Beiträge von Caecilia Cara

    Zufrieden grinste sie ihn an und nickte "Natürlich, Feierlichkeiten mit uns beiden sind bislang immer ein großer Spaß gewesen."


    Das Essen aussuchen, besprechen und aufschreiben, was dafür gekauft werden muss, kleine Geschenke für die Gäste, ein Unterhaltungsprogramm, Dekoration mit vielen Blumen, auja ausgefallene Blumen...was noch, was noch? Hmm, vielleicht Spiele, das hat Mutter immer auf ihren Feiern gemacht, obwohl...mal sehen. Im Kopf ging sie schon jetzt durch, was sie als nächstes alles zu planen hatte. Die Gästeliste würde sie mit ihrem Bruder gemeinsam aufsetzen, wenn sie alles besprachen, aber bis dahin hatte sie genug Zeit sich über den Rest Gedanken zu machen und sich ein wenig nach geeigneten Dingen für ihre Planung umzusehen. Es sollte schließlich ein gelungenes Werk werden.


    "Ohja, habe ich. Zwei sehr nette junge Damen, mehr oder wenig zufällig. Auf dem Forum traf ich eine junge Iunierin, Iunia Serrana. Ihre Leibsklavin," Sie kicherte, als sie an Serranas Sklavin denken musste, "hat sich gegen die öffentlichen Bekundungen eines Feldsklaven gewehrt, der scheinbar von ihr angetan war." umschrieb sie die Situation und zwinkerte. "Die hat vielleicht einen Schwung kann ich dir sagen, besser als mancher Gladiator. Es war wirklich köstlich. Aber der armen Serrana war es wohl etwas peinlich. Ich bin dann auf sie zugegangen und wir sind ins Gespräch gekommen. Sie ist auch gerade erst nach Rom gekommen. Da fällt mir ein, was ich dich fragen wollte; es sind wirklich keine anderen Iunier in Rom? Das gibt es doch nicht!" Es erschien ihr immer noch unglaublich, aber dies sollte sich ja bald auch ändern - aber das würde Cara erst in den nächsten Tagen erfahren.


    "Außerdem muss ich mich für die zweite Bekanntschaft bei dir bedanken, immerhin hattest du ja nichts dagegen, dass ich doch noch ohne dich ins Theater gegangen bist. Dort habe ich Germanica Calvena und ihren Begleiter einen jungen Prätorianer kennengelernt. Vielleicht kennst du Calvenas Freund, Lucius Quintilius Valerian heißt er. Sie sind wirklich sehr nett. Es war sehr lustig mit ihnen, leider haben wir uns bei dem Tumult irgendwann aus den Augen verloren. Du kennst das ja." Lachte sie.


    "Achja, bevor ich das vergesse. Ich habe Tiro schon rausgeschickt zur Casa Iunia, damit er Serrana zur Cena mitbringt heute Abend. Also arbeite nicht zu lang," wusste sie ja, dass ihr Bruder einen Hang dazu hatte, sich an Arbeitstagen zum Essen zu verspäten.

    Mit forschendem Blick verfolgte Cara die Gesichtszüge ihres Bruders, der wie gewohnt versuchte, nicht alles gleich zur Schau zu stellen, was er dachte.
    Als er inne hielt, war sie drauf und dran ihm mit einem aber ins Wort zu fallen, doch als er fortfuhr, hielt sie die Luft an und blieb still.
    Ach Crassus... wie gutmütig er immer gegenüber ihr und ihren Wünschen war; sanft lächelte sie und ihre Augen strahlten förmlich, als er einlenkte.


    Noch bevor er ganz aussprechen konnte, sprang sie auf und fiel ihm um den Hals "Danke, danke, danke," lachte sie fröhlich, "Du bist der beste große Bruder, den es gibt!" Sie drückte ihm einen Kuss auf die Wange und ging leichtfüßig wieder auf ihren Platz zurück und wurde kurz ernst.
    "Aber wenn es dir zu sehr Bauchschmerzen bereitet, dann...mach ich eben was anderes...wenn du etwas weißt, das ich machen könnte. Und wenn doch, habe ich einen ganzen Schwung Ideen - bei denen ich nicht selbst nähen muss," witzelte sie zum Schluss und nippte am Becher.


