte die im Tempel des Zeus vorrätig waren. Einige davon sind noch von Phidias persönlich verfasst. Damit sollte es für unsere Bildhauer und Baumeister ein leichtes sein, eine Statue anzufertigen die jene des Phidias noch übertrifft. Ein Monument wie es Rom gebührt."

    Gaius lächelte, erfreut über die herzliche Begrüssung.
    "Ich danke euch, Tiberia Messalina. Die Reise war zwar anstrengend, aber nicht weiter aufregend. Wir hatten gutes Wetter und ruhige See. Ich denke, Neptun war uns wohlgesonnen."
    Messalina nickte zustimmend.
    "Aber sagt mir Gaius Quintilius: War eure Mission erfolgreich? In euerem Brief deutetet ihr Schwierigkeiten an."
    Gaius versuchte ein Grinsen zu unterdrücken, was ihm aber nicht ganz gelang.
    "Ich war erfolgreich. Zwar gab es Schwierigkeiten mit den Priestern des Zeus in Olympia, aber es gelang mir dennoch die Konstruktionspläne in meinen Besitz zu bringen." Gaius winkte seinen Sklaven zu sich und bedeutete ihm die Kiste auf Messalinas Schreibtisch zu stellen.
    "Diese Kiste enthält alle Dokument, Konstruktionspläne und Wartungsberichte die im Tempel des Zeus vorrätig waren. Einige davon sind noch von Phidias persönlich verfasst. Damit sollte es für unsere Bildhauer und Baumeister ein leichtes sein, eine Statue anzufertigen die jene des Phidias noch übertrifft. Ein Monument wie es Rom gebührt."


    An: Spurius Purgitius Macer, Legatus Legionis, Legio I
    Von: Gaius Quintilius Taurinius, Victimarius


    Salve Legat!


    Hiermit möchte ich Euch noch einmal in aller Form für die mir gewährte Militäreskorte danken.
    Eure Soldaten habe jederzeit meinen persönlichen Schutz gewährleistet und waren mir auch sonst in der Erfüllung meiner Aufgaben eine grosse Hilfe.
    Besonders möchte ich die Arbeit des Eskortenführers Gaius Tallius Priscizu hervorheben, der jederzeit Herr der Lage war und seine Soldaten vorzüglich im Griff hatte.
    Noch einmal meinen Dank.


    Vale


    Gaius Quintilius Taurinius
    Victimarius

    Strahlend betrat Gaius das Gebäude des Officiums. "Endlich wieder in Rom!", dachte er zufrieden. "Es war auch allerhöchste Zeit."
    Er warf einen Blick zurück um zu sehen, ob ihm Antigonos noch folgte. Der Bursche blieb ständig stehen um Statuen, Gebäude oder Menschen anzustarren. Der junge Grieche hatte sich eben noch nicht an die grossartigste Stadt der Welt gewöhnt. Aber diesmal befand sich Antigonos genau hinter seinem Herrn und trug - mit grosser Sorgfalt - die Truhe mit den Schriftrollen aus dem Zeustempel von Olympia.


    Gaius richtete seine Schritte auf den Weg zu Messalinas Büro. Im Vorzimmer wurde er jedoch von einer Schreiberin aufgehalten.
    "Was kann ich für euch tun, Victimarius?", frage sie freundlich, aber bestimmt.
    "Ich bin der Victimarius Gaius Qunitilius Taurinius, soeben zurückgekehrt aus Achaia in einer Sondermission des Cultus Deorum. Ich habe wichtige Neuigkeiten für Tiberia Messalina. Bitte meldet mich an."
    "Einen Moment bitte, Victimarius. Ich werde sehen, ob sie Zeit für euch hat. Setzt euch einen Moment."


    Gaius seuftze heimlich und liess sich dann auf einem Stuhl nieder. Immer diese Verzögerungen.

    Strahlend betrat Gaius das Gebäude des Officiums. "Endlich wieder in Rom!", dachte er zufrieden. "Es war auch allerhöchste Zeit."
    Er warf einen Blick zurück um zu sehen, ob ihm Antigonos noch folgte. Der Bursche blieb ständig stehen um Statuen, Gebäude oder Menschen anzustarren. Der junge Grieche hatte sich eben noch nicht an die grossartigste Stadt der Welt gewöhnt. Aber diesmal befand sich Antigonos genau hinter seinem Herrn und trug - mit grosser Sorgfalt - die Truhe mit den Schriftrollen aus dem Zeustempel von Olympia.


