Beiträge von Iullus Quintilius Sermo

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    Original von Aurelia Prisca
    :dafuer:


    ich möchte allerdings noch betonen, dass meine beiden NPC-custodes gerne im weiteren Verlauf des "Gefechts" hinten anstehen, damit die echten Männer zu ihrer verdienten "Verarztung" finden :D ... ihr dürft also gerne mitschreiben, dass Ursus die Beiden abschüttelt oder sich sonst wie aus dem Tuch befreit :)


    @ Sermo: das war übrigens sehr einfühlsam von dir, wie du Prisca zum gehen aufgefordert hast. Vielleicht kann sie sich ja dafür revanchieren :D


    @ custodes: Und wie die beiden abgeschüttelt werden... :D


    @ einfühlsam: Einfühlsam? Bin gespannt wie sie sich dafür revanchieren will...sofern sie sich überhaupt nachher daran erinnern kann. :P

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    Original von Claudia Romana
    @Sermo: Alle sind so gemein zu dir. Ich verpflege dich, ganz sicher, obwohl du eine Mischung aus Hühnchen, Schoßhund und Waschlappen bist. :] ;)


    Soviel zu "Alle sind so gemein zu dir." -.^:P
    Nein, ich danke dir natürlich herzlich für das Angebot. Solange Romana darüber hinwegsehen kann, dass der zu Verpflegende ein Quintilius Sermo ist. :D

    Ein Bär. Sermo erstarrte. Da stand mit einem Mal ein echter Bär inmitten der Menschenmenge! Ihm stockte der Atem und er spürte wie sein Herzschlag für einen Lidschlag auszusetzen drohte. Um ihn herum löste sich die fröhliche Ansammlung der Feiertagsgäste panisch auf. Romanas gedämpfte Worte drangen erst verspätet in seinen Verstand, doch da herrschte bereits das totale Chaos. Die hälfte der Frauen hatte den mehr oder weniger geordneten Rückzug angetreten. Vor ihm hatte sich eine Mauer gebildet, die ihm die Sicht auf das Ungeheuer versperrte. Was machte Valerian da eigentlich? Das grelle Kreischen eines Marktweibes riss den Vetter des Praetorianers aus seiner Erstarrung. In Sekundenschnelle erfasste er seine Umgebung. Neben ihm stand Prisca, ebenfalls erstarrt. Calvena und Serrana waren die einzigen übrigen Frauen, die noch bei den Männern standen und auf die Aurelierin einredeten. Egal was die Männer da vorn versuchten, Sermo hielt es zunächst für sinnvoller, die Damen zu retten. Er schüttelte den Kopf und ergriff dann die Initiative. Er packte die Aurelia schlichtweg an den Schultern und rüttelte sie sanft. "Aurelia Prisca, komm zur Vernunft! Geh mit den Frauen, schnell! Rette dich!" Er sah wie Klarheit in ihren Blick zurückkehrte und überließ die Patrizierin dann mit einem vielsagenden Blick in die Obhut der Germanica. "Lauft, ihr Narren!" (:D:D:D) herrschte er sie an und wandte sich dann dem Bären zu. Die Männer hatten begonnen mit Seilen und ihren Waffen zu hantieren. Sermo begriff zunächst nicht, kam jedoch schnellstens herbeigeeilt, als er den Sinn der Schlinge erkannte. Er platzierte sich so, dass er am Seil stand und daran zerren konnte, jedoch ebenso als erster die Flucht ergreifen konnte, falls notwendig. Ein fragender Blick zu den anderen Männern ließ erkennen, dass er auf Instruktione oder weitere Handlungen wartete.

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    Original von Iunia Serrana
    Huch, sollten sich hier die Singles unter den römischen Damen outen?


    Was denn? Mutiert das hier jetzt zur Partnerbörse? :D


    Na gut. Sermo ist auch noch zu haben. Er frisst im Übrigen wirklich nur Patrizierinnen, keine Plebejer. :P8)