    "Zum Beispiel kann man Näharbeiten viel einfacher veranlassen, wenn man berücksichtigt, welche Näherin, was besser kann und dementsprechend aufteilt. Natürlich muss man sich dann auch mehr Zeit für diese nehmen, aber dazu bin ich ja dann da. Außerdem muss man sich noch mehr von der Masse abheben und betonen, dass die Tuniken der Caecilier besonders sind. Vielleicht ein paar neue Schnitte..." überlegte Cara angestrengt.
    "Du weißt, ich kann gut zeichnen und hab noch Unmengen von Papyrus und Tinte aus Ägypten, ich schau mal, was mir alles so einfällt." zwinkerte sie gut gelaunt. "Und dann fällt mir noch was ein! Als Frau kenn ich mich da natürlich bestens aus! Wir laden die modehungrigen Frauen ein, sich ihre Tuniken maßschneidern zu lassen. Dann passen sie nicht nur wie angegossen, sondern man kann jedem Modell seine persönliche Note verleihen. Selbstverständlich gegen einen angemessenen Aufpreis." schloss sie mit einer Handgeste.
    "Dennoch sollte man danach schauen, dass die Kosten so gehalten werden, dass nicht alle Tuniken übertrieben teuer werden, schließlich sollen viele Leute bei uns kaufen. Wobei ein hoher Preis auch ein Zeichen für Exklusivität ist..." mit dem Zeigefinger tippte sie sanft gegen ihre Unterlippe und war schon eifrig am weiter Überlegen. Dabei fegte ein Windhauch durch ihr Haar und spielte mit einer Haarsträhne, die sie dann schließlich anstelle des Tippens aufnahm und leicht drehte.

    Langsam schlenderte Cara über den Markt. Rechts und links von ihr versuchten die Händler ihre Waren anzupreisen, Schmuck, Stoffe, Farben, diverse Leckereien, die süßlich dufteten, wenn man nahe genug an ihnen vorbei lief, Kräuter, die einen würzigen bis strengen Duft verbreiteten, Hühner, die lauthals ihr Missfallen an den groben Behandlungen ihres Peinigers beim Verkauf kund taten, daneben Eier und andere Basislebensmittel.
    Ein Bäcker stritt sich mit einem Konkurrenten um die Gunst eines Kunden und die beiden übertrafen sich lebhaft an maßlosen Übertreibungen, welches Brot das bessere sei und wie lang es noch frisch sein würde.


    Weiter hinten konnte man auch Fleisch erwerben, doch dort ging Cara ungern vorbei, der strenge Geruch des Fleisches in der Sonne mit dem geronnenen Blut, das teils noch an der Ware oder unter dieser in der Auslage war, verursachte beizeiten Übelkeit. Das sollten die Skalven des Hauses erledigen, die ihr dies gern abnahmen, wussten sie doch, dass Cara diesbezüglich empfindlich war. Konsequenzen, die daraus erwachsen könnten, vermied man im Hause Caecilius; zwar war Cara keine nörgelnde Kranke, aber sie konnte schon anstrengend werden.


    Mit desinteressiertem Blick hob die dunkelhaarige Caecilierin einige Stoffe an und erfühlte diesen mit einem leichten Reiben; Schlechte Qualität, kratzig...hier sind die Fasern zu grob...der ist ganz nett, aber überteuert, das ist der nicht wert. Innerlich seufzend ließ sie die Stoffe wieder fallen und ihren Blick über das restliche Angebot schweifen. Dabei winkte sie nach hinten "Helia, geh mich Damianos und hol bitte die Dinge, die ich auf die Liste gesetzt habe, ja."


