Beiträge von Faustus Domitius Massula

    Calvus ...
    hatte mit seiner nicht klecksenden Tinte das Dokument selber geschrieben, weil Euphorbus der Schönschreiber wegen eines Schnupfens darniederlag.
    "Salve Legatus Augusti, Domitius Massula hat mich gebeten, dir dies Dokument vorzulegen".



    EDICTUM LEGATI AUGUSTI PRO PRAETORE


    Hiermit berufe ich in meiner Eigenschaft als amtierender Vertreter des Legatus Augusti pro Praetore die folgend genannten Personen als Iudices in einem Iudicium Publicum gemäß § 3, (1 und 3), sowie § 9, (1) des Codex Iuridicialis.


    Mamercus Apustius Gratus, Decurio, Noviomagus, Civitas Nemetum,


    Potitus Cassius Plancus, Decurio, Borbetomagus, Civitas Vangionum,


    Cossus Arrius Verrucosus, Decurio, Altiaia, Civitas Vangionum.


    Als Iudex Prior gemäß § 3 (3) des Codex Iuridicialis bestimme ich Mamercus Apustius Gratus. Die genannten Personen erfüllen die Voraussetzungen für das Richteramt gemäß § 9 (4 und 5) des Codex Iuridicialis.


    Titus Statilius Taurus


    Legatus Augusti pro Praetore (Vicarius)


    Mogontiacum | Provincia Germania Superior

    Ich war erleichtert. Jetzt konnte die Sache, die so vor sich hingedümpelt hatte, endlich weiter gehen.


    "Ich danke dir, Legatus. Die Vorschlagsliste wird dir schnellstens vorgelegt werden".


    In diesem Augenblick kam Calvus herein und gab mir eine Tabula. "Ganz wichtig", sagte er geheimnisvoll. Ich überflog sie und reichte sie an Statilius weiter.
    "Duccius Marsus schickt sie und sie besagt, dass unsere Truppen bei Vicetia gesiegt haben und auf Roma vorrücken. Die winzige Ungleichheit in der Balance der Wahrscheinlichkeiten war dank des Wohlwollens der Götter auf unserer Seite. Ich kann dir nicht sagen, welch großer Stein mir vom Herzen fällt".



    Ad: Titus Statilius Taurus


    Salve Statilius,


    ich darf dir voller Freude und Stolz vom Sieg des Heeres unter dem Kommando unseres Statthalters Annaeus und des Flaminiers berichten! Bei Vicetia schlugen sie ein Heer unter Laberius Maturus und rücken nun auf Rom vor.


    Ich berufe noch heute eine Sitzung des Ordo Decurionum ein, auf der ich die Botschaft den Honoratioren verkünden werde und für Fragen offen stehe. Du bist herzlich dazu eingeladen, dieser Sitzung beizuwohnen, wie es dein gutes Recht als Vertreter des Statthalters ist.


    Vale bene

    Zitat

    Statilius: "Über die möglichen Iudices, sticht da irgend jemand hervor? Jemand, der sich einen Namen machen möchte? Und dafür zu zahlen bereit wäre?"


    Ich war baff. Der wollte jemandem, der sich bereit erklärt hatte, das nicht eben leichte Richteramt zu übernehmen, auch noch Geld abknöpfen? Meine Vorfahren hatten kein Geld oder allenfalls ein paar Münzen, die mal ihren Weg nach Germanien gefunden hatte und die man sich meist an einer Halskette umhängte. Vielleicht hatte ich deshalb ein ambivalentes Verhältnis zu dem Zeug, obwohl es verdammt nützlich war.


    "Kann ich meinen alten Ohren trauen, Legatus? Du willst Geld dafür haben, dafür dass du einen Richter ernennst? Ehre für Geld? Die Leute, die ich da auf meiner Liste stehen habe, die werden abwinken. Es sind zwar römische Bürger, aber von Herkunft sind sie Vangionen und Nemeter. Das sind Germanen oder Gallier, keiner weiß das so genau. Die machen so etwas nicht ums Verrecken. Dann kann ich mir mit meiner Liste den ..., du weißt schon was. Und danach musst du selber den Iudex machen, garantiert".