    @ Serrana zum Thema "liebenswerte alte Dame": Dankend abgelehnt. 8o


    Edit: Bin ab heut abend wieder dabei, hab jetzt leider noch zu tun. :(

    Sermo drohte die Übersicht abhanden zu kommen. Begrüßt hatte er bereits: Romana, Arvinia, Calliphana, Cara, Narcissa, Serrana, Centho und Valerian. Die anderen, also Calvena, Macer und Chaera folgten auf dem Fuße. "Germanica Calvena, die Freude ist ganz auf meiner Seite." Mit einem verschmitzten Lächeln und etwas gedämpfter fügte er hinzu: "Valerian hat viel Gutes über dich berichtet!" Nun trat der Octavius hinzu, den Sermo ebenfalls willkommen hieß, nachdem Serrana sie vorgestellt hatte. "Salve Octavius Macer. Wir können etwas männliche Verstärkung gebrauchen." Er grinste und begrüßte ebenfalls die Sergia, die zu ihnen gestoßen war. "Bei den Göttern, so viele holde Damen auf einem Fleck. Es ist fast zu schön um wahr zu sein!" witzelte er, mehr zu den Männern der Runde, als zu den Damen, denen sein Scherz aber nicht verborgen bleiben konnte. Noch immer ahnte niemand etwas von der anrückenden Gefahr, besonders in Anbetracht des Backwarenstandes in nächster Nähe zum Brunnen, der besonders für seine Süßen Teilchen bekannt war.



    Anderswo steppt der Bär...


    Die Menge drängte kreischend und in panischer Angst vor dem Bären her, der doch eigentlich nur seine Ruhe wollte. Ohne große Eile bahnte Ursus sich seinen Weg. Er folgte dem Duft, dem Duft nach leckerem Honig. Honig! Wie lange hatte er den schon nicht mehr zu fressen bekommen! Flauschige Tatzen zermalmten die Auslagen einer Kräuterfrau, als nächstes musste ein Goldschmied dran glauben. Die Ringe, Ketten, Statuetten, Kästchen und Döschen fielen allesamt klimpernd zu Boden und verteilten sich auf dem Straßenpflaster. Autsch, das piekste ja! Der Bär knurrte böse und schüttelte sich. Diese eklige Schmierage begann in seinem Fell zu trocknen, was er gar nicht lustig fand. Und jetzt liefen auch noch dreiste Fleischlinge auf ihn zu und warfen sich ängstlich vor ihm auf den Boden. Was machten die denn da? Klaubten die etwa dieses nutzlose Glitzerzeug auf? Ihr Dummköpfe, das kann man doch gar nicht essen! Honigduft stieg ihm erneut in die große, schwarze Nase und entlockte seiner Kehle ein wohliges Brummeln. Honig...
    Die Gasse wurde breiter und nach kurzer Zeit des Fleischlinge-vor-sich-her-scheuchens erreichte der plüschige Hungerleider einen großen Platz. Ursus ließ ein verzücktes Grollen hören, klatschte die Pranken zusammen und erhob sich auf die Hinterbeine. Schnell war die süße Beute entdeckt und angepeilt. Ein weiterer Verkaufsstand wurde wie Strauchwerk zur Seite gedrückt und Fleischlinge stoben auseinander. Jetzt war es nicht mehr weit bis zu den Leckereien...

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    Original von Aurelia Prisca
    "Das ist Quintilius Sermo. Wir sind uns ganz zufällig begegnet. Allerdings fiel es mir schwer mich seinem Charme zu entziehen. … Nehmt euch besser in Acht vor ihm ", stellte Prisca den Quintilier gut gelaunt der Runde vor. Du meine Güte, hab ich das wirklich gerade gesagt??, erschrak Prisca über ihre ausgelassene Art. Aber das lag wohl an der allgemein ausgelassenen Stimmung ringsum und würde hoffentlich nicht zu sehr auffallen. Zum Glück übernahm Sermo selbst das Reden, was Prisca die Gelegenheit gab die Begrüßung fortzusetzen.