    Obwohl sie ihre Sklavin höflich bat, war ihre Betonung alles andere als fragend. Die Sklaven des Hauses wussten es zu schätzen, dass Cara nie abfällig wurde, doch sie wussten auch, wie unangehm es sein konnte, wenn Cara bei wichtigen Dingen nicht zufrieden gestellt wurde.
    Dabei herrschte sie nie ausfallend oder gar gewalttätig über die Untergebenden, sondern trieb sie trotzig und unerbittlich an oder strafte die ihr enger Vertrauten damit, dass sie sie ihre Enttäuschung und ihren Ärger mehr spüren ließ.
    Insbesondere die zierliche und ihr treu ergebende Helia litt darunter so sehr, dass sie es tunlich vermied, Cara zu verärgern. Sie pflegten eine Freundschaft, auf die Helia stolz war und die ihr viel bedeutete; das wollte sie unter garkeinen Umständen verspielen.
    Nur ihr griechischer Privatlehrer, der inzwischen alt geworden war und bei den Caeciliern den Rest seines Lebens verbringen sollte, übte unbeeindruckt Kritik an der Jüngsten der Geschwister und war der Einzige, der zwar dann Caras Launen hinnehmen musste, jedoch darauf keine nennenwerten Erwiederungen zu erwarten hatte. Wen er leiden konnte, formte er mit Zurechtweisung und Vorträgen, wie man ein besserer Mensch wurde. Er hatte es sich zum Lebensziel gemacht, Cara zu lehren und formen wie er nur konnte und da er sie als seinen Zögling liebgewonnen hatte, wies er sie öfter zurecht, als dass er das bei anderen gemacht hatte. Heute war er aber in der Casa geblieben und so blieb es der jungen Frau erspart.


    Helia nickte und die beiden Sklaven entfernten sich eilig. Cara betrachtete derweil wieder Stoffe und achtete kaum auf die Menschen, die an ihr vorbei eilten. Jedoch blickte sie immer wieder nach rechts und links, ob ihr ein bekanntes Gesicht begegnen könnte.


    Sim-Off:

    Wer mag ist herzlich eingeladen;)

    Cara drehte den Kopf kurz in Richtung des Tumultes und sah neugierig zu den Streitenden. Mit einem Blick musterte sie den Neuling von oben bis unten und murmelte dann "Hm, sieht garnicht aus, wie ein Slave...für einen Ägypter..."
    Vielleicht aus politischen Gründen gefangen genommen, dachte sich die junge Caecilierin dann und schwenkte den Becher dabei kurz, ehe sie sich wieder umdrehte.


    Die Casa Iulia, wirklich gewieft, sie erwiederte Narcissas Lächeln und nickte ihr leicht anerkennend, aber unauffällig zu, ein interessantes Mächteringen.


    Als Serrana dies bestätigte sah sie zu der Freundin und lächelte, falls sie Hilfe brauchen würde, wusste sie ja, dass Cara ihr mit Rat und Tat zur Seite stehen würde. Ihr fiel dann auch wieder ein, was sie beim Abendessen besprochen hatte, aber das sollte noch ein wenig warten. Schließlich brauchte sie Crassus Mitwirken Das wäre dann zwar nicht die erste nahende Feierlichkeit, aber es soll schließlich auch größer werden.
    Dann sah sie sich Serrana genauer an und warf ihr einen fragenden Blick zu. Da sich diese die Schläfen massierte formte sie mit den Lippen ein lautloses "Kopfweh?", als auch schon Minos wieder bei ihnen stand.

    Cara nickte der Sklavin, die den Wein brachte zu, dass sie wieder gehen konnte, als alle bedient waren.
    Sie nippt an der roten Flüssigkeit und musste innerlich schon fast den Hut ziehen, wie schnell sich Celerina äußerlich wieder gefasst hatte. Sie nickte sanft lächelnd den Anwesenden zu, als Prisca mit dem Trinkspruch in die Runde prostete und ließ ihren Blick über die elustere Damenrunde schweifen.
    Schon zu lustig, wer sich hier zusammengefunden hatte.


