Beiträge von Faustus Domitius Massula

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    Alwina: "Darf ich mit auf diese ... Werft? Natürlich nur, wenn ich euch nicht störe."


    Ich schaute kurz hinüber zu Pharos. Er hatte ein geduldiges, schweigendes Lächeln aufgesetzt. Mir gefiel aber Alwinas Neugierde, also sagte ich: "Ich kann dir garantieren, Alwina, dass du uns stören wirst, aber das kratzt uns nicht im Mindesten. Komm einfach mit. Aber du musst aufpassen". Ich deutete mit einer Kopfbewegung auf Pharos und fuhr grinsend fort: "Am besten gehst du hinter Pharos her, dann kannst du dir wenigstens nicht den Kopf anstoßen. Aber gib Obacht, dass du nicht auf lose herumliegende Planken oder Äxte trittst".


    Als wir zur Werft hinüber gingen, sagte ich zu Pharos: "Das Boot ist mir geklaut worden, denn das Seil war glatt abgeschnitten. Du hast mir ausrichten lassen, dass ihr 'komische Sachen' darin gefunden habt. Was war das für Zeug?"


    Pharos zögerte etwas, dann antwortete er: "Zwei Säcke. In dem eine ist ein Aureus gewesen. Aber in de Bilge von dein Boot habe wir noch eine Aureus gefunden. Du scheinst lässig mit deine Geld zu umgehe".


    Jetzt war ich überrascht. Ich dachte etwas nach, dann sagte ich: "Das ist nicht mein Geld, aber glaube zu wissen, woher es kommt".

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    Pharos: "Salve Valgiso, stör ik beim Süßholzraspelen?"


    Ich hatte schon bemerkt, dass Alwina sich plötzlich auf irgendwas hinter mir konzentrierte, bevor Pharos auf meine Schulter tippte. Als ich mich umdrehte, musste ich auch gleich den Blick heben, denn Pharos war ja gut und gerne einen Kopf größer als ich. "Ich grüße dich, du alte batavische Spottdrossel! Das neugierige Mädchen heißt Alwina." Zu Alwina gewandt: "Das ist Pharos. Er ist Schiffer, aber das da unten ist nicht sein Kahn. Wo hast du eigentlich deinen Schlappen festgemacht, Pharos?"


    Er runzelte die Stirn und meinte: "Der Mastbaum brokkelt ein bisken, ik hab es auf die Werft bringe müssen".


    Inzwischen hatte Alwina einen ganzen Stapel Fragen herausgezwitschert. Ja, sie zwitscherte in der Tat wie ein Zaunkönig: klein, laut und viel. Ich nahm den Stapel kurz auseinander, dann sagte ich: "Ich wohne in Mogontiacum, komme aber aus dem Land der Sugambrer. Pharos kommt aus Nigrum Pullum, das ist weit im Norden am Rhenus. Er hat sicher auch einen richtigen Namen, aber alle nennen ihn Pharos, weil er aussieht wie ein wandelnder Leuchtturm".


    "Er hat auf dem Weg nach hier auf dem Rhenus ein treibendes Ruderboot aufgefischt und ich will nachsehen, ob es meins ist. Wo ist denn das Boot, Pharos?"


    Pharos meinte: "Es ist dein Boot. An eine Seite ist 'FMQ PISC MASSULAE' drin gebrannt. Das Boot sitzt auch auf der Werft, zum ein bisken kalfatern".

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    ... hatte er ein wenig Garum auf ein Stück Brot geträufelt und hielt es der Kundin zum probieren hin.


    Mella:
    "Bei Epona, du redest ja so salbungsvoll wie eine Denkmalsinschrift. Du solltest Pontifex werden. Ah, was ist das?" Sie nahm das Brot mit dem Garum, "Punisches Garum? Das hätte in den alten Zeiten kein Römer angerührt, lieber wäre er freiwillig in den Hades gefahren".


