Sie waren schweigend aus dem 'Haupt der Welt' herausgetrabt und Mamercus fragte sich gerade ob die Via Flaminia in diesem Fall als Zunge zu interpretieren war und wenn ja was das bedeuten mochte, als sich ein anderer Gedanke aufdrängte. "Woher kommst du?" fragte er seinen Begleiter ohne sich nach diesem umzusehen. Da sie ziemlich direkt nebeneinander einher ritten, sollte dieser kein Problem haben ihn zu verstehen. Wie üblich wollte Mamercus mehr wissen, als seine Frage offenbarte. Es ging ihm in der Tat um die Lebensgeschichte des Sklaven und um die Beantwortung der Frage wie ein augenscheinlicher Östling in den Besitz seines Vaters geraten war.
Besonderes oder gar freundschaftliches Interesse hatte er zwar nicht an der Lebensgeschichte Bashirs, vielmehr versprach er sich eine kurzweilige Abwechslung von seinen heute doch recht sonderbaren Gedanken.
Beiträge von Mamercus Artorius Rusticus
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In Begleitung von Bashir erreichte Mamercus das Tor zum Castellum der Legio I in Mantua. Der Ritt von Rom hier her war für Mamercus nicht gerade angenehm gewesen zumal er etwa die doppelte Distanz hatte überwinden müssen, als von Nuceria zur ewigen Stadt. Sein Hintern hatte noch nie so geschmerzt. Er versuchte, nachdem sie zum Stehen gekommen waren seine Position auf Hektor angenehmer zu gestalten, was ihm allerdings nur ungenügend gelang. Vermutlich musste er nun absitzen, was an für sich ja kein Problem war. Danach wieder in den Sattel, das war das Problem. Er konnte als Sohn eines eques das Pferd doch nicht an den Zügeln durch das Lager führen, wie ein Sklave ein Pferd das er nicht reiten durfte.
Er überlegte ob er in der Hoffnung, dass man ihn aufgrund des Amtes seines Vaters nicht würde durchsuchen müssen, einfach obenauf würde sitzen bleiben können. Doch er entschied sich dagegen, da ihm derartige Arroganz nicht gut zu Gesicht stehen würde.
Etwas erschöpft schwand er sich von seinem hohen Ross und wartete darauf, das die Wache ihn ansprach. -
Zu seinem Glück musste Mamercus nicht lange auf Hilfe warten, denn bald schon näherte sich ein Mann in gesetztem Alter, der die Gewänder eines Priesters trug. Als dieser ihm auch noch direkt seine Hilfe anbot war an der Situation kaum noch etwas zu verbessern.
"Ich will Mercurius danken und um Hilfe in einem neuen Lebensabschnitt bitten."Er sparte sich die Aussprache des Offensichtlichen. Kleinigkeiten wie dass er opfern wollte und Hilfe dabei brauchte mussten ja nicht erwähnt werden.
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Der Weg vom Mons Esquilinus zum Forum Boarium war nicht eben der kürzeste und so war Mamercus froh etwas gefrühstückt zu haben. Allerdings bot sich schon auf dem Weg die Möglichkeit die Zutaten für das geplante Opfer günstig zu erwerben. Zumal diese nahe der Tempel meist zu überteuerten Preisen angeboten wurden.
Mit einem männlichen Lamm im linken Arm und den übrigen Zutaten in einem Beutel erklomm Mamercus die Stufen zum Altar und blieb auf dieser Ebene stehen. Er sah sich nach einem Priester um, der ihm helfen und die Zeremonie leiten konnte. Noch nie hatte er selbst ein Tieropfer dargebracht und er würde sich über jede Hilfe dabei freuen. -
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Die zweite Nacht im Domus übertraf die erste bei Weitem an Erholung und Entspannung. Die Entscheidung, die er gestern getroffen hatte war durchaus dazu angetan ihn besser schlafen zu lassen. Sein Gewissen war stets damit belastet gewesen, dass er seinen Vater enttäuscht hatte, auch wenn er sich das nie eingestanden hatte.