    "Da kann ich dir nur beipflichten, Celerina. Die Ägypter haben ihre Vorzüge und sind sehr gewissenhaft und verschwiegen. Leider aber auch stolz und aufrürerisch."


    Sie lächelte, als sie schließlich auf die ludi romani zu sprechen kamen, schließlich gehörte ihrer Familie die Factio Praesina.
    "Eine gute Idee, Narcissa. Sofern die Decimer damit einverstanden sind. Aber wenn du es ihnen nahe bringst, werden sie sicher so begeistert sein, dass sie sich uns anschließen."

    Etwas verblüfft aber beeindruckt von der Offenheit der jungen Frau nickte Cara nur ein klein wenig.


    "Das tut mir sehr Leid, so ein Verlust ist niemandem zu wünschen."


    Sie sah die junge Keltin an und musste dabei beeindruckt feststellend, wie gefestigt und stark sie herüberkam.


    "Und gefällt dir Rom? Bist du schon lange da?"


    Sie nahm einen Schluck Wein und sah auch kurz zu dem Decimer, der ein wenig abwesend schien, bevor sie wieder zu Alaina sah.
    "War es schwer hier Fuß zu fassen? Rom zeigt sich ja leider nicht immer von der besten Seite."

    Hallo ihr lieben,


    meld mich auch für die nächsten 3 wochen wegen dem urlaub ab.
    vielleicht komm ich zwischendurch zum schreiben.
    viel spaß (und wettert nicht zu viel in den thermen ohne mich;)) und bis die tage!

    Was für ein Tag! Da reihten sich die Ereignisse ja an einander...
    Cara blickte von Prisca zu Calvena und schließlich zu Celerina. Gespannt wartete sie, was dieser wohl zu dem versöhnlichen Angebot sagen würde.


    "Eine gute Idee Calvena, bei einem Wein können wir uns alle zusammensetzen und noch einmal von vorn beginnen. Was sagen die anderen Damen?" sagte sie ebenso beschwichtigend.

    Cara räusperte sich und setzte schon zu den ersten Tönen in einem süßen Sopran an, da eilte eine Sklavin herbei, durch die sich Cara unterbrechen ließ.


    "Herrin, dein Bruder lässt seine Verspätung entschuldigen, aber er kommt gleich."


    Dankend nickte sie und sah entschuldigend zur Freundin "Männer."

    Sie nickte den Patrizierin reserviert zu und blickte zu Narcissa, wie diese die Einladung aufnehmen würde. Bei Minos Anblick aber wandte sie sich kurz zu Calvena "Das ist er also? Na dann," sie fand es fast es schon amüsant, wie die Frauen von seinem Anblick gebannt waren. "Viel Spaß," wünschte sie Calvena und ließ sich wieder entspannt ins Wasser rutschen.


    Gerade als sie sich etwas Wasser über die Schulter träufelte, sprang Celerina wie von der Tarantel gestochen aus dem Wasser. Geradezu verdutzt schaute sie deswegen zu der Flavierin. Sie hätte ja mit vielem gerechnet, aber das sah fast schon komisch aus.

    Amüsiert lachte sie "Ach Crassus, Geduld ist etwas, in das wir uns beide wohl nie üben werden." Sie war da ja nicht anders. "Hmm, ich denke, wir können nachher schauen."


    Dann wurde sie wieder ernst und zog ihrerseits eine Braue hoch "Ich kann natürlich auch dumm rumsitzen, Geld ausgeben und darauf warten, dass du mich verheiratest. Nur weiß ich dann nicht, wozu ich so lang unterrichtet worden bin, im Gegensatz zu anderen Frauen in meinem Alter." Ihr war die Bildung genau so wichtig gewesen, wie ihren Brüdern, umso mehr fuchste es sie gerade.


    "Deine Betriebsleiter mögen fähige Leute sein, aber soweit ich weiß und ich denke, ich stütze mich da auf eine verlässliche Quelle - nämlich dich - haben sie teilweise ihre Arbeit vernachlässigt. Vielleicht bilde ich mir ein, dass eine Frau mehr Ahnung und Gespür für die Materie hat und dass ich von den betrieblichen Aufgaben mindestens genau so viel Ahnung habe."