    "Aber da fällt mir ein, dass ja Apustius Gratus in der Stadt ist. Ich kann ihn holen lassen und dann kannst du es ja mal mit ihm versuchen".

    http://img268.imageshack.us/img268/3798/panphilosk.jpg Panphilos grinste wissend ...


    und meinte: "Klar hab ich so ne Ahnung von Met gehabt, oder man sollte vielleicht besser sagen, eher eine Hoffnung". Und machte sich andachtsvoll über den Met her. "Schick den Ingrim wieder rein. Der will ja bloß gestreichelt werden."


    Er schaute ihr zu, wie sie den Brief las und dabei dies und das plapperte. "Ja, zwanzigtausend Mann sind ziemlich viel. Hat er was geschrieben, ob sie die Schlacht gewonnen haben?" Das Küsschen tat ihm wohl, der Met tat ihm wohl, dann gab es auch noch zwei Hinkelchen.


    "Danke für Alles, Alwina. Boduognatos wird sich liebevoll um die Hühnchen kümmern, vale".

    "Nun, Petronius Crispus, es gibt eine Sitte, vor dem Nachtisch ein kleines Dankopfer für die Laren auszubringen. Ich werde aber jetzt nicht den Laren opfern, sondern den Matronae. Das sind Schutzgöttinnen aus meiner Heimat, die über die Fruchtbarkeit und das Schicksal wachen".

    Ja, natürlich, unkomplizierte Lösungen gefielen mir immer. "Keine Frage, werte Decuriones, Petronius Crispus hat da eine schlanke und ausgeschlafene Idee vorgebracht. Wir sollten uns der anschließen. Außerdem wird es auch Zeit, dass das mal geregelt wird. Es ist ja neuerdings eine Menge lernbegieriges Jungvolk hier eingetroffen".

    Das Gespräch hatte sich inzwischen dem Jagdwesen zugewandt und es war die Idee aufgekommen, dass Lucius und Publius sich auf die Pirsch begeben könnten. "Nein Petronius Crispus, ich hab keine große Lust, durch irgendwelche Dickichte zu watzen. Richtig, sollen das mal die Söhne machen. Also, ihr beiden, dieses Jungschwein heute hat ja hervorragend geschmeckt. Wie wäre es, wenn ihr mal noch ein solches Tierchen aus den Wäldern holen würdet. Wilde Jungschweine sind aufzuessen, sagte ja schon Cato".


    Dann fiel mir ein, dass ich ja noch opfern wollte. ich nahm mir etwas Gebäck und ein paar Äpfel und erhob mich. "Beinahe hätte ich vergessen, dass ich noch opfern wollte". Ich ging hinüber zu einer der Wandnischen und entschied mich für die Matronae. Die Laren würden vielleicht neidisch werden, aber die könnte ich ja morgen besänftigen.

    http://img268.imageshack.us/img268/3798/panphilosk.jpg Panphilos ...
    wollte eigentlich gleich mit dem Brief rausplatzen, aber da war erst mal Ingrim, der ihn freundschaftlich anrempelte und die Pfoten an seinem Kittel abwischte. Dann hatte Alwina diverse Fragen losgelassen, die er erst mal beantwortet sein wollten. "Salve Alwina, is ja gut, ich bin nur ein bißchen nass. Und, wenn du einen heißen Met hättest ... Nein, Ingrim, ich hab nichts zu essen in der Tasche. Ja, und ... Ingrim, in der anderen Tasche ist auch nichts ... und dann hätte ich noch einen Brief. Bärenpostmäßig".


    Er legte den Brief auf den Tisch.




    Ad
    Alwina
    Casa Domitia
    Mogontiacum
    Germanie Superior


    Salve meine kleine Barbarin,


    die Götter sind auf unserer Seite. Ich bin heute einem Legionär begegnet der einen Händler getroffen hat der ihm einen Brief mitgebeben. Weißt du wieviele Legionäre hier im Lager sind. 20000 und trotzdem hab ich ihn getroffen. Das muss Schicksal sein.