    Sermos Augen riefen ein stummes "BITTE WAS?!", als er die Aurelia so reden hörte. Er entschloss sich kurzum, die Sache ebenso ausgelassen wie die Damenriege zu nehmen und lachte. "Oh ja, ich bin ein ganz gefährlicher Kerl. Passt bloß auf! Ich fresse bevorzugt gut aussehende Patrizierinnen!" Damit war es dann aber auch wieder gut mit der Ausgelassenheit. Er wollte sich nicht sofort wie einer der vielen Gaukler oder Komödianten ins Rampenlicht stellen. Daher richtete er seine Aufmerksamkeit lieber auf die Vestalin, die bis gerade noch mit Valerian gestritten hatte. Worüber? Keine Ahnung. Aber der Zuhörertyp schien sie auch nicht zu sein, denn nach der Begrüßungsrunde kam sie nun daher und fragte erneut nach ihrer Beider Namen.
    Diesmal stellte Sermo sich jedoch lieber selbst vor. Er musste immerhin noch einen Konter auf das Kompliment der Aurelia anbringen. "Ich bin Quintilius Sermo, werte Vestalin Claudia. Es ist mir eine besondere Ehre, eine aus den Reihen der jungfräulichen Tempeldienerinnen kennen zu lernen. Und diese junge Schönheit hier ist Aurelia Prisca." So, jetzt aber genug der Komplimente. Am Ende würde es ihm noch als Schleimerei angekreidet werden. Außerdem war noch eine Dame hinzugekommen, eine Sergia. Nie gehört, nie gesehen. Sermo begrüßte die junge Frau ebenfalls mit einer freundlichen Geste, wandte sich dann jedoch wieder Romana und Prisca zu, um deren Antworten mitzubekommen.

    "Nun, die Leute müssen ja auch irgendwie ihr Geld verdienen. Und jedes Mal das selbe zu bringen wird den Zuschauern irgendwann zu langweilig." Er grinste gehässig. "Schade, dass du dafür keine Zeit hast. Die Kämpfe sind für mich der Höhepunkt der Ludi." Womit er vermutlich nicht allein war. Ob der Frage über seine Ringerfähigkeiten nickte er. "Ja, ich kann ringen. Zwar nicht übermäßig gut, aber es reicht um unter Gleichstarken Eindruck zu schinden." Das war womöglich etwas untertrieben. Sermo war zwar nicht sonderlich muskulös, doch dafür drahtig und praktisch ohne Fettansatz. So hatte er schon manchen Gegner überrascht, der ihn für einen Schwächling gehalten hatte.

    "Natürlich habe ich nicht nur gelernt!" rief Sermo entsetzt. Etwas ruhiger fuhr er fort. "Ich habe durchaus meinen Spaß gehabt. Bei Symposien, Wettkämpfen, mit Freunden, mit Frauen..."
    Pah, warum regte er sich überhaupt so auf? Von seinen Erfahrungen konnte Melina ja sowieso nur träumen! Sie hatte auf der Straße vermutlich nur Diebstahl und Überlebensangst kennen gelernt. Worum er sie nicht sonderlich beneidete. Er verdrehte die Augen und widmete sich seiner Suppe, die ein wahrer Genuss war. Die Vorspeise hatte nur bedingt seinen Hunger gestillt und so schob er sich Löffel um Löffel in den Rachen, bis er merkte dass Melina noch immer an ihrem Brot herummümmelte.
    Verwundert wandte er sich zu ihr um und fragte: "Hast du keinen Hunger?" Aber er registrierte ihren bockigen Gesichtsausdruck und verzog ärgerlich den Mund. "Jetzt erzähl mir nicht, dass du die Suppe nicht essen willst! Wenn du so lange auf der Straße gelebt hast, wirst du doch wohl kaum wegen einer Linsensuppe zieren!" Der große Bruder redete sich gerade tierisch in Rage. "Was ist bitte in dich gefahren? Hast du in deiner verfluchten Bande immer nur süßen Kuchen bekommen oder was?" Er hatte vor Wut sein Schälchen auf den Tisch zurückgestellt und den Löffel zur Bekräftigung seiner Worte irgendwo zwischen seine Füße auf den Boden gepfeffert. Dieses Gör machte ihn rasend, und das schon so kurz nach ihrer Ankunft!

    Auf Sermos Miene zeigte sich keine Emotion. Schön, der Sklave war nur seines Sklavendaseins und seiner Abstammung wegen überhaupt irgendwie interessant für die restliche Welt? Das kam wohl darauf an, ob man Sklaven aufgrund der Rechtslage als Gegenstände ansah, oder sie als Menschen anerkannte. Sermo für seinen Teil sah das so: Irgendein ihm unbekannter, unwichtiger, oder unerwünschter Sklave war für ihn gleichbedeutend mit einem Nichts. Solche Leute interessierten ihn einfach nicht. Doch Sklaven mit denen er schon einige Zeit verbracht hatte, die er womöglich näher kennen gelernt hatte, die einen tollen Humor hatten, oder einfach gut aussahen - womit der Quintilier ausschließlich weibliche Geschöpfe meinte - waren durchaus in der Lage Sermos Interesse oder sogar Mitgefühl zu wecken.