    Gaius richtete seine Schritte auf den Weg zu Messalinas Büro. Im Vorzimmer wurde er jedoch von einer Schreiberin aufgehalten.
    "Was kann ich für euch tun, Victimarius?", frage sie freundlich, aber bestimmt.
    "Ich bin der Victimarius Gaius Qunitilius Taurinius, soeben zurückgekehrt aus Achaia in einer Sondermission des Cultus Deorum. Ich habe wichtige Neuigkeiten für Tiberia Messalina. Bitte meldet mich an."
    "Einen Moment bitte, Victimarius. Ich werde sehen, ob sie Zeit für euch hat. Setzt euch einen Moment."


    Gaius seuftze heimlich und liess sich dann auf einem Stuhl nieder. Immer diese Verzögerungen.


    Salve Marcus!


    Endlich komme ich mal dazu ein paar Zeilen nach Hause zu schreiben.
    In letzter Zeit war mein Leben doch reichlich turbulent. Ich schreibe dir diese Zeilen nicht etwa aus Rom, sonder aus Achaia!
    Ja, genau. Dorthin hat mich eine Mission des Cultus Deorum verschlagen. Und nicht etwa irgendwohin! Nein, nach Olympia! Eine der heiligsten Stätten des Landes.
    Ist das nicht aufregend?
    Wie geht es dir und Magnus? Was macht seine Ausbildung bei der Legion? Ich hoffe doch es ist alles ruhig zu Hause und die Germanen machen keinen Ärger.
    Seid bitte beide vorsichtig. Ich will nicht, dass es euch so geht wie meinem Vater und Onkel Decius.
    Ich bete für euch.
    Alles Gute


    Gaius


    P. S.
    Grüsst mir Learchos, den alten Gauner!


    Pünktlich zum Sonnenaufgang verliess Gaius das Delegationsgebäude. Vor dem Haus stand seine Eskorte angetreten. Auch Philippos der Führer wartete auf ihn, ebenso der Verwalter. Gaius bestieg seine Sänfte und legte seinen Schatz vorsichtig neben sich.
    "Wie schade, dass du uns schon wieder verlässt, Gaius Quintilius.", sagte der Verwalter. "Ich wünsche dir noch eine gute Reise."
    "Danke. Ich werde in Rom nur gutes von dir zu berichten haben. Philippos!"
    "Ja, Herr?"
    "Wir brechen auf. Bring uns nach Korinth."
    "Korinth? Wie ihr befehlt, Herr."
    Als die Reisegruppe aufbrach trat Tallius kurz neben die Sänfte und flüsterte Gaius etwas ins Ohr. Gaius nickte zufrieden und Tallius nahm seinen Platz an der Spitze der Kolonne wieder ein.


    Die Sache mit dem Spion war geregelt. Bald schon würden die Priester seine Leiche auf dem Platz vor dem Tempel finden.

    Gaius sass alleine in seinem Zimmer und wartete.
    Seit Stunden schon sass er hier. Er hatte versucht zu lesen, hatte versucht seinen offiziellen Bericht an Antistes zu beginnen, war hin und her gewandert, aber nichts hatte seine Unruhe mildern können. Nun sass er nur hier und wartete. Hin und wieder glitt sein Blick zu dem Dolch der vor ihm auf dem Tisch lag. "Nein, ich werde nicht die Schande des Versagens auf mich nehmen. Und ich werde den Zeuspriestern kein Schauspiel liefern.", dachte er entschlossen.
    Die Stunden vergingen qualvoll langsam. Gaius sah auf die Stundenkerze. Nur noch zwei Stunden bis Sonnenaufgang. Antigonos war schon seit fünf Stunden fort. War er gefangen worden? Hatte er Gaius verraten? War er einfach nur geflohen?
    Da! Schritte auf der Treppe! Gaius ergriff den Dolch.
    "Wer da?", fragte die Wache. "Antigonos! Schnell, lasst mich zu meinem Herrn!"
    Die Tür wurde geöffnet und Antigonos betrat den Raum. Er trug eine alte Tunika aus dunkelbrauner Wolle, sein Gesicht und alle sichtbaren Körperteile waren mit Ruß geschwärzt. Über seinem Rücken hing ein Lederbeutel.
    "Nun, warst du erfolgreich?", fragte Gaius gespannt.
    "Das war ich, Herr. Fast schon ein Kinderspiel. Die Wachen sind faul und unaufmerksam. Sie rechnen gar nicht mit Dieben. Ich habe nur so lange gebraucht, weil ich die Schriften erst suchen musste."
    "Zeig her!". Gaius öffnete den Beutel den Antigonos ihm reichte und begutachtete den Inhalt. Perfekt! Baupläne, Konstruktionszeichnungen, Berichte von Handwerkern über Reparaturen und verwendetes Material, Notizen von Baumeistern, sogar einige Schriften von Phidias persönlich!
    "Sehr gut Antigonos. Nun geh und reinige dich. Wir brechen in zwei Stunden auf."