Nun da die Wünsche seines Vaters und den seinen also zur Deckung kamen, denn er hatte in letzter Zeit ohnehin immer mehr das Pflichtgefühl dem Staate gegenüber verspürt, war es ihm leichter um sein Herz zumute. Der übereilte Aufbruch seines Bruders war ihn nur der letzte Anstoß und willfährige Erklärung für die Veränderung seines Lebens gewesen. So hatte er schon in Nuceria die Brücken abgebrochen ehe er mit seinen Überlegungen gänzlich zu einem Ergebnis gekommen war. Seine Empfindung hatte die Entscheidung schon getroffen ehe seinem Geiste ausreichen Gründe für die selbe eingefallen und die Bewertungen der selben abgeschlossen waren.
Auch seinem Leib ging es bedeutet besser, hatte er doch nur ein Gebrechen zu kurieren und Mamercus sah keinen Grund sein Sitzfleisch weiter zu schonen. Allerdings fehlte noch etwas im Bezug zu seiner Entscheidung. Der Segen der Götter. Diesen gedachte er des Morgens einzuholen, weshalb er den Aufbruch ja überhaupt auf das Ende der hora nona* gelegt hatte. Bei einem Gang ins Tablinum hatte er dort nach dem einfachen Ientaculum*² aus Brot und Moretum*³ einige Sesterzen mit einer Nachricht ersetzt, wer sie entnommen hatte. Danach brach er auf zum Mercuriustempel.* etwa 14:00
*² Frühstück
*³ Kräuterquark
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"Wir brechen morgen de meridie* auf. Sei pünktlich wieder hier." Ohne zu wissen, dass er damit einen kleinen Traum zerstörte gab er seine Anweisungen um sich dann gemessenen Schritts zu seinem cubiculum zurückzuziehen. Schließlich lag dort etwas bereit, das seiner Aufmerksamkeit bedurfte. Was mochte sein Vater der Familie wohl zukommen lassen? Er sparte sich allerdings die müßigen Spekulationen, da er eh gleich sehen würde was das Päckchen enthielt.
Schon wenige Augenblicke später erschien er erneut im Atrium und suchte einen Platz für die herrliche kleine marmorne Mercuriusstatue.
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Es dauerte ein wenig bis er einen Passenden freien Sockel gefunden hatte. Sein Vater kannte die Gens gut, denn zwischen den oftmals martialischen anmutenden Totenmasken der Ahnen standen bereits reichlich der zur Familie passenden Marsstatuen herum. Auch die übrigen Hauptgötter waren vertreten, nur der Gotterbote schien zu fehlen. Als er die nun platzierte Figur betrachtete, dachte er über die Attribute des Gottes nach. Es waren schon eigenartige Zufälle die ihn gerade zu der Zeit nach Rom geführt hatten, zu der auch die Statue eintraf. Womöglich hatte Mercurius die Finger im Spiel und Mamercus war sich nun endgültig sicher, auf dem richtigen Weg zu sein.
*nach Mittag
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Es war also scheinbar in der glimpflichsten Weise abgelaufen, die er sich hatte ausmalen können. Der Stolz seines Vaters über die Begeisterung Victors für das Militär hatte also den Ärger über die Anmaßung überwogen. Mamercus atmete auf und lächelte zugleich unmerklich über den letzten Satz des Sklaven. Gab es denn tatsächlich einen Sklaven der nicht lauschte?
Ihm selbst blieb nun nur noch zu überlegen was weiter zu tun sei. Konnte er schlechterdings hinter seinem Bruder zurückstehen, zumal dieser ja jünger war als er. War es richtig den Stolz seines Vater zu verletzen indem er weiter seinem Handwerk nachging? Wie egoistisch war er doch gewesen! Zumindest in Mantua besuchen musste er ihn, da er ja nun ohnehin schon fast den halben Weg hinter sich hatte. Er fixierte den Sklaven und erkundigte sich noch ein wenig weiter: "Wann sollst du zurück?"Für den Rest der Strecke würde so wenigstens ab sofort einen Begleiter haben auch wenn dieser ähnlich wie er kein großer Erzähler war. Sollte der Sklave nichts weiter von Interesse zu berichten haben, so würde er sich sogleich dem Päckchen widmen, das in seinem Zimmer auf ihn wartete.