    Hier ist es nie still aber ich vermisse dich ebenso. Jedes mal wenn ich auf meiner Bettstatt liege und kurz bevor ich einschlafe denke ich an dich und versuche mir in Erinnerung zu rufen wie es sich anfühlt neben dir zu liegen. Aber auch tagsüber wenn wir marschieren denke ich sehr oft an dich. Immer noch schmerzt mich quasi jeder Schritt der mich weiter von dir wegbringt.
    Wir haben Italia erreicht und lagern jetzt an einem Ort der Verona heißt. Morgen früh brechen wir gen Osten auf um das feindliche Heer zu stellen. Wenn dich dieser Brief also erreicht ist die Schlacht wohl lange geschlagen aber ich bin mir sicher du denkst auch so an mich und wünscht mir Glück. Ich verspreche dir das ich auf mich achten werde. Ich möchte ja zu dir zurückkommen und mit dir und unseren Kindern noch viele Jahre verbringen und alt und bucklig mit dir werden.


    Es ist gut das du nicht nachgekommen bist. Natürlich hätte ich dich sehr gerne an meiner Seite oder wenigstens in der Nähe gehabt. Doch die Reise wäre lang und sehr gefährlich gewesen und wer weiß ob du jemals bis zu mir gekommen wirst. Hier sind auch viele unserer Sache feindlich gesinnt und selbst in den Alpen wurden wir von kleineren Trupps Feinden angegriffen.


    Wir werden die Schlacht gewinnen und dann die Sache hier schnell beenden. Ich werde mit den ersten Truppen wieder zurück nach Germania gehen wenn ich dazu in der Lage bin das verspreche ich dir.
    Und ebenso verspreche ich dir das ich in den ersten Wochen nach meiner Rückkehr meinen Dienst vernachlässigen werde. Ich möchte wieder mit dir Zeit im Haus verbringen. Am Fluss. In unserem Hof aber auch und vor allem in unserem Balneum.
    Ich liebe dich mein Herz





    Berengar



    Die Pferde fingen an, sich zu langweilen und mein Schwarzweißer begann an meinem Kittel herumzuknabbern. Das war das vereinbarte Zeichen für Möhre.


    "Äh ja, natürlich kannst du das mit der Architektur hier machen. Ist auch einfacher. Du weißt ja, dass ich Vitruvs Bücher in meiner Bibliotheca liegen habe. Mir haben sie bei der Prüfung viel geholfen. Und in der Bibliotheca der Schola Germaniae kannst du auch einiges finden".


    Der Schwarzweiße bekam seine Möhre, die er gleich knackend zermalmte. Als er damit fertig war stupste er mich an den Hinterkopf. Is ja gut Sleipner, noch eine. Es knackte wieder.


    "Und wenn du beim Duumvir bist, kannst du auch gleich fragen, wann die nächsten Wahlen für die Magistri Vici sind und ihm auch sagen, dass du im Vicus Apollinensis dafür kandidieren willst".


    Der Schwarzweiße stand jetzt in ein paar Fuß Entfernung vor mir und glotzte mich an. Er wollte nach Hause. Ich blieb aber sitzen, schließlich lasse ich mich nicht von meinem Gaul rumkommandieren. Soll er warten.

    http://img268.imageshack.us/img268/3798/panphilosk.jpg Panphilos ...


    hatte sich auf den Weg gemacht, um Alwina den Brief zu bringen, den man in der Casa Domitia für sie abgegeben hatte. Er ging die Straße hinunter bis zur Stadtmauer und bog nach rechts ab zum Tor. Es war ein hadesmäßiges Novemberwetter, trüb und mit ellenlangem Nieselregen. Er blieb deshalb so gut es ging unter den Portici vor den Häusern. Am Tor sagte er zu dem Wachtposten: "Salve, ich muss nur kurz in die Canabae, einen Brief abgeben".


    Hier in den Canabae gab es keine Portici, nur manchmal ein kleines Vordach. So drückte er sich an den Wänden entlang in der Hoffnung, dem Nieselregen ein Schnippchen schlagen zu können. Aber der tat ihm nicht den Gefallen. Immer bekam ungefähr die Hälfte seines massigen Körpers die feinen Tröpchen ab. Aber, da war er schon an dem Haus angekommen, in dem Alwina wohnte.


    Er klopfte mit der Faust gegen die Tür und rief: "Alwiiina, Pooost!"

    Zitat

    Octavena: "Meine Mutter stammte aus der Gegend in der Nähe von Tarraco, nicht direkt aus der Stadt selbst"
    Crispus: "Ist das Wildschwein eigentlich selbst gejagt?"