    In diesem Moment wurde die Tür aufgestossen. Gaius wollte grade wütend auffahren, unterbrach sich aber als er sah, dass es sich bei dem Störenfried um Gaius Tallius in Begleitung zweier Legionäre handelte die eine heftig um sich tretende Person zwischen sich schleppten.
    "Was ist denn hier los?", fragte Gaius erstaunt.
    "Den Kerl habe ich erwischt, wie er unter deinem Fenster gelauscht hat, Gaius Quintilius. Es ist einer der Sklaven des Hauses. Zweifellos ein Spion der Zeuspriester!"
    "Sieh an, sieh an. Gute Arbeit Gaius Tallius."
    "Was machen wir jetzt mit dem Kerl?"
    "Schmeisst ihn in den tiefsten Keller und bewacht ihn gut. Sorgt dafür, dass niemand erfährt wo er ist. Alles weitere entscheide ich morgen. Ach - Gaius Tallius: warte bitte noch einen Moment."
    Tallius nickte und schickte seine Soldaten fort.
    "Was gibt es noch?"
    "Bereite alles für unsere Abreise vor. Wir werden morgen bei Sonnenaufgang aufbrechen. Es geht zurück nach Rom. Aber sorge dafür, dass unsere bevorstehende Abreise nicht bekannt wird. Gib insbesonde acht auf unseren Führer."
    Tallius salutierte und ging.
    "So Antigonos - wo war ich? Ach ja: dein Auftrag. Du wirst aus dem Zeustempel einige Unterlagen für mich stehlen. Es handelt sich um Konstruktionszeichnungen und Schriften des Phidias und der Baumeister und Handwerker des Tempels die sich mit dem Bau und der Instandhaltung der Zeusstatue befassen. Du findest die entsprechenden Rollen in der Bibliothek des Tempels und in den Büros der Baumeister. Bring mir alles was du zu diesem Thema findest. Verstanden?"
    "Ja, Herr. Ich habe nur heute Nacht Zeit?"
    "Ja. Du musst vor Sonnenaufgang zurück sein. Sollte das nicht der Fall sein, gehe ich davon aus, dass du tot bist oder mich verraten hast. Es wäre besser für dich, du wärest tot. Verstanden?"
    "Vollkommen, Herr."
    "Gut geh und triff deine Vorbereitungen. Melde dich bei mir, bevor du gehst."

    Am nächsten Morgen erschien Antigonos wie befohlen wieder vor Gaius.
    "Hier bin ich, Herr. Was soll ich für euch tun?"
    "Warte einen Moment. Legionäre! Ich habe wichtiges mit diesem Sklaven zu besprechen. Sorgt dafür, dass wir nicht gestört werden und dass niemand lauscht!"
    Die Soldaten salutierten und verliessen den Raum. Gaius verschloss die Fensterläden und winkte Antigonos näher zu sich heran.
    "Ich habe dich aus einem ganz bestimmten Grund gekauft. Und zwar weil du ein Dieb bist."
    "Weil ich... WARUM?"
    "Ganz einfach: du sollst etwas für mich stehlen. Etwas sehr wichtiges."
    "Und wo soll ich dieses Ding stehlen?"
    "Aus dem Tempel des Zeus." Gaius beobachtete Antigonos genau. Würde er dem Jungen vertrauen können?
    Antigonos schluckte zwar, nickte dann aber.
    "Wie ihr befehlt, Herr."
    "Fürchtest du nicht den Zorn der Götter?"
    "Nein, Herr. Ich glaube die Götter kümmern sich wenig um uns. Und ich fürchte euren Zorn viel mehr. Die Götter sind weit weg. Ihr seid hier."
    "Eine kluge Antwort. Und falls dir der Einfall kommen sollte mich an die Priester zu verraten, bedenke dies: Roms Arm reicht weit. Und diese Mission ist wichtig für Rom. Du würdest Roms Rache nicht entkommen."
    Antigonos nickte ergeben.
    "Das weiss ich, Herr. Ich werde euch nicht enttäuschen."