    Sie nahm einen Schuck Wein. "Vielleicht würden deine Betriebsleiter effizienter arbeiten, wenn man ihnen einen Vorgesetzen hinsetzt - oder besser eine weitere Vorgesetze. Ich kontrolliere die Zahlen, suche die Stoffe und Farben mit aus - die Arbeit der Sklaven können sie weiter kontrollieren, allerdings würde ich zwischendurch Proben der verarbeiteten Stoffe begutachten."


    Sie nahm eine Traube "Im übrigen solltest du das auch veranlassen, wenn ich auch nichts zu tun bekomme. Unsaubere Nähte und dergleichen ruinieren die beste Tunika."

    Sie huschte herein, schloss die Tür und nahm Platz. Dann grinste sie ihren Bruder an und legte den Kopf nach rechts "Ich weiß ja, dass du gern mitredest," neckte sie ihn und fuhr dabei mit zwei Fingern über den Schreibtisch.


    "Ich bin ja erst kurz wieder hier," begann sie dann, "und meine alten Freunde und Bekannte sind fast alle außerhalb," sie sah ihn an, "inzwischen." und machte dann wieder eine Pause.


    "Aber, wie du weißt, bin ich gern unter Menschen und lerne gerne neue Bekannte kennen." sie fuhr eine Acht über den Schreibtisch "Da dachte ich mir, es wäre doch nett, wenn wir ein paar Leute einladen. Also, vielleicht ein paar Freundinnen, die ich kennen gelernt habe, natürlich unsere Calena und deine Verlobte und deine Freunde...wichtige Leute, die man kennen und einladen muss. Ein Abendessen, etwas Musik...Sowas in der Art.", schloss sie wie beiläufig.


    "Nicht überstürzt nächste Woche. Nur damit du mal drüber nachdenken kannst. Wenn dir das vor der Hochzeit zu viel ist, kann ich es verstehen, aber...", unterbrach sie sich selbst und lächelte "aber du kannst es dir ja durch den Kopf gehen lassen."

    "Nein, persönlich kenne ich sie nicht, aber bei deratig guten Manieren muss ich komischer Weise zu erst an diese Gens denken," lächelte Cara sarkastisch, aber so leise, dass es nur die drei um sie herum hören konnte.


    "Mein Bruder war mit einer Flavierin...sehr gut befreundet. Die beiden hatten sich wirklich sehr gern und sie war auch sehr nett. Ich habe sie nicht oft gesehen, aber sie war stets höflich. Mein Bruder hat sie sogar aus der Gefangenschaft von Piraten in Hispania befreit, aber glaubt bloß nicht, dass sich die Flavier so ehrenhaft gezeigt hätten, als dass die beiden miteinanander hätten glücklich werden dürfen...." sie zuckte mit den Schultern und schüttelte den Kopf
    "Naja, aber es gibt bestimmt auch höflichere Zeitgenossen."


    Zugleich stoß dann auch Narcissa zu ihnen. Cara sah hinauf und dann zu Serrana und musste schmunzeln "Ich hab doch noch vor kurzem gesagt, ich kann mir wahrhaft nicht vorstellen, dass die Iunier lange nicht in Rom sind. Salve Narcissa."

    "Hm, wenn man mal genau vergleicht, dann steht Euklio einem Patrizier in nichts nach," grinste sie leise Calvena zu, "so auf seine verfahrenen Eigenarten bedacht, dass er den Blick für die Realität und das wichtige verliert," scherzte sie fröhlich, da sie ahnte, dass Calvena das ähnlich sehen würde und außerdem Spaß erkannte.


    Überhaupt fand sie, dass Calvena und Valerian erfrischend freundlich und nicht so verkrampft wie einige Römer waren.
    So empfand sie die Gesellschaft der beiden bei dem heiteren Stück als sehr angenehm.