    Wie auch immer, jetzt stand er vor diesem Sklaven hier und überlegte, ob er einfach wieder umdrehen und gehen sollte. Aber er entschied sich zu bleiben. "Nun...du könntest etwas gemeines über einen Politiker schreiben. Oder über den Nachbarn deines Herrn. Überhaupt, wer ist dein Herr?" Dieser Phaeneas schien ja an recht langer Leine gehalten zu werden, wenn er hier so herumschlich und anderleuts Wände beschmieren konnte.
    Welch eine merkwürdige Situation. Der Quintilier fragte sich, ob er den Sklaven zu einem Spaziergang durch die Straßen Roms einladen sollte. Oder könnte er es ihm einfach befehlen? Der hatte ja wohl sowieso gerade nichts besseres zu tun.

    Er schwieg lieber über das wirlich Wissenswerte bezüglich seiner Geliebten? Schade aber auch. Sermo zog wie üblich eine Augenbraue hoch und beließ es dann auch dabei, denn sein Vetter wechselte auch gleich das Thema, was er gut nachvollziehen konnte. "Na, vielleicht läuft man sich ja dann über den Weg. Also ich werde auf jeden Fall erstmal dem Forum Romanum einen Besuch abstatten und schauen ob es dort etwas Sehenswertes gibt. Ich ergötze mich nur zu gern an dem ganzen fahrenden Volk, das zu großen Spielen die Innenstadt bevölkert. Feuerschlucker, Stelzenläufer, maskierte Tänzer, Dompteure und all diese merkwürdigen Gestalten." Seine Worte brachten ihn zum Schmunzeln, denn die Vorfreude bemannte sich seiner. "Später werde ich mir auf jeden Fall einen Gladiatorenkampf ansehen. Ich habe schon lange keinen ordentlichen Zweikampf mehr bewundert, in Griechenland sieht man eher unblutige Wettkämpfe zwischen so genannten Athleten. Das war beinahe langweilig, wenn man nicht selbst mitgemacht hat." Er grinste erneut und erinnerte sich an einen ausnahmsweise besonders lustigen Wettkampf, bei dem sich zwei Ringer gegenseitig so sehr malträtiert hatten, dass sehr wohl Blut geflossen war. Und zwar nicht in Maßen. Oh ja, Sermo freute sich auf das Töten in der Arena. Er würde seine helle Freude daran haben.

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    Original von Aurelia Prisca
    [...]"Ja das ist richtig. Ich bin mit ein paar Freundinnen am Brunnen verabredet und wir wollen gemeinsam die Spiele besuchen. , antwortete ihm Prisca zunächst auf die Frage und folgte dabei interessiert seinem Fingerzeig. Wobei sie natürlich keine Ahnung hatte auf wen genau er da in der Menschenmenge deutete. Quintilius Valerian? Der Name sagte ihr nichts und auch sonst kannte sie niemanden aus dieser gens. "Wenn das so ist, dann … nehme ich dein Angebot sehr gerne an", stimmte Prisca nach kurzem zögern schließlich zu und lächelte den Quintilier freundlich an.[...]


    Gemeinsam gingen sie also in Richtung Brunnen los, wobei Prisca im Näherkommen versuchte die fremden Gesichter zu identifizieren. "Warst du mit deinem Vetter hier verabredet oder ist das eher Zufall, dass ihr euch beide hier begegnet ? … Kennst du sonst wen von den Leuten?", fragte die Aurelia interessiert ihren frischgebackenen Begleiter, wobei sie den Blick neugierig umher schweifen ließ und schließlich, mit einem vernehmbaren: "Salvete! … Wartet ihr schon lange?" die bereits wartenden Damen und Herren grüßte.