    Ich schaute mich um. Die jungen Kerle waren in der letzten Zeit merklich schweigsam gewesen. Sei's drum, ihre Sache.


    "Ah, deine Mutter kommt also vom Land, Octavena? Hat man eigentlich in eurer Familie früher iberisch gesprochen?" Crispus interessierte sich für die Herkunft des Schweinchens. "Nein, Petronius Crispus, ich hab es nicht selber gejagt. Das ist eine Kunst, die ich nie gelernt habe. Aber Bodogiso war womöglich mal in der Silva Arduina hinter irgendwelchen Tierchen her. Ich habe es von einem Jäger namens Fufidius Molo aus dem Vicus Britannicus gekauft. Er soll ganz tüchtig sein".


    Atto begann damit, die leeren Schüsseln wegzuräumen und kündigte den Nachtisch an. "Schön, Äpfel mit Zimt, Datteln und Gebäck! Lasst uns das Essen damit abrunden! Ich werde aber jetzt zuerst den Göttern danken".

    Drüben auf dem Acker stocherte ein Trupp Krähen mit Hingabe im Boden herum. Ihr Gekrächze hatte sich schon die ganze Zeit in unser Gespräch gemischt. Jetzt waren einige aufgeflogen und hatten sich mit großem Gezeter in einen Obstbaum gesetzt, worauf sich die ganze Bande in die Ulmen bei meinen Bienenstöcken verzog, um weiter zu beraten.


    "Einen Sesterz dagegen, Bodogiso. Das Imperium wartet auf uns. Oder auch nicht. Schauen wir mal. Was den Agrimensor angeht, hast du recht. Es gibt hier zu wenige davon und deswegen haben sie die Agrimensoren der Legio in Anspruch genommen. Die sind aber jetzt über alle Berge".


    Ich sah den Krähen nach, die sich jetzt auf einem etwas weiter entfernten Acker sammelten. "Tja, wenn du willst, dass die Leute dich zum Magister Vici wählen, dann musst du halt etwas Reklame für dich machen. Und denk dran, das Gesocks in den Gassen wird sich nicht von Mathematik beeindrucken lassen. Die haben andere Sorgen". Mir fiel ein, dass man die Schustersfrau Mella einspannen könnte. Wenn diese Klatschtante auf seiner Seite war, dann würde manches leichter. Ich beschloss, mit ihr zu reden.


    "Äh, nach Roma? Nö. Jetzt ist bald richtig Winter, da kommst du eh kaum über die Alpes. Und: das solltest du wirklich erst dann machen, wenn wir wieder einen ordentlichen Kaiser haben".

    Zitat

    Bodogiso: " ... wenn ich nach diesem Bürgerkrieg, in dem wir uns befinden, einen mächtigen Patron finden würde, der es mir ermöglicht, eine Karriere in Rom zu starten. Der Cursus Honorum wäre doch das Nonplusultra für unsere Familie, oder nicht?"


    Der Bursche hatte zweifellos Großes vor. Ein mächtiger Patron, Cursus Honorum und noch dies und das. Vielleicht Kaiser werden. Ich betrachtete mir versonnen unsere Fischerhütte. Wenn, ja wenn er eine große Karriere hinbekäme, dann hätte sie ausgerechnet an dieser lumpigen Bude ihren Anfang genommen. Vom Massulas Fischerhütte nach Roma. Chapeau! Ich lachte auf, aber nicht spöttisch.


    "Gucken wir uns doch mal den Cursus Honorum an. Du bist zwar ein bißchen besser dran als ich, du hast ja schon das Bürgerrecht. Ich hab als Peregrinus angefangen. Aber für den Cursus Honorum brauchst du eine Standeserhebung in den ritterlichen Adel. Ich stand kurz davor, nachdem der Legatus Augusti mir angeboten hatte, sich dafür einzusetzen. Aber ich wollte erst mal etaws Kommunalpolitik machen und dann kam dieser verfurzte Bürgerkrieg dazwischen. Jetzt können wir ja ein Wettrennen veranstalten, wer von uns zuerst im Ritterstand landet, Bodogiso. Abgemacht?"