    Sie probierte und zog die Luft ein. "Ui, das Zeug ist ja richtig wild. Auf jeden Fall wilder als deine Rede. Ich nehme sechs unciae davon. Wir haben nämlich nur einen kleinen Haushalt. Ich bin Mella, die Frau des Schusters Sufa. Wenn du mal Schuhe brauchst, komm bei uns vorbei".


    Sie verkostete noch langsam den letzten Bissen und deutete auf Eximnus: "Und lass auch mal meinen stolzen Landsmann hier von dem Zeug kosten".

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    " Alwina, Tochter des Otger."


    Mir schien, als hätte ich sie aus irgendeiner anderen Welt gerissen, aber sie fing sich schnell. Etwas blass war sie, aber frech. Lachend sagte ich: "Verzeih, Otgerstochter, der namenlose Kerl hat tatsächlich einen Namen. Ich bin Domitius Massula. Den Rothaarigen muss ich heute noch treffen, du brauchst ihm nichts auszurichten". Da tippte mir jemand auf die Schulter. Es war ...


    [Blockierte Grafik: http://img203.imageshack.us/img203/3268/pharos5a2.jpg]Pharos


    Er grinste und deutete mit dem Kopf auf Alwina: "Salve Valgiso, stör ik beim Süßholzraspelen?"

    Nachdem sich die Reihen der Kunden vor dem Stand etwas gelichtet hatten, wollte Eximnus den Händler ansprechen. Er holte gerade Luft und hatte seinen Mund geöffnet, da ...


    [Blockierte Grafik: http://img851.imageshack.us/img851/9981/mella1.jpg]Mella


    Mella schob Eximnus beherzt beiseite und sagte mit ihrer wohltrainierten Stimme zu dem Händler: "He, hast du auch Garum?" Dann schaute sie sich erst mal den Händler, dann Eximnus an. Dann noch mal den Händler und wieder Eximnus.


    "Du mit deinen karierten bracae bist auf jeden Fall ein Gallier, nä? Aber", sie wandte sich an den Händler, "mit deiner Kluft kann ich wirklich nichts anfangen. In welcher Gegend läuft man mit solchen Klamotten rum?"


    Sie stemmte die Arme in ihre gut gepolsterten Hüften und wartete stirnrunzelnd auf die Antworten zu ihren Fragen. Eximnus hatte es immer noch nicht geschafft, seinen Mund wieder zu schließen.

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    Original von Alwina


    Mit eiligen Schritten ging ich zum Hafen hinunter. Pharos hatte sein Kommen angekündigt, war aber offenbar etwas früher angekommen und hatte mir einen Boten geschickt. Der hatte mir erzählt, dass Pharos ungefähr vier Meilen stromab von Mogontiacum ein auf dem Rhenus treibendes Fischerboot aufgegriffen hätte und der Meinung sei, dass das Boot mir gehörte. Außerdem hätte er 'komische Sachen' darin gefunden. Ich war natürlich ungeduldig, zumal man uns vor ein paar Tagen tatsächlich das Boot meiner Fischerei gestohlen hatte. Und, wie mir Panphilos erzählt hatte, war auch die Fischerhütte aufgebrochen worden. Panphilos meinte, dass da jemand darin genächtigt hätte, weil in einer Ecke Stroh aufgehäuft war.


    Als ich im Hafengelände ankam, sah ich ein Mädchen auf einigen Säcken sitzen, das sich das Geschehen im Hafen neugierig betrachtete. Ich ging zu ihr hin.


    "Salve, junge Frau. Hast du in der letzten Zeit hier vielleicht einen langen, hageren Kerl mit einem leuchtend roten Haarschopf gesehen?"

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    Liutbert: "Sach ma, Valgiso.. bisch eh verhiratet?"


    Seine Frage verwunderte mich. Vor allem an diesem Ort und bei dieser Gelegenheit. Ich schaute ihn an, dann ließ ich meinen Blick auf das Feuer wandern, das den Abschied von Elfleda endgültig machte.


    "Ja, ich war verheirat. Die Fraa is gschtorwe. Isch hab awer noch zwee Buwe vunere. Die sin seschzäh un dreizäh Winder alt un lewe bei Verwandte im Ubische." Ich sagte es leise und machte es so kurz wie möglich.