    Oh. Sie stimmte wirklich zu! Sermo war ernsthaft überrascht, denn eigentlich hätte er erwartet, dass eine Aurelia sich niemals einfach so mit einem dahergelaufenen Plebejer abgeben würde. Und wieder einmal musste er seine Meinung über Patrizier infrage stellen. Natürlich verbarg er seine Verblüffung und erwiderte stattdessen gekonnt das Lächeln der Aurelia. Er stellte fest, dass sie wirklich eine Schönheit war und dass er sein zuvor ausgesprochenes Kompliment durchaus in Gedanken bekräftigen konnte. "Du ehrst mich, Aurelia. Vielen Dank," spielte er also weiterhin den edlen Herrn, der er eigentlich nicht war.
    Fortuna meinte es heute wohl gut mit ihm, dass sie ihm gleich solch eine prächtige Begleitung zur Seite stellte. "Nach dir," bot er an und wies galant den Weg zum Brunnen. Der Sklave bahnte einen Weg durch die Menge und die beiden Herrschaften konnten mehr oder weniger bequem den Rest des Weges zurücklegen.
    Auf ihre Frage hin erklärte Sermo in Plauderton: "Nein, ich war nicht verabredet. Er muss mit einer der Damen hier sein." Nur welche von denen war es? Die dunkelhaarige, kleine? Oder etwa eine der besonders hübsch Anzusehenden, die mit ihren Kleidern zu glänzen versuchten? Im Grunde genommen war die Riege am Brunnen insgesamt eine Anhäufung von gutaussehenden Damen. Gut, dass er nicht als einziger Mann dabei war, denn Valerian und noch ein Fremder hatten sich ebenfalls hinzugesellt. "Aber außer meinem Vetter kenne ich sonst niemanden aus der Runde," fügte er daher noch hinzu, um auf Priscas Frage zu antworten.


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    Original von Germanica Calvena
    Am Brunnen:


    [...]„Salve, Prisca! Wundervoll siehst du aus!“ begrüßte sie diese freundlich. „Du bist ja nicht allein, willst du uns deinen Begleiter vorstellen?“ fragte sie höflich und musterte den dritten Mann in der Runde neugierig. Leibwächter und Sklaven wurden nicht gezählt. "Celerina ist noch nicht da.... und wir sind uns noch nicht einige geworden, was wir uns nun ansehen wollen!" beantwortete sie die Frage der Aurelia.[...]


    Sermo trat neben der Aurelia still in die Runde und ließ sich zunächst brav vorstellen. Zur Begrüßung hatte er für die Damen ein gönnerhaftes Lächeln übrig, er kannte sie allesamt nicht und blieb daher distanziert. Die einen waren ohnehin mit Begleitung da, wieder eine andere der Göttin Vespa geweiht. Welch eine Verschwendung. "Salvete werte Damen. Es ist mir eine Freude eure Bekanntschaft zu machen." Weitere Komplimente oder Kommentare zu Kleidung, Frisur, Schminke oder Ähnlichem sparte der Quintilier sich, denn das hätte vermutlich nur den Unmut seiner patrizischen Begleitung geweckt, der er ja zuvor schon die Ohren vollgesülzt hatte.
    Valerian grüßte er mit einem Schmunzeln. "Salve Valerian. Welch Zufall dich hier anzutreffen." Die Brünette, die Prisca empfangen hatte, schien seine neue Liebhaberin zu sein. Ganz hübsch, wie Sermo fand. Er würde sich später noch über ihren Hintergrund informieren müssen, ob sie eine geeignete Partie war.
    Den dritten Mann im Bunde grüßte Sermo mit knappem Handschlag. "Salve," meinte er nur. Der war offenbar auch von einer der Frauen angeschleppt worden. Wohl von dem Rotschopf. Seine Gedanken wurden unterbrochen von Calvenas Einwurf. Es kamen noch mehr Frauen? Bei Iuno, das konnte ja heiter werden! In die Entscheidung über das 'Was anschauen' mischte er sich vorerst nicht ein.


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    Original von Lucius Aelius Quarto
    [...]Brotspende[...]


    Das war also der Bruder des Kaisers. Gut zu wissen. Der Mann war ein geübter Redner, das hörte man. Und Brotspenden waren ohnehin ein Riesenbonus für die Beliebtheitsskala der Herrschenden. Den Aelier würde Sermo wohl bald einmal aufsuchen. Vielleicht eigenete er sich wirklich als Patron, wie Valerian vorgeschlagen hatte.


    Dass nicht weit von dem Grüppchen in einer Seitengasse gerade ein wildes Tier Amok lief, hatte auf dem Forum noch niemand realisiert. Noch fand das Treiben zwischen den Marktständen in völliger Ruhe statt.