    Ich riss mir eine Brotrinde ab und quetschte etwas Schafskäse dazwischen. "Aber Karrieren fängt man von unten an. Klar? Mach erst mal den Magister Vici. Es sind ja demnächst Wahlen. Das bringt karrieremäßig und pekuniär nicht viel, aber einige Erfahrung. Und dann zu deiner Versorgung. Eine römische Familie ist keine Kuschelecke, sondern ein Wirtschaftsunternehmen. Und der Häuptling hat darauf zu achten, dass Geld reinkommt. Du solltest die also einen Zeitvertreib suchen, der etwas abwirft. Agrimensor? Ja, das macht aber nicht mehr die Provinz, sondern die Civitas, da hat es eine Reform gegeben. Die Civitas hat sich aber hartnäckig geziert, diese Aufgabe zu übernehmen, darüber hab ich mich mit dem Duumvir damals herrlich gezankt. Bis heute haben sie keinen Agrimensor eingestellt, die Geizhälse. Also, du gehst zum Duumvir und verlangst, als Agrimensor eingestellt zu werden. Zur Not auch als Scriba, aber damit rückst du, wenn überhaupt, nur im Notfall raus. Wenn sie dich als Agrimensor nicht nehmen, mach ich Stunk im Ordo Decurionum. Von wegen unerledigter Pflichten der Civitas".


    Ich verputzte mein Brot mit dem Schafskäse und nahm einen Schluck Wein. "Eigentlich bräuchten wir auch einen Brückenkopf in Roma. Ich hab gehört, dass es dort den einen oder anderen Domitier geben soll, aber da müsste ich etwas nachforschen".

    Zitat

    Germar: "Aber wirklich: Das hier ist ein wirklich wichtiger Prozess für unsere Stadt und wir können nicht riskieren, dass ein unerfahrener Anwalt das ganze in den Sand setzt!"


    "Deine Vorsicht in allen Ehren, lieber Germar, aber man kann es auch übertreiben. Auch wenn sich der Anwalt ein paar Schnitzer erlaubt, wird das nicht den ganzen Prozess zusammenkrachen lassen. Schließlich ist die Chose ziemlich klar, wir haben ein Geständnis, wir haben die Gauner in Gewahrsam, sie sind zusammen mit der Beute gefasst worden. Beim Hintern von Fenri, wo siehst du da noch Probleme? Na ja, wenn dir das trotzdem noch schlaflose Nächte beschert, dann schlag halt einen anderen Anwalt vor. Bloß, komm nicht auf den Gedanken, mich vorzuschlagen, ich hab schon genug zu tun".

    Ganz zufrieden war ich noch nicht. Marsus war mit der Abstimmung etwas vorgeprescht, aber irgendwie mussten wir ja diesen ewigen Tagesordnungspunkt mal hinter uns bringen.


    "Also da sind noch ein paar krumme Formulierungen drin, die man ausbügeln müsste, bevor man das Ding irgendwem vorlegt. Ich bin bereit, das zu tun und Petronius Crispus kann ja da auch mit reingucken. Aber jetzt wird das Ding mal verabschiedet".


    :dafuer:

    Zitat

    Bodogiso: "Nun, erstmal möchte ich auf eigenen Füßen stehen, dann werde ich sehen ... "


    In der Stille am Rhenus hörte man jetzt die trompetenden Kraniche, die nach Südwesten zogen und das Ende der Feldarbeit und den Zeitpunkt ankündigten, an dem man gewöhnlich auch mit dem Kriegführen aufhört. Ich schaute ihnen nach.


    "Jetzt quatsch ich dir aber doch etwas in deine Pläne rein. Versuch doch, eine Arbeit bei der Civitas anzunehmen. Vielleicht stellen sie noch einen Scriba ein, eine Scribastelle hat leider schon ein anderer weggeschnappt. Oder, vielleicht kann ich den Quaestor oder den Duumvir dazu überreden, dass sie einen Agrimensor einstellen. Wenn du das hast, dann bewirb dich als Magister Vici. Wenn du gewählt wirst, sitzt du im Ordo Decurionum und kannst den alten Knackern dort am Zeug flicken. Das könntest du als Sprungbrett benutzen, um Quaestor oder Aedil zu werden, dann kannst du mehr Knete einsacken, Sohn. Guck nicht so, ich rede gerade von dem, was du Auf-den-eigenen-Füßen-stehen genannt hast".