Beiträge von Mamercus Artorius Rusticus

    Am Tag seines Nasenbeinbruches lies Mamercus lediglich die morgendliche Trainingseinheit aus und erschien zur zweiten Einheit etwas verspätet, da einer der ältesten Kameraden seines Contubernium darauf bestanden hatte ihm ein dünnes, schmalen Tuch um den Kopf zu wickeln, insbesondere um die Nase. Bestimmt sah er damit reichlich gespenstisch oder zumindest komisch aus. Nichts desto trotz kam erdann im Laufschritt vor seinem Ausbilder an und meldete sich: *klong* "Salve, Centurio Lucretius, Probatus Artorius. Nuntio: Probatus Artorius meldet sich wieder zur Ausbildung und bittet um Verzeihung wegen der Verspätung."
    Ob es so klug gewesen war trotz leichter Verspätung noch aufzukreuzen? Zwar hätte er noch gar nicht hier auflaufen müssen und dass er wenige Augenblicke verpasst hatte war angesichts dessen wohl kaum Anlass für eine Bestrafung. So zumindest sein Kalkül.

    Das Procedere, das er ja nun schon vom gestrigen Tag kannte, war am heutigen nur unwesentlich angenehmer um nicht zu sagen er war genauso schmerzhaft wie er es in Erinnerung hatte. Die Nase war eben eigentlich nicht dazu da um etwas hinein zu stecken. Weder einen Finger, wie es kleine Kinder so gern taten, noch diese zusammengerollten Tuchstreifen. Aber ob es notwendig war musste er dem Capsarius überlassen. Seine Kenntnisse in derlei Angelegenheiten waren überaus dürftig. Bei einem Zimmermann litten eher die Hände, wenn auch seine die Ausbildung überstanden hatten ohne bleibende Schäden davonzutragen, was bisweilen ansonsten schon vorkommen konnte.
    Zu seinem Eifer sagte er selbst nichts. Er hielt es für seine Pflicht so bald als möglich weiter zu machen und diese war ja mithin sein größter Antrieb. Auch die Ermahnungen hörte er sich schweigend an,ehe er sich verabschiedete. "Danke. Ich kann mir die Dinger morgen auch selbst entfernen, oder?"
    Egal wie die Antwort ausfallen würde, wenn nicht wieder etwas vorfallen würde, konnten die hier lange warten, bis sie ihn wieder zu Gesicht bekamen.
    "Vale!"

    Da ohnehin immer nur die selben Gestalten vorbei gekommen waren stellte Mamercus irgendwann seine Aufmerksamkeit auf eine niedrigere Stufe. Es machte einfach keinen Sinn ständig für nichts und wieder nicht seine eigentliche Tätigkeit einzustellen, zumal das Ersetzen der Schuhnägel bei weniger Licht zunehmend schwieriger werden würde. Dem zu Folge bemerkte er seinen Vater erst recht spät, da er sich in seine Arbeit vertieft hatte und sah erst auf, als dieser sich zu ihm setzte.
    Gleichermaßen war er überrascht, seinen Vater hier zu sehen, wie er von diesem, wenn auch, wie er nicht wissen konnte, zufälligen Besuch unangenehm berührt war. Nicht nur weil es sein Ansehen bei seinen Kameraden beschädigen konnte, sondern auch, weil er selbst überrascht und erstaunt war. Zudem vermittelte ihm das plötzliche Auftauchen seines Vaters an diesem Ort, dass dieser sich unangebracht Sorgen ob der Fähigkeiten seines Sohnes und wie er sich behaupten mochte, machte. Beides völlig zu unrecht. Er hatte sich und Reatinus doch schon bewiesen, dass er auf eigenen Beinen stehen konnte!
    Etwas frostiger als er es trotz dieser Gefühle vor gehabt hatte, begrüßte er seinen Vater, dessen Zug von Kameradschaftlichkeit, den dieser ausdrückte indem er sich einfach neben ihn setzte ohne die professionelle Distanz zu waren, die unter den gegebenen Umständen vielleicht angemessen sein mochte, ihn irgendwie überforderte. "Salve Reatinus."
    Auch durch die Entfernung, die sie lange Zeit getrennt hatte, waren sie sich doch fremd geworden. Das hatten gelegentliche Briefe nicht gänzlich verhindern können. Es war höchste Zeit ihre Familienbande wenn schon nicht neu, so doch wieder stärker zu knüpfen. Schon erheblich freundlicher ging er daher auf die Nachfrage seines Vaters nach seiner Befindlichkeit ein: "Nein, die läuft soweit wie sie soll, denke ich. Aber diese verflixten Schuhnägel machen sich schneller davon, als einem lieb sein kann!"
    Vermutlich kannte sein Vater das ja noch aus seinen eigenen Mannschaftstagen. Aber die Sorgen und Nöte des Legionärs blieben wohl die gleichen wie immer, da mochte Zeit auch noch so eilig dahin schreiten.