    Verwirrt und erschöpft folgte der junge Sklave Gaius und seiner Leibwache zum Haus der römischen Delegation. Hier befahl Gaius einem der Haussklaven dem Jungen etwas zu essen und zu trinken zu geben, ihn zu säubern, ihm ein sauberes Gewand zu geben und ihn dann wieder zu ihm zu bringen.
    In der Zwischenzeit legte sich Gaius seinen Plan - der bis dahin nur eine vage Idee war - zurecht.
    Etwa eine Stunde später stand Gaius' neuer Sklave vor ihm. Gewaschen und gesättigt nahm sich der Bursche schon wesentlich manierlicher aus.
    "Wie heisst du, Junge", fragte Gaius freundlich.
    "Antigonos, Herr. Danke, dass ihr mir geholfen habt. Ich hätte den Marsch sicher nicht überlebt und wenn doch wäre ich in den Minen zugrunde gegangen."
    "Du brauchst mir nicht zu danken, Antigonos. Ich habe dich nicht allein aus der Güte meines Herzens gerettet."
    "Das dachte ich mir schon, Herr. Man sagt, ihr Römer tut nichts, was nicht zu eurem Vorteil ist."
    "Ein heller Kopf, wenn auch etwas vorlaut.", dachte Gaius amüsiert.
    "Es steht dir nicht zu über deine Herrschaft zu urteilen! Auch wenn du nicht ganz unrecht hast."
    Antigonos senkte den Kopf: "Jawohl, Herr"
    "Schon gut. Kannst du lesen?"
    "Ja, Herr. Nicht sehr gut, aber ich komme zurecht."
    Gaius war angnehm überrascht. Die Dinge entwickelten sich im Moment zu seiner Zufriedenheit.
    "Sehr gut, Antigonos. Geh jetzt und lass dir vom Verwalter einen Schlafplatz zuweisen. Morgen erfährst du, warum ich dich aus der Sklavenkarawane gekauft habe."


    Antigonos verneigte sich und ging langsam hinaus. Gaius konnte ihm ansehen, dass er nicht ganz davon überzeugt war, dass sein Schicksal sich zum besseren gewendet hatte.

    "Steh auf, du dreckiges Schwein! Los mach schon, oder du wirst es bereuen!", schallte es plötzlich durch die Luft.
    "Bitte, ich kann nicht mehr!"
    Gaius sah auf. Er befand sich in der Stadt, in der Nähe des Marktplaztes. Ein ungewöhnliches Bild bot sich ihm dar: Eine Reihe von Männern verschiedenen Alters in zerlumpter Kleidung, an Händen und Füssen mit schweren Ketten gefesselt und unter starker Bewachung stand in der Nähe des Brunnens. Ein junger Bursche war völlig erschöpft zusammengebrochen. Ein Aufseher stand breitbeinig über ihm und hob seine Peitsche.
    "Halt! Hört auf!", rief Gaius erbost, "Seht ihr nicht, dass der Mann völlig erschöpft ist?"
    Der Wächter drehte sich um. "Was geht dich das an, Römer? Kümmer dich um deinen eigenen Kram."
    Als er die Legionäre sah, die sich neben Gaius aufbauten und drohend die Hände auf ihre Schwerter legten trat der Aufseher einen Schritt zurück. "Verzeiht meine Grobheit, Herr. Aber diese Männer sind nur Sklaven, schlimmer noch verurteilte Verbrecher. Sie sind auf dem Weg in die Silberminen. Sie sind euer Mitleid nicht wert."
    "Bitte, Herr.", keuchte der Sklave, "Ich habe Durst. Ich kann nicht weiter ohne etwas zu trinken. Habt Erbarmen, Herr."
    "Gib ihm etwas zu trinken.", befahl Gaius einem der Legionäre. "Halt den Mund!", herrschte er den Wächter an, als dieser Einwände machen wollte. "Was hat der Junge verbrochen?"
    "Er ist ein Dieb. Ist in reiche Häuser eingebrochen und hat gestohlen was immer ihm in die Finger kam."
    "Ein Dieb!", dachte Gaius. "Ja, das wäre...."
    Er betrachtet den Jungen, der gierig aus der Feldflasche des Legionärs trank.
    "Was willst du für den Burschen haben?", fragt er den Aufseher.
    "Herr, das geht nicht! Diese Sklaven sind im Besitz des Staates. Ich kann sie nicht verkaufen. Es sind Verbrecher die bestraft werden müssen."
    "Red keinen Unsinn. Ich will diesen Sklaven kaufen. Jetzt und hier. Was willst du haben?"
    "Ich kann keinen von ihnen verkaufen. Sie müssen in die Minen. Wenn einer fehlt werde ich bestraft."
    "Unsinn. Es kann immer einer auf dem Weg gestorben sein. Das kommt bestimmt öfter vor. Also: Wieviel?"
    In dem Aufsehr kämpten Gier und Pflichtbewustsein gegeneinander. Die Gier gewann.
    "500 Drachmen."
    Gaius überlegte: "Das sind etwa 250 Sesterzen. Teuer für einen Sklaven, aber er ist genau das was ich brauche. Sei`s drum..."
    "Einverstanden. Hier nimm.", sagte er ruhig und warf dem Griechen einen Beutel Münzen zu. "Der Sklave ist auf dem Weg gestorben und du hast mich nie gesehen."
    "Keine Ahnung wer ihr seid. Ich kenne keine Römer. Los ihr faulen Hunde! Wir gehen weiter!"


    "Sehr schön,", dachte Gaius als er der weiterziehenden Sklavekarawane nachsah, "vielleicht kann ich meine Mission doch noch erfüllen."