    "Bona dea, da wird doch keine Flavierin dabei sein..." murmelte Cara ihren Freundinnen zu. Seit die Familie sich gegen eine Verbindung der Familien ausgesprochen hatten, obwohl ihr Bruder und Minervina sich gegenseitig sehr schätzten, war sie auf diese nicht so gut zu sprechen, "Undankbares Pack," womit sie auf die Geiselnahme in Hispania anspielte.
    "Serrana, so haben sie unsere Aufmerksamkeit wirklich nicht verdient, nicht wenn sie nicht mal die Contenance besitzen, ein wenig höflicher zu sein." zwinkerte sie der Freundin zu und stimmte damit Calvena zu. "Ein alter Name steht nicht immer für eine gute Kinderstube, obwohl ich auch schon nette Patrizier getroffen haben." Sie wollte nicht alle über einen Kamm scheren, obwohl sie den meisten erst einmal misstrauisch gegenüber trat.


    Da trat die bislang unbekannte auch schon zu ihnen. Freundlich lächelte Cara, die gern neue Bekanntschaften machte. "Salve Calliphana, ich bin Caecilia Cara, das sind Germanica Calvena und Iunia Serrana. Es ist zwar voll, aber wenn viel los ist, macht man die meisten Bekanntschaften."

    Cara nickte begeistert "Wirklich eine gute Idee, Calvena."


    Kurz nahm sie wahr, dass zwei der Damen, die vor kurzem gekommen waren, nun in ihrem Becken Platz nahmen. Sie schüttelte den Kopf auf Serranas Frage hin und widmete sich schnell wieder den Freundinnen.


    Fast geschock sah sie zu Calvena und sagte so leise wie möglich,
    "Er hat schon einen Sohn? Es ist wirklich zu lustig, Crassus und er sind seit Jahr und Tag wirklich gute Freunde und dank seiner... beschützenden Abschirmungsversuchen, weiß ich so etwas noch nicht einmal." wobei ihr Ton bei 'lustig' bis zum Ende des Satzes doch durch einen Hauch Ironie begleitet wurde.


    "Ist er in unserem Alter? War er nett zu dir?" und wieder leiser "So alt kann Livianus doch noch garnicht sein..." fragend sah sie wieder zu den Freundinnen.

    Cara verzog das Gesicht, obwohl sie Musik und Schauspiel liebte, war die Pflicht ein Instrument zu lernen, ihr noch lästiger gewesen, als die stundenlangen Diskussionen über Philosophie.


    "In Achaia mussten wir die Leier und Flöte spielen, aber mein Talent hat sich dabei nicht wirklich herausgebildet," sagte sie mit einem Blick zur Seite und trank einen Schluck. Dann verzog sie das Gesicht und musste lachen, "Einmal sollte ich hier etwas vorspielen, ich weiß nicht mehr, wen meine Brüder da zu Besuch hatte...wie geschockt alle aussahen, als ich gerade mal leidlich ein kurzes Stück hinbekommen habe. Erst haben sie die Gesichter verzogen und gehofft, ich würde es nicht mitbekommen. Der arme Gast ist bei jedem falschen Ton zusammengezuckt. Naja, ich wusste ja, wie ich spiele und hab am Ende dementsprechend drein geschaut. Da haben mir alle applaudierend versichert, es wäre wirklich ein musisches Erlebnis gewesen und wie nett es geklungen habe," lachte sie, "hachje, es war grausam. Aber dafür kann ich recht gut singen."

    Sie sah die junge Keltin an und nickte "Wenn man gegenüber Neuem nicht offen ist, verpasst man die Schönheit der meisten Dinge." Sie machte eine kurze Pause, "Und kann auch nicht die Erfahrung machen, dass nicht nur Altbewährtes..." sie suchte nach dem passenden Wort, "redlich ist."


    Etwas unsicher schaute sie zu Alaina, sie wollte nichts falsches sagen, aber ihr Kommentar machte sie ein wenig neugierig
    "Bist du allein nach Rom gekommen?Entschuldige, falls ich zu neugierig bin."