    Irgendwo unter den annähernd hundert Mann der vierten Centurie der neunten Cohorte befand sich auch Mamercus, der nun zu seinem ersten Manöver ausrücken sollte. Es würde die erste Erproben des Gelernten werden, obwohl er nicht genau sagen konnte, was ihnen bevor stand. Besonders die zusätzliche Artillerie gab ihm noch Rätsel auf. Doch erkümmerte sich nicht weiter darum, sondern rückte seine Ausrüstung zurecht, um den Marsch dann in Angriff nehmen zu können.

    Gehorsam führte Mamercus die Anweisungen aus,immerhin wäre es ja kaum in seinem Interesse, dem Behandelnden die Aufgabe zu erschweren. Sie schien ohnehin schon schwer genug zu sein, danach zu urteilen, wie sehr sich Mamercus genötigt sah das Beißleder zu beanspruchen. Dann aber ließ der Schmerz nahezu schlagartig nach, nachdem der Knochen auf solch unangenehme Weise wieder seine natürliche Position gefunden hatte. Aber eine sanftere Methode gab es wohl kaum und Mamercus vertraute dem Capsarius voll und ganz, der mit einer scheinbar recht sicheren Routine eine ziemliche Ruhe ausstrahlte.
    Auch die weitere Behandlung, die fast unangenehmer war als das Zurechtrücken ließ er über sich ergehen und nahm tonlos die Ermahnung hin, als er intuitiv den Kopf in den Nacken legen wollte. Zum Einspruch wurde er erst durch die Planung der kommenden Tage angeregt. Seine Pritsche im Contubernium war ebenso gut wie ein Bett hier und ganze drei tage wollte er gewiss nicht aussetzten. Ersteres würde er der Vorsicht wegen hin nehmen, und zweiteres baldmöglichst umgehen.
    Also bezog er doch wie empfohlen Quartier im Lazarett und döste schon bald der Genesung entgegen.


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    Mittlerweile schon an den neuen Tagesrhythmus in der Legion gewöhnt, erwachte Mamercus des frühen Morgens am nächsten Tag. Er setzte sich auf und die Cornicen verrieten ihm, dass es gerade die Zeit des Weckens war. Bald würde er neue Pfropfen bekommen und möglicherweise wieder das Training aufnehmen. Denn er fühlte sich ganz gut, davon abgesehen, dass er nicht gut geschlafen hatte, aber um die Nase zu schonen hatte der eingefleischte Bauchschläfer auf dem Rücken gelegen.

    Sich nur mit den üblichen Formalien aufhaltend:
    *klong*
    "Vale Centurio Iulius. Probatus Artorius. Nuntio: Melde mich ab."
    machte sich Mamercus umgehend daran, die Räumlichkeiten seines Centurios wieder zu verlassen. Damit war denn auch der Militärbürokratie Rechnung getragen und sein Vater konnte sich sicher sein, dass die Sklaven vorerst angemessen gescheucht werden würden und seine Domus nicht dem Verfall preis gegeben wurde.

    Natürlich stand auch Mamercus in einer der beiden Reihen seines Contuberniums parat um zu erhalten was auch immer heute zugeteilt wurde. Er war zugegebenermaßen etwas nervös, weil er nun erstmals rein dienstlich vor seinem Vater stehen würde. Etwas was wohl die meisten seiner Kameraden nie erlebt hatten und auch nie würden. Was Mamercus aus seiner warte heraus auch für sich begrüßt hätte. Irgendwie war es ihm unangenehm, seinem Vater so gegenüber zu treten. Gewissermaßen fühlte er sich auf eine abstrakt-unfassbare Weise kontrolliert. Es war nur ein Glück, dass sein Vater nur Tribun und nicht als Centurio sein direkter Vorgesetzter war. Das wäre die einzige Situation, die Mamercus noch mehr Unbehagen bereitet hätte.
    So rückte er denn Schritt für Schritt vor, unfähig den Späßen seiner Kameraden, die sich damit und anderweitig die Zeit vertrieben,zu folgen oder sich gar daran zu beteiligen.