    Edit: Rechtschreibfehler

    Ein breites Grinsen schlich sich auf das Gesicht des Quintiliers, als er seinen Vetter so reden hörte. "Dich hat's ja gut erwischt. Eine Germanica, hm? Natürlich wünsche ich dir nur das Beste." Eigentlich interessierte Sermo sich für gewöhnlich nur wenig für persönliche Angelegenheiten seiner Mitmenschen, besonders wenn es um nervtötende Liebeleien ging. Doch das hier war etwas anderes. Offenbar hatte Valerian vor diese Frau zu heiraten und da wollte Sermo sich zuvor nicht völlig desinteressiert gegeben haben.
    "Inwiefern ist sie denn ungewöhnlich? Was gibt es spektakuläres über deine Herzensdame zu wissen?" Weiterhin blieb ein dezentes Grinsen auf Sermos Zügen haften.


    "Ich wäre geradezu enttäuscht, würden die Spiele mich hier, in Rom, der Metropole der Unterhaltung der Massen, enttäuschen," zwinkerte er seinem Vetter außerdem zu. "Taschendiebe, ja. Die gibt es leider überall. Ich werde mich vorsehen." Das hatte er ebenfalls gelernt. Schon einmal war ihm sein Geld gestohlen worden. Doch er hatte Glück gehabt und den Täter kurze Zeit später bei einem weiteren Diebstahl stellen zu können, bei dem der Mann aufgeflogen war. Der Kerl hatte seine Lektion gewiss gelernt, dafür hatte Sermo Sorge tragen lassen.
    Er riss sich selbst aus seinen Gedanken und widmete sich wieder dem quintilischen Vetter. "Wirst du auch die Ludi besuchen? Oder bist du als Praetorianer irgendwo eingespannt?"

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    Original von Aurelia Prisca
    Prisca wandte sich überrascht dem Mann zu, dem die Stimme gehörte. Obwohl er ihr völlig fremd war, wirkte er auf den ersten Blick nicht unsympathisch. Zumindest gefiel der Aurelia, wie er sich ihr auf charmante Weise vorstellte und sogleich alle Schuld auf sich lud. Einen Augenblick lang musterte sie den Quintilier noch stumm und mit einem prüfenden Blick, ehe sie ihre beiden Leibwächter zurück winkte, die sich sofort schützend vor sie stellen wollten. "Und mein Name ist Aurelia Prisca. Aber das da ... ist nicht meine Begleiterin, sondern nur meine Sklavin", stellte Prisca zunächst mit kühler Stimme richtig, wer sie und wer Saba war, ehe sie die Lippen zu einem leichten Lächeln formte. Sicher hätte sie das Gespräch mit einer einfachen Floskel beenden und die Sache auf sich beruhen lassen können. Aber da der Quintilier seinen Fehler wieder gut machen wollte, war Priscas Neugier geweckt.


    Ihm war sicher ebenso wie ihr bewusst, dass ein einfacher Rempler in diesem Gedränge eigentlich keiner Wiedergutmachung bedurfte."Nun das überlasse ich ganz dir, was du als Wiedergutmachung für deinen Fehler für angemessen hältst", erwiderte Prisca deshalb schmunzelnd und blickte den Quintilier erwartungsvoll an. Sie war gespannt, welchen Vorschlag er wohl von sich aus machen würde. Dankend ablehnen kann ich schließlich immer.


    "Herrin?! … Mir scheint die Damen am Brunnen wollen langsam aufbrechen", meldete sich im selben Moment der hünenhafte Leibwächter vorsorglich zu Wort, da die Versammlung am Brunnen immer größer wurde. "Ja ja … schon gut. Behalte sie nur weiter im Auge, entgegente Prisca ihrem custos schnell ohne den Blick und die Aufmerksamkeit von ihrem Gegenüber zu nehmen, der ihr noch eine Antwort schuldete. So viel Zeit muss sein.


    Sein Gegenüber musterte ihn prüfend. Das quittierte Sermo mit hochgezogenen Augenbrauen und wollte schon einen Kommentar nachsetzen, als die Dame sich nun doch vorstellte. "Aurelia Prisca!" Beim Klang dieses Namens tat Sermo äußerst erfreut und spielte den Bewunderer. "Es ist mir eine Ehre, eine so ansehnliche junge Dame aus solch hohem Hause persönlich treffen zu dürfen." Dass die andere Frau eine Sklavin war, hätte der Quintilier sich hingegen denken können. Er tat sie mit einem knappen 'achso' ab. Natürlich schenkte er der Herrin seine ganze Aufmerksamkeit, denn es wäre unhöflich gewesen auch noch mit der Sklavin zu sprechen.