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    Thorger: "Wir nehmen Abschied von einer Frau ... "


    An der Seite von Liutbert war ich zu diesem Begräbnis geeilt. Es war Liutbert anzumerken, dass ihm ein gewaltiger Schwall von Gedanken durch den Kopf ging. Da ging es mir kaum anders. Ich dachte an das Begräbnis von Lando. Er war gegangen, bevor ich ihn kennengelernt hatte. Bei Elfleda war es so, dass ich wenigstens einmal mit ihr gesprochen hatte. Ein einziges ärmliches und noch dazu dienstliches Gespräch! Aber ich wusste, dass ihr Weggang in Mogontiacum vermutlich genauso viele Wunden schlug wie der von Lando.


    Jetzt hing wirklich alles an Duccius Marsus. Er musste, selbst angeschlagen, eine schwer getroffene Sippe weiter führen. Ohne, dass er jetzt noch jemand hatte wie Elfleda, die ihm sicher oft mit einem Tritt in den Hintern den Weg gezeigt hatte. Aber, sagte ich mir, das ist nur die eine, die politische Seite dieses Verlusts. Die andere Seite ist ja die, dass uns ein Mensch verlassen hat, dessen energische, entschlossene und offene Art kaum ersetzbar ist.


    Mit einem Seitenblick auf Liutbert sagte ich zu ihm: "Mach der kaan Kopp, es find sisch en Weg, wenn mer will.".

    [Blockierte Grafik: http://img710.imageshack.us/img710/4316/calvuskl.jpg]Scriba Calvus


    "Salve, Legatus Augusti, ich habe Post aus Roma und wir haben einen Besucher aus Roma. Es ist ein Praetorianer namens Romanus, der darum bittet, vor der Acta Diurna mit dir zu sprechen. Ihm geht es unter anderem um das Thema Kartographie. Er möchte vermeiden, dass dir zu diesem Thema von der Acta Diurna Fragen gestellt werden, bevor er mit dir gesprochen hat".


    "Hier erst mal die Post" :

    Senator et Legatus Augusti pro Praetore
    Kaeso Annaeus Modestus
    Regia Legati Augusti pro Praetore
    Mogontiacum - Germania



    ~ Einladung ~


    Zum Anlass der Eheschließung von


    Appius Terentius Cyprianus


    und


    Decima Seiana


    laden wir dich mit Begleitung herzlich ein, am ANTE DIEM VIII ID OCT DCCCLXI A.U.C. (8.10.2011/108 n.Chr.) den Hochzeitsfeierlichkeiten in der Casa Decima Mercator in Rom beizuwohnen.


    Appius Terentius Cyprianus & Decima Seiana

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    Auch heute stand Malchus Magonidas wieder am dem Stand seiner Familie auf dem Forum.


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    Nero Togionus Eximnus


    Nach der Militärparade hatte Eximnus sich von Capito, Bellicius und Massula getrennt, weil er noch über den Markt gehen wollte, bevor man sich in der Taberna Silva Nigra noch zu einem Imbiß treffen würde. Es ging hier genau so zu wie auf dem Markt von Vesontio. Viel Geschrei, Gerempel, Gedrängel und alle möglichen Leute. Germanische Laute, keltische, römische und manch unverständliches Kauderwelsch. Alles mögliche wurde angepriesen, aber irgendwie war es, hm, ja germanischer. Es wurden mehr Pelze angeboten, auch Bernstein und - er hatte es anerkennend gekostet - luftgetrockneter Schinken.


    Aber jetzt hatte er einen Stand entdeckt, auf dem ein ganzes Sammelsurium von Waren angeboten wurde, Wein, Datteln, Flacons mit einem geheimnisvollen Inhalt und eine Menge von anderem Zeug. Aber das war es nicht, was ihn anzog. Es war der Kerl hinter dem Stand. Angetan mit einer bestickten schwarzen Tunika und einer helmartigen Mütze stach seine Erscheinung von der der anderen Händler deutlich ab. Weil der Händler gerade mit einem Kunden sprach, konnte er sich dazu stellen und während er die Auslagen musterte, den einen oder anderen Blick auf diesen Exoten werfen.