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Es ist gerade der Teil mit den Einstellungsmöglichkeiten, den ich nicht finde, vermutlich bin ich einfach nur blind.
edit: japp ich war blind.. habs gefunden..
ei da schau, zwei posts für lau
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Könntest du das 'Draufklatschen' etwas näher erläutern? (Benutze auch GIMP)
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Zunächst kamen Mamercus nur offensichtliche Dinge zu Ohren. Und das mit einem Akzent. Es schauderte ihn fast. Ob das an den staubigen Straßen lag oder an der Herkunft des Sklaven mochte er nicht einzuschätzen. Glücklicherweise erschien der Ianitor gerade wieder aus seinem Zimmer, so dass er diesen sofort mit Aufträgen eindeckte.
"Du hast ihn gehört. Und sorge für verdünnten Wein. Zwei Becher."
Kaum war dies getan blickte er wieder Bashir an. "Wie geht es ihnen?" Es sollte klar sein, dass es ihm um seine Verwandten ging und die Frage auch einschloss wie sie sich verstanden hatten.
Während er aufmerksam zuhörte erschien der Ianitor wieder auf der Bildfläche und flüsterte ihm etwas zu. Mamercus rollte mit den Augen. "Der nächste Mietstall." Durch die Ablenkung hatte er einen Teil der Ausführungen nicht mitbekommen. "Wiederhole!" -
Selbst das weiche Bett seines Zimmers hatte nicht genügt, um sich so rasch wieder zu erholen, wie er sich das gewünscht hätte. Eigentlich hatte er ja geplant noch am nächsten Tag die zweite Etappe in Angriff zu nehmen und noch war es nicht zu spät. In der Regel kam er in seiner Strebsamkeit nach seinem Vater, der auch nur selten etwas aufschob, aber heute kam er einfach nicht so recht in die Gänge. Obwohl die Cubiculae eigentlich nur zum schlafen dienten, hatte er es nicht übers Herz gebracht sich des Tablinums zu bemächtigen. Statt dessen vertrieb er sich die Zeit damit im Halbdunkel zu Grübeln und das für und wieder eines Eintritts in die Legion abzuwägen.
Unversehens wurde er aus seinen Gedanken gerissen, als der Ianitor an seiner Tür erschien und ihm mitteilte ein Sklave seines Vaters sei eben eingetroffen. Erwartungsvoll stand er rasch auf und begab sich ins atrium, wo jener Sklave bereits auf ihn warten sollte.
Schweigend trat er auf ihn zu hörte sich den Bericht an, den er nun bekam. Ebenso still nahm er das Paket entgegen und reichte es an den Ianitor weiter, den er schnell heran gewinkt hatte. "In mein cubiculum." Mit einer Handbewegung lud er Bashir ein sich zu setzen und nahm ebenfalls auf einem einfachen Sitz Platz, der zusammen mit dem für Bashir bei einem Tischchen stand. Er unterdrückte ein Stöhnen, als sein verlängerter Rücken die Sitzfläche berührte. Nein heute würde er keinesfalls mehr reiten.
Normalerweise begab man sich als Römer ja nicht auf eine Ebene mit seinen Sklaven, aber da es ja kein anderer Römer sah, nahm sich Mamercus diese Freiheit heraus, denn es drängte ihn Neuigkeiten von seinem Vater und auch seinem Bruder zu hören. Das konnte unter Umständen dauern und dabei wollte er nicht immer nach oben blicken um das Gesicht des Berichtenden sehen zu können. Da der Sklave Reatinus als Tribunen titulierte, hatte dieser wohl schon seinen Neuen Posten angetreten. Mit einem lakonischen "Erzähl'!" forderte er den Sklaven auf ihm das Neuste mitzuteilen. -
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IANITORVom Vater der beiden Söhne also war dieser Sklave geschickt worden. Der Ianitor öffnete die Tür nun weit genug um den Sklaven eintreten zu lassen. "Sein Sohn Mamercus ist grade da. Ich werde ihm deine Ankunft melden. Folge mir bitte ins Atrium".
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IANITORNachdem der Ianitor den Sklaven herein gebeten hatte führte er diesen ins Atrium wo er ihn mit den Worten "Warte hier." stehen lies. Dann eilte er zum Zimmer des Mamercus, wo er diesen vermutete. Bald darauf sollte dieser auch schon erscheinen.
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IANITORKaum war der junge Herr fortgegangen hatte sich eine angenehme Ruhe über das Domus gelegt. Die zurückgebliebenen Sklaven hielten alles in Schuss und gingen wie gewohnt ihrem Tagwerk nach. Einige Tage später traf der ältere Bruder ein, den man informiert hatte und schon tags darauf klopfte es erneut am Tor. Auch heute wurde eilends geöffnet.