    Zitat

    Original von Gaius Tallius Priscus
    Im Gegensatz zu manch anderem Soldaten hatte Priscus nicht mit der Reiterei zu tun und brauchte deswegen auch keine anderen Arbeiten unterbrechen, als das Signal des Cornicen ertönte und die Truppe zur Versammlung rief. Mit kritischem Blick wie immer achtete er darauf, dass die Männer sich ordentlich aufstellten.


    Einer der Mannen, der sich da in Position begaben war Mamercus und er hatte seine Lektionen gut gelernt. An ihm hätte es nicht gelegen,wäre die Formation nicht zur Zufriedenheit des Optios gewesen. Doch trotz des frühen Zeitpunktes lief alles wie am Schnürchen, schließlich war jeden Tag Appell.


    Zitat

    Original von Marcus Iulius Licinus
    "Milites state!"


    Männer, wie angekündigt geht es heute auf einen Übungsmarsch.
    Abmarschfertig in einer Stunde!
    Abite!

    gab Licinus in aller knappheit den Tagesbefehl aus und machte sich dann selbst auf, zuzusehen, dass die calones den centurien Wagen und die zusätzlichen Wagen mit Artillerie fahrbereit machten und sein persönliches Muli beladen wurde.


    Allerdings gab es am heutigen Tag etwas neues zu erleben, zumindest für Mamercus. Zum ersten Mal musste er volle Marschbereitschaft herstellen und mit der Hilfe der Altgedienten seines Contuberniums, die ihm dabei mit knappen Anweisungen und Tipps zur Seite standen, gelang es ihm wie den anderen rechtzeitig wieder bereit zu stehen und zum Sammelplatz zumarschieren.

    Obwohl er sich die Nase die ganze Zeit über trotz der dadurch nicht gerade geringer werdenden Schmerzen zu gehalten hatte, hatte es ein Rinnsal seinen Arm hinab geschafft und dann und wann tropfte es eben von seinem Ellenbogen, wie er nun erst feststellte. Etwas schuldbewusst lächelte er, soweit das möglich und unter seiner Hand überhaupt sichtbar war. Sogleich nutzte er das Tuch auch um seinen Arm abzuwischen und was so aus seinem Kolben floss aufzufangen.
    Während dessen nickte er zu den Kommentaren des Capsarius und gab dann Auskunft:
    "Mamercus Artorius Rusticus. Cohors VIIII, Centuria IIII."
    Derweil er hoffte, erst einmal die Blutung tatsächlich mit dem kalten, feuchten Tuch zum Stillstand zu bekommen. Wobei es damit vermutlich nicht getan war und in Erwartung der weiteren Behandlung verzog er schon einmal prophylaktisch das Gesicht.

    Was blieb Mamercus anderes zu tun als zuzustimmen. Es war ziemlich genau das was er erwartet hatte und auch die Auflagen deckten sich eins zu eins mit seiner Vorstellung davon, wie das zu laufen hatte und er das zu handhaben gedachte. Folgerichtig nickte er, als er seine Antwort gab:


    "Alles Verstanden. Keine Fragen."


    Leider ließ ihm der militärische Ton keinen Raum, um zu versichern, dass er nicht beabsichtigt hatte, das bequemere Bett der Domus zum Nächtigen zu nutzen. Aber bei einem Artorier musste man eh davon ausgehen, dass er es sich eher schwer machte als leicht.
    Blieb noch auf den Befehl zum Abtreten zu warten, was Mamercus auch tat.

    Mamercus nickte sachte um seine Nase nicht weiter zu erschüttern und trabte dann in Richtung des Valetudinariums davon. Zurück ließ er seinen Trainingspartner, der nun den Centurio als Partner bekam, doch das hatte er sich selbst zuzuschreiben. Was war er denn auch aus dem Weg gegangen?