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    Romanus: "Mein Praefect sollte aber die Ankuft eines Praetorianers angekündigt haben auch wenn nicht mich persönlich".


    Ich tippte mit dem Zeigefinger auf eine tabula. "So ist es, Decurio. Dein Erscheinen wurde angekündigt. Dennoch haben wir ein kleines Problem. Zur Zeit ist ein Abgesandter eines befreundeten Germanenstammes beim Legatus Augusti. Und im Besprechungsraum wartet jemand von der Acta Diurna darauf, dem Legatus Fragen zu stellen". Mit einem Lächeln fuhr ich fort: "Du siehst, heute ist sozusagen Fragestunde beim Legatus Augusti. Wenn du in Eile bist, dann lasse ich beim Legatus nachfragen, ob wir dein Gespräch vorziehen. Dann muss die Acta Diurna etwas warten".

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    Marsus: "Damit wird der Antrag des Laetilius abgelehnt!"


    Mir war es nur vergönnt gewesen, den letzten Teil der Diskussion über Statuen hier und Statuen dort mitzuerleben. Ich fand es ziemlich belustigend, vermied es aber, das zu zeigen. So verlegte ich mich darauf, ein ernstes Gesicht zu machen, obwohl ich mitnichten dafür garantieren konnte, dass meine Visage derlei Verstellungskünste mitzumachen gewillt war.


    Da durchfuhr mich der Gedanke, dass es eigentlich ganz amüsant wäre, den Ordo Decurionum nach diesem ganzen Höhenflug zu einer Landung auf dem real existierenden Forum von Mogontiacum zu zwingen. Ich erhob mich.


    "Werte Decuriones! Werte Duumviri! Ich weiß, dass mit der Abstimmung diese Sache erledigt ist. Gestattet mit dennoch, dass ich zu dieser causa einen Nachklapp mache. Selbstverständlich ist es richtig, wenn man sich in diesem Hause Gedanken über Ehre, Würde, Ruhm und Statuen verdienter Männer macht. Aber, ist es nicht ebenso richtig und ehrenhaft, wenn sich die Decuriones um das Wohl ihrer Bürger den Kopf zerbrechen? Nehmen wir einmal an, wir hätten alle Statuen in Mogontiacum nach Rang und Würde geordnet, herausgeputzt und sie an die richtige Stelle gesetzt. Und dann, stellt euch das mal vor, dass der Blick eines Besuchers auf den alten Laufbrunnen vor der Curia fallen würde".


    Mit der flachen Hand beschattete ich meine Augen und gab mir einen entsetzten Gesichtsausdruck. "Was sieht man da? Einen Laufbrunnen, bei dem das meiste Wasser auf der Rückseite herunterläuft und nur wenige Tropfen dort ankommen, wo man sich mit Wasser versorgen will. Das Becken bröselt still vor sich hin. Ein kläglicher Anblick. Umso kläglicher, wenn man sich noch dazu die ruhmvollen Statuen darum herum vorstellt. Mir scheint, dass dieser Laufbrunnen, wenn überhaupt, zu Zeiten des Romulus und Remus das letzte Mal renoviert worden ist".


    "Ich beantrage deshalb, dass dieser Brunnen in Gänze erneuert wird. Aber halt, halt, die Stadtkasse ist ja unglücklicherweise leer. Nun gut, ich habe mich über die Aufnahme in den Ordo Decurionum richtig gefreut. Und so bedanke ich mich damit, dass ich der Stadt einen neuen Brunnen schenke. Ich möchte aber bei dem Entwurf ein Wörtchen mitreden".

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    Romanus folgte der diensthabenden Wache und wartete darauf empfangen zu werden.