    Was er für angemessen hielt? Tja, wenn er das mal wüsste. Gut, dass der hochgewachsene Sklave sich einmischte und die Aurelia auf eine Gruppe von Damen aufmerksam machte, mit denen sie offenbar verabredet war. Er versuchte so gut es ging einen Blick zu erhaschen - immerhin war er von durchschnittlicher Größe für einen Römer und konnte somit nicht so gut über die Menge spähen wie der Sklave - und meinte auch gleich einen ihm sehr wohl bekannten Haarschopf gesichtet zu haben. "Ich hatte vor, heute einen der vielen Wettkämpfe zu sehen. Bist du mit besagten Damen am Brunnen verabredet?" Mit achtsamem Blick auf den übergroßen Wachhund in Menschenform, der der Aurelia hinterhertrottete, fügte er weiters mit seinem schönsten Lächeln hinzu: "Wenn du erlaubst, würde ich dir gern meine Gesellschaft anbieten. Zumal dort drüben bei den Damen auch mein Vetter zugegen ist. Quintilius Valerian, dieser dort." Er zeigte auf den schwarzhaarigen Mann, der bei Calvena stand. Sofern eine Lücke entstand und die Aurelia überhaupt freies Sichtfeld haben mochte.

    Oliven fanden ihr Ende in Sermos Schlund. Melinas beinahe barbarisches Gehabe beim Essen quittierte er mit einem tadelnden Blick, beließ es allerdings dabei. Sie war überall gewesen? Mit einer Jugendbande offenbar. Der große Bruder seufzte und verputzte eine weitere Olive. Bei Bacchus' Wampe, wie er diese Dinger liebte! Melinas Trauer über den Verlust der Freunde berührte ihn nicht im Geringsten. Stattdessen beobachtete er seine Schwester genau und musste feststellen, dass sie offenbar zu saufen gelernt hatte wie ein Loch. Er nahm ihr die Weinkaraffe aus der Hand und ermahnte sie wohlwollend. "Melina, du solltest nicht so viel trinken. Warte erst einmal auf den Hauptgang. So viel Wein bekommt dir nicht gut." Auch wenn es nur stark verdünnter Wein war, doch Sermo wollte so schnell kein Risiko eingehen. Immerhin war die Kleine erst seit nicht einmal über einer Stunde zuhause!


    "Diomedes hat wunderbar gekocht, ja. Ich bin schon sehr gespannt auf den Hauptgang, der wohl bald fertig sein müsste." Zu Sermos Überraschung gab Melina sich nun plötzlich ganz sanft und weiblich, klimperte sogar mit den Wimpern. Der Bruder warf ihr nur einen gespielt entsetzten Blick zu und begann dann in knappen Worten eine Zusammenfassung seines Werdegangs bis zu diesem Moment.
    "Du willst nicht alles wissen. Aber dennoch: Ich hatte eine sehr schöne Zeit in Griechenland. Dorthin bin ich zwecks meiner umfassenden Bildung in Rhetorik, Geschichte, Geographie, Mathematik, Philosophie und all den anderen wichtigen Künsten gezogen. Unsere Brüder haben übrigens auch dort gelebt und gelernt, zusammen mit mir. Seit ich von hier weggezogen bin sind nun auch schon...er musste überlegen...nun, es sind auf jeden Fall schon einige Jahre ins Land gegangen. Damals waren wir noch jugendliche Pimpfe, jetzt sind wir alle drei Männer geworden."
    Sermo musste grinsen und begutachtete in einer Redepause ein Stück Brot mit Soße, bevor er es sich in den Mund schob. "Und jetzt bin ich hier, seit einigen Tagen. Ich habe als letzter die Reise in die Heimat angetreten und freue mich wieder hier zu sein. Im guten, alten, stinkenden Roma."
    In diesem Moment kam Diomedes und brachte endlich den Hauptgang. Der war heute schlicht gehalten, denn Sermo hatte darauf bestanden nicht so oft Geld für teures Fleisch ausgegeben wurde, wenn ohnehin nur er in der Casa aß. Es gab Linsensuppe mit Speckstückchen und - natürlich - Fladenbrot. Sermo dankte Diomedes und betrachtete das neue Essen mit wässrigem Mund. "Wundbar. Ich liebe diesen Sklaven, er ist ein ausgezeichneter Koch!" Und schon schaufelte er die dickflüssige Suppe in die beigestellten Holzschälchen, von denen er eine seiner Schwester reichte. "Guten Hunger," wünschte er und schlürfte die warme Köstlichkeit.