"Ja?" Es war augenscheinlich ein Sklave der hier erschienen war und der Ianitor fragte sich was der wohl wollen konnte, während er ihn urch die nur einen Spalt geöffnete Tür musterte.
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Man sah dem jungen Mann an, dass er einen anstrengenden Ritt hinter sich hatte. Zwar hatte er, als er vor der Tür des Domus eintraf weder ein Pferd dabei, noch war er von Straßenstaub überdeckt. Sein Reittier hatte er in einem der Mietställe abgegeben, wie er es auch in einem solchen in Nuceria erhalten hatte. Den Straßenstaub hingegen hatte er in den großartigen Thermen der ewigen Stadt von sich gespült, wo man ihm auch die Kleidung sorgfältig ausgeklopft hatte. Dennoch sah er müde aus. Er war kein sonderlich begeisterter Reiter und längere Strecken in großer Eile zurückzulegen missfiel ihm umso mehr, als davon sein Hintern schmerzte. Er unterdrückte den Impuls diesen zu reiben um die Schmerzen zu lindern und klopfte stattdessen an die Tür des Stadthauses der Familie: *tok**tok*
Die Tür öffnete sich und er blickte in ein unfreundliches Gesicht:[Blockierte Grafik: http://img137.imageshack.us/img137/3248/arbeiter1gs2.png]
IANITOR"Ja?"
Obgleich nicht sonderlich erstaunt darüber, dass man ihn nicht sofort erkannte war Mamercus von dieser Tatsache nicht begeistert, denn sie nötigte ihn dazu mehr zu sagen als unbedingt notwendig. Indem er mit dem rechten Daumen auf sich wies sagte er, als kostete es ihn die letzten Kräfte: "Mamercus Artorius Rusticus."
Es dauerte ein Wenig bis das Licht der Erkenntnis in den Augen des Maiordomus zu flackern begann, der dann die Tür förmlich aufriss und dienstbeflissen zu Plappern begann: "Ihr seit groß geworden, Herr." Mamercus bekam gerade so ein mattes Lächel zustande. Er wusste, dass er gerade mal eine durchschnittliche Größe erreicht hatte. Was das anging würde er seinen Vater wohl nie erreichen. Zumal er durch seinen kräftigen Körperbau ohnehin kleiner wirkte, als er war. "Ihr habt meine Botschaft also erhalten?" Ach ja die Botschaft. Mamercus nickte. Sein jüngerer Bruder hatte sich scheinbar, kaum dass er alt genug dafür war zur Legio gemeldet. Und das ohne die Einwilligung des Vaters einzuholen. Dieser würde wohl kaum etwas dagegen haben, hatten sie doch ihren einzigen Streit darüber gehabt, dass Mamercus lieber Zimmermann werden wollte, als den Adlern beizutreten. Erst als Reatinus gesehen hatte wie glücklich die Arbeit seinen Sohn gemacht hatte, konnte er nicht mehr anders als ihm seinen Willen zu lassen. Doch um ihn ging es bei dieser Reise nicht. Es war sein etwas hitzköpfiger Bruder, dem er hinterher eilte um ihn zur Raison zu bringen. Wenn er nur ein wenig Pech hatte, würde er erst nach seinem Vater in Mantua eintreffen, dessen war er sich bewusst. Aber vielleicht wurde es ohnehin Zeit sich zu verändern. Mamercus war sich noch nicht absolut sicher, doch allmählich reifte in ihm der Entschluss, es seinen Ahnen gleich zu tun und den stolzen Legionen beizutreten. Derlei musste schließlich ausgiebig überdacht werden.
"Ein Zimmer." Unlängst hatten sie das Haus betreten in dem Mamercus nun eine Nacht zubringen würde, ehe er nach Mantua weiterreiste.[SIZE=6]edit: grammatik[/SIZE]
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Ein Konto für Mamercus bitte. Ich glaube Pappi wird's erlauben.
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Danke schön.
Bin grad völlig platt wie schnell das ging!
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..möchte das Reich betreten:
Stand: Civis
Name: Mamercus Artorius Rusticus
Wohnort: Mantua