    Diesmal war die Tür nicht von selbst aufgegangen, sondern ich hatte sie geöffnet, um Alvitus und die beiden von der Acta in den Bespechungsraum gehen zu lassen. Da sah ich, dass die Wachen einen neuen Besucher hergebracht hatten. Wie es schien, einen Praetorianer. Mit einer Handbewegung lud ich ihn ein, hereinzukommen.


    "Salve und willkommen, ich bin Domitius Massula, der Princeps Praetorii. Ich nehme an, du willst auch zum Legatus Augusti. Was ist dein Anliegen?"

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    Alvitus: "Salve, Princeps Praetorii. Der Besprechungsraum ist nun hergerichtet. Soll ich die geschätzten Gäste des Statthalters dort hinführen, oder möchtest du dies selbst übernehmen?"


    Ich wollte Roxane und Aculeo eigentlich selbst hinführen, da sah ich, dass ein weiterer Besucher in der Tür stand.


    Ich sagte zu Alvitus: "Sei so gut, Alvitus und führe sie dorthin. Ich muss mich jetzt um den neuen Besucher dort kümmern".

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    Roxane: Verwechselte sie da was?


    Ich merkte, dass Roxane über meine Antwort etwas erstaunt war. Als ich meine Antwort rekapitulierte, fiel es mir siedendheiß ein: Modorok! Natürlich. Das waren doch die Hermunduren gewesen. Ich schlug mir mit der flachen Hand auf die Stirn.


    "Du hast recht, Roxane Enkidu. Es gab einen großen Aufstand der Hermunduren. Der Anführer hieß Modorok. Ich war damals noch in der Germania Libera weiter im Norden. Da habe ich hin und wieder sagenhafte Erzählungen von diesem Krieg gehört. Als ich dann ins Imperium einwanderte, war die ganze Sache schon vorbei und ich habe mich darum nicht weiter gekümmert. Ich glaube, da muss ich mal meine Nase in die Akten stecken".


    "Aber, wenn du darüber genaueres wissen willst, solltest du Duccius Marsus, den Duumvir fragen. Ich denke, der hat das alles hautnah mitbekommen".


    Alvitus war hereingekommen und fragte, ob er die Besucher in das Besprechungszimmer führen sollte. Nachdem ich ihn gebeten hatte, das zu tun, sagte ich zu Roxane und Aculeo: "Geht doch bitte mit Alvitus in des Besprechungsraum. Der Legatus Augusti wird dort eure Fragen beantworten".

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    Marsus: "Ich schätze jetzt ist es an uns, meine Herren Decuriones, Vorschläge für eine solche Gesandtschaft zu machen"


    Ich erhob mich: "Werte Decuriones, wenn wir eine Gesandtschaft aufstellen wollen, dann muss selbstverständlich der Duumvir Duccius Marsus Mitglied dieser Delegation sein. Er kommt aus einer Gens, die wie keine andere das Gemeinwesen Mogontiacum repräsentiert. Dies wäre mein erster Vorschlag".


    Ich schaute mich kurz um. Ja, da gab es in einer bestimmten Ecke einige angehobene Augenbrauen. Diese Ecke nahm ich mir jetzt vor: "Wenn ich jetzt nach dem Grundsatz vorginge, dass die gesamte Bandbreite der im Ordo Decurionum vertretenen Fraktionen in einer solchen Delegation wiederzufinden sein sollte, dann müsste ich wohl Laetilius Fecenianus als weiteres Mitglied vorschlagen. Ich erlaube mir aber, diesen Vorschlag sofort wieder zu verwerfen, weil ich mir schwer vorstellen kann, dass es für Mogontiacum von irgendeinem Nutzen wäre, wenn wir eine in sich zerstrittene Gesandtschaft zum Kaiser schicken".


    Die angesprochenen Augenbrauen schoben sich zu einem Stirnrunzeln zusammen. Was mich aber nicht weiter störte. "Deshalb schlage ich vor, Petronius Crispus in die Gesandtschaft aufzunehmen. Er ist seit langem Bürger von Mogontiacum und verkörpert - so möchte ich es sagen - das Römertum in dieser Stadt. Und, was am meisten zählt: Er ist ein vernünftiger Mann".