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    Probatus Volusus Tremellius Ferox


    Erst war er an den stämmigen Artorier geraten, der ihn so rüde zurück gestoßen hatte. Weigstens hatte er sich dabei eine blutige Nase geholt und dann war die Memme ins Valetudinarium abgezottelt. Erst hatte er sich eines gegrinst, bis Ferox erkannte, dass nunmehr nur eine Person als Gegner frei war. Der strenge Centurio! Ergeben fügte er sich in sein Schicksal und nahm die Grundstellung ein, als der Ausbilder ihn dazu aufforderte. Obwohl er sich ordentlich ins Zeug legte, konnte er gegen den Mann, der schon lange beim Militär war und ihm an Kraft und Technik deutlich überlegen war nicht lange bestehen und wurde Zoll um Zoll zurückgedrängt.



    Mit einer noch immer blutenden Nase erreichte Mamercus das Valetudinarium. Auf dem Campus hatte er sich diese geholt, als er bei einer Übungseinheit die den Umgang mit dem Scutum betroffen hatte, mit einem anderen Probatus unsanft zusammengestoßen war. Da der Schmerz bei ihm den Verdacht erregt hatte, dass es sich um mehr als nur einfaches Nasenbluten handelte, zumal sich dieses Organ auch irgendwie schief anfühlte. So betrat er also die Räumlichkeiten des Lazaretts auf der Suche nach der viel gerühmten ärztlichen Versorgung bei der Legion.


    "Salve!?" rief er in das nur wenig belegte Gebäude hinein.

    Die Ermahnung des Ausbilders brachte Mamercus wieder zurück ins Hier und Jetzt, das er beinahe aus den Augen verloren hätte. Allerdings hatte dies auch den Nachteil, dass er mit einem Mal den Schmerz im Gesicht spürte. Er wusste wie sich seine Nase anfühlte wenn sie etwa von einem Balken getroffen blutete. Doch der Schmerz der ihn nun von dort ausgehend durchfuhr war ein gänzlich anderer. Stechender, tiefer, einen weiteren Bereich betreffend. Er deutete seinem Gefechtspartner an, dass er eine Unterbrechung wünschte und befühlte vorsichtig das brennende Zentrum der Pein. Irgend etwas war nicht in Ordnung und irgendwie schief. Hatte er sich etwa die Nase gebrochen? Das sie nicht zu Bluten aufhören wollte sprach ebenfalls dafür. Mit der Linken die Nase zuhaltend stolperte er zu seinem Ausbilder hinüber, der bei einer anderen Paarung Korrekturen vornahm, baute vor ihm Männchen und meldete:


    *klong*
    "Centurio Lucretius?! Probatus Artorius. Nuntio: Bitte mich ins Lazarett begeben zu dürfen, wegen des Verdachtes auf eine gebrochene Nase."

    "Nein, Centurio Iulius. Doch mein Vater bat mich darum." So fiel ehrlicherweise die Antwort des Artoriers aus seines Vorgesetzten Frage aus. In der Tat war Mamercus nur mäßig von dieser Aufgabe begeistert. Ebenso ehrlich war er auch im Bezug auf die Detailfrage des Iuliers: "Ich hatte ein etwa zwei Besuche der Domus je Woche gedacht, damit die Sklaven nicht in Untätigkeit verfallen. Selbstredend erst nach der zweiten Trainingseinheit und nur wenn es mein Dienst überhaupt erlaubt."

    Beider folgenden Übung geriet Mamercus an einen Kerl, der zwar etwas schmaler gebaut war als er selbst, ihn jedoch um ein gutes Stück überragte. Ohne auf die übrigen Paarungen zu achten hatten sie nach einem knappen Nicken beiderseits ihren 'Kampf' begonnen,doch zunächst gelang es keinem von beiden nennenswert vorwärts zu kommen. Eine Veränderung dieser Pattsituation trat erst ein, als Mamercus langsam seinen Oberkörper rückwärts bewegte und gerade ehe er den Halt verlor kraftvoll aus den ganzen Körper vor stieß. Sein Kontrahent stolperte zurück und konnte sich erst spät wieder fangen. Mamercus für seinen Teil hatte nachgesetzt und erwartete, dass sein Schild gleich mit lautem Knall auf das des anderen stoßen würde. Dieser jedoch hatte sich so weit zur Seite bewegt, dass Mamercus an dessen Scutum abglitt und mit einem Aufschrei des Schmerzes zu Boden ging,nachdem er unversehens in einen anderen Mann hineingestürzt war. Zornig wischte er das Blut von der heftig blutenden Nase mit dem Handrücken fort und hob sein Scutum wieder auf, das er bei seinem Sturz verloren hatte. Für ihn war die Sache noch nicht vorbei und ungeachtet des Stromes von Blut, der sich aus seinem Riechorgan ergoss wollte er den, der dafür verantwortlich war über den halben Platz schieben. Den Schmerz spürte er vorerst nicht und auch, dass er mit seinem Lebenssaft den Sand des Campus benetzte war ihm nicht bewusst.

    Missmutig saß Mamercus vor seinem Contubernium. Der Tag war nun gelaufen und doch noch nicht vorbei. Nach dem Morgenappell und dem spärlichen Frühstück war anstrengendes Training angesagt gewesen. Die Mittagspause war nur allzu schnell vorbei gegangen und die zweite Ausbildungseinheit hatte der ersten in nichts nachgestanden. Doch obwohl sie anstengend gewesen war, hatte sie nicht allzu lange gedauert und noch war es hell genug um die bereits in wenigen Wochen schon wieder verlorenen Schuhnägel zu ersetzen. Eben dies tat Mamercus während er immer wieder aufsah,wenn ein Kamerad an ihm vorbei strebte. Ob von den Thermen oder sonstwo kommend war leicht auszumachen. Je abgekämpfter die Miletes aussahen, desto unwahrscheinlicher war es, dass sie aus den Thermen kamen, je glücklicher und 'erleichterter', desto näher lag ein Besuch der Latrinen und so weiter..


    Sim-Off:

    Wer mag?

    Nun in der ersten Reihe stehend hatte es Mamercus mit einem schlacksigen Kerl zu tun, der auf ihn ein drang. Doch erneut waren die lange vergessenen Lehrstunden mit seinem Vater wieder präsent und ob die Angriffe nun von oben, af mittlerer Höhe am Schild vorbei oder in Bodennähe geführt wurden,Mamercus wehrte ab, was immer kam. Der Mann rechts neben ihm hatte weniger Glück und lies sich zu Boden sinken. Dessen Hintermann war nicht der schnellste und um die Lücke zu schließen nahm Mamercus den rechten Schildrand zurück, um wieder einen geschlossenen, wenn auch kurzzeitig etwas lockerere Schildwall herzustellen. Dies gelang und auch einen geschickten Angriff, durch den entstandenen Spalt auf seinen Linken Nachbarn, konnte er gerade noch vereiteln. Dennoch waren bald drei Kameraden am Boden und bargen ihre Körper unter den Scuti um nicht von den genagelten Stiefeln ihrer Kameraden getroffen zu werden.

    Mit Knuffen und Puffen straften die Kameraden Mamercus dafür ab, dass sie nun wegen ihm laufen durften. Erst als er sich energisch mit dem Ellenbogen zur Wehr setzte und einen der ruppigsten böse anfunkelte, herrschte wieder Ruhe. Hätten sie die Übung zu Ende gebracht wäre sicherlich noch weitere 'gefallen' und es wäre auch zu fünf, wenn nicht mehr Runden Straflauf gekommen.
    Als sie schließlich fertig waren, begann Mamercus sogleich seine Privatstrafe zu absolvieren. Zwar waren die fünf Runden in Rüstung anstrengend gewesen, dennoch kam er zügig voran, schließlich waren seine Arme bein Laufen nicht gefordert gewesen.

    "Wir sollten uns mit den Scuti verteidigen und schützen. Dies zu üben war wohl auch der Zweck dieser Aufgabe."
    Mamercus wusste, dass er über das Ziel hinaus geschossen war, doch er hielt sich aufrecht und blickte dem Centurio gerade ins Gesicht. Er war sich aber auch darüber im Klaren darüber, dass er mit seiner Aktion unter Beweiß gestellt hatte, wie effektiv der römische Schildwall sein konnte. Und eben das sollte die Übung doch ebenfalls demonstrieren. Oder sollte er sich irren?